[0001] Die Erfindung betrifft eine Arbeitsmaschine, insbesondere ein Materialumschlagsgerät
mit einem Ausleger sowie einer mittels Aktor betätigbaren Auslegerabspannung.
[0002] Umschlagmaschine, wie Bagger, umfassend ein Auslegersystem, an dessen Ende das benötigte
Anbaugerät montiert ist. Der Ausleger ist regelmäßig wippbar an der Drehbühne der
Maschine angelenkt. Während des Betriebs erzeugt die mittels des Arbeitsgerätes aufgenommene
Last ein Biegemoment auf das Auslegersystem, was insbesondere bei großen Geräten oder
hoher Nutzlast geeignete technische Maßnahmen für die Gewährleistung der Auslegerstabilität
notwendig macht.
Zur Steigerung der Traglast der Umschlagmaschine muss daher das Auslegersystem stärker
dimensioniert werden, was sich jedoch nachteilig auf die Herstellungskosten für die
Maschine sowie deren Gewicht und damit Energieeffizienz auswirkt.
[0003] Um den vorgenannten Nachteilen zu entgehen hat man daher in der
WO 2018/138409 A1 einen alternativen Weg eingeschlagen. Vorgeschlagen wird ein Bagger mit abgespanntem
Auslegersystem. Die gezeigte Lösung hat jedoch den Nachteil, dass eine Reduktion des
auftretenden Biegemomentes nicht gleichmäßig über die gesamte Auslegerlänge erreicht
werden kann. Insbesondere Bagger werden aber regelmäßig mit speziellen Auslegerformen
gebaut, die keinen geraden Verlauf, sondern stattdessen bananenförmig gebogene, oder
abgewinkelte bzw. abgeknickte Formen annehmen. Zudem werden in der Lösung der
WO 2018/138409 A1 Seitenmomente weder berücksichtigt noch reduziert.
[0004] Die vorliegende Anmeldung setzt sich daher zum Ziel, ein vorbekanntes Arbeitsgerät,
insbesondere eine Umschlagmaschine wie einen Bagger, mit einer verbesserten Auslegerabspannung
auszustatten, um die oben genannten Defizite abzustellen und im Idealfall die maximale
Nutzlast des Gerätes weiter zu optimieren.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Arbeitsmaschine gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Arbeitsmaschine sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0006] Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, dass der Aktor zur Betätigung der Auslegerabspannung
an der Drehbühne angelenkt ist. Der Aktor steht jedoch nicht unmittelbar mit der Auslegerabspannung
in Verbindung, sondern stattdessen mittelbar über ein Verbindungsglied in Form eines
Aktorhebels. Ein solcher Aktorhebel wird einerseits mit dem mechanisch bewegten Aktorelement
verbunden und steht andererseits mit der Abspannung in Verbindung, insbesondere mit
wenigstens einem Zugelement der Abspannung. Der Aktorhebel ist weiterhin drehbar,
sinnvollerweise um eine Horizontalachse drehbar am Umschlaggerät, insbesondere der
Drehbühne angelenkt. Mit der beschriebenen Kinematik kann der Aktor die notwendige
Zugkraft in die Abspannung einleiten.
[0007] Mit der vorgeschlagenen Kinematik lässt sich auf einfachem Weg eine Biegemomentreduzierung
über einen größeren Bereich der Auslegerlänge erzielen. Insbesondere bei speziellen
Auslegerformen kann hier der Abstand zwischen Abspannung und neutraler Faser des Auslegers
bedarfsgerecht an die Auslegerkontur angepasst werden. Darüber hinaus gestattet die
vorgeschlagene Kinematik eine gewisse Universalität hinsichtlich verbauter Auslegertypen
oder Auslegergrößen, d.h. die Kombination aus Aktor und Aktorhebel sowie deren konkrete
Anordnung an der Drehbühne lässt sich universell für unterschiedliche Auslegertypen
und -größen anwenden, idealerweise bei gleichbleibenden Lagerstellen an der Drehbühne.
[0008] Ferner bringt diese Ausgestaltung Vorteile bei Nutzung eines Energierückgewinnungssystem
mit sich, beispielsweise mittels eines am Ausleger bzw. Oberwagen angeordneten Energierückgewinnungszylinders,
da sich eine Optimierungen der Momentenkennlinie des Energierückgewinnungssystems
um den Auslegeranbolzpunkt erreichen lässt. Energierückgewinnung erfolgt in diesem
Zusammenhang
beim Senken der Arbeitsausrüstung. Hier wird die Lageenergie der Auslegerbaugruppe
in einem Druckmedium gespeichert, z.B. durch Kompression eines gasförmigen Mediums.
[0009] Der Aktorhebel kann endseitig drehbar am Oberwagen angelenkt sein, Aktor und Abspannung
greifen dann am freien Ende des Aktorhebels an. Der Aktor ist demzufolge ziehend ausgeführt.
Ist der Aktor als Zylinder ausgestaltet, kann durch Einfahren der Zylinderstange die
Zugspannung in der Abspannung erhöht werden. Alternativ kann der Aktorhebel mit seinem
ersten Ende mit dem Aktor und mit dem zweiten Ende mit der Abspannung verbunden sein.
Der Anlenkungspunkt des Aktorhebels liegt dann zwischen den vorgenannten Verbindungspunkten,
vorzugsweise liegt der Anlenkungspunkt näher am endseitigen Verbindungspunkt des Aktors.
Der Aktor ist in diesem Fall drückend ausgeführt, so dass bei Verwendung eines Zylinderaktors
eine Ausfahrbewegung der Kolbenstange eine Erhöhung der Zugspannung in der Abspannung
bewirkt.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die Auslegerabspannung
mehrteilig ausgestaltet sein. Denkbar ist die Zusammensetzung aus mehreren Abspannungselementen
bzw. Zugelementen, die über entsprechende Verbindungsstellen miteinander verbunden
sind. Denkbar und besonders vorteilhaft ist es hierbei, wenn einzelne Zugelemente
über entsprechende Verbindungshebel miteinander verbunden sind. Derartige Verbindungshebel
sind einerseits am Ausleger angelenkt, während am freien Ende der Verbindungshebel
die Zugelemente montiert sind. Dadurch wird eine zusätzliche Abstützung der Abspannung
gegenüber dem Ausleger ermöglicht. Die Verbindungshebel können entweder drehbar oder
auch starr am Ausleger angelenkt sein.
[0011] Wie bereits vorstehend erläutert, ist die erfindungsgemäße Auslegerabspannung für
den Einsatz bei unterschiedlichen Auslegertypen geeignet. Beispielsweise sei hier
ein abgewinkelter bzw. geknickter Ausleger genannt, insbesondere ein Monoblockausleger.
Solche Ausleger können bananenförmig gebogen oder auch gewinkelt bzw. geknickt ausgestaltet
sein. Durch die mehrteilige Ausgestaltung der Auslegerabspannung ist es möglich, dass
diese ebenfalls mit passendem Winkelversatz ausgestaltet wird, d.h. die Abspannelemente
sind in gewissem Winkel miteinander verbunden, sodass die Abspannung mit idealem Abstand
entlang der Auslegerachse geführt werden kann, um den Abstand zwischen dem Flächenschwerpunkt
des Auslegersystems und der Abspannung zu optimieren. Insbesondere wird hier der Abstand
zwischen Abspannung und der neutralen Faser des Monoblockauslegers bedarfsgerecht
angepasst, sodass eine ideale Reduzierung des Biegemomentes erreicht werden kann.
[0012] Das oberste Zugelement der Auslegerabspannung kann am oberen Ende des Auslegers angelenkt
sein. Von Vorteil kann die Anlenkung des obersten Zugelementes an der Verbindungsbaugruppe
des Auslegers mit einem daran angelenkten Stiel der Arbeitsmaschine sein. Vorstellbar
ist ebenso die Anlenkung des obersten Zugelementes direkt am Stiel.
[0013] Wie bereits vorstehend erläutert wurde, kann ein entsprechender Energierückgewinnungszylinder
vorgesehen sein. Dieser kann als zusätzlicher Hubaktor für das Auslegersystem dienen.
Der Hubaktor kann vorzugsweise entweder als Hydraulikzylinder ausgeführt sein, welcher
mit einem Hydraulikspeicher in Verbindung steht. Die Energiespeicherung findet im
kompressiblen Medium im Speicher statt. Alternativ kann der Hubaktor als Zylinder
ausgeführt sein, in dem sich ein kompressibles Medium zur Energiespeicherung befindet.
[0014] Ein solcher Hubaktor, vorzugsweise ein Hydraulikzylinder, ist an der Drehbühne sowie
am Ausleger angelenkt und drückt den Ausleger beim Heben nach oben. Beim Absenken
des Auslegersystems kann der Hubaktor den resultierenden Druckaufbau zur Energierückgewinnung
nutzen. Aufgrund der Verwendung und Lagerung des Aktorhebels an der Drehbühne ist
eine bessere Anpassung der Momentenkennlinie des Energierückgewinnungssystems um den
Auslegereinbolzpunkt am Oberwagen möglich. Das größte Moment der Kennlinie des Energierückgewinnungssystems
stellt sich bei kinematisch optimalem Auslegerschwenkwinkel ein.
[0015] Der wenigstens eine Verbindungshebel zur Verbindung der mehrteiligen Auslegeabspannung
kann unmittelbar am Ausleger angelenkt sein. Vorstellbar ist ebenso eine Anlenkung
des Verbindungshebels an einer Lagerachse des vorgenannten Hubaktors. Ist am Ausleger
optional ein Stiel mit gesondertem Stielaktor zur Betätigung des Stiels vorgesehen,
bietet sich eine Lagerung wenigstens eines Verbindungshebels (zur Verbindung der oberen
Zugelemente) an der Lagerstelle des Stielzylinders an.
[0016] Vorstellbar ist auch eine Anlenkung des wenigstens einen Verbindungshebels an einem
optionalen Auslegerquerrohr, d.h. einem Rohr, das sich quer zur Wippachse durch den
Auslegerkasten erstreckt und üblicherweise an den Seitenwänden des Auslegersystems
austritt. Auslegerquerrohre werden oftmals für die verbesserte Einleitung von Aktorkräften,
bspw. eines Hub- oder Stielaktors, in die Auslegerstruktur genutzt. Der seitlich austretende
Abschnitt des Querrohres kann dann entsprechende Lagerstellen für die Anlenkung des
wenigstens einen Verbindungshebels bilden. Sinnvoll ist die Ausprägung geeigneter
Laschen am Querrohr, insbesondere im Austrittsbereich. Die Laschen stehen senkrecht
auf dem Rohrumfang und gestatten die einfache Anbindung des Verbindungshebels.
[0017] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind wenigstens zwei
parallel verlaufende Auslegerabspannungen vorgesehen. Parallel bedeutet in diesem
Zusammenhang nebeneinander verlaufend und ist nicht streng im geometrischen Sinn zu
verstehen. Jede der mindestens zwei parallel verlaufenden Auslegerabspannungen kann
gemäß den vorstehenden Ausführungen ausgestaltet sein, d.h. zumindest mit mindestens
einem Aktorhebel und mindestens einem zugeordneten Aktor ausgestattet sein. Die parallel
verlaufenden Auslegerabspannungen können mehrteilig aus Zugelementen zusammengestellt
sein, die selbst über Verbindungshebel gegenüber dem Ausleger abgestützt sind. Die
Anbindung der Verbindungshebel am Ausleger ist sinnvollerweise für beide Auslegerabspannungen
identisch gewählt. Von großem Vorteil ist auch, wenn die Abspannungen seitlich leicht
versetzt zur Wippachse des Auslegers verlaufen, wodurch eine räumliche bzw. seitliche
Abspannung zum Ausgleich etwaiger Seitenmomente erreicht werden kann.
[0018] Von besonders großem Vorteil ist es, wenn die Auslegerabspannungen bzw. deren Zugelemente
oberhalb der Seitenwangen des Auslegerquerschnitts geführt sind. Dies führ dazu, dass
der parallel zur Wippebene berechnete Abstand des Zugelement-Flächenschwerpunkts zum
Ausleger-Flächenschwerpunkt größer ist als der Abstand des Auslegerobergurtes zum
Auslegerkasten-Flächenschwerpunkt. Ebenso ist der quer zur Wippebene berechnete Abstand
des Zugelement-Flächenschwerpunkts zum Auslegerkasten-Flächenschwerpunkt größer als
der Abstand der Seitenbleche des Auslegers zum Auslegerkasten-Flächenschwerpunkt.
[0019] Weitere Vorteile und Eigenschaften der Erfindung sollen nachfolgend anhand der in
den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht des Auslegers an einer erfindungsgemäßen Arbeitsmaschine gemäß
einem ersten Ausführungsbeispiels,
- Figur 2:
- eine erfindungsgemäße Arbeitsmaschine gemäß zweiten Ausführungsbeispiel,
- Figur 3:
- eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Arbeitsmaschine,
- Figur 4:
- eine vierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Arbeitsmaschine,
- Figur 5:
- eine Modifikation der erfindungsgemäßen Arbeitsmaschine gemäß einem der Ausführungsbeispiele
der Figuren 1 - 4,
- Figur 6:
- eine weitere Modifikation der Ausführungsbeispiele gemäß den Figuren 1 - 4,
- Figur 7:
- eine weitere Modifikation der Ausführungsbeispiele gemäß den Figuren 1 - 4,
- Figur 8:
- eine weitere Modifikation der Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 - 4
- Figuren 9a, 9b:
- eine weitere Modifikation der Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 - 4
- Figur 10:
- eine weitere Modifikation der Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 - 4,
- Figur 11:
- eine weitere Modifikation der Ausführungsformen gemäß den Figuren 1 - 4,
- Figur 12:
- eine Schnittdarstellung durch das Auslegersystem inklusive der Abspannung gemäß einer
Ausführungsvariante mit wenigstens zwei parallel verlaufenden Abspannungen,
- Figur 13:
- eine weitere Modifikation der Ausführung gemäß den Figuren 1 - 4.
[0020] Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung lässt sich anschaulich anhand des ersten
Ausführungsbeispiels der Figur 1 erläutern, die einen Teil der erfindungsgemäßen Arbeitsmaschine
in Form einer Umschlagmaschine darstellt. Ersichtlich ist hier der kastenförmige Monoblock-Ausleger
1, der endseitig wippbar an einer Drehbühne 2 des Oberwagens der Arbeitsmaschine angelenkt
ist. Die neutrale Faser des Auslegers ist in Figur 1 sowie den weiteren Figuren stets
mit 1a bezeichnet. Am oberen Ende des Auslegers 1 ist zudem ein Stiel 3 gegenüber
dem Ausleger 1 schwenkbar angelenkt, die Schwenkbewegung wird durch einen Aktor, z.B.
einen Stielzylinder 6, bewirkt. Der Stiel 3 trägt endseitig ein Arbeitsgerät in Form
eines Greifers 4. Erfindungsgemäß ist der Ausleger 1 nunmehr durch eine Abspannung
10 abgespannt, um das lastbedingt in den Ausleger 1 eingebrachte Biegemoment zu reduzieren
und somit die Tragfähigkeit des Umschlaggerätes weiter zu erhöhen.
[0021] Die Abspannung 10 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel der Figur 1 besteht aus einem
einzelnen Zugelement 11, bspw. einer Abspannstange, die am oberen Ende des Auslegerkopfes
gelenkig im Anlenkungspunkt 12 montiert ist. Alternativ kann das Zugelement als Seil
bzw. Kette ausgeführt sein. Das drehbühnenseitige Ende des Zugelementes 11 ist gelenkig
am freien Ende eines Aktorhebels 13 befestigt. Am selben Ende des mindestens einen
Aktorhebels 13 greifen ein oder mehrere Aktoren in Form eines Hydraulikzylinders bzw.
Energierückgewinnungszylinders 14 an. Konkret ist der Aktor 14 an der Drehbühne fixiert,
das Auge der Kolbenstange ist gelenkig am Aktorhebel montiert.
[0022] Ferner ist der Aktorhebel 13 um eine Horizontalachse drehbar an der Drehbühne 2 gelagert.
Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Zylinder 14 ziehend konfiguriert, demzufolge
eine Einfahrbewegung der Kolbenstange zu einer Erhöhung der Zugspannung in der Abspannung
10 führt. Die dadurch bedingte Wippbewegung des Auslegers 1 nach oben wird unterstützt
durch mindestens einen Hubzylinder 5, der mit dem Ausleger 1 und mit der Drehbühne
2 verbunden ist. Eine Ausfahrbewegung des Hubaktors 5 unterstützt die Wippbewegung
nach oben, gleichzeitig kann der Zylinder 5 jedoch zur Energierückgewinnung genutzt
werden, indem beim Absenken des Auslegers 1 durch das Auslegereigengewicht die Stange
des Zylinders eingefahren und das entsprechende kompressible Medium (Gas) zur Energiespeicherung
komprimiert wird.
[0023] Ein von der Figur 1 abweichendes Ausführungsbeispiel ist in Figur 2 dargestellt.
Die einzige Änderung gegenüber der Figur 1 besteht darin, dass die Abspannung hier
mehrteilig ausgeführt ist und sich aus mehreren einzelnen Zugelementen 11a, 11b zusammensetzt.
Das untere Zugelement 11a ist mit dem oberen Zugelement 11b über einen Verbindungshebel
15 verbunden, wobei der Hebel 15 am Ausleger 1 gelenkig montiert ist und beide Zugelemente
11a, 11b an dessen freien Ende gelenkig angreifen.
[0024] Figur 3 verdeutlicht, dass sich das Ausführungsbeispiel der Figur 2 auch problemlos
für anderweitige Auslegertypen mit abweichender Auslegerform einsetzen lässt. Der
dort gezeigte Ausleger 1' ist ebenfalls kastenförmig als Monoblock ausgeführt, allerdings
mit einem gewinkelten bzw. geknickten Längsverlauf. Aufgrund der zweiteiligen Ausführung
kann die Abspannung der neutralen Faser des Monoblocks 1' perfekt folgen. Die Einzelelemente
11a, 11b sind über den Verbindungshebel 15 mit einem gewissen Winkelversatz verbunden.
[0025] Figur 4 zeigt eine weitere Abwandlung der Auslegerform. Der Ausleger ist hier als
bananenförmiger Monoausleger 1 geformt. In diesem Fall ist die Abspannung dreiteilig
mit den Abspannelementen 11a, 11b, 11c ausgeführt. Aufgrund der dreiteiligen Ausführung
der Abspannung ist ein weiterer Verbindungshebel 16 vorzusehen.
[0026] Die nachfolgenden Figuren 5 bis 13 zeigen Modifikationen der vorgestellten Ausführungsbeispiele
der Figuren 1 - 4. Wie vorstehend bereits ausgeführt wurde, ist in den Ausführungen
der Figuren 1 - 4 die Kinematik des Aktorhebels 13 und Aktors 14 ziehend ausgeführt.
Alternativ dazu könnte die Kinematik auch, wie in Figur 5 dargestellt, drückend realisiert
sein. In diesem Fall ist ein Ende des Aktorhebels 13' mit dem Aktor 14' verbunden,
während das gegenüberliegende Hebelende mit dem untersten Zugelement 11 verbunden
ist. Gelagert wird der Hebel 13' über einen zwischen den vorgenannten Verbindungspunkten
liegenden Anlenkpunkt, der hier näher am Verbindungspunkt des Aktors 14' liegt. Ein
Heben der Arbeitsausrüstung, d.h. ein Aufwippen des Auslegers 1 wird dann durch das
Ausfahren der Stange des Aktors 14' erreicht.
[0027] Figur 6 zeigt eine Detailaufnahme der Anlenkung des Stiels 3 am Ausleger 1. In dieser
Modifikation ist das oberste Zugelement 11, 11b, 11c mit der Lagerachse des Stiels
3 am Auslegerkopf verbunden.
[0028] Die Ausführung der Figur 7 betrifft eine modifizierte Anlenkung des Aktorhebels 13
an der Drehbühne 2. Hier wird der Anlenkungspunkt so gewählt, dass dieser exakt auf
die Lagerstelle des Auslegers 1 an der Drehbühne 2 fällt.
[0029] Gemäß der Modifikation aus Figur 8 wird vorgeschlagen, den wenigstens einen Verbindungshebel
15 im Bereich der Lagerstelle des Hubzylinders 5 am Ausleger 1, d.h. an der dortigen
Verbolzung anzulenken.
[0030] Gemäß Figur 9a wird eine davon abweichende Ausführung vorgeschlagen. Hierbei wird
ein vorhandenes Auslegerquerrohr 17 genutzt, das üblicherweise zur Einleitung der
Kräfte des Hubaktors 5 in das Auslegersystem 1 dient. Das Auslegerrohr 17 verläuft
quer zur Auslegerlängsachse in Horizontalrichtung und tritt an den Seitenwänden 1b,
1c (s. Figur 9b) des kastenförmigen Auslegers 1 hinaus. Am Umfang des austretenden
Rohrabschnittes sind Montagelaschen 18 ausgebildet, die zur Verbolzung mit dem Verbindungshebel
15 dienen. Die Position 11 stellt Zugelemente im Schnitt dar.
[0031] Die Figuren 10 und 11 zeigen entsprechende Modifikationen für die Anbindung des obersten
Verbindungshebels 15, 16, der hier im Bereich der Lagerachse des Stielzylinders 6
angelenkt werden soll. Ist auch dort ein entsprechendes Auslegerquerrohr 17 vorgesehen,
soll dieses äquivalent zur Ausführung der Figur 9b für die Anbindung des Verbindungshebels
15, 16 genutzt werden (Figur 11).
[0032] Figur 13 zeigt eine weitere Modifikation zur Figur 6, bei dieser das oberste Zugelement
11b, 11c unmittelbar mit dem Stiel 3 verbunden wird.
[0033] Die Figur 12 zeigt eine verbesserte Ausführung der Arbeitsmaschine, die nun keine
einzelne Abspannung, sondern stattdessen zwei parallel und identisch ausgestaltete
Abspannungen 10a, 10b aufweist. Jede dieser Abspannungen ist gemäß einer Ausführung
der Figuren 1 bis 11 bzw. 13 ausgestaltet. Maßgeblich für die parallel verlaufenden
Abspannungen 10a, 10b ist jedoch, dass der Abstand b des Zugelement-Flächenschwerpunktes
zum Auslegerkasten-Flächenschwerpunkt größer ist, als der Abstand a des Auslegerkastenobergurtes
1e zum Auslegerkasten-Flächenschwerpunkt. Gleiches gilt für den seitlichen Abstand
d des Zugelement-Flächenschwerpunkts zum Auslegerkasten-Flächenschwerpunkt, der größer
ist als der Abstand c der Seitenwände 1b, 1c des Auslegers 1 zum Auslegerkasten-Flächenschwerpunkt.
Mittels der räumlichen Abspannung können nicht nur Biegemomente sondern auch Seitenmomente
kompensiert werden.
1. Arbeitsmaschine, insbesondere Materialumschlagmaschine, mit einem Ausleger sowie einer
mittels mindestens einen Aktors betätigbaren Auslegerabspannung,
dadurch gekennzeichnet,
dass der mindestens eine Aktor mittels einem drehbar an der Drehbühne angelenkten Aktorhebel
mit der Auslegerabspannung in Wirkverbindung steht, um die benötigten Zugkraft in
die Abspannung einzuleiten.
2. Arbeitsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslegerabspannung mehrteilig aus zwei oder mehreren Zugelementen besteht, die
mittels wenigstens eines am Ausleger befestigten Verbindungshebels miteinander und
mit dem Ausleger verbunden sind, wobei der oder die Verbindungshebel drehbar oder
fest am Ausleger angelenkt ist/sind.
3. Arbeitsmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausleger ein gebogener oder abgewinkelter bzw. abgeknickter Ausleger ist und
die mehrteilige Auslegerabspannung entsprechende Winkelversätze zwischen den Zugelementen
aufweist, um dem gebogenen bzw. gewinkelten Verlauf des Auslegers zu folgen.
4. Arbeitsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine oberste Zugelement der Auslegerabspannung an der Verbindungsbaugruppe
zwischen Ausleger und Stiel, insbesondere einer oder mehrerer Bolzenverbindungen,
oder alternativ direkt am Stiel angelenkt ist.
5. Arbeitsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein zusätzlicher Hubaktor vorgesehen ist, der an der Drehbühne und am
Ausleger angelenkt ist und den Ausleger beim Heben nach oben drückt.
6. Arbeitsmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Verbindungshebel an der Lagerachse des Hubaktors oder eines Stielaktors
am Ausleger angelenkt ist.
7. Arbeitsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Verbindungshebel an einem Auslegerquerrohr angelenkt ist, insbesondere
an einem Querrohr zur Einleitung der Hubaktorkräfte oder der Stielaktorkräfte in den
Ausleger.
8. Arbeitsmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Verbindungshebel und Auslegerquerrohr mittels wenigstens
einer am Aussenumfang des Auslegequerrohrs ausgeformten Lasche erfolgt.
9. Arbeitsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktorhebel an der Verbindungsgruppe, insbesondere Bolzenverbindung, zwischen
Ausleger und Drehbühne angelenkt ist.
10. Arbeitsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei parallel verlaufende Auslegerabspannungen vorgesehen sind, wobei
jede der Abspannungen mittels einer odermehrerer Aktor-Aktorhebel-Kombination betätigbar
ist und gegebenenfalls mehrere, mittels Verbindungshebel verbundene Zugelemente umfasst.
11. Arbeitsmaschine nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslegerabspannungen bzw. deren Zugelemente in Wipprichtung oberhalb der Seitenwangen
des Auslegerquerschnittes geführt sind.
12. Arbeitsmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerstellen des Aktors und Verbindungshebels an der Drehbühne unabhängig von
der Art und Größenordnung des Auslegersystems gewählt sind, so dass diese für unterschiedliche
Auslegertypen und -größen nutzbar sind.