Hintergrund
[0001] Hier werden ein Wert- oder Sicherheitsprodukt und ein Verfahren zum Herstellen eines
Wert-oder Sicherheitsprodukts beschrieben. Das Wert- oder Sicherheitsprodukt kann
beispielsweise durch eine Karte oder eine Datenseite für einen Pass gebildet sein.
Stand der Technik
[0002] Aus der
DE 10 2015 202 252 A1 ist ein Wert- oder Sicherheitsprodukt bekannt, das sich besonders dafür eignet, in
einer dezentralen Fertigungsstätte mit einem individualisierenden Sicherheitsmerkmal,
beispielsweise in Form eines mehrfarbigen Gesichtsbilds einer Person, versehen zu
werden. Das Wert- oder Sicherheitsprodukt weist einen Produktkörper mit zwei Außenseiten
auf und umfasst einen nichtindividualisierenden Sicherheitsdruck, sowie das individualisierende
Sicherheitsmerkmal. Dabei sind der Sicherheitsdruck und das Sicherheitsmerkmal in
einer Druckebene überlappend aufgedruckt. Der Produktkörper ist auf der Außenseite,
die das individualisierende Sicherheitsmerkmal und den Sicherheitsdruck aufweist,
mit einem Schutz- oder Decklack überzogen. Hierdurch wird das darunter liegende Sicherheitsmerkmal
gesichert. Außerdem verleiht der Schutz- oder Decklack dem Dokument Abriebfestigkeit
und einen Schutz vor Kratzern oder anderen Beschädigungen.
Zu lösendes Problem
[0003] Eine verbessertes Wert- oder Sicherheitsprodukt soll eine erhöhte Fälschungssicherheit
aufweisen.
Hier vorgestellte Lösung
[0004] Diese Aufgabe löst ein Wert- oder Sicherheitsprodukt, das einen flächigen Grundkörper
mit einer ersten Außenseite und einer, der ersten Außenseite gegenüberliegenden zweiten
Außenseite aufweist. Das Wert- oder Sicherheitsprodukt weist ein Sicherheitsmerkmal
auf, das in einem Innenbereich des Grundkörpers oder auf der ersten Außenseite des
Grundkörpers angeordnet ist. Weiter weist das Wert- oder Sicherheitsprodukt eine auf
einem ersten Teilbereich der ersten Außenseite angeordnete Lackschicht auf, die vollflächig
ausgebildet ist, sowie eine, auf einem zweiten Teilbereich der ersten Außenseite angeordnete
Anordnung von mehreren Lackelementen, wobei das Sicherheitsmerkmal mit dem ersten
Teilbereich und/oder mit dem zweiten Teilbereich der ersten Außenseite zumindest teilweise
überlappend gebildet ist.
[0005] Die hier angegebene Herstellung der Anordnung der Lackelemente ist vergleichsweise
aufwändig, so dass durch die Anordnung der Lackelemente eine erhöhte Fälschungssicherheit
erzielbar ist.
[0006] Durch die unterschiedliche Gestaltung der beiden Teilbereiche lässt sich erzielen,
dass diese einen unterschiedlichen optischen Eindruck erwecken. Der zweite Teilbereich
hat aufgrund der Lackelemente eine andere / rauere Haptik als die vollflächig ausgebildete
Lackschicht.
[0007] Durch die Anordnung der Lackelemente lässt sich ein Oberflächenbereich des Wert-
oder Sicherheitsprodukts bilden, der für einen Benutzer eine taktil erfassbar Kennung
bzw. Information liefert.
[0008] Durch die Bildung der Lackelemente lässt sich erzielen, dass der hierdurch gebildete
Oberflächenbereich des Wert- oder Sicherheitsprodukts ein Erscheinungsbild hat, das
dem einer Orangenhaut gleicht.
[0009] Bei einer Gestaltung bestehen die vollflächige Lackschicht und die Lackelemente aus
demselben Lackmaterial. Durch die Bildung der Lackelemente lässt sich erzielen, dass
diese matt oder Licht diffus reflektierend erscheinen, während die vollflächige Lackschicht
demgegenüber glänzender erscheint und/oder eine größere Lichtmenge reflektiert als
die Lackelemente.
[0010] Bei einer Gestaltung ist das Lackmaterial, aus dem die Lackschicht und die Lackelemente
gebildet sind, ein Klarlack.
[0011] Bei einer Gestaltung überlappen sich die beiden Teilbereiche nicht.
[0012] Ein Lack kann grundsätzlich härter und/oder temperaturbeständiger gestaltet sein
als eine Folie, beispielsweise eine PC-Folie oder eine PET-Folie, so dass durch den
Lack ein besonders geeigneter Schutz der ersten Außenseite vor Kratzern erzielbar
ist.
[0013] Bei einer Gestaltung ist das Sicherheitsmerkmal ein personalisierendes Sicherheitsmerkmal,
also beispielsweise ein Gesichtsbild bzw. ein Foto eines Gesichts eines vorgesehenen
Benutzers des Wert- oder Sicherheitsprodukts.
[0014] Bei einer Variante ist das Sicherheitsmerkmal die Lackschicht und/oder die Lackelemente
kontaktierend gebildet. Hierdurch ist die Fälschungssicherheit weiter erhöht, weil
ein Versuch der Manipulation des Sicherheitsmerkmals praktisch zwangsläufig zu einer
Zerstörung der Lackschicht bzw. der Lackelemente führt.
[0015] Insbesondere, wenn zumindest ein Teil der Lackelemente direkt auf dem Sicherheitsmerkmal,
also überlappend mit dem Sicherheitsmerkmal gebildet ist, ist die Fälschungssicherheit
erhöht.
[0016] Bei einer Variante bedecken der erste Teilbereich der ersten Außenseite und der zweite
Teilbereich der ersten Außenseite die erste Außenseite vollständig. Auf diese Weise
lässt sich erzielen, dass ein relativ großer Anteil der ersten Außenseite durch die
Lackschicht bzw. die Lackelemente bedeckt ist.
[0017] Bei einer Variante ist der erste Teilbereich bzw. die vollflächige Lackschicht deckungsgleich
mit dem Sicherheitsmerkmal gestaltet. Alternativ ist der erste Teilbereich bzw. die
vollflächige Lackschicht geringfügig größer als das Sicherheitsmerkmal. Beispielsweise
kann die Lackschicht das Sicherheitsmerkmal allseitig um einen Überstand überragen,
der kleiner ist als etwa 10% der maximalen Erstreckung des Sicherheitsmerkmals.
[0018] Bei einer Variante sind der erste Teilbereich und der zweite Teilbereich zueinander
komplementär gestaltet.
[0019] Bei einer Variante überdecken der erste und der zweite Teilbereich die erste Außenseite
lediglich teilweise. Auf diese Weise kann ein dritter Teilbereich gebildet sein, auf
dem kein Lack angeordnet ist. Ein derartiger Bereich ohne Lack ist bei einer Variante
für die Bildung geprägter Ziffern und/oder Buchstaben und/oder für einen Chip und/oder
ein in einem Innenbereich des Grundkörpers angeordnetes Sicherheitsmerkmal vorgesehen.
Dies eignet sich beispielsweise im Fall einer Kreditkarte.
[0020] In einer Variante überdecken der erste Teilbereich und der zweite Teilbereich gemeinsam
ein Sicherheitsmerkmal, das in einem Innenbereich des Grundkörpers und/oder auf einer
Außenseite angeordnet ist, wobei die die Lackschicht und/oder die Lackelemente auf
der Außenseite angeordnet sind.
[0021] Bei einer Variante ist in einem Innenbereich des Grundkörpers, zumindest teilweise
innerhalb der Projektion des Sicherheitsmerkmals, eine durch eine Laserbehandlung
erzeugte Schwärzung gebildet.
[0022] Bei einer Variante sind die Lackelemente zumindest annähernd unregelmäßig angeordnet,
und/oder in Größe und/oder Form unterschiedlich gestaltet. Die Anordnung der Lackelemente
vermittelt dem Betrachter somit einen chaotischen bzw. willkürlichen Eindruck. Folglich
können zwischen den Lackelementen unterschiedlich große Abstände ausgebildet sein.
[0023] Optional kann ein Teil der Lackelemente, zum Beispiel 20% bis 30% der insgesamt angeordneten
Lackelemente, eine zueinander identische Form und/oder Größe aufweisen und/oder in
regelmäßigen Abständen auf der Außenseite angeordnet sein, während ein anderer Teil
der Lackelemente, zum Beispiel 70% bis 80% der insgesamt angeordneten Lackelemente,
unregelmäßig angeordnet, und/oder in Größe und/oder Form unterschiedlich gestaltet
ist.
[0024] Bei einer hierzu alternativen Variante ist die Variante derart, dass die Lackelemente
zumindest annähernd identisch geformt, und/oder eine einheitliche Größe aufweisen,
und/oder gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
[0025] Bei einer Variante ist die Anzahl der Lackelemente größer als zehn oder zwanzig oder
dreißig oder vierzig oder fünfzig. Die Anzahl der Lackelemente kann auch dreistellig
bzw. größer als einhundert sein. Mit zunehmender Anzahl der Lackelemente wird in der
Regel die Fälschungssicherheit weiter erhöht.
[0026] Bei einer Variante weisen mindestens 30% der Lackelemente eine parallel zur ersten
Außenseite gemessene Erstreckung bzw. Weite auf, die kleiner als 500 µm, insbesondere
kleiner als 200 µm, ist. Hierdurch ist die Herstellung weiterhin erschwert und somit
die Fälschungssicherheit weitergehend erhöht.
[0027] Bei einer Variante sind zwischen benachbarten Lackelementen Abstände ausgebildet,
die zwischen etwa 10 µm und 200 µm betragen. Auch hierdurch wird eine Nachbildung
weiter erschwert und somit die Fälschungssicherheit weitergehend erhöht.
[0028] Bei einer Variante weisen die Lackelemente eine Auftragsstärke bzw. Erstreckung senkrecht
zur ersten Außenseite auf, die zwischen 10 µm und 20 µm beträgt.
[0029] Bei einer Variante weist die Lackschicht eine Auftragsdicke bzw. Erstreckung senkrecht
zur ersten Außenseite auf, die zwischen 5 µm und 10 µm beträgt.
[0030] Bei einer Variante weist die vollflächige Lackschicht eine einheitliche Stärke bzw.
Auftragsdicke auf.
[0031] Bei einer Variante weisen die Lackelemente eine einheitliche Stärke bzw. Auftragsdicke
auf.
[0032] Bei einer Variante ist die Auftragsdicke der Lackschicht kleiner als die Auftragsdicke
der Lackelemente.
[0033] Bei einer Variante weist der Grundkörper mehrere Schichten auf. Zum Beispiel kann
der Grundkörper eine Kernschicht aus 2 bis 4 Schichten und je wenigstens zwei transparenten
Schichten zu beiden Seiten der Kernschicht aufweisen. In einer Variante kann zwischen
der Außenseite des Grundkörpers und der Kernschicht wenigstens eine transparente Schicht
mit lasersensitiven Eigenschaften und/oder mit durch Laserlicht zu schwärzenden Zusatzstoffen,
zum Beispiel mit Kohlenstoff, angeordnet sein. Das Material des Grundkörpers kann
eine Erweichungstemperatur aufweisen, die geringer ist als eine Erweichungstemperatur
des Lackmaterials der Lackschicht und/oder der Lackelemente. Bei einer Variante ist
wenigstens eine der Schichten zumindest abschnittweise opak oder opak bedruckt. Dabei
besteht bei einer Variante wenigstens eine weitere Schicht aus einem transparenten
Material. Beispielsweise kann eine der Schichten opak oder opak bedruckt sein, wobei
die restlichen Schichten des Grundkörpers jeweils aus einem transparenten Material
bestehen.
[0034] Optional kann das Wert oder Sicherheitsprodukt einen dritten Teilbereich der Außenseite
aufweisen, welcher frei von Lack ist. Dieser dritte Teilbereich kann ein Sicherheitsmerkmal
aufweisen oder umformen, welches in einem Innenbereich des Grundkörpers oder auf der
ersten Außenseite des Grundkörpers angeordnet ist.
[0035] Bei einer Variante ist eine innenliegende Schicht bedruckt, markiert und/oder personalisiert.
Alternativ oder ergänzend hierzu ist dabei zumindest eine der beiden Außenseiten markiert
und/oder personalisiert.
[0036] Optional kann eine innenliegende Schicht, das heißt eine Schicht die nicht die Außenschicht
ist, ein gedrucktes Bild und/oder ein mit einem Laser hergestelltes Bild aufweisen.
Das gedruckte Bild und/oder das mit einem Laser hergestellte Bild kann hierbei unterhalb
des ersten und/oder unterhalb des zweiten Teilbereichs der ersten Außenseite der Lackschicht
angeordnet sein. Das gedruckte Bild und/oder das mit einem Laser hergestellte Bild
kann ferner eine personenindividuelle und/oder eine nicht personenindividuelle Information
. wiedergeben. Das gedruckte Bild und/oder das mit einem Laser hergestellte Bild kann
im Zusammenwirken mit der Lackschicht und/oder den Lackelementen eine Bildinformation
herstellen oder ausbilden.
[0037] In einer Variante können in dem Grundkörper ein integrierter Schaltkreis oder ein
Chip und eine mit dem integrierten Schaltkreis oder dem Chip verbundene Antenne aufgenommen
sein. Für diese Variante kann es ferner vorgesehen sein, dass eine beim Drucken der
Lackelemente auf den zweiten Teilbereich verwendete Bildinformation zusätzlich in
einem Speicher des integrierten Schaltkreises oder Chips eingespeichert wird.
[0038] Bei einer Variante ist das Sicherheitsmerkmal auf der ersten Außenseite des Grundkörpers
angeordnet oder auf einer Oberfläche angeordnet, die durch eine der mehreren Schichten
gebildet ist.
[0039] Bei einer Variante befinden sich in einem Innenbereich des Grundkörpers ein erstes
gedrucktes Layout, das bei Betrachtung des Wert- oder Sicherheitsprodukts mit Blickrichtung
auf die erste Außenseite sichtbar ist und/oder ein zweites gedrucktes Layout, das
bei Betrachtung des Wert- oder Sicherheitsprodukts mit Blickrichtung auf die zweite
Außenseite sichtbar ist.
[0040] Bei einer Variante weist die Lackschicht und/oder weisen die Lackelemente ein Lackmaterial
auf, das UV-härtend ist und/oder einen Fotoinitiator enthält. Bei einer Variante weist
der Lack ein Material aus (Meth-)acrylat, Polyesteracrylat und/oder Urethanacrylat
auf.
[0041] Ein Verfahren zum Herstellen eines Wert- oder Sicherheitsprodukts weist die folgenden
Schritte auf:
- (i) Bereitstellen eines flächigen Grundkörpers, der eine erste Außenseite und eine,
der ersten Außenseite gegenüberliegende zweite Außenseite aufweist;
- (ii) Bilden eines Sicherheitsmerkmals in einem Innenbereich des Grundkörpers oder
auf der ersten Außenseite des Grundkörpers; und
- (iii) Bilden einer vollflächigen Lackschicht auf einem ersten Teilbereich der ersten
Außenseite und Bilden einer Anordnung von mehreren Lackelementen auf einem zweiten
Teilbereich der ersten Außenseite, derart, dass das Sicherheitsmerkmal mit dem ersten
Teilbereich und/oder mit dem zweiten Teilbereich der ersten Außenseite zumindest teilweise
überlappt.
[0042] Bei einer Variante wird in Schritt (ii) das Sicherheitsmerkmal auf der ersten Außenseite
des Grundkörpers aufgedruckt. Auf diese Weise lässt sich erzielen, dass das Sicherheitsmerkmal
die vollflächige Lackschicht und/oder die Anordnung der Lackelemente unmittelbar kontaktiert,
so dass eine erhöhte Fälschungssicherheit bewirkt ist.
[0043] Bei einer Variante wird in Schritt (ii) vor dem Aufdrucken des Sicherheitsmerkmals
die erste Außenseite durch eine Plasma-Behandlung und/oder eine Korona-Behandlung
vorbehandelt. Hierdurch lässt sich die Haftfähigkeit einer Tinte zur Bildung des Sicherheitsmerkmals
erhöhen.
[0044] Bei einer Variante wird in Schritt (ii) nach dem Drucken des Sicherheitsmerkmals
das Sicherheitsmerkmal durch UV-Bestrahlung angetrocknet ohne das hierbei Sicherheitsmerkmal
vollständig auszuhärten.
[0045] Bei einer Variante werden in Schritt (iii) die Lackschicht und/oder die Lackelemente
aufgedruckt, solange das Sicherheitsmerkmal noch nicht ausgehärtet ist. Auf diese
Weise lässt sich eine Verbindung zwischen dem Sicherheitsmerkmal und der Lackschicht
und/oder den Lackelementen erzielen, durch die die Fälschungssicherheit weiter erhöht
ist.
[0046] Bei einer Variante wird nach dem Auftrag des Lacks in einem weiteren Schritt der
Lack mit UV-Licht vollständig ausgehärtet. Hierfür ist bei einer Variante eine UV-Härtestation
vorgesehen.
[0047] Bei einer Variante wird das Sicherheitsmerkmal mit einem Drucker, beispielsweise
mit einem Tintenstrahldrucker, insbesondere in einem drop-on-demand-Verfahren, gedruckt.
[0048] Bei einer Variante werden die Lackschicht und die Lackelemente in einem Schritt ausgebildet,
insbesondere gedruckt.
[0049] Bei einer Variante werden nach dem Drucken des Sicherheitsmerkmals die Lackschicht
und die Anordnung der Lackelemente gedruckt. Das Drucken des Lacks kann dabei entweder
mit einem weiteren Drucker erfolgen oder aber mit demjenigen Drucker, mit dem zuvor
das Sicherheitsmerkmal gedruckt worden ist.
[0050] Alternativ kann derselbe Drucker zum Drucken des Sicherheitsmerkmals und der Lackschicht
und der Lackelemente verwendet werden und/oder lediglich eine UV-Härtestation zum
Antrocknen des Sicherheitsmerkmals und zum Trocknen des Lacks. Hierbei kann vorgesehen
sein, dass das Wert- oder Sicherheitsdokument zur Herstellung des Sicherheitsmerkmals
entlang einer Transportstrecke gefördert wird, die dementsprechend zunächst an dem
Drucker und dann an der UV-Härtestation vorbeiführt, anschließend auf der Transportstrecke
in Gegenrichtung oder auf einem anderen Weg zurücktransportiert wird, und schließlich
- zur Erzeugung der Lackschicht und der Lackelemente - erneut an dem Drucker und der
UV-Härtestation entlang gefördert wird.
[0051] Bei einer Variante wird in Schritt (iii) zum Bilden der vollflächigen Lackschicht
das betreffende Lackmaterial aus einem ersten Lack-Reservoir entnommen und zum Bilden
der Lackelemente das betreffende Lackmaterial aus einem zweiten Lack-Reservoir entnommen.
Bei einer Variante unterscheiden sich dabei das erste Lack-Reservoir und das zweite
Lackreservoir in ihren Temperaturen. Auf diese Weise lassen sich die Lackelemente
besonders geeignet in bestimmten Mustern bilden. Außerdem lässt sich auf diese Weise
besonders geeignet erzielen, dass dem Lackmaterial des ersten Lack-Reservoirs und/oder
dem Lackmaterial des zweiten Lack-Reservoirs unterschiedliche Zusatzstoffe beigefügt
werden. Bei einem solchen Zusatzstoff kann es sich zum Beispiel um einen UV-Leuchtstoff
oder einen anderen Füllstoff handeln. Ein solcher Füllstoff kann ein mineralischer
oder metallischer Füllstoff sein. Optional kann der Füllstoff ein nanoskaliger Füllstoff
sein.
[0052] Optional können in Schritt (iii) die Lackschicht und die Lackelemente in einem gemeinsamen
Fertigungsschritt ausgebildet werden.
[0053] Bei einer Variante ist der Druckkopf des Druckers, der zum Drucken des Lacks verwendet
wird, beheizbar. Er wird zum Drucken des Lacks bei einer Variante auf konstanter Temperatur
im Bereich von 40°C bis 60°C gehalten.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0054] Weitere Merkmale, Eigenschaften, Vorteile und mögliche Abwandlungen werden für einen
Fachmann anhand der nachstehenden Beschreibung deutlich, in der auf die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen ist. Dabei zeigen die Figuren schematisch Varianten eines
Wert- oder Sicherheitsprodukts, ohne die Varianten des beschriebenen Produkts auf
diese zu beschränken.
- Fig. 1
- zeigt einen Querschnitt durch ein Wert- oder Sicherheitsdokument.
- Fig. 2
- zeigt eine Sicht auf die erste Außenseite des Sicherheitsprodukts.
[0055] Figuren 3 bis 15 zeigen unterschiedliche Ausführungsformen eines Wert- oder Sicherheitsprodukts
in Form einer Sicherheitskarte.
Detaillierte Beschreibung der Figuren
[0056] Fig. 1 zeigt einen Querschnitt durch ein Wert- oder Sicherheitsprodukt, hier beispielhaft
in Form einer Karte. Fig. 2 zeigt eine entsprechende Draufsicht. Die Karte weist einen
flächigen Grundkörper 2 auf, der aus mehreren, im gezeigten Beispiel aus drei Schichten
22, 24, 26 gebildet ist.
[0057] Der Grundkörper 2 weist eine erste Außenseite 4 und eine, der ersten Außenseite 4
gegenüberliegende zweite Außenseite 6 auf.
[0058] Die Karte weist ein Sicherheitsmerkmal 8 auf, das in einem Innenbereich des Grundkörpers
2 oder - wie in Fig. 1 beispielhaft gezeigt - auf der ersten Außenseite 4 angeordnet
bzw. gebildet ist. Das Sicherheitsmerkmal 8 ist hier beispielsweise ein auf die erste
Außenseite 4 aufgedrucktes farbiges Gesichtsbild einer für die Nutzung der Karte vorgesehenen
Person.
[0059] Auf einem ersten Teilbereich 10 der ersten Außenseite 4 ist eine vollflächige Lackschicht
14 angeordnet. Auf einem zweiten Teilbereich 12 der ersten Außenseite 4 ist eine Anordnung
von mehreren Lackelementen 16 angeordnet bzw. gebildet.
[0060] Die Lackschicht 14 und die Lackelemente 16 sind aus einem Klarlack gebildet. Der
Lack ist UV-härtend, enthält einen Fotoinitiator und kann ein Material aus (Meth-)acrylat,
Polyesteracrylat oder Urethanacrylat aufweisen.
[0061] Die beiden Teilbereiche 10, 12 sind hier komplementär gebildet, so dass sie zusammen
die gesamte erste Außenseite 4 übergreifen bzw. überdecken.
[0062] Im gezeigten Beispiel ist das Sicherheitsmerkmal 8 innerhalb des ersten Teilbereichs
10 der ersten Außenseite 4 gebildet, es ist also mit dem ersten Teilbereich 10 überlappend
gebildet. Dabei überdeckt die Lackschicht 14 das Sicherheitsmerkmal 8 vollständig.
Die Lackschicht 14 ist hierbei unmittelbar auf dem Sicherheitsmerkmal 8 gebildet,
kontaktiert also das Sicherheitsmerkmal 8.
[0063] Alternativ kann die Variante derart sein, dass das Sicherheitsmerkmal 8 vollständig
innerhalb des zweiten Teilbereichs 12 gebildet ist, so dass es von der Anordnung der
Lackelemente 16 unmittelbar überdeckt ist. Weiterhin alternativ kann die Variante
derart sein, dass das Sicherheitsmerkmal 8 teilweise auf dem ersten Teilbereich 10
und teilweise auf dem zweiten Teilbereich 12 gebildet ist, so dass es teilweise von
der Lackschicht 14 und teilweise von den Lackelementen 16 überdeckt ist.
[0064] Die Anzahl der Lackelemente 16 beträgt im gezeigten Beispiel neun. Allerdings können
im Allgemeinen deutlich mehr Lackelemente 16 vorgesehen sein.
[0065] Die Lackelemente 16 sind bei diesem Beispiel identisch geformt, nämlich als "Linien"
und weisen eine einheitliche, parallel zur ersten Außenseite 4 gemessene Erstreckung
bzw. Weite oder - wie hier im Fall von Linien - Breite b auf. Die Abstände a zwischen
benachbarten der Lackelemente 16 sind ebenfalls identisch.
[0066] In den Figuren 1 und 2 sind die Lackelemente 16 zur Verdeutlichung sehr groß gezeichnet.
Bevorzugt sind die Lackelemente 16 jedoch deutlich kleiner gebildet, insbesondere
so, dass die Breite b kleiner als 500 µm ist und der Abstände a zwischen 10 µm und
1000µm, insbesondere zwischen 10 µm und 200 µm, betragen.
[0067] Die Erstreckung d der Lackelemente 16 senkrecht zur ersten Außenseite 4, also die
Auftragsdicke der Lackelemente 16 beträgt bevorzugt zwischen 10 µm und 20 µm.
[0068] Die Auftragsdicke der Lackschicht ist demgegenüber etwa kleiner, bevorzugt zwischen
5 µm und 10 µm.
[0069] Auf einer der innenliegenden Schichten, hier auf der mittleren Schicht 24 ist die
Karte bedruckt, markiert und/oder personalisiert. Beispielsweise kann auf diese Weise
ein gedrucktes Layout für die erste Außenseite 4 und ein weiteres gedrucktes Layout
für die zweite Außenseite 6 gebildet sein. Das Layout muss nicht flächig sein und
kann beispielsweise im Bereich des Sicherheitsmerkmals 8 ausgespart sein.
[0070] Eine der Schichten 22, 24, 26 ist zumindest abschnittweise materialbedingt opak oder
opak bedruckt. Die restlichen Schichten können transparent sein.
[0071] Zur Herstellung der Karte sind folgende Schritte vorgesehen:
- (i) Bereitstellen eines flächigen Grundkörpers 2, der eine erste Außenseite 4 und
eine, der ersten Außenseite 4 gegenüberliegende zweite Außenseite 6 aufweist;
- (ii) Bilden eines Sicherheitsmerkmals 8 in einem Innenbereich des Grundkörpers 2 oder
auf der ersten Außenseite 4 des Grundkörpers 2; und
- (iii) Bilden einer vollflächigen Lackschicht 14 auf einem ersten Teilbereich 10 der
ersten Außenseite 4 und Bilden einer Anordnung von mehreren Lackelementen 16 auf einem
zweiten Teilbereich 12 der ersten Außenseite 4, derart, dass das Sicherheitsmerkmal
8 mit dem ersten Teilbereich 10 und/oder mit dem zweiten Teilbereich 12 der ersten
Außenseite 4 zumindest teilweise überlappt.
[0072] In Schritt (ii) wird das Sicherheitsmerkmal 8 bzw. ein Farbbild auf der ersten Außenseite
4 des Grundkörpers 2 mittels eines drop- on-demand-Verfahrens aufgedruckt. Dabei wird
vor dem Aufdrucken des Sicherheitsmerkmals 8 die erste Außenseite 4 durch eine Plasma-Behandlung
und/oder eine Korona-Behandlung vorbehandelt. Auf diese Weise wird die Haftfähigkeit
der Tinte, die zum Drucken des Sicherheitsmerkmals 8 verwendet wird, erhöht. Nach
dem Drucken des Sicherheitsmerkmals 8 wird das gedruckte Bild angepinnt, d. h. kurzzeitig
mit UV-Strahlung zum Antrocknen der Tinte bestrahlt.
[0073] Anschließend werden die Lackschicht 14 und die Lackelemente 16, ebenfalls mit einem
drop-on-demand-Verfahren gedruckt, solange die Tinte des Sicherheitsmerkmals noch
nicht vollständig trocken ist. Dann wir der Lack durch Bestrahlen mit UV-Strahlung
ausgehärtet.
[0074] Zum Drucken des Sicherheitsmerkmals, beispielsweise des Farbbilds wird ein erster
Drucker verwendet und zum Drucken der Lackschicht und der Lackelemente ein zweiter
Drucker. Der zweite Drucker erhält hierbei von einem Drucker-PC ein Schwarz-Weiß-Bild,
wobei Schwarz für "Lackdruck" steht und Weiß für "Nicht-Lackdruck". Durch Graustufen
in dem Schwarz-Weiß-Bild lässt sich die Auftragsdicke des Lacks einstellen, d. h.
ein sehr heller Grauton bedeutet geringen Lackauftrag.
[0075] Der Druckkopf des Druckers, der zum Drucken des Lacks verwendet wird, ist beheizbar.
Er wird zum Drucken des Lacks auf konstanter Temperatur im Bereich von 40°C bis 60°C
gehalten.
[0076] Der Lack für die Bildung der Lackschicht 14 wird aus einem ersten Lack-Reservoir
entnommen und der Lack für die Bildung der Lackelemente 16 wird aus einem zweiten
Lack-Reservoir entnommen. Auf diese Weise lässt sich die Temperatur der beiden Lacke
unterschiedlich einstellen. Außerdem kann dem einen Lack zum Beispiel ein UV-Leuchtstoff
oder ein andere Füllstoff beigemischt werden.
[0077] In den folgenden Figuren sind diverse Ausführungsbeispiele skizziert, wobei die Bezugszeichen
jeweils in analoger Weise verwendet sind.
[0078] Fig. 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der erste Teilbereich 10 zur Darstellung
eines dreidimensional erscheinenden Objekts, hier eines Quaders dient. Die Lackschicht
14 besteht aus einem Klarlack und ist deckungsgleich mit dem ersten Abschnitt 10 gebildet.
[0079] Der zweite Teilbereich 12 erstreckt sich über den gesamten restlichen Teil der ersten
Außenseite. Der erste Teilbereich 10 ist vollständig von dem zweiten Teilbereich 12
eingeschlossen bzw. umgeben.
[0080] Die im zweiten Teilbereich 12 gebildeten Lackelemente 16 (in der Figur durch die
Punkte illustriert) sind aus demselben Klarlack gebildet wie die Lackschicht 14. Durch
die Strukturierung der Lackelemente 16 ist das Erscheinungsbild im zweiten Teilbereich
12 rauer bzw. matter, während es im ersten Teilbereich 10 durch die vollflächige Lackschicht
14 glänzender ist. Durch die Lackelemente 16 hat der zweite Teilbereich 12 ein Erscheinungsbild,
das an das eine "Orangenhaut" erinnert.
[0081] Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem im zweiten Teilbereich 12 die Lackelemente
16 unregelmäßig bzw. chaotisch angeordnet sind und sich in Größe und Form unterscheiden.
Das Sicherheitsmerkmal 8 ist hier kein Gesichtsbild, sondern ein Logo.
[0082] Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem das Sicherheitsmerkmal 8 deckungsgleich
mit dem ersten Teilbereich 10 gebildet ist und ein Gesichtsbild darstellt, also eine
personalisierte Information beinhaltet. Das Gesichtsbild ist also mit der vollflächigen
Lackschicht 14 deckungsgleich abgedeckt. Der zweite Teilbereich 12 umgibt hier wiederum
vollständig den ersten Teilbereich 10.
[0083] Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem auf der ersten Außenseite 4 weiterhin
ein dritter Teilbereich 30 gebildet ist, wobei die drei Teilbereiche 10, 12, 30 die
gesamte erste Außenseite 4 bedecken. Auf dem dritten Teilbereich 30 ist kein Lack
angeordnet. Der dritte Teilbereich 30 kann bis zu etwa 70% der ersten Außenseite 4
ausbilden. Innerhalb des dritten Teilbereichs 30 ist im Inneren des Grundkörpers 2
ein weiteres Sicherheitsmerkmal 31 angeordnet, zum Beispiel gebildet durch eine Lasermarkierung
oder ein Druckbild.
[0084] Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Lackelemente 16 im zweiten Teilbereich
12 in einem ersten Unterbereich 32 in einer ersten Dichte gebildet sind und in einem
- hier beispielhaft sternförmig skizzierten - zweiten Unterbereich 34 in einer zweiten
Dichte gebildet sind, die höher ist als die erste Dichte. Durch die Formgebung des
zweiten Unterbereichs 34 ist ein Objekt (hier ein "Stern") derart darstellbar, dass
es gegenüber dem ersten Unterbereich 32 auch tastbar bzw. taktil erfassbar ist. Trotz
der erhöhten Dichte im zweiten Unterbereich 34 sind zwischen den einzelnen Lackelementen
16 Abstände gebildet.
[0085] In einem dritten Unterbereich 36 des zweiten Teileberichs 12 ist durch ein linienförmiges
Lackelement ein weiteres Objekt - hier ebenfalls in Form eines Sterns - gebildet.
Der dritte Unterbereich 36 ist ebenfalls durch Lackelemente einer zweiten Dichte gebildet,
die höher ist als die erste Dichte.
[0086] Fig. 8 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der erste Teilbereich 10 wiederum zur
Darstellung eines dreidimensional erscheinenden Objekts, hier eines Quaders dient.
Der zweite Teilbereich 12 dient zur Darstellung eines weiteren Objekts, hier eines
Dreiecks. Der dritte Teilbereich 30 deckt hier den restlichen Bereich der ersten Außenseite
4 ab; im dritten Teilbereich 30 befindet sich kein Lack, allerdings ist hier im Inneren
des Grundkörpers ein Kartenlayout, beispielsweise eine Fläche in einer bestimmten
Farbe gebildet. (In den vorherigen Figuren ist das Kartenlayout nicht gezeigt, kann
jedoch jeweils vorgesehen sein.)
[0087] Überlappend mit dem ersten Teilbereich 10 kann auch hier auf der Außenseite 4 des
Grundkörpers ein Sicherheitsmerkmal 8 angeordnet sein.
[0088] Fig. 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der zweite Teilbereich 12 aus mehreren,
hier zwei, voneinander separierten Unterbereichen 122, 124 gebildet ist. Der dritte
Teilbereich 30 ist wiederum frei von Lack.
[0089] Fig. 10 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der zweite Teilbereich 12 von dem
ersten Teilbereich 10 "unterbrochen" wird. Unter dem ersten bzw. zweiten Teilbereich
10, 12 kann eine Information dargestellt sein, die beispielsweise eine Staatsflagge
darstellt. Der dritte Teilbereich 30 ist wiederum frei von Lack.
[0090] Fig. 11 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der zweite Teilbereich 12 wiederum
zwei Unterbereiche 122, 124 aufweist. Unter einem oder unter beiden dieser Unterbereiche
122, 124 kann eine Information dargestellt sein.
[0091] Zwischen den beiden Unterbereichen 122, 124 befindet sich ein Bereich ohne Lack,
der bedruckt sein kann und einen Unterbereich des dritten Teilbereichs 30 bildet.
[0092] Fig. 12 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Lackschicht 14 des ersten Teilbereichs
10 die Anordnung der Lackelemente 16 im zweiten Teilbereich 12 "unterbricht". Unter
dem zweiten Teilbereich 12 kann ein Bild gebildet sein, das auch teilweise vom Lack
des ersten Teilbereichs 10 abgedeckt ist.
[0093] Fig. 13 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Lackelemente 16 gleichmäßig strukturiert
sind, hier in Form von parallelen, voneinander beabstandeten Linien. Hier grenzt der
zweite Teilbereich 12 an drei Seitenkanten der ersten Außenseite 4.
[0094] Fig. 14 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Lackelemente 16 wiederum aus parallelen
Linien bestehen. Hier grenzt der zweite Teilbereich 12 jedoch an keine Seitenkante
der ersten Außenseite 4. Der zweite Teilbereich 12 "unterbricht" die vollflächige
Lackschicht 16 des ersten Teilbereichs 10, der auf diese Weise in zwei Unterbereiche
unterteilt ist.
[0095] Fig. 15 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem der erste Teilbereich 10 durch separierte
Unterbereiche mit jeweils einem gedruckten Zeichen 40 gebildet ist. Über den Zeichen
40 ist jeweils eine vollflächige Klarlackschicht gedruckt. Die so gebildeten Lackschichten
sind an die Formen der Zeichen angepasst. Sie sind entweder deckungsgleich mit den
Zeichen gebildet oder sie sind etwa 2% bis 20% breiter als das betreffende Zeichen.
Durch diese Variante lässt sich erzielen, dass für einen Betrachter der Eindruck entsteht,
dass schwarze Farbe dreidimensional aufgetragen ist.
[0096] Die vorangehend beschriebenen Varianten des Produkts sowie deren Aufbauaspekte dienen
lediglich dem besseren Verständnis der Struktur, der Funktionsweise und der Eigenschaften;
sie schränken die Offenbarung nicht etwa auf die Ausführungsbeispiele ein. Die Figuren
sind teilweise schematisch, wobei wesentliche Eigenschaften und Effekte zum Teil deutlich
vergrößert dargestellt sind, um die Funktionen, Wirkprinzipien, technischen Ausgestaltungen
und Merkmale zu verdeutlichen. Dabei kann jede Funktionsweise, jedes Prinzip, jede
technische Ausgestaltung und jedes Merkmal, welches/welche in den Fig. oder im Text
offenbart ist/sind, mit allen Ansprüchen, jedem Merkmal im Text und in den anderen
Fig., anderen Funktionsweisen, Prinzipien, technischen Ausgestaltungen und Merkmalen,
die in dieser Offenbarung enthalten sind oder sich daraus ergeben, frei und beliebig
kombiniert werden, so dass alle denkbaren Kombinationen der beschriebenen Vorgehensweise
zuzuordnen sind. Dabei sind auch Kombinationen zwischen allen einzelnen Ausführungen
im Text, das heißt in jedem Abschnitt der Beschreibung, in den Ansprüchen und auch
Kombinationen zwischen verschiedenen Varianten im Text, in den Ansprüchen und in den
Fig. umfasst. Auch die Ansprüche limitieren nicht die Offenbarung und damit die Kombinationsmöglichkeiten
aller aufgezeigten Merkmale untereinander. Alle offenbarten Merkmale sind explizit
auch einzeln und in Kombination mit allen anderen Merkmalen hier offenbart.
1. Wert- oder Sicherheitsprodukt, aufweisend:
- einen flächigen Grundkörper (2) mit einer ersten Außenseite (4) und einer, der ersten
Außenseite (4) gegenüberliegenden zweiten Außenseite (6);
- ein Sicherheitsmerkmal (8), das in einem Innenbereich des Grundkörpers (2) oder
auf der ersten Außenseite (4) des Grundkörpers (2) angeordnet ist;
- eine, auf einem ersten Teilbereich (10) der ersten Außenseite (4) angeordnete Lackschicht
(14), die vollflächig ausgebildet ist;
- eine, auf einem zweiten Teilbereich (12) der ersten Außenseite (4) angeordnete Anordnung
von mehreren Lackelementen (16);
wobei das Sicherheitsmerkmal (8) mit dem ersten Teilbereich (10) und/oder mit dem
zweiten Teilbereich (12) der ersten Außenseite (4) zumindest teilweise überlappend
gebildet ist.
2. Wert- oder Sicherheitsprodukt nach Anspruch 1, bei dem das Sicherheitsmerkmal (8)
die Lackschicht (14) und/oder die Lackelemente (16) kontaktierend gebildet ist.
3. Wert- oder Sicherheitsprodukt nach Anspruch 1 oder 2, bei dem der erste Teilbereich
(10) der ersten Außenseite (4) und der zweite Teilbereich (12) der ersten Außenseite
(4) die erste Außenseite (4) vollständig bedecken.
4. Wert- oder Sicherheitsprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die
Lackelemente (16) zumindest annähernd
- unregelmäßig angeordnet sind, und/oder
- sich in Größe und/oder Form unterscheiden.
5. Wert- oder Sicherheitsprodukt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Lackelemente
(16) zumindest annähernd
- identisch geformt sind, und/oder
- eine einheitliche Größe aufweisen, und/oder
- gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
6. Wert- oder Sicherheitsprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die
Anzahl der Lackelemente (16) größer als zehn oder zwanzig oder dreißig oder vierzig
oder fünfzig ist.
7. Wert- oder Sicherheitsprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
- bei dem mindestens 30% der Lackelemente (16) eine parallel zur ersten Außenseite
(4) gemessene Erstreckung bzw. Weite (b) aufweisen, die kleiner als 500 µm ist, und/oder
- bei dem zwischen benachbarten der Lackelemente (16) Abstände (a) gebildet sind,
die zwischen etwa 10 µm und 200 µm betragen, und/oder
- bei dem die Lackelemente (16) eine Auftragsstärke bzw. Erstreckung (d) senkrecht
zur ersten Außenseite (4) aufweisen, die zwischen 10 µm und 20 µm beträgt, und/oder
- bei dem die Lackschicht (14) eine Auftragsstärke bzw. Erstreckung senkrecht zur
ersten Außenseite 4 aufweist, die zwischen 5 µm und 10 µm beträgt.
8. Wert oder Sicherheitsprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei
ferner ein dritter Teilbereich (30) der Außenseite (8) ausgebildet ist, welcher frei
von Lack ist, und/oder
wobei der dritte Teilbereich (30) ein Sicherheitsmerkmal (31) aufweist, welches in
einem Innenbereich des Grundkörpers (2) oder auf der ersten Außenseite (4) des Grundkörpers
(2) angeordnet ist.
9. Wert- oder Sicherheitsprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das
Sicherheitsmerkmal (8) auf der ersten Außenseite (4) des Grundkörpers (2) angeordnet
ist oder auf einer Oberfläche angeordnet ist, die durch eine der mehreren Schichten
(22, 24, 26) gebildet ist.
10. Wert- oder Sicherheitsprodukt nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die
Lackschicht (14) und/oder die Lackelemente (16) ein Lackmaterial aufweist bzw. aufweisen,
das UV-härtend ist und/oder einen Fotoinitiator enthält.
11. Verfahren zum Herstellen eines Wert- oder Sicherheitsprodukts, aufweisend die Schritte:
(i) Bereitstellen eines flächigen Grundkörpers (2), der eine erste Außenseite (4)
und eine, der ersten Außenseite (4) gegenüberliegende zweite Außenseite (6) aufweist;
(ii) Bilden eines Sicherheitsmerkmals (8) in einem Innenbereich des Grundkörpers (2)
oder auf der ersten Außenseite (4) des Grundkörpers (2);
(iii) Bilden einer vollflächigen Lackschicht (14) auf einem ersten Teilbereich (10)
der ersten Außenseite (4) und Bilden einer Anordnung von mehreren Lackelementen (16)
auf einem zweiten Teilbereich (12) der ersten Außenseite (4), derart, dass das Sicherheitsmerkmal
(8) mit dem ersten Teilbereich (10) und/oder mit dem zweiten Teilbereich (12) der
ersten Außenseite (4) zumindest teilweise überlappt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, bei dem in Schritt (ii) das Sicherheitsmerkmal (8) auf
der ersten Außenseite (4) des Grundkörpers (2) aufgedruckt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem in Schritt (ii) vor dem Aufdrucken des Sicherheitsmerkmals
(8) die erste Außenseite (4) durch eine Plasma-Behandlung und/oder eine Korona-Behandlung
vorbehandelt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, bei dem in Schritt (ii) nach dem Drucken des Sicherheitsmerkmals
(8) das Sicherheitsmerkmal (8) durch UV-Bestrahlung zumindest teilweise angetrocknet
wird, und/oder
bei dem in Schritt (iii) die Lackschicht (14) und/oder die Lackelemente (16) aufgedruckt
werden, solange das Sicherheitsmerkmal (8) noch nicht ausgehärtet ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, bei dem in Schritt (iii) die Lackschicht
(14) und die Lackelemente (16) in einem gemeinsamen Fertigungsschritt ausgebildet
werden.