[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Blisterverpackung für ein Haushaltsprodukt,
umfassend eine Blisterhaube und eine von der Blisterhaube zumindest teilweise abgedeckte
Rückwand, bei der die Blisterhaube eine Produktauswölbung zur Aufnahme des Haushaltsprodukts
und einen umlaufenden Siegelrand aufweist, mit dem die Blisterhaube mit der Rückwand
verbunden ist.
[0002] Aus der
US 3,472,368 A ist eine solche Blisterverpackung bekannt, die an vordefinierter Stelle geöffnet
wird. Beim Öffnen der Blisterverpackung wird die Blisterhaube aus Kunststoff aufgerissen.
Eine Blisterhaube aus Kunststoff lässt sich allerdings nicht so leicht öffnen wie
beispielsweise eine Rückwand aus Karton. Außerdem können beim Öffnen der Blisterhaube
aus Kunststoff scharfe Trennkanten entstehen, die eine Verletzungsgefahr für den Anwender
darstellen. Die Attraktivität eines so verpackten Produkts kann dadurch beim Verbraucher
stark sinken und einen negativen Einfluss auf das Kaufverhalten ausüben.
[0003] Die
US 7,243,798 B2 hat eine weitere Blisterverpackung zum Gegenstand, bei der die Blisterhaube neben
einer Produktausnehmung auch eine weitere Ausnehmung aufweist, mit der sich die Rückwand
öffnen lässt. Die Rückwand weist eine Kindersicherung auf, die durch Drücken der zweiten
Ausnehmung gelöst wird. Diese gibt dann in der Folge eine Siegelwand frei, durch die
ein in der Produktausnehmung befindliches Produkt gedrückt werden kann. Der Aufbau
der Verpackung ist wenig intuitiv und für den Verbraucher damit unattraktiv.
[0004] Bekannte Formen von Blisterverpackungen bergen häufig das Problem mangelnder Anwenderfreundlichkeit.
Zu leicht zu öffnende Verpackungen, die die Anwenderfreundlichkeit steigern sollen,
bergen hingegen oft das Risiko einer unbeabsichtigten vorzeitigen Entsiegelung des
Produkts beim Transport oder im Verkaufsregal, wenn sich der Kunde das Produkt näher
anschauen möchte. Eine derart unbeabsichtigt geöffnete Blisterverpackung ist aber
in der Regel unverkäuflich.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Blisterverpackung für ein Haushaltsprodukt
bereitzustellen, die leicht und unproblematisch zu öffnen ist, ohne dass die Gefahr
besteht, dass sie unbeabsichtigt geöffnet wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch den Gegenstand des unabhängigen Patentanspruchs.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche,
der beiliegenden Beschreibung sowie der Figuren.
[0008] Gemäß einem Aspekt der Erfindung ist eine Blisterverpackung für ein Haushaltsprodukt
vorgesehen, die eine Blisterhaube, vorzugsweise aus Kunststoff, und eine von dieser
Blisterhaube zumindest teilweise abgedeckte Rückwand umfasst. Die Rückwand der Blisterverpackung
ist dabei vorteilhafterweise rechteckig und hat eine Höhe von 10 bis 25 cm und eine
Breite von 7 bis 20 cm. Die Blisterhaube weist eine Produktaufwölbung auf, in der
das zu verpackende Produkt Platz findet und ist entlang eines umlaufenden Siegelrandes
mit der Rückwand verbunden. So ist das Produkt in der Verpackung versiegelt und vor
unerwünschten Umwelteinflüssen geschützt. Die Blisterhaube weist zudem eine Knickfalte
auf, durch die ein erster Bereich der Blisterhaube, in der sich die Produktauswölbung
befindet, von einem zweiten Bereich, der eine Öffnungshilfe bildet, getrennt ist.
Die Öffnungshilfe wird von der Knickfalte und dem Siegelrand begrenzt. Sie lässt sich
gemeinsam mit dem Teil der Rückwand, den sie abdeckt, durch Abknicken im Wesentlichen
entlang der Knickfalte gegenüber dem ersten Bereich und dem von diesem abgedeckten
Teil der Rückwand abwinkeln. Bei diesem Abknicken der Öffnungshilfe übt die Knickfalte
einen Druck an einer Stelle der Rückwand aus. An dieser Stelle öffnet sich durch den
Druck sodann die Rückwand. Vorteilhaft an dieser Ausgestaltung ist, dass auf diese
Weise ein Eingriff geschaffen wird, durch den man leicht die gesamte Verpackung öffnen
und das Produkt entnehmen kann.
[0009] Ein Haushaltsprodukt, das in der Blisterverpackung verpackt ist, ist bevorzugt ein
pharmazeutisches oder kosmetisches Produkt oder eines, das der Reinigung im Haushalt
dient. Besonders bevorzugt ist das Haushaltsprodukt ein mit Reinigungsmitteln und/oder
Duftstoffen befülltes Körbchen, das in die Toilette gehängt wird.
[0010] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Rückwand unterhalb der Knickfalte
eine Sollbruchstelle auf. Beim Umknicken der Öffnungshilfe entlang der Knickfalte
wirkt der lokale Druck ausgehend von der Knickfalte dann direkt auf die Sollbruchstelle.
Die an dieser Stelle durch die Sollbruchstelle bereits geschwächte Rückwand ist dadurch
leichter zu öffnen.
[0011] Nach einer Ausführungsform kann die Sollbruchstelle eine Schwächungslinie aufweisen,
die in Längserstreckung der Knickfalte gesehen zumindest abschnittsweise einen deckungsgleichen
Verlauf zur Knickfalte aufweist. Die Schwächungslinie kann derart ausgestaltet sein,
dass beispielsweise das Material der Rückwand im Verlauf der Schwächungslinie dünner
ausgestaltet ist als das der restlichen Rückwand. Dadurch werden Knicken und Aufreißen
der Verpackung an dieser Stelle stark erleichtert. Verläuft die Schwächungslinie zumindest
abschnittsweise deckungsgleich zum Verlauf der Knickfalte, so kann der durch Abknicken
der Öffnungshilfe entlang der Knickfalte entstehende Druck gezielt auf die Schwächungslinie
einwirken.
[0012] Weiterhin kann die Schwächungslinie über den gesamten Verlauf der Knickfalte den
deckungsgleichen Verlauf zur Knickfalte aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass der
durch den Knickvorgang ausgeübte Druck die Rückwand über eine größere Länge öffnet,
was das weitere Öffnen der Blisterverpackung und die Herausnahme des Haushaltsprodukts
vereinfacht.
[0013] Ferner kann die Schwächungslinie an der Rückwand eine Perforationslinie umfassen.
Eine Perforation ist maschinell problemlos umsetzbar und vereinfacht das Öffnen der
Verpackung. Beispielsweise kann die Perforationslinie durch Schlitz- oder Lochstanzung
in die Rückwand eingebracht werden.
[0014] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die Knickfalte eine Krümmung auf. Vorteilhaft
an einer Krümmung der Knickfalte im Längsverlauf ist, dass mit einer so ausgestalteten
Knickfalte punktuell ein höherer Druck als bei einer geraden Knickfalte auf die Rückwand
ausgeübt werden kann, was die Anwendungssicherheit weiter steigert. Wird die Produktverpackung
im Bereich der Knickfalte geknickt, so verläuft der Knick entlang einer Geraden, die
der Knickfalte aber nicht genau entspricht. Im Bereich der Knickfalte verformt sich
die Blisterhaube und punktuell wird ein Druck auf die Rückwand ausgeübt, der höher
ist, als im Fall einer entlang der Geraden verlaufenden Knickfalte.
[0015] Die Krümmung sollte dabei nicht zu gering sein, da sonst nicht ausreichend Druck
auf die Rückwand der Blisterverpackung ausgeübt werden kann und auch ein gewisses
Maß an Verformung der Knickfalte notwendig ist. Die Krümmung sollte allerdings auch
nicht zu stark gewählt werden, um zu vermeiden, dass zum Knicken eine zu hohe Kraft
ausgeübt werden muss.
[0016] Ferner kann vorgesehen sein, dass die Krümmung der Knickfalte einen konstanten Krümmungsradius
aufweist. Der Krümmungsradius kann dabei 5 und 20 cm betragen. Die Knickfalte stellt
dann ein Kreissegment dar. Es kann außerdem vorgesehen sein, dass eine Normale in
einem ersten Endpunkt der Krümmung und eine Normale in einem zweiten Endpunkt der
Krümmung einen Winkel einschließen, der Werte zwischen 3° und 90°, vorzugsweise zwischen
15° und 45° oder gar zwischen 25° und 35° aufweisen können. Wird beispielsweise von
einem Ausführungsbeispiel ausgegangen, bei dem der Krümmungsradius konstant ist und
der eingeschlossene Winkel 90° beträgt, so weist die Knickfalte die Form eines Viertelkreises
auf. Je nach Ausgestaltung der Blisterverpackung kann die Knickfalte so an deren Form
angepasst werden.
[0017] In einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Knickfalte einen Querschnitt auf,
der über den Verlauf der Knickfalte variiert. So kann die Druckverteilung beispielsweise
dadurch gesteuert werden, dass die Knickfalte im Längsverlauf ein wechselndes Höhenprofil
aufweist. Der Querschnitt kann aber auch über den gesamten Verlauf der Knickfalte
konstant sein.
[0018] Nach einem Ausführungsbeispiel kann der Querschnitt der Knickfalte V-förmig ausgestaltet
sein. Diese Form der Knickfalte ermöglicht ein einfaches Abknicken der Öffnungshilfe
und eine punktuelle Konzentration des Drucks auf die Rückwand am tiefsten Punkt der
Knickfalte. Außerdem kann der Querschnitt der Knickfalte auch beispielsweise u-förmig
ausgestaltet sein. Je nach gewünschter Druckverteilung kann ein passendes Profil für
die Knickfalte gewählt werden.
[0019] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Rückwand der Blisterverpackung aus Karton
hergestellt. Dieses Material eignet sich gut dafür, Schwächungen oder Perforationen
einzubringen, mittels derer der Verbraucher ohne weitere Hilfsmittel die Verpackung
öffnen kann. Karton lässt sich leicht bedrucken, sodass alle relevanten Produktinformationen
leicht an der Rückwand angebracht werden können, wenn Karton als Material gewählt
wird. Außerdem ist Karton ein ökonomisch effizient einzusetzendes Material, das die
Nachhaltigkeit einer Verpackung steigern kann, beispielsweise, indem Recyclingkarton
eingesetzt wird. In weiteren Ausführungsformen können aber auch andere Materialien
für die Rückwand vorgesehen sein, beispielsweise Aluminiumfolie oder auch Kunststoff.
Die Rückwand kann auch mehrere Schichten mit unterschiedlichen Materialien aufweisen.
[0020] Ferner kann die Blisterhaube mittels eines Thermoformverfahrens hergestellt sein.
Auch andere Verfahren können für die Herstellung der Blisterhaube in Frage kommen.
[0021] Weiterhin kann vorgesehen sein, dass auf der Rückwand ein Hinweis zur Öffnung der
Blisterverpackung angebracht ist. Vorteilhafterweise befindet sich der Hinweis in
oder nahe dem Bereich, der von der Öffnungshilfe abgedeckt wird, um den Anwender direkt
darauf hinzuweisen und die intuitive Öffnungsweise zu unterstützen. Der Anwenderhinweis
kann dabei wahlweise auf der der Blisterhaube zugewandten oder abgewandten Seite angebracht
sein. Auch ein beidseitiger Hinweis ist denkbar.
[0022] Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass sich die Blisterhaube
zumindest im Randbereich der Knickfalte in einer Ebene parallel zur Rückwand erstreckt,
von der sich der Querschnitt der Knickfalte in Richtung Rückwand erstreckt, sodass
ein Abstand eines unteren Punktes des Querschnitts kleiner ist als der Abstand zwischen
der Ebene der Blisterhaube im Randbereich und der Rückwand. Dies ist insbesondere
bei V-förmiger Ausgestaltung der Knickfalte leicht umsetzbar und dient der vereinfachten
Druckausübung auf die Rückwand.
[0023] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist die Schwächungslinie eine Griffnase
auf. Bei der Ausübung von Druck auf die Schwächungslinie bricht die Griffnase auf,
wodurch ein vorstehendes Stück der Rückwand freigegeben wird, welches dann als Öffnungslasche
zum leichteren Öffnen der Rückwand verwendbar ist.
[0024] Anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele wird die Erfindung
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Ausführungsbeispiel einer Sichtverpackung;
- Figur 2
- das Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 in perspektivischer Ansicht;
- Figur 3
- einen vergrößerten Ausschnitt des Ausführungsbeispiels gemäß Figur 1 und
- Figur 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0025] Figur 1 zeigt eine Ausführungsform einer Blisterverpackung 1 mit einer Blisterhaube
2 aus Kunststoff und einer Rückwand 3 aus Karton. Die Blisterhaube 2 ist entlang eines
umlaufendes Siegelrandes 20 mit der Rückwand 3 verbunden. Ein zu verpackendes Produkt
findet in einer Produktauswölbung 23 der Blisterhaube 2 Platz. An die Produktauswölbung
23 schließt sich eine Aufstellhilfe 24 an, mit der die Blisterverpackung 1 zur Produktpräsentation
aufgestellt werden kann. Alternativ ist die Blisterverpackung 1 an einer Aufhängungsöse
31 aufhängbar. Eine Knickfalte 21 teilt die Blisterhaube 2 in zwei Bereiche: in einen
größeren mit der Produktauswölbung 23 und einen kleineren, der als Öffnungshilfe 22
ausgestaltet ist. Die in dieser Ausführungsform im Wesentlichen dreieckig ausgestaltete
Öffnungshilfe 22 wird an einer Seite von der Knickfalte 21 begrenzt, an den beiden
übrigen von Seitenlinien des Siegelrands 20. Die Blisterhaube 2 weist unterschiedliche
Abstände zu der in einer planen Ebene liegenden Rückwand 3 auf: die erhöhten Bereiche
der Produktauswölbung 23 und der Aufstellhilfe 24, daneben den direkt an der Rückwand
3 anliegenden Siegelrand 20 und auf der restlichen Oberfläche einen gleichmäßigen,
im Vergleich zur Produktauswölbung 23 geringeren Abstand zur Rückwand 3. Lediglich
im Bereich der Knickfalte 21 ist die Blisterhaube 2 der Rückwand 3 noch weiter angenähert.
Die Knickfalte 21 ist in dieser Ausführungsform in ihrem Querschnitt V-förmig ausgestaltet
(siehe auch Figur 2). Die tiefste Stelle der Knickfalte 21 ist dabei so stark der
Rückwand 3 angenähert bzw. kann auch schon an dieser anliegen, dass diese bei einem
Knickvorgang direkt punktuellen Druck auf die Rückwand 3 ausübt. Entlang dieser in
der Figur 1 als Linie 210 ausgestalteten tiefsten Stelle der Knickfalte 21 ist die
Rückwand 3 mit einer Schwächungslinie 30 versehen. In diesem Ausführungsbeispiel verläuft
die Schwächungslinie 30 bis zu den Seitenrändern der Rückwand 3. Dadurch wird der
Knickvorgang erleichtert und die Anwenderfreundlichkeit weiter gesteigert. In dieser
Ausführungsform sind sowohl die Blisterhaube 2, als auch die Rückwand 3 im Wesentlichen
rechteckig ausgestaltet, wobei die Blisterhaube 2 abgerundete Ecken aufweist. Beide
können aber auch andere Formen aufweisen. Es ist zudem nicht zwingend notwendig, dass
die Form der Blisterhaube 2 im Wesentlichen der der Rückwand 3 gleicht. So ist es
beispielsweise denkbar, dass die Blisterhaube 2 sich an der Form des zu verpackenden
Produkts orientiert, während die Rückwand 3 eine rechteckige oder runde Form aufweist.
[0026] Figur 2 zeigt die Ausführungsform der Blisterverpackung 1 der Figur 1 in perspektivischer
Ansicht. Hier wird besonders der V-förmige Aufbau der Knickfalte 21 deutlich. An der
tiefsten Stelle der Knickfalte 21, der Spitze des V, wird beim Knickvorgang punktuell
ein so großer Druck auf die Schwächungslinie 30 ausgeübt, dass diese bricht und die
Blisterverpackung 1 geöffnet werden kann. Die tiefste Stelle der Knickfalte 21 ist
dabei, abgesehen vom Siegelrand 20, der zur Rückwand 3 am geringsten beabstandete
Bereich der Blisterhaube 2. In diesem Ausführungsbeispiel weist die Knickfalte 21
zudem eine Krümmung auf. Diese Krümmung führt punktuell zu einer höheren Druckentwicklung
als das Knicken entlang einer Geraden.
[0027] Figur 3 zeigt einen vergrößerten und vereinfacht dargestellten Ausschnitt des Ausführungsbeispiels
der Figur 1. Die hier dargestellte Knickfalte 21 stellt in etwa ein Kreissegment dar,
an dessen Endpunkten P
1 und P
2 eine Tangente T
1 bzw. eine Tangente T
2 eingezeichnet sind. Die von den Tangenten an den Endpunkten P
1 und P
2 ausgehenden Normalen N
1 und N
2 schneiden sich in einem Endpunkt P
3 und schließen einen Winkel α ein. Die Länge der Normalen N
1 und N
2 beträgt in diesem Ausführungsbeispiel in etwa 9 bis 12 cm, wobei die Normalen N
1 und N
2 abgesehen von einem Fehler < 4 % gleich lang sind.
[0028] Der Winkel α beträgt hier 35°, wobei auch besonderes gute Ergebnisse erzielt werden
können, wenn der Winkel 30 bis 40° beträgt. Die Sekante S, die die Endpunkte P
1 und P
2 der Knickfalte 21 miteinander verbindet, stellt hier näherungsweise und vereinfacht
gesehen den Verlauf der der theoretischen Knickgeraden dar. Durch den vorgegebenen
Verlauf der Knickfalte 21 und der entsprechenden Abweichung der theoretischen Knickgeraden
verformt sich das Material der Blisterhaube und insbesondere am tiefsten Punkt der
Knickfalte 21 wird ein hoher punktueller Druck mit entsprechend großem Verformweg
auf die Rückwand ausgeübt. Der Druck auf die Rückwand 3 ist dabei am höchsten, wenn
die Öffnungshilfe 22 nach oben geknickt wird. Dies bedeutet, dass die Öffnungshilfe
22 in der Darstellung der Figur 1 aus der Zeichenebene nach oben in Richtung des Betrachters
geknickt wird.
[0029] In Figur 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Blisterverpackung 1 abgebildet,
bei dem die Schwächungslinie 30 eine Griffnase 300 aufweist. Die Griffnase 300 ist
als halbkreisförmige Ausbuchtung der Schwächungslinie 30 ausgestaltet. Diese Form
führt beim Knickvorgang entlang des als Linie 210 ausgestalteten tiefsten Punkts der
Knickfalte 21 dazu, dass sich die Griffnase 300 vom Rest der Rückwand 3 löst und als
Öffnungslasche hervorsteht. Die Griffnase 300 kann in der Folge zum Öffnen der restlichen
Rückwand gegriffen werden und erleichtert den Öffnungsvorgang zusätzlich.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Blisterverpackung
- 2
- Blisterhaube
- 20
- Siegelrand
- 21
- Knickfalte
- 210
- Linie
- 22
- Öffnungshilfe
- 23
- Produktauswölbung
- 24
- Aufstellhilfe
- 3
- Rückwand
- 30
- Schwächungslinie
- 300
- Griffnase
- 31
- Aufhängungsöse
- N
- Normale
- P
- Endpunkt
- S
- Sekante
- T
- Tangente
- α
- Winkel
1. Blisterverpackung (1) für ein Haushaltsprodukt, umfassend eine Blisterhaube (2) aus
Kunststoff und eine von der Blisterhaube (2) zumindest teilweise abgedeckte Rückwand
(3), wobei die Blisterhaube (2) eine Produktauswölbung (23) zur Aufnahme des Haushaltsprodukts
und einen umlaufenden Siegelrand (20) aufweist, mit dem die Blisterhaube (2) mit der
Rückwand (3) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Blisterhaube (2) eine Knickfalte (21) aufweist, durch die ein erster Bereich
der Blisterhaube (2) mit der Produktauswölbung (23) von einem zweiten Bereich der
Blisterhaube (2) in Form einer Öffnungshilfe (22) getrennt ist, die von der Knickfalte
(21) sowie von dem Siegelrand (20) begrenzt wird und sich gemeinsam mit dem Teil der
Rückwand (3), den die Öffnungshilfe (22) abdeckt, durch Abknicken im Wesentlichen
entlang der Knickfalte (21) gegenüber dem ersten Bereich und dem von ihm abgedeckten
Teil der Rückwand (3) abwinkeln lässt, wobei beim Abknicken der Öffnungshilfe (22)
die Knickfalte (21) einen Druck an einer Stelle der Rückwand (3) ausübt, an der sich
die Rückwand (3) durch den Druck öffnet.
2. Blisterverpackung (1) nach Anspruch 1, wobei unterhalb der Knickfalte (21) die Rückwand
(3) eine Sollbruchstelle aufweist.
3. Blisterverpackung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sollbruchstelle eine Schwächungslinie (30) aufweist, die in Längserstreckung
der Knickfalte (21) gesehen zumindest abschnittsweise einen deckungsgleichen Verlauf
zur Knickfalte (21) aufweist.
4. Blisterverpackung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwächungslinie (30) über den gesamten Verlauf der Knickfalte (21) den deckungsgleichen
Verlauf zur Knickfalte (21) aufweist.
5. Blisterverpackung (1) nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Schwächungslinie (30) eine
Perforationslinie umfasst.
6. Blisterverpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Knickfalte (21) eine Krümmung aufweist.
7. Blisterverpackung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmung der Knickfalte (21) einen konstanten Krümmungsradius aufweist.
8. Blisterverpackung (1) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Normale in einem ersten Endpunkt der Krümmung und eine Normale in einem zweiten
Endpunkt der Krümmung einen Winkel einschließen, der Werte zwischen 3° und 90° aufweist.
9. Blisterverpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Knickfalte (21) einen Querschnitt aufweist, der über den Verlauf der Knickfalte
(21) konstant ist oder variiert.
10. Blisterverpackung (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Querschnitt der Knickfalte (21) V-förmig ausgestaltet ist.
11. Blisterverpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Rückwand (3) aus
Karton hergestellt ist.
12. Blisterverpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Blisterhaube (2)
mittels eines Thermoformverfahrens hergestellt ist.
13. Blisterverpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei ein Anwenderhinweis
zur Öffnung der Blisterverpackung (1) auf der Rückwand (3) angebracht ist.
14. Blisterverpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Blisterhaube (2) zumindest im Randbereich der Knickfalte (21) in einer Ebene
parallel zur Rückwand (3) erstreckt, von der sich der Querschnitt der Knickfalte (21)
in Richtung Rückwand (3) erstreckt, sodass ein Abstand eines unteren Punktes des Querschnitts
kleiner ist als der Abstand zwischen der Ebene der Blisterhaube (2) im Randbereich
und der Rückwand (3).
15. Blisterverpackung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwächungslinie (30) eine Griffnase (300) aufweist.