[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Trägerelement zum Abstützen eines Flächenelements
in einem Flügelrahmen eines Fenster- oder Türflügels, wobei der Flügelrahmen aus Profilabschnitten
eines Hohlkammerprofils aufgebaut ist und in mindestens eine Hohlkammer des Hohlkammerprofils
ein Verstärkungselement aufgenommen ist, wobei das Trägerelement ein Auflageelement
zur Bereitstellung einer Auflagefläche für das Flächenelement umfasst. Darüber hinaus
betrifft die vorliegende Erfindung einen Fenster- oder Türflügel, der ein erfindungsgemäßes
Trägerelement umfasst.
[0002] Als derartige Trägerelemente werden im Stand der Technik Glasklotzbrücken eingesetzt,
wie sie beispielsweise aus der
DE 87 03 052 U1 sowie der
DE 39 23 288 A1 bekannt sind. Solche Glasklotzbrücken sind Spritzgussteile aus einem thermoplastischen
Material und werden in den Glasfalz eines Fenster- oder Türflügelprofils klemmend
eingesetzt, um das einzusetzende Flächenelement, insbesondere die einzusetzende Isolierverglasung,
in der erforderlichen Position im Rahmen zu halten. Das von der Glasklotzbrücke zu
überbrückende Maß entspricht der Differenz des lichten Rahmenmaßes und dem Maß des
einzusetzenden Flächenelements. Dabei wird das Gewicht des Flächenelements über die
Glasklotzbrücken in den geodätisch unteren waagerechten Profilabschnitt des Flügelrahmens
geleitet. Insbesondere bei großdimensionierten Flügeln kann die Einwirkung dieses
Gewichts auf den geodätisch unteren waagerechten Profilabschnitt des Flügelrahmens
zu einer starken Durchbiegung dieses Profilabschnitts führen, was ein störungsfreies
Öffnen und Schließen des Fensters insbesondere bei hohen Temperaturen negativ beeinträchtigen
kann. Um dies zu vermeiden werden die Flächenelemente zur gleichmäßigen Abtragung
ihres Gewichts in den Flügelrahmen eingeklebt. Ein derartiges Verkleben des Flächenelements
in den Flügelrahmen ist jedoch arbeitsaufwendig und kostenintensiv.
[0003] An dieser Stelle setzt die vorliegende Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde liegt,
ein Trägerelement zum Abstützen eines Flächenelements in einem Flügelrahmen eines
Fenster- oder Türflügels zur Verfügung zu stellen, das die Nachteile des Stands der
Technik zumindest teilweise überwindet. Insbesondere soll die Gebrauchstauglichkeit
eines das erfindungsgemäße Trägerelement umfassenden Fenster- oder Türflügels auch
bei hohem Gewicht des Flächenelements gewährleistet sein. Darüber hinaus soll das
Flächenelement ohne Verkleben in dem das erfindungsgemäße Trägerelement umfassenden
Fenster- oder Türflügel gehalten werden können, ohne dass es zu einem Durchbiegen
des Flügelrahmens aufgrund des Gewichts des Flächenelements kommen kann. Darüber hinaus
liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines Fenster-
oder Türflügels, der ein erfindungsgemäßes Trägerelement umfasst.
[0004] Diese und andere Aufgaben werden erfindungsgemäß durch ein Trägerelement zum Abstützen
eines Flächenelements in einem Flügelrahmen eines Fenster- oder eines Türflügels mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 oder durch einen Fenster- oder Türflügel mit den Merkmalen
des Anspruchs 7 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
[0005] Gemäß der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, dass die Durchbiegung des geodätisch
unteren waagerechten Profilabschnitts des Flügelrahmens des Hohlkammerprofils aufgrund
des Gewichts des Flächenelements dadurch reduziert werden kann, dass das Gewicht des
Flächenelements zumindest teilweise auf einen anderen Profilholm übertragen wird.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch bewerkstelligt, dass das Trägerelement neben dem
Auflageelement zur Bereitstellung einer Auflagefläche für das Flächenelement auch
ein mindestens ein Abstützelement zur Abstützung des Trägerelements an einer Profilwand
des Hohlkammerprofils sowie mindestens ein Eingriffselement umfasst. Das Eingriffselement
kann mit dem Verstärkungselement eines benachbarten Profilabschnitts in Eingriff treten
und so zumindest einen großen Teil der Gewichtskraft des Flächenelements auf diesen
Profilabschnitt übertragen. Auf diese Weise ist die auf den geodätisch unteren Profilabschnitt
einwirkende Gewichtskraft reduziert, so dass die Gefahr des Durchbiegens des geodätisch
unteren Profilabschnittts verringert ist. Somit ist ein störungsfreies Öffnen und
Schließen des Fensters insbesondere auch bei hohen Temperaturen gewährleistet. Ein
Verkleben des Flächenelements in den Flügelrahmen ist nicht mehr erforderlich, was
auch für eine bessere Rezyklierbarkeit des erfindungsgemäßen Fenster- oder Türflügel
sorgt.
[0006] Dementsprechend liegt die vorliegende Erfindung in der Bereitstellung eines Trägerelements
zum Abstützen eines Flächenelements in einem Flügelrahmen eines Fenster- oder Türflügels,
wobei der Flügelrahmen aus Profilabschnitten eines Hohlkammerprofils aufgebaut ist
und in mindestens eine Hohlkammer des Hohlkammerprofils ein Verstärkungselement aufgenommen
ist, wobei das Trägerelement ein Auflageelement zur Bereitstellung einer Auflagefläche
für das Flächenelement umfasst, wobei sich das Trägerelement erfindungsgemäß dadurch
auszeichnet, dass es weiter mindestens ein Abstützelement zur Abstützung des Trägerelements
an einer Profilwand eines Profilabschnitts des Hohlkammerprofils sowie mindestens
ein Eingriffselement, das mit dem Verstärkungselement in Eingriff bringbar ist, das
in eine Hohlkammer des Profilabschnitts aufgenommen ist, der an den Profilabschnitt
angrenzt, an dessen einer Profilwand sich das Abstützelement abstützt, umfasst. Darüber
hinaus bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen Fenster- oder Türflügel, der
einen aus Abschnitten eines Hohlkammerprofils gebildeten Flügelrahmen; ein in eine
Hohlkammer des Hohlkammerprofils aufgenommenes Verstärkungselement; ein in den Flügelrahmen
aufgenommenes Flächenelement; und mindestens ein erfindungsgemäßes Trägerelement umfasst,
wobei das mindestens eine Abstützelement zumindest abschnittweise an einer Profilwand
des geodätisch unteren Profilabschnitt des Hohlkammerprofils anliegt und das mindestens
eine Eingriffselement mit dem Verstärkungselement in Eingriff steht, das in einer
Hohlkammer eines an den geodätisch unteren Profilabschnitt angrenzenden Profilabschnitts
des Hohlkammerprofils angeordnet ist.
[0007] Wie hierin verwendet bezieht sich der Begriff "Fenster- oder Türflügel" bevorzugt
auf einen Flügel eines Kunststofffensters oder einer Kunststofftür. Es kommen aber
auch Metallfenster oder Metalltüren sowie Verbundfenster und Verbundtüren in Betracht.
Handelt es sich um den Flügel eines Kunststofffensters oder einer Kunststofftür, so
ist als Hauptmaterial des Flügelprofils des erfindungsgemäßen Fenster- oder Türflügels
Polyvinylchlorid (PVC), insbesondere Hart-PVC (PVC-U) oder glasfaserverstärktes PVC,
dem zusätzlich Zusatzstoffe wie z. B. Stabilisatoren, Weichmacher, Pigmente und dergleichen
zugesetzt sind, bevorzugt. PVC kann gut eingefärbt bzw. gefärbt werden und nimmt kaum
Wasser auf.
[0008] Hinsichtlich des erfindungsgemäßen Trägerelements kann es hilfreich sein, wenn das
mindestens eine Eingriffselement als mindestens eine Eingriffsschiene, insbesondere
als ein Paar von Eingriffsschienen, ausgebildet ist. Derartige als Schienen ausgebildete
Einführungselemente lassen leicht in die relevante Position in dem Verstärkungselement
bringen. Dabei kann es von besonderem Nutzen sein, wenn das/die Eingriffselement(e)
mindestens einen Anlageabschnitt zur Anlage an einer Wand des Verstärkungselements
aufweist/aufweisen. Bei einem einfachen Aufbau des mindestens einen Eingriffselements
gewährleistet dies eine ausreichende Überleitung des Gewichts des Flächenelements
in das Verstärkungselement des benachbarten Profilabschnitts.
[0009] Es kann auch günstig sein, wenn das mindestens eine Abstützelement als mindestens
eine Abstützschiene ausgebildet ist. Die Ausgestaltung des mindestens einen Abstützelements
als Abstützschiene bietet einen einfachen und zuverlässigen Aufbau des erfindungsgemäßen
Trägerelements. Dabei kann es von Vorteil sein, wenn das mindestens eine Abstützelement
als ein Paar von Abstützschienen ausgebildet ist. So kann ein Verkippen des erfindungsgemäßen
Trägerelements verhindert werden.
[0010] Für das Trägerelement kommen als bevorzugte Materialien polymere Werkstoffe, wie
beispielsweise Polypropylen, Polyamide, Polyphenylsulfon (PPSU), Polyvinylidenfluorid
(PVDF), Polyethersulfon (PES), Polysulfon (PSU), Polyphenylensulfid (PPS), AcrylnitrilButadien-Styrol-Copolymerisat
(ABS), Polyoxymethylen (POM), Polyestercarbonat (PESC) und ASA (Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Terpolymer),
sowie Copolymere und Blends dieser Polymere, wobei diese Polymermaterialien auch faserverstärkt,
insbesondere glasfaserverstärkt zum Einsatz kommen können, und/oder metallische Werkstoffe,
wie beispielsweise Stahl, Edelstahl, Aluminium, Aluminium-Druckgusslegierungen, Zink-Druckgusslegierungen
oder Aluminium-Zink-Druckgusslegierungen, und/oder Verbundmaterialien der genannten
Werkstoffe, in Betracht.
[0011] Es kann auch von Vorteil sein, wenn das erfindungsgemäße Trägerelement mehrteilig,
insbesondere zweiteilig, ausgebildet ist. Beispielsweise ist es vorteilhaft, wenn
das erfindungsgemäße Trägerelement ein Abdeckelement aufweist, das mit dem mindestens
einem Eingriffselement verbindbar ist. Ein derartig ausgebildetes erfindungsgemäßes
Trägerelement lässt sich leichter in einem Flügel montieren.
[0012] In Bezug auf den erfindungsgemäßen Fenster- oder Türflügel kann es auch nützlich
sein, wenn das Flächenelement als Isolierverglasung, vorzugsweise als Mehrscheibenisolierverglasung,
ausgebildet ist. Isolierverglasungen weisen ein besonders hohes Gewicht des Flächenelements
auf, so dass der Einsatz eines erfindungsgemäßen Trägerelements besonders günstig
ist.
[0013] Es kann auch günstig sein, wenn wenigstens ein Glasklotz zwischen dem erfindungsgemäßen
Trägerelement und dem Flächenelement angeordnet ist. Dadurch übernimmt das erfindungsgemäße
Trägerelement die Funktion von Klotzbrücken, wodurch deren Anzahl im erfindungsgemäßen
Flügel verringert werden kann.
[0014] Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil aus Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt,
insbesondere aus Hart-PVC (PVC-U) oder glasfaserverstärktem PVC, das jeweils auch
nachchloriertes PVC (PVC-C) enthalten kann. Besonders bevorzugt lässt sich das erfindungsgemäße
Hohlkammerprofil in an sich bekannter Weise durch Extrusion oder Coextrusion herstellen.
[0015] Die Hohlkammerprofile werden bevorzugt zur Herstellung eines Flügels eines KunststoffFensters
oder einer Kunststoff-Tür verwendet. Durch Verschweißen von auf Gehrung geschnittenen
Abschnitten eines Kunststoff-Hohlkammerprofils kann ein Fenster- oder Türrahmen erhalten
werden. Der erhaltene Fenster- oder Türrahmen ist für den Einbau in eine Öffnung einer
Wandung eines Gebäudes vorgesehen bzw. in die Öffnung der Wandung eines Gebäudes einbaubar.
[0016] Es kann auch hilfreich sein, wenn das Verstärkungselement aus einem metallischen
Werkstoff, insbesondere Aluminium, Stahl oder Eisen, aus einem faserverstärkten polymeren
Werkestoff, insbesondere einem glasfaserverstärkten polymeren Werkstoff, oder abschnittsweise
aus einer Kombination der genannten Werkstoffe ausgebildet ist. Derartige Werkstoffe
haben sich in der Praxis als besonders geeignet erwiesen.
[0017] In einem erfindungsgemäßen Flügel sind erfindungsgemäße Trägerelemente vorzugsweise
in den beiden in einer Einbausitutation geodätisch unten angeordneten Ecken angeordnet,
also in den Ecken des Flügelrahmens, an denen der geodätisch untere, horizontal verlaufende
Profilabschnitt beteiligt ist. Ganz besonders ist ein erfindungsgemäßer Träger in
der geodätisch unteren Ecke an der Seite angeordnet, auf der der erfindungsgemäße
Flügel über Beschlagmittel drehbar gelagert an einem Blendrahmen festgelegt ist.
[0018] Das erfindungsgemäße Trägerelement, der erfindungsgemäße Fenster- oder Türflügel
sowie einzelne Teile davon können auch zeilenweise oder schichtweise unter Verwendung
eines zeilenaufbauenden oder schichtaufbauenden Fertigungsverfahrens (z. B. 3D-Druck)
hergestellt werden, bevorzugt ist jedoch die Herstellung des erfindungsgemäßen Trägerelements
als Gussteil, des Hohlkammerprofils mittels Extrusion oder Coextrusion sowie des Verstärkungselements
mittels Strangguss.
[0019] Im Folgenden soll die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die in den Figuren
dargestellten Ausführungsformen im Detail erläutert werden. Dabei zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Ansicht eines Trägerelements gemäß einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
- Figur 2
- eine schematische Draufsicht auf einen Eckbereich eines das in Fig. 1 gezeigte Trägerelements
umfassenden Fensterflügels;
- Figur 3
- eine perspektivische Ansicht eines Eckbereichs eines Flügelrahmens eines Fensterflügels
vor dem Einsetzen eines Trägerelements gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht des in Fig. 3 gezeigten Eckbereichs während des Einsetzens
des in Fig. 3 gezeigten erfindungsgemäßen Trägerelements; und
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht des in Fig. 3 und Fig. 4 gezeigten Eckbereichs nach dem
Einsetzen erfindungsgemäßen Trägerelements gemäß Fig. 3.
[0020] In Figur 1 ist ein Trägerelement 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
in einer perspektivischen Ansicht gezeigt. Gemäß dieser Ausführungsform ist das erfindungsgemäße
Trägerelement 1 als einstückiges Gussbauteil aus einer Zink-Druckgusslegierung ausgebildet.
Das erfindungsgemäße Trägerelement 1 umfasst ein Auflageelement 2, das eine geeignete
Auflagefläche für ein Flächenelement, insbesondere für eine Isolierverglasung bietet,
ein Abstützelement 3, mit dem sich das Trägerelement 1 an einer Profilwand eines Profilabschnitts
eines Hohlkammerprofils abstützen kann, sowie Eingriffselemente 4, 4', die mit einem
Verstärkungselement 13' in Eingriff gebracht werden können (Fig. 2). Das Auflageelement
2 ist als vorzugsweise ebene Auflageplatte ausgebildet. Das Auflageelement weist eine
Bohrung 6 oder mehrere Bohrungen auf, durch die jeweils ein Befestigungsmittel, insbesondere
eine Schraube, zur Befestigung des erfindungsgemäßen Trägerelements 1 an einem Flügelrahmen
7 eines erfindungsgemäßen Fensterflügels 8 geführt werden kann. An der Unterseite
der Auflageplatte ist ein als ein Paar von Abstützschienen ausgebildetes Abstützelement
3 angeformt. Die Abstützschienen setzen sich als Eingriffsschienen fort, die die Eingriffselemente
4, 4' des Trägerelements 1 gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung repräsentieren. An ihren Enden weisen die Eingriffselemente 4, 4' jeweils
einen Anlageabschnitte 9, 9'auf. Auf den Eingriffselementen 4, 4' befindet sich eine
Abdeckplatte 10, die wiederum eine oder mehrere Bohrungen 6' aufweist, durch die jeweils
ein Befestigungsmittel, insbesondere eine Schraube, zur weiteren Befestigung des erfindungsgemäßen
Trägerelements 1 an einem Flügelrahmen 7 eines erfindungsgemäßen Fensterflügels 8
geführt werden kann. An einer Seite weisen das Auflageelement 2 und die Abdeckplatte
10 eine Abwinkelung 11 auf.
[0021] Eine Einbausituation des in Fig. 1 gezeigten erfindungsgemäßen Trägerelements 1 in
einen aus Profilabschnitten 12, 12' gebildeten Flügelrahmen 7 eines erfindungsgemäßen
Fensterflügels 8 ist in Fig. 2 in einer schematischen Draufsicht dargestellt. Der
Flügelrahmen 7 ist dabei durch Verschweißen von auf Gehrung geschnittenen Profilabschnitten
12, 12' eines Kunststoff-Hohlkammerprofils hergestellt, wobei in Fig. 2 ein Eckbereich
des Flügelrahmens 7 mit einem in einer Einbausituation geodätisch unteren, horizontal
verlaufenden Profilabschnitt 12 sowie einen damit verbundenen vertikal verlaufenden
Profilabschnitt 12' gezeigt ist. In eine Hohlkammer der Profilabschnitte 12, 12',
die üblicherweise als Armierungskammer bezeichnet wird, sind vorzugsweise als Stahlarmierung
ausgebildete Verstärkungselemente 13, 13' eingesetzt, die sich nicht vollständig in
die Ecken des Flügelrahmens 7 erstrecken. In den Eckbereichen weisen die Profilabschnitte
12, 12' also Bereiche auf, in denen kein Verstärkungselement vorhanden ist. Auf das
als Auflageplatte ausgebildete Auflageelement 2 kann ein vorzugsweise als Isolierverglasung
ausgebildetes Flächenelement (nicht dargestellt) aufgesetzt werden. Das Abstützelement
3 stützt sich an einer Profilwand 14 des Profilabschnitts 12 ab. Gleichermaßen liegen
die als Eingriffsschienen ausgebildeten Eingriffselemente 4, 4' des erfindungsgemäßen
Trägerelements 1 an der entsprechenden Profilwand 14' des Profilabschnitts 12' an.
Der Endabschnitt der Eingriffsschienen erstreckt sich jedoch in das Verstärkungselement
13'des Profilabschnitts 12' hinein. Dabei liegen die Anlageabschnitte 9, 9' an einer
Wand des Verstärkungselements 13' an. Dadurch wird das Gewicht des Flächenelements
großteils auf den senkrecht verlaufenden Profilabschnitt 12' übertragen, so dass die
auf den geodätisch unteren Profilabschnitt 12 einwirkende Gewichtskraft reduziert
ist, was die Gefahr des Durchbiegens des geodätisch unteren Profilabschnittts 12 verringert.
Somit ist ein störungsfreies Öffnen und Schließen des den erfindungsgemäßen Flügel
8 umfassenden Fensters gewährleistet. Ein Verkleben des Flächenelements in den Flügelrahmen
7 kann unterbleiben, wodurch der erfindungsgemäße Flügel 8 leicht in seine Teile zerlegt
werden kann, was die Rezyklierbarkeit des erfindungsgemäßen Fensterflügels 8 verbessert.
[0022] Der Einbau des erfindungsgemäßen Trägerelements 1 in einen Flügelrahmen 7 ist in
Fig. 3 bis Fig. 5 in einer Abfolge von perspektivischen Ansichten eines Eckbereichs
eines Flügelrahmens 7 eines Fensterflügels 8 vor (Fig. 3), während (Fig. 4) und nach
(Fig. 5) dem Einsetzen des erfindungsgemäßen Trägerelements 1 dargestellt.
[0023] Der gezeigte Eckbereich ist wiederum aus dem in einer Einbausituation geodätisch
unteren, horizontal verlaufenden Profilabschnitt 12 und dem damit verbundenen vertikal
verlaufenden Profilabschnitt 12' aufgebaut, wobei entsprechende Profilstücke des Kunststoff-hohlkammerprofils
auf Gehrung geschnitten und miteinander verschweißt wurden. In die Armierungskammer
sind jeweils Versteifungselemente 13, 13' eingeschoben, wobei sich die Versteifungselemente
13, 13' jeweils nicht ganz bis in die Ecken erstrecken. In diesem Versteifungselement-freien
Bereich des Flügelrahmens 7 sind zwei Nuten 15, 15' eingebracht. In den vertikal verlaufenden
Profilabschnitt 12' sind zwei Bohrungen 16, 16' eingebracht, durch die wiederum Befestigungsmittel,
insbesondere Schrauben, zur Befestigung des erfindungsgemäßen Trägerelements 1 am
Flügelrahmen 7 geführt sein können. Die beiden Nuten 15, 15' sind dabei so dimensioniert
und voneinander beabstandet, dass sie zur Aufnahme der als ein Paar von Abstützschienen
ausgebildeten Abstützelemente 3, 3' und der als ein Paar von Eingriffsschienen ausgebildeten
Eingriffselemente 4, 4' geeignet sind. Die Anlageabschnitte 9, 9' der Eingriffselemente
4, 4' werden auf der Seite des vertikal verlaufenden Profilabschnitts 12' in die Nuten
15, 15' eingesetzt (Fig. 4) und das erfindungsgemäße Trägerelement 1 wird solange
in den Eckbereich des Flügelrahmens drehend eingeschoben, bis die Anlageabschnitte
9, 9' am Verstärkungselement 13' anliegen. In dieser Position liegen auch die Abstützelemente
3, 3' an der Profilwand 14 des unteren Profilabschnitts 12 an. Dieser Zustand ist
in Fig. 5 gezeigt. Abschließend wird das erfindungsgemäße Trägerelement 1 mittels
durch die Bohrungen 16, 16' des vertikal verlaufenden Profilabschnitts 12' und entsprechenden
Bohrungen 6' im Auflageelement 2 des Trägerelements 1 geführten Befestigungsmitteln
(nicht dargestellt) an dem Flügelrahmen festgelegt, wobei die Befestigungsmittel in
das Verstärkungselement 13' des vertikal verlaufenden Profilabschnitts 12' eingreifen,
so dass die Gewichtkraft eines auf das Auflageelement 2 des erfindungsgemäßen Trägerelements
1 aufgesetzten Flächenelements nicht ausschließlich auf den unteren Profilabschnitt
12, sondern zumindest teilweise auch auf das Verstärkungselement 13' des vertikal
verlaufenden Profilabschnitts 12' einwirkt.
[0024] In einem Fenster liegt der erfindungsgemäße Flügel 8 über Dichtungen im geschlossenen
Zustand des Fensters an einem Blendrahmen an. Dabei ist der erfindungsgemäße Flügel
8 über Beschlagmittel (nicht dargestellt) drehbar gelagert am Blendrahmen festgelegt.
[0025] Die vorliegende Erfindung wurde exemplarisch unter Bezugnahme auf Flügel eines Fensters
beschrieben. Es versteht sich, dass die vorliegende Erfindung auch auf Türflügel entsprechend
anwendbar ist.
1. Trägerelement (1) zum Abstützen eines Flächenelements in einem Flügelrahmen (7) eines
Fenster- oder Türflügels (8), wobei der Flügelrahmen (7) aus Profilabschnitten (12,
12') eines Hohlkammerprofils aufgebaut ist und in mindestens eine Hohlkammer des Hohlkammerprofils
ein Verstärkungselement (13, 13') aufgenommen ist, wobei das Trägerelement (1) ein
Auflageelement (2) zur Bereitstellung einer Auflagefläche für ein Flächenelement umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Trägerelement (1) weiter mindestens ein Abstützelement (3, 3') zur Abstützung
des Trägerelements (1) an einer Profilwand (14) eines Profilabschnitts (12) des Hohlkammerprofils
sowie mindestens ein Eingriffselement (4, 4'), das mit dem Verstärkungselement (13')
in Eingriff bringbar ist, das in eine Hohlkammer des Profilabschnitt (12') aufgenommen
ist, der an den Profilabschnitt (12) angrenzt, an dessen einer Profilwand (14) sich
das mindestens eine Abstützelement (3,3') abstützt, umfasst.
2. Trägerelement (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Eingriffselement (4,4') als mindestens eine Eingriffsschiene
ausgebildet ist.
3. Trägerelement (1) nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das/die Eingriffselement(e) (4,4') mindestens einen Anlageabschnitt (9, 9') zur Anlage
an einer Wand des Verstärkungselements (13') aufweist/aufweisen.
4. Trägerelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Abstützelement (3, 3') als mindestens eine Abstützschiene ausgebildet
ist.
5. Trägerelement (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Abstützelement (3, 3') als ein Paar von Abstützschienen ausgebildet
ist.
6. Trägerelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (1) mehrteilig, insbesondere zweiteilig, ausgebildet ist.
7. Trägerelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (1) einen polymeren Werkstoff, wie beispielsweise Polypropylen,
Polyamide, Polyphenylsulfon (PPSU), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polyethersulfon (PES),
Polysulfon (PSU), Polyphenylensulfid (PPS), Acrylnitril-Butadien-StyrolCopolymerisat
(ABS), Polyoxymethylen (POM), Polyestercarbonat (PESC) und ASA (Acrylnitril-Styrol-Acrylester-Terpolymer),
sowie Copolymere und Blends dieser Polymere, wobei diese Polymermaterialien auch faserverstärkt,
insbesondere glasfaserverstärkt zum Einsatz kommen können, und/oder einen metallischen
Werkstoff, wie beispielsweise Stahl, Edelstahl, Aluminium, Aluminium-Druckgusslegierungen,
Zink-Druckgusslegierungen oder Aluminium-Zink-Druckgusslegierungen, und/oder ein Verbundmaterial
der genannten Werkstoffe umfasst.
8. Fenster- oder Türflügel (8), umfassend
(a) einen aus Abschnitten eines Hohlkammerprofils gebildeten Flügelrahmen (7);
(b) ein in eine Hohlkammer des Hohlkammerprofils aufgenommenes Verstärkungselement
(13, 13');
(c) ein in den Flügelrahmen (7) aufgenommenes Flächenelement; und
(d) mindestens ein Trägerelement (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei
das mindestens eine Abstützelement (3, 3') zumindest abschnittweise an einer Profilwand
(14) des geodätisch unteren Profilabschnitt (12) des Hohlkammerprofils anliegt und
das mindestens eine Eingriffselement (4, 4') mit dem Verstärkungselement (13) in Eingriff
steht, das in einer Hohlkammer eines an den geodätisch unteren Profilabschnitt (12)
angrenzenden Profilabschnitts (12') des Hohlkammerprofils angeordnet ist.
9. Fenster- oder Türflügel (8) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Flächenelement als Isolierverglasung, vorzugsweise als Mehrscheibenisolierverglasung,
ausgebildet ist.