(19)
(11) EP 3 835 196 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.06.2021  Patentblatt  2021/24

(21) Anmeldenummer: 20212070.5

(22) Anmeldetag:  05.12.2020
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B63B 34/56(2020.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 11.12.2019 DE 102019134059

(71) Anmelder: Schulte, Rudolf
55218 Ingelheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schulte, Rudolf
    55218 Ingelheim (DE)

(74) Vertreter: Müller, Jochen 
Müller & Aue Patentanwälte Schwester-Steimer-Weg 4
55411 Bingen
55411 Bingen (DE)

   


(54) VORRICHTUNG ZUM FORTBEWEGEN AUF EINER FLÜSSIGKEIT


(57) Eine Vorrichtung (10) zum Fortbewegen auf einer Flüssigkeit umfasst mindestens zwei relativ zueinander verlagerbare Hauptteile (12), die mit einer Unterseite (14) auf der Flüssigkeit auflegbar und mittels Bindungen (16) an Füßen eines Nutzers befestigbar sind, wobei die Haupteile (12) jeweils mindestens ein Auftriebsmittel (18) umfassen. Jedes Hauptteil (12) weist eine zumindest abschnittweise gerade Innenseite (32) und einen bogenförmigen Randabschnitt (20) auf einer jeweiligen Außenseite (22) auf, die von dem benachbarten Hauptteil (12) weggerichtet ist, wobei der bogenförmige Randabschnitt (20) um die jeweilige Bindung (16) herumläuft.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fortbewegen auf einer Flüssigkeit mit mindestens zwei relativ zueinander verlagerbaren Hauptteilen, die mit einer Unterseite auf der Flüssigkeit auflegbar und an Füße eines Nutzers mittels Bindungen befestigbar sind, wobei die Haupteile jeweils mindestens ein Auftriebsmittel umfassen, sodass die Hauptteile auf der Oberfläche der Flüssigkeit schwimmen.

[0002] Es sind Mittel, insbesondere Sportgeräte, zur kombinierten gleitenden und schreitenden Überquerung von Wasserflächen bekannt, die sich im Wesentlichen dadurch auszeichnen, dass jedem Fuß ein kleinerer Bootskörper zugeordnet ist. Diese Mittel haben neben dem Nachteil einer durch ihre Länge bedingten schweren Manövrierbarkeit noch den Mangel einer lediglich auf der Geschicklichkeit zur Balancehaltung des Benutzers beruhenden Stabilisierung. Die DE 38685 AA beschreibt zwei Körper, die eine lediglich schmale und instabile schwimmende Struktur ergeben. Diese kann nur unter großer Kraftanstrengung und Körperbeherrschung stabilisiert werden.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen, relativ preiswerten Mitteln eine Vorrichtung zu schaffen, mit der ein Vorwärtskommen auf dem Wasser ermöglicht ist und bei einer Bewegung auf dem Wasser eine genügende Sicherheit hinsichtlich der Sinkbarkeit gegeben sein soll sowie die Vorwärtsbewegung lediglich durch Muskelkraft ermöglicht ist ohne erhebliche Anstrengung des Nutzers.

[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass jedes Hauptteil einen bogenförmigen Randabschnitt auf einer jeweiligen Außenseite aufweist, die von dem benachbarten Hauptteil weggerichtet ist, wobei der bogenförmige Randabschnitt um die jeweilige Bindung herum verläuft.

[0005] Durch diese Ausgestaltung erlangt das jeweilige Hauptteil eine hohe Stabilität auf der Oberfläche der Flüssigkeit, beispielsweise einem See, Fluss oder Meer, und gleichzeitig eine hervorragende Wendigkeit, da der bogenförmige Randabschnitt eine neben den Hauptteilen zusätzlich vorhandene Auflagefläche erzeugt und dennoch durch seine radiale Ausbildung wenig Widerstand bildet sowie einen kleinen Wendekreis und Drehungen ermöglicht. Ein Fortbewegen mittels der Vorrichtung erfolgt, indem die beiden Hauptteile zueinander in Verschieberichtung gegenläufig bewegt werden, der Benutzer also quasi eine gehende Bewegung mit seinen Beinen durchführt. Dabei wird jedes Hauptteil mit einem Bein bewegt. Das dem Hauptteil zugeordnete Auftriebsmittel kann aus Schaumstoff oder aus einer Luftkammer bestehen. Es kann ein luftmatratzenartiges Element auf, unter oder innerhalb der Vorrichtung angeordnet werden. Die Luftkammer kann aus Hartplastik sein. Auch der bogenförmige Randabschnitt des Hauptteils kann als eine im Bedarfsfall entleerbare Luftkammer, ein zelliges Schaumstoff oder ein hohles Kunststoffteil mit Auftriebseigenschaften sein. Hierbei ist selbstverständlich, dass die Hauptteile und die den Hauptteilen zugeordneten Randabschnitte auch unterschiedlich ausgebildet sein können. Beispielsweise können die Hauptteile als längliche Schwimmelemente und die Randabschnitts als befüllbare und entleerbare Luftkammern aus einem flexiblen Werkstoff gefertigt sein, um nach dem Entleeren der Randabschnitts insbesondere einen relativ platzsparenden Transport zu ermöglichen und gleichzeitig mit den starren Hauptteilen eine verhältnismäßig große Stabilität bereitzustellen.

[0006] Die Größe der Vorrichtung kann variiert werden, so dass Kinder oder Erwachsene die Vorrichtung nutzen können. Dazu können die Bauteile der Vorrichtung einfach entsprechend der Körpergröße und Kraft des Nutzers skaliert werden. Ferner kann die Vorrichtung zum Transportieren von Lasten verwendet werden. Dazu können separate Transportflächen vorgesehen werden, die mit Gurten, Taschen oder Spannern ausgestattet sind. Solche Transportflächen lassen sich vorzugsweise beispielsweise den Hauptteilen oder zwischen den Hauptteilen und den zugeordneten Randabschnitten ausbilden.

[0007] Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt.

[0008] Damit ein besonders effizientes Fortkommen bzw. ein entsprechender Vortrieb möglich ist, kann auf der Unterseite zumindest jedes Hauptteils wenigstens ein Paddelmittel angeordnet sein. Selbstverständlich lassen sich Paddelmittel auch auf den Unterseiten der Randabschnitte anordnen. Das Paddelmittel ragt in die Flüssigkeit hinein. Es kann eine bewegliche klappenartige Struktur als Paddelmittel verwendet werden, welche bei einem Vorschieben des Hauptteils auf dessen Unterseite klappt und so keinen Widerstand in der Flüssigkeit erzeugt und bei einen Zurückschieben des Hauptteils wieder ausklappt, um einen hohen Widerstand zu erzeugen, der eine Fortbewegen ermöglicht. Wenn nun beide Hauptteile mit jeweils wenigstens einem Paddelmittel versehen sind, dann ist bei dem sich nach vorne schiebenden Hauptteil das Paddelmittel eingeklappt, während bei dem nach hinten schiebenden Hauptteil das Paddelmittel ausgeklappt ist. Dadurch kann sich der Nutzer am Widerstand in der Flüssigkeit abstoßen. Weiter alternativ oder ergänzend können Paddelmittel verwendet werden, die durch einen Druck mit der Ferse des jeweiligen Fußes betätigt werden. Dadurch wird als Fortbewegungsvariante das Gehen simuliert. Der Nutzer kann durch die Bewegung der Beine in Verschieberichtung die Beine spreizen, wobei das vordere Bein auf die Ferse gestellt wird, wie es beim Gehen der Fall ist. Wenn das Bein auf der Ferse steht, kann es zurückgezogen werden. Dabei wird durch die Ferse das Paddelmittel ausgefahren und der Widerstand erzeugt, während das hintere Bein auf den Fußballen steht und die Paddelmittel nicht betätigt sind. Durch diese Art und Weise der Fortbewegung wird einem Nutzer der Eindruck erweckt, dass er auf dem Wasser geht. Es ist eine sehr natürliche und angenehme Fortbewegungsart für den Nutzer. Diese Art der Fortbewegung ähnelt vom Bewegungsablauf eines Skilangläufers. Dabei kann die Bindung des Hauptteils beispielsweise nur im Bereich der Zehen und/oder Fußballen befestigt sein. Selbstverständlich ist auch eine starre Anordnung des Paddelmittels möglich. Bei einer Fortbewegung hebt der Benutzer das Hauptteil an, bis sich das Paddelmittel oberhalb der Wasseroberfläche befindet, schiebt das Hauptteil nach Vorne und senkt es wieder auf die Flüssigkeitsoberfläche ab, so dass sich das Paddelmittel in der Flüssigkeit befindet.

[0009] Nach einer Weiterbildung erstreckt sich wenigstens ein Versteifungsmittel zwischen zwei gegenüberliegenden Randabschnitten wobei das Versteifungsmittel langlochförmige Durchbrüche der nebeneinander angeordneten Hauptteile durchragt. Das Versteifungsmittel ist vorzugsweise als längliches steifes oder elastisches Element ausgebildet. Es kann ein Kunststoffstab oder ein Rohr sein. Das Versteifungsmittel kann eine eisenenthaltende Stange, wie eine Edelstahlstange oder eine Aluminiumstange, sein. Der für eine Art Gehbewegung benötigte Freiraum ist durch die langlochförmigen Durchbrüche sichergestellt, in denen das Versteifungsmittel mit einem verhältnismäßig großen Spiel durchgeführt ist. Durch das bzw. die Versteifungsmittel ist ein Auseinandertriften der beiden Hauptteile verhindert und die Benutzung der Vorrichtung gleichzeitig dadurch erleichtert, dass das bzw. die Versteifungsmittel die beiden Hauptteile zueinander stabilisiert, insbesondere auf der Flüssigkeitsoberfläche bzw. Wasseroberfläche. Somit ist auch der Auftrieb der Vorrichtung durch die Verbindung der beiden Hauptteile mittels der Versteifungsmittel begünstigt.

[0010] Damit sich das Versteifungsmittel in seiner Lage der Verschiebebewegung der Haupteile anpassen kann, ist das Versteifungsmittel an den Randabschnitten zugeordneten Lagermitteln lösbar beweglich angeordnet. Die Lagermittel stellen die für die durchzuführenden Bewegungsabläufe notwendigen Freiheitsgrade zur Verfügung und ermöglichen das Lösen der Versteifungsmittel zum Zerlegen der Vorrichtung zum platzsparenden Transport. Beispielswiese lassen sich die Versteifungsmittel werkzeuglos mit den Lagermitteln lösbar verbinden. Die Lagermittel können auch Federelemente umfassen, so dass ein Winkel zwischen dem Versteifungsmittel und dem dem Hauptteil zugeordneten Randabschnitt besonders einfach variiert werden kann. Es können je Versteifungsmittel jeweils zwei Federelemente angeordnet sein.

[0011] Vorteilhafterweise kann zwischen den Hauptteilen ein Führungsmittel positioniert sein, welches ein relatives Verschieben der Hauptteile in eine Verschieberichtung zueinander führt. Das Führungsmittel kann eine Schiene und/oder Wälzlager umfassen. Das Führungsmittel ermöglicht ein relatives Verschieben der Hauptteile in Verschieberichtung. Werden Wälzlager, Kugeln und/oder Rollen verwendet, dann ist ein besonders reibungsarmes Verschieben ermöglicht. Das Führungsmittel weist Durchführmittel auf, die beispielsweise langlochförmige Schlitze darstellen, durch die die Versteifungsmittel durchgeführt sind.

[0012] Eine besonders wendige und einfache Vorrichtung ist dadurch bereitzustellen, dass die den Hauptteilen zugeordnete Randabschnitte kreisförmig ist. Beispielsweise kann das Hauptteil einen halbkreisförmigen Randabschnitt aufweisen, dabei kann die Bindung in dem radialen Zentrum des Hauptteils bezüglich des Randabschnitts liegen. Der Randabschnitt ist die äußere Begrenzung des Hauptteils.

[0013] Zweckmäßigerweise kann das Hauptteil mit dem Randabschnitt scheibenartig ausgebildet sein und eine Längsrichtung aufweisen, deren jeweilige größte Ausdehnung auf einer Innenseite angeordnet ist, die dem anderen Hauptteil zugewandt ist. Das Hauptteil mit dem Randabschnitt weist eine Haupterstreckungsebene auf, die parallel zur Oberfläche der Flüssigkeit ist. Die Bindung ist auf einer flächigen Oberseite und das Paddelmittel auf einer flächigen Unterseite des Hauptteils angebracht. Durch die scheibenartige Struktur wird eine besonders hohe Stabilität auf einer Wasseroberfläche erreicht. Die Paddelmittel können entenfußartig sein und an einem Fortsatz, der auf der Unterseite angebracht ist, ein flächiges Element aufweisen. Alternativ kann das flächige Element direkt an der Unterseite angebracht sein.

[0014] Der Randabschnitt des Hauptteils kann wenigstens teilweise durch einen luftgefüllten Schlauch gebildet sein, der den Auftrieb und die Stabilität des Hauptteils verbessert. Der Luftschlauch kann aus einem Gummi- oder Elastomerwerkstoff gefertigt sein. Der Luftschlauch kann auch kreisförmig sein und die gesamte Vorrichtung umgeben, sodass die beiden Hauptteile zwar durch einen Spalt voneinander getrennt, aber von dem gemeinsamen Luftschlauch umgeben sind, der den Spalt überbrückt. Der Spalt erstreckt sich zwischen den Innenseiten der Hauptteile. Es können sich auch gerade Luftschläuche von einem Hauptteil zum anderen erstrecken, wobei die Luftschläuche vorzugsweise entlang der Versteifungsmittel verlaufen. Der äußere kreisförmige Luftschlauch kann insbesondere radial nach innen gerichtete Aufnahmen für die Versteifungsmittel aufweisen.

[0015] Eine zweckmäßige Weiterbildung sieht vor, im Bereich der Bindung eine harte Platte anzuordnen, die sich vorzugsweise entlang der Längsrichtung des Hauptteils erstreckt. Die harte Platte kann einen Kunststoff und/oder Holz und/oder ein Verbundmaterial umfassen. Die Platte ist auf der Oberseite angeordnet. Durch die Platte ist ein sicherer Stand auf dem Hauptteil der Vorrichtung für den Nutzer gewährleistet.

[0016] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.

[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.

[0018] Es zeigt:
Fig. 1
eine Draufsicht auf die Vorrichtung zur Fortbewegung auf einer Flüssigkeit, insbesondere einer Wasseroberfläche,
Fig. 2
eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 und
Fig. 3
eine Draufsicht auf einen alternativ ausgeführten Randabschnitt eines Hauptteils der Vorrichtung.


[0019] Figur 1 stellt eine Vorrichtung 10 zum Fortbewegen auf einer Flüssigkeit, insbesondere auf der Wasseroberfläche eines Sees, eines Flusses oder eines Meeres, dar, die zwei Hauptteile 12 umfasst. Die Hauptteile 12 umfassen jeweils eine Bindung 16 für einen Fuß eines Nutzers, die auf einer Oberseite 15 angebracht ist. Jedem der beiden Hauptteile 12, das selbst ein Auftriebsmittel 18 ist oder zumindest umfasst, ist ein Randabschnitt 20 als ein weiteres Auftriebsmittel 18 zugeordnet, das eine Luftkammer oder Schaumstoff umfassen kann. Das Auftriebsmittel 18 kann den gesamten Raum innerhalb der Hauptteile 12 und/oder der Randabschnitte 20 füllen. Eine Oberseite 15 und eine Unterseite 14 der Hauptteile 12 und/oder der Randabschnitte 20 können von einem Stoff und/oder einer Kunststoffschicht bedeckt sein, die beispielsweise aus Hartplastik besteht. Zwischen den Hauptteilen 12 und den zugeordneten Randabschnitten 20 kann ein weiteres Auftriebsmittel 18 oder eine flächige Bespannung, beispielsweise ein Stoffelement oder ein Netzelement aufgespannt sein.

[0020] Die Vorrichtung umfasst zwei Hauptteile 12 mit zugeordneten halbkreisförmigen Randabschnitten 20, wobei die Hauptteile 12 mit ihren geraden Innenseiten 32 einander zugewandt sind. Der Randabschnitt 20 umfasst eine Außenseite 22 des zugeordneten Hauptteils 12, die von der benachbarten Innenseite 32 abgewandt ist. Der bogenförmige Randabschnitt 20 stellt mit dem zugeordneten Hauptteil 12 in etwa einen Halbkreis dar. Die Bindungen 16 sitzen jeweils ungefähr mittig auf dem Hauptteil 32. Insbesondere die beiden Randabschnitte 20 können als mit Luft befüllbare Schläuche 34 ausgebildet sein, die vorzugsweise öffenbare Ventile umfassen.

[0021] Die beiden Haupteile 12 können zueinander in einer Relativbewegung entlang einer Längsrichtung gemäß Pfeil 2 verlagert werden, wobei ein Bein eines Benutzers eines der Hauptteile 12 nach vorne und das andere Bein das andere Hauptteil 12 in einer Art Gleitbewegung nach hinten verschiebt. Vorne und hinten beziehen sich auf die Ausrichtung des menschlichen Körpers beim Gehen bzw. bei der bestimmungsgemäßen Benutzung der Vorrichtung. Gleichermaßen kann der Benutzer eine Art Gehbewegung ausführen, bei der er die Hauptteile 12 nach oben von der Wasseroberfläche abhebt und zueinander versetzt.

[0022] Zwischen den beiderseitigen Randabschnitten 20 erstrecken sich vorzugsweise zwei Versteifungsmittel 28. Die Versteifungsmittel 28 sind rohrartig oder stabartig ausgebildet und bestehen aus einem Metall, Kunststoff oder Faserverbundwerkstoff. Die Versteifungsmittel 28 erstrecken sich durch langlochförmige Durchbrüche 29 der beiden Hauptteile 12, um zum einen eine Verschiebebewegung der beiden Hauptteile 12 zueinander zu ermöglichen und eine Horizontalbewegung zu begrenzen. An den Randabschnitten 20 sind Lagermittel 31 zur lösbaren Kopplung der Versteifungsmittel 28 angeordnet, wobei die Lagermittel 31 Federelemente 30 umfassen können oder als Federelemente 30 ausgebildet sind. Die Lagermittel 31 ermöglichen beispielsweise eine Verkippung des Versteifungsmittels 28 während des Verschiebens der Hauptteile 12 zur Fortbewegung. Dabei wird der Winkel zwischen dem Randabschnitten 20 und den Versteifungsmitteln 28 während der Verschiebung variiert.

[0023] Auf der Oberseite 15 der Hauptteile 12 können harte Platten 36 angeordnet sein, insbesondere wenn die Hauptteile 12 selbst nicht formstabil ausgebildet sind. Auf der jeweiligen Platte 36 oder an einer Aufstellfläche der Hauptteile 12, die auch in einer Vertiefung für den Fuß ausgebildet sein kann, ist die Bindung 16 positioniert, so dass der Benutzer einen stabilen Halt erfährt. Die Platte 36 kann aus einem Verbundstoff, Holz oder Hartplastik gefertigt sein. Die Versteifungsmittel 28 können unterhalb der Platten 36 bzw. der Bindungen 16 verlaufen. Sie sind quer zu den Platten 36 oder Aufstellflächen ausgerichtet. Sind die Hauptteile 12 beispielsweise aus einem nicht formstabilen Werkstoff gefertigt, können Durchführmittel 37 für die Versteifungsmittel 36, beispielsweise in Form von Durchbrüchen 29, in den Platten 36 vorgesehen sein.

[0024] Zusätzlich oder alternativ zu den Versteifungsmitteln 36 kann den zueinander zugewandten Innenseiten 32 der benachbarten Hauptteile 12 ein Führungsmittel 26 zugeordnet sein, wobei das Führungsmittel 26 eine derartige Führung der beiden Hauptteile 12 zueinander ermöglicht, dass eine Verschiebebewegung der Hauptteile in Richtung des Doppelpfeils 1 möglich ist.

[0025] Das Führungsmittel 26 kann die Durchführmittel 37 wenigstens teilweise aufweisen, die beispielsweise 20 bis 30 cm lange Schlitze darstellen, durch die die Versteifungsmittel 36 durchgeführt sind. Der Schlitz dient der Ausweichbewegung der Versteifungsmittel 36 während der Verschiebung der Hauptteile 12 zueinander. Der Schlitz ist in Verschieberichtung 1 ausgerichtet. Somit können die Durchführmittel 37 teilweise oder ganz im Bereich der Platte 36 und/oder in dem Führungsmittel 26 angeordnet sein.

[0026] Figur 2 stellt eine Seitenansicht eines Hauptteils 12 dar, wobei auf der Unterseite 14 Paddelmittel 24 positioniert sind. Die Paddelmittel 24 sind entweder starr angeordnet oder schwenkbar, und zwar insbesondere in Richtung der Pfeile umklappbar. Hierbei klappen die Paddelmittel 24 bei einer durch eine Bewegung des Benutzers angetriebene Vorwärtsbewegung des Hauptteils 12 in Verschieberichtung gemäß Pfeil 1 auf die Unterseite14 und verringern den Widerstand der Unterseite des Hauptteils in der Flüssigkeit, auf der das Hauptteil 12 aufliegt. Bei einer Rückwärtsbewegung in einer entgegengesetzten Richtung klappen die Paddelmittel 24 wieder aus und erhöhen den Widerstand in der Flüssigkeit, sodass der Benutzer sich durch den Widerstand durch seine Muskelkraft mit seinem Bein abstoßen kann. Der Benutzer positioniert jeden seiner Füße in einer der Bindungen 16 und spreizt zur Fortbewegung die Beine in Verschieberichtung 1. Dabei bewegt er die Beine vor und zurück im einen Vorschub zu erzeugen. Das sich nach hinten bewegende Bein erzeugt den Vorschub, während das nach vorne bewegte Bein nahezu widerstandlos über die Flüssigkeit gleitet.

[0027] Sind die Paddelmittel 24 steif mit der Unterseite 14 verbunden, Hebt der Benutzer die Paddelmittel 24 bei der Gehbewegung aus der Flüssigkeit, versetzt das entsprechende Hauptteil 12 nach vorne, drückt es gegen des Widerstand der Flüssigkeit und versetzt das andere Hauptteil 12.

[0028] Weiter alternativ oder ergänzend können Paddelmittel 24 verwendet werden, die durch einen Druck mit der Ferse des jeweiligen Fußes betätigt werden. Dadurch wird als Fortbewegungsvariante ebenfalls das Gehen simuliert. Wenn der Benutzer mit seinem vorderen Bein auf der Ferse steht, wird das Paddelmittel 24 ausgefahren und der Widerstand erzeugt, während das hintere Bein auf den Fußballen steht und die Paddelmittel 24 nicht betätigt sind.

[0029] Die Paddelmittel 24 sind auf der gesamten Unterseite 14 der Hauptteile 12 verteilt und weißen vorzugsweise den gleichen Abstand zueinander auf. Sie können sich lamellenartig oder schuppenartig über die Unterseite 14 erstrecken. Es können Bereiche mit einer erhöhten Dichte an Paddelmitteln 24 vorgesehen sein. Die Paddelmittel 24 können mittels Scharnieren oder starr an der Unterseite 14 befestigt sein.

[0030] Die Paddelmittel 24 können entenfußartig geformt sein und an einem Fortsatz, der auf der Unterseite 14 angebracht ist ein flächiges Element aufweisen. Alternativ kann das flächige Element direkt an der Unterseite 14 angebracht sein.

[0031] Solch eine Vorrichtung 10 kann auf Wasser genutzt werden. Alternativ sind auch andere Flüssigkeiten, wie Öl oder Benzin oder Materialien, wie Sand oder Suspensionen aus Flüssigkeiten und Feststoffen, die sich wie Flüssigkeiten verhalten, denkbar.

[0032] Figur 3 zeigt eine alternative Ausführungsform der Hauptteile 12, wobei der Abstand der Innenseite 32 zur Symmetrieachse 3 entlang der Längsrichtung 2 variiert. Im zentralen Bereich, an dem die Bindung 16 angeordnet ist, ist der Abstand zu Symmetrieachse 3 am geringsten. In beide Richtungen nach außen entlang der Längsrichtung 2 steigt die Entfernung der Innenseite 32 der Hauptteile 12 zur Symmetrieachse 3 an. Am Übergang der Hauptteile 12 zu den Randabschnitten 20ist der Abstand zur Symmetrieachse 3 am größten.

[0033] Durch die weitere Entfernung im äußeren Bereich können die beiden Hauptteile 12 zueinander verdreht werden. Dadurch verlaufen die Verschieberichtungen 1 der einzelnen Hauptteile 12 nicht mehr parallel zueinander, sondern kreuzen sich. Damit die Hauptteile 12 nicht aneinanderstoßen, müssen die Entfernungen an den äußeren Bereichen der Innenseiten 32 größer sein als im zentralen Bereich. Die Drehrichtung 4 hat ihren Drehpunkt am Ort der Bindung 16. Durch die Drehung kann eine Kurve mit der Vorrichtung 10 gelaufen werden.

[0034] Zum Transport oder zur Lagerung der Vorrichtung können die Versteifungsmittel 28 von dem Lagermitteln 31 getrennt und Luft aus den Schläuchen 34 der Randabschnitte 20 gelassen werden. Die Versteifungsmittel 28, die in etwa die Länge der Hauptteile 12 aufweisen, lassen sich beispielsweise an den Hauptteilen 12 befestigen, zweckmäßigerweise gemeinsam mit den entleerten Schläuchen 34 der Randabschnitte 20.

Bezugszeichen



[0035] 
1
Doppelpfeil
2
Pfeil
3
Symmetrieachse
4
Drehrichtung
10
Vorrichtung
12
Hauptteile
14
Unterseite
15
Oberseite
16
Bindungen
18
Auftriebsmittel
20
Randabschnitt
22
Außenseite
24
Paddelmittel
26
Führungsmittel
28
Versteifungsmittel
29
Durchbruch
30
Federelement
31
Lagermittel
32
Innenseite von 12
34
Schlauch
36
Platte
37
Durchführmittel



Ansprüche

1. Vorrichtung (10) zum Fortbewegen auf einer Flüssigkeit mit mindestens zwei relativ zueinander verlagerbaren Hauptteilen (12), die mit einer Unterseite (14) auf der Flüssigkeit auflegbar und mittels Bindungen (16) an Füßen eines Nutzers befestigbar sind, wobei die Haupteile (12) jeweils mindestens ein Auftriebsmittel (18) umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Hauptteil (12) eine zumindest abschnittweise gerade Innenseite (32) und einen bogenförmigen Randabschnitt (20) auf einer jeweiligen Außenseite (22) aufweist, die von dem benachbarten Hauptteil (12) weggerichtet ist, wobei der bogenförmige Randabschnitt (20) um die jeweilige Bindung (16) herumläuft.
 
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite (14) jedes Hauptteils (12) wenigstens ein Paddelmittel (24) angeordnet ist.
 
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens ein Versteifungsmittel (28) zwischen zwei gegenüberliegenden Randabschnitten (20) erstreckt wobei das Versteifungsmittel (28) langlochförmige Durchbrüche (29) der nebeneinander angeordneten Hauptteile (12) durchragt.
 
4. Vorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungsmittel (28) an den Randabschnitten (20) in zugeordneten Lagermitteln (31) lösbar beweglich angeordnet ist.
 
5. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Hauptteilen (12) ein Führungsmittel (26) positioniert ist, das ein relatives Verschieben der Hauptteile (12) in eine Verschieberichtung (Doppelpfeil 1) ermöglicht.
 
6. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Randabschnitt (20) eines Hauptteils (12) wenigstens teilweise durch einen luftgefüllten Schlauch (34) gebildet ist.
 
7. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der bogenförmige Randabschnitt (20) halbkreisförmig ist.
 
8. Vorrichtung (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungsmittel (28) wenigstens ein Federelement (30) umfasst, sodass ein Winkel zwischen dem Versteifungsmittel (28) und dem Hauptteil (12) veränderbar ist.
 
9. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptteile (12) mit den Randabschnitten (20) scheibenartig ausgebildet sind und eine Längsrichtung (2) aufweisen, deren jeweilige größte Ausdehnung auf einer Innenseite (32) angeordnet ist, die dem anderen Hauptteil (12) zugewandt ist.
 
10. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptteil (12) als ein starrer Schwimmkörper oder als ein mit Luft zu befüllender Aufblaskörper ausgebildet ist.
 
11. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Bindung (16) eine sich in Längsrichtung (2) des Hauptteils (12) erstreckende harte Platte (36) angeordnet ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente