[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe mit einer Abhebevorrichtung gemäss dem Oberbegriff
des unabhängigen Anspruchs.
[0002] Lager kommen überall dort zur Anwendung, wo Kräfte, die in bestimmte Richtungen wirken,
kompensiert bzw. Bewegungen eines Objektes in die unerwünschten Richtungen verhindert
werden müssen. In Pumpen werden hierbei im Wesentlichen zwei Arten von Lagern verwendet,
Radial- und Axiallager.
[0003] Beim Betrieb von Kreiselpumpen entsteht ein Axialschub, der in Richtung Saugseite
wirkt. Um diesen Schub aufzuheben, ist an der Druckseite der Welle eine Entlastungsscheibe
eingebaut, deren Funktion vom Pumpendruck abhängt. Wenn die Förderflüssigkeit nicht
den nötigen Druck aufweist, z.B. beim An- oder Abfahren der Pumpe, kann es zu Berührungen
von Entlastungsscheibe und - Gegenscheibe kommen. Dies verursacht Verschleiss, der
schliesslich den Ausfall der Anlage zur Folge haben kann. Um die kritischen Phasen
beim An- und Abfahren zu überbrücken werden Abhebevorrichtungen verwendet. Da die
Entlastungsscheiben im Stillstand des Pumpenaggregates aufeinanderliegen, kommt es
bei geringen Drehzahlen, d.h. beim An- und Abfahren des Pumpenaggregates zur Berührung
und somit zu Verschleisserscheinungen. Der Grund dafür ist, dass sich noch kein hydraulisch
stabiles Kräfteverhältnis an den Entlastungsscheiben einstellen und somit auch kein
Entlastungsspalt entstehen kann. Um ein berührungsloses An- oder Abfahren des Pumpenaggregates
zu gewährleisten, wird durch Abhebevorrichtungen eine Verschiebung der Pumpenwelle
erzeugt, wobei ein Spalt gebildet wird.
[0004] Aus der
EP 0 355 796 A2 ist eine Kreiselpumpe mit einer Abhebevorrichtung und einem elektromagnetischen Lager
bekannt. Entlastungsvorrichtungen werden seit langer Zeit verwendet, um bei einer
laufenden Kreiselpumpe den Axialschub auszugleichen. Eine typische Entlastungsvorrichtung
einer Kreiselpumpe umfasst eine rotierende Entlastungsscheibe und eine feststehende
Entlastungsgegenscheibe, die einen in radialer Richtung verlaufenden Spalt bilden,
durch den ein Teil des in der Kreiselpumpe unter Druck stehenden Fluides gegen aussen
abfliesst. Dadurch wird die Welle der Kreiselpumpe in axialer Richtung in einem Gleichgewichtszustand
gehalten, zwischen der durch den Axialschub bewirkten Kraft und der durch die Entlastungsvorrichtung
bewirkte Gegenkraft. Beim Betrieb der Kreiselpumpe können Übergangsphasen auftreten,
zum Beispiel beim Anlaufen oder Abstellen, während denen das Fluid einen geringen
Druck aufweisen kann, sodass die Welle nicht in einem Gleichgewichtszustand gehalten
werden kann. In einer solchen Übergangssituation besteht die Gefahr, dass die beiden
Scheiben der Entlastungsvorrichtung sich gegenseitig berühren, was diese beschädigen
könnte. Um derartige Schäden zu vermeiden, wird während der Übergangsphase oder während
dem Stillstand der Kreiselpumpe mittels eines angesteuerten Elektromagneten derart
auf die axiale Lage der Welle eine Kraft ausgeübt, dass sich die beiden Scheiben der
Entlastungsvorrichtung nicht berühren.
[0005] Diese bekannte Vorrichtung weist den Nachteil auf, dass die axiale Lage der Welle
mit einem Sensor zu erfassen ist und mit Hilfe ansteuerbarer Elektromagneten zu regeln
ist. Die bekannte Vorrichtung weist den weiteren Nachteil auf, dass einerseits der
maximal mögliche Verschiebungsweg in axialer Richtung sehr klein ist und andererseits
kann die Abhebevorrichtung nicht im Kontakt zu einer geförderten Flüssigkeit beziehungsweise
einem geförderten Fluid stehen, wodurch weitere Dichtungen benötigt werden.
[0006] Aus der
WO 2015/074903 ist ein Entlastungselement bekannt, welches drehfest mit der Welle gekoppelt ist.
Mit dem Gegenelement wird ein Drosselspalt gebildet, indem am Gegenelement eine Einrichtung
zur Abstandshaltung des Entlastungselements vom Gegenelement angeordnet ist. Die Einrichtung
zur Abstandshaltung besitzt ein Kraftelement, bevorzugt eine Feder, welche eine Kraft
entgegengerichtet zum Axialschub erzeugt. Diese bekannte Vorrichtung weist den Nachteil
auf, dass die Einrichtung zur Abstandshaltung im Anfahrzustand und im Abfahrzustand
gegen das Entlastungselement drückt und dort für Verschleiss sorgt.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Pumpe mit einer Abhebevorrichtung mit einfachem
konstruktivem Design bereitzustellen, die die aus dem Stand der Technik bekannten
nachteiligen Wirkungen vermeidet, insbesondere sowohl in Kontakt zu einem geförderten
Fluid stehen kann, als auch einen verringerten Verschleiss aufweist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Pumpe mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
gelöst.
[0009] Die abhängigen Ansprüche beziehen sich auf besonders vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung.
[0010] Die Erfindung betrifft eine Pumpe mit einer Abhebevorrichtung zur Kompensation eines
Axialschubes einer Welle der Pumpe in einem vorgebbaren Betriebszustand, im speziellen
während einem Anfahrzustand und / oder Abfahrzustand der Pumpe. Die Pumpe umfasst
dabei ein Gehäuse mit einem Einlass für ein Fluid auf einer Niederdruckseite und einem
Auslass für das Fluid auf einer Hochdruckseite der Pumpe, in welchem Gehäuse die Welle
angeordnet ist; sowie ein drehfest mit der Welle verbundenes Entlastungselement und
ein mit dem Gehäuse verbundenes Gegenelement. Die Pumpe ist dadurch gekennzeichnet,
dass die Abhebevorrichtung eine Feder und ein drehfest mit der Welle verbundenes Schubelement
umfasst, und in einem Anfahrzustand und/oder Abfahrzustand der Pumpe mittels der Feder
eine dem Axialschub entgegengerichtete Federkraft über das Schubelement auf die Welle
übertragbar ist, sodass das Entlastungselement und das korrespondierende Gegenelement
voneinander getrennt sind, wobei zwischen der Feder und dem Schubelement ein Kontaktelement
angeordnet ist. Eine dem Schubelement zugewandte Seite des Kontaktelements ist derart
mit der Hochdruckseite strömungsverbunden, sowie eine der Feder zugewandte Seite des
Kontaktelements derart mit der Niederdruckseite strömungsverbunden, dass das Schubelement
und das Kontaktelement durch eine zwischen der der Feder zugewandten Seite des Kontaktelements
und der dem Schubelement zugewandten Seite des Kontaktelements erzeugbare Druckdifferenz
beabstandet werden können.
[0011] Im Betriebszustand kann die Feder also expandiert oder komprimiert werden. Unter
einem Axialschub ist im Folgenden im Allgemeinen die Wirkung einer Kraft zu verstehen,
welche in axialer Richtung auf die Welle der Pumpe wirkt und welche durch die Rotation
von Pumpenrädern der Pumpe hervorgerufen wird. Unter der Feder ist im Folgenden im
Allgemeinen ein Element zu verstehen, welches eine dem Axialschub entgegengerichtete
Kraft erzeugt, zum Beispiel durch Expansion eines elastischen Elements. Insbesondere
ist unter der Feder eine Feder zu verstehen, welche eine mit der Federkonstante korrelierende
Federkraft ausübt. Die Feder kann zum Beispiel als eine Spiralfeder oder eine Tellerfeder
ausgestaltet sein.
[0012] Unter einem Anfahrzustand ist im Folgenden im Allgemeinen der Zustand der Pumpe zu
verstehen, in welchem die Pumpe gestartet wird und hochfährt, insbesondere der Zustand
in welchem noch kein oder ein nicht ausreichender Schmiermittelfilm zwischen dem Gegenelement
und dem Entlastungselement ausgebildet ist, insbesondere der Zustand in welchem die
Federkraft in derart grösser als der Axialschub ist, dass das Entlastungselement und
das Gegenelement voneinander getrennt sind. Unter einem Abfahrzustand ist im Folgenden
im Allgemeinen der Zustand der Pumpe zu verstehen, in welchem die Pumpe gestoppt wird
und herunterfährt, insbesondere der Zustand in welchem der Schmiermittelfilm zwischen
dem Gegenelement und dem Entlastungselement abnimmt, insbesondere der Zustand in welchem
die Federkraft in derart grösser als der Axialschub ist, dass das Entlastungselement
und das Gegenelement voneinander getrennt sind. Unter einem Schmierfluid ist im Folgenden
im Allgemeinen ein Stoff mit Schmiereigenschaften zu verstehen, insbesondere kann
ein Schmierfluid auch ein Schmiermittel sein. In der Praxis kann das Schmierfluid
unmittelbar das gepumpte Produkt / Fluid sein, sodass die Pumpe als eine produktgeschmierte
Pumpe ausgestaltet ist.
[0013] In einem Betriebszustand der Pumpe wird ein Förderdruck durch die Rotation der Welle
mit den Pumpenrädern erzeugt, sodass das Fluid vom Einlass an der Niederdruckseite
zum Auslass an der Hochdruckseite der Pumpe gefördert wird. Dieser Förderdruck wird
in der erfindungsgemässen Pumpe dazu verwendet, um das Kontaktelement und das Schubelement
voneinander zu beabstanden, sodass ein Verschleiss des Kontaktelementes und des Schubelementes
nach dem Anfahrzustand und/oder vor dem Abfahrzustand (also im «normalen» Betriebszustand)
vermieden werden kann. Die Abhebevorrichtung kann über die erfindungsgemässe Vorrichtung
also vor Verschleiss während dem normalen Betriebszustand bewahrt werden, da durch
den Förderdruck, beziehungsweise durch die Druckdifferenz des Förderdruckes an verschiedenen
Stellen der Pumpe, ein kraftschlüssiger Kontakt von Kontaktelement und Schubelement
vermieden wird. Es erfolgt also keine Auswirkung der Federkraft auf das Schubelement.
[0014] Während des Anfahrzustandes und/oder des Abfahrzustand wird hingegen durch einen
axialen Druck auf das Schubelement (die Federkraft der Feder), das Entlastungselement
und das Gegenelement voneinander getrennt, um eine Abnutzung des Entlastungselements
und des Gegenelements wegen mangelnder Schmierung vorzubeugen. Die Federkraft wirkt
insbesondere parallel zu einer Achse der Welle, sodass der Axialschub der Pumpenwelle
im Anfahrzustand und/oder im Abfahrzustand kompensiert werden kann. Nach dem Anfahrzustand,
wenn eine Selbstschmierung der Pumpe angelaufen ist, bildet sich ein Schmiermittelfilm
zwischen dem Entlastungselement und dem Gegenelement, sodass das Entlastungselement
und Gegenelement im Wesentlichen verschleissfrei unter Vermittlung eines sich dazwischen
befindlichen Schmierfilms eines Schmierfluids aufeinander laufen können. Bevorzugt
kann die erfindungsgemässe Pumpe eine produktgeschmierte Pumpe sein, sodass das Schmierfluid
dem geförderten Fluid entspricht.
[0015] Die erfindungsgemässe Pumpe kann eine im Gehäuse angeordnete Entlastungskammer umfassen,
wobei die der Feder zugewandte Seite des Kontaktelements über die Entlastungskammer
mit der Niederdruckseite strömungsverbunden ist. Die Feder ist dabei bevorzugt als
Spiralfeder, Tellerfeder oder als elastisches Element ausgestaltet. Insbesondere können
das Kontaktelement und die Feder als ein einzelnes Bauelement ausgestaltet sein.
[0016] Alternativ könnte die Feder auch als eine Zugfeder ausgestaltet sein, welche durch
eine Kontraktion, die dem Axialschub entgegengerichtete Federkraft erzeugt und über
das Schubelement auf die Welle übertragen werden kann. Bei dieser Ausführungsform
könnte die Zugfeder zwischen Gehäuse und Kontaktelement gespannt sein, um die dem
Axialschub entgegengerichtete Federkraft zu erzeugen. Durch einen zwischen dem Schubelement
und dem Kontaktelement erzeugbaren Druck, könnte die Feder dabei derart expandiert
werden, dass das Kontaktelements vom Schubelement beabstandet wird.
[0017] Die erzeugbare Druckdifferenz kann einer Druckdifferenz zwischen einem Saugdruck
und einem Pumpdruck der Pumpe entsprechen. Dabei ist der Saugdruck ein Druck am Einlass
der Pumpe und der Pumpdruck ein Druck an einer Pumpstufe der Pumpe. Während dem Anfahrzustand
und / oder Abfahrzustand entspricht die Druckdifferenz zwischen Pumpdruck und Saugdruck
derart einem Wert, dass das Kontaktelement in Richtung des Schubelements bewegt wird
(entgegengesetzte Richtung zum Axialschub). Es gibt keine ausreichend grosse Druckdifferenz
um die Federkraft zu überwinden, wodurch das Kontaktelement also in Richtung der Federkraft
bewegt wird und so im Kontakt, mit dem Schubelement steht, um das Entlastungselement
und das korrespondierende Gegenelement voneinander zu trennen. Im normalen Betriebszustand
ist der Saugdruck hingegen geringer als der Pumpdruck, wodurch das Kontaktelement
vom dem Schubelement wegbewegt wird (in Richtung zum Axialschub) also in die entgegengesetzte
Richtung der Federkraft bewegt wird, um so den Kontakt mit dem mit der Welle rotierenden
Schubelement zu vermeiden. Ein Hochdruckraum, welcher zwischen Kontaktelement und
Schubelement angeordnet ist, ist im Betriebszustand mit dem Fluid befüllt und steht
unter dem Pumpdruck (mit Pumpstufe strömungsverbunden). Ein Niederdruckraum auf der
Seite des Kontaktelementes welche der Feder zugewandt ist (in welchem die Feder angeordnet
ist), ist mit dem Fluid befüllt und steht unter dem Saugdruck (mit Einlass der Pumpe
strömungsverbunden). Das Kontaktelement und die Feder sind dabei an dem Gehäuse der
Pumpe angeordnet. Zwischen dem Kontaktelement und dem Gehäuse kann vorzugsweise eine
Dichtung angeordnet sein, um den Hochdruckraum und den Niederdruckraum gegeneinander
abzudichten. Die Dichtung ist also derart zwischen dem Kontaktelement und dem Gehäuse
angeordnet, dass die der Feder zugewandte Seite des Kontaktelements und die der dem
Schubelement zugewandte Seite des Kontaktelements gegeneinander abgedichtet sind.
[0018] In der Praxis kann die Pumpe dabei als eine mehrstufige Pumpe mit mindestens einer
ersten Pumpenstufe und einer zweiten Pumpenstufe ausgestaltet sein. Die der Feder
zugewandte Seite des Schubelements ist dabei mit der ersten oder der zweiten Pumpenstufe
strömungsverbunden und die der Feder zugewandte Seite des Kontaktelements ist dabei
mit der Saugseite strömungsverbunden. Der Pumpdruck entspricht dabei dem Druck der
ersten oder zweiten Pumpstufe. Alternativ kann die der Feder zugewandte Seite des
Kontaktelements mit der ersten Pumpenstufe strömungsverbunden sein und die der dem
Schubelement zugewandte Seite des Kontaktelements mit einer höheren Pumpstufe (Pumpstufe
mit höherem Druck in Richtung Auslass) strömungsverbunden sein.
[0019] Das Kontaktelement kann als ein Druckring ausgestaltet sein, welcher ein scheibenförmiger
Ring, insbesondere ein scheibenförmiger Kreisring ist, welcher zwischen dem Schubelement
und der Feder zur Kraftübertragung angeordnet ist und in der Regel aus einem geeigneten
Metall oder einem anderen geeigneten Werkstoff hergestellt ist, so dass die axial
wirkenden Federkräfte mittels des Druckrings geeignet über das Schubelement auf die
Welle übertragen werden können. Ausserdem kann die Pumpe eine Vielzahl von Kontaktelementen
umfassen, welche jeweils zwischen einer Feder und dem Schubelement angeordnet sind.
So kann die Pumpe also auch eine Vielzahl von Federn umfassen, vorzugsweise eine gleiche
Anzahl von Federn und Kontaktelementen. Alternativ kann die Pumpe eine einzige Feder
umfassen, welche um die Welle (beziehungsweise einen Wellenstumpf / Aufsatz), insbesondere
um einen zylindrischen Ring im Gehäuse geschlungen ist.
[0020] Die Welle der Pumpe ist in einem Wellenlager rotierbar gelagert. Hierbei ist das
Wellenlager vorzugsweise ein reines Radiallager. Das Radiallager ist besonders bevorzugt
produktgeschmiert. Im speziellen kann das Radiallager Siliziumcarbid umfassen oder
aus Siliziumcarbid bestehen. In der Praxis kann das Radiallager ein Gleitlager sein.
Eine Axiallagerung der Pumpe kann vorzugsweise durch das Entlastungselement und das
Gegenelement erfolgen. Prinzipiell können Entlastungselement und / oder das Gegenelement
als eine Scheibe ausgestaltet sein.
[0021] Die erfindungsgemässe Pumpe kann also insbesondere als Pumpe mit produktgeschmierten
Lagern ausgestaltet sein, welche in der Regel eine sehr kompakte Bauweise aufweist,
da die meisten Teile direkt mit dem Fluid in Kontakt stehen. Folglich werden keine
zusätzlichen ölgeschmierten Lager benötigt und somit keine Gleitringdichtungen, um
die Lager vom Fluid zu trennen. Aufgrund dessen ist die Abhebevorrichtung derart ausgestaltet,
dass diese mit Kontakt zu dem Fluid arbeiten kann.
[0022] In der Praxis kann die Abhebevorrichtung auf der Antriebsseite und/oder auf der Nichtantriebsseite
angeordnet sein. Bevorzugt ist die Abhebevorrichtung auf der Nichtantriebsseite an
einem Ende der Welle angeordnet.
[0023] In Ausführung der Erfindung ist das Entlastungselement vorzugsweise mit der Welle
drehfest verbunden und das Gegenelement stationär am Gehäuse angeordnet, also unbeweglich,
mit dem Pumpengehäuse verbunden, sodass durch eine axiale Bewegung der Welle eine
Verschiebung von dem Entlastungselement gegen das Gegenelement erfolgt.
[0024] In einem weiteren für die Praxis wichtigen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann
die Feder die Pumpenwelle umschlingen, also um die Pumpenwelle angeordnet sein, insbesondere
um den zylindrischen Ring im Gehäuse oder um einen auf dem Ende der Welle (auch Wellenstumpf)
angeordneten Aufsatz angeordnet sein. In einem weiteren speziellen Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann die Abhebevorrichtung mehrere Federn, insbesondere drei oder vier
Federn umfassen, welche in gleichem Abstand entlang eines Umfangs der Welle am Gehäuse
angeordnet sind.
[0025] Ausserdem kann eine Kontaktfläche des Entlastungselements und/oder des Gegenelements
beschichtet sein, insbesondere keramisch beschichtet sein. Somit kann der Verschleiss
der beiden Elemente minimiert werden. Dabei kann das Entlastungselement und/oder das
Gegenelement einen faserverstärkten Verbundwerkstoff oder einen thermoplastischen
Kunststoff, insbesondere ein Polyetherketon umfassen. Das Entlastungselement und/oder
das Gegenelement können aus einem oder mehreren dieser Werkstoffe, im Speziellen auch
aus einem Verbundwerkstoff hergestellt sein. Durch die erfindungsgemässe Pumpe können
das Entlastungselement und das Gegenelement jedoch auch einfach aus Stahl gefertigt
sein, ohne besondere Beschichtungen zu besitzen, da durch die Abhebevorrichtung ein
Verschleiss von Entlastungselement und Gegenelement vermieden wird. So können auch
insbesondere die Kosten von Entlastungselement und Gegenelement gesenkt werden, ohne
dass ein verfrühter Verschleiss erfolgt,
[0026] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert.
[0027] Die Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Pumpe;
- Fig. 2
- eine weitere schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Pumpe.
[0028] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Pumpe 1.
[0029] Die erfindungsgemässe Pumpe 1 ist als eine produktgeschmierte mehrstufige Pumpe 1
ausgestaltet und umfasst eine Abhebevorrichtung 10 zur Kompensation eines Axialschubes
A einer Welle 2 der Pumpe 1 in einem vorgebbaren Betriebszustand, im speziellen während
einem Anfahrzustand und / oder Abfahrzustand der Pumpe 1. Dadurch dass die Pumpe 1
produktgeschmiert ist, wird eine sehr kompakte Bauweise ermöglicht, da die meisten
Teile direkt mit einem Fluid in Kontakt stehen. Folglich werden keine zusätzlichen
ölgeschmierten Lager benötigt und somit keine Gleitringdichtung, um die Lager vom
Fluid zu trennen. Aufgrund dessen ist die Abhebevorrichtung 10 auch derart ausgestaltet,
dass diese mit Kontakt zu dem Fluid arbeiten kann.
[0030] Hierbei umfasst die Pumpe 1 weiter ein Gehäuse 3 in welchem die Welle 2 angeordnet
ist, und welches Gehäuse 3 einen Einlass für ein Fluid auf einer Niederdruckseite
und einem Auslass für das Fluid auf einer Hochdruckseite der Pumpe 1 umfasst, wobei
die Pumpe weiter ein drehfest mit der Welle 2 verbundenes Entlastungselement 5 sowie
ein mit dem Gehäuse 3 verbundenes Gegenelement 6 umfasst.
[0031] Die Abhebevorrichtung 10 umfasst eine Feder 11 und ein drehfest mit der Welle 2 verbundenes
Schubelement 12. Zwischen der Feder 11 und dem Schubelement 12 ist ein Kontaktelement
13 angeordnet, welches wie die Feder 11 am Gehäuse 3 angeordnet ist. Hierbei kann
das Gehäuse 3 mehrteilig ausgestaltet sein und ein Pumpengehäuse und ein Gehäuseteil
für die Abhebevorrichtung 10 umfassen. Der Gehäuseteil für die Abhebevorrichtung 10
ist dabei an dem Pumpengehäuse angeordnet, insbesondere angeschraubt.
[0032] In einem Anfahrzustand und/oder Abfahrzustand der Pumpe 1 wird mittels der Feder
11 eine dem Axialschub A entgegengerichtete Federkraft F über das Schubelement 12
auf die Welle 2 übertragen, sodass das Entlastungselement 5 und das korrespondierende
Gegenelement 6 voneinander getrennt sind. Hierfür ist die Feder 11 als eine Druckfeder
ausgestaltet.
[0033] In einem Betriebszustand der Pumpe 1 wird der Förderdruck durch die Rotation der
Welle 2 mit den Pumpenrädern (hier nicht gezeigt) erzeugt, sodass das Fluid vom Einlass
an der Niederdruckseite zum Auslass an der Hochdruckseite der Pumpe 1 gefördert wird.
Dieser Förderdruck wird in der Pumpe 1 dazu verwendet, um das Kontaktelement 13 und
das Schubelement 12 in einem normalen Betriebszustand voneinander zu beabstanden,
sodass ein Verschleiss nach dem Anfahrzustand und/oder vor dem Abfahrzustand (also
im «normalen» Betriebszustand) vermieden wird.
[0034] Die erfindungsgemässe Abhebevorrichtung 10 kann den Verschleiss während dem normalen
Betriebszustand verhindern, da die dem Schubelement 12 zugewandte Seite des Kontaktelements
13 derart mit der Hochdruckseite strömungsverbunden, sowie die der Feder 11 zugewandte
Seite des Kontaktelements 13 derart mit der Niederdruckseite strömungsverbunden ist,
dass das Schubelement 12 und das Kontaktelement 13 durch eine, zwischen der der Feder
11 zugewandten Seite des Kontaktelements 13 und der dem Schubelement 12 zugewandten
Seite des Kontaktelements 13, erzeugbare Druckdifferenz beabstandet werden können.
[0035] Dass das Schubelement 12 und das Kontaktelement 13 beabstandet werden, bedeutet,
dass ein Abstand zwischen der Feder 11 und dem Schubelement 12 vergrössert wird und
ein Abstand zwischen dem Kontaktelement 13 und dem Schubelement 12 vergrössert wird,
wobei die Feder 11 komprimiert wird. Somit wird die Federkraft F im normalen Betriebszustand
nicht auf das Schubelement 12 übertragen und es gibt keinen Kontakt zwischen Schubelement
12 und Kontaktelement 13.
[0036] Die erzeugbare Druckdifferenz entspricht einer Druckdifferenz zwischen einem Saugdruck
und einem Pumpdruck der Pumpe 1. Dabei ist der Saugdruck ein Druck am Einlass der
Pumpe 1 und der Pumpdruck ein Druck an einer Pumpstufe der Pumpe 1.
[0037] Während dem Anfahrzustand und / oder Abfahrzustand entspricht die Druckdifferenz
zwischen Pumpdruck und Saugdruck derart einem Wert, dass das Kontaktelement 13 in
Richtung des Schubelements 12 bewegt wird, (entgegengesetzte Richtung zum Axialschub
A) also in Richtung der Federkraft F bewegt wird (nach links mit Blick auf Fig. 1)
und so im Kontakt mit dem Schubelement 12 steht, um das Entlastungselement 5 und das
korrespondierende Gegenelement 6 voneinander zu trennen. Die Federkraft F überwindet
also die Druckdifferenz zwischen Pumpdruck und Saugdruck.
[0038] Im normalen Betriebszustand ist der Saugdruck hingegen derart geringer als der Pumpdruck
(die Federkraft F ist nicht gross genug um die Druckdifferenz zwischen Pumpdruck und
Saugdruck zu überwinden), dass das Kontaktelement 13 von dem Schubelement 12 wegbewegt
wird (in Richtung zum Axialschub A, nach rechts mit Blick auf Fig. 1) also in die
entgegengesetzte Richtung der Federkraft F bewegt wird, um so den Kontakt mit dem
mit der Welle 2 rotierenden Schubelement 12 zu vermeiden. Ein Hochdruckraum 120, ist
zwischen Kontaktelement 13 und Schubelement 12 angeordnet. Im Betriebszustand ist
der Hockdruckraum 120 mit dem Fluid befüllt und steht unter dem Pumpdruck, da er über
die Leitungen / Bohrungen 121 mit der Pumpstufe strömungsverbunden ist. Ein Niederdruckraum
130 auf der der Feder 11 zugewandten Seite des Kontaktelement 13, in welchem die Feder
11 angeordnet ist, ist auch mit dem Fluid befüllt und steht unter dem Saugdruck, da
er über die Bohrung / Leitung 131 mit Einlass der Pumpe 1 strömungsverbunden ist,
insbesondere über die Entlastungskammer 4 mit Einlass der Pumpe 1 strömungsverbunden
ist. Das Kontaktelement 13 und die Feder 11 sind dabei an dem Gehäuse 3 der Pumpe
1 angeordnet.
[0039] Zwischen dem Kontaktelement 13 und dem Gehäuse 3 ist eine Dichtung 30 angeordnet,
um den Hochdruckraum 120 und den Niederdruckraum 130 gegeneinander abzudichten.
[0040] Die Welle 2 der Pumpe 1 ist in einem Wellenlager 20 rotierbar gelagert. Hierbei ist
das Wellenlager 20 ein reines Radiallager 20. Das Radiallager 20 ist produktgeschmiert
und kann Siliziumcarbid umfassen. Eine Axiallagerung der Pumpe 1 erfolgt über das
Entlastungselement 5 und das Gegenelement 6.
[0041] Die Abhebevorrichtung 10 ist auf der Nichtantriebsseite der Pumpe 1 angeordnet und
das Schubelement 12 ist vorzugsweise mittels einer Schraube 32 auf einem Stumpf der
Welle 2 aufgeschraubt.
[0042] Fig. 2 zeigt eine weitere schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Pumpe
1, welche einen analogen Aufbau zur Pumpe gemäss Figur 1 aufweist.
[0043] In dem Betriebszustand der Pumpe 1 wird der Förderdruck durch die Rotation der Welle
2 mit den Pumpenrädern 21 erzeugt, sodass das Fluid vom Einlass an der Niederdruckseite
zum Auslass 100 an der Hochdruckseite der Pumpe 1 gefördert wird. Durch den Förderdruck
wird das Kontaktelement 13 und das Schubelement 12 im normalen Betriebszustand voneinander
beabstandet, sodass ein Verschleiss der Feder 11 / des Kontaktelements 13 sowie des
Schubelements 12 nach dem Anfahrzustand und/oder vor dem Abfahrzustand (also im «normalen»
Betriebszustand) vermieden wird.
[0044] Die erzeugbare Druckdifferenz entspricht der Druckdifferenz zwischen dem Saugdruck
und dem Pumpdruck der Pumpe 1. Dabei ist der Saugdruck der Druck am Einlass der Pumpe
1 und der Pumpdruck der Druck an der Pumpstufe 101 der Pumpe 1.
[0045] Während dem Anfahrzustand und / oder Abfahrzustand entspricht die Druckdifferenz
zwischen Pumpdruck und Saugdruck derart einem Wert, dass das Kontaktelement 13 in
Richtung des Schubelements 12 bewegt wird, (entgegengesetzte Richtung zum Axialschub
A), also in Richtung der Federkraft F bewegt wird (nach links mit Blick auf Fig. 2)
und so im Kontakt mit dem Schubelement 12 steht, um das Entlastungselement 5 und das
korrespondierende Gegenelement 6 voneinander zu trennen. Die Federkraft F überwindet
also die Druckdifferenz zwischen Pumpdruck und Saugdruck.
[0046] Im normalen Betriebszustand ist der Saugdruck hingegen derart geringer als der Pumpdruck
(die Federkraft F ist nicht gross genug um die Druckdifferenz zwischen Pumpdruck und
Saugdruck zu überwinden), dass das Kontaktelement 13 von dem Schubelement 12 wegbewegt
wird (in Richtung zum Axialschub A, nach rechts mit Blick auf Fig. 2) also in die
entgegengesetzte Richtung der Federkraft F bewegt wird, um so den Kontakt mit dem
mit der Welle 2 rotierenden Schubelement 12 zu vermeiden. Der Hochdruckraum 120 ist
zwischen Kontaktelement 13 und Schubelement 12 angeordnet. Im Betriebszustand ist
der Hockdruckraum 120 mit dem Fluid befüllt und steht unter dem Pumpdruck, da er über
die Leitungen / Bohrungen 121 mit der Pumpstufe 101 strömungsverbunden ist.
[0047] Der Niederdruckraum 130 auf der der Feder 11 zugewandten Seite des Kontaktelement
13, in welchem die Feder 11 angeordnet ist, ist auch mit dem Fluid befüllt und steht
unter dem Saugdruck, da er über die Bohrung / Leitung 131 und über die Entlastungskammer
4 mit Einlass der Pumpe 1 strömungsverbunden ist (da die Entlastungskammer mit dem
Saugstutzen der Pumpe strömungsverbunden ist).
1. Pumpe, mit einer Abhebevorrichtung (10) zur Kompensation eines Axialschubes (A) einer
Welle (2) der Pumpe (1), umfassend ein Gehäuse (3) mit einem Einlass für ein Fluid
auf einer Niederdruckseite und einem Auslass (100) für das Fluid auf einer Hochdruckseite
der Pumpe (1) in welchem die Welle (2) angeordnet ist; sowie ein drehfest mit der
Welle (2) verbundenes Entlastungselement (5) und ein mit dem Gehäuse verbundenes Gegenelement
(6), dadurch gekennzeichnet, dass die Abhebevorrichtung (10) eine Feder (11) und ein drehfest mit der Welle (2) verbundenes
Schubelement (12) umfasst, und in einem Anfahrzustand und/oder Abfahrzustand der Pumpe
(1) mittels der Feder (11) eine dem Axialschub (A) entgegengerichtete Federkraft (F)
über das Schubelement (12) auf die Welle (2) übertragbar ist, sodass das Entlastungselement
(5) und das korrespondierende Gegenelement (6) voneinander getrennt sind, wobei zwischen
der Feder (11) und dem Schubelement (12) ein Kontaktelement (13) angeordnet ist und
die der Feder (11) zugewandte Seite des Schubelements (12) derart mit der Hochdruckseite
strömungsverbunden ist, sowie die der Feder (11) zugewandte Seite des Kontaktelements
(13) derart mit der Niederdruckseite strömungsverbunden ist, dass das Schubelement
(12) und das Kontaktelement (13) durch eine zwischen der der Feder (11) zugewandten
Seite des Kontaktelements (13) und der dem Schubelement (12) zugewandten Seite des
Kontaktelements (13) erzeugbare Druckdifferenz beabstandet werden können.
2. Pumpe nach Anspruch 1 umfassend eine im Gehäuse (3) angeordnete Entlastungskammer
(4), wobei die der Feder (11) zugewandte Seite des Kontaktelements (13) über die Entlastungskammer
(4) mit der Niederdruckseite strömungsverbunden ist.
3. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die der Feder (11) zugewandte
Seite des Kontaktelements (13) mit dem Einlass der Pumpe (1) strömungsverbunden ist
und die der Feder (11) zugewandte Seite des Schubelements (12) mit einer Pumpstufe
(101) der Pumpe (1) strömungsverbunden ist, sodass die erzeugbare Druckdifferenz einer
Druckdifferenz zwischen einem Saugdruck und einem Pumpdruck der Pumpe (1) entspricht.
4. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Kontaktelement (13) und die
Feder (11) stationär an dem Gehäuse (3) angeordnet sind.
5. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Dichtung derart zwischen
dem Kontaktelement (13) und dem Gehäuse (3) angeordnet ist, dass die der Feder (11)
zugewandte Seite des Kontaktelements (13) und die der Feder (11) zugewandte Seite
des Schubelements (12) gegeneinander abgedichtet sind.
6. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Abhebevorrichtung (10) auf
einem Ende der Welle (2) angeordnet ist.
7. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Abhebevorrichtung (10) an
einer Nichtantriebsseite der Pumpe (1) angeordnet ist.
8. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, ausgestaltet als eine mehrstufige Pumpe
(1) mit mindestens einer ersten Pumpenstufe und einer zweiten Pumpenstufe, wobei die
der Feder (11) zugewandte Seite des Schubelements (12) der ersten und / oder der zweiten
Pumpenstufe strömungsverbunden ist.
9. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Welle (2) in einem Wellenlager
(20) rotierbar gelagert ist.
10. Pumpe nach Anspruch 9, wobei das Wellenlager (20) ein Radiallager (20) ist.
11. Pumpe nach Anspruch 9 oder 10, wobei das Wellenlager (20) als ein Gleitlager ausgestaltet
ist.
12. Pumpe nach einer der vorangehenden Ansprüche, wobei die Feder (11) eine Spiralfeder
oder eine Tellerfeder ist.
13. Pumpe nach einer der vorangehenden Ansprüche, ausgestaltet als eine produktgeschmierte
Pumpe.