[0001] Die Erfindung betrifft einen Staubsaugerfilterbeutel, insbesondere einen Staubsaugerfilterbeutel
für einen Handstaubsauger und/oder einen sogenannten Stick-Staubsauger, insbesondere
für kabellose Modelle.
[0002] Stick-Staubsauger sind meist, jedoch nicht immer, schnurlose Geräte (Akkusauger)
bei denen eine Elektrobürste über ein Saugrohr ohne Saugschlauch mit dem eigentlichen
Gehäuse des handgehaltenen Staubsaugers verbunden ist. Diese Geräte sind sehr leicht
und handlich. Die Sticks weisen niedrige Aufnahmeleistungen im Bereich von etwa 150
bis 600 W auf. Die erzielten Volumenströme sind entsprechend niedrig und liegen in
einer Größenordnung von 10 bis 30 l/s. Das Filtergehäuse ist typischerweise zylindrisch
und hat ein geringes Volumen (ca. 1 bis 2 Liter). Meist wird als Filter ein Zyklonabscheider
verwendet. Der Zyklonabscheider beschleunigt die Saugluft und die darin enthaltenen
Partikel. Dadurch wird ein erheblicher Teil der zur Verfügung stehenden Leistung verbraucht
und es bleibt nur wenig Leistung für die Erzeugung eines ausreichenden Volumenstroms
übrig. Die Reinigungswirkung (Staubaufnahme) ist oft unbefriedigend.
[0003] Ein Filterbeutel aus modernen Vliesstofflaminaten erfüllt die Abscheidung von Staub
wesentlich energieeffizienter. Es ist allerdings schwierig einen Filterbeutel zu produzieren,
der optimal in den sehr kleinen zur Verfügung stehenden Bauraum passt und eine ausreichende
Filteroberfläche zur Verfügung stellt.
[0004] Klassische Flachbeutel, bei denen zwei Filtermaterialzuschnitte umlaufend verschweißt
werden und eine Halteplatte flächig mit einem der Filtermaterialzuschnitte verbunden
wird, sind üblicherweise ungeeignet, da der zur Verfügung stehende Bauraum zu klein
ist. Daher finden bislang hauptsächlich Beutel mit Boden, etwa Klotzboden, Verwendung,
bei denen die Halteplatte am Boden angeordnet ist, und deren Beutelform an den Bauraum
angepasst ist (sogenannte "dreidimensionale" Beutel). Solche Beutel herzustellen,
insbesondere mit einem heute gängigen Vliesstoffmaterial, erweist sich aber als schwierig.
Daher sind bei der Herstellung solcher Beutel teilweise noch manuelle Fertigungsschritte
erforderlich, was die Effizienz der Herstellung verringert.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen einfach und automatisiert herstellbaren
Staubsaugerfilterbeutel, insbesondere einen Staubsaugerfilterbeutel für einen Handstaubsauger
und/oder einen Stick-Staubsauger, bereitzustellen, der den zur Verfügung stehenden
Bauraum möglichst optimal nutzen kann.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Staubsaugerfilterbeutel gemäß Anspruch 1 gelöst. Besonders
vorteilhafte Weiterbildungen finden sich in den Unteransprüchen.
[0007] Die Erfindung stellt also einen Staubsaugerfilterbeutel bereit, umfassend eine Beutelwand
und eine Halteplatte, wobei die Halteplatte einen wenigstens abschnittsweise zylindrischen
Stutzen umfasst, der sich in Richtung der in der Halteplatte ausgebildeten Durchgangsöffnung
erstreckt, wobei die Beutelwand entlang des Umfangs des Stutzens mit dessen Mantelfläche
verbunden ist.
[0008] Dadurch, dass die Beutelwand über den wenigstens abschnittsweise zylindrischen Stutzen
mit der Halteplatte und entlang des Umfangs des Stutzens mit dessen Mantelfläche verbunden
ist, entfällt die aufwendige, und sonst oft nur manuell mögliche, Ausbildung eines
Bodens bei der Herstellung. Dadurch kann der erfindungsgemäße Staubsaugerfilterbeutel
effizienter hergestellt werden.
[0009] Der Staubsaugerfilterbeutel kann insbesondere für Handstaubsauger und/oder einen
sogenannten Stick-Staubsauger, insbesondere für kabellose Modelle, vorgesehen sein.
Das Füllvolumen kann daher im voll ausgefalteten Zustand zwischen 0,5 und 3 Litern,
insbesondere zwischen 0,5 und 2 Litern liegen.
[0010] Die Halteplatte des Staubsaugerfilterbeutels kann an eine Halteeinrichtung in einem
Staubsaugergehäuse anbringbar sein. Dadurch kann die Halteplatte im Staubsaugergehäuse
in einer vorbestimmten Position anordenbar, insbesondere fixierbar, sein.
[0011] Im Gegensatz zu einem Flachbeutel, bei dem die Halteplatte mit einem flächigen Wandungsteil
der Beutelwand verbunden wird, wird im Falle der Herstellung des erfindungsgemäßen
Staubsaugerfilterbeutels die mit einer entsprechenden Öffnung versehene Beutelwand
über den wenigstens abschnittsweise zylindrischen Stutzen der Halteplatte gestülpt
und mit dessen Mantelfläche verbunden. Dadurch erstreckt sich der Staubsaugerfilterbeutel
im Wesentlichen parallel zur Längsachse des Stutzens und damit in Einströmrichtung
durch die Durchgangsöffnung der Halteplatte in den Beutel. Damit ist der Staubsaugerfilterbeutel
auch besser an die üblichen Filtergehäuse von Handstaubsaugern und/oder Stick-Staubsaugern
angepasst, welches typischerweise zylindrisch ausgebildet ist, und die Halteeinrichtung
für die Halteplatte an einer der Deckflächen des Zylinders aufweisen.
[0012] Der wenigstens abschnittsweise zylindrische Stutzen umfasst also die Durchgangsöffnung
der Halteplatte, sodass eine Einströmöffnung gebildet wird über die staubbeladene
Luft im Betrieb in das Innere des Staubsaugerfilterbeutels strömen kann. Die Längsachse
des Stutzens ist hierin definiert als die Richtung, in der die Durchgangsöffnung im
Stutzen verläuft. Diese Richtung ist insbesondere senkrecht zur Ebene in der eine
Verbindungsplatte der Halteplatte angeordnet ist, welche mit einer Halteeinrichtung
des Staubsaugers verbindbar ist.
[0013] "Wenigstens abschnittsweise zylindrisch" bedeutet, dass der Stutzen wenigstens einen
Abschnitt umfasst, der in Form eines Zylinders ausgebildet ist, also durch eine Mantelfläche
und zwei Begrenzungsflächen definiert wird. Die zylindrische Form ist dabei nicht
auf einen Kreiszylinder beschränkt. Der Querschnitt des zylindrischen Abschnitts,
also die Leitkurve des allgemeinen Zylinders, kann beliebig geformt sein. Der Querschnitt
des zylindrischen Abschnitts kann auch ein Polygon sein. In diesem Fall kann man auch
von einem prismenförmigen Abschnitt sprechen. Der zylindrische Abschnitt kann insbesondere
die Form eines geraden oder senkrechten Zylinders aufweisen, wobei die Mantellinien
parallel zur Längsachse des Stutzens verlaufen.
[0014] Der Stutzen kann einen, insbesondere an den zylindrischen Abschnitt angrenzenden,
zweiten Abschnitt mit gegenüber dem zylindrischen Abschnitt vergrößertem Umfang umfassen.
Der zweite Abschnitt kann insbesondere über die Mantelfläche des zylindrischen Abschnitts
nach außen überstehen. Dieser zweite Abschnitt kann der Verbindungsplatte der Halteplatte
entsprechen oder Teil davon sein.
[0015] Die Verbindungsplatte kann insbesondere ein flächiges Bauteil sein, insbesondere
wobei dessen Ausdehnung in zwei Richtungen (Länge, Breite) wesentlich größer, insbesondere
wenigstens dreimal größer, ist als in einer Richtung senkrecht dazu (Dicke). Die Verbindungsplatte
kann insbesondere die Durchgangsöffnung der Halteplatte vollständig umgeben. Die Durchgangsöffnung
der Halteplatte kann sich insbesondere durch die Verbindungsplatte und den Stutzen
hindurch erstrecken.
[0016] Die Halteplatte kann einen oder mehrere Kunststoffe umfassen oder aus einem oder
mehreren Kunststoffen bestehen. Insbesondere können recyclierte Kunststoffe Verwendung
finden, wie etwa recycliertes Polypropylen, rPP, und/oder recycliertes Polyethylenterephthalat,
rPET.
[0017] Die Halteplatte kann ein Verschlusselement zum Verschließen der Einströmöffnung umfassen.
Dadurch kann das Sauggut insbesondere beim Entnehmen des Beutels im Beutelinneren
zurückgehalten werden.
[0018] Die Halteplatte ist mit dem Stutzen einstückig ausgebildet. Die Halteplatte und der
Stutzen sind somit ein gemeinsames Bauteil.
[0019] Die Halteplatte kann als Spritzgussteil oder als ein durch Thermoformen erzeugtes
Teil ausgebildet sein. Die Halteplatte kann auch teilweise durch Spritzgießen und
teilweise durch Thermoformen gefertigt sein.
[0020] Die Halteplatte kann außerdem eine die Durchgangsöffnung umgebende Dichtlippe umfassen.
Die Dichtlippe kann ein thermoplastisches Elastomer umfassen, beispielsweise basierend
auf Polypropylen, oder daraus bestehen. Die Dichtlippe soll das Austreten von Staub
aus dem Staubsaugerfilterbeutel vermeiden oder begrenzen, indem sie den Bereich zwischen
dem inneren Rand der Durchgangsöffnung und der Außenseite eines Anschlussstutzens
des Staubsaugers abdichtet.
[0021] Die Beutelwand ist aus einem luftdurchlässigen Material gefertigt und kann mehrlagig
aufgebaut sein. Man spricht im letzteren Fall auch von einem Laminat. Mehrere Lagen
des Laminats, insbesondere jede Lage des Laminats, können dabei einen Vliesstoff und/oder
ein Faservlies umfassen oder daraus bestehen.
[0022] Als Material für die Beutelwand, insbesondere für eine oder mehrere Lagen aus Vliesstoff
oder Faservlies, können verschiedenste Kunststoffe verwendet werden, beispielsweise
Polypropylen und/oder Polyester. Die Beutelwand kann ebenfalls Kunststoff-Recyclat
und/oder recycliertes Material aus der Herstellung von Textilien (Textil Left-Over
- TLO) umfassen oder daraus bestehen.
[0023] Für viele Kunststoff-Recyclate bestehen einschlägige internationale Normen. Für PET-Kunststoff-Recyclate
ist beispielsweise die DIN EN 15353:2007 einschlägig. PP-Recyclate werden in DIN EN
15345:2008 charakterisiert. Zum Zwecke der entsprechenden speziellen Kunststoff-recyclate
macht sich die vorliegende Patentanmeldung die Definitionen dieser internationalen
Normen zu Eigen. Die Kunststoff-Recyclate können dabei unmetallisiert sein. Ein Beispiel
hierfür sind aus PET-Getränkeflaschen zurückgewonnene Kunststoffflakes oder -chips.
Ebenso können die Kunststoff-Recyclate metallisiert sein, z.B. wenn die Recyclate
aus metallischen Kunststofffolien erhalten wurden, insbesondere metallisierten PET-Folien
(MPET).
[0024] Recycliertes Polyethylenterephthalat (rPET) kann beispielsweise aus Getränkeflaschen,
insbesondere aus sog. Bottleflakes, also Stücke gemahlener Getränkeflaschen, erhalten
werden.
[0025] Die recyclierten Kunststoffe, insbesondere recycliertes PET und/oder recycliertes
PP, sowohl in der metallisierten, als auch in der nicht metallisierten Fassung, können
zu den entsprechenden Fasern versponnen werden, aus denen die entsprechenden Stapelfasern
bzw. Meltblown- oder Spunbond-Vliesstoffe für die Zwecke der vorliegenden Erfindung
hergestellt werden können.
[0026] Recycliertes Material aus der Herstellung von Textilien (TLO) fällt insbesondere
bei der Prozessierung von Textilmaterialien (insbesondere Textilfasern und -filamenten,
sowie damit hergestellte linienförmige, flächenförmige und räumliche textile Gebilde),
wie beispielsweise der Herstellung (umfassend Kardieren, Spinnen, Schneiden und Trocknen)
oder dem Recyceln von Textilmaterialien an. Diese pulver- und/oder faserförmigen Materialien
stellen Abfallmaterialien dar, die sich auf den zur Verarbeitung der Textilien verwendeten
Maschinen oder Filtermaterialien absetzen können. Die Stäube (Pulver) bzw. Fasern
werden normalerweise entsorgt und thermisch verwertet.
[0027] Bei dem pulver- und/oder faserförmigen recyclierten Material handelt es sich also
beispielsweise um Produktionsabfall; dies gilt insbesondere für Material, das beim
Kardieren, Spinnen, Schneiden oder Trocknen von Textilmaterialien als Abfallprodukt
anfällt. Man spricht in diesem Fall auch von "pre-consumer waste".
[0028] Bei dem Recycling von Textilmaterialien, also der Verarbeitung (bspw. dem Zerkleinern)
von gebrauchten Textilmaterialien oder Textilien (bspw. Altkleidern) entsteht ebenfalls
pulver- und/oder faserförmiges recycliertes Material; hier spricht man von "post-consumer
waste".
[0029] Das recyclierte Material aus der Herstellung von Textilien, TLO, kann also insbesondere
Fasern und oder Filamente, die aus Abfallmaterialien aus der Textil- und Bekleidungsindustrie,
aus Post-Consumer-Abfall (Textilien und ähnliches) und/oder aus Produkten, die für
das Recycling gesammelt wurden, gewonnen wurden, umfassen.
[0030] Im Sinne der vorliegenden Erfindung bezeichnet ein Vliesstoff ein Wirrgelege, das
einen Verfestigungsschritt durchlaufen hat, so dass es eine ausreichende Festigkeit
aufweist, um zum Beispiel maschinell (also in industriellem Maßstab) zu Rollen auf-
bzw. abgewickelt zu werden. Die für ein Aufwickeln minimal erforderliche Bahnspannung
beträgt 0,044 N/mm. Die Bahnspannung sollte nicht höher als 10% bis 25% der Mindesthöchstzugkraft
(gemäß DIN EN 29073-3:1992-08) des aufzuwickelnden Materials betragen. Daraus resultiert
eine Mindesthöchstzugkraft für ein aufzuwickelndes Material von 8,8 N pro 5 cm Streifenbreite.
[0031] Ein Faservlies oder kurz nur "Vlies" genannt entspricht einem Wirrgelege, das jedoch
keinen Verfestigungsschritt durchlaufen hat, so dass im Gegensatz zu einem Vliesstoff
ein derartiges Wirrgelege keine ausreichende Festigkeit aufweist, um zum Beispiel
maschinell zu Rollen auf- bzw. abgewickelt zu werden.
[0032] Der Begriff Vliesstoff ("Nonwoven") wird in anderen Worten gemäß der Definition nach
ISO Standard ISO9092:1988 bzw. CEM Standard EN29092 verwendet. Details zur Verwendung
der hierin beschriebenen Definitionen und/oder Verfahren lassen sich auch dem Standardwerk
"
Vliesstoffe", W. Albrecht, H. Fuchs, W. Kittelmann, Wiley-VCH, 2000, entnehmen.
[0033] Die Vliesstofflagen der Beutelwand können insbesondere ein Stapelfaservliesstoff
und/oder einen Extrusionsvliesstoff umfassen. Insbesondere können Filamentspinnvliesstoffe
(auch kurz "Spinnvliesstoff" oder "Spunbond") und/oder Meltblown-Vliesstoff Verwendung
finden.
[0034] Eine oder mehrere Lagen der Beutelwand können ein kardiertes Material umfassen. Als
Bindeschritt kommen dabei sowohl mechanische Verfahren (z.B. Vernadeln) als auch thermische
Verfahren (z.B. Kalandrieren) in Frage. Ebenfalls möglich ist die Verwendung von Bindefasern
oder Klebemitteln, etwa einem Latexkleber. Auch Airlaid Materialien sind möglich.
[0035] Der Vliesstoff einer oder mehrerer Lagen der Beutelwand kann Bikomponentenfasern
umfassen. Bikomponentenfasern (BiCo-Fasern) können aus einem Kern sowie einem den
Kern umhüllenden Mantel gebildet sein. Neben Kern/Mantel Bikomponentenfasern können
auch die anderen gebräuchlichen Varianten von Bikomponentenfasern, z. B. side-by-side,
verwendet werden.
[0036] Die Bikomponentenfasern können als Stapelfasern vorliegen oder als Filamente bei
einem Extrusionsvliesstoff (beispielsweise Meltblownvliesstoff) ausgebildet sein.
[0037] Entsprechend unverfestigte Faservliese sind wie erwähnt auch denkbar.
[0038] Der Vliesstoff einer oder mehrerer Lagen der Beutelwand kann außerdem eine Mikrokrempung
(Micrex) aufweisen.
[0039] Die Beutelwand kann auch ein Geruchsabsorbens umfassen.
[0040] Die Beutelwand kann insbesondere eine Kapazitätslage umfassen. Eine Kapazitätslage
bietet einen hohen Widerstand gegenüber Stoßbelastung, und ermöglicht ein Filtern
von großen Schmutzpartikeln, ein Filtern eines signifikanten Anteils von kleinen Staubpartikeln
und ein Speichern bzw. Zurückhalten von großen Mengen an Partikeln, wobei der Luft
ein einfaches Durchströmen erlaubt wird, und somit ein geringer Druckabfall bei hoher
Partikelbeladung resultiert.
[0041] Die Beutelwand kann auch eine Feinfilterlage umfassen. Eine Feinfilterlage dient
der Erhöhung der Filtrationsleistung des mehrlagigen Filtermaterials durch Einfangen
von Partikeln, die beispielsweise durch die Kapazitätslage hindurch gelangen. Zur
weiteren Erhöhung der Abscheideleistung kann die Feinfilterlage bevorzugt elektrostatisch
(z.B. durch Coronaentladung oder Hydrocharging) aufgeladen werden, um insbesondere
die Abscheidung von Feinstaubpartikeln zu erhöhen.
[0042] Die Feinfilterlage kann sich insbesondere zur Außenseite der Beutelwand hin an die
Kapazitätslage anschließen.
[0043] An die Feinfilterlage kann noch eine Stützlage anschließen. Eine Stützlage (manchmal
auch "Verstärkungslage" genannt) ist dabei eine Lage, die dem mehrlagigen Verbund
des Filtermaterials die notwendige mechanische Festigkeit verleiht. Bei der Stützlage
kann es sich insbesondere um einen offenen, porösen Vliesstoff mit leichtem Flächengewicht
handeln. Bei der Stützlage kann sich insbesondere um einen Spinnvliesstoff handeln.
[0044] Es ist aber auch möglich ein einlagiges Filtermaterial für die Beutelwand einzusetzen.
In diesem Fall kann es sich insbesondere um einen Meltblown-Vliesstoff handeln. Ein
geeignetes Material für eine solche einlagige Beutelwand ist beispielsweise aus der
EP 2 311 360 B1 bekannt.
[0045] Die Beutelwand kann insbesondere mit der Außenseite des Stutzens, also mit der von
der Durchgangsöffnung des Stutzens weg weisenden Seite verbunden sein. Dies ermöglicht
bei der Herstellung eine vorteilhafte optische Kontrolle des Befestigungsprozesses,
insbesondere visuell und/oder über automatisierte Bildverarbeitung.
[0046] Die Länge der mit dem Stutzen verbundenen Seite der Beutelwand kann insbesondere
dem Außenumfang des zylindrischen Abschnitts des Stutzens entsprechen. Insbesondere
kann die Beutelwand entlang des gesamten Umfangs des Stutzens mit dessen Mantelfläche
verbunden sein. Sowohl die Beutelwand als auch die Mantelfläche des zylindrischen
Abschnitts des Stutzens umgeben damit vollumfänglich die Durchgangsöffnung des Stutzens.
[0047] Die Beutelwand kann mit der Mantelfläche verklebt oder verschweißt sein, und/oder
die Beutelwand kann zwischen der Mantelfläche und einem Klemmelement eingeklemmt sein.
Bei dem Klemmelement kann es sich insbesondere um einen Hohlzylinder handeln. In diesem
Fall kann man auch von einem Klemmring sprechen. Die Befestigung alleine über ein
Klemmelement ermöglicht eine lösbare Verbindung und damit ein Wiederverwerten der
Halteplatte und des Stutzens.
[0048] Die Halteplatte kann an einer kurzen Seite der Beutelwand angeordnet sein. Mit anderen
Worten kann sich die Längsachse des Staubsaugerfilterbeutels parallel zur Längsachse
des Stutzens erstrecken.
[0049] Die Beutelwand kann eine Oberflächenfaltung mit wenigstens fünf Falten aufweisen.
Die Oberflächenfaltung des Filtermediums hat erhebliche Vorteile. Aufgrund der Oberflächenfaltung
ist die durchströmte Fläche wesentlich größer als die reguläre für die Durchströmung
zur Verfügung stehende Fläche (Anströmfläche). Durch die Oberflächenfaltung kann die
Beutelwand mit anderen Worten wenigstens teilweise plissiert ausgebildet sein.
[0050] Der Begriff Faltung wird im Sinn der vorliegenden Erfindung als eine Abfolge von
zwei oder mehreren Falten definiert, wobei eine einzelne Falte im Sinn der vorliegenden
Erfindung jeweils durch zwei Faltenschenkel und ein Faltenscharnier definiert ist.
[0051] Eine Oberflächenfaltung ist eine Abfolge von Faltungen, die auf der Beutelwand vorgesehen
ist. Eine derartige Oberflächenfaltung wird allenfalls durch einen Teil des Saums
entlang einer Seitenkante fixiert. Dieser Teil des Saums ist aber weder ein Faltenscharnier
noch ein Bestandteil des Faltenschenkels einer der Falten der Faltung.
[0052] Der Staubsaugerfilterbeutel, insbesondere dessen Beutelwand, kann außerdem wenigstens
eine Seitenfaltung umfassen.
[0053] Eine Seitenfaltung ist eine Abfolge von Falten im Bereich der Seitenkante des Staubsaugerfilterbeutels.
Der Saum entlang der betreffenden Seitenkante des Staubsaugerfilterbeutels ist hierbei
ein Teil einer der die Seitenfaltung bildenden Falten; beispielsweise ist der Saum
im Bereich der betreffenden Seitenkante ein Faltenscharnier oder der Saum liegt fast
vollständig in einem Faltenschenkel.
[0054] Die wenigstens fünf Falten der Oberflächenfaltung können entlang der Längsachse des
Filterbeutels verlaufen. Alternativ können die Falten aber auch quer zur Längsachse
verlaufen.
[0055] Es kann außerdem eine Fixiervorrichtung vorgesehen sein, die verhindert, dass sich
wenigstens eine der wenigstens fünf Falten vollständig entfaltet.
[0056] Die Falten einer Beutelwand können wenigstens teilweise mittels einer Fixiervorrichtung
miteinander verbunden sein. Durch die Fixiervorrichtung können auch Falten der Beutelwand
in einem vorherbestimmten Abstand zueinander gehalten werden.
[0057] Die Fixiervorrichtung kann wenigstens einen Materialstreifen, insbesondere einen
Vliesstoffmaterialstreifen, umfassen oder aus wenigstens einem Materialstreifen, insbesondere
wenigstens einem Vliesstoffmaterialstreifen, bestehen. Mehrere Materialstreifen können
beabstandet zueinander angeordnet sein oder direkt aneinander angrenzen.
[0058] Mehrere Materialstreifen können quer, insbesondere senkrecht oder unter einem vorherbestimmten
Winkel, zur Längsrichtung der Falten verlaufen. Der vorherbestimmte Winkel kann größer
als 0° und kleiner als 180°, insbesondere größer als 30° und kleiner als 150°, sein.
[0059] Die Fixiervorrichtung ist vorzugsweise anströmseitig in Bezug auf die Beutelwand
angeordnet. Anströmseitig bedeutet hier dem Inneren des Staubsaugerfilterbeutels zugewandt.
Die Fixiervorrichtung kann wenigstens teilweise mit der Beutelwand, insbesondere mit
den Falten der Beutelwand, verbunden, insbesondere unmittelbar verbunden, sein, insbesondere
verklebt und/oder verschweißt sein. Ferner kann die Fixiervorrichtung an Stellen angeklebt
und/oder angeschweißt sein, an denen Faltenschenkel zweier unterschiedlicher Falten
der Beutelwand aneinandergrenzen.
[0060] Die Fixiervorrichtung kann mit der Beutelwand in einem oder mehreren Bereichen der
Beutelwand verklebt und/oder verschweißt sein, die jeweils zwischen zwei Falten der
Beutelwand angeordnet sind. Insbesondere bei liegenden Falten, die sich nicht gegenseitig
überlappen, kann dadurch eine einfache Fertigung des Staubsaugerfilterbeutels erreicht
werden.
[0061] Es können auch zwei oder mehr Falten der Beutelwand durch die Fixiervorrichtung miteinander
verbunden sein, während zwei oder mehr Falten der Beutelwand nicht durch die Fixiervorrichtung
miteinander verbunden sind.
[0062] Alternativ oder zusätzlich kann die Fixiervorrichtung derart mit einer oder mehreren
Falten der Beutelwand verklebt und/oder verschweißt sein, dass sich die Verbindung
im Betrieb des Staubsaugerfilterbeutels löst. Damit kann durch die sich wenigstens
teilweise lösende Fixiervorrichtung der Luftstrom innerhalb des Staubsaugerfilterbeutels
beeinflusst werden.
[0063] Mit anderen Worten können Teile der Fixiervorrichtung im Betrieb des Staubsaugerfilterbeutels
als Luftverteiler dienen.
[0064] Die Oberflächenfalten, Seitenfalten und/oder Fixiervorrichtungen können insbesondere
wie in der Europäischen Patentanmeldung
EP 2 366 319 oder der Europäischen Patentanmeldung
EP 2 366 320 beschrieben ausgebildet sein.
[0065] Die der Halteplatte gegenüberliegende Seite der Beutelwand kann konkav oder konvex
ausgebildet sein. Dadurch kann eine bessere Bauraumausnutzung erzielt werden.
[0066] Die Erfindung stellt außerdem ein Verfahren zur Herstellung eines Staubsaugerfilterbeutels
gemäß Anspruch 10 bereit, insbesondere zur Herstellung eines oben beschriebenen Staubsaugerfilterbeutels.
Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst also die folgenden Schritte:
- a) Ausbilden eines an einer Seite offenen, schlauchförmigen Beutels eines Filtermaterials;
- b) Anordnen einer Halteplatte umfassend einen wenigstens abschnittsweise zylindrischen
Stutzen an dem breiten Ende eines konischen Führungselements, sodass der Stutzen der
Halteplatte an der Außenfläche des konischen Führungselements anliegt;
- c) Überstülpen des Beutels über das konische Führungselement;
- d) Verbinden des Beutels mit der vom Führungselement weg weisenden Mantelfläche des
Stutzens; und
- e) Abheben des mit dem Stutzen verbundenen Beutels vom Führungselement.
[0067] Dieses Verfahren erlaubt eine effiziente und automatisierte Herstellung.
[0068] Das Ausbilden des an einer Seite offenen, schlauchförmigen Beutels kann ein Überlappen
zweier Filtermaterialbahnen und Ausbilden zweier Längs- und einer Querschweißnaht,
umfassen. Alternativ kann das Ausbilden des an einer Seite offenen, schlauchförmigen
Beutels ein Umschlagen einer einzigen Filtermaterialbahn und Ausbilden einer Längsschweißnaht
zum Verbinden zweier nach dem Umschlagen überlappender Ränder der Filtermaterialbahn
sowie Ausbilden einer Querschweißnaht umfassen.
[0069] Das Ausbilden des an einer Seite offenen, schlauchförmigen Beutels kann außerdem
ein Ausbilden der oben beschriebenen Oberflächenfaltung und/oder Seitenfaltung umfassen.
[0070] Die Oberflächenfaltung kann insbesondere entlang der Förderrichtung der Filtermaterialbahn
eingebracht werden. Wenn die Falten entlang der Längsrichtung des Staubsaugerfilterbeutels
verlaufen sollen, wird die offene Seite quer zur Förderrichtung der Filtermaterialbahn
vorgesehen. Wenn die Falten quer zur Längsrichtung des Staubsaugerfilterbeutels verlaufen
sollen, wird die offene Seite in Förderrichtung der Filtermaterialbahn vorgesehen.
[0071] Das konische Führungselement kann auf einem Arbeitstisch, insbesondere einem Drehtisch,
angeordnet sein. Es können insbesondere mehrere konische Führungselemente vorgesehen
werden, insbesondere entlang des Umfangs des Drehtisches. Der Radius des konischen
Führungselements kann sich insbesondere von der Oberfläche des Arbeitstisches weg
verringern.
[0072] Das konische Führungselement kann so ausgebildet sein, dass dessen Durchmesser an
der Oberfläche des Arbeitstisches veränderbar oder einstellbar ist. Beispielsweise
kann das konische Führungselement in einem Durchgangsloch des Arbeitstisches angeordnet
und senkrecht zur Oberfläche des Arbeitstisches verfahrbar sein. Alternativ kann das
konische Führungselement aus mehreren radial verschiebbaren Elementen gebildet werden.
[0073] Das Anordnen der Halteplatte mit dem wenigstens abschnittsweise zylindrischen Stutzen
an dem breiten Ende eines konischen Führungselements kann ein Überstülpen der Halteplatte
über das konische Führungselement umfassen. Der Innendurchmesser des wenigstens abschnittsweise
zylindrischen Stutzens, also der Durchmesser von dessen oben erwähnter Durchgangsöffnung,
kann dem Außendurchmesser des konischen Führungselements an der Oberfläche des Arbeitstisches
entsprechen, sodass der Stutzen an der Außenfläche des konischen Führungselements
anliegt. Das konische Führungselement kann dafür an dessen breitem Ende einen zylindrischen
Abschnitt aufweisen, dessen Form und Ausdehnung der Form und Ausdehnung des zylindrischen
Abschnitts des Stutzens entspricht, wobei jedoch der Außenradius des zylindrischen
Abschnitts des konischen Führungselements dem Innendurchmesser des zylindrischen Abschnitts
des Stutzens entspricht.
[0074] Das Überstülpen des Beutels über das konische Führungselement kann ein Greifen und
Öffnen des an einer Seite offenen, schlauchförmigen Beutels umfassen. Das Überstülpen
des Beutels über das konische Führungselement kann insbesondere automatisiert durch
einen Robotergreifer durchgeführt werden.
[0075] Bei quer zur Längsrichtung des Staubsaugerfilterbeutels vorgesehenen Falten, ist
die offene Seite des Beutels in Förderrichtung der Filtermaterialbahn vorgesehen.
In diesem Fall dreht der Robotergreifer den Beutel bevor er diesen über das konische
Führungselement stülpt. Bei in Längsrichtung des Staubsaugerfilterbeutels vorgesehenen
Falten, ist die offene Seite des Beutels quer zur Förderrichtung der Filtermaterialbahn
vorgesehen. In diesem Fall kann der Robotergreifer den Beutel in Förderrichtung der
Filtermaterialbahn übernehmen und diesen über das konische Führungselement stülpen.
[0076] Das Verbinden des Beutels mit der vom Führungselement weg weisenden Mantelfläche
des Stutzens kann insbesondere durch Ultraschallschweißen erfolgen. Das konische Führungselement
bildet dabei den Amboss für die Sonotrode. Das Verschweißen kann in mehreren Schritten
durchgeführt werden. Beispielsweise kann ein Drehtisch verwendet werden, um das konische
Führungselement mit übergestülpten Beutel an unterschiedliche Schweißstationen zu
verfahren, die so angeordnet und ausgebildet sind, dass sie unterschiedliche Segmente
des Umfangs des Stutzens mit der Beutelwand verschweißen. Alternativ kann auch eine
in Umfangsrichtung bewegliche Schweiß-Sonotrode verwendet werden.
[0077] Alternativ oder zusätzlich kann das Verbinden des Beutels mit der vom Führungselement
weg weisenden Mantelfläche des Stutzens ein Anordnen eines Klemmelements über der
Beutelwand umfassen, sodass die Beutelwand in einem Bereich der Mantelfläche des Stutzens
zwischen der Mantelfläche des Stutzens und dem Klemmelement eingeklemmt wird.
[0078] Das Abheben des mit dem Stutzen verbundenen Beutels vom Führungselement kann wiederum
automatisiert über einen Robotergreifer erfolgen. Das Abheben des mit dem Stutzen
verbundenen Beutels vom Führungselement kann außerdem ein Verringern des Durchmessers
des konischen Führungselements an der Oberfläche des Arbeitstisches umfassen, beispielsweise
über ein Absenken des konischen Führungselements in einem Durchgangsloch des Arbeitstisches.
[0079] Das Verfahren kann außerdem eine optische Kontrolle der Verbindung zwischen Beutelwand
und Mantelfläche gemäß Schritt d) umfassen. Insbesondere kann wenigstens ein digitales
Bild des Verbindungsbereichs der Beutelwand mit der Mantelfläche erzeugt werden. Dieses
digitale Bild kann einer automatisierten Bildverarbeitung unterzogen werden, um Fehler
an der Verbindung, beispielsweise unzureichend ausgebildete Schweißnähte, zu erkennen.
Basierend auf dem Erkennen einer unzureichenden Verbindung kann ein Warnsignal ausgegeben
und/oder der betreffende Beutel ausgeschleust werden.
[0080] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der beispielhaften
Figuren beschrieben. Dabei zeigt:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch einen beispielhaften Staubsaugerfilterbeutel;
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Halteplatte mit einem wenigstens
abschnittsweise zylindrischen Stutzen;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf einen beispielhaften, an einer Seite offenen, schlauchförmigen
Beutel zur Herstellung eines Staubsaugerfilterbeutels;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht eines beispielhaften konischen Führungselements zur Herstellung
eines Staubsaugerfilterbeutels; und
- Figur 5
- eine Illustration eines Fertigungsschrittes bei der Herstellung eines beispielhaften
Staubsaugerfilterbeutels.
[0081] Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen beispielhaften Staubsaugerfilterbeutel
1 mit einer Beutelwand 2 und einer Halteplatte 3. Die Halteplatte 3, insbesondere
deren flächige Verbindungsplatte, dient der Fixierung des Staubsaugerfilterbeutels
1 in einer korrespondierenden Halterung in einem Gehäuse eines Staubsaugers.
[0082] Die Beutelwand ist nicht, wie im Stand der Technik üblich, mit dem ebenen Teil der
Halteplatte 3, also der Verbindungsplatte, direkt verbunden, sondern mit einem wenigstens
abschnittsweise zylindrischen Stutzen 4 der Halteplatte 3. Insbesondere erstreckt
sich der Stutzen in Richtung der in der Halteplatte 3 ausgebildeten Durchgangsöffnung
5, also senkrecht zur Ebene, in der die Verbindungsplatte liegt. Die Beutelwand 2
ist entlang des Umfangs des Stutzens 4 mit dessen Mantelfläche verbunden, die sich
ebenfalls in der Richtung senkrecht zur Verbindungsplatte erstreckt.
[0083] Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer beispielhaften Halteplatte mit einem
wenigstens abschnittsweise zylindrischen Stutzen 4. Der Stutzen 4 umfasst einen zylindrischen
Abschnitt. Die Form des zylindrischen Abschnitts kann frei gewählt werden und ist
nicht auf die Form eines Kreiszylinders beschränkt. Die Achse des zylindrischen Abschnitts
definiert die Längsachse des Stutzens 4. Entlang dieser Längsachse des zylindrischen
Abschnitts ist die Durchgangsöffnung der Halteplatte vorgesehen. Diese bildet eine
Einströmöffnung für das Sauggut in den Filterbeutel, wie in Figur 1 zu sehen.
[0084] Die beispielhafte Halteplatte 3 der Figur 2 umfasst einen zweiten, an den zylindrischen
Abschnitt angrenzenden, Abschnitt 8 mit gegenüber dem zylindrischen Abschnitt vergrößertem
Umfang. Der zweite Abschnitt 8 steht insbesondere radial über die Mantelfläche des
zylindrischen Abschnitts nach außen über. Dieser zweite Abschnitt 8 kann der Verbindungsplatte
entsprechen, wie in Figur 1 gezeigt.
[0085] Die Beutelwand 2 ist im Ausführungsbeispiel der Figur 1 mit der Mantelfläche des
zylindrischen Abschnitts des Stutzens 4 verschweißt. Insbesondere sind die Ultraschall-Schweißnähte
6 zu erkennen. Zusätzlich ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Klemmring 7 gezeigt,
der die Beutelwand 2 an die Mantelfläche des zylindrischen Abschnitts des Stutzens
4 klemmt. Ein solcher Klemmring 7 kann auch alleine die Verbindung der Beutelwand
mit der Mantelfläche herstellen.
[0086] Hier nicht gezeigt, kann noch eine Dichtlippe an der Durchgangsöffnung 5 vorgesehen
werden.
[0087] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf einen beispielhaften, an einer Seite offenen, schlauchförmigen
Beutel, wie er bei der Herstellung eines Staubsaugerfilterbeutels nach Figur 1 Verwendung
finden kann. Die Beutelwand 2 des beispielhaften Beutels der Figur 3 umfasst zwei
Längsschweißnähte 12, 13 und eine Querschweißnaht 14. An der Querseite 15 ist der
Beutel offen, also ohne Schweißnaht, um dort eine Verbindung mit einem Stutzen wie
in Figur 2 beispielhaft gezeigt zu ermöglichen.
[0088] Die Querschweißnaht 14 könnte zur besseren Bauraumausnutzung auch konkav oder konvex
gekrümmt ausgebildet sein. Auch ein Boden etwa in der Art eines Klotzbodens oder eine
Seitenfalte wäre im Bereich der Querschweißnaht 14 denkbar.
[0089] Außerdem umfasst die Beutelwand 2 in Figur 3 mehrere Oberflächenfalten 16, die entlang
der Längsschweißnähte 12, 13 verlaufen. Am offenen Ende 15 sind die Falten über eine
Fixiervorrichtung 17 in ihrer Lage fixiert.
[0090] Wie oben bereits ausgeführt, wird der Begriff Faltung im Sinn der vorliegenden Erfindung
als eine Abfolge von zwei oder mehreren Falten definiert, wobei eine einzelne Falte
im Sinn der vorliegenden Erfindung jeweils durch zwei Faltenschenkel und ein Faltenscharnier
definiert ist.
[0091] Unter einem Faltenscharnier wird der Punkt einer Falte mit dem geringsten Krümmungsradius
verstanden. Durch die gedachte Verbindung der Faltenscharniere wird eine sogenannte
Faltenachse erhalten. Die Faltenachse wird auch als Faltenrücken bezeichnet. Die Faltenachse
kann der Längsachse einer Falte entsprechen. Bereiche einer Falte mit einem Krümmungsradius,
der größer ist als der minimale Krümmungsradius der Falte, werden als Faltenschenkel
bezeichnet. Der zwischen den Faltenschenkeln einer Falte liegende Bereich wird als
Faltenkern bezeichnet. Die Faltenschenkel einer Falte können also insbesondere auch
eine Krümmung aufweisen.
[0092] Falten können auch Wendepunkte aufweisen. Wendepunkte sind jene Stellen einer Falte,
insbesondere der Faltenschenkel, an welchen sich die Krümmung der Falte von konkav
zu konvex ändert. Eine Verbindungslinie, die mehrere Wendepunkte einer Falte verbindet,
wird als Inflexionslinie (Wendelinie) bezeichnet.
[0093] Zwei benachbarte Falten können sich auch einen Faltenschenkel teilen. Sind mehrere
Falten derartig vorgesehen, können ein Faltenpaket oder ein Faltenzug realisiert werden.
[0094] Mehrere Falten können auch zickzackförmig angeordnet sein.
[0095] Faltungen können auch Schenkel haben, die parallel zur Beutelwand verlaufen. Solche
Schenkel können zwischen Falten, die aus der Beutelwandebene herausstehen und somit
in Bezug auf die Beutelwand eine anströmseitige Öffnung aufweisen, liegen. Insbesondere
kann dabei die Breite des parallelen Schenkels geringer als die, vorzugsweise geringer
als die Hälfte der oder höchstvorzugsweise geringer als ein Viertel der, Breite der
Öffnung der aus der Beutelwand herausstehenden Falte sein.
[0096] Die Faltenschenkel der Falten können insbesondere glatt sein. Unter "glatt" wird
hierbei verstanden, dass die Faltenschenkel keine Verdichtungen und/oder Strukturierungen
aufweisen, insbesondere die die Form der Falten stabilisieren sollen.
[0097] Ein oder mehrere Faltenschenkel einer oder mehrerer Falten können eine oder mehrere
Prägestrukturen umfassen, insbesondere wobei die Prägestrukturen nicht zum Stabilisieren
der Form der Falten dienen. Dadurch kann eine weitere Vergrößerung der zur Filtration
zur Verfügung stehenden Fläche erreicht werden.
[0098] Die Beutelwand 2 kann insbesondere mehr als 5, 10, 20, 30, 40 oder 50 Falten, insbesondere
auch Faltungen dieser Falten, aufweisen.
[0099] Die Falten der Beutelwand können einen im Wesentlichen regelmäßigen Abstand zueinander
aufweisen. Mit anderen Worten kann der Abstand zwischen den Faltenrücken je zweier
benachbarter Falten im Wesentlichen konstant sein.
[0100] Faltungen können liegend oder stehend ausgebildet sein. Unter liegenden Faltungen
sind Faltungen zu verstehen, deren Faltenschenkel im Wesentlichen parallel zur Beutelwand
2 angeordnet sind. Unter stehenden Faltungen sind Faltungen zu verstehen, deren Faltenschenkel
mit der Beutelwand 2 einen Winkel größer 0° und kleiner 180°, insbesondere größer
20° oder größer 45°, einschließen.
[0101] Unter einer stehenden Faltung wird auch eine Faltung verstanden, bei der eine Ebene,
in der sowohl die Faltenachse als auch die Wendelinie der Falte liegt, mit einer ebenen,
horizontalen Fläche, auf die erste und/oder zweite Beutelwand angeordnet wird, einen
Winkel größer als 45°, insbesondere größer als 30°, insbesondere größer als 10° einschließt.
Unter einer liegenden Faltung kann in diesem Fall eine Faltung verstanden werden,
bei der die Ebene mit dieser Fläche einen Winkel kleiner als 45°, insbesondere kleiner
als 30°, insbesondere kleiner als 10°, einschließt.
[0102] Zum Messen oder Bestimmen der oben genannten Winkel wird der Staubsaugerfilterbeutel,
insbesondere das gefaltete Vliesstoffmaterial auf einer ebenen, horizontalen Fläche
angeordnet. Dazu kann der Staubsaugerfilterbeutel auch aufgeschnitten werden und,
insbesondere derart auf der Fläche angeordnet werden, dass die Anströmseite oder Innenseite
des ursprünglichen Staubsaugerfilterbeutels auf der Fläche aufliegt.
[0103] Liegende Faltungen können sich gegenseitig überlappend, nicht überlappend und/oder
teilweise überlappend ausgebildet sein.
[0104] Zur Herstellung eines beispielhaften Staubsaugerfilterbeutels, wie in Figur 1 gezeigt,
ist es erforderlich, die Beutelwand 2 mit dem Stutzen 4 zu verbinden. Obwohl der Stutzen
4 aus Kunststoff eine gewisse Festigkeit aufweist, ist es im Falle einer Verbindung
durch Schweißen vorteilhaft, wenn ein Amboss vorgesehen wäre, der ein Widerlager bildet.
Figur 4 zeigt einen solchen Amboss in Form eines konischen Führungselements 18.
[0105] Wie in Figur 5 gezeigt kann das konische Führungselement 18 senkrecht auf einem Arbeitstisch
angeordnet werden. Das konische Führungselement 18 ist so ausgebildet, dass dessen
Außendurchmesser am breiten Ende dem Innendurchmesser des zylindrischen Abschnitts
des Stutzens 4 entspricht. Die Halteplatte 3 mit Stutzen 4 wird dann wie in Figur
5 gezeigt über das konische Führungselement 18 gestülpt. Ein Robotergreifer kann dann
einen an einer Seite offenen, schlauchförmigen Beutel, wie beispielsweise in Figur
3 gezeigt, greifen und ebenfalls über das konische Führungselement 18 stülpen. Auch
hierbei ist die konische Form des Führungselements 18 vorteilhaft. Daraufhin kann
eine Verschweißung der Beutelwand 2 mit der Mantelfläche des zylindrischen Abschnitts
des Stutzens 4 erfolgen, und zwar von außen. Letzteres hat den Vorteil, dass das Schweißergebnis
kontrolliert werden kann, beispielsweise über Bildverarbeitung.
[0106] Schließlich wird die Halteplatte 3 und die damit verbundene Beutelwand 2 vom konischen
Führungselement 18 abgezogen.
[0107] Es versteht sich, dass in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen genannte
Merkmale nicht auf diese speziellen Kombinationen beschränkt und auch in beliebigen
anderen Kombinationen möglich sind. Weiterhin versteht es sich, dass in den Figuren
gezeigte Geometrien nur beispielhaft sind und auch in beliebigen anderen Ausgestaltungen
möglich sind.