[0001] Die Erfindung betrifft eine Abgasnachbehandlungseinrichtung. Weiterhin betrifft die
Erfindung eine mit einer solchen Abgasnachbehandlungseinrichtung ausgestattete Feuerungsanlage,
einen Bausatz zur Herstellung einer Abgasnachbehandlungseinrichtung sowie ein Verfahren
zur Herstellung einer Abgasnachbehandlungseinrichtung. Solche Abgasnachbehandlungseinrichtung
können beispielsweise in Feststofffeuerungsanlagen oder Industrieöfen eingesetzt werden.
[0002] Aus der Praxis sind Heizkessel für Festbrennstoffe bekannt, welche eine Zyklonbrennkammer
aufweisen. Eine solche Zyklonbrennkammer dient zugleich als Brennkammer und als Feinstaubabscheider.
Hierdurch kann einerseits eine effiziente Vermischung von Brenngas und Oxidationsmittel
erreicht werden, so dass bei der Verbrennung geringere Schadstoffkonzentrationen entstehen.
Darüber hinaus wird eine schnelle Belegung eines Wärmeübertragers mit Feinstaub bzw.
Verbrennungsasche vermieden. Hierdurch entsteht ein besserer Wärmeaustausch und ein
höherer Kesselwirkungsgrad über eine längere Betriebszeit, ohne notwendige Kesselreinigung
durch den Bediener. Die Zyklonbrennkammer gewährleistet dabei gegenüber metallischen
oder keramischen Pall-Ringen eine deutliche Verlängerung der Verweilzeit des Brenngases
und des Oxidationsmittels in der Brennkammer sowie eine effektive mechanische Abscheidung
der Stäube.
[0003] Nachteilig an dieser bekannten Zyklonbrennkammer ist jedoch die unzureichende Reinigungswirkung
auf die Abgase. Gefordert ist eine weiter verbesserte Reduktion von gasförmigen Schadstoffen
und Feinstäuben im Abgas bei geringem Wartungsaufwand und geringem Bauraum der Abgasnachbehandlungseinrichtung.
[0004] Ausgehend vom Stand der Technik liegt der Erfindung somit die Aufgabe zugrunde, eine
Abgasnachbehandlungseinrichtung und ein Verfahren zu ihrer Herstellung anzugeben,
welches einfach an unterschiedliche Anforderungen, insbesondere unterschiedliche Leistungsklassen
und Brennstoffe anpassbar ist.
[0005] Weiterhin liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Abgasnachbehandlungseinrichtung
anzugeben, welche eine verbesserte Minderung von staub- und/oder gasförmigen Emissionen
ermöglicht.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Abgasnachbehandlungseinrichtung gemäß
Anspruch 1, eine Feststofffeuerungsanlage nach Anspruch 10, einen Bausatz nach Anspruch
12 und ein Verfahren nach Anspruch 14 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
finden sich in den Unteransprüchen.
[0007] Erfindungsgemäß wird gemäß einer Ausführungsform eine Feuerungseinrichtung vorgeschlagen,
welcher ein fester oder flüssiger Brennstoff zugeführt werden kann. Der Brennstoff
kann insbesondere ein nachwachsender Rohstoff sein, beispielsweise Scheitholz. Der
Brennstoff wird bei Betrieb der Feuerungseinrichtung mit einem Oxidationsmittel umgesetzt.
In einer Ausführungsform der Erfidnung kann das dabei entstehende Abgas unmittelbar
der vorgeschlagenen Abgasnachbehandlungseinrichtung zugeführt werden.
[0008] In anderen Ausführungsformen weist die Feuerungseinrichtung eine optionale Zyklonbrennkammer
auf, welcher ein bei der Pyrolyse des Brennstoffes entstehendes Pyrolysegas und ein
Oxidationsmittel zuführbar ist. Innerhalb der Zyklonbrennkammer wird das Pyrolysegas
mit dem Oxidationsmittel exotherm umgesetzt, so dass Wärme freigesetzt wird. Diese
Wärme kann nachfolgend an einen Wärmetauscher abgegeben werden, um auf diese Weise
ein Wärmeträgermedium zu erwärmen. Das Wärmeträgermedium kann dazu eingesetzt werden,
Wärme zu einem Wärmeverbraucher zu transportieren. Der Wärmeverbraucher kann beispielsweise
die Raumheizung eines Gebäudes sein. In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann
die Wärme für Trocknungsprozesse in der industriellen Fertigung oder der Landwirtschaft
verwendet werden.
[0009] Das der Zyklonbrennkammer zugeführte Oxidationsmittel kann in einigen Ausführungsformen
der Erfindung Umgebungsluft sein oder Umgebungsluft enthalten. In einigen Ausführungsformen
kann das Oxidationsmittel Ozon (O
3) oder Suaerstoffradikale (O) enthalten. Das Pyrolysegas kann beispielsweise aus der
Pyrolyse eines Festbrennstoffes erhalten werden, beispielsweise Scheitholz, Holzpellets,
landwirtschaftliche Produktionsabfälle, Tierdung, organische Abfallstoffe oder andere,
hier nicht genannte Medien. Durch die Pyrolyse der genannten Medien in einer sauerstoffarmen
Atmosphäre wird ein brennbares Pyrolysegase erhalten, welches insbesondere Kohlenstoff,
Kohlenmonoxid, Wasserstoff und/oder Kohlenwasserstoffe enthält oder daraus besteht.
[0010] Das Pyrolysegas und das Oxidationsmittel werden der Zyklonbrennkammer an einem Ende
zugeführt. Durch die Form der Zyklonbrennkammer können Turbulenzen entstehen, welche
zur intensiven Durchmischung des Pyrolysegases und des Oxidationsmittels führen. Hierdurch
kann vermieden werden, dass durch unvollständige Oxidation beim Abbrand eine hohe
Schadstoffkonzentration entsteht. Die in der Zyklonbrennkammer entstehenden Turbulenzen
können weiterhin bewirken, dass Feinstäube, insbesondere Ruß, fein dispergiert und
dadurch oxidiert werden. Alternativ oder zusätzlich können Feinstäube und Asche an
den Wänden der Zyklonbrennkammer abgeschieden werden, so dass diese im Rahmen der
Wartung oder des Austausches der Zyklonbrennkammer einfach entfernt werden können
und nachfolgende Komponenten einer Feuerungsanlage nicht verschmutzen.
[0011] Erfindungsgemäß wird nun vorgeschlagen, dass aus der Zyklonbrennkammer austretende
Abgas bzw. das aus der unmittelbaren Verbrennung des Brennstoffes entstehende Abgas
einer Abgasnachbehandlungseinrichtung zuzuführen, welche eine weitere Reduktion der
gasförmigen Schadstoffe und/oder der Feinstäube ermöglicht. Die Abgasnachbehandlungseinrichtung
enthält einen Strömungspfad, welcher bei Betrieb der Abgasnachbehandlungseinrichtung
vom Abgas von einem ersten Ende der Abgas¬nach¬be¬hand¬lungs¬ein¬rich-tung zu einem
zweiten Ende der bgas¬nach¬be¬hand¬lungs¬ein-rich¬tung durchströmt wird. Die Abgasnachbehandlungseinrichtung
ist in zumindest einem Längsabschnitt aus einer Mehrzahl von scheibenförmigen Elementen
zusammengesetzt, welche jeweils einen Längsabschnitt der Abgasnachbehandlungseinrichtung
bilden und welche jeweils zumindest eine Ausnehmung aufweisen. Die scheibenförmigen
Elemente können in unterschiedlicher Form und Größe vorhanden sein, so dass durch
Übereinanderstapeln einer bestimmten Anzahl von Elementen und/oder durch Auswahl von
Elementen mit unterschiedlichen Ausnehmungen und/oder durch Wahl der relativen Ausrichtung
der scheibenförmigen Elemente zueinander unterschiedliche Abgasnachbehandlungseinrichtungen
einfach zusammengesetzt werden können. Gleichzeitig ist die Lagerhaltung stark vereinfacht,
da eine geringere Anzahl unterschiedlicher scheibenförmiger Elemente zu einer großen
Vielzahl von unterschiedlichen Abgasnachbehandlungseinrichtungn für unterschiedliche
Anwendungen führen kann. Die in den scheibenförmigen Elementen angeordnete Ausnehmung
kann in allen scheibenförmigen Elementen identisch sein. Sofern die Ausnehmung zumindest
teilweise außermittig in den scheibenförmigen Elementen angeordnet ist, kann durch
Verdrehen der scheibenförmigen Elemente ein nicht-geradliniger Strömungspfad durch
die Abgasnachbehandlungseinrichtung realisiert oder Prallflächen in den Strömungspfad
eingebracht werden. In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die Ausnehmungen
und die Ausrichtung identisch sein, so dass sich der Querschnitt über die Länge der
Abgasnachbehandlungseinrichtung nicht ändert. In anderen Ausführungsformen der Erfindung
können an einem Ende der Abgasnachbehandlungseinrichtung kleinere Ausnehmungen in
den scheibenförmigen Elementen angeordnet sein wie am anderen Ende der Abgasnachbehandlungseinrichtung.
Hierdurch kann der Querschnitt variabel gestaltet sein, insbesondere stetig zunehmend
oder stetig abnehmend.
[0012] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Ausnehmung so gestaltet sein,
dass ausgehend vom Mittelpunkt des scheibenförmigen Elementes unter einem vorgebbaren
Radius unter einem ersten Winkel ein offener Flächenbereich vorhanden ist und unter
einem zweiten Winkel ein geschlossener Flächenbereich vorhanden ist. In Polarkoordinaten
wechseln sich somit offene und geschlossene Flächenbereich in Abhängigkeit der Winkelkoordinate
bei konstantem Radius ab. Diese Merkmal hat die Wirkung, dass durch Änderung der Orientierung
der scheibenförmigen Elemente innerhalb des die Abgasnachbehandlungseinrichtung bildenden
Stapels in einfacher Weise nicht lineare, beispielsweise schraubenförmige oder gewendelte
Strömungspfade realisiert werden können, wenn die Ausnehmungen der scheibenförmigen
Elemente nicht exakt übereinander positioniert werden, sondern um einen vorgebbaren
Winkelbereich versetzt. An den so entstehenden Stufen innerhalb des Strömungspfades
können Mikroturbulenzen auftreten, welche die Durchmischung des Abgases und/oder die
Feinstaubabscheidung und/oder die Feinstaugagglomeration verbessern können.
[0013] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Ausnehmung ausgehend vom Mittelpunkt
des scheibenförmigen Elementes zumindest eine Teilfläche aufweisen, welche sich radial
nach außen erstreckt und welche einen Öffnungswinkel von etwa 10° bis etwa 50° aufweist.
Solche, nach Art eines Tortenstücks gestaltete Ausnehmungen lassen sich ebenfalls
durch nachfolgende scheibenförmige Elemente zumindest teilweise verlegen, so dass
die Fläche eines Strömungskanals nicht linear ausgebildet werden kann, beispielsweise
oszillierend oder schraubenförmig bzw. gewendelt. Ein solcher Strömungskanal kann
zur zusätzlichen Ausbildung einer Turbulenz beitragen, so dass die Durchmischung von
Pyrolysegas und Oxidationsmittel verbessert ist.
[0014] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Ausnehmung einen Flächenanteil
von etwa 25 % bis etwa 50 % der Gesamtfläche des scheibenförmigen Elementes aufweisen.
Dies ermöglicht einerseits eine kompakte Bauweise und andererseits einen hinreichenden
Innenquerschnitt der Abgasnachbehandlungseinrichtung.
[0015] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können benachbarte scheibenförmige Elemente
aus der Mehrzahl von scheibenförmigen Elementen um einen vorgebbaren Winkel zueinander
verdreht angeordnet sein. Der vorgebbare Winkel kann in einigen Ausführungsformen
der Erfindung zwischen etwa 5° und etwa 30° oder zwischen etwa 10° und etwa 25° betragen.
Wie bereits dargelegt, führt eine solche Ausführungsform zu einem nicht linearen Strömungspfad
innerhalb der Abgasnachbehandlungseinrichtung, was zu einer längeren Verweildauer
des Pyrolysegases und des Oxidationsmittels beiträgt. Durch die längere Verweildauer
kann vermieden werden, dass durch nur teilweise Oxidation hohe Schadstoffkonzentrationen
beim Abbrand auftreten.
[0016] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die scheibenförmigen Elemente eine
Außenkontur aufweisen, welche rund ist. Die scheibenförmigen Elemente weisen somit
eine in etwa zylindrische Außenform auf. Hierdurch können die scheibenförmigen Elemente
in einfacher Weise unter unterschiedlichen Winkelorientierungen zueinander aufeinandergestapelt
werden, ohne dass die Außenkontur von einer Zylinderform abweicht. Dies erleichtert
den Einbau der Abgasnachbehandlungseinrichtung in einem Gerät, insbesondere in einer
Feststofffeuerungsanlage.
[0017] In anderen Ausführungsformen der Erfindung können die scheibenförmigen Elemente eine
Außenkontur aufweisen, welche polygonal ist. Eine polygonale Außenkontur kann in einigen
Ausführungsformen der Erfindung achteckig, sechseckig oder viereckig, insbesondere
quadratisch sein. Hierdurch weist die Abgasnachbehandlungseinrichtung eine quaderförmige
Außenkontur auf, welches einen einfachen Einbau in ein Gerät erlaubt, beispielsweise
eine Feststofffeuerungsanlage. Darüber hinaus werden Fehler beim Zusammenbau vermieden,
da die Orientierung der scheibenförmigen Elemente durch ihre Außenkontur fest vorgegeben
ist. In diesem Fall können die Ausnehmungen in den scheibenförmigen Elemente relativ
zur Außenkontur unterschiedlich orientiert sein. Die scheibenförmigen Elemente können
mit einer fortlaufenden Nummerierung versehen sein, so dass durch einfaches aufeinanderstapeln
in der richtigen Reihenfolge eine Abgasnachbehandlungseinrichtung mit dem gewünschten
Innenquerschnitt in Form und Durchmesser erhalten wird. Fehler beim Zusammenbau, wie
diese beim Stapeln zylinderförmiger Elemente entstehen können, werden dadurch vermieden.
[0018] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die scheibenförmigen Elemente zumindest
ein Verbindungselement enthalten. Ein solches Verbindungselement kann beispielsweise
ein Zapfen sein oder einen solchen Zapfen enthalten, welcher in eine zugeordnete Bohrung
eines benachbarten scheibenförmigen Elementes eingreift. Ein solches Verbindungselement
kann den Zusammenbau vereinfachen, die mechanische Stabilität der Abgasnachbehandlungseinrichtung
erhöhen und Montagefehler vermeiden.
[0019] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann der Flächeninhalt der Ausnehmungen
der scheibenförmigen Elemente vom ersten Ende der Abgasnachbehandlungseinrichtung
zum zweiten Ende der Abgasnachbehandlungseinrichtung zunehmen. Dies ermöglicht die
Herstellung einer Abgasnachbehandlungseinrichtung, welche vom ersten Ende zum zweiten
Ende einen sich vergrößernden Querschnitt aufweist, dadurch kann der mit zunehmender
Umsetzung zunehmenden Gasmenge Rechnung getragen werden. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Abgasnachbehandlungseinrichtung einen nach Art einer Lavalle-Düse
zunehmenden Querschnitt aufweisen, so dass die Strömungsgeschwindigkeit vom ersten
Ende zum zweiten Ende zunimmt.
[0020] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die Ausnehmungen der scheibenförmigen
Elemente vom ersten Ende der Abgasnachbehandlungseinrichtung zum zweiten Ende der
Abgasnachbehandlungseinrichtung einen gewendelten Pfad ausbilden. Hierdurch kann bei
unveränderten Außenmaßen die Weglänge des Pyrolysegases innerhalb der Abgasnachbehandlungseinrichtung
vergrößert werden, was aufgrund längerer Verweilzeiten zu einer verbesserten Umsetzung
des Pyrolysegases führen kann. Dies kann den Schadstoffausstoff reduzieren und die
Wärmeausbeute vergrößern.
[0021] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die scheibenförmigen Elemente aus
einem Metall oder einer Legierung bestehen. Diese Materialien zeichnen sich durch
vergleichsweise große spezifische Wärmekapazität sowie hohe thermische und mechanische
Stabilität aus. Hierdurch werden eine starke Wärmestrahlung und Wärmeabgabe während
des Betriebes gewährleistet, so dass die Oxidation des Pyrolysegases gewährleistet
werden kann.
[0022] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die scheibenförmigen Elemente stoffschlüssig
gefügt sein, beispielsweise durch Sintern und/oder Schweißen und/oder Kleben.
[0023] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die scheibenförmigen Elemente aus
einem anorganischen nicht metallischen Werkstoff bestehen. Ein anorganischer nichtmetallischer
Werkstoff kann insbesondere eine Keramik enthalten oder daraus bestehen, beispielsweise
eine Oxidkeramik oder ein Karbid oder ein Nitrid oder ein Oxinitrid. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann Siliziumdioxid und/oder Aluminiumoxid und/oder Magnesiumoxid und/oder
Kalziumoxid und/oder Zirconiumoxid und/oder Chromoxid und/oder Siliziumkarbid Verwendung
finden. In einigen Ausführungsformen der Erfindung können diese Materialien eine katalytische
Wirkung haben, so dass die Abbrandtemperatur für Feinstaub, insbesondere Ruß und/oder
gasförmige Bestandteile des Pyrolysegases sinkt. Somit kann der Schadstoffgehalt auch
bei geringen Brenntemperaturen niedrig gehalten werden. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Oberfläche einer Keramik porös sein oder adhäsive Eigenschaften
aufweisen, so dass eine effektive Feinstaubbindung ermöglicht wird.
[0024] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann organischer Feinstaub in Betriebszuständen
mit niedriger Abgastemperatur an den Wänden der Abgasnachbehandlungseinrichtung gebunden
werden und in Betriebszuständen mit hoher Abgastemperatur oxidiert werden. Unter einer
niedrigen Abgastemperatur wird in diesem Zusammenhang eine Abgastemperatur unterhalb
450°C oder unterhalb 500°C verstanden. Unter einer hohen Abgastemperatur wird in diesem
Zusammenhang eine Abgastemperatur oberhalb 500°C oder oberhalb 520°C verstanden.
[0025] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können anorganische Feinstäube an den
Wänden der Abgasnachbehandlungseinrichtung gebunden werden bzw. Agglomerate bilden.
Diese Agglomerate können geschlossene Schichten bzw. Krusten bilden, welche sich bei
Überschreiten einer bestimmten Schichtdicke aufgrund innerer Spannungen von den Wänden
der Abgasnachbehandlungseinrichtung ablösen. Diese können nachfolgend über eine Revisionsöffnung
oder über den Brennraum bzw. den Aschekasten entfernt werden.
[0026] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die scheibenförmigen Elemente jeweils
zwischen einer und etwa 30 Ausnehmungen aufweisen. In einigen Ausführungsformen der
Erfindung kann eine Ausnehmung so in dem scheibenförmigen Element angeordnet sein,
dass die Mittelpunkte des scheibenförmigen Elementes und der Ausnehmung zusammenfallen.
In anderen Ausführungsformen der Erfindung können mehrere scheibenförmige Elemente
so ausgestaltet sein, dass diese jeweils eine identische Zahl von Ausnehmungen haben,
deren Mittelpunkte an den gleichen Stellen der jeweiligen Scheiben angeordnet sind
und welche in unterschiedlichen Scheiben eine unterschiedliche Winkelorientierung
aufweisen.
[0027] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Abgasnachbehandlungseinrichtung
und/oder eine damit ausgestattete Feststofffeuerungsanlage zumindest eine Sprühelektrode
enthalten, welche dazu eingerichtet ist, in zumindest einem Teilabschnitt ein elektrisches
Feld zu erzeugen. Bei Betrieb der Feststofffeuerungsanlage kann das elektrische Feld
unterhalb der Durchbruchsfeldstärke gewählt sein und beispielsweise weniger als 1
kV/mm oder weniger als 0,7 kV/mm oder weniger als 0,6 kV/mm betragen. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann das elektrische Feld größer sein als etwa 0,4 kV/mm. Die umgesetzte
elektrische Leistung kann zwischen etwa 15 W und wetwa 35 W betragen. Durch den Einbau
der Sprühelektrode in die Abgasnachbehandlungseinrichtung wird die Einwirkung von
Ruß- oder Teerablagerungen zumindest reduziert, so dass das Wartungsintervall verlängert
sein kann.
[0028] Das elektrische Feld bewirkt eine Agglomeration von Feinstaub, so dass die dann größeren
Staubpartikel einfacher an den Wänden der Abgasnachbehandlungseinrichtung oder einem
optionalen Filterelement zurückgehalten werden können. Darüber hinaus kann das elektrische
Feld Sauerstoffradikale und/oder Ozon erzeugen, so dass die Oxidation organischer
Bestandteile des Abgases oder entstehender Stäube einfacher, insbesondere bei niedrigeren
Temperaturen erfolgen kann.
[0029] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Abgasnachbehandlungseinrichtung
und/oder eine damit ausgestattete Feststofffeuerungsanlage zumindest eine Elektrode
oder ein Elektrodenpaar enthalten, welches dazu eingerichtet ist, eine dielektisch
behinderte Entladung (DBE) zu ermöglichen. Hierzu kann im Entladungsspalt ein Dielektrikum
angeordnet sein, welches in einigen Ausführungsformen der Erfindung ausgewählt ist
aus einer Keramik oder Porzellan. Hierdurch können Ozon und/oder atomarer Sauerstoff
mit hoher Effizienz aus Umgebungsluft erzeugt werden.
[0030] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Entladung entweder in Form vieler
Filamente oder als homogene Entladung ausgebildet sein, so dass sich die Entladung
über das gesamte Entladungsvolumen oder einen Großteil des Volumens erstreckt. Die
DBE hat die Wirkung, dass näherungsweise nur Elektronen beschleunigt werden, da die
Entladungsdauer so gering ist, dass die schwereren Ionen, bedingt durch ihre Massenträgheit,
nur wenig Impuls aufnehmen. Die Entladung erlischt, sobald das angelegte elektrische
Feld von der vor dem Dielektrikum angesammelten elektrischen Ladung kompensiert wird.
Die Zeitdauer einer Entladung kann im Bereich von einigen Nanosekunden liegen.
[0031] Zur Erzeugung einer DBE ist eine gepulste Anregung bzw. Das gepulste Anlegen einer
Betriebsspannung an die zumindest eine Elektrode vorteilhaft. Die DBE kann mit uni-
oder bipolaren Pulsen mit Pulsdauern von etwa 1 bis etwa 10 µs oder von etwa 20 ns
bis etwa 900 ns betrieben werden. In einigen Ausführungsformen kann die Amplitude
der Betriebsspannung zwischen etwa 2 kV und etwa 10 kV betragen. Das Puls-Pausenverhältnis
kann kleiner als etwa 20% oder kleiner als etwa 15% oder kleiner als etwa 10% sein.
[0032] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die scheibenförmigen Elemente der
Abgasnachbehandlungseinrichtung aus einem Material mit einer Wärmekapazität von etwa
0,55 kJ/(kg·K) bis etwa 1,2 kJ/(kg·K) bestehen. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
kann die Abgasnachbehandlungseinrichtung eine Masse von etwa 15 kg bis etwa 50 kg
oder von etwa 20 kg bis etwa 40 kg aufweisen. Dies ermöglicht es, bei Temperaturen
zwischen 490°C und 520°C eine Wärmemenge zu speichern, welche zumindest der bei der
Verbrennung von etwa 0,75 kg bis etwa 1,1 kg Holz freiwerdenden Wärme entspricht.
Dies erlaubt eine gleichbleibend schadstoffarme Verbrennung, auch wenn die Brenntemperatur
vorübergehend absinkt.
[0033] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Länge der Abgasnachbehandlungseinrichtung
bzw. die Länge des gewendelten Pfades so gewählt sein, dass die Durchströmzeit des
Pyrolysegases zumindest zwischen etwa 1,2 s und etwa 1,8 s beträgt. Dies ermöglicht
eine effiziente Abgasnachbehandlung mit gutem Wirkungsgrad und geringem Schadstoffausstoß.
[0034] Nachfolgend soll die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Figuren näher erläutert werden. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Feststofffeuerungsanlage gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine Abgasnachbehandlungseinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform
in einer ersten Ansicht.
Fig. 3 zeigt die Abgasnachbehandlungseinrichtung gemäß der ersten Ausführungsform
in einer zweiten Ansicht.
Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch eine Abgasnachbehandlungseinrichtung gemäß der ersten
Ausführungsform.
Fig. 5 zeigt die Abgasnachbehandlungseinrichtung gemäß der ersten Ausführungsform
in einer dritten Ansicht.
Fig. 6 verdeutlich den Strömungspfad innerhalb der Abgasnachbehandlungseinrichtung
gemäß der ersten Ausführungsform.
Fig. 7 zeigt ein scheibenförmiges Element gemäß einer ersten Ausführungsform in einer
ersten Ansicht.
Fig. 8 zeigt das scheibenförmige Element gemäß der ersten Ausführungsform in einer
zweiten Ansicht.
Fig. 9 zeigt ein scheibenförmiges Element gemäß einer zweiten Ausführungsform.
Fig. 10 zeigt ein scheibenförmiges Element gemäß einer dritten Ausführungsform.
Fig. 11 zeigt eine Feststofffeuerungsanlage gemäß einer zweiten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
Fig. 12 zeigt eine Feststofffeuerungsanlage gemäß einer dritten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung.
Fig. 13 zeigt eine genauere Ansicht eines Bauteils der Feststofffeuerungsanlage gemäß
der dritten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 14 zeigt einen Abschnitt einer Abgasnachbehandlungseinrichtung gemäß einer zweiten
Ausführungsform.
Fig. 15 zeigt einen Abschnitt einer Abgasnachbehandlungseinrichtung gemäß einer dritten
Ausführungsform
[0035] Anhand der Fig. 1 wird eine Feststofffeuerungsanlage gemäß der vorliegenden Erfindung
näher erläutert.
[0036] Die Feststofffeuerungsanlage 1 enthält ein Gehäuse 10, welches aus einem feuerresistenten
Material gefertigt ist, beispielsweise einem Metall oder einer Legierung. Fallweise
können die Wandungen des Gehäuses 10 auch mehrlagig ausgeführt sein und beispielsweise
eine Wärmedämmung enthalten.
[0037] Durch Innenwände ist das Gehäuse 10 in eine erste Kammer 11, eine zweite Kammer 12
und eine dritte Kammer 13 unterteilt. Im Bodenbereich der jeweiligen Kammern befinden
sich zugeordnete Ascheabfuhrsysteme 111, 121 und 131 in Form jeweils einer Förderschnecke.
Diese sind jedoch optional und können in anderen Ausführungsformen der Erfindung auch
entfallen.
[0038] Die erste Kammer 11 ist als Pyrolysekammer ausgelegt. In der ersten Kammer 11 befindet
sich daher ein Feuerrost 112 sowie eine Beschickungseinreichung 15, durch welche fester
Brennstoff, wie beispielsweise Holzpellets, zugeführt werden kann. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann selbstverständlich auch Scheitholz, Biomasse oder jeder andere
feste Brennstoff Verwendung finden. In diesen Fällen kann die Beschickungseinreichung
15 eine andere Bauform annehmen oder auch entfallen.
[0039] In der ersten Kammer 11 wird der zugeführte Brennstoff pyrolysiert, wobei ein Pyrolysegas
entsteht. Das Pyrolysegas kann Kohlenstoff und/oder Kohlenmonoxid und/oder Wasserstoff
und/oder Kohlenwasserstoffe enthalten oder daraus bestehen. Dieses Pyrolysegas wird
durch den Gaseinlass 115 in die zweite Kammer geleitet.
[0040] Die zweite Kammer 12 enthält eine Zyklonbrennkammer 125 sowie eine Abgasnachbehandlungseinrichtung
2. In der Zyklonbrennkammer 125 wird das Pyrolysegas mit einem Oxidationsmittel, insbesondere
Umgebungsluft, umgesetzt. Das entstehende Abgas wird in die Abgasnachbehandlungseinrichtung
2 geleitet. Nach Durchtritt durch die Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 wird das so
gereinigte Abgas teilweise über eine Abgasleitung 122 in die erste Kammer 11 zurückgeleitet
und dient dort der Pyrolyse des Brennstoffes. Ein anderer Teil des Abgases wird in
die dritte Kammer 13 geleitet, welche einen Wärmetauscher 132 enthält. Dort wird die
im Abgas enthaltene Wärme an ein flüssiges oder gasförmiges Wärmeträgermedium abgeführt
und zum Ort ihrer Verwendung transportiert.
[0041] Ein optionales Saugzuggebläse 135 dient der Aufrechterhaltung des Abgasstromes durch
die zweite Kammer 12 und die dritte Kammer 13.
[0042] Es sei darauf hingewiesen, dass die dargestellte Feststofffeuerungsanlage 1 lediglich
beispielhaft zu verstehen ist. In anderen Ausführungsformen der Erfindung kann die
Feststofffeuerungsanlage auch eine andere Bauform annehmen, so dass einige der genannten
Bauteile anders ausgeführt sein können oder auch entfallen. Die Erfindung lehrt nicht
die Verwendung einer bestimmten Feststofffeuerungsanlage als Lösungsprinzip. Vielmehr
bezieht sich die Erfindung primär auf die Abgasnachbehandlungseinrichtung 2, welche
in Ausführungsbeispielen nachfolgend anhand der Figuren 2 bis 6 und 14 bis 15 näher
erläutert wird.
[0043] Fig. 2 zeigt eine axonometrische Darstellung der Abgasnachbehandlungseinrichtung
2, Fig. 3 zeigt eine Ansicht und Fig. 5 zeigt eine Aufsicht. In Fig. 4 ist ein Schnitt
durch die Abgasnachbehandlungseinrichtung entlang der Linie A-A dargestellt, wie in
Fig. 3 ersichtlich ist. Fig. 6 zeigt eine axonometrische Schnittdarstellung, wobei
der gewendelte Pfad durch die Abgasnachbehandlungseinrichtung hervorgehoben ist.
[0044] Wie aus den Figuren ersichtlich ist, ist die Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 aus
einer Mehrzahl scheibenförmiger Elemente 3 zusammengesetzt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind 20 scheibenförmige Elemente vorhanden. In anderen Ausführungsformen der Erfindung
kann die Anzahl der scheibenförmigen Elemente 3 größer oder geringer sein und beispielsweise
zwischen etwa 5 und etwa 100 oder zwischen etwa 10 und etwa 50 oder zwischen etwa
15 und etwa 40 oder zwischen etwa 5 und etwa 25 betragen.
[0045] Die scheibenförmigen Elemente können eine Dicke von etwa 10 mm bis etwa 100 mm oder
von etwa 10 mm bis etwa 50 mm aufweisen. Der Durchmesser der im dargestellten Ausführungsbeispiel
dargestellten kreisförmigen Elemente kann in einigen Ausführungsformen der Erfindung
zwischen etwa 70 mm und etwa 500 mm oder zwischen etwa 100 mm und etwa 400 mm betragen.
[0046] Wie aus Fig. 2 und Fig. 5 ersichtlich ist, enthält jedes scheibenförmige Element
3 eine Ausnehmung 35, welche in etwa die Form eines vierblättrigen Kleeblattes hat,
d.h. ausgehend von einem im Mittelpunkt 33 des scheibenförmigen Elementes angeordneten,
etwa kreisförmigen Zentralbereichs erstreckt sich die Ausnehmung 35 in vier, in radialer
Richtung äquidistanten Teilflächen radial nach außen. Beschreibt man die Ausnehmung
in Polarkoordinaten mit einem Koordinatenursprung im Mittelpunkt 33 des scheibenförmigen
Elementes, so gibt es unter einem vorgebbaren Radius r unter unterscheidlichen Werte
der Winkelkoordinate sowohl offene Flächenbereiche bzw. Teilflächen der Ausnehmung
35 als auch geschlossene Flächenbereiche des scheibenförmigen Elementes 3.
[0047] Wie in den Figuren 4, 5 und 6 ersichtlich ist, sind die scheibenförmigen Elemente
3 in unterschiedlicher Ausrichtung zueinander innerhalb des die Abgasnachbehandlungseinrichtung
2 bildenden Stapels übereinandergelegt. Die Ausnehmung 35 eines scheibenförmigen Elementes
3 ist somit durch eine Teilfläche des darüberliegenden scheibenförmigen Elementes
teilweise verdeckt. Die Ausnehmungen 35 der scheibenförmigen Elemente 3 bilden somit
vom ersten Ende 21 der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 zum zweiten Ende 22 der Abgasnachbehandlungseinrichtung
2 einen gewendelten Pfad 36 aus. Dies kann zu einer längeren Verweildauer des Pyrolysegases
führen, so dass eine verbesserte Umsetzung mit dem Oxidationsmittel erfolgt. Weiterhin
kann die Strömung durch die Form der Brennkammer auf eine Kreisbahn beschleunigt werden,
so dass Feinstaub, Ruß und Ascheteilchen nach außen getragen werden und im Inneren
der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 abgeschieden werden. Dies kann das Verstopfen
des Wärmetauschers einer Feststofffeuerungsanlage vermeiden oder reduzieren.
[0048] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Querschnitt des Strömungspfades innerhalb
der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 vom ersten Ende 21 und zweiten Ende 22 konstant.
Dies bedeutet, dass die scheibenförmigen Elemente 3 sämtlich eine identische Form
und Größe aufweisen. In anderen Ausführungsformen der Erfindung können unterschiedliche
scheibenförmige Elemente 3 verwendet werden, so dass der Querschnitt des Strömungspfades
36 vom ersten Ende 21 zum zweiten Ende 22 hin variabel ist. Beispielsweise kann der
Querschnitt vom ersten Ende 21 zum zweiten Ende 22 hin zunehmen.
[0049] Anhand der Fig. 7 wird nochmals die Form der Ausnehmung 35 erläutert. Die Beschreibung
der Ausnehmung 35 erfolgt in Polarkoordinaten, wobei der Koordinatenursprung am Mittelpunkt
33 des scheibenförmigen Elementes 3 gewählt ist. Bei einem vorgebbaren Radius liegt
somit eine ersten Teilfläche 31 unter einem vorgebbaren Winkel α im Inneren der Ausnehmung
35. Dies bedeutet, dass die erste Teilfläche 31 materialfrei ist. Unter einem zweiten
Winkel β, welcher im dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 90° beträgt, sind zweite
Teilflächen 32 ausgebildet, welche geschlossen sind.
[0050] Dieses anhand von Fig. 7 erläuterte Prinzip kann für verschiedene Winkel und Radien
fortgeführt werden, so dass die in Fig. 7 gezeigte Form der Ausnehmung beschrieben
werden kannn. Wesentlich für die beschriebene erste Ausführungsform der Erfindung
ist, dass die Ausnehmung 35 zumindest teilweise außermittig in dem scheibenförmigen
Element 3 angeordnet ist, so dass durch unterschiedliche Winkelorientierung des scheibenförmigen
Elementes 3 die Ausnehmungen 35 versetzt übereinander zu liegen kommen und den in
Fig. 6 dargestellten gewendelten Pfad 36 ausbilden. Die konkrete Form und Größe der
Ausnehmung 35 kann selbstverständlich in anderen Ausführungen der Erfindung auch anders
gewählt sein.
[0051] Dieser Sachverhalt wird nochmals anhand der Fig. 8 erläutert, welche die Ausnehmung
35 darstellt, welche ausgehend vom Mittelpunkt 33 des scheibenförmigen Elementes 3
zumindest eine Teilfläche 34 aufweist, welche sich radial nach außen erstreckt und
einen Öffnungswinkel γ vom etwa 10° bist etwa 50° aufweist. Die in Fig. 8 dargestellte
Begrenzungslinie 341 und die weiteren Kanten der Ausnehmung 35 bzw. der sich radial
nach außen erstreckenden Teilfläche 34 müssen nicht zwingend wie in Fig. 8 dargestellt,
geradlinig verlaufen. Andere Ausführungsformen der Erfindung können auch konkav oder
konvex gekrümmte Begrenzungslinien vorliegen.
[0052] Die anhand der Figuren 2 bis 8 dargestellten scheibenförmigen Elemente 3 weisen eine
etwa kreisrunde Außenkontur 39 auf. Dies ermöglicht es, in Abhängigkeit der Länge
der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 die gewünschte Anzahl an scheibenförmigen Elementen
in beliebiger Winkelbeziehung zueinander übereinander zu stapeln. Jedes der scheibenförmigen
Elemente 3 kann somit etwa 1° bis etwa 30° oder etwa 5° bis etwa 15° relativ zum vorhergehenden
scheibenförmigen Element 3 aufgesetzt werden, um die Abgasnachbehandlungseinrichtung
2 zu bilden.
[0053] Anhand der Fig. 9 und 10 werden scheibenförmige Elemente 3 gemäß einer zweiten Ausführungsform
dargestellt. Diese weisen eine quadratische Außenkontur 39 auf. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Außenkontur selbstverständlich auch eine andere polygonale
Form aufweisen.
[0054] Wie bereits anhand der vorstehenden Ausführungsform erläutert, weisen die scheibenförmigen
Elemente gemäß Fig. 9 und 10 eine Ausnehmung 35 auf, welche punktsymmetrisch zum Mittelpunkt
33 ausgerichtet ist. Die in den Fig. 9 und 10 dargestellten Ausführungsformen des
scheibenförmigen Elementes 3 weisen jedoch Ausnehmungen 35 auf, welche zwar eine identische
Form und Größe aufweisen, jedoch relativ zur Außenkontur 39 eine unterschiedliche
Orientierung annehmen. Dies ermöglicht es, beim Stapeln der scheibenförmigen Elemente
3 zum Aufbau einer Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 die scheibenförmigen Elemente
3 entlang ihrer Außenkonturen auszurichten. Aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung
der Ausnehmungen 35 sind diese gleichwohl auch bei identischer Orientierung der Außenkontur
39 um einen bestimmten Winkel zueinander verdreht innerhalb der Abgasnachbehandlungseinrichtung
2 angeordnet, so dass sich der aus Fig. 6 ersichtliche gewendelte Pfad 36 ergibt.
[0055] Zum Aufbau größerer Abgasnachbehandlungseinrichtungn 2 können auch mehrere unterschiedliche
scheibenförmige Elemente 3 Verwendung finden, bei welchen die Ausnehmungen 35 um etwa
1° bis etwa 30° oder um etwa 5° bis etwa 15° relativ zur polygonalen Außenkontur 39
angeordnet sind. Die Erfindung lehrt nicht die Verwendung von genau 2 unterschieldichen
scheibenförmigen Elementen 3 als Lösungsprinzip.
[0056] Anhand der Figur 11 wird eine Feststofffeuerungsanlage gemäß einer zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung erläutert. Gleiche Bestandteile der Erfindung sind mit
gleichen Bezugszeichen versehen, sodass sich die nachfolgende Beschreibung auf die
wesentlichen Unterschiede beschränkt.
[0057] Auch die Feststofffeuerungsanlage gemäß der zweiten Ausführungsform enthält ein Gehäuse
10, welches aus einem feuerresistenten Material, wie beispielsweise Stahlblech, gefertigt
sein kann. Teilflächen der Wandung können doppelwandig ausgeführt werden, wobei der
Zwischenraum durch Luftströmung und/oder Dämmmaterial wie Mineralwolle oder Vermiculit
gedämmt werden kann.
[0058] Wie die Schnittdarstellung der zweiten Ausführungsform zeigt, entfallen bei der zweiten
Ausführungsform die in der ersten Ausführungsform vorhandenen Innenwände, welche das
Gehäuse in eine Mehrzahl von Kammern unterteilen. Vielmehr ist die einzige Kammer
des Gehäuses 10 als Feuerraum ausgebildet, welcher durch eine Feuerraumtür 101 zugänglich
ist. Dort kann Brennstoff auf ein Feuerrost 112 aufgelegt werden. Die zur Verbrennung
erforderliche Luft kann entweder über nicht dargestellte Luftzuführungen oder von
unten durch den Feuerrost 112 zugeführt werden. Entstehende Asche fällt durch den
Feuerrost 112 in den darunterliegenden Aschekasten 113.
[0059] Die beim Abbrand des Brennstoffes anfallenden Abgase steigen durch Konvektion getrieben
auf, wobei sie vor ihrem Austritt aus der Rauchgasöffnung 103 durch die Abgasnachbehandlungseinrichtung
2 strömen. Innerhalb der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 werden oxidierbare Gase
im Rauchgas nachoxidiert, sodass diese nicht als Luftschadstoff an die Umgebung abgegeben
werden. Darüber hinaus können organische Feinstäube in der Abgasnachbehandlungseinrichtung
2 nachoxidiert werden, sodass diese nicht als Feinstaub in die Umgebung gelangen.
Alternativ oder zusätzlich können Feinstäube in zumindest einigen Betriebszuständen
zu Grobstaub agglomeriert werden. Der Grobstaub kann entweder an das Material der
Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 angelagert werden, bis dieser bei hinreichend hohen
Temperaturen oxidiert werden kann. Alternativ bzw. zusätzlich können anorganische
Stäube Schichten bzw. Krusten an den Oberflächen der Abgasnachbehandlungseinrichtung
2 bilden, welche aufgrund von Temperaturschwankungen oder aufgrund von mechanischen,
durch die Schichtdicke induzierten Spannungen abplatzen und in den Aschekasten 113
fallen. In diesem Fall können die Stäube zusammen mit den übrigen Verbrennungsrückständen
entsorgt werden, ohne dass diese in die Atmosphäre abgegeben werden.
[0060] Die Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 weist einen polygonalen, insbesondere viereckigen
oder quadratischen Grundriss auf. In der Abgasnachbehandlungseinrichtung befinden
sich eine Vielzahl von Öffnungen, welche jeweils einen gewendelten Strömungspfad ausbilden,
wie vorstehend anhand der Figuren 2 bis 10 erläutert. Beispiele für Abgasnachbehandlungseinrichtung
2, welche eine Mehrzahl von parallel verlaufenden Strömungspfaden enthalten, werden
nachstehend anhand der Figuren 14 und 15 näher erläutert.
[0061] Figur 11 zeigt weiterhin eine optionale Sprühelektrode 45, welche mit einer Hochspannungsversorgung
4 verbunden ist. Auch diese Funktion wird nachstehend anhand der Figur 15 näher erläutert.
[0062] Anhand der Figuren 12 und 13 wird eine Feststofffeuerungsanlage gemäß einer dritten
Ausführungsform der vorliegenden Erfindung erläutert. Dabei zeigt Figur 12 ein Schnittbild
der gesamten Feststofffeuerungsanlage und Figur 13 zeigt ein Bauteil der Feststofffeuerungsanlage.
Auch in diesem Fall bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Bestandteile der Erfindung,
sodass sich die nachstehende Beschreibung auf die wesentlichen Unterschiede beschränken
kann.
[0063] Wie bereits vorstehend anhand von Figur 1 erläutert, ist das Gehäuse 10 durch eine
Wand in eine erste Kammer 11 und eine zweite Kammer 12 unterteilt. Die erste Kammer
11 ist als Pyrolysekammer ausgelegt. In der ersten Kammer 11 befindet sich daher ein
Feuerrost 112, auf welchem ein organischer Brennstoff pyrolysiert werden kann. Das
dadurch entstehende Pyrolysegas tritt durch den Gaseinlass 115 in die Zyklonbrennkammer
125 ein, welche sich in der zweiten Kammer 12 befindet. Das Pyrolysegas wird in der
Zyklonbrennkammer 125 mit einem Oxidationsmittel umgesetzt. Das hierbei entstehende
Abgas wird sodann durch die Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 geleitet, ehe das gereinigte
Abgas durch den Rauchgasanschluss 103 in die Umgebung abgeführt wird.
[0064] Die Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 weist eine im Wesentlichen zylindrische Grundform
auf und ist aus einer Mehrzahl scheibenförmiger Elemente zusammengesetzt. In der zylindrischen
Grundform von jedem scheibenförmigen Element 3 befinden sich mehrere Öffnungen 35,
sodass eine Mehrzahl paralleler Strömungspfade ausgebildet wird. Hierdurch kann der
Abgasgegendruck der Abgasnachbehandlungseinrichtung gesenkt werden und/oder der Rauchgasdurchsatz
ansteigen.
[0065] Wie Figur 13 zeigt, enthält die zweite Kammer 12 weiterhin eine optionale Zuführöffnung
123, welche mit einem an sich bekannten Ozongenerator 124 verbunden ist. Auf diese
Weise kann dem aus der Zyklonbrennkammer 125 austretenden Abgasstrom Ozon und/oder
Sauerstoffradikale zugeführt werden, welche die Umsetzung der im Abgas enthaltenen
Schadstoffe innerhalb der Abgasnachbehandlungseinrichtung verbessern oder ermöglichen.
Insbesondere kann durch die Zugabe von Ozon oder Sauerstoffradikalen die Oxidation
von Schadstoffen und Feinstäuben bei niedrigerer Temperatur erfolgen.
[0066] Auch die Figuren 12 und 13 zeigen eine optionale Hochspannungseinrichtung 4, welche
mit zumindest einer Sprühelektrode den Abgasstrom zumindest abschnittsweise einem
elektrischen Feld aussetzt. Dieses elektrische Feld kann die Anlagerung von nicht
verbrannten Feinstäuben an die Wände der Strömungspfade der Abgasnachbehandlungseinrichtung
2 fördern und/oder die Agglomeration von Feinstäuben unterstützen, sodass aus Feinstaub
ein Grobstaub wird, welcher entweder gegen den Rauchgasstrom zu Boden sinkt und vom
Boden der Zyklonbrennkammer 125 entfernt werden kann. Alternativ oder zusätzlich können
die Stäube in der Abgasnachbehandlungseinrichtung gespeichert und zu einem späteren
Zeitpunkt nachoxidiert werden.
[0067] Die Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 kann eine Masse von etwa 20 kg bis etwa 40
kg aufweisen. Das Material der die Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 bildenden scheibenförmigen
Elemente 3 kann eine Wärmekapazität von etwa 0,55 kJ/(kg·K) bis etwa 1,2 kJ/(kg·K)
aufweisen. Auf diese Weise lässt sich in der Abgasnachbehandlungseinrichtung bei einer
Temperatur von etwa 500°C eine Wärmemenge speichern, welche derjenigen Wärme entspricht,
welche bei der Verbrennung von etwa 0,7 kg bis etwa 1 kg Holz frei wird. Diese Wärmemenge
ist ausreichend, um beim vorübergehenden Absinken der Abgastemperatur, beispielsweise
beim Nachlegen von Brennstoff, die Abgasnachbehandlung der entstehenden Rauchgase
sicherzustellen. Diese Wirkung beruht insbesondere darauf, dass an die in diesen Betriebsphasen
kälteren Rauchgase in der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 Wärme abgegeben wird,
bis diese eine zur Schadstoffminimierung günstige Temperatur von mehr als etwa 500°C
oder mehr als etwa 550°C erreicht haben. Die Länge der Abgasnachbehandlungseinrichtung
2 bzw. der in der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 ausgebildeten Strömungspfade 36
ist so gewählt, dass die Durchströmzeit eines Abgases zumindest zwischen etwa 1,2
sec und etwa 1,8 sec beträgt. Diese Zeit ist ausreichend, um eine effiziente Abgasnachbehandlung
zu ermöglichen und den Schadstoffausstoß zu minimieren. Gleichzeitig ist der hierfür
benötigte Bauraum hinreichend klein, um die erfindungsgemäße Abgasnachbehandlungseinrichtung
in gängigen Kleinfeueranlagen einzusetzen.
[0068] Figur 14 zeigt einen Längsabschnitt einer Abgasnachbehandlungseinrichtung gemäß einer
zweiten Ausführungsform der Erfindung. Im Unterschied zu der anhand der Figuren 2
bis 10 dargestellten ersten Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich die zweite
Ausführungsform insbesondere dadurch, dass jedes scheibenförmige Element 3 eine Mehrzahl
von Öffnungen aufweist. In Figur 14 sind die Öffnungen 35a, 35b und 35c beispielhaft
mit Bezugszeichen bezeichnet. Insbesondere kann die Anzahl der Öffnungen 35 in einigen
Ausführungsformen der Erfindung zwischen etwa 2 und etwa 30 betragen.
[0069] In einigen Ausführungsformen der Erfindung können die Öffnungen 35 an gleichen Stellen
unterschiedlicher scheibenförmiger Elemente 3 angeordnet sein, wobei die Öffnungen
jedoch in unterschiedlichen scheibenförmigen Elementen 3 um einen vorgebbaren Winkelbetrag
zueinander verdreht sind, wie anhand der Figuren 9 und 10 für eine einzelne Öffnung
erläutert wurde. Somit bilden sich beim Übereinanderstapeln der scheibenförmigen Elemente
3 wiederum gewendelte Pfade 36 aus. Weiterhin entstehen an den Grenzen benachbarter
scheibenförmiger Elemente 3 Kanten bzw. Stufen im gewendelten Pfad 36, welche eine
Mikroturbulenz hervorrufen. Diese Turbulenz führt einerseits zur Durchmischung des
Abgases mit dem Oxidationsmittel, sodass eine effiziente Nachoxidierung gas- oder
staubförmiger Schadstoffe erfolgen kann. Darüber hinaus trägt die Mikroturbulenz dazu
bei, nicht oxidierbare Stäube an den Wänden abzulagern, bis diese entweder als anorganische
Kruste aus der Abgasnachbehandlungseinrichtung 2 herausfallen oder hinreichende Bedingungen,
insbesondere hinreichend hohe Temperaturen, zu deren Oxidation vorliegen.
[0070] Figur 14 zeigt lediglich beispielhaft acht scheibenförmige Elemente 3. Wie anhand
der Figuren 1 und 11 bis 13 ersichtlich ist, kann die erfindungsgemäße Abgasnachbehandlungseinrichtung
selbstverständlich auch größere Längsausdehnung erreichen, so dass die gewünschte
Längsausdehnung oder die gewünschte Gesamtmasse erreicht wird.
[0071] Anhand der Figur 15 wird eine dritte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung näher
erläutert. Die dritte Ausführungsform unterscheidet sich von den vorstehend beschriebenen
ersten und zweiten Ausführungsformen insbesondere durch das Vorhandensein einer Sprühelektrode
45. Die Sprühelektrode 45 besteht aus einem Metall oder einer Legierung. Die Sprühelektrode
weist in etwa die Form der scheibenförmigen Elemente 3 auf. In einigen Ausführungsformen
der Erfindung kann die Außenkontur bzw. der gesamte Flächeninhalt der Sprühelektrode
45 kleiner sein als die Außenkontur der benachbarten scheibenförmigen Elemente 3.
Die scheibenförmigen Elemente 3 können eine Ausnehmung aufweisen, welche die Sprühelektrode
45 aufnimmt. Hierdurch kann die Sprühelektrode vollständig von den scheibenförmigen
Elementen 3 umgeben sein, sodass diese vor versehentlicher Berührung geschützt ist.
Zumindest die unmittelbar an die Sprühelektrode 45 angrenzenden scheibenförmigen Elemente
3 können aus einem elektrisch isolierenden Material gefertigt sein, beispielsweise
einer Keramik. Im Übrigen weist die Sprühelektrode 45 identische oder ähnliche Öffnungen
35a und 35b auf wie die darüber und darunterliegenden scheibenförmigen Elemente 3,
so dass die Pfade 36 durchgängig bleiben.
[0072] Die Sprühelektrode 45 ist über einen elektrischen Leiter 41 mit einem Hochspannungsgenerator
43 verbunden. Der Hochspannungsgenerator 43 kann mittels eines Netzkabels oder batteriebetrieben
oder durch einen Thermogenerator eine Primärspannung beziehen und an seinem Ausgang
eine Hochspannung abgeben, welche beispielsweise mehr als 500 V oder mehr als 1 kV
oder mehr als 5 kV oder mehr als 10 kV oder mehr als 20 kV beträgt. Die Hochspannung
kann so gewählt werden, dass an der Sprühelektrode 45 elektrische Feldstärken unterhalb
der Durchbruchspannung erzeugt werden. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
kann die Feldstärke an der Sprühelektrode 45 geringer sein als beispielsweise 1 kV/mm
oder weniger als 0,7 kV/mm oder weniger als 0,6 kV/mm. Die Spannung kann jedoch so
hoch gewählt sein, dass das elektrische Feld an der Sprühelektrode 45 größer ist als
etwa 0,4 kV/mm.
[0073] Der elektrische Leiter 41 kann durch eine elektrische Isolation 42 vor Berührung
geschützt werden. Die Isolation 42 kann in an sich bekannter Weise Rippen aufweisen,
um die Weglänge für Kriechspannungen zu erhöhen und hierdurch die Isolation zu verbessern.
Die Isolation 42 kann in einem Rohr 44 aus einem Kunststoff oder einer Keramik geführt
werden, um den Benutzer der mit der Einrichtung ausgestatteten Kleinfeueranlage vor
dem Berühren der Hochspannung zu schützen.
[0074] Bei Betrieb der Hochspannungsquelle 43 liegt somit an der Sprühelektrode 45 ein elektrisches
Feld an. Die im gewendelten Pfad 36 strömenden Rauchgase durchlaufen somit zumindest
einen Längsabschnitt in der Abgasnachbehandlungseinrichtung, in welchem diese einem
elektrischen Feld ausgesetzt werden. Das elektrische Feld kann die Agglomeration von
Feinstäuben und damit die Umsetzung von Feinstaub zu Grobstaub unterstützen. Darüber
hinaus können die elektrisch geladenen Feinstäube elektrostatisch an den Wänden der
gewendelten Pfade 36 haften und dadurch aus dem Abgasstrom gefiltert werden. Durch
diese Maßnahme kann somit die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Abgasnachbehandlungseinrichtung
weiter gesteigert werden.
[0075] In einigen Ausführungsformen der Erfindung kann die Sprühelektrode dazu eingerichtet
sein, eine dielektrisch behinderte Entladung zu erzeugen. Hierdurch können Ozon und/oder
atomarer Sauerstoff mit hoher Effizienz aus Umgebungsluft erzeugt werden, so dass
Schadstoffe effizient oxidiert werden können.
[0076] Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsformen
beschränkt. Die vorstehende Beschreibung ist daher nicht als beschränkend, sondern
als erläuternd anzusehen. Die nachfolgenden Ansprüche sind so zu verstehen, dass ein
genanntes Merkmal in zumindest einer Ausführungsform der Erfindung vorhanden ist.
Dies schließt die Anwesenheit weiterer Merkmale nicht aus. Sofern die Ansprüche und
die vorstehende Beschreibung "erste" und "zweite" Ausführungsformen definieren, so
dient diese Bezeichnung der Unterscheidung zweier gleichartiger Ausführungsformen,
ohne eine Rangfolge festzulegen.
1. Abgasnachbehandlungseinrichtung (2), aufweisend zumindest einen Strömungspfad (36),
welcher von einem ersten Ende der Abgasnachbehandlungseinrichtung zu einem zweiten
Ende der Abgasnachbehandlungseinrichtung verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) in zumindest einem Abschnitt aus einer Mehrzahl
von scheibenförmigen Elementen (3) zusammengesetzt ist, welche jeweils einen Längsabschnitt
der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) bilden und welche jeweils zumindest eine Ausnehmung
(35) aufweisen.
2. Abgasnachbehandlungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Ausnehmung (35) so gestaltet ist, dass ausgehend vom Mittelpunkt
(33) der Ausnehmung (35) unter einem vorgebbaren Radius (r) unter einem ersten Winkel
(α) ein offener Flächenbereich (31) vorhanden ist und unter einem zweiten Winkel (β)
ein geschlossener Flächenbereich (32) vorhanden ist und/oder dass die Ausnehmung (35)
ausgehend vom Mittelpunkt (33) der Ausnehmung (35) zumindest eine Teilfläche (34)
aufweist, welche sich radial nach außen erstreckt und einen Öffnungswinkel (γ) von
etwa 10° bis etwa 50° aufweist und/oder
dass die Ausnehmung (35) einen Flächenanteil von etwa 25% bis etwa 50% der Gesamtfläche
des scheibenförmigen Elementes (3) aufweist.
3. Abgasnachbehandlungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die scheibenförmigen Elemente (3) jeweils zwischen einer und etwa 30 Ausnehmungen
(35) aufweisen und/oder
dass benachbarte scheibenförmige Elemente (3) aus der Mehrzahl von scheibenförmigen
Elementen (3) um einen vorgebbaren Winkel zueinander verdreht angeordnet sind.
4. Abgasnachbehandlungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die scheibenförmigen Elemente (3) eine Außenkontur (39) aufweisen, welche polygonal
oder rund ist oder
dass die scheibenförmigen Elemente (3) eine Außenkontur (39) aufweisen, welche viereckig,
insbesondere quadratisch ist.
5. Abgasnachbehandlungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche der Ausnehmungen (35) der scheibenförmigen Elemente (3) vom ersten Ende
(21) der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) zum zweiten Ende (22) der Abgasnachbehandlungseinrichtung
(2) zunimmt und/oder
dass die Ausnehmungen (35) der scheibenförmigen Elemente (3) vom ersten Ende (21)
der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) zum zweiten Ende (22) der Abgasnachbehandlungseinrichtung
(2) einen gewendelten Pfad (36) ausbilden und/oder
dass die Abgasnachbehandlungseinrichtung eine Masse von etwa 15 kg bis etwa 50 kg
oder von etwa 20 kg bis etwa 40 kg aufweist.
6. Abgasnachbehandlungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die scheibenförmigen Elemente (3) aus einem Metall oder einer Legierung oder einem
anorganischen nichtmetallischen Werkstoff bestehen, insbesondere einem Werkstoff,
welcher Siliciumdioxid und/oder Aluminiumoxid und/oder Magnesiumoxid und/oder Calciumoxid
und/oder Zirconiumoxid und/oder Chromoxid und/oder Siliciumcarbid enthält oder daraus
besteht und/oder
dass die scheibenförmigen Elemente (3) aus einem Material mit einer Wärmekapazität
von etwa 0,55 kJ/(kg·K) bis etwa 1,2 kJ/(kg·K) bestehen.
7. Abgasnachbehandlungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass deren Länge bzw. die Länge des gewendelten Pfades (36) so gewählt sein, dass die
Durchströmzeit eines Abgases zumindest zwischen etwa 1,2 s und etwa 1,8 s beträgt
8. Abgasnachbehandlungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiterhin enthaltend
zumindest eine Sprühelektrode (45), welche dazu eingerichtet ist, in zumindest einem
Teilabschnitt ein elektrisches Feld zu erzeugen.
9. Abgasnachbehandlungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, weiterhin enthaltend
zumindest eine Sprühelektrode (45), welche dazu eingerichtet ist, eine dielektrisch
behinderte Entladung zu erzeugen.
10. Feststofffeuerungsanlage (1) mit einer Abgasnachbehandlungseinrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 9.
11. Feststofffeuerungsanlage nach Anspruch 10, weiterhin enthaltend einen Ozongenerator
(124) und eine Zufuhröffnung (123) welche dazu eingerichtet sind, einer Verbrennungsluft
und/oder einem Abgasstrom Ozon (O3) und/oder Sauerstoffradikale (O) zuzuführen.
12. Bausatz zur Herstellung einer Abgasnachbehandlungseinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 9, enthaltend zumindest eine Mehrzahl von scheibenförmigen Elementen (3), welche
jeweils eine Ausnehmung (35) aufweisen.
13. Bausatz nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die scheibenförmigen Elemente (3) eine Außenkontur (39) aufweisen, welche viereckig,
insbesondere quadratisch ist und die jeweilige Ausnehmung (35) in zumindest zwei scheibenförmigen
Elementen (3) relativ zur Außenkontur eine andere Orientierung aufweist.
14. Verfahren zur Herstellung einer Abgasnachbehandlungseinrichtung nach einem der Ansprüche
1 bis 9, mit folgenden Schritten:
Bereitstellen einer Mehrzahl von scheibenförmigen Elementen (3), welche jeweils zumindest
eine Ausnehmung (35) aufweisen;
Stapeln der Mehrzahl von scheibenförmigen Elementen (3), so dass diese jeweils einen
Längsabschnitt der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) bilden.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl von scheibenförmigen Elementen (3) so gestapelt wird, dass die Ausnehmungen
(35) der scheibenförmigen Elemente (3) vom ersten Ende (21) der Abgasnachbehandlungseinrichtung
(2) zum zweiten Ende (22) der Abgasnachbehandlungseinrichtung (2) einen gewendelten
Pfad (36) ausbilden und/oder
dass weiterhin zumindest eine Sprühelektrode (45) zwischen die Mehrzahl von scheibenförmigen
Elementen (3) eingebracht wird.