[0001] Die Erfindung betrifft einen Scheinwerfer, insbesondere einen Kraftfahrzeug-Scheinwerfer,
umfassend ein Scheinwerfergehäuse mit einer durch eine Abdeckscheibe verschlossenen
Lichtaustrittsöffnung, zumindest eine LED-Lichtquelle, die in zumindest einem im Scheinwerfergehäuse
positionierten Lichtmodul zur Erzeugung einer vorgegebenen Lichtverteilung vor dem
Scheinwerfer angeordnet ist, sowie eine im Scheinwerfergehäuse angeordnete Betauungsschutzvorrichtung
mit zumindest einem Luftkanal zum Führen von Luft sowie mit zumindest einem Strahlungsemitter,
wobei der zumindest eine Luftkanal eine Lufteintrittsöffnung und zumindest eine Luftaustrittsöffnung
aufweist und die Luftaustrittsöffnung vorzugsweise der Abdeckscheibe zugewandt ist,
sowie die in dem Luftkanal geführte Luft mit der vom Strahlungsemitter erzeugten Wärmestrahlung
erwärmbar ist.
[0002] Bei Scheinwerfern, insbesondere bei Kraftfahrzeugscheinwerfern, kommt es häufig zur
unerwünschten Bildung von Wassertropfen oder Wasserfilmen und/oder zur Bildung von
Eisfilmen, die bei ungünstigen Wetterbedingungen beispielsweise bei Regen, Schneefall,
Nebel oder Eisnebel durch Abscheidung von überschüssiger Feuchte aus der Luft infolge
von Kondensation oder Reifbildung entstehen können.
[0003] Generell wird als Kondenswasser bzw. Schwitzwasser oder Tauwasser dasjenige Wasser
bezeichnet, das sich an einer kühlen Oberfläche von Gegenständen niederschlägt, sobald
wasserdampfhaltige Luft oder wasserdampfhaltiges Gas dort unter den Taupunkt abgekühlt
wird. Die Kondensation auf technischen Gegenständen wie beispielsweise auf Abdeckscheiben
oder im Gehäuseinnenraum von Fahrzeugscheinwerfern wird als Betauung oder als Beschlag
bezeichnet.
[0004] Aus dem Stand der Technik sind bereits unterschiedliche Ausführungen von Scheinwerfer-Begleitheizungen,
die als Betauungsschutz dienen, bekannt. Beispielsweise betrifft das Dokument
EP 0 859 188 A2 einen Scheinwerferbetauungsschutz, bei dem im Innenraum des Scheinwerfergehäuses
die Abwärme eines herkömmlichen Quarzkolben-Sockels einer Abblendleuchte und/oder
einer Fernlichtleuchte, welcher im Betrieb der Leuchte typischerweise bis zu 900°C
heiß wird, mittels eines Reflektors in Richtung der Abdeckscheibe des Scheinwerfergehäuses
geleitet wird und diese erwärmt und so für eine Kondensat-freie Abdeckscheibe bzw.
für Kondensat-freie Oberflächen im Scheinwerfergehäuse sorgt. Für moderne Fahrzeugscheinwerfer,
deren Lichtmodule mindestens eine Lichtquelle zum Aussenden des Lichts zur Erzeugung
der Lichtverteilung aufweisen, die als eine Halbleiterlichtquelle, vorzugsweise als
eine Leuchtdiode (LED), ausgebildet sind, ist diese herkömmliche Variante der Begleitheizung
des Scheinwerfergehäuses aufgrund der zu geringen Abwärme der energiesparenden Leuchtmittel,
wie es beispielsweise Leuchtdioden sind, nicht mehr ausreichend.
[0005] Das Dokument
DE 10 2011 084114 A1 betrifft einen herkömmlichen Kraftfahrzeugscheinwerfer mit einem Scheinwerfergehäuse
und einer durch eine Abdeckscheibe verschlossenen Lichtaustrittsöffnung. In dem Gehäuse
befindet sich ein Lichtmodul zur Erzeugung einer vorgegebenen Lichtverteilung vor
dem Fahrzeug. Weiters ist in dem Gehäuse eine Lüftereinrichtung samt einem Heizelement
mit anschließendem rohrförmigen Luftkanal angeordnet, wobei das Heizelement innerhalb
der Lüftereinrichtung integriert ist. Das Heizelement kann beispielsweise als Heizmanschette,
die den Luftkanal von außen ummantelt, als Heizleiter, Heizwendel, Heizband, Heizmatte
oder Heizregister ausbildet sein. Die Lüftereinrichtung dient dazu, innerhalb des
Scheinwerfergehäuses erwärmte Luft zirkulieren zu lassen und so für Kondensat-freie
Oberflächen im Scheinwerfergehäuse zu sorgen. Nachteilig an dieser Ausführung ist
zumindest, dass die Lüftereinrichtung beispielsweise in Form eines Axiallüfters mit
integrierten Heizelementen konstruktiv aufwendig ist sowie auch im laufenden Betrieb
erhöhte Betriebs- und Wartungskosten bedingt.
[0006] Weiters ist aus dem Dokument
DE 10 2004 025 623 A1 ein Scheinwerfer für ein Kraftfahrzeug bekannt geworden, bei dem eine Leuchtdioden-Anordnung
als Hauptlichtquelle dient. Da moderne weiße Leuchtdioden - im Gegensatz zu konventionellen
Scheinwerfern mit bisher üblichen Halogenlichtquellen - jedoch praktisch keine Infrarotwärme
im Lichtkegel erzeugen, die zum Abtauen bzw. Enteisen der Scheinwerferabdeckscheibe
dienen könnte, wird bei diesem Scheinwerfer ein eigenes Wärmeleitmittel als Scheinwerferbetauungsschutz
vorgesehen. Das Wärmeleitmittel dient zum Austausch von Wärme, die an der Rückseite
der leuchtenden Flächen der Leuchtdioden-Anordnung entsteht, und einem Luftstrom im
Inneren des Scheinwerfers. Das Wärmeleitmittel ist dazu mit Luftleitmitteln ausgestattet
und ist vorzugsweise als Kühlkörper mit Kühlrippen ausgebildet, wobei die Zwischenräume
der Kühlrippen Luftleitkanäle bilden. Die Kühlrippen sind dabei parallel zum Luftstrom
ausgeführt, der die Abwärme der Leuchtdioden zur Abdeckscheibe des Scheinwerfers leitet.
Da die Wärmequelle der Leuchtdioden nicht regulierbar ist, wird hierzu vorgeschlagen,
zusätzlich einen Wärmetauscher vorzusehen, damit mit dem Wärmetauscher dem Luftstrom
wahlweise Wärme zugeführt oder aber dem Luftstrom umgekehrt Wärme entzogen werden
kann.
[0007] Nachteilig an dieser Ausführung ist zumindest, dass die Abwärme der Leuchtdioden
meist zu gering ist, um bei extremen Witterungsbedingungen bei Schneefall oder Nebel
bzw. bei besonders tiefen Temperaturen eine ausreichende Begleitheizung der Abdeckscheibe
des Scheinwerfers zu gewährleisten. Weiters sind die vorgesehenen Wärmeleitmittel
sowie ein zusätzlich erforderlicher Wärmetauscher zur Temperaturregelung des Luftstroms
apparativ aufwendig und teuer.
[0008] Moderne LED-Scheinwerfer sind so konstruiert, dass von den Leuchtdioden möglichst
wenig Abwärme erzeugt wird. Im laufenden Betrieb des Scheinwerfers kann ein Luftstrom
in direktem Kontakt mit einem Kühlkörper, der üblicherweise an der Rückseite der leuchtenden
Flächen der Leuchtdioden angeordnet ist, meist Temperaturen von maximal 80° bis 100°C
erreichen, wobei der Luftstrom jedoch auf seinem Weg bis zur Abdeckscheibe bereits
wieder stark abgekühlt ist. Es sind daher die bisher bekannt gewordenen Konzepte für
ein rasches Enteisen und Abtauen von Abdeckscheiben bzw. zur Vermeidung von unerwünschter
Kondensatbildung von Fahrzeugen ungeeignet, sofern es sich um LED-Fahrzeugscheinwerfer
handelt.
[0009] Auch die aus dem Dokument
DE 10 2012 005 874 A1 bekannt gewordene Vorrichtung zur Enttauung einer Beleuchtungseinheit ist aufwendig,
da dort mehrere Leuchtdioden mit ihren Rückseiten außenseitig an einem Luftkanal angeordnet
sind, der im Innenraum eines Fahrzeugscheinwerfers angeordnet ist. Der Luftkanal erstreckt
sich dabei von einer Rückseite eines Reflektors durch diesen hindurch in Richtung
der Abdeckscheibe des Scheinwerfers. Abwärme aus dem Motorraum des Kraftfahrzeuges,
die von einem Lüfter, der sich im Motorraum befindet, innerhalb des Luftkanals in
den Innenraum des Fahrzeugscheinwerfers gelangt, wird dabei durch die Abwärme, die
an den Rückseiten der außenseitig am Luftkanal befestigten Leuchtdioden entsteht,
weiter erwärmt. Um die Luftführung zur Abdeckscheibe hin zu verbessern, weist der
Luftkanal an seinem vorderen freien Ende, welches zur Abdeckscheibe hin orientiert
ist, eine Düse auf.
[0010] Nachteilig an dieser Ausführung ist der ebenfalls hohe konstruktive Aufwand, nämlich
den Luftkanal so anzuordnen, dass dieser Luftkanal durch den Reflektor hindurch ragt
und eine Verbindung zwischen dem Innenraum des Fahrzeugscheinwerfers und dem Motorraum
bildet, ohne dabei die gewünschte Lichtverteilung des Reflektors zu stören. Weiters
ist von Nachteil, dass die Wirkung dieser Abtauvorrichtung für den Scheinwerfer erst
dann einsetzt, wenn die Betriebstemperatur der Verbrennungskraftmaschine im Motorraum
entsprechend hohe Werte beispielsweise von über 100°C erreicht. Ein rasches Abtauen
und Enteisen der Abdeckscheiben des Fahrzeugscheinwerfers ist auch mit dieser aufwendigen
Vorrichtung nicht möglich.
[0011] Die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, einen Scheinwerfer mit einer
Betauungsschutzvorrichtung zur Begleitheizung des Scheinwerfers bereitzustellen, der
die geschilderten Nachteile des Standes der Technik vermeidet. Wobei die Betauungsschutzvorrichtung
eine möglichst kurze Enteisungszeit der Abdeckscheiben des damit ausgerüsteten Scheinwerfers
gewährleisten soll. Weiters soll die Betauungsschutzvorrichtung in ihrer Konstruktionsweise
einfach aufgebaut im Inneren des Fahrzeugscheinwerfers integriert sein, sowie im laufenden
Heizungsbetrieb kostengünstig und möglichst wartungsfrei sein.
[0012] Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben bei einem gattungsgemäßen Scheinwerfer mit
den Merkmalen des kennzeichnenden Teiles von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
und Fortbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der Beschreibung dargelegt.
[0013] Die Erfindung stellt weiters auch ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem Scheinwerfer
mit einer Betauungsvorrichtung bereit.
[0014] Erfindungsgemäß ist bei einem Scheinwerfer, insbesondere einem Kraftfahrzeug-Scheinwerfer,
der ein Scheinwerfergehäuse mit einer durch eine Abdeckscheibe verschlossenen Lichtaustrittsöffnung,
zumindest eine LED-Lichtquelle, die in zumindest einem im Scheinwerfergehäuse positionierten
Lichtmodul zur Erzeugung einer vorgegebenen Lichtverteilung vor dem Scheinwerfer angeordnet
ist, eine im Scheinwerfergehäuse angeordnete Betauungsschutzvorrichtung mit zumindest
einem Luftkanal zum Führen von Luft sowie zumindest einen Strahlungsemitter umfasst,
wobei der zumindest eine Luftkanal eine Lufteintrittsöffnung und zumindest eine Luftaustrittsöffnung
aufweist und die zumindest eine Luftaustrittsöffnung vorzugsweise der Abdeckscheibe
zugewandt ist, sowie die in dem Luftkanal geführte Luft mit der vom Strahlungsemitter
erzeugten Wärmestrahlung erwärmbar ist, der zumindest eine Strahlungsemitter innerhalb
des Luftkanals im Bereich der Lufteintrittsöffnung angeordnet, wobei der Luftkanal
aus einem Infrarotstrahlung reflektierenden sowie lichtundurchlässigen Wandmaterial
gefertigt ist und der Luftkanal zwischen der Lufteintrittsöffnung und der zumindest
einen Luftaustrittsöffnung zumindest einen gekrümmten Längsachsenabschnitt mit einem
Krümmungsradius und einem Krümmungswinkel aufweist.
[0015] Zweckmäßig wird bei einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer der Luftkanal der Betauungsschutzvorrichtung
so gestaltet, dass bei der Einspeisung von Wärmestrahlung in Form von Infrarotstrahlung
durch den innerhalb des Luftkanals angeordneten Strahlungsemitter der Austritt von
sichtbarem Licht an der zumindest einen Luftaustrittsöffnung vermieden wird. Dies
wird durch zumindest einen gekrümmten Längsachsenabschnitt zwischen der Lufteintrittsöffnung,
an der der Strahlungsemitter angeordnet ist, und der Luftaustrittsöffnung gewährleistet.
Der zumindest eine Luftkanal kann dabei eine oder mehrere gekrümmte Abschnitte aufweisen.
Der Luftkanal ist dabei so geformt, dass sichtbare Wärmestrahlungsanteile des Strahlungsemitters
an den Innenflächen der gekrümmten Längsachsenabschnitte des Luftkanals entsprechend
reflektiert bzw. totalreflektiert werden. Außerdem ist der Luftkanal aus einem Infrarotstrahlung
reflektierenden sowie lichtundurchlässigen Wandmaterial gefertigt.
[0016] Zur Definition, was im Rahmen der vorliegenden Anmeldung unter dem Begriff der Krümmung
bzw. unter einem gekrümmten Längsachsenabschnitt verstanden wird:
Unter der Krümmung einer ebenen Kurve versteht man die Richtungsänderung beim Durchlaufen
der Kurve. Die Krümmung einer Geraden ist überall gleich null, weil sich ihre Richtung
nicht ändert. Ein Kreis(bogen) mit dem Radius r hat überall gleiche Krümmung, denn
seine Richtung ändert sich überall gleich stark. Je kleiner der Radius des Kreises
ist, desto größer ist seine Krümmung. Als Maß für die Krümmung eines Kreises dient
die Größe

das Verhältnis von Zentriwinkel oder Krümmungswinkel und Länge eines Kreisbogens.
Der Zentriwinkel bzw. Krümmungswinkel ist gleich dem Außenwinkel zwischen den Kreistangenten
in den Endpunkten des Kreisbogen-förmigen Kurvenstücks. Um die Krümmung einer beliebigen
Kurve in einem Punkt zu definieren, betrachtet man entsprechend ein Kurvenstück der
Länge Δ
s, das den fraglichen Punkt enthält und dessen Tangenten in den Endpunkten sich im
Winkel Δ
ϕ schneiden. Damit wird die Krümmung κ in dem Punkt durch

definiert. Ist die Krümmung in einem Punkt ungleich null, dann bezeichnet man den
Kehrwert der Krümmung als Krümmungsradius. Für den Fall, dass die Krümmung in einem
Punkt unendlich groß ist, so ist an dieser Stelle der Krümmungsradius null und die
Kurve "knickt" bzw. bildet einen Knickpunkt. Ein Knickpunkt ist also ein Punkt, an
dem eine Kurve ihre Krümmung und damit einhergehend ihre Richtung stark ändert. Die
Eckpunkte eines Rechtecks sind beispielsweise solche Knickpunkte.
[0017] Unter einem gekrümmten Längsachsenabschnitt des Luftkanals ist im Extremfall für
einen für einen Krümmungsradius = 0 (null) auch ein solcher Knickpunkt des Luftkanals
zu verstehen. Ein Luftkanal einer erfindungsgemäßen Betauungsschutzvorrichtung kann
somit einen oder mehrere Knickpunkte zu verstehen. Somit ist auch ein Luftkanal, der
aus zwei oder mehreren geraden Luftkanalabschnitten besteht, deren Längsachsen in
Form eines offenen polygonen Linienzuges einen oder mehrere Knickpunkte aufweisen,
von der Erfindung mitumfasst.
[0018] Der Querschnitt des Luftkanals ist keinen gestalterischen Grenzen unterworfen. Der
Luftkanal kann abschnittsweise oder auch durchgehend beispielsweise quadratischen,
rechteckigen, dreieckigen, kreisförmigen oder elliptischen Querschnitt aufweisen.
Der Luftkanal kann daher - je nach Anforderung und Platzbedarf des Scheinwerfers -
zumindest abschnittsweise schachtförmig eckig oder aber rohrförmig rund sein. Weiters
kann sich im Rahmen der Erfindung der Luftkanal beispielsweise Y-förmig aufgabeln
und zwei oder mehrere Luftaustrittsöffnungen aufweisen, aus denen jeweils erwärmte
Luft zur Beheizung der Abdeckscheibe abstrahlt. Ebenso können mehrere Lufteintrittsöffnungen
in einer gemeinsamen Luftaustrittsöffnung des Luftkanals münden. Die zumindest eine
Luftaustrittsöffnung ist vorzugsweise der Abdeckscheibe des Scheinwerfers zugewandt
oder zumindest so orientiert, dass die aus der zumindest einen Luftaustrittsöffnung
ausströmende erwärmte Luft möglichst direkt in Richtung zur Abdeckscheibe hingeleitet
wird.
[0019] Wie dem Fachmann hinlänglich bekannt ist weist ein Lichtmodul mindestens eine Lichtquelle
zum Aussenden des Lichts zur Erzeugung der Lichtverteilung auf, die hier als eine
Leuchtdiode (LED) ausgebildet ist. Zur Erzeugung der gewünschten Lichtverteilung weist
das Lichtmodul beispielsweise eine Primäroptik, zum Beispiel in Form eines Reflektors
und/oder einer TIR (Total Internal Reflection)-Vorsatzoptik, zum Bündeln des von der
Halbleiterlichtquelle ausgesandten Lichts auf. Außerdem kann das Lichtmodul auch eine
Sekundäroptik, zum Beispiel in Form einer Sammellinse, im Strahlengang des ausgesandten
Lichts aufweisen, wobei die Sekundäroptik das gebündelte Licht zur Erzeugung der Lichtverteilung
auf die Fahrbahn vor das Fahrzeug projiziert. Falls die Lichtverteilung eine abgeblendete
Lichtverteilung beispielsweise in Form von Abblendlicht oder Nebellicht ist, so kann
in dem Lichtmodul zwischen der Primäroptik und der Sekundäroptik noch eine Blendenanordnung
vorgesehen sein, deren Oberkante (bei einer vertikalen Blendenanordnung) oder deren
Vorderkante (bei einer horizontalen Blendenanordnung) als Hell-Dunkel-Grenze auf die
Fahrbahn vor dem Fahrzeug projiziert wird.
[0020] Generell wird im Weiteren die Zuordnung der Begriffe hinsichtlich eines Ortes oder
einer Orientierung, wie beispielsweise "horizontal", "vertikal", "in horizontaler
Richtung", "in vertikaler Richtung", "oben", "unten", "vorne", "darunter", "darüber"
etc. lediglich zur Vereinfachung gewählt und diese Begriffe beziehen sich möglicherweise
auf die Darstellung in den Zeichnungen, nicht jedoch notwendigerweise auf eine aktuelle
Gebrauchslage oder Einbaulage der Betauungsschutzvorrichtung oder des Luftkanals in
Bezug auf den Scheinwerfer bzw. dessen Scheinwerfergehäuse.
[0021] In einer vorteilhaften Variante der Erfindung kann bei einem Scheinwerfer der Luftkanal
zwischen der Lufteintrittsöffnung und der Luftaustrittsöffnung einen ersten gekrümmten
Längsachsenabschnitt sowie von diesem in Längsachsenrichtung des Luftkanals beabstandet
zumindest einen weiteren, zweiten gekrümmten Längsachsenabschnitt aufweisen. Durch
eine verlängerte Bauform des Luftkanals kann die erwärmte Luft möglichst nahe an die
zu beheizenden Abschnitte des Scheinwerfergehäuses herangeführt werden. Ebenso ist
es im Rahmen der Erfindung möglich, den Luftkanal vergleichbar mit einem Wärmetauscher
solcherart auszuführen, dass sich innerhalb des Luftkanals erwärmte Luft ansammeln
kann und die erwärmte Luft innerhalb des Luftkanals eine höhere Temperatur aufweist
als beim Austritt der Luft aus der zumindest Luftaustrittsöffnung des Luftkanals.
Somit kann der Luftkanal vergleichbar mit einem Heizkörper selbst als Wärmespeicher
wirken und die Umgebungsluft innerhalb des Scheinwerfergehäuses erwärmen.
[0022] In einer Weiterbildung der Erfindung können bei einem Scheinwerfer die Krümmungsradien
sowie die Krümmungswinkel des ersten gekrümmten Längsachsenabschnitts sowie des zumindest
zweiten gekrümmten Längsachsenabschnitts jeweils gleich sein. In dieser Ausführung
können vorteilhaft standardisierte Luftkanalabschnitte aneinander gefügt werden, um
so den Luftkanal möglichst platzsparend sowie nahe an die zu beheizenden Abschnitte
des Scheinwerfergehäuses heranführen zu können.
[0023] In einer alternativen Ausführung können bei einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
die Krümmungsradien und/oder die Krümmungswinkel des ersten gekrümmten Längsachsenabschnitts
sowie des zumindest zweiten gekrümmten Längsachsenabschnitts unterschiedlich sein.
Diese Ausführung bietet den Vorteil, mit individuell gestalteten Luftkanalabschnitten,
die aneinandergefügt werden, einen möglichst platzsparenden Luftkanal innerhalb des
Scheinwerfergehäuses einbauen zu können.
[0024] Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
der Krümmungswinkel des zumindest einen gekrümmten Längsachsenabschnitts des Luftkanals
zwischen 50° und 130°, bevorzugt zwischen 60° und 120°, besonders bevorzugt zwischen
70° und 110°, beträgt. Die angeführten Krümmungswinkel sind so zu verstehen, dass
diese Krümmungswinkel relativ zu einer Längsachsenrichtung eines geraden Abschnitts
des Luftkanals gemessen werden.
[0025] Je nach Orientierung und Einbaulage des Luftkanals in Bezug zum Scheinwerfergehäuse
kann beispielsweise ein solcher gerader Längenabschnitt des Luftkanals in senkrechter
Achsenrichtung nach oben weisen, wobei sich am unteren Ende dieses senkrecht ausgerichteten
Luftkanals die Lufteintrittsöffnung mitsamt dem Strahlungsemitter befindet. In Bezug
zu dieser angenommenen senkrechten Bezugsachse kann ein erster gekrümmter Längsachsenabschnitt
beispielhaft zwischen 50° und 130° in Bezug zur senkrechten Achsenrichtung gekrümmt
sein. Sofern der Krümmungswinkel in diesem Fall größer als 90° gewählt wird und beispielsweise
120° in Bezug zur senkrechten Achsenrichtung beträgt, so weist das freie Ende des
Luftkanals mit seiner Luftaustrittsöffnung schräg nach unten. Es bildet sich somit
im Bereich des gekrümmten Längsachsenabschnitts gemäß dieser angenommenen Einbaulage
des Luftkanals ein höchstgelegener Abschnitt, in dem sich die erwärmte Luft ansammeln
wird, bevor sie aufgrund der Konvektionsströmung - oder im Falle des Einsatzes eines
zusätzlichen Lüftergebläses aufgrund der eingestellten Zwangsströmung - nach unten
zur Luftaustrittsöffnung strömt. Dieser Umstand kann vorteilhaft ausgenutzt werden,
um beispielsweise an einem solchen in Bezug zur jeweiligen Einbaulage höchstgelegenen
Abschnitt des Luftkanals ein Luftsammelraum ausgebildet ist, der mit dem Luftkanal
verbunden ist und in dem sich die erwärmte Luft ansammeln kann. Auch diese denkbare
Ausführungsvariante kann wie eingangs bereits erwähnt - vergleichbar mit einem Wärmetauscher
- dazu dienen, dass sich innerhalb des Luftkanals erwärmte Luft ansammeln kann und
die erwärmte Luft innerhalb des Luftkanals eine höhere Temperatur aufweist als beim
Austritt der Luft aus der zumindest Luftaustrittsöffnung des Luftkanals.
[0026] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung der Erfindung kann bei einem Scheinwerfer
der Krümmungsradius des zumindest einen gekrümmten Längsachsenabschnitts des Luftkanals
von 0 mm bis 100 mm, bevorzugt von 1 mm bis 80 mm, betragen. Je nach Ausführungsform
können somit auch Längsachsenabschnitte des Luftkanals eingesetzt werden, die einen
Knick, also eine Krümmung mit einem Krümmungsradius von 0 mm aufweisen.
[0027] Zweckmäßig kann bei einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer der Luftkanal aus einem
Wandmaterial hergestellt sein, welches ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus:
Stahlblech, Aluminium, Aluminium-Legierungen, Metallmatrix-Verbundwerkstoff, Kunststoff,
temperaturbeständiger Kunststoff und/oder aus einem Kunststoff-Komposit-Werkstoff.
[0028] Beispielhaft seien die folgenden temperaturbeständigen Kunststoffe genannt, die als
Wandmaterialien geeignet sind: PI Polyimid, PEEK Polyetheretherketon, PPS Polyphenylensulfid,
PA Polyamid, PBT Polybutylenterephtalat, PET Polyethylenterephtalat. Vorteilhaft können
somit Materialien zur Herstellung des Luftkanals verwendet werden, die für die Herstellung
von Scheinwerfern, insbesondere von Kraftfahrzeug-Scheinwerfern, an sich bereits etabliert
sind.
[0029] Besonders vorteilhaft kann die Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
sein, bei dem der Strahlungsemitter ein Infrarotstrahler, vorzugsweise ein Quarzstrahler,
ein Halogenstrahler oder eine Infrarotlampe, ist.
[0030] Zweckmäßig können besonders günstige, gängige Infrarotstrahler als Strahlungsemitter
verwendet werden. Bei einem Quarzstrahler befindet sich ein vom elektrischen Strom
durchflossene Heizwiderstand üblicherweise in einem mit Inertgas gefüllten Quarzrohr.
Daher kann die Temperatur des Heizdrahtes höher als bei einem konventionellen Heizstrahler
gewählt werden. Ein Halogenstrahler hat meist einen höheren Wirkungsgrad höher als
ein Quarzstrahler. Halogenstrahler werden unter anderem auch zu Kochzwecken unter
Ceranplatten eingesetzt. Infrarotlampen (auch Rotlichtlampen oder Wärmelampen genannt)
sind Lampen, die ganz überwiegend nicht sichtbare Wärmestrahlung abgeben. Dazu kann
in die Infrarotlampe ein zumeist roter Filter eingebaut sein, um das restliche (nicht-rote)
sichtbare Licht herauszufiltern. Auch können die eingesetzten Leuchtmittel diese Filter
in ihrer Glasumhüllung direkt enthalten. Die emittierte Strahlung umfasst dann neben
dem (noch sichtbaren) roten Lichtanteil hauptsächlich nur noch sogenannte nahe Infrarotstrahlung
(NIR).
[0031] Eine besonders wirtschaftliche und kostengünstige Variante der Erfindung wird mit
einem Scheinwerfer bereitgestellt, bei dem der Strahlungsemitter ein Halogen-Leuchtmittel
ist.
[0032] Beispielsweise können standardisierte Halogen-Leuchtmittel H11 oder vergleichbare
Leuchtmittel als Strahlungsemitter eingesetzt werden. Dies hat den Vorteil, dass es
sich dabei um gängige Ersatzteile handelt, die rasch und kostengünstig beschafft werden
können. Je nach Ausführung des Scheinwerfers ist es somit möglich, dass der Tausch
eines Strahlungsemitters in Form eines Halogen-Leuchtmittels von jedermann einfach
und rasch durchgeführt werden kann.
[0033] Zweckmäßig kann bei einem Scheinwerfer gemäß der Erfindung der Luftkanal an seinen
Innenflächen mit einer sichtbares Licht absorbierenden, lichtabschattenden Beschichtung
ausgerüstet sein, wobei die lichtabschattende Beschichtung vorzugsweise dunkel, besonders
bevorzugt tiefschwarz, ist.
[0034] Entsprechende lichtabschattende Beschichtungsmaterialien können beispielsweise von
der Firma ACM Coatings GmbH, einem Tochterunternehmen der Acktar Ltd. Acktar (siehe
https://www.acm-coatings.de/) bezogen werden. Solche lichtabsorbierenden Beschichtungen
können beispielsweise in Form von Direktbeschichtungen eingesetzt werden. Ebenso können
Beschichtungen in Form von Folien oder Filmen eingesetzt werden. Dabei handelt es
sich um tiefschwarz beschichtete Folien und Filme mit oder ohne Klebeschicht, mit
denen man auch größere Flächenabschnitte beschichten kann. Je nach verwendetem Beschichtungsmaterial
können mit solchen lichtabsorbierenden Folien hervorragende Absorptionswerte erzielt
werden. Beispielsweise können solche Folien bei Wellenlängen von 10 nm - 10.000 nm
eine hemisphärische Reflexion von unter 1% aufweisen.
[0035] In einer weiteren zweckmäßigen Erfindungsvariante kann bei einem Scheinwerfer die
Betauungsschutzvorrichtung weiterhin ein Lüftergebläse umfassen, welches Lüftergebläse
mit dem Luftkanal verbunden ist. Ein Lüftergebläse bietet den Vorteil, dass die aus
dem Luftkanal ausströmende erwärmte Luft infolge der Zwangsströmung, die durch das
Lüftergebläse verursacht wird, besonders effektiv zum Abtauen auf entsprechende Abschnitte
der Abdeckscheibe ausgerichtet werden kann. Dies ist besonders vorteilhaft bei größeren
Scheinwerfergehäusen beispielsweise von Lastkraftfahrzeugen, um die entsprechend größeren
Volumina innerhalb des Scheinwerfergehäuses rasch und effektiv zu erwärmen.
[0036] In einer Weiterbildung der Erfindung kann bei einem Scheinwerfer das Lüftergebläse
im Luftkanal integriert sein. Je nach Ausführung kann das Lüftergebläse dabei zur
Gänze oder zumindest teilweise innerhalb des Luftkanals angeordnet sein. Bevorzugt
ist das Lüftergebläse in der Nähe des Strahlungsemitters angeordnet, um die erhitzte
Luft möglichst rasch innerhalb des Luftkanals vom Strahlungsemitter abzutransportieren.
[0037] Vorteilhaft kann es sein, wenn bei einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer die Luftaustrittsöffnung
des Luftkanals als Diffusor zur gleichmäßigen Luftverteilung ausgebildet ist. Die
Austrittsgeschwindigkeit der Luft aus der Luftaustrittsöffnung wird durch den Einsatz
eines Diffusors vergleichmäßigt bzw. verlangsamt. Somit wird in dieser Ausführung
der Luftraum innerhalb des Scheinwerfergehäuses möglichst gleichmäßig erwärmt.
[0038] Im Rahmen der Erfindung wird auch ein Kraftfahrzeug mit zumindest einem Scheinwerfer
gemäß der Erfindung angegeben.
[0039] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Erläuterung von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen.
In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1 in einer teilweise freigeschnittenen Schrägansicht von vorne einen Scheinwerfer gemäß
der Erfindung mit einer Betauungsschutzvorrichtung;
- Fig. 2 in schematischen Skizzen mögliche Varianten von Luftkanälen mit einem gekrümmten
(Fig. 2a) oder geknickten (Fig. 2b) Längsachsenabschnitt;
- Fig. 3 eine weitere erfindungsgemäße Ausführung eines Scheinwerfers in einer freigeschnittenen
Seitenansicht mit einer Betauungsschutzvorrichtung mit einem zweifach geknickten Luftkanal
in Einbaulage innerhalb eines Scheinwerfergehäuses;
- Fig. 4 eine nächste erfindungsgemäße Ausführung eines Scheinwerfers in einer freigeschnittenen
Seitenansicht mit einer Betauungsschutzvorrichtung mit einem zweifach gekrümmten Luftkanal
in Einbaulage innerhalb eines Scheinwerfergehäuses;
- Fig. 5 eine weitere erfindungsgemäße Ausführung eines Scheinwerfers in einer freigeschnittenen
Seitenansicht mit einem gegabelten, jeweils zweifach gekrümmten Luftkanal einer Betauungsschutzvorrichtung
in Einbaulage innerhalb des Scheinwerfergehäuses;
- Fig. 6 in schematischen Skizzen mögliche Varianten von Luftkanälen mit einem gekrümmten
(Fig. 6a) oder geknickten (Fig. 6b) Längsachsenabschnitt, wobei die Luftaustrittsöffnung jeweils in Form eines Diffusors
geformt ist.
[0040] Fig. 1 zeigt einen ersten Scheinwerfer 1 gemäß der Erfindung mit einer Betauungsschutzvorrichtung
30. Es handelt sich dabei um einen Scheinwerfer 1 für ein Kraftfahrzeug. Der Scheinwerfer
1 weist ein Scheinwerfergehäuse 10 samt einer Abdeckscheibe 11 auf, die in an sich
bekannter Weise eine Lichtaustrittsöffnung 12 abschließt, die in Einbaulage des Scheinwerfers
1 im Kraftfahrzeug in Fahrtrichtung nach vorne in Richtung einer Fahrbahn weist. Im
Inneren des Scheinwerfergehäuses 10 befindet sich hier ein Lichtmodul 20 mit mehreren
LED-Lichtquellen 21. Der Scheinwerfer 1 ist mit einer Betauungsschutzvorrichtung 30
ausgestattet, die einen Luftkanal 40 zum Führen von Luft 41 aufweist. Die Luftströmungsrichtung
innerhalb des Luftkanals 40 ist hier durch einen Pfeil 41 symbolisiert. Der hier gezeigte
Luftkanal 40 ist im Wesentlichen senkrecht bzw. leicht schräg nach oben geneigt, innerhalb
des Scheinwerfergehäuses 10 befestigt und weist an seinem in Einbaulage unteren Ende
eine Lufteintrittsöffnung 42 sowie an seinem oberen, gekrümmten Ende eine Luftaustrittsöffnung
43 auf. Die Längsachsenrichtung des geraden Längenabschnitts des Luftkanals 40 ist
mit dem Bezugszeichen 44 zur Kennzeichnung der Längsachse des Luftkanals 10 bezeichnet.
Der Luftkanal 10 ist hier aus einem Wandmaterial 45 beispielsweise aus einem temperaturbeständigen
Kunststoff aus Polybutylenterephtalat (kurz: PBT) hergestellt. Eine Innenfläche 46
des Luftkanals 40 ist hier Licht abschattenden Beschichtung 70 versehen, die sichtbares
Licht weitestgehend absorbiert und unerwünschte Lichtreflexion verhindert.
[0041] Am oberen Ende des Luftkanals 40 schließt ein gekrümmter Längsachsenabschnitt 50
an den geraden Längsachsenabschnitt 44 des Luftkanals 10 an. Die Luftaustrittsöffnung
43 ist somit im Wesentlichen waagrecht in Richtung des oberen Randes der Abdeckscheibe
11 orientiert. Ein Krümmungswinkel 52 zwischen dem geraden Längsachsenabschnitt 44
des Luftkanals 10 und dem gekrümmten Längsachsenabschnitt 50 ist hier etwas größer
als 90°.
[0042] Ein Strahlungsemitter 60, der hier als kostengünstiges Halogen-Leuchtmittel 65 ausgeführt
ist, ist am unteren Ende des Luftkanals 40 im Bereich der Lufteintrittsöffnung 42
angeordnet. Im Betrieb des Strahlungsemitters 60 steigt die erwärmte Luft in Pfeilrichtung
41 innerhalb des Luftkanals 40 von unten nach oben auf und verlässt den Luftkanal
40 nach dem gekrümmten Längsachsenabschnitt 50 durch die Luftaustrittsöffnung 43.
In Fig. 1 ist strichliert eine Konvektionsströmung skizziert, wonach die erwärmte
Luft im Gehäuseinnenraum des Scheinwerfergehäuses 10 entlang der Innenseite der Abdeckscheibe
11 strömt, dort abgekühlt wird und am unteren Rand des Scheinwerfergehäuses 10 wiederum
durch die Lufteintrittsöffnung 42 hindurch in den Luftkanal 40 zu gelangen. Im Luftkanal
40 wird die Luft wiederum vom Strahlungsemitter 60 erwärmt und steigt in Pfeilrichtung
43 neuerlich nach oben auf.
[0043] Fig. 2 zeigt in schematischen Skizzen mögliche Varianten von Luftkanälen 40 mit einem gekrümmten
(
Fig. 2a) oder einem geknickten (
Fig. 2b) Längsachsenabschnitt. Die hier rein schematisch dargestellten Luftkanäle 40 sind
als mögliche Alternativen für den Einbau beispielsweise in den in Fig. 1 gezeigten
Scheinwerfer 1 zu verstehen.
[0044] In
Fig. 2a weist der gekrümmte Längsachsenabschnitt 50, der am oberen Ende des geraden Längsachsenabschnitts
44 des Luftkanals 40 angrenzt, einen Krümmungsradius 51 sowie einen Krümmungswinkel
52 auf. Der Krümmungsradius 51 beträgt hier - bei einer angenommenen Gesamtbaulänge
des Luftkanals 40 von etwa 100 mm - beispielsweise 10 mm. Der Krümmungswinkel 52 des
gekrümmten Längsachsenabschnitts 50 in Bezug zur Achsenrichtung 44 des geraden Längsachsenabschnitts
des Luftkanals 40 beträgt hier beispielsweise 120°. Die Luftaustrittsöffnung 43 weist
somit in Einbaulage des Luftkanals 40 schräg nach unten. Als Strahlungsemitter 60
dient hier ein Halogen-Leuchtmittel 65.
[0045] In
Fig. 2b weist der Luftkanal 40 einen Knick auf, also eine gekrümmten Längsachsenabschnitt
55 mit einem Krümmungsradius 56 gleich Null bzw. von 0 mm. Diese Knickstelle befindet
sich zwischen dem unteren geraden Längsachsenabschnitt 44 und dem dazu unter einem
Krümmungswinkel 57 bzw. hier unter einem Knickwinkel 57 anschließenden Längsachsenabschnitt
44 des Luftkanals 40. Der gewählte Krümmungswinkel 57 bzw. hier der Knickwinkel 57
beträgt beispielsweise 110°. Der untere gerade Längsachsenabschnitt 44 ist hier leicht
schräg nach oben orientiert. Der obere bzw. zweite gerade Längsachsenabschnitt 44
ist hier im Wesentlichen waagrecht orientiert. Die Luftaustrittsöffnung 43 weist somit
in Einbaulage des Luftkanals 40 etwa waagrecht in ein nicht dargestelltes Scheinwerfergehäuse.
Als Strahlungsemitter 60 dient hier ein Infrarotstrahler 61.
[0046] Fig. 3 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführung eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
1 mit einer Betauungsschutzvorrichtung 30 sowie einem zweifach geknickten Luftkanal
40 in Einbaulage innerhalb eines Scheinwerfergehäuses 10. Der erste gekrümmte Längsachsenabschnitt
50 bildet einen Knickpunkt mit einem Krümmungsradius 51 mit 0 mm Radius sowie mit
einem Krümmungswinkel 52 von etwa 110°. Der zweite gekrümmte Längsachsenabschnitt
55 des Luftkanals 40 bildet einen Knickpunkt mit einem Krümmungsradius 56 mit 0 mm
Radius sowie mit einem Krümmungswinkel 57 von etwa 90°. Die erwärmte Luft strömt aus
der Luftaustrittsöffnung 43 in Pfeilrichtung 41 hier schräg nach oben.
[0047] Fig. 4 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführung eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
1 mit einer Betauungsschutzvorrichtung 30 sowie einem zweifach gekrümmten Luftkanal
40 in Einbaulage innerhalb eines Scheinwerfergehäuses 10. Der erste gekrümmte Längsachsenabschnitt
50 weist einen Krümmungsradius 51 von 10 mm sowie einen Krümmungswinkel 52 von etwa
110° auf. Der zweite gekrümmte Längsachsenabschnitt 55 des Luftkanals 40 weist einen
Krümmungsradius 56 von 15 mm sowie einen Krümmungswinkel 57 von etwa 90° auf. Die
erwärmte Luft strömt aus der Luftaustrittsöffnung 43 in Pfeilrichtung 41 schräg nach
oben. Im Bereich des zweiten gekrümmten Längsachsenabschnitts 55 ist zusätzlich ein
Lüftergebläse 80 zur Verbesserung der Konvektion vorgesehen.
[0048] Fig. 5 zeigt eine weitere erfindungsgemäße Ausführung eines Scheinwerfers 1 mit einem gegabelten,
jeweils zweifach gekrümmten Luftkanal 40 einer Betauungsschutzvorrichtung 30 in Einbaulage
innerhalb des Scheinwerfergehäuses 10. Der Luftkanal 40 weist an seinen gegenüberliegenden
Enden zwei voneinander beabstandete Luftaustrittsöffnungen 43 auf, die am oberen und
am unteren Rand des Scheinwerfergehäuses 10 vorgewärmte Luft 41 in das Innere des
Scheinwerfergehäuses 10 einblasen. Ein Strahlungsemitter 60 befindet sich hier etwa
mittig innerhalb des Luftkanals 40.
[0049] Fig. 6 zeigt in schematischen Skizzen mögliche Varianten von Luftkanälen 40 mit einem gekrümmten
(
Fig. 6a) oder einem geknickten (
Fig. 6b) Längsachsenabschnitt. Im Unterschied zu den in den Figuren 2a und 2b dargestellten
Luftkanälen weisen die hier skizzierten Luftkanäle 40 jeweils eine Luftaustrittsöffnung
43 auf, die in Form eines Diffusors 75 geformt ist. Die Austrittsgeschwindigkeit der
vorgewärmten Luft wird durch den Diffusor 75 in an sich bekannter Weise verringert
und vergleichmäßigt. Es wird beim Einsatz solcher Luftkanäle 40 eine besonders schonende
und gleichmäßige Erwärmung des Innenraums des Scheinwerfergehäuses 10 erzielt.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0050]
- 1
- Scheinwerfer für ein Kraftfahrzeug
- 10
- Scheinwerfergehäuse
- 11
- Abdeckscheibe
- 12
- Lichtaustrittsöffnung
- 20
- Lichtmodul
- 21
- LED-Lichtquelle
- 30
- Betauungsschutzvorrichtung
- 40
- Luftkanal
- 41
- Luft, symbolisiert durch eine Luftströmung (in Pfeilrichtung)
- 42
- Lufteintrittsöffnung des Luftkanals
- 43
- Luftaustrittsöffnung des Luftkanals
- 44
- Längsachse des Luftkanals bzw. Längsachsenrichtung
- 45
- Wandmaterial des Luftkanals
- 46
- Innenfläche des Luftkanals
- 50
- (erster) gekrümmter Längsachsenabschnitt des Luftkanals
- 51
- Krümmungsradius
- 52
- Krümmungswinkel
- 55
- (zweiter) gekrümmter Längsachsenabschnitt des Luftkanals
- 56
- Krümmungsradius
- 57
- Krümmungswinkel
- 60
- Strahlungsemitter
- 61
- Infrarotstrahler
- 65
- Halogen-Leuchtmittel
- 70
- Beschichtung an der Innenfläche des Luftkanals
- 75
- Diffusor
- 80
- Lüftergebläse
1. Scheinwerfer (1), insbesondere Kraftfahrzeug-Scheinwerfer, umfassend ein Scheinwerfergehäuse
(10) mit einer durch eine Abdeckscheibe (11) verschlossenen Lichtaustrittsöffnung
(12), zumindest eine LED-Lichtquelle (21), die in zumindest einem im Scheinwerfergehäuse
(10) positionierten Lichtmodul (20) zur Erzeugung einer vorgegebenen Lichtverteilung
vor dem Scheinwerfer (1) angeordnet ist, sowie eine im Scheinwerfergehäuse (10) angeordnete
Betauungsschutzvorrichtung (30) mit zumindest einem Luftkanal (40) zum Führen von
Luft (41) sowie mit zumindest einem Strahlungsemitter (60), wobei der zumindest eine
Luftkanal (40) eine Lufteintrittsöffnung (42) und zumindest eine Luftaustrittsöffnung
(43) aufweist und die zumindest eine Luftaustrittsöffnung (43) vorzugsweise der Abdeckscheibe
(11) zugewandt ist, sowie die in dem Luftkanal (40) geführte Luft (41) mit der vom
Strahlungsemitter (60) erzeugten Wärmestrahlung erwärmbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Strahlungsemitter (60) innerhalb des Luftkanals (40) im Bereich
der Lufteintrittsöffnung (42) angeordnet ist, wobei der Luftkanal (40) aus einem Infrarotstrahlung
reflektierenden sowie lichtundurchlässigen Wandmaterial (45) gefertigt ist und der
Luftkanal (40) zwischen der Lufteintrittsöffnung (42) und der zumindest einen Luftaustrittsöffnung
(43) zumindest einen gekrümmten Längsachsenabschnitt (50) mit einem Krümmungsradius
(51) und einem Krümmungswinkel (52) aufweist.
2. Scheinwerfer (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftkanal (40) zwischen der Lufteintrittsöffnung (42) und der zumindest einen
Luftaustrittsöffnung (43) einen ersten gekrümmten Längsachsenabschnitt (50) sowie
von diesem in Längsachsenrichtung (44) des Luftkanals (40) beabstandet zumindest einen
weiteren, zweiten gekrümmten Längsachsenabschnitt (55) aufweist.
3. Scheinwerfer (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmungsradien (51, 56) sowie die Krümmungswinkel (52, 57) des ersten gekrümmten
Längsachsenabschnitts (50) sowie des zumindest zweiten gekrümmten Längsachsenabschnitts
(55) jeweils gleich sind.
4. Scheinwerfer (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Krümmungsradien (51, 56) und/oder die Krümmungswinkel (52, 57) des ersten gekrümmten
Längsachsenabschnitts (50) sowie des zumindest zweiten gekrümmten Längsachsenabschnitts
(55) unterschiedlich sind.
5. Scheinwerfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungswinkel (52, 57) des zumindest einen gekrümmten Längsachsenabschnitts
(50, 55) des Luftkanals (40) zwischen 50° und 130°, bevorzugt zwischen 60° und 120°,
besonders bevorzugt zwischen 70° und 110°, beträgt.
6. Scheinwerfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Krümmungsradius (51, 56) des zumindest einen gekrümmten Längsachsenabschnitts
(50, 55) des Luftkanals (40) von 0 mm bis 100 mm, bevorzugt von 1 mm bis 80 mm beträgt.
7. Scheinwerfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftkanal (40) aus einem Wandmaterial (45) hergestellt ist, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus: Stahlblech, Aluminium, Aluminium-Legierungen, Metallmatrix-Verbundwerkstoff,
Kunststoff, temperaturbeständiger Kunststoff, Kunststoff-Komposit-Werkstoff.
8. Scheinwerfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlungsemitter (60) ein Infrarotstrahler (61), vorzugsweise ein Quarzstrahler,
ein Halogenstrahler oder eine Infrarotlampe, ist.
9. Scheinwerfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Strahlungsemitter (60) ein Halogen-Leuchtmittel (65) ist.
10. Scheinwerfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftkanal (40) an seinen Innenflächen (46) mit einer sichtbares Licht absorbierenden,
lichtabschattenden Beschichtung (70) ausgerüstet ist, wobei die lichtabschattende
Beschichtung (70) vorzugsweise dunkel, besonders bevorzugt tiefschwarz, ist.
11. Scheinwerfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Betauungsschutzvorrichtung (30) weiterhin ein Lüftergebläse (80) umfasst, welches
Lüftergebläse (80) mit dem Luftkanal (40) verbunden ist.
12. Scheinwerfer (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Lüftergebläse (80) im Luftkanal (40) integriert ist.
13. Scheinwerfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftaustrittsöffnung (43) des Luftkanals (40) als Diffusor (75) zur gleichmäßigen
Luftverteilung ausgebildet ist.
14. Kraftfahrzeug mit zumindest einem Scheinwerfer (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
13.