[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Ballenpresse, durch die vereinzelte Gegenstände,
beispielsweise Kartonagen, Papier, Laub, Gras oder dergleichen zu einem mit einem
Draht umreiften Ballen verpresst sind, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Derartige Ballenpressen sind seit Jahrzehnten, insbesondere in Lebensmittelgeschäften
im Einsatz, denn bei diesen fallen enorme Mengen von voluminösen Kartonagenverpackungen
an, die durch solche Ballenpressen zu einem quaderförmigen Ballen verpresst werden.
Um das Auseinanderfallen der verpressten Ballen zu verhindern, sind diese mittels
eines Drahtes umreift. Solange nämlich die vereinzelten Gegenstände in dem Presskanal
der Ballenpresse unter Druck stehen, in dem der Pressstempel auf diese vereinzelten
Gegenstände einwirkt, ist eine Umreifung des Ballens mittels einer Drahtschlinge möglich.
Dies kann beispielsweise aus der
EP 3 199 331 A1 entnommen werden.
[0003] Die Ballenpressen können sowohl in vertikaler, horizontaler oder in einer schiefen
Position zu diesen Richtungen angeordnet sein. Bei diesen Ballenpressen ist der Pressekanal
üblicherweise mittels vier Seitenwänden als Bestandteil des Gehäuses, einer verschwenkbar
an dem Gehäuse der Ballenpresse gelagerten Tür sowie dem Pressstempel vollständig
umschlossen. Da die Tür in eine geöffnete Position überführt werden kann, ist der
Presskanal von außen zugänglich, sodass die vereinzelten Gegenstände in den Presskanal
eingefüllt bzw. eingeschoben werden können. Während des Befüllvorgangs befindet sich
der Pressstempel in seiner oberen Ausgangsposition und gibt demnach den Presskanal
vollumfänglich und die von der Tür zu verschließende Öffnung vollständig frei.
[0004] Es ist jedoch auch denkbar, dass die vereinzelten Gegenstände durch einen Schacht,
der in den Presskanal mündet, eingefüllt werden. Demnach können mehrere Pressvorgänge
durchgeführt werden und nach jedem Pressvorgang kann das Volumen des Ballens durch
Einfüllen weiterer Gegenstände vergrößert sein.
[0005] Es hat sich nunmehr in der Praxis herausgestellt, dass insbesondere bei vertikal
ausgerichteten Ballenpressen, bei denen also der Pressstempels parallel zur Schwerkraftrichtung
hubweise bewegt wird, Materialschäden oder Verschleiß an dem Pressstempel oder dessen
Antriebseinrichtung entstehen. Im Bewegungszustand des Pressstempels führt dies allenfalls
zu Beschädigungen an der Gehäusewand, wenn sich der Pressstempel von der Antriebseinrichtung
löst, denn der Pressstempel fällt auf das eingefügte Material und wird durch dieses
gebremst. Anschließend können entsprechende Reparaturarbeiten zur Behebung solcher
Schäden durchgeführt werden.
[0006] Wenn jedoch während des Befüllvorgangs, also bei geöffneter Tür, eine Person im Inneren
des Presskanals hantiert, und sich dabei der Pressstempel von der Antriebseinrichtung
löst und aufgrund der vorherrschenden Schwerkraft nach unten fällt, kann es zu erheblichen
Personenschäden oder möglicherweise zu Todesfällen führen. Die nach einer bestimmten
Betriebsdauer entstehenden Materialschäden oder -ermüdungen an dem Pressstempel und/oder
der Antriebseinrichtung können zwar durch Reparatur-oder sonstige Sichtmaßnahmen überprüft
und vor gravierenden Beschädigungen repariert sein, jedoch sind solche Arbeiten oftmals
äußerst zeitintensiv und für diese sind geschulte Personen erforderlich.
[0007] Darüber hinaus stellt sich bei Personenschäden oder Tötungsfällen von Personen die
rechtliche Haftungsfrage, wer an solchen Unglücksfällen die Schuld trägt.
[0008] Ferner kann auch eine unsachgemäße Benutzung der Ballenpresse zu Personenschäden
führen, wenn nämlich während des Hubvorgangs des Pressstempel der Presskanal geöffnet
ist.
[0009] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Ballenpresse der Eingangs genannten Gattung
derart weiterzubilden, dass Personenschäden oder Tötungsfälle bei Materialermüdung,
insbesondere an dem Pressstempel und/oder der Antriebseinrichtung oder bei unsachgemäßer
Handhabung der Ballenpresse, permanent verhindert sind, ohne dass hierfür zeitaufwendige
und arbeitsintensive Kontrollmaßnahmen erforderlich sind.
[0010] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von
Patentanspruch 1 gelöst.
[0011] Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0012] Dadurch, dass an dem jeweiligen Pressstempel mindestens eine Sicherungseinrichtung
angebracht oder vorgesehen ist, dass an oder in mindestens einer Seitenwand des Gehäuses
eine mit der Sicherungseinrichtung zusammenwirkende Halteeinrichtung angeordnet ist
und dass die Sicherungseinrichtung in Abhängigkeit von der Position des Pressstempels
und/oder dessen Geschwindigkeit mechanisch, hydraulisch und/oder elektrisch aktiviert
ist, derart, dass die Sicherungseinrichtung kraft- oder formschlüssig mit der Halteeinrichtung
in Wirkkontakt gelangt und dadurch der jeweilige Pressstempel durch den hergestellten
Wirkkontakt zwischen der Sicherungseinrichtung und der Halteeinrichtung lageorientiert
gehalten ist, soll erreicht sein, dass zum einen der Pressstempel in seiner Ausgangsposition,
also im oberen Teil insbesondere bei vertikal ausgerichteten Ballenpressen, permanent
durch die Sicherungseinrichtung an der Halteeinrichtung fixiert ist, sodass selbst
bei Materialermüdung oder Materialschäden an dem Pressstempel und/oder der Antriebseinrichtung
der Pressstempels und die Antriebseinrichtung an dem Gehäuse lageorientiert gehalten
sind und zum anderen ist gewährleistet, dass bei einer geöffneten Tür und/oder bei
Materialbeschädigungen während des Bewegungsvorganges des Pressstempels ein Stillsetzen
des Pressstempels unabhängig von dessen Position erfolgt.
[0013] Folglich sind durch die kraft- oder formschlüssige Wirkverbindung zwischen der an
dem Pressstempel angebrachten Sicherungseinrichtung und der dem Gehäuse zugeordneten
Halteeinrichtung eine zuverlässige und permanente Fixierung unabhängig von dem Bewegungszustand
des Pressstempels erreichbar. Sobald die Tür unsachgemäß während des Bewegungsablaufs
des Pressstempels geöffnet ist, erhält nämlich eine den Hubzyklus des Pressstempels
regelnde Steuerung der Ballenpresse durch vorhandene an der Tür angebrachte Sensoren
entsprechende elektrische Signale, durch die die Sicherungseinrichtung ausgelöst ist,
sodass diese in Wirkkontakt mit der Halteeinrichtung gelangt.
[0014] Wenn die Sicherungseinrichtung aus einem Greifhaken gebildet ist, der drehbar an
dem Pressstempel mittels eines Scharniers oder Drehgelenkes angelehnt ist und wenn
an diesem und dem Presskanal eine Druckfeder, die vorzugsweise senkrecht zu der Bewegungsrichtung
des Pressstempels verläuft, angeordnet ist, und wenn die Steigungen der Aufnahmeöffnung
des Greifhakens an dessen Außen- und Innenseite entsprechend ausgerichtet sind, dann
kann durch die Hubkraft des Pressstempels ein automatisches Ausklinken bzw. Einklinken
des Greifhakens an dem Bolzen der Halteeinrichtung stattfinden, ohne dass hierfür
weitere Sensoren oder sonstige Steuermaßnahmen erforderlich sind. Die Steigung der
Aufnahmeöffnung im Inneren und im Äußeren ist nämlich aus der Vertikalen derart geneigt,
dass die Hubkraft des Pressstempels die Druckkraft der Druckfeder überwindet, sodass
der Greifhaken entgegen der Kraft der Druckfehler von dem Bolzen der Halteeinrichtung
wegbewegt ist und folglich die Bewegung des Pressstempels freigibt oder umgekehrt
der Greifhaken den Haltebolzen nach Überfahren des Bolzens in die Sicherungsposition
durch die Kraft der Druckfehler zurückschnappt. Der Greifhaken umschließt dabei teilweise
den Bolzen der Halteeinrichtung nach Art einer Hinterschneidung, wenn der Pressstempel
in der Ausgangsposition angeordnet ist.
[0015] Es ist jedoch ohne Weiteres vorstellbar, die Steuerung der Ballenpresse mit weiteren
zusätzlichen elektrischen, magnetischen, induktiv betriebenen oder sonstigen Sensoren
oder Aktuatoren zu verbinden, durch die die Bewegungsrichtung, die Bewegungsgeschwindigkeit
und die Position des Pressstempels permanent erfasst sind. Sobald die Sensoren Messwerte
ermitteln und die hinterlegten Daten im Hinblick auf die Bewegungen des Pressstempels
nicht entsprechend bzw. von diesen abweichen, kann durch die Steuerung unverzüglich
die Antriebseinrichtung abgeschaltet und die Sicherungseinrichtung aktiviert sein,
sodass diese in eine kraft- oder formschlüssige Wirkverbindung mit der Halteeinrichtung
überführt ist.
[0016] Es ist ebenso denkbar, den Greifhaken der Sicherungseinrichtung, der mit dem Bolzen
der Halteeinrichtung nach Art einer Hinterschneidung im Arretierungszustand verbunden
ist, durch eine reibschlüssige Bremse zu ersetzen. Dabei kann die Bremse als Gummiring
ausgestaltet sein, die eine parallel zur Bewegungsrichtung des Pressstempels ausgerichtete
Stange umgreift und sobald der Pressstempel festzusetzen ist, wird die Bremse aus
einer Horizontalen, also senkrecht zur Stange verlaufenden Position in eine dazu schräg
verlaufende Auslenkung überführt, wodurch die Öffnungsweite der Bremse verkleinert
ist, sodass die reibschlüssige Bremsfunktion erfolgt.
[0017] In der Zeichnung ist eine Ballenpresse dargestellt, die nachfolgend näher erläutert
ist. Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- eine Ballenpresse mit einem Gehäuse, in dem ein Pressstempel hubweise durch eine Antriebseinrichtung
in Form eines Hydraulikkolbens zwischen einer Ausgangs- und einer Endposition hin
und her bewegbar ist, und mit einer Sicherungseinrichtung in Form eines federbeaufschlagt
Greifhakens und einer Halteeinrichtung, die aus einem mit dem Gehäuse verbundenen
Bolzen besteht, die im Arretierungszustand des Pressstempels nach Art einer Hinterschneidung
festgesetzt sind, in Seitenansicht,
- Figur 2a
- ein Ausschnitt der Ballenpresse gemäß Figur 1, unmittelbar nach dem Auslösen der Hubbewegung
des Pressstempels,
- Figur 2b
- ein Ausschnitt der Ballenpresse gemäß Figur 1, unmittelbar bevor der Greifhaken der
Sicherungseinrichtung in Wirkkontakt mit dem Bolzen der Halteeinrichtung gelangt,
- Figur 3a
- die Ballenpresse gemäß Figur 1, mit mehreren über den Bewegungsablauf des Pressstempels
angeordnete Bolzen der Halteeinrichtung im Bereich des Ausgangszustandes und
- Figur 3b
- die Ballenpresse gemäß Figur 3a, in einem Aktivierungszustand der Sicherungseinrichtung
während der Pressstempels hubweise bewegt ist.
[0018] In Figur 1 ist eine Ballenpresse 1 zu entnehmen, durch die vereinzelte Gegenstände
2, beispielsweise Kartonagen, Papier, Laub, Gras oder dergleichen zu einem mit einem
Draht 4 umreiften Ballen 3 verpresst sind. Die vereinzelten Gegenstände 2 sollen demnach
durch die Ballenpresse 1 verdichtet sein, um die Transport- und Lagerkosten solcher
voluminösen vereinzelten Gegenstände 2 zu reduzieren bzw. diese optimal handhaben
zu können. Oftmals sind solche Ballenpressen 1 in Lebensmittelgeschäften aufgestellt,
bei denen eine Vielzahl solcher Gegenstände 2 zu verarbeiten sind.
[0019] Die Ballenpresse 1 besteht aus einem Gehäuse 5 mit vier Seitenwänden 12, 13, 14 sowie
15, wobei einer der Seitenwände 13 den Boden des Gehäuses 5 darstellt. Bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel der Ballenpresse 1 handelt es sich um eine sogenannte vertikal
ausgerichtete Ballenpresse 1. Dies bedeutet, dass der Boden 13 der Ballenpresse 1
unmittelbar im Bereich und parallel zu dem Untergrund verläuft. Durch die Seitenwände
12,13,14,15 sowie einem zwischen diesen angeordneten und axial beweglichen Pressstempel
6 und einer verschwenkbar an dem Gehäuse 5 an angelenkten Tür 16 ist demnach ein Presskanal
11 eingeschlossen. In den Presskanal 11 werden durch die geöffnete Tür 16 die vereinzelten
Gegenstände 2 eingefüllt. Es ist auch möglich, einen nicht dargestellten Schacht vorzusehen,
der in den Presskanal 11 mündet. Durch den Schacht können die vereinzelten Gegenstände
2 in Abhängigkeit von der Position des Pressstempels 6 eingefüllt werden.
[0020] Der Pressstempel 6 ist mit einer Antriebseinrichtung 8 in Form eines Hydraulikkolbens
verbunden, sodass der Pressstempel 6 hubweise durch die Antriebseinrichtung 8 von
einer Ausgangsposition 9 in eine Endposition 10 verfahrbar ist. Zwischen dem Pressstempel
6 und dem Boden 13 des Gehäuses 5 sind die vereinzelten Gegenstände 2 angeordnet,
sodass durch die von der Antriebseinrichtung 8 aufgebrachte Hubkraft des Pressstempels
6 die Gegenstände 2 zu einem quaderförmigen Ballen 3 verpresst sind.
[0021] Sobald die vereinzelten Gegenstände 2 zu dem Ballen 3 zusammengedrückt sind, kann
dieser von einem Draht 4 umreift sein, sodass der Ballen 3 seine feste Form beibehält
und aus der geöffneten Tür 16 aus dem Presskanal 11 entnommen werden kann.
[0022] Im geöffneten Zustand der Tür 16 ist demnach der Presskanal 11 zugänglich, um die
Gegenstände 2 in diesen einzubringen. Der Presskanal 11 weist Dimensionen auf, die
derart bemessen sind, dass Menschen in den Presskanal 11 ganz oder zumindest teilweise
eintreten bzw. hineingreifen können. Sollte in diesem unbetätigten Zustand des Pressstempels
6 Materialermüdung oder Materialschäden an dem Pressstempel 6 und/oder der Antriebseinrichtung
8 auftreten, fallen diese schweren Bauteile 6, 8 aufgrund der vorherrschenden Schwerkraft
in Richtung der Seitenwand 13 bzw. den Untergrund. Solche Bewegungen führen bei Menschen
zu Verletzungen oder können diese sogar erschlagen.
[0023] Um solche Unfälle dauerhaft zu verhindern, sind an dem jeweiligen Pressstempel 6
mindestens eine Sicherungseinrichtung 21 und an dem Gehäuse 5 mindestens eine Halteeinrichtung
22 vorgesehen, die in einem kraft- oder formschlüssige Wirkkontakt stehen bzw. überführt
sind, um den Pressstempel 6 und die Antriebseinrichtung 8 in der Ausgangsposition
9 arretieren. Wenn nämlich der Pressstempel 6 und die Antriebseinrichtung 8 durch
den Wirkkontakt zwischen der Sicherungseinrichtung 21 und der Halteeinrichtung 22
festgesetzt sind, können sich diese schweren Bauteile 6, 8 aufgrund der vorherrschenden
Schwerkraft nicht bewegen und folglich können Personen in den Presskanal 11 eintreten
oder hineingreifen, ohne dass zu befürchten ist, dass durch herunterfallende Bauteile
6,8 Verletzungen oder gar Todesfälle entstehen.
[0024] Die Sicherungseinrichtung 21 besteht aus einem Greifhaken 23, der mittels eines Scharniers
26 in Form eines Drehgelenkes an der Oberseite des Pressstempels 6 verschwenkbar gelagert
ist. Zwischen dem Scharnier 26 und einer dem Greifhaken 23 zugeordneten Greiföffnung
27 ist eine Druckfeder 24 angeordnet, die senkrecht zu der Bewegungsrichtung 7 des
Pressstempels 6 ausgerichtet ist. Die Greiföffnung 27 weist eine Innenkontur 28 und
eine Außenkontur 29 auf. Die Innenkontur 28 ist im Ausgangszustand 9 des Pressstempels
6 einem Bolzen 25 zugeordnet, der im Wesentlichen die Halteeinrichtung 22 bildet.
Die Greiföffnung 27 umschließt folglich teilweise den Bolzen 25 nach Art einer Hinterschneidung,
sodass eine formschlüssige Wirkverbindung zwischen dem Greifhaken 23 und dem Bolzen
25 gebildet ist. Die Druckfeder 24 übt eine permanente Haltekraft auf den Greifhaken
23 aus, sodass dieser nicht von dem Bolzen 25 gelöst ist, ohne dass zusätzliche Kräfte
einwirken.
[0025] In Figur 2a ist gezeigt, wie die Greiföffnung 27 des Greifhakens 23 von dem Bolzen
25 gelöst ist. Zu diesem Zweck besteht die Innenkontur 28 der Greiföffnung 27 aus
einer linearen Anlagestruktur, die eine aus der Vertikalen geneigt verlaufende Steigung
aufweist. Die Anordnung der Steigung der Innenkontur 28 ist dabei derart gewählt,
dass durch die von der Antriebseinrichtung 8 aufgebrachte Hubkraft, die von der Druckfeder
24 erzeugte Haltekraft überwunden ist. Damit schnappt der Greifhaken 23 entgegen der
Kraft der Druckfeder 24 von dem Bolzen 25 und der Pressstempel 6 bewegt sich aufgrund
der vorherrschenden Kraft der Antriebseinrichtung 8 in Richtung der Seitenwand 13
bzw. der Gegenstände 2 und verdichtet diese.
[0026] Während die Hubbewegungen des Pressstempels 6 zwischen der Ausgangsposition 9 und
der Endposition 10 sind demnach die Greifhaken 23 und den jeweiligen Bolzen 25 voneinander
gelöst und wirken nicht zusammen. Sobald der Pressstempel 6 in die Ausgangsposition
9 überführt ist, gelangt die Außenkontur 29 des Greifhakens 23 gemäß der Figur 2b
in Wirkkontakt mit dem Bolzen 25. Die Steigung der Außenkontur 29 ist dabei derart
ausgerichtet, dass durch die von der Antriebseinrichtung 8 aufgebrachte Hubkraft eine
Schwenkbewegung durch den Bolzen 25 auf den Greifhaken 23 ausgeübt wird, wodurch die
Druckfeder 24 zusammengedrückt ist. Die Außenkontur 29 gleitet demnach entlang des
Bolzens 25, so lange bis das Ende der Außenkontur 29 erreicht ist. Sobald der jeweilige
Greifhaken 23 seitlich benachbart zu dem Bolzen 25 angeordnet ist, drückt die Druckfeder
24 den Greifhaken 23 in die Arretierungsposition gemäß Figur 1, wodurch der Pressstempel
6 in seinem Ausgangszustand 9 an demGehäuse 5 arretiert ist.
[0027] In den Figuren 3a und 3b ist eine Weiterbildung der Ausführungsbeispiele gemäß den
Figuren 2a und 2b zu entnehmen, die darin besteht, dass in Richtung der Hubbewegung
7 des Pressstempels 6 eine Vielzahl von Bolzen 25 an dem Gehäuse 5 vorgesehen sind.
Die Reihe von Bolzen 25 bilden demnach verschiedene Arretierungspositionen.
[0028] An der Tür 16 sind Sensoren 18 vorgesehen, durch die die Position der Tür 16 permanent
erfasst ist. Zur Betätigung des Pressstempels 6 bzw. der Antriebseinrichtung 8 ist
eine Steuerung 17 der Ballenpresse 1 zugeordnet. Die Sensoren 18 sind mit der Steuerung
17 gekoppelt. Sobald die Sensoren 18 feststellen, dass während der Hubbewegung des
Pressstempels 6 die Tür 16 unsachgemäß geöffnet ist, löst die Steuerung 17 die Sicherungseinrichtung
21 aus, zu diesem Zweck ist die Druckfeder 24 ein Aktuator 30 zugeordnet, der elektrisch
mit der Steuerung 17 verbunden ist.
[0029] Unabhängig von der Position und/oder der Geschwindigkeit des Pressstempels 6 wird
demnach der Greifhaken 23 aus einer parallel zu den Seitenwänden 12,14,15 ausgelenkten
Stellung in eine Arretierungsposition überführt, denn die Druckfeder 24 übt unverzüglich
eine entsprechende Bewegungskraft auf den Greifhaken 23 aus, sodass dieser in Richtung
des nächstliegenden Bolzens 25 ausgelenkt ist. Da eine Vielzahl solcher Bolzen 25
den jeweiligen Seitenwänden 12,14,15 zugeordnet ist, schnappt der Greifhaken 23 in
einen der Bolzen 25 ein, sobald dessen Auslegungszustand erreicht ist.
[0030] Darüber hinaus können dem Pressstempel 6 oder der Antriebseinrichtung 8 weitere Sensoren
19 zugeordnet sein, durch die der Materialzustand erfasst ist. Sollten die Sensoren
19 Beschädigungen, beispielsweise in Form von Haarrissen oder dergleichen, feststellen,
kann der Pressstempel 6 unverzüglich - wie vorstehend erläutert - festgesetzt werden.
[0031] Die vorstehenden Erläuterungen beziehen sich zwar hinsichtlich der gezeigten Ausführungsbeispiele
auf eine vertikal ausgerichtete Ballenpresse 1. Diese können jedoch auch bei horizontalen
oder geneigten Ballenpressen 1 ohne Weiteres eingesetzt werden.
[0032] Zudem sind in den Figuren 1 bis 3b formschlüssige Wirkverbindungen nach Art einer
Hinterschneidung zwischen dem Greifhaken 23 und dem Bolzen 25 zu entnehmen. Es ist
ohne Weiteres vorstellbar, solche formschlüssigen Wirkverbindungen durch kraftschlüssige
Wirkverbindungen in Form von Bremsen oder Reifkupplungen zu ersetzen. Beispielsweise
kann der Greifhaken 23 als Gummireifen ausgestaltet sein, der eine fest mit dem Gehäuse
5 verbundene Stange als Halteeinrichtung 22 umgreift oder umschlingt. Sobald die Steuerung
17 eine geöffnete Tür 16 erfasst bzw. der Pressstempel 6 in der Ausgangsposition 9
zu fixieren ist, kann die Bremse gekippt sein, sodass sich deren Öffnungsweite verringert
und die Bremse an der Stange anliegt.
[0033] Der Aktuator 30 kann als Magnet oder elektrisch betriebener Sensor ausgestaltet sein,
sodass geringe elektrische Impulse genügen, um die Druckfeder 24 zu aktivieren. Sobald
die Störung behoben ist, also die Tür 16 wieder im geschlossenen Zustand überführt
ist, erhält die Steuerung 17 ein entsprechendes Signal der Sensoren 18, wodurch der
Aktuator 30 deaktiviert ist und die jeweiligen Greifhaken 23 in die Ausgangsposition
durch die Druckfehler 24 zurückgeschwenkt sind, also erneut senkrecht bzw. parallel
zu den Seitenwänden stehen.
1. Ballenpresse (1), durch die vereinzelte Gegenstände (2), bspw. Kartonagen, Papier,
Laub, Gras od. dgl. zu einem mit einem Draht (4) umreiften Ballen (3) verpresst sind,
bestehend aus
- einem Gehäuse (5) und einer Steuerung (17),
- mindestens einem in dem Gehäuse (5) axial beweglich gelagerten Pressstempel (6),
- einer Antriebseinrichtung (8), durch die der Pressstempel (6) von einer Ausgangsposition
(9) in eine Endposition (10) hubweise bewegt ist und die von der Steuerung (17) geregelt
ist,
- und aus einem in dem Gehäuse (5) vorgesehenen Presskanal (11), der von dem Pressstempel
(6) und vier Seitenwänden (12, 13, 14, 15) des Gehäuses (5) und einer an dem Gehäuse
(5) verschwenkbar gelagerten Tür (16) verschlossen ist, durch die der umreifte Ballen
(3) aus dem Presskanal (11) entnehmbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem jeweiligen Pressstempel (6) mindestens eine Sicherungseinrichtung (21) angebracht
oder vorgesehen ist,
dass an oder in mindestens einer Seitenwand (12, 13, 14, 15) des Gehäuses (5) eine mit
der Sicherungseinrichtung (21) zusammenwirkende Halteeinrichtung (22) angeordnet ist
und dass die Sicherungseinrichtung (21) in Abhängigkeit von der Position des Pressstempels
(6) und/oder dessen Geschwindigkeit mechanisch, hydraulisch, magnetisch und/oder elektrisch
aktiviert ist, derart, dass die Sicherungseinrichtung (21) kraft- oder formschlüssig
mit der Halteeinrichtung (22) in Wirkkontakt gelangt und dadurch der jeweilige Pressstempel
(6) durch den hergestellten Wirkkontakt zwischen der Sicherungseinrichtung (21) und
der Halteeinrichtung (22) lageorientiert gehalten ist.
2. Ballenpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungseinrichtung (21) aus mindestens einem Greifhaken (23) und einer mit
diesem zusammenwirkenden Druckfeder (24) besteht und dass die Halteeinrichtung (22)
aus einem oder mehreren Bolzen (25) gebildet ist, um die der Greifhaken (23) nach
Art einer Hinterschneidung im Aktivierungszustand teilweise anliegt.
3. Ballenpresse nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der jeweilige Greifhaken (23) an einem Scharnier (26) oder Gelenk an dem jeweiligen
Pressstempel (6) gelagert ist und dass die Druckfeder (24) zwischen dem Greifhaken
(23) und dem Pressstempel (6) angebracht ist und vorzugsweise senkrecht zur Bewegungsrichtung
(7) des Pressstempels (6) verläuft.
4. Ballenpresse nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Greifhaken (23) eine Greiföffnung (27) mit gekrümmter Innenkontur (28) aufweist,
deren Breite an den Durchmesser des jeweiligen Bolzens (25) der Halteeinrichtung (22)
angepasst ist und dass die nach außen verlaufende Innenkontur (28) der Greiföffnung
(27) eine vorgegebene Steigung aufweist, derart, dass die Hubkraft des Pressstempels
(6) den Greifhaken (23) entgegen der Kraft der Druckfeder (24) von dem Bolzen (25)
löst.
5. Ballenpresse nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem jeweiligen Greifhaken (23) eine Außenkontur (29) vorgesehen ist, die mit dem
jeweiligen Bolzen (25) beim Bewegen des Pressstempels (6) in Richtung des Bolzens
(25) zusammenwirkt und dass die Außenkontur (29) eine Steigung aufweist, durch die
der Greifhaken (23) entgegen der Kraft der Druckfeder (24) verschwenkt ist, sobald
die Außenkontur (29) des Greifhakens (23) in Wirckontakt mit dem jeweiligen Bolzens
(25) gelangt.
6. Ballenpresse nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerung (17) der Ballenpresse (1) mit der Sicherungseinrichtung (21) gekoppelt
ist und dass durch die Steuerung (17) die Sicherungseinrichtung (21) aktiviert bzw.
deaktiviert ist.
7. Ballenpresse nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerung (17) die Position und/oder die Geschwindigkeit des jeweiligen Pressstempels
(6) erfasst und in Abhängigkeit von den derart ermittelten Messwerten die Aktivierung
der Sicherungseinrichtung (21) vornimmt.
8. Ballenpresse nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tür (16) der Ballenpresse (1) mit Sensoren (18) versehen ist, durch die der Schließzustand
der Tür (16) permanent ermittelt ist, dass die Sensoren (18) der Tür (16) mit der
Steuerung (17) der Ballenpresse (1) gekoppelt sind und dass die Hubbewegungen des
Pressstempels (6) durch Aktivieren der Sicherungseinrichtung (21) festgesetzt sind,
sobald die Sensoren (18) der Tür (16) im Betätigungszustand des Pressstempels (6)
deren geöffnete Position ermitteln.
9. Ballenpresse nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem jeweiligen Presstempel (6), der Antriebseinrichtung (8) des Pressstempels
(6), der Tür (16) der Ballenpresse (1) oder an anderen sicherheitsrelevanten Bauteilen
der Ballenpresse (1) Sensoren (19) vorhanden sind, durch die der Material- oder Verschleißzustand
der jeweiligen Bauteile (6, 8) erfasst ist, dass diese Sensoren (19) mit der Steuerung
(17) der Ballenpresse (1) gekoppelt sind und dass durch die Steuerung (17) der Bewegungsablauf
des Pressstempels (6) unverzüglich und automatisch festgesetzt ist, sobald die jeweiligen
Sensoren (19) eine Fehlermeldung in Bezug auf den Material- oder Verschleißzustand
der jeweiligen Bauteile (6, 8) der Ballenpresse (1) erzeugen.
10. Ballenpresse nach einem der vorgenannten Ansprüche 2 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die jeweilige Druckfeder (24) mit einem Aktuator (30) verbunden ist, die von der
Steuerung (17) geregelt bzw. aktivierbar ist, und dass durch den Aktuator (30) die
Druckfeder (24) eine Bewegungskraft auf den Greifhaken (23) ausübt, derart, dass dieser
aus einer vertikalen oder horizontalen Stellung in eine ausgeschwenkte Stellung überführt
ist oder dass die Druckfeder (24) den Greifhaken (23) in dessen Ausgangsstellung zurückführt.