[0001] Die Erfindung betrifft ein Möbel, mit einem Möbelkorpus, der zwei einander gegenüberliegende
Korpus-Seitenwände aufweist, und mit wenigstens einem Paar Führungseinheiten zur Führung
eines bewegbaren Möbelteils, insbesondere Schublade, im Möbelkorpus, wobei Korpus-Seitenwände
jeweils wenigstens eine Montageschnittstelle aufweisen, die wenigstens zwei in einer
Seitenwand-Tiefenrichtung hintereinander angeordnete Befestigungslöcher aufweisen,
an denen die Führungseinheiten des Paares einander gegenüberliegend befestigt sind.
[0002] Derartige Möbel sind bereits seit langem bekannt. Jeder Haushalt hat mehrere solcher
Möbel, mit Möbelkorpen, in denen Schubladen beweglich geführt sind. Die Schubladen
werden mittels Führungseinheiten geführt, von denen eine Führungseinheit an der linken
und eine andere Führungseinheit gegenüberliegend an der rechten Seitenwand des Möbelkorpus
befestigt ist. Die Möbelkorpen können aus Holz oder Metall bestehen. Da Schubladen
insbesondere in beladenen Zustand ein nicht unerhebliches Gewicht aufweisen, muss
auch die Befestigung der zugehörigen Führungseinheiten an den Seitenwänden so ausgeführt
sein, dass das Gewicht der Schublade zuverlässig aufgenommen wird. Dies erfordert
von den Seitenwänden des Möbelkorpus eine ausreichende Stabilität, so dass beispielsweise
dünne Sperrholzplatten für solche Seitenwände nicht geeignet sind.
[0003] Aus dem Stand der Technik bekannte Seitenwände von Möbelkorpen haben daher eine relativ
große Wandstärke und sind relativ wuchtig, wodurch relativ viel Bauraum beansprucht
wird. Ästhetisch ist dies auch nicht sonderlich ansprechend.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Möbel der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
das gegenüber Möbeln aus dem Stand der Technik insgesamt weniger Bauraum beansprucht
und ästhetisch insbesondere im Hinblick auf die Ausgestaltung der Seitenwände ansprechend
ausgebildet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Möbel mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1
und mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 14 gelöst.
[0006] Das erfindungsgemäße Möbel gemäß Anspruch 1 zeichnet sich dadurch aus, dass die Korpus-Seitenwände
jeweils wenigstens zwei in einer Seitenwand-Höhenrichtung übereinander angeordnete
Ausprägungen zur Erhöhung deren Steifigkeit aufweisen, wobei die Ausprägungen an der
Innenseite der jeweiligen Korpus-Seitenwand erhaben ausgebildet sind und wobei wenigstens
eine Montageschnittstelle in Seitenwand-Höhenrichtung zwischen benachbarten Ausprägungen
angeordnet ist.
[0007] Die Ausprägungen sorgen für eine Erhöhung der Steifigkeit der Seitenwände, so dass
deren Wandstärke deutlich geringer als beim Stand der Technik ausfallen kann und dennoch
eine zuverlässige Befestigung der Führungseinheiten an der Seitenwand möglich ist.
Ein Fertigkorpus mit derart ausgestalteten Seitenwänden hat gegenüber herkömmlichen
Fertigkorpen ein geringeres Gewicht. Ferner haben die Seitenwände mit geringerer Wandstärke
einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Ästhetik. Ein nicht zur vernachlässigender
Aspekt ist ferner, dass die Montageschnittstellen zur Anbindung der Führungseinheiten
in Seitenwand-Höhenrichtung zwischen benachbarten Ausprägungen angeordnet sind. Die
lichte Breite des Möbelkorpus, die für die Montage der Führungseinheiten zur Verfügung
steht, wird also durch die Ausprägungen nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil, im Vergleich
zu herkömmlichen Möbelkorpen mit relativ breiten Seitenwänden, kann bei dieser Lösung
ein bewegbares Möbelteil, insbesondere Schublade, mit größerer Breite und damit im
Falle einer Schublade größerem Stauraum verwendet werden.
[0008] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die Befestigungslöcher der Montageschnittstellen
zur werkzeuglosen Montage der Führungseinheiten an den Korpus-Seitenwänden eingerichtet.
Es ist beispielsweise möglich, dass die Befestigungslöcher als Teil einer Bajonett-Verbindung
schlüssellochartig ausgebildet sind. Eine alternative werkzeuglose Befestigung kann
mittels einer Clipsverbindung erfolgen, wobei beispielsweise an den Führungseinheiten
angeordnete Clipselemente in die Befestigungslöcher eingeclipst werden könnten.
[0009] Alternativ zur werkzeuglosen Befestigung der Führungseinheiten an den Befestigungslöchern
der Montageschnittstellen ist auch eine nicht-werkzeuglose Montage möglich, beispielsweise
mittels einer Schraubverbindung.
[0010] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist die Führungseinheit eine Korpusschiene
und wenigstens eine an der Korpusschiene linear beweglich geführte Laufschiene auf,
wobei die Korpusschiene an der zugeordneten Montageschnittstelle an der Korpus-Seitenwand
befestigt ist. Die Korpusschiene kann mehrere in Schienen-Längsrichtung hintereinander
angeordnete Befestigungswinkel oder einen einzigen durchgehenden langen Befestigungswinkel
zu deren Befestigung im Bereich der zugeordneten Montageschnittstelle an der Korpus-Seitenwand
aufweisen. Es ist möglich, dass mehrere Laufschienen vorgesehen sind, von denen eine
Laufschiene eine Auszugschiene und eine andere Schiene eine Mittelschiene ist. Die
Mittelschiene ist zwischen der Korpusschiene und der Auszugschiene eingeschaltet und
sowohl gegenüber der Auszugschiene als auch gegenüber der Korpusschiene linear beweglich
geführt. Die Kombination aus Korpusschiene, Mittelschiene und Auszugschiene wird auch
als Vollauszug bezeichnet.
[0011] In besonders bevorzugter Weise ist die wenigstens eine Montageschnittstelle gegenüber
den Ausprägungen rinnenartig vertieft ausgebildet und besitzt eine die Befestigungslöcher
aufweisende Montagefläche.
[0012] In besonders bevorzugter Weise sind mehrere Montageschnittstellen vorgesehen, die
jeweils zwischen zwei in Seitenwand-Höhenrichtung benachbart angeordneten Ausprägungen
angeordnet sind. Es ist also möglich, dass der Möbelkorpus mehrere übereinanderliegende
bewegliche Möbelteile, beispielsweise Schubladen aufweist, die jeweils über Montageschnittstellen
und zugehörigen Befestigungslöcher an den zugeordneten Korpus-Seitenwänden befestigt
sind, wobei die Montageschnittstellen jeweils zwischen Ausprägungen an der Korpus-Seitenwand
angeordnet sind.
[0013] Es ist möglich, dass die rinnenartig vertieften Montageschnittstellen an ihrer in
Seitenwand-Tiefenrichtung liegenden Vorderseite und Rückseite jeweils über eine Vertikalrinne
miteinander verbunden sind, derart, dass eine leiterartige Struktur ausgebildet ist.
[0014] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die Befestigungslöcher einer jeweiligen
Montageschnittstelle in mehrere Loch-Gruppen angeordnet, die jeweils mehrere in Seitenwand-Tiefenrichtung
in einer gemeinsamen Höhenebene angeordnete Befestigungslöcher aufweisen, wobei die
Loch-Gruppen in Seitenwand-Höhenrichtung übereinander angeordnet sind. Die Anordnung
der Befestigungslöcher in Loch-Gruppen bietet den Vorteil, dass die zu befestigende
Führungseinheit in Höhenrichtung und Tiefenrichtung justiert werden kann und auch
in unterschiedlichen Justierlagen stets Paare von miteinander fluchtenden Befestigungslöchern
und Montagelöchern auf Seiten der Führungseinheit gefunden werden können.
[0015] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die Korpus-Seitenwände als Blech-Bauteile,
insbesondere Metallblech-Bauteile, ausgebildet. Es ist beispielsweise möglich, die
Korpus-Seitenwände als Feinblech-Bauteile auszugestalten.
[0016] Im Falle von Feinblech-Korpus-Seitenwänden ist die Materialstärke derartiger Seitenwände
kleiner 3mm, vorzugsweise 0,5 bis 1,5mm, insbesondere 0,7mm bis 1mm.
[0017] Bei nicht als Feinblech-Bauteile ausgebildeten Seitenwänden können die Korpus-Seitenwände
eine Wandstärke aufweisen, die im Bereich von 4mm bis 30mm, vorzugsweise 6mm bis 19mm,
insbesondere 8mm mit 16mm, liegt.
[0018] Im Falle von als Blech-Bauteile ausgebildeten Korpus-Seitenwänden ergibt sich der
Vorteil, dass diese im Vergleich zu Holz-Bauteilen wesentlich einfacher zu reinigen
sind und die Reinigung mit Chemikalien durchgeführt werden kann. Das Einsatzgebiet
solcher Möbel liegt nicht nur in der Küche, sondern es sind auch derartig ausgestaltete
Büromöbel denkbar.
[0019] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist das Möbel wenigstens ein mittels einem
Paar Führungseinheiten im Möbelkorpus geführtes, bewegbares Möbelteil, insbesondere
Schublade auf. Es sind jedoch auch andere bewegbare Möbelteile denkbar, beispielsweise
ein nicht als Schublade ausgebildeter Möbelauszug oder eine Möbelklappe.
[0020] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist wenigstens einer der Korpus-Seitenwände
Halterungsmittel zur Halterung einer elektrischen Leitung auf. Zweckmäßigerweise ist
wenigstens eine elektrische Leitung, beispielsweise Stromkabel, an den Halterungsmittel
gehaltert. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die Korpus-Seitenwände
wenigstens eine Öffnung zur Durchführung einer elektrischen Leitung ausweisen. Zweckmäßigerweise
ist wenigstens eine elektrische Leitung durch die zugeordnete Öffnung hindurchgeführt.
[0021] Bei einer Weiterbildung der Erfindung besitzt das Möbel einen Boden und eine Rückwand,
die jeweils mittels Befestigungsmitteln mit den Korpus-Seitenwänden verbunden sind,
wobei vorzugsweise die Befestigungsmittel für eine werkzeuglose Befestigung von Korpus-Seitenwänden,
Boden und Rückwand aneinander eingerichtet sind.
[0022] In besonders bevorzugter Weise weisen die Befestigungsmittel insbesondere an den
Korpus-Seitenwänden ausgebildete Krallenelemente auf, die sich in das Material, insbesondere
Holzmaterial, des Bodens und/oder der Rückwand einkrallen. Zweckmäßigerweise ist ein
derart hergestellter Möbelkorpus ein Hybrid-Bauteil, mit Korpus-Seitenwänden aus Metall
und dem Boden und der Rückwand aus Holz.
[0023] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist wenigstens eine der Korpus-Seitenwände
wenigstens einen Hohlraum auf, in dem elektrische Funktionskomponenten, insbesondere
elektrische Kabel und/oder wenigstens ein Beleuchtungselement zur Ausleuchtung des
bewegbaren Möbelteils aufgenommen sind.
[0024] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Korpus-Seitenwände insbesondere
auf deren Außenseite eine Beschichtung zur Schallreduktion auf.
[0025] Es ist möglich, dass die Korpus-Seitenwände oben mit Holzquerprofilen geschraubt
werden, vorzugsweise mit einem Stahlwinkel geclipst werden für eine passende Korpusbreite.
[0026] Es ist möglich, dass in die Korpus-Seitenwände insbesondere höhenverstellbare Stellfüße
integriert sind.
[0027] Ferner ist es möglich, dass die Korpus-Seitenwände jeweils Rast- und Schnellverbindungselemente
für den Anschluss weiterer Möbelkorpen aufweisen. Die Rast- und Schnellverbindungselemente
können beispielsweise in die zugeordneten Korpus-Seitenwände integriert sein, vorzugsweise
als Metall- und/oder Kunststoffteil clipsbar oder als Metall- und/oder Kunststoffteil
schraubbar mit der zugeordneten Korpus-Seitenwand verbunden seien.
[0028] Das erfindungsgemäße Möbel gemäß dem unabhängigen Anspruch 14 zeichnet sich dadurch
aus, dass die Montageelemente jeweils eine quer zu einer Längsrichtung der Führungseinheit
mit der Führungseinheit verbundenen Basisabschnitt und eine in einer Höhenrichtung
der Führungseinheit ausgerichteten mit dem Basisabschnitt verbundenen und quer von
diesem abstehenden plattenförmigen Montageabschnitt aufweist, dessen Umriss kleiner
ist als der Öffnungsquerschnitt des zugeordneten Befestigungsloches, derart, dass
der Montageabschnitt durch das Befestigungsloch durchgesteckt ist und an dem das Befestigungsloch
umgebenden von der Korpus-Seitenwand gebildeten Rand mittels Haltemitteln befestigt
ist.
[0029] Eine derartige Lösung bietet eine werkzeuglose Befestigung der Führungseinheiten
an der zugeordneten Korpus-Seitenwand. Dadurch, dass die Montageabschnitte der Führungseinheiten
über die Haltemittel an dem Rand des Befestigungslochs befestigt werden, kann die
Wandstärke der zugeordneten Korpus-Seitenwand relativ gering ausfallen. Eine zuverlässige
Halterung ist jedenfalls durch die Klemmung über die Haltemittel gegeben.
[0030] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen die Haltemittel eine vorzugsweise aus
dem Material des Montageabschnitts entgegen der Einsteckrichtung herausgebogene Klemmzunge
auf, mittels der der Montageabschnitt am Rand der Durchbrechung festgeklemmt ist.
[0031] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
werden im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen.
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Möbels, wobei hier lediglich der fertig hergestellte Möbelkorpus ohne bewegbares Möbelteil
gezeigt ist,
- Figur 2
- eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Möbels von Figur 1 von einer Ansicht
von schräg unten auf den Boden des Möbelkorpus,
- Figur 3
- eine Innenansicht auf eine Korpus-Seitenwand des Möbels von Figur 1,
- Figur 4
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit X in Figur 3,
- Figur 5
- einen Schnitt durch die Seitenwand entlang der Linie V-V in Figur 4,
- Figur 6
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit Y aus Figur 5,
- Figur 7
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit Z in Figur 5,
- Figur 8
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit A aus Figur 5,
- Figur 9
- eine perspektivische schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels des
erfindungsgemäßen Möbels, wobei hier lediglich ein Ausschnitt einer Korpus-Seitenwand
dargestellt ist und
- Figur 10
- eine perspektivische Darstellung einer Führungseinheit zur Befestigung an der Korpus-Seitenwand
von Figur 9.
[0032] Die Figuren 1 bis 8 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Möbels 11. Das Möbel kann als Küchenmöbel im Küchenbereich oder als Büromöbel in einem
Büro eingesetzt werden. Das erfindungsgemäße Möbel 11 umfasst in beispielhafter Weise
ein bewegbares Möbelteil 12 (Figur 3), das hier beispielhaft in Form einer Schublade
dargestellt ist. Es ist jedoch auch möglich, andere bewegbare Möbelteile 12 als Schubladen,
beispielsweise andersartig ausgestaltete Möbelauszüge einzusetzen. Im Folgenden jedoch,
soll die Erfindung beispielhaft bei der Verwendung einer Schublade erläutert werden.
[0033] Das Möbel 11 besitzt einen Möbelkorpus 13, der im gezeigten Beispielsfall zwei einander
gegenüberliegende Korpus-Seitenwände 14a, 14b aufweist. Der Möbelkorpus 13 besitzt
ferner einen Boden 15, der in nachfolgend näher erläuterter Weise mit den beiden Korpus-Seitenwänden
14a, 14b verbunden ist und die beiden Korpus-Seitenwände 14a, 14b auf Abstand zueinander
hält. An der dem Boden 15 entgegengesetzten Oberseite des Möbelkorpus 13 ist ein oberer
Abschluss vorgesehen, der beispielhaft in Form zweier Querprofile 16a, 16b gezeigt
ist, die jeweils einerseits mit der einen und andererseits mit der anderen Korpus-Seitenwand
14a, 14b verbunden sind. Selbstverständlich ist es möglich, an Stelle der Querprofile
16a, 16b auch andersartig ausgestaltete obere Abschlüsse des Möbelkorpus 13 zu verwenden,
beispielsweise eine obere Abdeckung, die die Oberseite des Möbelkorpus 13 vollflächig
abschließt. Jedoch ist es insbesondere bei Küchenmöbel häufig der Fall, dass derartige
Möbel unterhalb einer großflächigen Abdeck-oder Arbeitsplatte angeordnet sind, die
dann ihrerseits den oberen Abschluss mehrerer solcher Möbel gemeinsam bildet.
[0034] Beim Beispielsfall Büromöbel hingegen ist durchaus eine obere Abdeckplatte denkbar,
beispielsweise für den Fall, dass das Möbel ein Rollcontainer ist, der dann als einheitlich
handhabbares Möbelteil eine solche obere Abdeckplatte aufweist.
[0035] Ferner kann der Möbelkorpus 13 eine Rückwand (nicht dargestellt) aufweisen, die den
hinteren Abschluss des Möbels 12 bildet.
[0036] Insgesamt wird im gezeigten Beispielsfall durch die beiden Korpus-Seitenwände 14a,
14b, den Boden 15 und die beiden Querprofile 16a, 16b ein Innenraum 17 definiert,
in dem in nachfolgend noch näher erläuterter Weise mehrere Schubladen aufgenommen
sind und jeweils mittels Führungseinheiten 18 beweglich geführt sind. Im gezeigten
Beispielsfall ist es beispielsweise möglich, dass fünf in einer Seitenwand-Höhenrichtung
19 übereinanderliegende Schubladen im Innenraum 17 des Möbels 11 aufgenommen sind.
[0037] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung ist die Anbindung der Führungseinheiten 18
an die zugeordneten Korpus-Seitenwände 14a, 14b.
[0038] Zur Führung einer Schublade ist ein Paar Führungseinheiten 18 vorgesehen, wobei die
Korpus-Seitenwände 14a, 14b jeweils wenigstens eine Montageschnittstelle 20a, 20b
aufweisen, die wenigstens zwei in einer Seitenwand-Tiefenrichtung 21 hintereinander
angeordnete Befestigungslöcher 22 aufweisen, an denen die Führungseinheiten 18 des
Paares einander gegenüberliegend befestigt sind.
[0039] Im Vergleich zu herkömmlichen Möbel, besitzt das erfindungsgemäße Möbel 11 Korpus-Seitenwände
14a, 14b mit relativ geringer Wandstärke. Dies hat zum einen eine Gewichtsreduktion
gegenüber herkömmlichen Möbeln zu Folge und zum anderen werden solche Möbel mit relativ
dünnwandigen Korpus-Seitenwänden 14a, 14b auch erhöhten Design-Anforderungen, wie
sie heutzutage vielfach anzutreffen sind, gerecht.
[0040] Die Reduktion der Wandstärke der Korpus-Seitenwände 14a, 14b zur Erreichung der vorgenannten
Ergebnisse führt hingegen nicht zum Effekt, dass die Seitenwände dadurch instabil
werden würden und eine zuverlässige Befestigung der Führungseinheiten an den Montageschnittstellen
an den Korpus-Seitenwänden 14a, 14b nicht möglich ist.
[0041] Beim erfindungsgemäßen Möbel weisen die Korpus-Seitenwände 14a, 14b jeweils mindestens
zwei in der Seitenwand-Höhenrichtung 19 übereinander angeordnete Ausprägungen 23 zur
Erhöhung deren Steifigkeit auf, wobei die Ausprägungen 23 an der Innenseite 24 der
jeweiligen Korpus-Seitenwand 14a, 14b erhaben ausgebildet sind und bei wenigstens
einer Montageschnittstelle 20a, 20b in Seitenwand-Höhenrichtung 19 zwischen benachbarten
Ausprägungen 23 angeordnet ist.
[0042] Dadurch, dass die Montageschnittstellen 20a, 20b zwischen zwei in Seitenwand-Höhenrichtung
19 benachbarten Ausprägungen 23 angeordnet sind, beeinträchtigen die nach innen erhabenen
Ausprägungen 23 den zur Führung der Schublade zur Verfügung stehende Bauraum nicht.
[0043] Im gezeigten Beispielsfall sind die Korpus-Seitenwände 14a, 14b als Blech-Bauteile,
insbesondere Metallblech-Bauteile ausgebildet. Es ist beispielsweise möglich, die
Ausprägungen 23 durch einen Präge- oder Stanzvorgang aus einem flach liegenden, eben
angeordneten Roh-Blechteil herauszuformen. Dabei können zweckmäßigerweise sämtliche
Ausprägungen mit einem Präge- oder Stanzvorgang herausgebildet werden.
[0044] In besonders bevorzugter Weise sind als Korpus-Seitenwände 14a, 14b Metallblech-Bauteile
aus Feinblech, insbesondere Stahl-Feinblech vorgesehen. Die Wandstärke solcher Feinblech-Korpus-Seitenwände
beträgt weniger als 3mm, vorzugsweise 0,5mm bis 1,5mm, insbesondere 0,7mm bis 1mm.
[0045] Wie insbesondere in Figur 1 gezeigt, sind die Montageschnittstellen 20a, 20b gegenüber
den Ausprägungen 23 rinnenartig vertieft ausgebildet und besitzen eine die Befestigungslöcher
22 aufweisende Montagefläche 25. Die rinnenartig vertiefte Montageschnittstellen 20a,
20b sind an ihrer in Seitenwand-Tiefenrichtung liegenden Vorderseite 26 und Rückseite
27 jeweils über eine Vertikalrinne 28 miteinander verbunden, derart, dass eine leiterartige
Struktur ausgebildet ist.
[0046] Im gezeigten Beispielsfall sind die Montageschnittstellen 20a, 20b an ihrer Vorderseite
26 über die Vertikalrinne hinaus durch einen in Seitenwand-Tiefenrichtung relativ
kurzen Kanalabschnitt 29 verlängert, der an der Vorderkante der Korpus-Seitenwände
14a, 14b ausläuft.
[0047] Wie bereits erwähnt werden an den Montageschnittstellen 20a, 20b die Führungseinheiten
18 zur Führung der Schublade befestigt. Wie insbesondere beispielhaft in Figur 3 gezeigt,
ist das Möbel mit drei in Seitenwand-Höhenrichtung 19 übereinanderliegenden Schubladen
ausgestattet, wobei drei Paare Führungseinheiten vorgesehen sind, von denen jeweils
ein Paar zur Führung einer Schublade dient. Die Führungseinheiten 18 eines Paares
werden an einander gegenüberliegenden Montageschnittstellen 20a, 20b der einen und
der anderen Korpus-Seitenwand 14a, 14b befestigt. Die zugehörigen Montageschnittstellen
20a, 20b befinden sich also auf derselben Höhenlage der zugeordneten Korpus-Seitenwände
14a, 14b. Im Folgenden wird lediglich die Befestigung einer Führungseinheit 18 eines
Führungseinheit-Paares beschrieben, wobei die Befestigung des der gegenüberliegenden
anderen Führungseinheit in derselben Weise an der zugeordneten Korpus-Seitenwand 14a,
14b erfolgt.
[0048] Bei den Führungseinheiten 18 kann es sich um sogenannte Standard-Führungseinheiten
handeln, das heißt eine Modifikation der Führungseinheiten 18 zum Zwecke der Befestigung
an der zugeordneten Montageschnittstelle 20a, 20b ist nicht notwendig.
[0049] Eine jeweilige Führungseinheit 18 besitzt eine Korpusschiene 30 und wenigstens eine
an der Korpusschiene 30 linear beweglich geführte Laufschiene 31 wobei die Korpusschiene
an der zugeordneten Montageschnittstelle 20a, 20b an der Korpus-Seitenwand 14a, 14b
befestigt ist.
[0050] Im gezeigten Beispielsfall sind zwei Laufschienen 31 vorgesehen, von denen lediglich
eine gezeigt ist, wobei eine der Laufschienen 31 eine Schubladen-Schiene darstellt,
die ihrerseits über entsprechend Kopplungsmittel mit der Schublade verbunden ist und
eine zwischen der Schubladen-Schiene und der Korpusschiene 30 angeordnete und relativ
zu diesen beiden Schienen beweglich geführte Mittelschiene (nicht dargestellt). Eine
derartige Anordnung wird auch Vollauszug genannt.
[0051] Zur Befestigung der Führungseinheiten an der zugeordneten Montageschnittstelle 20a,
20b der zugeordneten Korpus-Seitenwand 14a, 14b dient die Korpusschiene 30, die im
befestigten Zustand ortsfest mit der zugeordneten Korpus-Seitenwand 14a, 14b verbunden
ist.
[0052] Die Korpusschiene 30 besitzt einen Korpuswinkel 32, der einen Führungsabschnitt 33
(Figur 5) aufweist, der im montierten Zustand der Korpusschiene 30 von der Innenseite
24 der zugeordneten Korpus-Seitenwand 14a, 14b nach innen absteht. Auf dem Führungsabschnitt
33 ist über entsprechende Führungsmittel die Mittelschiene und an dieser wiederum
über entsprechende Führungsmittel die Schubladen-Schiene linear beweglich geführt.
Der Korpuswinkel 32 umfasst ferner einen Montageabschnitt 34, der beispielsweise in
Figur 3 und in der Figur 4 sowie in der Figur 5 näher gezeigt ist. Der Montageabschnitt
34 ist plattenartig ausgestaltet und liegt mit seiner Außenfläche an der Montagefläche
25 der Montageschnittstelle 20a, 20b an. Der Montageabschnitt 34 besitzt eine Vielzahl
von Montagelöchern 36, so dass geeignete der Montagelöchern 36 mit den Befestigungslöchern
22 der Montageschnittstelle 20a, 20b in fluchtende Ausrichtung zueinander gebracht
werden können, um den anschließenden Montagevorgang durchzuführen.
[0053] Wie insbesondere in Figur 3 gezeigt, sind die Befestigungslöcher 22 der Montageschnittstelle
20a, 20b in mehreren Loch-Gruppen 35a, 35b angeordnet, die jeweils mehrere in Seitenwand-Tiefenrichtung
21 in eine gemeinsamen Höhenebene angeordnete Befestigungslöcher 22 aufweisen, wobei
die Lochgruppen 35a, 35b in Seitenwand-Höhenrichtung 19 übereinander angeordnet sind.
Im gezeigten Beispielsfall sind zwei in Seitenwand-Höhenrichtung 19 übereinanderliegende
Lochgruppen 35a, 35b vorgesehen, von denen eine erste Lochgruppe 35a mehrere, beispielsweise
6 Befestigungslöcher aufweist, die in Seitenwand-Tiefenrichtung fluchtend hintereinander
angeordnet sind. Die in Seitenwand-Höhenrichtung 19 versetzt dazu, im Beispielsfall
tieferliegende zweite Loch-Gruppe 35b besteht ebenfalls aus mehreren in Seitenwand-Tiefenrichtung
21 hintereinander angeordneter Befestigungslöcher, beispielsweise drei an der Zahl.
Die Vielzahl an Befestigungslöchern 22 in den Loch-Gruppen 35a, 35b erlaubt es im
Zusammenhang mit den Montagelöchern 36 am Montageabschnitt 34 des Korpuswinkels 32,
das die Korpusschiene 30 sowohl in Seitenwand-Höhenrichtung 19 als auch in Seitenwand-Tiefenrichtung
21 justiert werden kann und sich trotzdem je nach Justagelage Montagelöcher 36 und
Befestigungslöcher zusammenpassend ausrichten lassen.
[0054] Wie insbesondere in Figur 3 gezeigt, bildet die rinnenartige Vertiefung der Montageschnittstellen
20a, 20b auch eine Art Montagehilfe bei der Montage des Korpuswinkels 32 in der Art,
dass die Dimension der rinnenartigen Vertiefung in Seitenwand-Höhenrichtung 19 in
etwa der Höhe des Montageabschnitts 34 entspricht und daher bei der Montage klar ersichtlich
ist, dass der Montageabschnitt 34 des Korpuswinkels 32 in die rinnenartige Vertiefung
gehört.
[0055] Wie insbesondere in den Figuren 4, 5 und 8 gezeigt, wird der Korpuswinkel 32 gemäß
erstem Ausführungsbeispiel nach Ausrichtung der Lage des Montageabschnitts 34 an der
Montagefläche 25 der Montageschnittstelle 20a, 20b und der zugehörigen Ausrichtung
der passenden Befestigungslöcher 22 einerseits und Montagelöcher 36 andererseits über
Schraub-Befestigungsmittel an die Innenseite 24 der zugehörigen Korpus-Seitenwand
14a, 14b geschraubt.
[0056] Wie insbesondere in Figur 8 gezeigt, umfassen die Schraub-Befestigungsmittel eine
Befestigungsschraube 37, insbesondere in Form einer selbstschneidenden Befestigungsschraube.
Zu den Schraub-Befestigungsmitteln zählt ferner eine Befestigungshülse 38, die zweckmäßigerweise
aus Kunststoff besteht.
[0057] Wie ferner in Figur 8 gezeigt, ist das zugehörige Befestigungsloch 22 in der Korpus-Seitenwand
14a, 14b in einer Senke 39 angeordnet, die durch Herausdrücken des Materials der Korpus-Seitenwand
14a, 14b von der Innenseite 24 nach außen ausgebildet wird.
[0058] Die Befestigungshülse 38 besitzt einen scheibenförmigen Hülsenkopf 40, an den sich
entlang einer Hülsen-Längsachse 41 ein zylindrischer Basisabschnitt 42 anschließt,
der das Befestigungsloch 22 durchsetzt. Am freien Ende der Befestigungshülse 38 befindet
sich ein Fixierabschnitt 43, dessen Durchmesser größer ist als der Durchmesser des
zylindrischen Basisabschnitts und auch größer als der Durchmesser des Befestigungslochs
ist. Der Fixierabschnitt 43 besteht aus zwei halbkreisförmigen Segmenten 44, die über
einen radial verlaufenden Längsschlitz 45 voneinander getrennt sind. Die beiden Segmente
44 sind derart verformbar, dass die Befestigungshülse 38 mit dem Fixierabschnitt 43
und den Segmenten 44 voraus durch das Befestigungsloch 22 unter Verformung der Segmente
44 durchgedrückt werden kann, wobei die Segmente 44 nach dem Passieren des Befestigungslochs
wieder in ihre Ausgangslage zurück schnappen und dafür sorgen, dass die Befestigungshülse
38 entgegen der Einführrichtung nicht mehr aus dem Befestigungsloch 22 herausgelangen
kann, da sich die Segmente 44 an der Außenseite der Korpus-Seitenwand 14a, 14b abstützen.
Beim Eindrücken der Befestigungshülse 38 wird der Hülsenkopf 40 in der Senke 39 positioniert
wodurch der Hülsenkopf 40 nicht über die Innenseite der Korpus-Seitenwand 14a, 14b,
also über die Montagefläche 25 hinaussteht.
[0059] Zur Befestigung des Korpuswinkels wird dann die zugehörige Befestigungsschraube 37
durch die zentrale Durchbrechung 46 in der Befestigungshülse 38 eingeschraubt, wobei
der Durchmesser der zentralen Durchbrechung 46 im Bereich des Hülsenkopfes 40 deutlich
geringer ist als der Durchmesser des Schraubenschafts 47, so dass sich die Befestigungsschraube
37 mit ihrem Gewinde in das Material des Hülsenkopfes 40 einschneidet und daher den
Montageabschnitt 34 an die Montagefläche 25 spannt.
[0060] Wie insbesondere in Figur 3 gezeigt, besitzen die Korpus-Seitenwände 14a, 14b jeweils
wenigstens eine Öffnung 48 zur Durchführung einer elektrischen Leitung, insbesondere
in Form eines Stromkabels. Im gezeigten Beispielsfall befinden sich die Öffnungen
48, beispielsweise zwei an der Zahl, in Seitenwand-Tiefenrichtung 21 von der Vorderseite
26 der Montageschnittstellen 20a, 20b gesehen hinter der leiterartigen Struktur der
Montageschnittstellen 20a, 20b angeordnet. Die Öffnungen 48 können beispielsweise
eine langlochartige Gestalt aufweisen.
[0061] Wie insbesondere in Figur 4 und auch in Figur 5 gezeigt, sind an den Korpus-Seitenwänden
14a, 14b jeweils wenigstens eine Vertiefung 49 ausgebildet, die zweckmäßigerweise
im Bereich der Ausprägungen 23 eingeformt ist. Die Vertiefungen 49 können beispielsweise
durch einen Präge- oder Stanzvorgang durchgeführt werden, der nach dem Ausbilden der
Ausprägungen 23 durchgeführt werden kann. Die Vertiefungen 49 dienen zur Aufnahme
eines Leuchtelements 50, das beispielhaft in Form eines LED-Elements gezeigt ist.
Wie insbesondere in Figur 7 gezeigt, befindet sich das LED-Element in einer Aufnahmehülse
51, die ihrerseits in einem in der Vertiefung 49 angebrachten Montageloch 52 eingebracht
und dort gelagert ist. Zweckmäßigerweise ist die Längsachse 53 der Aufnahmehülse 51
von außen nach innen schräg zum Boden 15 hin gerichtet, so dass der von dem LED-Element
erzeugt Lichtkegel nach schräg unteren gerichtet ist und insbesondere zur Ausleuchtung
des Innenraums der Schublade geeignet ist.
[0062] Wie in Figur 6 gezeigt, ist es möglich, dass nicht genutzte Befestigungslöcher 22
der Montageschnittstellen 20a, 20b durch Befestigungshülsen 38 vorbelegt sind.
[0063] Wie insbesondere in Figur 2 gezeigt, werden die Korpus-Seitenwände 14a, 14b und der
Boden 15 mittels Befestigungsmitteln 54 verbunden. Die Befestigungsmittel 54 sind
zur werkzeuglosen Befestigung der Korpus-Seitenwände am Boden aneinander eingerichtet.
[0064] Im gezeigten Beispielsfall bestehen die Korpus-Seitenwände 14a, 14b wie erwähnt aus
Metallblech und der Boden 15 aus Holz. Bei dieser Kombination eignen sich Befestigungsmittel
54, die Krallenelemente 55 aufweisen, die sich in das Material des Bodens 15 einkrallen.
[0065] Wir ferner in Figur 2 gezeigt, sind an den Unterkanten der Korpus-Seitenwände 14a,
14b jeweils Befestigungsstege 56 ausgebildet, die beispielsweise durch eine im Wesentlichen
rechtwinklige Abkantung der Unterkante der Korpus-Seitenwände 14a, 14b hergestellt
werden können. An der Oberseite der Befestigungsstege 56, also zum Innenraum 17 hin
gerichtet befinden sich die Krallenelemente 55, so dass der Boden 15 eingelegt und
dabei die Krallenelemente in die Unterseite des Bodens 15 eingetrieben werden können.
[0066] Wie bereits erwähnt sind als oberer Abschluss des Möbelkorpus 13 gemäß erstem Ausführungsbeispiel
Querprofile 16a, 16b vorgesehen, die beispielsweise aus Holzmaterial bestehen können
und mittels Befestigungsprofilen 57 an den Korpus-Seitenwänden 14a, 14b befestigt
sind.
[0067] Wie insbesondere in Figur 1 gezeigt, können die Befestigungsprofile 57 derart ausgebildet
sein, dass eine Anbindung an einen benachbarten Möbelkorpus 13 gleich welcher Art
auch immer über eine hierfür vorgesehene Kopplungs-Schnittstelle 58 möglich ist. Im
Beispielsfall weist die Kopplungs-Schnittstelle mehrere, insbesondere zwei Befestigungslöcher
59 (Figur 3) auf.
[0068] Die Figuren 9 und 10 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Möbels. Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel sind die Korpus-Seitenwände
14a, 14b des zweiten Ausführungsbeispiels anders ausgebildet. Zweckmäßigerweise bestehen
die Korpus-Seitenwände 14a, 14b ebenfalls aus Blech, insbesondere Metallblech. Auch
die Korpus-Seitenwände 14a, 14b des zweiten Ausführungsbeispiels weisen jeweils wenigstens
eine Montageschnittstelle 60 auf. Die Montageschnittstelle 60 besitzt wiederum mehrere,
beispielsweise zwei Befestigungslöcher 61, die in Seitenwand-Tiefenrichtung 21 hintereinander
angeordnet sind. Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel sind
die Befestigungslöcher 61 des zweiten Ausführungsbeispiels deutlich größer dimensioniert
und in Form von fensterartigen Durchbrechungen. Die Montageschnittstelle 60 ist wiederum
rinnenartig vertieft ausgebildet, wobei vorzugsweise im gezeigten Beispielsfall die
beiden Befestigungslöcher 61 in Form der fensterartigen Durchbrechungen am vorderen
und hinteren Ende der rinnenartigen Vertiefung 62 angeordnet sind.
[0069] An den Montageschnittstellen des zweiten Ausführungsbeispiels werden wie beim ersten
Ausführungsbeispiel Führungseinheiten 18 befestigt. Auch hier sind zwei Führungseinheiten
18 eines Paares einander gegenüberliegend befestigt und dienen gemeinsam zur Führung
einer Schublade.
[0070] Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel ist eine jeweilige
Führungseinheit 18 jedoch anders ausgebildet. Die Korpusschienen 63 einer derartigen
Führungseinheit 18 besitzen zwei in Schienen-Längsrichtung hintereinander angeordnete
Montageelemente 64a, 64b. Die Montageelemente korrespondieren mit den fensterartigen
Befestigungslöchern 61 an der Montageschnittstelle 60.
[0071] Die Montageelemente 64a, 64b ersetzen den Montageabschnitt 34 der Standard-Korpusschiene.
Die Montageelemente 64a, 64b besitzen jeweils einen an den Führungsabschnitt 66 der
Korpusschiene 63 insbesondere einstückig an diesen angesetzten Basisabschnitt 67a,
67b und einen in Höhenrichtung der Führungseinheit 18 ausgerichteten mit dem Basisabschnitt
67a, 67b verbundenen und quer von diesem abstehenden plattenförmigen Montageabschnitt
68a, 68b. Der Umriss der Montageabschnitte 68a, 68b ist jeweils kleiner als der Öffnungsquerschnitt
des zugeordneten Befestigungslochs 61, derart, dass der Montageabschnitt 68a, 68b
durch das Befestigungsloch 61 durchsteckbar ist und an dem das Befestigungsloch 61
umgebenen von der Korpus-Seitenwand 14a, 14b gebildeten Rand 69 mittels Haltemitteln
befestigt ist. Die Haltemittel weisen eine vorzugsweise aus dem Material des Montageabschnitts
68a, 68b entgegen der Einsteckrichtung herausgebogene Klemmzunge 70 auf mittels der
der Montageabschnitt 68a, 68b am Rand 69 des Befestigungslochs 61 festgeklemmt ist.
[0072] In diesem Fall erfolgt die Anbindung der Führungseinheit 18 an die Korpus-Seitenwand
14a, 14b werkzeuglos durch Einrasten und Verklemmen der Klemmzunge 70 mit dem Rand
69 des zugeordneten Befestigungslochs 61.
1. Möbel, mit einem Möbelkorpus (13), der zwei einander gegenüberliegende Korpus-Seitenwände
(14a, 14b) aufweist, und mit wenigstens einem Paar Führungseinheiten (18) zur Führung
eines bewegbaren Möbelteils (12), insbesondere Schublade, im Möbelkorpus (13), wobei
die Korpus-Seitenwände (14a, 14b) jeweils wenigstens eine Montageschnittstelle (20a,
20b) aufweisen, die wenigstens zwei in einer Seitenwand-Tiefenrichtung (21) hintereinander
angeordnete Befestigungslöcher (22) aufweisen, an denen die Führungseinheiten (18)
des Paares einander gegenüberliegend befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Korpus-Seitenwände (14a, 14b) jeweils wenigstens zwei in einer Seitenwand-Höhenrichtung
(19) übereinander angeordnete Ausprägungen (23) zur Erhöhung deren Steifigkeit aufweisen,
wobei die Ausprägungen (23) an der Innenseite (24) der jeweiligen Korpus-Seitenwand
(14a, 14b) erhaben ausgebildet sind und wobei wenigstens eine Montageschnittstelle
(20a, 20b) in Seitenwand-Höhenrichtung (19) zwischen benachbarten Ausprägungen (23)
angeordnet ist.
2. Möbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungslöcher (22) zur werkzeuglosen Montage der Führungseinheiten (18)
an den Korpus-Seitenwänden (14a, 14b) eingerichtet sind, beispielsweise als Teil einer
Bajonett-Verbindung schlüsselochartig ausgebildet sind.
3. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungseinheit (18) eine Korpusschiene (30) und wenigstens eine an der Korpusschiene
(30) linear beweglich geführte Laufschiene (31) aufweist, wobei die Korpusschiene
(30) an der zugeordneten Montageschnittstelle (20a, 20b) an der Korpus-Seitenwand
(14a, 14b) befestigt ist.
4. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Montageschnittstelle (20a, 20b) gegenüber den Ausprägungen (23)
rinnenartig vertieft ausgebildet ist und eine die Befestigungslöcher (22) aufweisende
Montagfläche (25) besitzt.
5. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Montageschnittstellen (20a, 20b) vorgesehen sind, die jeweils zwischen zwei
in Seitenwand-Höhenrichtung (19) benachbart angeordneten Ausprägungen (23) angeordnet
sind.
6. Möbel nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die rinnenartig vertieften Montageschnittstellen (20a, 20b) an ihrer in Seitenwand-Tiefenrichtung
(21) liegenden Vorderseite (26) und Rückseite (27) jeweils über eine Vertikalrinne
(28) miteinander verbunden sind, derart, dass eine leiterartige Struktur ausgebildet
ist.
7. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungslöcher (22) der Montageschnittstelle (20a, 20b) in mehreren Loch-Gruppen
(35a, 35b) angeordnet sind, die jeweils mehrere in Seitenwand-Tiefenrichtung (21)
in einer gemeinsamen Höhenebene angeordnete Befestigungslöcher (22) aufweisen, wobei
die Loch-Gruppen (35a, 35b) in Seitenwand-Höhenrichtung (19) übereinander angeordnet
sind.
8. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Korpus-Seitenwände (14a, 14b) als Blech-Bauteile, insbesondere Metallblech-Bauteile,
ausgebildet sind.
9. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens ein mittels einem Paar Führungseinheiten (18) im Möbelkorpus (13) geführtes
bewegbares Möbelteil, insbesondere Schublade.
10. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Korpus-Seitenwände (14a, 14b) Halterungsmittel zur Halterung
und/oder wenigstens eine Öffnung (48) zur Durchführung einer elektrischen Leitung
aufweist, wobei vorzugsweise wenigstens eine elektrische Leitung, beispielsweise Stromkabel,
an den Halterungsmitteln gehaltert und/oder durch die zugeordnete Öffnung (48) hindurch
geführt ist.
11. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Boden (15) und eine Rückwand, die jeweils mittels Befestigungsmitteln (54)
mit den Korpus-Seitenwänden (14a, 14b) verbunden sind, wobei vorzugsweise die Befestigungsmittel
(54) für eine werkzeuglose Befestigung von Korpus-Seitenwänden (14a, 14b), Boden (15)
und Rückwand aneinander eingerichtet sind.
12. Möbel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (54) insbesondere an den Korpus-Seitenwänden (14a, 14b) ausgebildete
Krallenelemente(55) aufweisen, die sich in das Material, insbesondere Holzmaterial,
des Bodens (15) und/oder der Rückwand einkrallen.
13. Möbel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Korpus-Seitenwände (14a, 14b) insbesondere auf deren Außenseite eine Beschichtung
zur Schallreduktion aufweisen.
14. Möbel mit einem Möbelkorpus (13), der zwei einander gegenüberliegende Korpus-Seitenwände
(14a, 14b) aufweist, und mit wenigstens einem Paar Führungseinheiten (18) zur Führung
eines bewegbaren Möbelteils (12), insbesondere Schublade, im Möbelkorpus (13), wobei
die Korpus-Seitenwände (14a, 14b) jeweils wenigstens eine Montageschnittstelle (20a,
20b) aufweisen, die wenigstens zwei in einer Seitenwand-Tiefenrichtung (21) hintereinander
angeordnete Befestigungslöcher (61) aufweisen, an denen die Führungseinheiten (18)
des Paares einander gegenüberliegend mittels an den Führungseinheiten angeordneter
Montageelemente (64a, 64b) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Montageelemente (64a, 64b) jeweils einen quer zu einer Längsrichtung (65) der
Führungseinheit (18) mit der Führungseinheit (18) verbundenen Basisabschnitt (67a,
67b) und einen in einer Höhenrichtung der Führungseinheit (18) ausgerichteten mit
dem Basisabschnitt (67a, 67b) verbundenen und quer von diesem abstehenden plattenförmigen
Montageabschnitt (68a, 68b) aufweist, deren Umriss kleiner ist als der Öffnungsquerschnitt
des zugeordneten Befestigungsloches (61), derart, dass der Montageabschnitt (68a,
68b) durch das Befestigungsloch (61) durchgesteckt ist und an dem das Befestigungsloch
(61) umgebenden von der Korpus-Seitenwand (14a, 14b) gebildeten Rand (69) mittels
Haltemitteln befestigt ist.
15. Möbel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltemittel eine vorzugsweise aus dem Material des Montageabschnitts (68a, 68b)
entgegen der Einsteckrichtung herausgebogene Klemmzunge (70) aufweist mittels der
der Montageabschnitt (68a, 68b) am Rand (69) des zugeordneten Befestigungsloches (61)
festgeklemmt ist.