(19)
(11) EP 3 832 015 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.06.2021  Patentblatt  2021/23

(21) Anmeldenummer: 20205347.6

(22) Anmeldetag:  03.11.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E01C 19/23(2006.01)
E02D 3/026(2006.01)
E01C 19/28(2006.01)
E02D 3/074(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 04.12.2019 DE 102019132917

(71) Anmelder: Hamm AG
95643 Tirschenreuth (DE)

(72) Erfinder:
  • Meixner, Franz
    95643 Tirschenreuth (DE)

(74) Vertreter: Ruttensperger Lachnit Trossin Gomoll 
Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB Arnulfstraße 58
80335 München
80335 München (DE)

   


(54) BODENBEARBEITUNGSWALZE


(57) Eine Bodenbearbeitungswalze für eine Bodenbearbeitungsmaschine, insbesondere Bodenverdichter, umfassend einen in Richtung einer Walzendrehachse (D) langgestreckten und einen Walzeninnenraum (26) umgrenzenden Walzenmantel (44), wenigstens eine in dem Walzeninnenraum (26) angeordnete Ballasteinheit (46, 48), ist dadurch gekennzeichnet, dass jede Ballasteinheit (46, 48) wenigstens ein vermittels einer elastischen Aufhängungsanordnung (58) bezüglich des Walzenmantels (24) getragenes Ballastelement (54) umfasst, wobei das wenigstens eine Ballastelement (54) durch die Aufhängungsanordnung (58) mit dem Walzenmantel (24) permanent und bezüglich diesem in Radialrichtung, Axialrichtung und Umfangsrichtung bewegbar gekoppelt ist, oder/und dass in dem Walzeninnenraum (26) eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung aufeinanderfolgend angeordneten Ballasteinheiten (46, 48) vorgesehen ist, wobei jede Ballasteinheit (46, 48) wenigstens ein vermittels einer elastischen Aufhängungsanordnung (58) bezüglich des Walzenmantels (24) getragenes Ballastelement umfasst.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bodenbearbeitungswalze für eine Bodenbearbeitungsmaschine, insbesondere Bodenverdichter, umfassend einen in Richtung einer Walzendrehachse langgestreckten und einen Walzeninnenraum umgrenzenden Walzenmantel sowie wenigstens eine in dem Walzeninnenraum angeordnete Ballasteinheit.

[0002] Eine derartige Bodenbearbeitungswalze bzw. eine mit einer derartigen Bodenbearbeitungswalze ausgestattete Bodenbearbeitungsmaschine, wie zum Beispiel Bodenverdichter, ist aus der WO 2017/091912 A1 bekannt.

[0003] Bei diesem bekannten Bodenverdichter ist in dem in einer Verdichterwalze gebildeten Walzeninnenraum eine Ballasteinheit mit einem in Richtung einer Walzendrehachse zentral angeordneten, ringartigen Ballastelement oder zwei jeweils in einem axialen Endbereich des Walzenmantels im Walzeninnenraum angeordneten, ringartigen Ballastelementen vorgesehen. Diese ringartigen Ballastelemente sind bezüglich des Walzenmantels über eine diesen an seiner Innenumfangsfläche auskleidende und ein Feder-Dämpfer-System bereitstellende Polyurethan-Lage radial abgestützt. Die ringartigen Ballastelemente weisen einen kleineren Außendurchmesser auf, als ein Innendurchmesser einer durch die Polyurethan-Lage bereitgestellten und die Ballastelemente radial stützenden Innenumfangsfläche. Dadurch sind die Ballastelemente radial bezüglich des Walzenmantels und der daran vorgesehenen Polyurethan-Lage bewegbar und können bei Auftreten von Schwingungen kurzzeitig von der Polyurethan-Lage abheben.

[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Bodenbearbeitungswalze für eine Bodenbearbeitungsmaschine, wie zum Beispiel einen Bodenverdichter, bereitzustellen, welche bei Vermeidung undefinierter Bewegungszustände eine erhöhte Masse aufweist.

[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine Bodenbearbeitungswalze für eine Bodenbearbeitungsmaschine, insbesondere Bodenverdichter, umfassend:
  • einen in Richtung einer Walzendrehachse langgestreckten und einen Walzeninnenraum umgrenzenden Walzenmantel,
  • wenigstens eine in dem Walzeninnenraum angeordnete Ballasteinheit.


[0006] Die erfindungsgemäße Bodenbearbeitungswalze zeichnet sich dadurch aus:
  • dass jede Ballasteinheit wenigstens ein vermittels einer elastischen Aufhängungsanordnung bezüglich des Walzenmantels getragenes Ballastelement umfasst, wobei das wenigstens eine Ballastelement durch die Aufhängungsanordnung mit dem Walzenmantel permanent und bezüglich diesem in Radialrichtung, Axialrichtung und Umfangsrichtung bewegbar gekoppelt ist,
    oder/und
  • dass in dem Walzeninnenraum eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung aufeinanderfolgend angeordneten Ballasteinheiten vorgesehen ist, wobei jede Ballasteinheit wenigstens ein vermittels einer elastischen Aufhängungsanordnung bezüglich des Walzenmantels getragenes Ballastelement umfasst.


[0007] Durch das permanente, jedoch eine Bewegung in jeder Raumrichtung zulassende Koppeln eines Ballastelements mit dem Walzenmantel wird bei Auftreten von im Betrieb ungewollt entstehenden oder absichtlich herbeigeführten Schwingungszuständen des Walzenmantels einerseits eine Bewegungsentkopplung zwischen dem Walzenmantel und einem Ballastelement in jeder Raumrichtung gewährleistet. Andererseits wird sichergestellt, dass durch die Aufhängungsanordnung eine permanente und somit ein Ballastelement in definierter Positionierung bezüglich des Walzenmantels haltende Aufhängungswirkung bereitgestellt ist. Undefinierte Bewegungen eines Ballastelements im Inneren des Walzenmantels können dadurch ausgeschlossen werden. Auch das Anordnen mehrerer in Umfangsrichtung aufeinander folgender Ballasteinheiten an definierten Umfangspositionen bezüglich des Walzenmantels stellt sicher, dass durch das Vorgeben definierter Umfangspositionen für derartige Ballasteinheiten entsprechend definierte Relativpositionierungen der Ballastelemente dieser Ballasteinheiten bezüglich des Walzenmantels vorgegeben sind, in welchen die an den Walzenmantel permanent angekoppelten und somit zusammen mit diesem sich definiert um die Walzendrehachse bewegenden Ballastelemente aufgrund der elastischen Wirksamkeit der diesen jeweils zugeordneten Aufhängungsanordnungen eine Relativbewegung bezüglich des Walzenmantels durchführen können.

[0008] Um das im Walzeninnenraum bereitgestellte Volumen möglichst effizient nutzen zu können, kann bei wenigstens einer, vorzugsweise jeder Ballasteinheit das wenigstens eine Ballastelement in Richtung der Walzendrehachse langgestreckt sein und eine kreisringsegmentartige Querschnittskontur aufweisen.

[0009] Für eine definierte Positionierung jeweiliger Ballastelemente wird vorgeschlagen, dass bei wenigstens einer, vorzugsweise jeder Ballasteinheit die Aufhängungsanordnung an jedem axialen Ende des Ballastelements eine bezüglich des wenigstens einen Ballastelements und bezüglich des Walzenmantels festgelegte Aufhängungseinheit umfasst.

[0010] Dabei kann eine stabile Aufhängung dadurch gewährleistet werden, dass wenigstens eine, vorzugsweise beide Aufhängungseinheiten wenigstens ein bezüglich des wenigstens einen Ballastelements und des Walzenmantels festgelegtes Aufhängungselement umfasst.

[0011] Insbesondere dann, wenn die Ballastelemente vergleichsweise große Massen aufweisen, ist es für eine stabile Aufhängung vorteilhaft, wenn wenigstens eine, vorzugsweise beide Aufhängungseinheiten eine Mehrzahl von Aufhängungselementen umfasst.

[0012] Eine insbesondere eine Bewegung in jeder Raumrichtung zulassende, einfache konstruktive Ausgestaltung kann dadurch erreicht werden, dass wenigstens ein, vorzugsweise jedes Aufhängungselement mit Elastomermaterial, vorzugsweise Gummimaterial, beispielsweise als Elastomermaterialblock aufgebaut ist.

[0013] Um bei stabilem Aufbau der Bodenbearbeitungswalze die Ankopplung einer oder mehrerer Ballasteinheiten an den Walzenmantel in einfacher Weise realisieren zu können, wird vorgeschlagen, dass an dem Walzenmantel in axialem Abstand zueinander Trägerelemente vorgesehen sind, und dass bei wenigstens einer, vorzugsweise jeder Ballasteinheit jede der beiden Aufhängungseinheiten über eines der Trägerelemente bezüglich des Walzenmantels festgelegt ist. Derartige Trägerelemente können beispielsweise scheibenartig ausgebildet sein und als sogenannte Ronden an die Innenumfangsfläche des Walzenmantels beispielsweise durch Verschweißung angebunden sein.

[0014] Um im Bodenbearbeitungsbetrieb definierte Schwingungszustände, beispielsweise einen definierten Vibrationszustand einer derartigen Bodenbearbeitungswalze, herbeiführen zu können, wird vorgeschlagen, dass eine Unwuchtanordnung mit wenigstens einer im Walzeninnenraum angeordneten, um eine Unwuchtachse drehbaren Unwuchtmasseneinheit vorgesehen ist.

[0015] Dabei kann die wenigstens eine Unwuchtmasseneinheit eine um die Unwuchtachse drehbare Unwuchtwelle und wenigstens eine an der Unwuchtwelle getragene Unwuchtmasse mit bezüglich der Unwuchtachse exzentrischem Massenschwerpunkt umfassen, wobei die Unwuchtwelle an den Trägerelementen drehbar getragen sein kann.

[0016] Insbesondere zur Erzeugung einer zur Walzendrehachse im Wesentlichen orthogonal orientierten, auf die Verdichterwalze einwirkenden Vibrationsbeschleunigung kann die Unwuchtachse der Walzenlängsachse entsprechen. Ferner kann zur definierten Herbeiführung des Schwingungszustands die Unwuchtanordnung in Zuordnung zu der wenigstens einen Unwuchtmasseneinheit einen Unwuchtantrieb umfassen.

[0017] Die Erfindung betrifft ferner eine Bodenbearbeitungsmaschine, insbesondere Bodenverdichter, umfassend wenigstens eine erfindungsgemäß aufgebaute Bodenbearbeitungswalze.

[0018] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren detailliert beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1
eine Seitenansicht eines eine Bodenbearbeitungsmaschine bereitstellenden Bodenverdichters;
Fig. 2
eine Längsschnittansicht einer Bodenbearbeitungswalze, geschnitten entlang einer Walzendrehachse;
Fig. 3
eine Querschnittansicht der in Fig. 2 dargestellten Bodenbearbeitungswalze, geschnitten längs einer Linie III-III in Fig. 2.


[0019] In Fig. 1 ist eine als Bodenverdichter ausgebildete Bodenbearbeitungsmaschine 10 in Seitenansicht dargestellt. Die Bodenbearbeitungsmaschine 10 umfasst einen Hinterwagen 12 und einen bezüglich des Hinterwagens 12 um eine näherungsweise vertikale Achse schwenkbaren Vorderwagen 14. Am Hinterwagen 12 sind eine Kabine 16 für die Bedienperson, ein nicht dargestelltes Antriebsaggregat und beidseits des Antriebsaggregats Antriebsräder 18 vorgesehen. Der Vorderwagen 14 umfasst einen Walzenrahmen 20, an welchem eine Bodenbearbeitungswalze 22, im Falle der Ausgestaltung der Bodenbearbeitungsmaschine 10 als Bodenverdichter eine Verdichterwalze, um eine zur Zeichenebene der Fig. 1 orthogonale Walzendrehachse drehbar ist.

[0020] Die Bodenbearbeitungswalze 22 ist in Fig. 2 im Längsschnitt, also geschnitten längs der Walzendrehachse D, dargestellt. Die Bodenbearbeitungswalze 22 umfasst einen Walzenmantel 24, welcher in Richtung der Walzendrehachse D langgestreckt ist und diese im Wesentlichen zylindrisch umgibt. Der im Allgemeinen aus Metallmaterial aufgebaute Walzenmantel 24 umgibt einen Walzeninnenraum 26. Im Walzeninnenraum 26 sind mit axialem Abstand zueinander an einer Innenumfangsfläche 28 des Walzenmantels 24 zwei scheibenartige Trägerelemente 30, 32 angeordnet und mit dem Walzenmantel 24 durch Verschweißen fest verbunden. Diese beiden auch als Ronden bezeichneten, Trägerelemente 30, 32 bereitstellenden Scheiben sind bezüglich einer Längsmitte des Walzenmantels 24 symmetrisch angeordnet und tragen in ihrem zentralen Bereich eine Unwuchtwelle 34 einer allgemein mit 36 bezeichneten Unwuchtanordnung um die Walzendrehachse D drehbar. Somit bildet die Walzendrehachse D auch eine Unwuchtachse U.

[0021] Die Unwuchtanordnung 36 umfasst ferner eine mit der Unwuchtwelle 34 beispielsweise drehfest, also zur gemeinsamen Drehung um die Unwuchtachse U bzw. Walzendrehachse D fest verbundene Unwuchtmasseneinheit 38, welche im dargestellten Beispiel zwei in axialem Abstand zueinander angeordnete Unwuchtmassen 40, 42 aufweist. Die Unwuchtmassen 40, 42 stellen in ihrer Gesamtheit einen bezüglich der Unwuchtachse U exzentrisch liegenden Massenschwerpunkt der Unwuchtmasseneinheit 38 bereit. Zur Erzeugung einer Rotation der Unwuchtwelle 34 um die Unwuchtachse U ist ein Unwuchtantrieb 44 vorgesehen, welcher beispielsweise als Hydraulikmotor oder als Elektromotor ausgebildet sein kann. Durch Drehen der Unwuchtwelle 34 um die Unwuchtachse U bzw. die Walzendrehachse D wird eine im Allgemeinen als Vibration bezeichnete, zur Walzendrehachse D orthogonal gerichtete Beschleunigung auf die Verdichterwalze 22 bzw. den Walzenmantel 24 ausgeübt.

[0022] Um das im Walzeninnenraum 26 zur Verfügung stehende Volumen effizient nutzen zu können, ist im Walzeninnenraum 26 der Bodenbearbeitungswalze 22 eine Mehrzahl von Ballasteinheiten 46, 48, 50, 52 vorgesehen. Wie in Fig. 3 veranschaulicht, liegen dabei bezüglich der Walzendrehachse D die beiden Ballasteinheiten 46, 48 und die beiden Ballasteinheiten 50, 52 einander diametral gegenüber, so dass durch die Ballasteinheiten 46, 48, 50, 52 ein auf der Walzendrehachse D liegender Massenschwerpunkt bereitgestellt ist und im Rotationsbetrieb durch die Ballasteinheiten 46, 48, 50, 52 generierte Unwuchten vermieden werden.

[0023] Jede der Ballasteinheiten 46, 48, 50, 52 umfasst ein in Richtung der Walzendrehachse D vorzugsweise zylindrisch langgestrecktes Ballastelement 54. Die Ballastelemente 54 der Ballasteinheiten 46, 48, 50, 52 weisen jeweils eine kreisringsegmentartige Querschnittskontur auf und bilden in ihrer Gesamtheit eine die Walzendrehachse D umgebende ringartige Struktur von Ballastelementen 54, wobei in Umfangsrichtung zwischen einander unmittelbar benachbarten Ballastelementen 54 jeweils ein Zwischenraum 56 gebildet ist.

[0024] Jede der Ballasteinheiten 46, 48, 50, 52 weist in Zuordnung zu deren Ballastelement 54 eine elastische Aufhängungsanordnung 58 auf. Über diese elastischen Aufhängungsanordnungen 58 sind die Ballastelemente 54 in ihren beiden axialen Endbereichen 60, 62 an den Trägerelementen 30, 32 getragen bzw. aufgehängt. Jede einem Ballastelement 54 einer jeweiligen Ballasteinheit 46, 48, 50, 52 zugeordnete Aufhängungsanordnung 58 umfasst in Zuordnung zu jedem der beiden axialen Endbereiche 60, 62 der Ballastelemente 54 jeweils eine Aufhängungseinheit 64, 66. Über die Aufhängungseinheiten 64, 66 sind die Ballastelemente 54 an den Trägerelementen 30, 32 getragen bzw. aufgehängt. Jede der Aufhängungseinheiten 64, 66 umfasst im dargestellten Ausgestaltungsbeispiel zwei mit Umfangsabstand zueinander angeordnete Aufhängungselemente 68, 70 aus elastischem Material, beispielsweise Gummimaterial. Diese als Materialblöcke ausgebildeten Aufhängungselemente sind beispielsweise durch Verschraubung mit den axialen Endbereichen 60, 62 eines jeweils zugeordneten Ballastelements 54 einerseits und jeweiligen Trägerteilen 72, 74 andererseits fest verbunden, welche mit den zugeordneten Trägerelementen 30, 32 andererseits beispielsweise ebenfalls durch Verschraubung fest verbunden sein können. Anders als beispielsweise die Unwuchtwelle 34 sind daher die Ballastelemente 54 der Ballasteinheiten 46, 48, 50, 52 grundsätzlich nicht drehbar im Innenraum 26 der Bodenbearbeitungswalze 22 getragen.

[0025] Radial innerhalb der Anbindung der Ballasteinheiten 46, 48, 50, 52 an die Trägerelemente 30, 32 kann ein im Wesentlichen zylindrisches und die Walzendrehachse D umgebendes inneres Gehäuse 76 vorgesehen und an die Trägerelemente 30, 32 beispielsweise durch Verschweißung angebunden sein, um radial außerhalb dieses inneren Gehäuses 76 zwischen diesem und dem Walzenmantel 24 einen Raumbereich 78 zur Aufnahme der Ballasteinheiten 46, 48, 50, 52 und im Inneren des inneren Gehäuses 76 einen Raumbereich 80 zur Aufnahme der Unwuchtwelle 34 mit den Unwuchtmasseneinheiten 38 daran zu begrenzen.

[0026] Jede Ballasteinheit 46, 48, 50, 52 bildet mit ihrem Ballastelement 54 und den dieses bezüglich des Walzenmantels 24 über die Trägerelemente 30 elastisch tragenden Aufhängungseinheiten 64, 66 ein Schwingungssystem, bei welchem aufgrund der elastischen Verformbarkeit der Aufhängungselemente 68, 70 jedes Ballastelement 54 sich grundsätzlich bezüglich des Walzenmantels 24 in jeder Raumrichtung, also sowohl in Richtung der Walzendrehachse D, als auch radial bezüglich der Walzendrehachse D, als auch in Umfangsrichtung um die Walzendrehachse D bewegen kann. Somit wird zwischen den Ballastelementen 54 und dem Walzenmantel 24 eine insbesondere auch hinsichtlich der durch die Unwuchtanordnung 36 generierten periodischen Bewegung, insbesondere Vibration des Walzenmantels 24, eine Entkopplung erreicht, so dass die Ballastelemente 54 nicht mit dem Walzenmantel 24 schwingen, gleichwohl aber die Gesamtmasse der Bodenbearbeitungswalze 22 unter Ausnutzung des im Walzeninnenraum 26 zur Verfügung stehenden Volumens bei Absenkung des Schwerpunkts einer eine derartige Bodenbearbeitungswalze 22 aufweisenden Bodenbearbeitungsmaschine vergrößern. Die Ballastelemente 54 sind von außen nicht sichtbar, so dass Anforderungen an das optische Erscheinungsbild an sich nicht bestehen und auch das Sichtfeld der in der Kabine 16 sitzenden Bedienperson nicht beeinträchtigt ist. Die Ballastelemente 54 können aus kostengünstigem Material, wie z. B. Beton oder/und Stahl, aufgebaut werden. Als Aufhängungselemente 68, 70 können beispielsweise Aufhängungselemente verwendet werden, welche in ähnlicher Weise auch eingesetzt werden, um eine derartige Bodenbearbeitungswalze 10 elastisch bezüglich des Walzenrahmens 22 aufzuhängen. Es ist darauf hinzuweisen, dass eine derartige Aufhängung in den Fig. 1 bis 3 nicht dargestellt ist, axial jedoch beidseits der Trägerelemente 30, 32 vorgesehen sein kann bzw. über jeweilige Drehentkopplungslager an diese Trägerelemente 30, 32 angekoppelt sein kann.

[0027] Da zwischen den Ballastelementen 54 der Ballasteinheiten 46, 48, 50, 52 der in Fig. 3 dargestellte Zwischenraum 56 gebildet ist, besteht nicht die Gefahr, dass bei Auftreten einer Relativbewegung der Ballastelemente 54 bezüglich des Walzenmantels 24 einander unmittelbar benachbarte Ballastelemente 54 gegeneinander schlagen. Um bei dieser Relativbewegung in jedem durch eine derartige Ballasteinheit 46, 48, 50, 52 bereitgestellten Schwingungssystem eine übermäßige Bewegung bzw. eine übermäßige Schwingungsanregung zu vermeiden, ist es vorteilhaft, die Masse der Ballastelemente 54 einerseits sowie die Steifigkeit der Aufhängungseinheiten 64, 66 andererseits so auszuwählen, dass die Resonanzfrequenz der so aufgebauten Schwingungssysteme nicht in einem Frequenzbereich liegt, welcher der durch die Unwuchtanordnung 36 im Bodenbearbeitungsbetrieb zum Versetzen der Bodenbearbeitungswalze 22 in Schwingung, insbesondere Vibration, vorgesehenen Schwingungsfrequenz entspricht. Vorzugsweise kann dafür gesorgt sein, dass die Resonanzfrequenz dieser jeweilige Ballasteinheiten 46, 48, 50, 52 umfassenden Schwingungssysteme über oder unter der durch die Unwuchtanordnung 36 generierten Anregungsfrequenz oder einem dieser zugeordneten Anregungsfrequenzbereich liegt.


Ansprüche

1. Bodenbearbeitungswalze für eine Bodenbearbeitungsmaschine, insbesondere Bodenverdichter, umfassend:

- einen in Richtung einer Walzendrehachse (D) langgestreckten und einen Walzeninnenraum (26) umgrenzenden Walzenmantel (44),

- wenigstens eine in dem Walzeninnenraum (26) angeordnete Ballasteinheit (46, 48, 50, 52),

dadurch gekennzeichnet,
dass jede Ballasteinheit (46, 48, 50, 52) wenigstens ein vermittels einer elastischen Aufhängungsanordnung (58) bezüglich des Walzenmantels (24) getragenes Ballastelement (54) umfasst, wobei das wenigstens eine Ballastelement (54) durch die Aufhängungsanordnung (58) mit dem Walzenmantel (24) permanent und bezüglich diesem in Radialrichtung, Axialrichtung und Umfangsrichtung bewegbar gekoppelt ist,
oder/und
dass in dem Walzeninnenraum (26) eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung aufeinanderfolgend angeordneten Ballasteinheiten (46, 48, 50, 52) vorgesehen ist, wobei jede Ballasteinheit (46, 48, 50, 52) wenigstens ein vermittels einer elastischen Aufhängungsanordnung (58) bezüglich des Walzenmantels (24) getragenes Ballastelement umfasst.
 
2. Bodenbearbeitungswalze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens einer, vorzugsweise jeder Ballasteinheit (46, 48, 50, 52) das wenigstens eine Ballastelement (54) in Richtung der Walzendrehachse (D) langgestreckt ist oder/und eine kreisringsegmentartige Querschnittskontur aufweist.
 
3. Bodenbearbeitungswalze nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass bei wenigstens einer, vorzugsweise jeder Ballasteinheit (46, 48, 50, 52) die Aufhängungsanordnung (58) an jedem axialen Ende (60, 62) des wenigstens einen Ballastelements (54) eine bezüglich des wenigstens einen Ballastelements (54) oder/und bezüglich des Walzenmantels (24) festgelegte Aufhängungseinheit (64, 66) umfasst.
 
4. Bodenbearbeitungswalze nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine, vorzugsweise beide Aufhängungseinheiten (64, 66) wenigstens ein bezüglich des wenigstens einen Ballastelements (54) und des Walzenmantels (24) festgelegtes Aufhängungselement (68, 70) umfasst.
 
5. Bodenbearbeitungswalze nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine, vorzugsweise beide Aufhängungseinheiten (64, 66) eine Mehrzahl von Aufhängungselementen (68, 70) umfasst.
 
6. Bodenbearbeitungswalze nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein, vorzugsweise jedes Aufhängungselement (68, 70) mit Elastomermaterial, vorzugsweise Gummimaterial, aufgebaut ist.
 
7. Bodenbearbeitungswalze nach einem der Ansprüche 3-6,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Walzenmantel (24) in axialem Abstand zueinander Trägerelemente (30, 32) vorgesehen sind, und dass bei wenigstens einer, vorzugsweise jeder Ballasteinheit (46, 48, 50, 52) jede der beiden Aufhängungseinheiten (64, 66) über eines der Trägerelemente (30, 32) bezüglich des Walzenmantels (24) festgelegt ist.
 
8. Bodenbearbeitungswalze nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Unwuchtanordnung (36) mit wenigstens einer im Walzeninnenraum (26) angeordneten, um eine Unwuchtachse (U) drehbaren Unwuchtmasseneinheit (38) vorgesehen ist.
 
9. Bodenbearbeitungswalze nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Unwuchtmasseneinheit (38) eine um die Unwuchtachse (U) drehbare Unwuchtwelle (34) und wenigstens eine an der Unwuchtwelle (34) getragene Unwuchtmasse (40, 42) mit bezüglich der Unwuchtachse (U) exzentrischem Massenschwerpunkt umfasst.
 
10. Bodenbearbeitungswalze nach Anspruch 7 und Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Unwuchtwelle (34) an den Trägerelementen (30, 32) drehbar getragen ist.
 
11. Bodenbearbeitungswalze nach einem der Ansprüche 8-10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Unwuchtachse (U) der Walzenlängsachse (D) entspricht, oder/und dass die Unwuchtanordnung (36) in Zuordnung zu der wenigstens einen Unwuchtmasseneinheit (38) einen Unwuchtantrieb (44) umfasst.
 
12. Bodenbearbeitungsmaschine, insbesondere Bodenverdichter, umfassend wenigstens eine Bodenbearbeitungswalze (22) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente