[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Fortbewegen auf einer Flüssigkeit
mit mindestens zwei relativ zueinander verlagerbaren Hauptteilen, die mit einer Unterseite
auf der Flüssigkeit auflegbar und an Füße eines Nutzers mittels Bindungen befestigbar
sind, wobei die Haupteile jeweils mindestens ein Auftriebsmittel umfassen, sodass
die Hauptteile auf der Oberfläche der Flüssigkeit schwimmen.
[0002] Es sind Mittel, insbesondere Sportgeräte, zur kombinierten gleitenden und schreitenden
Überquerung von Wasserflächen bekannt, die sich im Wesentlichen dadurch auszeichnen,
dass jedem Fuß ein kleinerer Bootskörper zugeordnet ist. Diese Mittel haben neben
dem Nachteil einer durch ihre Länge bedingten schweren Manövrierbarkeit noch den Mangel
einer lediglich auf der Geschicklichkeit zur Balancehaltung des Benutzers beruhenden
Stabilisierung. Die
DE 38685 AA beschreibt zwei Körper, die eine lediglich schmale und instabile schwimmende Struktur
ergeben. Diese kann nur unter großer Kraftanstrengung und Körperbeherrschung stabilisiert
werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen, relativ preiswerten Mitteln
eine Vorrichtung zu schaffen, mit der ein Vorwärtskommen auf dem Wasser ermöglicht
ist und bei einer Bewegung auf dem Wasser eine genügende Sicherheit hinsichtlich der
Sinkbarkeit gegeben sein soll sowie die Vorwärtsbewegung lediglich durch Muskelkraft
ermöglicht ist ohne erhebliche Anstrengung des Nutzers.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass jedes Hauptteil einen bogenförmigen
Randabschnitt auf einer jeweiligen Außenseite aufweist, die von dem benachbarten Hauptteil
weggerichtet ist, wobei der bogenförmige Randabschnitt um die jeweilige Bindung herum
verläuft.
[0005] Durch diese Ausgestaltung erlangt das jeweilige Hauptteil eine hohe Stabilität auf
der Oberfläche der Flüssigkeit, beispielsweise einem See, Fluss oder Meer, und gleichzeitig
eine hervorragende Wendigkeit, da der bogenförmige Randabschnitt eine neben den Hauptteilen
zusätzlich vorhandene Auflagefläche erzeugt und dennoch durch seine radiale Ausbildung
wenig Widerstand bildet sowie einen kleinen Wendekreis und Drehungen ermöglicht. Ein
Fortbewegen mittels der Vorrichtung erfolgt, indem die beiden Hauptteile zueinander
in Verschieberichtung gegenläufig bewegt werden, der Benutzer also quasi eine gehende
Bewegung mit seinen Beinen durchführt. Dabei wird jedes Hauptteil mit einem Bein bewegt.
Das dem Hauptteil zugeordnete Auftriebsmittel kann aus Schaumstoff oder aus einer
Luftkammer bestehen. Es kann ein luftmatratzenartiges Element auf, unter oder innerhalb
der Vorrichtung angeordnet werden. Die Luftkammer kann aus Hartplastik sein. Auch
der bogenförmige Randabschnitt des Hauptteils kann als eine im Bedarfsfall entleerbare
Luftkammer, ein zelliges Schaumstoff oder ein hohles Kunststoffteil mit Auftriebseigenschaften
sein. Hierbei ist selbstverständlich, dass die Hauptteile und die den Hauptteilen
zugeordneten Randabschnitte auch unterschiedlich ausgebildet sein können. Beispielsweise
können die Hauptteile als längliche Schwimmelemente und die Randabschnitts als befüllbare
und entleerbare Luftkammern aus einem flexiblen Werkstoff gefertigt sein, um nach
dem Entleeren der Randabschnitts insbesondere einen relativ platzsparenden Transport
zu ermöglichen und gleichzeitig mit den starren Hauptteilen eine verhältnismäßig große
Stabilität bereitzustellen.
[0006] Die Größe der Vorrichtung kann variiert werden, so dass Kinder oder Erwachsene die
Vorrichtung nutzen können. Dazu können die Bauteile der Vorrichtung einfach entsprechend
der Körpergröße und Kraft des Nutzers skaliert werden. Ferner kann die Vorrichtung
zum Transportieren von Lasten verwendet werden. Dazu können separate Transportflächen
vorgesehen werden, die mit Gurten, Taschen oder Spannern ausgestattet sind. Solche
Transportflächen lassen sich vorzugsweise beispielsweise den Hauptteilen oder zwischen
den Hauptteilen und den zugeordneten Randabschnitten ausbilden.
[0007] Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen aufgeführt.
[0008] Damit ein besonders effizientes Fortkommen bzw. ein entsprechender Vortrieb möglich
ist, kann auf der Unterseite zumindest jedes Hauptteils wenigstens ein Paddelmittel
angeordnet sein. Selbstverständlich lassen sich Paddelmittel auch auf den Unterseiten
der Randabschnitte anordnen. Das Paddelmittel ragt in die Flüssigkeit hinein. Es kann
eine bewegliche klappenartige Struktur als Paddelmittel verwendet werden, welche bei
einem Vorschieben des Hauptteils auf dessen Unterseite klappt und so keinen Widerstand
in der Flüssigkeit erzeugt und bei einen Zurückschieben des Hauptteils wieder ausklappt,
um einen hohen Widerstand zu erzeugen, der eine Fortbewegen ermöglicht. Wenn nun beide
Hauptteile mit jeweils wenigstens einem Paddelmittel versehen sind, dann ist bei dem
sich nach vorne schiebenden Hauptteil das Paddelmittel eingeklappt, während bei dem
nach hinten schiebenden Hauptteil das Paddelmittel ausgeklappt ist. Dadurch kann sich
der Nutzer am Widerstand in der Flüssigkeit abstoßen. Weiter alternativ oder ergänzend
können Paddelmittel verwendet werden, die durch einen Druck mit der Ferse des jeweiligen
Fußes betätigt werden. Dadurch wird als Fortbewegungsvariante das Gehen simuliert.
Der Nutzer kann durch die Bewegung der Beine in Verschieberichtung die Beine spreizen,
wobei das vordere Bein auf die Ferse gestellt wird, wie es beim Gehen der Fall ist.
Wenn das Bein auf der Ferse steht, kann es zurückgezogen werden. Dabei wird durch
die Ferse das Paddelmittel ausgefahren und der Widerstand erzeugt, während das hintere
Bein auf den Fußballen steht und die Paddelmittel nicht betätigt sind. Durch diese
Art und Weise der Fortbewegung wird einem Nutzer der Eindruck erweckt, dass er auf
dem Wasser geht. Es ist eine sehr natürliche und angenehme Fortbewegungsart für den
Nutzer. Diese Art der Fortbewegung ähnelt vom Bewegungsablauf eines Skilangläufers.
Dabei kann die Bindung des Hauptteils beispielsweise nur im Bereich der Zehen und/oder
Fußballen befestigt sein. Selbstverständlich ist auch eine starre Anordnung des Paddelmittels
möglich. Bei einer Fortbewegung hebt der Benutzer das Hauptteil an, bis sich das Paddelmittel
oberhalb der Wasseroberfläche befindet, schiebt das Hauptteil nach Vorne und senkt
es wieder auf die Flüssigkeitsoberfläche ab, so dass sich das Paddelmittel in der
Flüssigkeit befindet.
[0009] Nach einer Weiterbildung erstreckt sich wenigstens ein Versteifungsmittel zwischen
zwei gegenüberliegenden Randabschnitten wobei das Versteifungsmittel langlochförmige
Durchbrüche der nebeneinander angeordneten Hauptteile durchragt. Das Versteifungsmittel
ist vorzugsweise als längliches steifes oder elastisches Element ausgebildet. Es kann
ein Kunststoffstab oder ein Rohr sein. Das Versteifungsmittel kann eine eisenenthaltende
Stange, wie eine Edelstahlstange oder eine Aluminiumstange, sein. Der für eine Art
Gehbewegung benötigte Freiraum ist durch die langlochförmigen Durchbrüche sichergestellt,
in denen das Versteifungsmittel mit einem verhältnismäßig großen Spiel durchgeführt
ist. Durch das bzw. die Versteifungsmittel ist ein Auseinandertriften der beiden Hauptteile
verhindert und die Benutzung der Vorrichtung gleichzeitig dadurch erleichtert, dass
das bzw. die Versteifungsmittel die beiden Hauptteile zueinander stabilisiert, insbesondere
auf der Flüssigkeitsoberfläche bzw. Wasseroberfläche. Somit ist auch der Auftrieb
der Vorrichtung durch die Verbindung der beiden Hauptteile mittels der Versteifungsmittel
begünstigt.
[0010] Damit sich das Versteifungsmittel in seiner Lage der Verschiebebewegung der Haupteile
anpassen kann, ist das Versteifungsmittel an den Randabschnitten zugeordneten Lagermitteln
lösbar beweglich angeordnet. Die Lagermittel stellen die für die durchzuführenden
Bewegungsabläufe notwendigen Freiheitsgrade zur Verfügung und ermöglichen das Lösen
der Versteifungsmittel zum Zerlegen der Vorrichtung zum platzsparenden Transport.
Beispielswiese lassen sich die Versteifungsmittel werkzeuglos mit den Lagermitteln
lösbar verbinden. Die Lagermittel können auch Federelemente umfassen, so dass ein
Winkel zwischen dem Versteifungsmittel und dem dem Hauptteil zugeordneten Randabschnitt
besonders einfach variiert werden kann. Es können je Versteifungsmittel jeweils zwei
Federelemente angeordnet sein.
[0011] Vorteilhafterweise kann zwischen den Hauptteilen ein Führungsmittel positioniert
sein, welches ein relatives Verschieben der Hauptteile in eine Verschieberichtung
zueinander führt. Das Führungsmittel kann eine Schiene und/oder Wälzlager umfassen.
Das Führungsmittel ermöglicht ein relatives Verschieben der Hauptteile in Verschieberichtung.
Werden Wälzlager, Kugeln und/oder Rollen verwendet, dann ist ein besonders reibungsarmes
Verschieben ermöglicht. Das Führungsmittel weist Durchführmittel auf, die beispielsweise
langlochförmige Schlitze darstellen, durch die die Versteifungsmittel durchgeführt
sind.
[0012] Eine besonders wendige und einfache Vorrichtung ist dadurch bereitzustellen, dass
die den Hauptteilen zugeordnete Randabschnitte kreisförmig ist. Beispielsweise kann
das Hauptteil einen halbkreisförmigen Randabschnitt aufweisen, dabei kann die Bindung
in dem radialen Zentrum des Hauptteils bezüglich des Randabschnitts liegen. Der Randabschnitt
ist die äußere Begrenzung des Hauptteils.
[0013] Zweckmäßigerweise kann das Hauptteil mit dem Randabschnitt scheibenartig ausgebildet
sein und eine Längsrichtung aufweisen, deren jeweilige größte Ausdehnung auf einer
Innenseite angeordnet ist, die dem anderen Hauptteil zugewandt ist. Das Hauptteil
mit dem Randabschnitt weist eine Haupterstreckungsebene auf, die parallel zur Oberfläche
der Flüssigkeit ist. Die Bindung ist auf einer flächigen Oberseite und das Paddelmittel
auf einer flächigen Unterseite des Hauptteils angebracht. Durch die scheibenartige
Struktur wird eine besonders hohe Stabilität auf einer Wasseroberfläche erreicht.
Die Paddelmittel können entenfußartig sein und an einem Fortsatz, der auf der Unterseite
angebracht ist, ein flächiges Element aufweisen. Alternativ kann das flächige Element
direkt an der Unterseite angebracht sein.
[0014] Der Randabschnitt des Hauptteils kann wenigstens teilweise durch einen luftgefüllten
Schlauch gebildet sein, der den Auftrieb und die Stabilität des Hauptteils verbessert.
Der Luftschlauch kann aus einem Gummi- oder Elastomerwerkstoff gefertigt sein. Der
Luftschlauch kann auch kreisförmig sein und die gesamte Vorrichtung umgeben, sodass
die beiden Hauptteile zwar durch einen Spalt voneinander getrennt, aber von dem gemeinsamen
Luftschlauch umgeben sind, der den Spalt überbrückt. Der Spalt erstreckt sich zwischen
den Innenseiten der Hauptteile. Es können sich auch gerade Luftschläuche von einem
Hauptteil zum anderen erstrecken, wobei die Luftschläuche vorzugsweise entlang der
Versteifungsmittel verlaufen. Der äußere kreisförmige Luftschlauch kann insbesondere
radial nach innen gerichtete Aufnahmen für die Versteifungsmittel aufweisen.
[0015] Eine zweckmäßige Weiterbildung sieht vor, im Bereich der Bindung eine harte Platte
anzuordnen, die sich vorzugsweise entlang der Längsrichtung des Hauptteils erstreckt.
Die harte Platte kann einen Kunststoff und/oder Holz und/oder ein Verbundmaterial
umfassen. Die Platte ist auf der Oberseite angeordnet. Durch die Platte ist ein sicherer
Stand auf dem Hauptteil der Vorrichtung für den Nutzer gewährleistet.
[0016] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche
definiert.
[0017] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert.
[0018] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung zur Fortbewegung auf einer Flüssigkeit, insbesondere
einer Wasseroberfläche,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der Vorrichtung nach Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf einen alternativ ausgeführten Randabschnitt eines Hauptteils der
Vorrichtung.
[0019] Figur 1 stellt eine Vorrichtung 10 zum Fortbewegen auf einer Flüssigkeit, insbesondere
auf der Wasseroberfläche eines Sees, eines Flusses oder eines Meeres, dar, die zwei
Hauptteile 12 umfasst. Die Hauptteile 12 umfassen jeweils eine Bindung 16 für einen
Fuß eines Nutzers, die auf einer Oberseite 15 angebracht ist. Jedem der beiden Hauptteile
12, das selbst ein Auftriebsmittel 18 ist oder zumindest umfasst, ist ein Randabschnitt
20 als ein weiteres Auftriebsmittel 18 zugeordnet, das eine Luftkammer oder Schaumstoff
umfassen kann. Das Auftriebsmittel 18 kann den gesamten Raum innerhalb der Hauptteile
12 und/oder der Randabschnitte 20 füllen. Eine Oberseite 15 und eine Unterseite 14
der Hauptteile 12 und/oder der Randabschnitte 20 können von einem Stoff und/oder einer
Kunststoffschicht bedeckt sein, die beispielsweise aus Hartplastik besteht. Zwischen
den Hauptteilen 12 und den zugeordneten Randabschnitten 20 kann ein weiteres Auftriebsmittel
18 oder eine flächige Bespannung, beispielsweise ein Stoffelement oder ein Netzelement
aufgespannt sein.
[0020] Die Vorrichtung umfasst zwei Hauptteile 12 mit zugeordneten halbkreisförmigen Randabschnitten
20, wobei die Hauptteile 12 mit ihren geraden Innenseiten 32 einander zugewandt sind.
Der Randabschnitt 20 umfasst eine Außenseite 22 des zugeordneten Hauptteils 12, die
von der benachbarten Innenseite 32 abgewandt ist. Der bogenförmige Randabschnitt 20
stellt mit dem zugeordneten Hauptteil 12 in etwa einen Halbkreis dar. Die Bindungen
16 sitzen jeweils ungefähr mittig auf dem Hauptteil 32. Insbesondere die beiden Randabschnitte
20 können als mit Luft befüllbare Schläuche 34 ausgebildet sein, die vorzugsweise
öffenbare Ventile umfassen.
[0021] Die beiden Haupteile 12 können zueinander in einer Relativbewegung entlang einer
Längsrichtung gemäß Pfeil 2 verlagert werden, wobei ein Bein eines Benutzers eines
der Hauptteile 12 nach vorne und das andere Bein das andere Hauptteil 12 in einer
Art Gleitbewegung nach hinten verschiebt. Vorne und hinten beziehen sich auf die Ausrichtung
des menschlichen Körpers beim Gehen bzw. bei der bestimmungsgemäßen Benutzung der
Vorrichtung. Gleichermaßen kann der Benutzer eine Art Gehbewegung ausführen, bei der
er die Hauptteile 12 nach oben von der Wasseroberfläche abhebt und zueinander versetzt.
[0022] Zwischen den beiderseitigen Randabschnitten 20 erstrecken sich vorzugsweise zwei
Versteifungsmittel 28. Die Versteifungsmittel 28 sind rohrartig oder stabartig ausgebildet
und bestehen aus einem Metall, Kunststoff oder Faserverbundwerkstoff. Die Versteifungsmittel
28 erstrecken sich durch langlochförmige Durchbrüche 29 der beiden Hauptteile 12,
um zum einen eine Verschiebebewegung der beiden Hauptteile 12 zueinander zu ermöglichen
und eine Horizontalbewegung zu begrenzen. An den Randabschnitten 20 sind Lagermittel
31 zur lösbaren Kopplung der Versteifungsmittel 28 angeordnet, wobei die Lagermittel
31 Federelemente 30 umfassen können oder als Federelemente 30 ausgebildet sind. Die
Lagermittel 31 ermöglichen beispielsweise eine Verkippung des Versteifungsmittels
28 während des Verschiebens der Hauptteile 12 zur Fortbewegung. Dabei wird der Winkel
zwischen dem Randabschnitten 20 und den Versteifungsmitteln 28 während der Verschiebung
variiert.
[0023] Auf der Oberseite 15 der Hauptteile 12 können harte Platten 36 angeordnet sein, insbesondere
wenn die Hauptteile 12 selbst nicht formstabil ausgebildet sind. Auf der jeweiligen
Platte 36 oder an einer Aufstellfläche der Hauptteile 12, die auch in einer Vertiefung
für den Fuß ausgebildet sein kann, ist die Bindung 16 positioniert, so dass der Benutzer
einen stabilen Halt erfährt. Die Platte 36 kann aus einem Verbundstoff, Holz oder
Hartplastik gefertigt sein. Die Versteifungsmittel 28 können unterhalb der Platten
36 bzw. der Bindungen 16 verlaufen. Sie sind quer zu den Platten 36 oder Aufstellflächen
ausgerichtet. Sind die Hauptteile 12 beispielsweise aus einem nicht formstabilen Werkstoff
gefertigt, können Durchführmittel 37 für die Versteifungsmittel 36, beispielsweise
in Form von Durchbrüchen 29, in den Platten 36 vorgesehen sein.
[0024] Zusätzlich oder alternativ zu den Versteifungsmitteln 36 kann den zueinander zugewandten
Innenseiten 32 der benachbarten Hauptteile 12 ein Führungsmittel 26 zugeordnet sein,
wobei das Führungsmittel 26 eine derartige Führung der beiden Hauptteile 12 zueinander
ermöglicht, dass eine Verschiebebewegung der Hauptteile in Richtung des Doppelpfeils
1 möglich ist.
[0025] Das Führungsmittel 26 kann die Durchführmittel 37 wenigstens teilweise aufweisen,
die beispielsweise 20 bis 30 cm lange Schlitze darstellen, durch die die Versteifungsmittel
36 durchgeführt sind. Der Schlitz dient der Ausweichbewegung der Versteifungsmittel
36 während der Verschiebung der Hauptteile 12 zueinander. Der Schlitz ist in Verschieberichtung
1 ausgerichtet. Somit können die Durchführmittel 37 teilweise oder ganz im Bereich
der Platte 36 und/oder in dem Führungsmittel 26 angeordnet sein.
[0026] Figur 2 stellt eine Seitenansicht eines Hauptteils 12 dar, wobei auf der Unterseite
14 Paddelmittel 24 positioniert sind. Die Paddelmittel 24 sind entweder starr angeordnet
oder schwenkbar, und zwar insbesondere in Richtung der Pfeile umklappbar. Hierbei
klappen die Paddelmittel 24 bei einer durch eine Bewegung des Benutzers angetriebene
Vorwärtsbewegung des Hauptteils 12 in Verschieberichtung gemäß Pfeil 1 auf die Unterseite14
und verringern den Widerstand der Unterseite des Hauptteils in der Flüssigkeit, auf
der das Hauptteil 12 aufliegt. Bei einer Rückwärtsbewegung in einer entgegengesetzten
Richtung klappen die Paddelmittel 24 wieder aus und erhöhen den Widerstand in der
Flüssigkeit, sodass der Benutzer sich durch den Widerstand durch seine Muskelkraft
mit seinem Bein abstoßen kann. Der Benutzer positioniert jeden seiner Füße in einer
der Bindungen 16 und spreizt zur Fortbewegung die Beine in Verschieberichtung 1. Dabei
bewegt er die Beine vor und zurück im einen Vorschub zu erzeugen. Das sich nach hinten
bewegende Bein erzeugt den Vorschub, während das nach vorne bewegte Bein nahezu widerstandlos
über die Flüssigkeit gleitet.
[0027] Sind die Paddelmittel 24 steif mit der Unterseite 14 verbunden, Hebt der Benutzer
die Paddelmittel 24 bei der Gehbewegung aus der Flüssigkeit, versetzt das entsprechende
Hauptteil 12 nach vorne, drückt es gegen des Widerstand der Flüssigkeit und versetzt
das andere Hauptteil 12.
[0028] Weiter alternativ oder ergänzend können Paddelmittel 24 verwendet werden, die durch
einen Druck mit der Ferse des jeweiligen Fußes betätigt werden. Dadurch wird als Fortbewegungsvariante
ebenfalls das Gehen simuliert. Wenn der Benutzer mit seinem vorderen Bein auf der
Ferse steht, wird das Paddelmittel 24 ausgefahren und der Widerstand erzeugt, während
das hintere Bein auf den Fußballen steht und die Paddelmittel 24 nicht betätigt sind.
[0029] Die Paddelmittel 24 sind auf der gesamten Unterseite 14 der Hauptteile 12 verteilt
und weißen vorzugsweise den gleichen Abstand zueinander auf. Sie können sich lamellenartig
oder schuppenartig über die Unterseite 14 erstrecken. Es können Bereiche mit einer
erhöhten Dichte an Paddelmitteln 24 vorgesehen sein. Die Paddelmittel 24 können mittels
Scharnieren oder starr an der Unterseite 14 befestigt sein.
[0030] Die Paddelmittel 24 können entenfußartig geformt sein und an einem Fortsatz, der
auf der Unterseite 14 angebracht ist ein flächiges Element aufweisen. Alternativ kann
das flächige Element direkt an der Unterseite 14 angebracht sein.
[0031] Solch eine Vorrichtung 10 kann auf Wasser genutzt werden. Alternativ sind auch andere
Flüssigkeiten, wie Öl oder Benzin oder Materialien, wie Sand oder Suspensionen aus
Flüssigkeiten und Feststoffen, die sich wie Flüssigkeiten verhalten, denkbar.
[0032] Figur 3 zeigt eine alternative Ausführungsform der Hauptteile 12, wobei der Abstand
der Innenseite 32 zur Symmetrieachse 3 entlang der Längsrichtung 2 variiert. Im zentralen
Bereich, an dem die Bindung 16 angeordnet ist, ist der Abstand zu Symmetrieachse 3
am geringsten. In beide Richtungen nach außen entlang der Längsrichtung 2 steigt die
Entfernung der Innenseite 32 der Hauptteile 12 zur Symmetrieachse 3 an. Am Übergang
der Hauptteile 12 zu den Randabschnitten 20ist der Abstand zur Symmetrieachse 3 am
größten.
[0033] Durch die weitere Entfernung im äußeren Bereich können die beiden Hauptteile 12 zueinander
verdreht werden. Dadurch verlaufen die Verschieberichtungen 1 der einzelnen Hauptteile
12 nicht mehr parallel zueinander, sondern kreuzen sich. Damit die Hauptteile 12 nicht
aneinanderstoßen, müssen die Entfernungen an den äußeren Bereichen der Innenseiten
32 größer sein als im zentralen Bereich. Die Drehrichtung 4 hat ihren Drehpunkt am
Ort der Bindung 16. Durch die Drehung kann eine Kurve mit der Vorrichtung 10 gelaufen
werden.
[0034] Zum Transport oder zur Lagerung der Vorrichtung können die Versteifungsmittel 28
von dem Lagermitteln 31 getrennt und Luft aus den Schläuchen 34 der Randabschnitte
20 gelassen werden. Die Versteifungsmittel 28, die in etwa die Länge der Hauptteile
12 aufweisen, lassen sich beispielsweise an den Hauptteilen 12 befestigen, zweckmäßigerweise
gemeinsam mit den entleerten Schläuchen 34 der Randabschnitte 20.
Bezugszeichen
[0035]
- 1
- Doppelpfeil
- 2
- Pfeil
- 3
- Symmetrieachse
- 4
- Drehrichtung
- 10
- Vorrichtung
- 12
- Hauptteile
- 14
- Unterseite
- 15
- Oberseite
- 16
- Bindungen
- 18
- Auftriebsmittel
- 20
- Randabschnitt
- 22
- Außenseite
- 24
- Paddelmittel
- 26
- Führungsmittel
- 28
- Versteifungsmittel
- 29
- Durchbruch
- 30
- Federelement
- 31
- Lagermittel
- 32
- Innenseite von 12
- 34
- Schlauch
- 36
- Platte
- 37
- Durchführmittel
1. Vorrichtung (10) zum Fortbewegen auf einer Flüssigkeit mit mindestens zwei relativ
zueinander verlagerbaren Hauptteilen (12), die mit einer Unterseite (14) auf der Flüssigkeit
auflegbar und mittels Bindungen (16) an Füßen eines Nutzers befestigbar sind, wobei
die Haupteile (12) jeweils mindestens ein Auftriebsmittel (18) umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Hauptteil (12) eine zumindest abschnittweise gerade Innenseite (32) und einen
bogenförmigen Randabschnitt (20) auf einer jeweiligen Außenseite (22) aufweist, die
von dem benachbarten Hauptteil (12) weggerichtet ist, wobei der bogenförmige Randabschnitt
(20) um die jeweilige Bindung (16) herumläuft.
2. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Unterseite (14) jedes Hauptteils (12) wenigstens ein Paddelmittel (24) angeordnet
ist.
3. Vorrichtung (10) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich wenigstens ein Versteifungsmittel (28) zwischen zwei gegenüberliegenden Randabschnitten
(20) erstreckt wobei das Versteifungsmittel (28) langlochförmige Durchbrüche (29)
der nebeneinander angeordneten Hauptteile (12) durchragt.
4. Vorrichtung (10) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungsmittel (28) an den Randabschnitten (20) in zugeordneten Lagermitteln
(31) lösbar beweglich angeordnet ist.
5. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Hauptteilen (12) ein Führungsmittel (26) positioniert ist, das ein relatives
Verschieben der Hauptteile (12) in eine Verschieberichtung (Doppelpfeil 1) ermöglicht.
6. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Randabschnitt (20) eines Hauptteils (12) wenigstens teilweise durch einen luftgefüllten
Schlauch (34) gebildet ist.
7. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der bogenförmige Randabschnitt (20) halbkreisförmig ist.
8. Vorrichtung (10) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Versteifungsmittel (28) wenigstens ein Federelement (30) umfasst, sodass ein
Winkel zwischen dem Versteifungsmittel (28) und dem Hauptteil (12) veränderbar ist.
9. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hauptteile (12) mit den Randabschnitten (20) scheibenartig ausgebildet sind und
eine Längsrichtung (2) aufweisen, deren jeweilige größte Ausdehnung auf einer Innenseite
(32) angeordnet ist, die dem anderen Hauptteil (12) zugewandt ist.
10. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptteil (12) als ein starrer Schwimmkörper oder als ein mit Luft zu befüllender
Aufblaskörper ausgebildet ist.
11. Vorrichtung (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Bindung (16) eine sich in Längsrichtung (2) des Hauptteils (12) erstreckende
harte Platte (36) angeordnet ist.