[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Tiefziehverpackungsmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren gemäß Anspruch
9.
[0002] An herkömmlichen Tiefziehverpackungsmaschinen wird eingangs des Maschinengestells
eine Stoffbahn von einem Materialspeicher in Form einer Folienrolle abgezogen und
im Bereich eines Einzugs einer Kettenführung mittels beidseitig angeordneter Klammerketten
randseitig ergriffen, um die Stoffbahn pro Maschinenarbeitstakt in Produktionsrichtung
weiter zu transportieren.
[0003] Zur Gewichts- sowie Materialkostenreduzierung werden in der Praxis immer dünnere
Packstoffe verwendet. Problematisch ist, dass sensible, sprich sehr dünne Packstoffe
im Bereich der Kettenklammerung ausreißen können. Derartige Ausrisse im Packstoffmaterial
können den Folientransport und damit auch den damit zusammenhängenden Herstellungsprozess
entlang der Tiefziehverpackungsmaschine negativ beeinflussen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, derartige Ausrisse im Packstoffmaterial zu vermeiden.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst mittels einer Tiefziehverpackungsmaschine mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Außerdem wird diese Aufgabe gelöst mittels eines Verfahrens gemäß
Anspruch 9. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0006] Die erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine umfasst ein Maschinengestell, eine
Formstation zum Tiefziehen von Mulden in eine Stoffbahn, beispielsweise in eine Kunststofffolie,
vorzugsweise in eine Kunststofffolie mit einer Folienstärke von weniger als 200 µm,
weiter vorzugsweise in eine Kunststofffolie mit einer Folienstärke von weniger als
100 µm, eine Einfüllstrecke zum Einfüllen von Produkten in die Mulden, sowie eine
Siegelstation zum Versiegeln der Mulden. Ferner verfügt die erfindungsgemäße Tiefziehverpackungsmaschine
über eine Kettenführung zum Führen einer Klammerkette, die zum Ergreifen der Stoffbahn
ausgebildet ist, um die Stoffbahn in Produktionsrichtung entlang der Tiefziehverpackungsmaschine
zu transportieren.
[0007] Erfindungsgemäß weist die Tiefziehverpackungsmaschine mindestens eine in Produktionsrichtung
stromaufwärts eines Einzugs der Kettenführung positionierte Falteinrichtung zum Formen
eines zum Ergreifen mittels der Klammerkette vorgesehenen mehrlagigen Randbereichs
auf.
[0008] Damit kann die Stoffbahn, bevor sie in den Einzug der Kettenführung gerät, d.h. bevor
diese geklammert bzw. gehalten wird, mindestens einfach, gegebenenfalls sogar mehrfach
an ihrem zur Kettenklammerung vorgesehenen Randbereich umgeschlagen werden, wodurch
eine mehrlagige, reißfeste Randzone zum Ergreifen mittels der Klammerketten erzeugt
wird. Innerhalb des mehrlagigen Randbereichs kann im geklammerten Zustand die Belastung
auf die einzelne Lage der Stoffbahn reduziert werden, wodurch sich Ausrisse im Randbereich
der Stoffbahn besser vermeiden lassen. Damit lässt sich eine vorbestimmte Stoffbahnspannung
aufrechterhalten.
[0009] Mittels der an der erfindungsgemäßen Tiefziehverpackungsmaschine stromaufwärts des
Einzugs der Kettenführung angeordneten Falteinrichtung kann für den Transport der
Stoffbahn, insbesondere für das Festhalten bzw. das Einhaken mittels der Klammerketten,
eine reißfeste, mehrlagige Randzone erzeugt werden, woran eine stabile Klammerung
mittels der Klammerketten möglich ist, um die ansonsten für die Herstellung von Mulden
sehr dünn bereitgestellte Stoffbahn sicher und präzise entlang der Tiefziehverpackungsmaschine
zu transportieren. Die Erfindung bietet sich somit vor allem für den Transport und
die Verarbeitung sehr dünner, sensibler Packstoffe an.
[0010] Vorzugsweise umfasst die Falteinrichtung mindestens eine Umlenkeinheit, die dazu
ausgebildet ist, mindestens einen ihr in Transportrichtung zugeführten Seitenrand
der Stoffbahn in eine zur Produktionsrichtung zunehmend abweichende, einwärts des
Maschinengestells gerichtete Förderrichtung umzulenken, um den Seitenrand zum Ausbilden
des mehrlagigen Randbereichs einwärts umzuschlagen. Die Umlenkeinheit kann für das
Umschlagen des Seitenrands anhand konstruktiv einfacher sowie kostengünstiger Mittel
bereitgestellt werden.
[0011] Vorteilhaft ist es, wenn auf beiden Seiten des Maschinengestells eine Umlenkeinheit
positioniert ist, die vorzugsweise gegenüberliegend angeordnet sind und eine gleiche
Form aufweisen, um an beiden Seiten des transportierten Packstoffes einen mehrlagigen
Randbereich auszubilden.
[0012] Eine Ausführungsvariante der Erfindung sieht vor, dass die Umlenkeinheit eine Umlenkrampe
zum Umlenken des Seitenrands einwärts des Maschinengestells sowie einen Niederführer
aufweist, der dazu ausgebildet ist, den einwärts mittels der Umlenkrampe umgelenkten
Seitenrand auf die Stoffbahn niederzuführen. In technischer Hinsicht ist die Umlenkeinheit
einfach herzustellen. Insbesondere lässt sich die Umlenkeinheit kostengünstig und
kompakt in den Aufbau der Tiefziehverpackungsmaschine integrieren. Vor allen Dingen
kann die Umlenkeinheit allein durch ihre konstruktive Ausgestaltung, sprich ihre Form
das Umlenken und Niederführen des Seitenrands zur Herstellung des mehrlagigen Randbereichs
ohne zusätzliche Antriebsmittel, insbesondere ohne zusätzliche Energiequelle, koordinieren.
[0013] Eine Variante sieht vor, dass die Umlenkeinheit als einteiliges, zumindest abschnittsweise
spiralförmiges Blechteil ausgebildet ist. Das Blechteil kann am Maschinengestell montiert
sein. Vorstellbar für einen flexiblen Einsatz wäre es, dass das Blechteil längs und/oder
quer zur Produktionsrichtung stufenlos verstellbar gelagert ist, beispielsweise entlang
geeigneter Längs- und/oder Querführungen am Maschinengestell verschiebbar ist.
[0014] Insbesondere sind die Umlenkrampe und der Niederführer derart integral ausgebildet,
dass sie für den Seitenrand eine wendelförmige Führungsbahn bereitstellen, entlang
welcher der Seitenrand selbsttätig aufsteigt, quergerichtet und niedergeführt wird,
wenn er die Umlenkeinheit durchläuft. Die Umlenkeinheit gibt dem Seitenrand sozusagen
für den Faltvorgang die Richtung mit.
[0015] Vorzugsweise sind im montierten Zustand sämtliche Oberflächenabschnitte der Umlenkeinheit
relativ zu einer Horizontalebene geneigt ausgebildet. Dadurch ergeben sich insbesondere
hinsichtlich eines hygienischen Betriebs der Tiefziehverpackungsmaschine sowie für
daran durchgeführte Reinigungsprozesse Vorteile, weil an den geneigten Oberflächen
Reinigungsfluide besser abfließen können.
[0016] Bevorzugterweise ist an einem Ausgang der Falteinrichtung, d.h. stromaufwärts des
Einzugs der Kettenführung, eine Siegeleinrichtung zum stoffschlüssigen Verbinden mindestens
eines Abschnitts des die Falteinrichtung verlassenden, mehrlagigen Randbereichs vorgesehen.
Damit lässt sich im Randbereich zumindest abschnittsweise ein stoffschlüssiger Verbund
zwischen den aufeinander gefalteten Lagen herstellen, beispielsweise anhand mindestens
einer im Randbereich hergestellten Siegelnaht, wodurch der für die Klammerung vorgesehene
Randbereich noch robuster werden kann.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist die Siegeleinrichtung mindestens
eine oberhalb des ihr zugeführten, mehrlagigen Randbereichs positionierte Siegelrolle
und mindestens eine darunter positionierte Gegendruckrolle auf, um den dazwischen
hindurchgeführten mehrlagigen Randbereich kontinuierlich zu versiegeln. Längs des
mehrlagigen Randbereichs lässt sich damit mindestens eine kontinuierliche Siegelnaht
herstellen, die die aufeinander gefalteten Lagen miteinander stoffschlüssig verbindet.
Dabei lässt sich je nach Anwendungszweck optional die Form, insbesondere die Stärke
der Siegelnaht variieren.
[0018] Vorzugsweise umfasst die Siegeleinrichtung mindestens einen oberhalb, entlang eines
Abschnitts des mehrlagigen Randbereichs positionierten Siegelbalken und mindestens
einen darunter positionierten Gegendruckbalken, um den dazwischen hindurchgeführten
mehrlagigen Randbereich taktweise zu versiegeln. Damit kann der für den Siegelvorgang
notwendige Wärmeeintrag innerhalb des mehrlagigen Randbereichs synchron zum Maschinenarbeitstakt
der Tiefziehverpackungsmaschine gesteuert werden, wodurch sich ein überflüssiger Wärmeeintrag
vermeiden ließe. Beispielsweise können der Siegelbalken und der Gegendruckbalken derart
gesteuert werden, dass sie lediglich bei Stillstand der Stoffbahn zusammengeführt
werden, um im dazwischen eingeklemmten mehrlagigen Randbereich die Siegelnaht auszubilden,
während beim Weitertransport der Stoffbahn beide zueinander beabstandet sind, wodurch
der Wärmeeintrag in das Packstoffmaterial aussetzt.
[0019] Vorstellbar wäre es, dass die Siegeleinrichtung zur Einstellung einer Siegelnahtposition
quer zur Produktionsrichtung verstellbar gelagert ist. Damit kann die Siegelnaht innerhalb
des mehrlagigen Randbereichs verschiedene Positionen einnehmen, sodass die Siegelnaht
in einem vorbestimmten Abstand zur Klammerkette herstellbar ist. Beispielsweise ließe
sich die Siegelnaht längs des mehrlagigen Randbereichs derart herstellen, dass sie
nicht von Kettengliedern der Klammerketten geklammert wird, indem sie von den Kettengliedern
einwärts des Maschinengestells beabstandet im mehrlagigen Randbereich ausgebildet
ist.
[0020] Besonders robust ließe sich optional der mehrlagige Randbereich der Stoffbahn dadurch
herstellen, dass der Falteinrichtung und/oder der Siegeleinrichtung eine Materialstreifeneinrichtung
zugeordnet ist, die dazu ausgebildet ist, einen gesonderten Materialstreifen zur Einarbeitung
in den mehrlagigen Randbereich vorzuhalten. Vorstellbar wäre es, dass die Materialstreifeneinrichtung
in die Siegeleinrichtung integriert ist. Es könnte beispielsweise sein, dass der Materialstreifen
mittels der Siegelrolle oder der Gegendruckrolle in den mehrlagigen Randbereich fortlaufend
eingeführt wird. Der Randstreifen kann dabei zum Erreichen einer gewünschten Robustheit
des Randbereichs ein Material aufweisen, das gegenüber der Stoffbahn eine höhere Reißfestigkeit
aufweist, beispielsweise ein Streifen auf Papierbasis sein.
[0021] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Formen eines zum Ergreifen mittels
einer Klammerkette vorgesehenen mehrlagigen Randbereichs einer Stoffbahn. Erfindungsgemäß
wird der mehrlagige Randbereich mittels einer Falteinrichtung einer Tiefziehverpackungsmaschine
in Produktionsrichtung stromaufwärts eines Einzugs einer Kettenführung für die Klammerkette
geformt. In anderen Worten wird anhand des erfindungsgemäßen Verfahrens die an der
Tiefziehverpackungsmaschine verwendete Stoffbahn zu Beginn des Herstellungsprozesses
in dessen Randbereich mindestens einfach umgeschlagen, um dadurch eine robuste, mehrschichtige
Faltzone zu schaffen, woran die Klammerketten einhaken können.
[0022] Die bei der Erfindung bereits am Eingang des Maschinengestells der Tiefziehverpackungsmaschine
positionierte Falteinrichtung erzeugt einen für die Klammerung mittels der Klammerketten
reißfesten mehrlagigen Randbereich an der Stoffbahn, sodass im Bereich der Klammerung
keine Ausrisse mehr entstehen. Dies hat auch zur Folge, dass der Stoffbahntransport
entlang der Tiefziehverpackungsmaschine insgesamt präziser durchführbar ist, wodurch
die Stoffbahn den einzelnen Arbeitsstationen der Tiefziehverpackungsmaschine positionsgenauer
bereitgestellt werden kann. Außerdem lassen sich anhand der Erfindung hervorragend
sehr dünne Packstoffe an der Tiefziehverpackungsmaschine verarbeiten.
[0023] Vorzugsweise wird mittels einer Umlenkeinheit der Falteinrichtung mindestens ein
ihr in Produktionsrichtung zugeführter Seitenrand der Stoffbahn in eine zur Produktionsrichtung
zunehmend abweichende, einwärts des Maschinengestells gerichtete Förderrichtung umgelenkt,
d.h. einwärts des Maschinengestells umgeschlagen, um den mehrlagigen Randbereich auszubilden.
Der Seitenrand lässt sich damit zur Herstellung des mehrlagigen Randbereichs einwärts
des Maschinengestells aufrichten, zunehmend zur Produktionsrichtung querleiten und
auswärts der Umlenkeinheit niederführen.
[0024] Vorteilhaft ist es, wenn die Umlenkeinheit mittels einer daran ausgebildeten Umlenkrampe
den Seitenrand einwärts des Maschinengestells umlenkt und mittels eines daran ausgebildeten
Niederführers den mittels der Umlenkrampe umgelenkten Seitenrand auf die Stoffbahn
niederlenkt. Damit lässt sich ein Umschlagen beziehungsweise ein einwärts Falten des
in der Umlenkeinheit gelenkten Seitenrands der Stoffbahn auf einfache Art und Weise
durchführen, um den mehrlagigen Randbereich für die Klammerkette auszubilden.
[0025] Die Robustheit des Randbereichs lässt sich dadurch erhöhen, dass eine Siegeleinrichtung
zumindest abschnittsweise den aus der Falteinrichtung austretenden, mehrlagigen Randbereich
stoffschlüssig verbindet, bevor der Randbereich mittels der Klammerkette ergriffen
wird. Für den Siegelvorgang kann die Siegeleinrichtung eine laufende Paarung aus einer
Siegelrolle und einer Gegendruckrolle oder alternativ dazu eine taktweise betriebene
Paarung aus einem Siegelbalken und einem Gegendruckbalken einsetzen.
[0026] Eine noch höhere Stabilität des mehrlagigen Randbereichs kann dadurch erreicht werden,
dass eine Materialstreifeneinrichtung einen gesonderten Materialstreifen zur Einarbeitung
in den mehrlagigen Randbereich zuführt. Das Material des gesondert zugeführten Materialstreifens
muss nicht zwingend dem eigentlichen Packstoffmaterial entsprechen, sodass es hinsichtlich
einer gewünschten Robustheit des mehrlagigen Randbereichs vorbestimmte Materialeigenschaften
aufweisen kann.
[0027] Im Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- Figur 1
- eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Tiefziehverpackungsmaschine,
- Figur 2
- eine schematisch isolierte Darstellung der an der erfindungsgemäßen Tiefziehverpackungsmaschine
eingesetzten Falteinrichtung,
- Figur 3
- eine vergrößerte perspektivische Darstellung der Falteinrichtung von der Bedienseite
aus, und
- Figur 4
- eine perspektivische Darstellung der Falteinrichtung mit Blickrichtung zur Bedienseite
der Tiefziehverpackungsmaschine.
[0028] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0029] Figur 1 zeigt in Seitenansicht eine erfindungsgemäße, intermittierend arbeitende
Tiefziehverpackungsmaschine 1. Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 weist einen Materialspeicher
2, eine Falteinrichtung 3, eine Formstation 4, eine Siegelstation 5, eine Querscheideeinrichtung
6 und eine Längsschneideeinrichtung 7 auf, die in dieser Reihenfolge in einer Produktionsrichtung
R an einem Maschinengestell 8 angeordnet sind. Der Materialspeicher 2 verfügt über
eine eingangsseitig am Maschinengestell 8 angeordnete Zufuhrrolle 9, von der eine
Stoffbahn 10 abgezogen wird. Ferner weist die Tiefziehverpackungsmaschine 1 eine Klammerkette
11 auf, die die Stoffbahn 10 ergreift und diese pro Hauptarbeitstakt in der Produktionsrichtung
R weiter transportiert, insbesondere beidseitig angeordnete Klammerketten 11.
[0030] In der dargestellten Ausführungsform ist die Formstation 4 als eine Tiefziehstation
ausgebildet, bei der in die Stoffbahn 10 durch Tiefziehen, beispielsweise mittels
Druckluft und/oder Vakuum, Mulden 12 geformt werden. Dabei kann die Formstation 4
derart ausgebildet sein, dass in der Richtung senkrecht zur Produktionsrichtung R
mehrere Mulden 12 nebeneinander gebildet werden. In Produktionsrichtung R hinter der
Formstation 4 ist eine Einfüllstrecke 13 vorgesehen, in der die in der Stoffbahn 10
geformten Mulden 12 mit einem Produkt 14 befüllt werden.
[0031] Die Siegelstation 5 verfügt über eine hermetisch verschließbare Kammer 15, in der
die Atmosphäre in den Mulden 12 vor dem Versiegeln mit der von einer Packstoffaufnahme
16 abgegebenen oberen Stoffbahn 17 zum Beispiel evakuiert und/oder durch Gasspülen
mit einem Austauschgas oder mit einem Gasgemisch ersetzt werden kann.
[0032] Die Querschneideeinrichtung 6 kann als Stanze ausgebildet sein, die die Stoffbahn
10 und die obere Stoffbahn 17 in einer Richtung quer zur Produktionsrichtung R zwischen
benachbarten Mulden 12 durchtrennt. Dabei arbeitet die Querschneideeinrichtung 6 derart,
dass die Stoffbahn 10 nicht über die gesamte Breite aufgetrennt wird, was einen kontrollierten
Weitertransport durch die Klammerkette 11 ermöglicht.
[0033] Die Längsschneideeinrichtung 7 kann als eine Messeranordnung ausgebildet sein, mit
der die Stoffbahn 10 und die damit versiegelte obere Stoffbahn 17 zwischen benachbarten
Mulden 12 und am seitlichen Rand der Stoffbahn 10 in der Produktionsrichtung R durchtrennt
werden, sodass hinter der Längsschneideeinrichtung 7 vereinzelte Verpackungen 18 vorliegen.
[0034] Die Tiefziehverpackungsmaschine 1 verfügt ferner über eine Steuerung 19. Sie hat
die Aufgabe, die in der Tiefziehverpackungsmaschine 1 ablaufenden Prozesse zu steuern
und zu überwachen. Eine Anzeigevorrichtung 20 mit Bedienelementen 21 dient zum Visualisieren
beziehungsweise Beeinflussen der Prozessabläufe in der Tiefziehverpackungsmaschine
1 durch einen Bediener.
[0035] In einem Schaltschrank 22 sind zentrale elektrische und/oder elektronische Komponenten
der Tiefziehverpackungsmaschine 1 angeordnet, beispielsweise die Verbindung zu einer
externen Stromquelle. Die in Figur 1 dem Betrachter zugewandte Seite der Tiefziehverpackungsmaschine
1 ist die Bedienseite B, auf welcher Bediener zum Betätigen der Bedienelemente 21
oder gegebenenfalls zum Befüllen der Verpackungsmulden 12 entlang der Einfüllstrecke
13 stehen. Auf der der Bedienseite B gegenüberliegenden Seite der Tiefziehverpackungsmaschine
1 ist der Schaltschrank 22 angeordnet.
[0036] Figur 2 zeigt das technische Prinzip der Falteinrichtung 3 auf der Bedienseite B
der in Figur 1 gezeigten Tiefziehverpackungsmaschine 1. Auf der der Bedienseite B
gegenüberliegenden Seite, gewissermaßen spiegelverkehrt kann die gleiche Technik eingesetzt
werden, um auch dort einen mehrlagigen Randbereich 10b zu bilden.
[0037] Die in Figur 2 gezeigte Klammerkette 11 wird in einer Kettenführung 23 gelenkt. Stromaufwärts
eines schematisch dargestellten Einzugs 24 der Kettenführung 23 ist die Falteinrichtung
3 angeordnet. Die Falteinrichtung 3 verfügt über eine Umlenkeinheit 25, die dazu ausgebildet
ist, einen ihr in Produktionsrichtung R zugeführten Seitenrand 10a der Stoffbahn 10
in eine zur Produktionsrichtung R zunehmend abweichende, einwärts des Maschinengestells
8 gerichtete Förderrichtung F umzulenken, um den Seitenrand 10a zum Ausbilden eines
mehrlagigen Randbereichs 10b einwärts umzuschlagen. Der mehrlagige Randbereich 10b
ist zum Ergreifen mittels der Klammerkette 11 ausgebildet.
[0038] Stromabwärts eines Ausgangs 26 der Umlenkeinheit 25 ist gemäß Figur 2 eine Siegeleinrichtung
27 angeordnet. Die Siegeleinrichtung 27 ist dazu konfiguriert, den aus der Umlenkeinheit
25 austretenden, mehrlagigen Randbereich 10b zumindest abschnittsweise stoffschlüssig
zu verbinden. Gemäß Figur 2 verfügt die Siegeleinrichtung 27 eine oberhalb des ihr
zugeführten, mehrlagigen Randbereichs 10b positionierte Siegelrolle 28 und eine darunter
positionierte Gegendruckrolle 29, um den dazwischen hindurchgeführten mehrlagigen
Randbereich 10b kontinuierlich zu versiegeln. Die Siegelrolle 28 und/oder die Gegendruckrolle
29 können eine beheizte Rollenoberfläche aufweisen.
[0039] Schematisch zeigt Figur 2 auch, dass der Siegeleinrichtung 27 eine Materialstreifeneinrichtung
30 zugeordnet ist, die dazu ausgebildet ist, einen gesonderten Materialstreifen 31
zur Einarbeitung in den mehrlagigen Randbereich 10b vorzuhalten. Gemäß Figur 2 wird
der gesonderte Materialstreifen 31 mittels der Siegelrolle 28 dem mehrlagigen Randbereich
10b zugeführt. Alternativ dazu, was Figur 2 ebenfalls zeigt, kann die Materialstreifeneinrichtung
30 stromaufwärts der Umlenkeinheit 25 positioniert sein, um den Materialstreifen 31
der Stoffbahn 10 im Bereich des Seitenrands 10a zuzuführen.
[0040] Stromaufwärts der Falteinrichtung 3 ist eine Umlenkrolle 32 positioniert. Die Umlenkrolle
32 ist dazu ausgebildet, die vom Materialspeicher 2 abgezogene Stoffbahn 10 in Produktionsrichtung
R hin zur Umlenkeinheit 25 umzulenken. Die Umlenkrolle 32 kann optional zumindest
abschnittsweise beheizt konfiguriert sein.
[0041] In Figur 2 wird der Seitenrand 10a stromabwärts der Umlenkrolle 32 zunehmend quergerichtet
zur Produktionsrichtung R, einwärts des Maschinengestells 8 umgelenkt, wodurch der
Seitenrand 10a im Bereich der Umlenkeinheit 25 nach innen hochgestellt wird. Beim
Durchlaufen der Umlenkeinheit 25 wird der hochgestellte Seitenrand 10a auf den darunterliegenden
Stoffbahnbereich niedergeführt, um den mehrlagigen Randbereich 10b auszubilden.
[0042] Figur 3 zeigt das Umschlagen des Seitenrands 10a mittels der Umlenkeinheit 25 in
perspektivischer Sicht von der Bedienseite B aus. Der Seitenrand 10a der von der Umlenkrolle
32 in Produktionsrichtung R umgelenkten Stoffbahn 10 wird am Eingang 33 der Umlenkeinheit
25 zunehmend hochgestellt und zunehmend einwärts des Maschinengestells 8 umgelenkt.
Dafür ist die Umlenkeinheit 25 mit einer spiralförmigen Umlenkrampe 34 zum Umlenken
des Seitenrands 10a einwärts des Maschinengestells 8 sowie mit einem Niederführer
35 ausgestattet, der dazu ausgebildet ist, den einwärts mittels der Umlenkrampe 34
umgelenkten Seitenrand 10a auf die Stoffbahn 10 niederzuführen. In Figur 3 sind die
Umlenkrampe 34 und der Niederführer 35 derart einteilig ausgebildet.
[0043] Die Umlenkrampe 34 und der Niederführer 35 laufen in Figur 3 im Wesentlichen V-förmig
zusammen, um eine Öffnungsweite W auszubilden. Am Ausgang 26 der Umlenkeinheit 25
können die Umlenkrampe 34 und der Niederführer 35 einen Schlitz S ausbilden, an welchem
der mehrlagige Randbereich 10b die Umlenkeinheit 25 verlässt.
[0044] Figur 4 zeigt die Falteinrichtung 3 mit Blickrichtung zur Bedienseite B, das heißt
aus einer endgegengesetzten Richtung gemäß Figur 3.
[0045] Vor allem zeigt Figur 4, dass der mittels der Umlenkeinheit 25 hochgestellte, einwärts
umgelenkte Seitenrand 10a im weiteren Verlauf die Umlenkeinheit 25 durch den daran
ausgebildeten Schlitz S, auf die darunterliegende Stoffbahn 10 umgeschlagen verlässt.
Anhand der stromabwärts der Umlenkeinheit 25 angeordneten Siegeleinrichtung 27 kann
der mehrlagige Randbereich 10b zumindest abschnittsweise formschlüssig verbunden werden,
um einen noch stabileren Bereich zum Ergreifen mittels der Klammerkette 11 zu bilden.
1. Tiefziehverpackungsmaschine (1) mit einem Maschinengestell (8), einer Formstation
(4) zum Tiefziehen von Mulden (12) in eine Stoffbahn (10), einer Einfüllstrecke (13)
zum Einfüllen von Produkten (14) in die Mulden (12), einer Siegelstation (5) zum Versiegeln
der Mulden (12), sowie einer Kettenführung (23) zum Führen einer Klammerkette (11),
die zum Ergreifen der Stoffbahn (10) ausgebildet ist, um die Stoffbahn (10) in Produktionsrichtung
(R) entlang der Tiefziehverpackungsmaschine (1) zu transportieren, dadurch gekennzeichnet, dass die Tiefziehverpackungsmaschine (1) mindestens eine in Produktionsrichtung (R) stromaufwärts
eines Einzugs (24) der Kettenführung (23) positionierte Falteinrichtung (3) zum Formen
eines zum Ergreifen mittels der Klammerkette (11) vorgesehenen mehrlagigen Randbereichs
(10b) aufweist.
2. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Falteinrichtung (3) eine Umlenkeinheit (25) aufweist, die dazu ausgebildet ist,
mindestens einen ihr in Produktionsrichtung (R) zugeführten Seitenrand (10a) der Stoffbahn
(10) in eine zur Produktionsrichtung (R) zunehmend abweichende, einwärts des Maschinengestells
(8) gerichtete Förderrichtung (F) umzulenken, um den Seitenrand (10a) zum Ausbilden
des mehrlagigen Randbereichs (10b) einwärts umzuschlagen.
3. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinheit (25) eine Umlenkrampe (34) zum Umlenken des Seitenrands (10a) einwärts
des Maschinengestells (8) sowie einen Niederführer (35) aufweist, der dazu ausgebildet
ist, den einwärts mittels der Umlenkrampe (34) umgelenkten Seitenrand (10a) auf die
Stoffbahn (10) niederzuführen.
4. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinheit (25) als einteiliges, zumindest abschnittsweise spiralförmiges
Blechteil ausgebildet ist.
5. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Ausgang (26) der Falteinrichtung (3) eine Siegeleinrichtung (27) zum stoffschlüssigen
Verbinden mindestens eines Abschnitts des die Falteinrichtung (3) verlassenden, mehrlagigen
Randbereichs (10b) vorgesehen ist.
6. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegeleinrichtung (27) mindestens eine oberhalb des ihr zugeführten, mehrlagigen
Randbereichs (10b) positionierte Siegelrolle (28) und mindestens eine darunter positionierte
Gegendruckrolle (29) aufweist, um den dazwischen hindurchgeführten mehrlagigen Randbereich
(10b) kontinuierlich zu versiegeln.
7. Tiefziehverpackungsmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Siegeleinrichtung (27) mindestens einen oberhalb, entlang eines Abschnitts des
mehrlagigen Randbereichs (10b) positionierten Siegelbalken und mindestens einen darunter
positionierten Gegendruckbalken aufweist, um den dazwischen hindurchgeführten mehrlagigen
Randbereich (10b) taktweise zu versiegeln.
8. Tiefziehverpackungsmaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Falteinrichtung (3) eine Materialstreifeneinrichtung (30) zugeordnet ist, die
dazu ausgebildet ist, einen gesonderten Materialstreifen (31) zur Einarbeitung in
den mehrlagigen Randbereich (10b) vorzuhalten.
9. Verfahren zum Formen eines zum Ergreifen mittels einer Klammerkette (11) vorgesehenen
mehrlagigen Randbereichs (10b) einer Stoffbahn (10), dadurch gekennzeichnet, dass der mehrlagige Randbereich (10b) mittels einer Falteinrichtung (3) einer Tiefziehverpackungsmaschine
(1) in Produktionsrichtung (R) stromaufwärts eines Einzugs (24) einer Kettenführung
(23) für die Klammerkette (11) geformt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass mittels einer Umlenkeinheit (25) der Falteinrichtung (3) mindestens ein ihr in Produktionsrichtung
(R) zugeführter Seitenrand (10a) der Stoffbahn (10) in eine zur Produktionsrichtung
(R) zunehmend abweichende, einwärts des Maschinengestells (8) gerichtete Förderrichtung
(F) umgelenkt wird, um den Seitenrand (10a) zum Ausbilden des mehrlagigen Randbereichs
(10b) einwärts umzuschlagen.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkeinheit (25) mittels einer daran ausgebildeten Umlenkrampe (34) den Seitenrand
(10a) einwärts des Maschinengestells (8) umlenkt und mittels eines daran ausgebildeten
Niederführers (35) den mittels der Umlenkrampe (34) umgelenkten Seitenrand (10a) auf
die Stoffbahn (10) niederlenkt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Siegeleinrichtung (27) zumindest abschnittsweise den aus der Falteinrichtung
(3) austretenden, mehrlagigen Randbereich (10b) stoffschlüssig verbindet, bevor der
Randbereich (10b) mittels der Klammerkette (11) ergriffen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass eine Materialstreifeneinrichtung (30) einen gesonderten Materialstreifen (31) zur
Einarbeitung in den mehrlagigen Randbereich (10b) zuführt.