Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Nähmaschine, die zumindest eine Stichplatte,
einen Stoffdrückerfuß und eine Drückerfußstange aufweist. Ferner betrifft die Erfindung
die Verwendung eines Abstandselements in einer Nähmaschine.
Stand der Technik
[0002] Nähmaschinen dienen allgemein zur mechanischen Herstellung einer Naht. Beispielsweise
werden Nähmaschinen im Automobilbereich dazu verwendet, Lederobjekte mit Nähten oder
Ziernähten zu versehen. Insbesondere werden in Fahrzeugen beispielsweise Automobilsitze,
Instrumententafeln oder Türverkleidungen mit derartigen Nähten bzw. Ziernähten ausgestattet.
Die Nähte bzw. Ziernähte dienen hierbei primär auch als dekoratives Element, das dem
Lederobjekt einen hochwertigen optischen Eindruck verleihen soll oder einen solchen
zumindest unterstützen soll.
[0003] Dies wird allerdings nur dann erreicht, wenn die Naht einerseits optisch gleichmäßig
und andererseits beständig auf das Lederobjekt aufgebracht wird, ohne das Lederobjekt
hierbei zu beschädigen oder nachteilig optisch zu verändern. Bei der Verwendung der
gängigen Nähmaschinen stellt allerdings insbesondere der letzte Punkt nach wie vor
ein großes Problem dar.
[0004] So weisen bekannte Nähmaschinen einen Stoffdrückerfuß auf, der dazu dient, das Lederobjekt
als Nähgut zu halten, um einen genauen und gleichmäßigen Transport des auf einer Stichplatte
angeordneten Nähguts unter der Nähmaschine zu gewährleisten. Dieser Stoffdrückerfuß
liegt auf der Stichplatte auf, wobei ein oftmals stufenlos einstellbarer Nähfuß-Druck
vorgegeben werden kann, der über eine Drückerfußstange auf den Stoffdrückerfuß wirkt.
Der korrekt zu verwendende Nähfuß-Druck hängt üblicherweise von dem Nähgut ab, wobei
für weiche Materialien, wie beispielsweise ein Tuch, ein geringerer Druck eingestellt
wird und für feste Materialen, wie beispielsweise Leder, ein größerer Druck eingestellt
wird. Bei der richtigen Einstellung des Nähfuß-Drucks verrutscht das Nähgut nicht
und wird störungsfrei transportiert.
[0005] Bei der Herstellung von Nähten auf insbesondere hochwertigen Lederobjekten reichen
die derzeit für den Stoffdrückerfuß bekannten Einstellmöglichkeiten allerdings nicht
aus, um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen. Wird der Druck niedrig eingestellt,
verrutscht das Nähgut und wird nicht gleichmäßig transportiert. Wird der Druck hingegen
höher eingestellt, hinterlässt der Stoffdrückerfuß einen sichtbaren Abdruck auf dem
Lederobjekt, so dass dieses nicht mehr den optischen Anforderungen genügt.
Beschreibung der Erfindung
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Nähmaschine anzugeben, die die
oben genannten Probleme und Nachteile des Standes der Technik ausräumt. Insbesondere
ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nähmaschine anzugeben, die es ermöglicht
ein Nähgut, insbesondere ein Lederobjekt, so mit Nähten zu versehen, dass das Ergebnis
hohen optischen Ansprüchen gerecht wird und insbesondere keine sichtbaren Abdrücke
des Stoffdrückerfußes der Nähmaschine auf dem Nähgut hinterlassen werden.
[0007] Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zugrunde, ein Element für die Verwendung in
Nähmaschinen anzugeben, das die obigen Probleme und Nachteile des Standes der Technik
ausräumt.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, eine Nähmaschine anzugeben, die Folgendes
aufweist: eine Stichplatte, auf der ein Nähgut anordbar ist; einen Stoffdrückerfuß,
der dazu ausgebildet ist, das Nähgut zu halten; und eine Drückerfußstange, an der
der Stoffdrückerfuß angebracht ist, wobei die Nähmaschine ferner ein Abstandselement
aufweist, wobei das Abstandselement so ausgebildet und angeordnet ist, dass das Abstandselement
einen Mindestabstand h zwischen der Stichplatte und dem Stoffdrückerfuß vorgibt.
[0009] Auf die Stichplatte kann das Nähgut, also beispielsweise ein Lederobjekt, aufgelegt
werden. Der Stoffdrückerfuß ist so ausgebildet, dass er das Nähgut hält. Das bedeutet,
dass das Nähgut beim Nähen nicht wegrutscht und in Richtung Stichplatte gedrückt wird.
Außerdem unterstützt der Stoffdrückerfuß einen gleichmäßigen Transport des Nähguts.
Dieser erfolgt beim Nähen von Leder in der Regel nach dem Dreifachtransport-Prinzip,
bei dem ein hierfür ausgebildeter Transportfuß das Nähgut von oben gegen einen Transporteur
drückt, der unter der Stichplatte angeordnet ist. Dieser erfasst dann das Nähgut und
transportiert es weiter.
[0010] Damit dieser Ablauf gewährleistet wird, muss über Drückerfußstange und Stoffdrückerfuß
allerdings auf das Nähgut von oben Druck ausgeübt werden. Die Drückerfußstange arbeitet
typischerweise unter Federdruck, so dass ein elastisches Drücken des Stoffdrückerfußes
auf das Nähgut möglich ist.
[0011] Mit der erfindungsgemäßen Nähmaschine wird die Aufgabe in zufriedenstellender Weise
gelöst. Insbesondere wird durch den Mindestabstand h zwischen der Stichplatte und
dem Stoffdrückerfuß erreicht, dass der Stoffdrückerfuß keinen Abdruck mehr auf dem
Nähgut hinterlässt. Gleichzeitig wird das Nähgut dennoch sicher gehalten, so dass
es nicht verrutscht und gleichmäßig transportiert werden kann.
[0012] Der Mindestabstand h ist parallel zu einer Axialrichtung der Drückerfußstange zwischen
Stoffdrückerfuß und Stichplatte ausgebildet.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Drückerfußstange
ein Anschlagelement auf, das mit dem Abstandselement in Anschlag kommt.
[0014] Durch diesen Anschlag geben Anschlagelement und Abstandselement den Mindestabstand
h vor. Bei dem Anschlagelement kann es sich beispielsweise um einen Flansch an einem
dem Stoffdrückerfuß entgegengesetzten Endbereich der Drückerfußstange handeln. Häufig
sind derartige Flansche ohnehin, beispielsweise zur Kraftübertragung, an dem Endbereich
der Drückerfußstange ausgebildet. Alternativ kann es sich auch um einen Kragen oder
ein sonstiges Element, beispielsweise ein stabförmiges Element, handeln, das nach
außen hin von der Drückerfußstange aus vorsteht.
[0015] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Abstandselement zwischen
einem Kopfelement der Nähmaschine und dem Anschlagelement der Drückerfußstange angeordnet.
[0016] Das Kopfelement der Nähmaschine befindet sich über der Stichplatte. Bei dem Kopfelement
kann es sich beispielsweise um einen Teil eines Gehäuses eines Nähmaschinenkopfes
handeln.
[0017] Alternativ oder zusätzlich hierzu wäre auch ein Aufliegen auf einer Führungshülse
denkbar, die in an dem Kopfelement angeordnet ist, um die Drückerfußstange in ihrer
Bewegung zu führen. Alternativ wäre es denkbar, dass die Führungshülse selbst als
Abstandselement ausgebildet ist und mit dem Anschlagelement in Kontakt kommt.
[0018] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Abstandselement zumindest
bereichsweise elastisch ausgebildet.
[0019] Das bedeutet, dass das Abstandselement durch die von der Drückerfußstange wirkende
Kraft gestaucht werden kann und die Kraft und damit den auf das Nähgut wirkenden Druck
etwas abdämpft. Wenn das Abstandselement elastisch ausgebildet ist, kann es sich insbesondere
um ein Federelement, beispielsweise eine Spiralfeder, handeln. Alternativ hierzu kann
es sich auch um ein Hülsenelement aus einem elastischen Material handeln.
[0020] Durch die dämpfende Wirkung des Abstandselements kann der auf das Nähgut wirkende
Druck so weit verringert werden, dass der Stoffdrückerfuß keinen sichtbaren Abdruck
auf dem Nähgut hinterlässt. Gleichzeitig kann der Mindestabstand h so gering gehalten
werden, dass das Nähgut sicher gehalten wird und gleichmäßig transportiert werden
kann.
[0021] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das Abstandselement hülsenförmig
ausgebildet, wobei die Drückerfußstange in einem Hülsen-Innenraum des Abstandselements
angeordnet ist.
[0022] Eine Hülse eignet sich besonders, um den gewünschten Mindestabstand h zwischen der
Stichplatte und dem Stoffdrückerfuß vorzugeben. Der Innenradius der Hülse ist hierbei
kleiner als der Außenradius der Drückerfußstange, so dass diese zwar in der Hülse
geführt wird, sich allerdings auch in Axialrichtung, insbesondere von oben nach unten
und umgekehrt, bewegen kann.
[0023] Wenn die Drückerfußstange außerdem eine Anschlagelement, beispielsweise in Form eines
Flansches, eines Kragens oder ähnlich, aufweist, kann der Mindestabstand h zuverlässig
vorgegeben werden.
[0024] Außerdem ist eine Hülse kostengünstig herzustellen und einfach einzubauen. Insbesondere
ist eine solche auch bei bereits produzierten Maschinen einfach nachrüstbar. Als Material
eignet sich insbesondere eine weiche Metalllegierung, wie beispielsweise eine Kupferlegierung,
vorzugsweise Messing.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Stoffdrückerfuß an
einer zu der Stichplatte zeigenden Unterseite eine Reibungsschicht auf.
[0026] Als Reibungsschicht wird eine den Reibungskoeffizienten erhöhende Schicht verstanden.
Bei der Reibungsschicht kann es sich um eine Beschichtung handeln, mit der der Stoffdrückerfuß
beschichtet wird. Alternativ kann es sich auch um eine Schicht im Sinne eines zusätzlichen
plattenförmigen Elements handeln, das an der Unterseite des Stoffdrückerfußes angebracht
ist. Als Material eignet sich insbesondere ein Gummimaterial.
[0027] Die Reibungsschicht erhöht die Reibung zwischen Nähgut und Stoffdrückerfuß und wirkt
somit einem Wegrutschen des Nähguts entgegen. Durch das Vorgeben des Mindestabstands
h zwischen Stoffdrückerfuß und Stichplatte wird auch die Reibung zwischen Nähgut und
Stoffdrückerfuß verringert, da eine Normalkraft erst bei Überwindung des Mindestabstands
h von dem Stoffdrückerfuß auf das Nähgut wirken kann. Mittels Anordnen der Reibungsschicht
kann der Reibungskoeffizient zwischen dem Stoffdrückerfuß und dem Nähgut erhöht werden,
so dass dennoch ein zuverlässiges Halten des Nähguts erfolgt.
[0028] Die erfindungsgemäße Lösung besteht ferner darin, die Verwendung eines Abstandselements
in einer Nähmaschine anzugeben, um einen Mindestabstand h zwischen einer Stichplatte
der Nähmaschine und einem Stoffdrückerfuß der Nähmaschine vorzugeben.
[0029] Hierbei ergeben sich die gleichen Vorteile wie bei der erfindungsgemäßen Nähmaschine.
Zu betonen ist allerdings die Nachrüstbarkeit. So ist das Abstandselement bei gängigen
Nähmaschinen nachrüstbar, so dass diese einfach und kostengünstig verbessert werden
können.
[0030] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das zur Verwendung angegebene
Abstandselement zumindest bereichsweise elastisch ausgebildet.
[0031] Dadurch lässt sich das Abstandselement stauchen, so dass es den Druck dämpft, der
auf das Nähgut wirkt. Hierdurch kann das Nähergebnis weiter verbessert werden.
[0032] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kommt das zur Verwendung angegebene
Abstandselement bei seiner Verwendung mit einem Anschlagelement einer Drückerfußstange
der Nähmaschine in Anschlag.
[0033] Dies stellt insbesondere eine gut umzusetzende Möglichkeit zum Vorgeben des Mindestabstands
h dar. Insbesondere eignen sich ein Anschlag des Abstandselements mit der Drückerfußstage
auf der oberen Seite und ein Anschlag mit einem Kopfelement der Nähmaschine auf der
entgegengesetzten unteren Seite.
[0034] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist das zur Verwendung angegebene
Abstandselement hülsenförmig ausgebildet.
[0035] Hierdurch kann das Abstandselement bei seiner Verwendung sicher um die Drückerfußstange
herum angeordnet werden. Eine zuverlässige Vorgabe des Mindestabstands h kann somit
erreicht werden. Die Größe des Mindestabstands h hängt direkt von der Länge in einer
Rotationsachsenrichtung des Abstandselements, insbesondere der Hülse, ab. Damit lässt
sich der Mindestabstand h einfach durch die Länge der Hülse vorgeben.
[0036] Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus der Beschreibung und den Zeichnungen hervor.
[0037] Die Erfindung wird nachstehend anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche weitere
vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0038] Die zu der Erläuterung der Ausführungsbeispiele verwendeten Zeichnungen zeigen in:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Bereichs der erfindungsgemäßen Nähmaschine, in
dem ein erfindungsgemäßes Abstandselement angeordnet ist; und
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht eines erfindungsgemäßen Abstandselement.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0039] In den Figuren werden Richtungsangaben "oben" oder "unten" verwendet, die sich aus
Sicht eines seitlich (wie in Fig. 1) auf die Nähmaschine schauenden Benutzers ergeben.
[0040] Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Bereichs der erfindungsgemäßen
Nähmaschine.
[0041] Im Einzelnen ist in Figur 1 zunächst eine Stichplatte 1, ein Stoffdrückerfuß 2, eine
Drückerfußstange 3 und ein Kopfelement 4 der Nähmaschine gezeigt. Auf der Stichplatte
1 wird das Nähgut bei einem Nähprozess angeordnet. Unter der Stichplatte 1 kann ein
(nicht dargestellter) Transporteur angeordnet sein, der dazu ausgebildet ist, das
Nähgut nach einem Stich, um die eingestellte Stichlänge weiter zu transportierten.
Ebenfalls nicht dargestellt sind beispielsweise Nadel, Nadelstange und Transportfuß.
[0042] Dem Stoffdrückerfuß 2 fällt die Aufgabe zu, das Nähgut nach unten in Richtung der
Stichplatte 1 zu drücken und in seiner Position zu halten. Bei einem Dreifachtransport
kann dann der Transportfuß dafür sorgen, dass das Nähgut gleichmäßig transportiert
werden kann. Ferner wird das Nähgut straff gehalten, damit ein gleichmäßiges Stichbild
erhalten werden kann.
[0043] Hierfür ist ein Druck nötig, der von oben auf den Stoffdrückerfuß 2 wirkt und diesen
nach unten in Richtung der Stichplatte 1 drückt. Dieser Druck wird als eingezeichneter
Nähfuß-Druck P über die Drückerfußstange 3 auf den Stoffdrückerfuß 2 aufgebracht.
Die hierfür nötigen Kraftübertragungselemente und die Krafterzeugungseinrichtung,
beispielsweise ein pneumatisches System, sind in einem Nähmaschinenkopf untergebracht,
der in Fig. 1 als Kopfelement 4 angedeutet ist. Bei dem Kopfelement 4 kann es sich
insbesondere um einen Teil eines Gehäuses des Nähmaschinenkopfes handeln.
[0044] Das Kopfelement 4 befindet sich üblicherweise über der Stichplatte 1, so dass die
Drückerfußstange 3 von dem Kopfelement 4 durch das Kopfelement 4 hindurch nach unten
(in Richtung der Stichplatte 1) zu dem Stoffdrückerfuß 2 reicht. Hierzu weist das
Kopfelement 4 eine optionale Führungshülse 6 auf, die dazu ausgebildet ist, die Drückerfußstange
3 zu führen.
[0045] Bei den derzeit gängigen Nähmaschinen drückt der Nähfuß-Druck P den Stoffdrückerfuß
2 über die Drückerfußstange auf die Stichplatte 1. Das heißt, dass kein Abstand zwischen
dem Stoffdrückerfuß 2 und der Stichplatte 1 vorhanden ist, wenn kein Nähgut auf der
Stichplatte 1 angeordnet ist. Wenn weniger Druck auf das Nähgut ausgeübt werden soll,
wurde der Nähfuß-Druck P entsprechend geringer eingestellt. Wie eingangs beschrieben
führt selbst dies allerdings nicht zu den gewünschten Nähergebnissen.
[0046] In Fig. 1 weist die Nähmaschine daher außerdem ein Abstandselement 5 auf. In dieser
Ausführungsform ist das Abstandselement 5 hülsenförmig ausgebildet. Wie in Fig. 1
zu erkennen, ist das Abstandselement 5 über dem Stoffdrückerfuß 2 und insbesondere
in dem Nähmaschinenkopf der Nähmaschine angeordnet.
[0047] Innerhalb des Abstandselements 5 verläuft die Drückerfußstange 3. Dabei weist die
Drückerfußstange 3 an einem (in Fig. 1 dargestellten) oberen Bereich ein Anschlagelement
3a auf. Das Anschlagelement 3a wird durch den Nähfuß-Druck P in Richtung des Abstandselements
5 gedrückt und kommt mit einem oberen Bereich des Abstandselements 5 in Kontakt.
[0048] Das Abstandselement 5 selbst ist in eine Bewegungsrichtung nach unten hin beschränkt.
Dies kann beispielsweise, wie in Figur 1 dargestellt, dadurch erreicht werden, dass
ein unterer Bereich des Abstandselements 5 auf dem Kopfelement 4 aufliegt. Alternativ
oder zusätzlich hierzu wäre auch ein Aufliegen auf der Führungshülse 6 denkbar. Weiterhin
alternativ wäre es denkbar, dass die Führungshülse 6 selbst als Abstandselement 5
ausgebildet ist. Dann würde sich diese länger nach oben erstrecken. Wenn in der Anmeldung
von einem Abstandselement 5 die Rede ist, können diese Aspekte somit auch auf die
entsprechend abgeänderte Führungshülse 6 übertragen werden.
[0049] Zurückkommend auf das Anschlagelement 3a bedeutet dies, dass das Anschlagelement
3a das Abstandselement 5 an sich nicht nach unten bewegt, abgesehen von einem elastischen
Verhalten des Abstandselements 5. Das Abstandselement 5 bietet somit eine Stopperstruktur
für das Anschlagelement 3a und hiermit auch für die Drückerfußstange 3 und den an
dieser angebrachten Stoffdrückerfuß 2.
[0050] Dadurch wird ein Mindestabstand h zwischen der Stichplatte 1 und dem Stoffdrückerfuß
2 erreicht. Genauer gesagt wird der Mindestabstand h zwischen einer Oberseite der
Stichplatte 1 und einer Unterseite des Stoffdrückerfußes 2 ausgebildet. Der Vollständigkeit
halber wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass es bei einem sehr hohen Nähfuß-Druck
P und der Verwendung eines stark elastischen Abstandselements 5 dazu kommen könnte,
dass das elastische Abstandselement 5 so weit zusammengedrückt wird, dass der Mindestabstand
h nicht mehr ausgebildet ist. Die ist allerdings als Ausnahme zu betrachten. Im normalen
Betrieb wird dieser Mindestabstand h erreicht.
[0051] Durch den aufgrund des Abstandselements 5 ausgebildeten Mindestabstand h werden Abdrücke
von dem Stoffdrückerfuß 2 auf dem Nähgut verhindert. Dennoch kann gleichzeitig ausreichend
Druck auf das Nähgut ausgeübt werden, so dass dieses nicht verrutscht und gleichmäßig
transportiert werden kann.
[0052] Um das Verrutschen des Nähguts weiter zu verhindern und einen Transport zu verbessern,
kann an einer Unterseite des Stoffdrückerfußes 2, wie in Fig. 1 gezeigt, eine Reibungsschicht
2a angeordnet sein, die die Reibung mit dem Nähgut erhöht. Die Wirkung der Reibungsschicht
2a wirkt hierbei synergistisch mit der des Abstandselements 5 zusammen.
[0053] Das Abstandselement 5 ist in Fig. 2 noch einmal deutlicher dargestellt. Dabei zeigt
Fig. 2 eine schematische Draufsicht des erfindungsgemäßen Abstandselements 5. Das
Abstandselement 5 ist hülsenförmig ausgebildet und weist einen oberen Bereich 5a und
einen unteren Bereich 5b auf.
[0054] Der obere Bereich 5a weist einen Außenradius auf, der geringer ist als ein Außenradius
des unteren Bereichs 5b. Zwischen den beiden Bereichen 5a und 5b ist ein Übergangsbereich
ausgebildet, der die beiden Außenradien miteinander verbindet.
[0055] Innerhalb des Abstandselements 5 ist ferner ein Hülsen-Innenraum ausgebildet. Der
Hülsen-Innenraum wird durch Innenumfangs-Wände des Abstandselements 5 begrenzt. Dabei
kann sich - wie auch der Außenradius - der Innenradius des Abstandselements 5 entlang
der Länge des Abstandselements 5 verändern. Insbesondere kann der Innenradius in dem
oberen Bereich 5a geringer sein als der Innenradius in dem unteren Bereich 5b. Dann
wäre die Wandstärke des hülsenförmigen Abstandselements 5 trotz unterschiedlicher
Außenradien gleichmäßig. Ein solches Abstandselement 5 ist insbesondere einfach aus
einem rohrförmigen Ausgangselement herstellbar. Dabei muss das Ausgangsmaterial eine
gewisse Verformbarkeit zulassen, sodass vorzugsweise ein weiches Metall wie Messing
gewählt wird.
[0056] Der kleinste Innenradius des Abstandselements 5 ist allerdings immer so groß, dass
dieser die Drückerfußstange 3 störungsfrei umgeben kann. Störungsfrei bedeutet hier,
dass diese noch ausreichend Spiel in dem Abstandselement 5 hat. Die Drückerfußstange
3 kann also, wie in Figur 1 gezeigt, bewegbar innerhalb des Abstandselements 5 angeordnet
werden.
[0057] Das Abstandselement 5 kann ferner ein (nicht dargestelltes) Befestigungselement aufweisen,
das dazu dient, das Abstandselement 5 an einer festgelegten Position innerhalb der
Nähmaschine zu befestigen. Bei dem Befestigungselement handelt es sich vorzugsweise
um ein Gewindeelement.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0058]
- 1
- Stichplatte
- 2
- Stoffdrückerfuß
- 2a
- Reibungsschicht
- 3
- Drückerfußstange
- 3a
- Anschlagelement
- 4
- Kopfelement
- 5
- Abstandselement
- 5a
- oberer Bereich (des Abstandselements)
- 5b
- unterer Bereich (des Abstandselements)
- 6
- Führungshülse (für die Drückerfußstange)
- h
- Mindestabstand (zwischen Stichplatte und Stoffdrückerfuß)
- P
- Nähfuß-Druck
1. Nähmaschine, die Folgendes aufweist:
- eine Stichplatte (1), auf der ein Nähgut anordnebar ist;
- einen Stoffdrückerfuß (2), der dazu ausgebildet ist, das Nähgut zu halten; und
- eine Drückerfußstange (3), an der der Stoffdrückerfuß (2) angebracht ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Nähmaschine ferner ein Abstandselement (5) aufweist,
wobei das Abstandselement (5) so ausgebildet und angeordnet ist, dass das Abstandselement
(5) einen Mindestabstand (h) zwischen der Stichplatte (1) und dem Stoffdrückerfuß
(2) vorgibt.
2. Nähmaschine gemäß Anspruch 1,
wobei die Drückerfußstange (3) ein Anschlagelement (3a) aufweist, das mit dem Abstandselement
(5) in Anschlag kommt.
3. Nähmaschine gemäß Anspruch 2,
wobei das Abstandselement (5) zwischen einem Kopfelement (4) der Nähmaschine und dem
Anschlagelement (3a) der Drückerfußstange (3) angeordnet ist.
4. Nähmaschine gemäß einem der vorherigen Ansprüche,
wobei das Abstandselement (5) zumindest bereichsweise elastisch ausgebildet ist.
5. Nähmaschine gemäß einem der vorherigen Ansprüche,
wobei das Abstandselement (5) hülsenförmig ausgebildet ist und wobei die Drückerfußstange
(3) in einem Hülsen-Innenraum des Abstandselements (5) angeordnet ist.
6. Nähmaschine gemäß einem der vorherigen Ansprüche,
wobei der Stoffdrückerfuß (2) an einer zu der Stichplatte (1) zeigenden Unterseite
eine Reibungsschicht (2a) aufweist.
7. Verwendung eines Abstandselements (5) in einer Nähmaschine, um einen Mindestabstand
(h) zwischen einer Stichplatte (1) der Nähmaschine und einem Stoffdrückerfuß (2) der
Nähmaschine vorzugeben.
8. Verwendung eines Abstandselements (5) in einer Nähmaschine gemäß Anspruch 7, wobei
das Abstandselement (5) zumindest bereichsweise elastisch ausgebildet ist.
9. Verwendung eines Abstandselements (5) in einer Nähmaschine gemäß Anspruch 7 oder 8,
wobei das Abstandselement (5) bei seiner Verwendung mit einem Anschlagelement (3a)
einer Drückerfußstange (3) der Nähmaschine in Anschlag kommt.
10. Verwendung eines Abstandselements (5) in einer Nähmaschine gemäß einem der Ansprüche
7 bis 9, wobei das Abstandselement (5) hülsenförmig ausgebildet ist.