[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung aus einer Möbeltüre, insbesondere einer Falt-Schiebe-Tür,
und einem, insbesondere schachtförmigen, Hohlraum zur Aufnahme der Möbeltüre.
[0003] Problematisch bei den aus dem Stand der Technik bekannten Anordnungen ist, dass gerade
bei schweren Möbeltüren, z.B. Falt-Schiebe-Türen, die aus mehreren Türflügeln zusammengesetzt
sind, die Handhabung der Möbeltüren einen hohen Kraftaufwand durch den Nutzer erfordern,
und zwar insbesondere dann, wenn es gilt, die Möbeltüren in dem Hohlraum zu verstauen.
[0004] Die vorliegende Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, eine gegenüber dem
Stand der Technik verbesserte Anordnung unter Vermeidung der vorgenannten Probleme
anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1.
[0006] Es ist also erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Anordnung eine mechanische Antriebsvorrichtung
zur Bewegung der Möbeltüre zwischen einer, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung
im Hohlraum und einer Stellung außerhalb des Hohlraums aufweist. Dadurch wird das
Hinein- und Herausbewegen der Möbeltüre in den bzw. aus dem Hohlraum signifikant erleichtert.
[0007] Weiterhin ist es vorgesehen, dass die Antriebsvorrichtung dazu ausgebildet ist, die
Möbeltüre aus der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum in die
Stellung außerhalb des Hohlraums zu befördern. Die Herausbewegung der Möbeltüre aus
dem Hohlraum erfolgt in diesem Fall also selbsttätig.
[0008] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Möbeltüre während
der gesamten Bewegung zwischen der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung
im Hohlraum und der Stellung außerhalb des Hohlraums mittels der Antriebsvorrichtung
antreibbar ist. Das bedeutet, dass die Antriebsvorrichtung über die gesamte Strecke,
welche die Möbeltüre zwischen der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung und
der Stellung außerhalb des Hohlraums zurücklegt, aktiv ist. Vorteilhaft daran ist,
dass ein Nutzer abgesehen von der Initialisierung der Bewegung nicht mehr tätig werden
muss, um die Möbeltüre zwischen den genannten Stellungen zu bewegen.
[0009] Weiterhin hat es sich als günstig herausgestellt, wenn die Antriebsvorrichtung eine
Steuerkurve zur Steuerung der Bewegung der Möbeltüre zwischen der, vorzugsweise vollständig,
versenkten Stellung im Hohlraum und der Stellung außerhalb des Hohlraums aufweist.
Das Vorsehen einer derartigen Steuerkurve hat den Vorteil, dass die von der Antriebsvorrichtung
ausgeübte Antriebskraft dosiert und gemäß einem vorbestimmten Bewegungsmuster auf
die Möbeltüre übertragen werden kann. Auf diese Weise lassen sich besonders harmonische
Bewegungsabläufe realisieren, beispielsweise dergestalt, dass die Möbeltüre ausgehend
von der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum zunächst mit einer
hohen Kraft angetrieben, danach abgebremst wird und schließlich mit einer geringeren
Geschwindigkeit die Stellung außerhalb des Hohlraums erreicht. Hierdurch werden auch
Verletzungen von sich in der Nähe des Hohlraums befindlichen Personen genauso vermieden
wie Beschädigungen einer etwaigen Dämpfvorrichtung zur Dämpfung der Bewegung der Möbeltüre
unmittelbar vor Erreichen der Stellung außerhalb des Hohlraums.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung dieser Ausführungsform besteht darin, dass die Steuerkurve
an unterschiedliche Tiefen des Hohlraums anpassbar ist, wobei die Steuerkurve hierzu
vorzugsweise aus wenigstens zwei relativ zueinander verstellbaren Segmenten aufgebaut
ist. In diesem Fall kann für Hohlräume mit unterschiedlichen Tiefen immer die gleiche
Steuerkurve verwendet werden, wodurch sich die Herstellungskosten senken lassen.
[0011] Alternativ oder ergänzend dazu kann es vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung
einen Energiespeicher, vorzugsweise in Form wenigstens einer Zugfeder, und ein vom
Energiespeicher beaufschlagtes Steuerelement, das sich vom Energiespeicher beaufschlagt
an der Steuerkurve abstützt, aufweist, wobei das Steuerelement vorzugsweise als Rolle
ausgebildet ist.
[0012] Dabei kann es vorgesehen sein, dass die Steuerkurve gegenüber der Möbeltüre ortsfest,
vorzugsweise an einer Begrenzungsfläche des Hohlraums, anbringbar und das vom Energiespeicher
beaufschlagte Steuerelement mit der Möbeltüre, vorzugsweise über ein Grundbefestigungselement
der Möbeltüre, koppelbar ist, oder umgekehrt.
[0013] Weiterhin sind zwei grundsätzliche Aufbauten dahingehend möglich, dass sich das Steuerelement
in der Montagelage der Antriebsvorrichtung an der Oberseite oder an der Unterseite
der Steuerkurve abstützt.
[0014] Als günstig hat es sich auch herausgestellt, dass das Steuerelement in der Montagelage
der Antriebsvorrichtung, wenn sich die Möbeltüre in der, vorzugsweise vollständig,
versenkten Stellung im Hohlraum befindet, den höchsten Punkt oder den tiefsten Punkt
an der Steuerkurve einnimmt.
[0015] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung bestehen darin, dass die Antriebsvorrichtung,
wenn sich die Möbeltüre in der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum
befindet, eine antreibende Kraft auf die Möbeltüre entfaltet und/oder die Antriebsvorrichtung,
wenn sich die Möbeltüre in der Stellung außerhalb des Hohlraums befindet, eine hemmende
Kraft auf die Möbeltüre entfaltet. Im ersten Fall lässt sich die Möbeltüre besonders
leicht aus dem Hohlraum herausbefördern, wenn sich die Möbeltüre in der, vorzugsweise
vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum befindet. Im zweiten Fall lässt sich
ein vorzeitiges unbeabsichtigtes Einschieben in den Hohlraum verhindern.
[0016] Es kann auch vorgesehen sein, dass die Anordnung eine Verriegelungsvorrichtung zur
lösbaren Verriegelung der Möbeltüre in der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung
im Hohlraum umfasst, wobei die Verriegelungsvorrichtung vorzugsweise durch Überdrücken
der Möbeltüre in eine hinter der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung liegende
Überdrückstellung entriegelbar ist. Derartige Verriegelungsvorrichtungen sind grundsätzlich
aus dem Stand der Technik bekannt, jedoch nicht in Zusammenspiel mit der lösbaren
Verriegelung einer Möbeltüre in einem Hohlraum. Das Vorsehen einer derartigen Verriegelungsvorrichtung
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Möbeltüre sicher im Hohlraum verstaut
werden soll und die Antriebsvorrichtung zumindest eine antreibende Kraft in Richtung
der Stellung außerhalb des Hohlraums auf die Möbeltüre ausübt.
[0017] Wenn die Möbeltüre wenigstens zwei gelenkig miteinander verbundene Türflügel aufweist,
die eine zusammengefaltete Stellung und eine aufgespreizte Stellung einnehmen können,
ist es vorteilhaft, wenn die Anordnung eine Aufspreizvorrichtung zum Aufspreizen der
wenigstens zwei Türflügel aus der zusammengefalteten Stellung in die aufgespreizte
Stellung umfasst. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise ein Bewegungsablauf realisieren,
bei dem sich die Möbeltüre in ihrem zusammengefalteten Zustand in der, vorzugsweise
vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum befindet, anschließend die Antriebsvorrichtung
die Möbeltüre aus dem Hohlraum in die Stellung außerhalb des Hohlraums herausbefördert
und in weiterer Folge die Aufspreizvorrichtung wirksam wird, sodass ein Nutzer - um
die wenigstens zwei Türflügel vollständig aufzuklappen, d.h. die beiden Türflügel
in eine Stellung zu befördern, in welcher sie in derselben Ebene oder in zueinander
parallelen Ebenen liegen - nur noch eine geringe Kraft auf die aufgespreizten Türflügel
im Bereich des Knicks ausüben muss, gesetzt den Fall, dass die Türflügel an einem
Schienensystem od. dgl. gelagert sind.
[0018] Ein vorteilhafter Bewegungsablauf lässt sich weiterhin dadurch realisieren, dass
die Anordnung eine Dämpfvorrichtung zur Dämpfung der Bewegung der Möbeltüre unmittelbar
vor Erreichen der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum und/oder
eine Dämpfvorrichtung zur Dämpfung der Bewegung der Möbeltüre unmittelbar vor Erreichen
der Stellung außerhalb des Hohlraums umfasst.
[0019] Idealerweise umfasst die Anordnung schließlich ein Möbel, vorzugsweise einen Schrank,
mit einem Möbelkorpus, wobei der Hohlraum, vorzugsweise in einem Randbereich, im Möbelkorpus
ausgebildet ist und das Möbel mittels der Möbeltüre verschließbar ist.
[0020] Schutz wird auch begehrt für eine Antriebsvorrichtung für eine erfindungsgemäße Anordnung.
[0021] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der Fig. 1 bis
13, wobei die Fig. 1 bis 8 eine erste Ausführungsform und die Fig. 9 bis 13 eine zweite
Ausführungsform der Erfindung zeigen. Genauer gesagt ist in Fig. 1 ein Schrank dargestellt.
Die Abfolge der Fig. 2 bis 6 veranschaulicht das Verstauen der Möbeltüre in dem Hohlraum,
wobei jede dieser Figuren drei Teilfiguren a), b) und c) umfasst und wobei die Teilfiguren
a) jeweils die wesentlichen Bestandteile der Antriebsvorrichtung aus Sicht der Rückwand
des Möbels, die Teilfiguren b) jeweils einen Ausschnitt der Antriebsvorrichtung aus
Sicht der Vorderseite des Möbels und die Teilfiguren c) jeweils das gesamte Möbel
zeigen. In den Fig. 7a) bis 7e) ist der gegenläufige Bewegungsablauf, ausgehend von
der versenkten Stellung im Hohlraum hin zur Stellung außerhalb des Hohlraums schematisch
angedeutet. Fig. 8 zeigt eine Explosionsdarstellung der Antriebsvorrichtung gemäß
dem ersten Ausführungsbeispiel. Die Fig. 9 bis 11 zeigen das Verstauen einer Möbeltüre
im Hohlraum gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei Fig. 9a) eine perspektivische
Ansicht eines Ausschnitts eines Möbels, die Fig. 9b), 10a) und 11a) eine Seitenansicht
und die Fig. 9c), 10d) und 11b) die wesentlichen Bestandteile der Antriebsvorrichtung
in einer vergrößerten Darstellung zeigen. Fig. 12 enthält eine Explosionsdarstellung
der Antriebsvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel. Die Fig. 13a) bis 13f)
dienen dazu, zu veranschaulichen, wie die Steuerkurve gemäß der zweiten Ausführungsform
an unterschiedliche Tiefen des Hohlraums angepasst werden kann. Dabei zeigen die Fig.
13a), c) und e) jeweils eine Seitenansicht eines Ausschnitts des Möbels und die Fig.
13b), d) und f) eine vergrößerte Darstellung der Steuerkurve.
[0022] Im Einzelnen zeigt Fig. 1 ein erstes Möbel 23 in Form eines Schranks, umfassend einen
Möbelkorpus 25, der zusammengesetzt ist aus mehreren im Wesentlichen parallel zueinander
ausgerichteten Seitenwänden 29, 17 und 30, einer Rückwand umfassend einen Teilabschnitt
31, eine Deckplatte 28 sowie eine Bodenplatte 32 (vgl. beispielsweise Fig. 2c)) sowie
eine Möbeltüre 1, mit welcher das Möbel 23 verschließbar ist. Die voneinander beabstandeten
Seitenwände 17 und 30 sowie der Teilabschnitt 31 der Rückwand stellen Begrenzungsflächen
zur Definition eines schachtförmigen Hohlraums 2 dar. Die Breite der Seitenwände 17
und 30 bzw. des Schranks 23 definiert dabei die Tiefe 5 des Hohlraums 2.
[0023] Die Möbeltüre 1 ist über Scharniere 37 an einem Grundbefestigungselement 18 angebracht,
wobei dieses Grundbefestigungselement 18 wie in den nachfolgenden Figuren gezeigt,
mit der Antriebsvorrichtung in Wirkverbindung steht.
[0024] Wie insbesondere aus der Explosionsdarstellung gemäß der Fig. 8 hervorgeht, umfasst
die Antriebsvorrichtung im Wesentlichen die folgenden Bestandteile: Eine Steuerkurve
3 mit einer Oberseite 41, wobei die Steuerkurve 3 im vorliegenden Fall an der Seitenfläche
17 des Möbelkorpus25, d.h. an einer Begrenzungsfläche des Hohlraums 2 angebracht ist.
An der Oberseite 41 der Steuerkurve 3 stützt sich in der Montagelage der Antriebsvorrichtung
das Steuerelement 15 in Form einer Rolle ab, die mittels eines Bolzens 40 an einem
Schlitten 42 gelagert ist. Der Schlitten 42 ist seinerseits linear verschiebbar in
einer Führung gelagert, die sich zusammensetzt aus den beiden Führungselementen 43
und 45 und einem Trägerelement 44, über welches auch die Befestigung der Schlittenführung
am Grundbefestigungselement 18 für die Möbeltüre 1 erfolgt. Der Schlitten 42 und damit
das Steuerelement 15 ist von einem Energiespeichers in Form zweier Zugfedern 12 und
13 beaufschlagt, wobei jeweils ein erstes Ende dieser Zugfedern 12 und 13 mit dem
Schlitten 42 verbunden ist und jeweils ein zweites Ende von einem Federspanner 46
gehalten wird. Der Federspanner 46 ist verstellbar an einem Trägerelement 47 angeordnet.
Über eine Verstellung des Federspanners 46 am Trägerelement 47 lassen sich unterschiedliche
Federspannungen einstellen.
[0025] Wenden wir uns nun der Abfolge der Fig. 2 bis 6 zu und nehmen wir an, dass ein Nutzer
im Anschluss an das Öffnen der Möbeltüre 1 die Möbeltüre im Hohlraum 2 verstauen möchte.
[0026] Fig. 2c) zeigt die entsprechende Stellung der Möbeltüre 1 außerhalb des Hohlraums
2. In dieser Stellung entfaltet die Antriebsvorrichtung eine hemmende Kraft auf die
Möbeltüre 1, da das Steuerelement 15 in Richtung der vollständig versenkten Stellung
im Hohlraum 2 einer Steigung an der Steuerkurve 3 ausgesetzt ist und die Zugfedern
12 und 13 in diesem Zustand eine leichte Vorspannung aufweisen und deshalb dazu trachten,
sich zusammenzuziehen. Das bedeutet, dass ein Nutzer zunächst die hemmende Kraft der
Antriebsvorrichtung überwinden muss, um die Möbeltüre 1 in den Hohlraum 2 hineinzubewegen.
Diese hemmende Kraft, die bewusst überwunden werden muss, verhindert ein vorzeitiges
Einschieben der Möbeltüre 1 z.B. dann, wenn die Möbeltüre 1 noch nicht vollständig
geöffnet ist, d.h. noch nicht vollständig in der Ebene der Längserstreckung des Hohlraums
2 ausgerichtet ist.
[0027] Bei dem Übergang von der Stellung, die in der Fig. 2 gezeigt ist, in die Stellung,
die in der Fig. 3 dargestellt ist, wird das Steuerelement 15 entlang der Steigung
an der Steuerkurve 3 hinaufbewegt und damit der Energiespeicher etwas geladen.
[0028] Nach Überwindung des lokalen Maximums der Steuerkurve 3 bewegt sich das Steuerelement
15 in Richtung eines Minimums, das es in der Stellung gemäß der Fig. 4 erreicht.
[0029] Bei dem Übergang von der Stellung gemäß Fig. 3 in die Stellung gemäß Fig. 4 wird
die im Energiespeicher gespeicherte Energie frei und unterstützt dadurch die Beschleunigung
des Grundbefestigungselements 18 und damit der Möbeltüre 1. Auf diese Weise wird das
Einschieben der Möbeltüre 1 in den Schacht 2 erleichtert.
[0030] In der Stellung gemäß Fig. 4 sind die Zugfedern 12 und 13 des Energiespeichers am
geringsten gespannt. Durch ihre Trägheit bewegt sich die Möbeltüre 1 weiter in Richtung
des sich nun anschließenden Ladevorgangs des Energiespeichers, der beim Erreichen
der vollständig versenkten Stellung im Hohlraum abgeschlossen ist (vgl. Fig. 6). Fig.
5 zeigt dabei eine Zwischenstellung.
[0031] Beim Erreichen der vollständig versenkten Stellung im Hohlraum (vgl. Fig. 6) erfolgt
einerseits eine Verriegelung der Möbeltüre 1, um zu verhindern, dass sich die Möbeltüre
1 unter der Wirkung des geladenen Energiespeichers sofort wieder aus dem Hohlraum
2 hinausbewegt. Zur Realisierung dieser Verriegelung weist die Anordnung eine Verriegelungsvorrichtung
auf, die gebildet wird aus einer ersten Verriegelungseinheit 19, welche an dem Grundbefestigungselement
18 angeordnet ist, und einer damit zusammen wirkenden zweiten Verriegelungseinheit
20, welche korpusseitig angeordnet ist.
[0032] Um ein sanftes Erreichen der vollständig versenkten Stellung im Hohlraum 2 zu erzielen,
umfasst die Anordnung weiterhin eine Dämpfvorrichtung 21 zur Dämpfung der Bewegung
der Möbeltüre 1, wobei diese Dämpfvorrichtung 21 mit einem Anschlag 39, der an dem
Grundbefestigungselement 18 angeordnet ist, zusammenwirkt.
[0033] Es sei noch darauf hingewiesen, dass die Steigung, welche das Steuerelement 15 beim
Übergang von der Stellung gemäß der Fig. 4 in die Stellung gemäß der Fig. 6 erfährt,
derart ausgelegt ist, dass ein Nutzer bei einer natürlichen Geschwindigkeit, die sich
aufgrund der Trägheit der Möbeltüre 1 einstellt, nur einen geringen Widerstand spürt.
[0034] Die Fig. 7a) bis 7e) zeigen den entgegengesetzten Bewegungsablauf, d.h. die Bewegung
der Möbeltüre 1 ausgehend von der vollständig versenkten Stellung im Hohlraum 2 in
die Stellung außerhalb des Hohlraums 2. Initiiert wird diese Bewegung durch ein Überdrücken
der Möbeltüre 1 in eine hinter der vollständig versenkten Stellung liegende Überdrückstellung.
Dadurch wird die Verriegelungsvorrichtung 19, 20 entriegelt. Die im Energiespeicher
gespeicherte Energie wird auf das Grundbefestigungselement 18, an dem die Möbeltüre
1 angelenkt ist, übertragen und beschleunigt diese nach außen. Die Steigung der Steuerkurve
3 ist dabei so gewählt, dass die Beschleunigung am Anfang sehr hoch ist. Auf diese
Weise lässt sich eine dynamische Reaktion des Systems simulieren.
[0035] Während der Beschleunigungsphase (vgl. Fig. 7b)) ist kein Eingriff des Nutzers mehr
nötig und beim Erreichen des Minimums der Steuerkurve 3 hat die Möbeltüre 1 ihre maximale
Auswurfgeschwindigkeit erreicht und der Bremsvorgang wird eingeleitet. Der Bremsvorgang
ist dazu notwendig, um die Geschwindigkeit des Systems beim Erreichen der Stellung
außerhalb des Hohlraums 2 zu reduzieren. Dies verhindert einerseits eine Beschädigung
der Dämpfvorrichtung 22 zur Dämpfung der Bewegung der Möbeltüre 1 unmittelbar vor
Erreichen der Stellung außerhalb des Hohlraums 2 und andererseits eine Verletzung
eines Nutzers, der sich im Bereich des Hohlraums 2 befindet.
[0036] Bei Erreichen der Stellung gemäß Fig. 7d) ist der Bremsvorgang beendet und die Dämpfvorrichtung
22 wird wirksam.
[0037] In Fig. 7e) ist die ursprüngliche Stellung gemäß Fig. 2 erreicht. Die Möbeltüre 1
kann nun vom Nutzer geschlossen werden.
[0038] Anhand der Fig. 9 bis 13 wird nun das zweite Ausführungsbeispiel beschrieben, welches
sich von dem ersten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen dadurch unterscheidet, dass
die Steuerkurve an unterschiedliche Tiefen des Hohlraums anpassbar ist, wobei die
Steuerkurve hierzu aus zwei relativ zueinander verstellbaren Segmenten aufgebaut ist.
[0039] Fig. 9a) zeigt einen Teilausschnitt eines zweiten Möbels 24 in einer perspektivischen
Ansicht. Die Grundstruktur dieses Möbels 24 entspricht derjenigen des in der Fig.
1 gezeigten Möbels 23. Dargestellt sind die Deckplatte 33, die Bodenplatte 34, die
Seitenwand 35 und der Teilabschnitt 36 der Rückwand. Die Breite der Seitenwand 35
definiert die Tiefe 6 des Hohlraums, der sich durch die Begrenzungsflächen in Form
der Seitenwand 35 des Teilabschnitts 36 der Rückwand und einer weiteren parallel zur
Seitenwand 35 orientierten Seitenwand ergibt, die in dieser und den nachfolgenden
Figuren nicht dargestellt ist, um eine freie Sicht auf die erfindungsgemäße Anordnung
gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel zu ermöglichen. Der Möbelkorpus ist mit dem
Bezugszeichen 26 belegt.
[0040] An der Seitenwand 35 sind Führungselemente 38 angeordnet zur Führung von Schlitten
48, mit einem Grundbefestigungselement 27, an dem eine Möbeltüre schwenkbar angeordnet
ist, verbunden sind.
[0041] Die wesentlichen Elemente der Antriebsvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel
sind in der Explosionsdarstellung gemäß der Fig. 12 dargestellt: Die Antriebsvorrichtung
umfasst einen ersten Hebel 51, dessen erstes Ende dazu vorgesehen ist, schwenkbar
am Grundbefestigungselement 27 angeordnet zu sein. An dem anderen Ende des Hebels
51 ist eine Steuerkurve 4 angeordnet, die aus zwei relativ zueinander verstellbaren
Segmenten 10 und 11 aufgebaut ist. Die Verstellung erfolgt rotatorisch um eine gemeinsame
Drehachse 60. Zur Fixierung einer bestimmten Lage des ersten Segments 10 gegenüber
dem zweiten Segment 11 sind eine Reihe von Befestigungsmitteln vorgesehen in Form
von Löchern 59 und korrespondierenden Gewindebohrungen zur Aufnahme von Schrauben.
[0042] Schwenkbar an dem zweiten Ende des Hebels 51 ist darüber hinaus auch ein erstes Ende
eines weiteren Hebels 52 angeordnet, dessen zweites Ende dazu ausgebildet ist, schwenkbar
an dem Möbelkorpus 26 befestigt zu werden.
[0043] Allgemein sei angemerkt, dass zur schwenkbaren Befestigung der Hebel 51 und 52 an
dem Grundbefestigungselement 27 bzw. an dem Möbelkorpus 26 Keilelemente 49 und 50
vorgesehen sind.
[0044] Während einer Bewegung der Antriebsvorrichtung ändert sich die relative Lage der
Steuerkurve 4 in Bezug auf den Hebel 51 nicht. Hingegen ändert sich dabei die relative
Lage der Steuerkurve 4 in Bezug auf den zweiten Hebel 52.
[0045] An dem zweiten Hebel 52 ist ein Gehäuse 53 zur Aufnahme eines Energiespeichers in
Form einer Druckfeder 14 angeordnet. In dem Gehäuse 53 ist ein vom Energiespeicher
beaufschlagtes Schiebeelement 54 verschiebbar gelagert, an dessen Ende mittels eines
Lagers 55 ein Steuerelement 16 in Form einer Rolle angeordnet ist. Dieses Steuerelement
16 stützt sich vom Energiespeicher beaufschlagt an der Steuerkurve 4 ab, genauer gesagt
in der Montagelage der Antriebsvorrichtung an der Oberseite der Steuerkurve 4.
[0046] Wie die Abfolge der Fig. 9, 10 und 11 zeigt, erfährt das Steuerelement 16 während
einer Bewegung der Möbeltüre 1 ausgehend von der Stellung außerhalb des Hohlraums
in die vollständig versenkte Stellung im Hohlraum im Wesentlichen dieselben Steigungen
und durchläuft im Wesentlichen dieselben Maxima und Minima wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel.
Das bedeutet, dass natürlich auch der Bewegungsablauf bei einer Bewegung ausgehend
von der versenkten Stellung im Hohlraum hin zu der Stellung außerhalb des Hohlraums
im Wesentlichen genauso abläuft wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel. Auch die Funktionalität
der Verriegelung und die Dämpfung der Bewegung der Möbeltüre unmittelbar vor Erreichen
der vollständig versenkten Stellung im Hohlraum ist dieselbe wie beim ersten Ausführungsbeispiel.
[0047] Wie bereits ausgeführt, besteht ein wesentlicher Unterschied jedoch darin, dass die
Steuerkurve 4 an unterschiedliche Tiefen anpassbar ist. Zur Illustration dieser Anpassung
an verschiedene Tiefen des Hohlraums und damit verschiedene Tiefen des Möbels dienen
die Fig. 13a) bis 13f). In den Fig. 13a), 13c) und 13e) sind Hohlräume mit unterschiedlichen
Tiefen 7, 8 und 9 dargestellt. Um zu gewährleisten, dass die Ausgangsposition und
die Endposition des Steuerelements 16 an der Steuerkurve 4 jeweils immer dieselben
sind, wird die relative Winkelstellung 56, 57 und 58 der Segmente 10 und 11 mittels
der Befestigungselemente 59 angepasst, wie in den Fig. 13b), d) und f) dargestellt
ist. Die Tiefen 7, 8 und 9 entsprechen beispielsweise Schachttiefen von 750, 650 und
550 mm.
1. Anordnung aus einer Möbeltüre (1), insbesondere einer Falt-Schiebe-Tür, und einem,
insbesondere schachtförmigen, Hohlraum (2) zur Aufnahme der Möbeltüre (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Anordnung eine mechanische Antriebsvorrichtung (3, 4, 12, 13, 14, 15, 16) zur
Bewegung der Möbeltüre (1) zwischen einer, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung
im Hohlraum (2) und einer Stellung außerhalb des Hohlraums (2) aufweist, wobei die
Antriebsvorrichtung (3, 4, 12, 13, 14, 15, 16) dazu ausgebildet ist, die Möbeltüre
(1) aus der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum (2) in die
Stellung außerhalb des Hohlraums zu befördern.
2. Anordnung nach Anspruch 1, wobei die Möbeltüre (1) während der gesamten Bewegung zwischen
der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum (2) und der Stellung
außerhalb des Hohlraums (2) mittels der Antriebsvorrichtung (3, 4, 12, 13, 14, 15,
16) antreibbar ist.
3. Anordnung nach einem Anspruch 1 oder 2, wobei die Antriebsvorrichtung (3, 4, 12, 13,
14, 15, 16) eine Steuerkurve (3, 4) zur Steuerung der Bewegung der Möbeltüre (1) zwischen
der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum (2) und der Stellung
außerhalb des Hohlraums (2) aufweist.
4. Anordnung nach Anspruch 3, wobei die Steuerkurve (3, 4) an unterschiedliche Tiefen
(5, 6, 7, 8, 9) des Hohlraums (2) anpassbar ist, wobei die Steuerkurve (3, 4) hierzu
vorzugsweise im Wesentlichen aus wenigstens zwei relativ zueinander verstellbaren
Segmenten (10, 11) aufgebaut ist.
5. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4, wobei die Antriebsvorrichtung (3, 4, 12, 13, 14,
15, 16) einen Energiespeicher (12, 13, 14), vorzugsweise in Form wenigstens einer
Zugfeder, und ein vom Energiespeicher (12, 13, 14) beaufschlagtes Steuerelement (15,
16), das sich vom Energiespeicher (12, 13, 14) beaufschlagt an der Steuerkurve (3,
4) abstützt, aufweist, wobei das Steuerelement (15, 16) vorzugsweise als Rolle ausgebildet
ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, wobei die Steuerkurve (3) gegenüber der Möbeltüre (1) ortsfest,
vorzugsweise an einer Begrenzungsfläche (17) des Hohlraums (2), anbringbar und das
vom Energiespeicher (12, 13) beaufschlagte Steuerelement (15) mit der Möbeltüre (1),
vorzugsweise über ein Grundbefestigungselement (18) der Möbeltüre (1), koppelbar ist,
oder umgekehrt.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, wobei sich das Steuerelement (15, 16) in der Montagelage
der Antriebsvorrichtung (3, 4, 12, 13, 14, 15, 16) an der Oberseite (41) oder an der
Unterseite der Steuerkurve (3, 4) abstützt.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei das Steuerelement (15, 16) in der
Montagelage der Antriebsvorrichtung (3, 4, 12, 13, 14, 15, 16), wenn sich die Möbeltüre
(1) in der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum (2) befindet,
den höchsten Punkt oder den tiefsten Punkt an der Steuerkurve (3, 4) einnimmt.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Antriebsvorrichtung (3, 4, 12,
13, 14, 15, 16), wenn sich die Möbeltüre
(1) in der, vorzugsweise vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum
(2) befindet, eine antreibende Kraft auf die Möbeltüre (1) entfaltet.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Antriebsvorrichtung (3, 4, 12,
13, 14, 15, 16), wenn sich die Möbeltüre (1) in der Stellung außerhalb des Hohlraums
(2) befindet, eine hemmende Kraft auf die Möbeltüre (1) entfaltet.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei die Anordnung eine Verriegelungsvorrichtung
(19, 20) zur lösbaren Verriegelung der Möbeltüre (1) in der, vorzugsweise vollständig,
versenkten Stellung im Hohlraum (2) umfasst, wobei die Verriegelungsvorrichtung (19,
20) vorzugsweise durch Überdrücken der Möbeltüre (1) in eine hinter der, vorzugsweise
vollständig, versenkten Stellung liegende Überdrückstellung entriegelbar ist.
12. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Möbeltüre (1) wenigstens zwei
gelenkig miteinander verbundene Türflügel aufweist, die eine zusammengefaltete Stellung
und eine aufgespreizte Stellung einnehmen können, und wobei die Anordnung eine Aufspreizvorrichtung
zum Aufspreizen der wenigstens zwei Türflügel aus der zusammengefalteten Stellung
in die aufgespreizte Stellung umfasst.
13. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Anordnung eine Dämpfvorrichtung
(21) zur Dämpfung der Bewegung der Möbeltüre (1) unmittelbar vor Erreichen der, vorzugsweise
vollständig, versenkten Stellung im Hohlraum (2) und/oder eine Dämpfvorrichtung (22)
zur Dämpfung der Bewegung der Möbeltüre (1) unmittelbar vor Erreichen der Stellung
außerhalb des Hohlraums (2) umfasst.
14. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Anordnung ein Möbel (23, 24),
vorzugsweise einen Schrank, mit einem Möbelkorpus (25, 26) umfasst, der Hohlraum (2),
vorzugsweise in einem Randbereich, im Möbelkorpus (25, 26) ausgebildet ist und das
Möbel (23, 24) mittels der Möbeltüre (1) verschließbar ist.
15. Antriebsvorrichtung (3, 4, 12, 13, 14, 15, 16) für eine Anordnung nach einem der Ansprüche
1 bis 14.