[0001] Die Erfindung betrifft einen Barfußschuh eine Schuhsohle für einen Barfußschuh sowie
ein Verfahren zum Herstellen eines Barfußschuhs.
Hintergrund
[0002] Barfußschuhe sind Schuhe, die gestaltet sind, das Barfußgehen nachzuempfinden. Dieses
wird insbesondere dadurch erreicht, dass Barfußschuhe eine dünne und flexible Schuhsohle
ohne Fußbett aufweisen. Aufgrund der dünnen Schuhsohle wird die Struktur des Untergrunds
beim Laufen spürbarer als mit üblichen dicken Schuhsohlen. Trotzdem stellt der Barfußschuh
für die Füße mittels der Schuhsohle einen Schutz vor scharfen Gegenständen, Schmutz
und Nässe bereit.
[0003] Barfußschuhe wurden mit verschiedenen Ausgestaltungen vorgeschlagen. Das Dokument
EP 2 753 205 B1 betrifft einen Barfußschuh mit Boden und Schaft sowie Arretiereinrichtungen zum Arretieren
des Barfußschuhs am Fuß eines Barfußschuhträgers. Hierbei soll der Boden zumindest
teilweise aus offenen Ringstrukturen bestehen.
[0004] Im Dokument
DE 196 65 91 U ist ein Sommer- oder Barfußschuh offenbart, bei dem die Sohle mit einer Verschnürung
gebildet ist.
[0005] Andere bekannte Barfußschuhe verfügen über eine Schuhsohle und ein hieran angebrachtes
Oberteil, wobei die Schuhsohle aus einem Kunststoffmaterial besteht.
Zusammenfassung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Barfußschuh und eine Schuhsohle für einen Barfußschuh
sowie ein Verfahren zum Herstellen eines Barfußschuhs anzugeben, bei denen der Barfußschuh
verbesserte Gebrauchseigenschaften für den Träger aufweist.
[0007] Zur Lösung sind ein Barfußschuh sowie eine Schuhsohle für einen Barfußschuh nach
den unabhängigen Ansprüchen 1 und 10 geschaffen. Weiterhin ist ein Verfahren zum Herstellen
eines Barfußschuhs nach dem unabhängigen Ansprüchen 11 geschaffen. Ausgestaltungen
sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
[0008] Nach einem Aspekt ist ein Barfußschuh mit einem Oberteil und einer Schuhsohle geschaffen,
die mit dem Oberteil verbunden ist und aus einem geschäumten thermoplastischen Polyurethanmaterial
mit einer Shore-Härte A im Bereich von etwa 25 bis etwa 55 besteht.
[0009] Nach einem weiteren Aspekt ist eine Schuhsohle für einen Barfußschuh mit einem Schuhsohlenkörper
aus einem geschäumten thermoplastischen Polyurethanmaterial mit einer Shore-Härte
A im Bereich von etwa 25 bis etwa 55 geschaffen.
[0010] Nach einem anderen Aspekt ist Verfahren zum Herstellen eines Barfußschuhs geschaffen,
bei dem Folgendes vorgesehen ist: Bereitstellen eines Oberteils; Herstellen einer
Schuhsohle (2) aus einem geschäumten thermoplastischen Polyurethanmaterial mit einer
Shore-Härte A im Bereich von etwa 25 bis etwa 55 und Verbinden der Schuhsohle mit
dem Oberteil.
[0011] Mittels Verwendung des geschäumten thermoplastischen Polyurethanmaterials, welches
die vorgesehene Shore-Härte aufweist, ist eine Schuhsohle bereitgestellt, die einerseits
dem Erfordernis eines Barfußschuhs entspricht, nämlich die Struktur des Untergrunds
beim Laufen spürbar und erfahrbar zu machen. Andererseits verfügt das vorgesehene
Schuhsohlenmaterial über eine ausreichende Widerstandsfähigkeit und Langlebigkeit
beim Gebrauch des Barfußschuhs.
[0012] Das geschäumte thermoplastische Polyurethanmaterial kann alternativ eine Shore-Härte
A im Bereich von etwa 30 bis etwa 45 aufweisen. In einer Ausgestaltung kann die Shore-Härte
A im Bereich von etwa 32 bis etwa 38 liegen, beispielsweise bei etwa 35.
[0013] Die Schuhsohle kann eine Wanddicke im Bereich von etwa 2 mm bis etwa 4 mm aufweisen.
Die Schuhsohle kann alternativ eine Wanddicke im Bereich von etwa 2,5 mm bis etwa
3,5 mm aufweisen.
[0014] Die Schuhsohle kann eine unter- oder außenseitige Profilierung aufweisen.
[0015] Die Profilierung kann mit einer Profilhöhe im Bereich von etwa 2 mm bis etwa 6 mm
gebildet sein. Alternativ kann die Profilhöhe im Bereich von etwa 2,5 mm bis etwa
4,5 mm liegen.
[0016] Das geschäumte thermoplastische Polyurethanmaterial kann mindestens einen Zusatzstoff
enthalten. Zum Herstellen der Schuhsohle wird als Ausgangsmaterial ein thermoplastisches
Polyurethan verwendet, welches mit einem oder mehreren Treibmitteln versetzt wird,
um das thermoplastische Polyurethan dann in üblicher Weise aufzuschäumen. Hierdurch
entsteht das geschäumte thermoplastische Polyurethanmaterial, was auch als leichtes
thermoplastisches Polyurethan (LPTU) bezeichnet wird. Es entsteht so eine gewichtsreduzierte
Schuhsohle aus geschäumtem Material.
[0017] Das geschäumte thermoplastische Polyurethanmaterial kann einen die Abriebfestigkeit
erhöhenden Zusatzstoff enthalten. Zusatzstoffe, die die Abriebfestigkeit des geschäumten
thermoplastischen Polyurethanmaterials erhöhen, sind als solche in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. Beispielsweise bietet die Firma BASF einen solchen Zusatzstoff unter der
Bezeichnung "V2887" an. Der eine oder die mehreren Zusatzstoffe werden beim Herstellen
dem Ausgangsmaterial zusammen mit dem Treibmittel dem thermoplastischen Polyurethan
beigemischt.
[0018] Das Oberteil kann aus wenigstens einem Obermaterial aus der folgenden Gruppe von
Materialien sein: Naturleder, Kunstleder, Kunststoff und Fasermaterial.
[0019] Die vorangehend im Zusammenhang mit dem Barfußschuh erläuterten Ausgestaltungen können
in Verbindung mit der Schuhsohle für den Barfußschuh und / oder dem Verfahren zum
Herstellen entsprechend vorgesehen sein.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0020] Im Folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf Figuren einer
Zeichnung erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Barfußschuhs von der Seite und
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung des Barfußschuhs aus Fig. 1 von unten.
[0021] Fig. 1 und 2 zeigen schematische Darstellungen eines Barfußschuhs 1 mit Schuhsohle
2 und hieran angebrachtem Oberteil 3, sei es zum Beispiel mittels Kleben und / oder
Nähen. Die Schuhsohle 2 besteht aus einem geschäumten thermoplastischen Polyurethanmaterial
mit einer Shore-Härte A im Bereich von etwa 25 bis etwa 55, wahlweise in einem Bereich
von etwa 30 bis etwa 45, zum Beispiel bei etwa 35. Die Shore-Härte des geschäumten
thermoplastischen Polyurethanmaterials kann in diesem Bereich variiert werden, indem
zum Beispiel unterschiedliche thermoplastische Polyurethanmaterialien als Ausgangsstoff
verwendet werden.
[0022] Die Schuhsohle 2 weist in dem gezeigten Ausführungsbeispiel eine Wanddicke von etwa
3 mm auf. Auf einer Unterseite 4 ist eine Profilierung 5 vorgesehen, die eine Profilhöhe
von etwa 3 mm aufweist. Die Profilhöhe kann allgemein in einem Bereich von etwa 2
mm bis etwa 6 mm liegen.
[0023] Beim Herstellen wird die Schuhsohle 2 aus dem aufgeschäumten Polyurethanmaterial
gefertigt, indem der Ausgangsstoff in einem Formhohlraum aufgeschäumt wird, um dann
die aus dem Formhohlraum entfernte Schuhsohle 2 mit dem Oberteil 3 zu verbinden, zum
Beispiel mittels Kleben und / oder Nähen.
[0024] Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen sowie der Zeichnung offenbarten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
1. Barfußschuh (1), mit einem Oberteil und einer Schuhsohle (2), die mit dem Oberteil
(3) verbunden ist und aus einem geschäumten thermoplastischen Polyurethanmaterial
mit einer Shore-Härte A im Bereich von etwa 25 bis etwa 55 besteht.
2. Barfußschuh (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das geschäumte thermoplastische Polyurethanmaterial eine Shore-Härte A im Bereich
von etwa 30 bis etwa 40 aufweist.
3. Barfußschuh (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schuhsohle (2) eine Wanddicke im Bereich von etwa 2 mm bis etwa 4 mm aufweist.
4. Barfußschuh (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schuhsohle (2) eine Wanddicke im Bereich von etwa 2,5 mm bis etwa 3,5 mm aufweist.
5. Barfußschuh (1) nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schuhsohle (2) eine unterseitige Profilierung (5) aufweist.
6. Barfußschuh (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilierung (5) mit einer Profilhöhe im Bereich von etwa 2 mm bis etwa 6 mm
gebildet ist.
7. Barfußschuh (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilhöhe im Bereich von etwa 2,5 mm bis etwa 4,5 mm liegt.
8. Barfußschuh (1) nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das geschäumte thermoplastische Polyurethanmaterial mindestens einen Zusatzstoff
enthält.
9. Barfußschuh (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das geschäumte thermoplastische Polyurethanmaterial einen die Abriebfestigkeit erhöhenden
Zusatzstoff enthält.
10. Barfußschuh (1) nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (3) aus wenigstens einem Obermaterial aus der folgenden Gruppe von Materialien
ist: Naturleder, Kunstleder, Kunststoff und Fasermaterial.
11. Schuhsohle (2) für einen Barfußschuh (1), mit einem Schuhsohlenkörper aus einem geschäumten
thermoplastischen Polyurethanmaterial mit einer Shore-Härte A im Bereich von etwa
25 bis etwa 55.
12. Verfahren zum Herstellen eines Barfußschuhs (1), mit
- Bereitstellen eines Oberteils;
- Herstellen einer Schuhsohle (2) aus einem geschäumten thermoplastischen Polyurethanmaterial
mit einer Shore-Härte A im Bereich von etwa 25 bis etwa 55 und
- Verbinden der Schuhsohle mit dem Oberteil (3).