Technisches Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verankerungs- und Lagersystem für
ein Bauelement, insbesondere als ein Treppenpodest ausgebildetes erstes Bauelement,
zum Anschluss desselben an ein als eine Gebäudewand und/oder einen anderen Gebäudekörper
ausgebildetes zweites Bauelement. Unter Bauelement kann allgemein ein an einen Gebäudekörper
oder anderen Baukörper anzuschliessendes Element verstanden werden, welches beispielsweise
ein vorgefertigtes Betonbauteil ist. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren
zum Anschliessen des als Treppenpodest ausgebildeten ersten Bauelements an das als
Gebäudekörper ausgebildetes zweites Bauelement.
Stand der Technik
[0002] Im Treppenbau ist es bekannt, Treppenbauteile als vorgefertigte oder als auf der
Baustelle aus Ortbeton hergestellte Betonbauteile zu verwenden, welche an mindestens
einer Gebäudewand oder einem anderen Gebäudekörper zu einem Treppenlauf zusammengefügt
werden. Entsprechende Bauelemente umfassen Treppenpodeste, eingesetzt als Zwischen-
bzw. Wendepodeste und/oder Hauptpodeste am Antritt und/oder Austritt des Treppenlaufs,
sowie Treppenlaufelemente, welche unter Berücksichtigung einer ausreichenden Schalldämmung
an der Wand eines Treppenschachts bzw. Treppenhauses oder einer Geschossdecke angeschlossen
werden. Als Sichtteile eingesetzte vorgefertigte Treppenpodeste werden in den im Allgemeinen
räumlich begrenzten Treppenhausschacht eingelassen und platziert, dessen Wände oftmals
aus Stahlbeton gefertigt oder als Mauerwerk aufgebaut sind.
[0003] Zur Verankerung eines als Treppenfertigbauteil ausgebildeten Bauelements an einen
Gebäudekörper, z.B. einer Wand, ist ein Verbindungs- und Lagersystem bekannt, umfassend
eine Dornhülse und einen Dorn, auch bezeichnet als dornartiger Träger oder Krafteinleitungselement.
An einer als zweite Anschlussfläche bezeichnete Fläche der Wand wird eine Ausnehmung
an einer geeigneten Position gefertigt, z.B. konzipiert als Aussparung beim Betonnieren
derselben, welche zur Aufnahme eines Dorns ausgebildet ist. Der Dorn kann dabei auf
eine kurze Hülse auf- oder eingesteckt sein, um in der Aufnahme positioniert und gehalten
werden zu können. Das anzuschliessende erste Bauelement, z.B. das Treppenfertigbauteil,
weist an einer ersten Anschlussfläche eine auf den dornartigen Träger abgestimmte
Dornhülse in entsprechender Position und Orientierung auf, welche beim Fertigen des
Bauelements eingegossen werden kann. Zur Verankerung wird das Treppenfertigbauteil
relativ zum Gebäudekörper positioniert, so dass der dornartige Träger durch die Ausnehmung
an der ersten Anschlussfläche in die Dornhülse des Treppenfertigbauteils zumindest
teilweise eingeschoben werden kann. Anschliessend wird die Ausnehmung mit dem darin
aufgenommenen Dorn mit einer geeigneten Verfestigungsmasse verfüllt.
[0004] Bei einem derartigen Verbindungs- und Lagersystem, ausgebildet als Dornhülse und
Dorn, müssen die zu verbindenden Bauelemente relativ zueinander in Position und Lage
gebracht und gehalten werden, welche auch beim Verfüllen aufrechtgehalten werden muss,
um Inhomogenität beim Verfüllen zu vermeiden. Ein Treppenfertigbauteil ist im Allgemeinen
ein Treppenpodest, eine Geschossdecke oder ein Treppenlaufelement, welches an einen
Gebäudekörper anzuschliessen ist. Da das Gewicht der relativ zueinander zu positionierenden
Bauelemente hoch und der Platz in einem Treppenhausschacht begrenzt ist, erweist sich
Positionierung und Orientierung des anzuschliessenden Bauelements als schwierig. Darüber
hinaus erschwert die geringe Grösse von Dorn und Öffnung der Dornhülse das Einführen
der Komponenten des bekannten Verankerungs- und Lagersystems ineinander.
[0005] Für eine Höhenverstellbarkeit ist in Zusammenhang mit Dornhülse und Dorn eine Niveauregulierungsvorrichtung
bekannt, welche eingerichtet ist, um beispielsweise ein Treppenlaufelement an einem
Treppenpodest höhenverstellbar abzustützen.
[0006] Ferner ist bei einer Konstruktion eines Treppenhauses die Schalldämmung ein zentrales
Thema. Demnach sind Massnahmen vorzusehen, welche einen Trittschall nicht über die
Wände weiterleitet. Bekannt ist der Einsatz einer Trittschalldämmung in Form einer
Elastomerlage, welche eine Schallentkoppelung zwischen den zu verbindenden Bauelementen
bereitstellt.
[0007] Die bekannten Verankerungs- und Lagersysteme zum Anschliessen und Tragen entweder
eines Treppenlaufelements an einem Treppenpodest oder an einer Geschossdecke sowie
eines Treppenpodests an einer Wand bzw. einer Geschossdecke sind sehr aufwendig und
setzen im Anschlussbereich eine ausreichende Materialstärke voraus. Bei herkömmlichen
Betonbauteilen, bei denen Zugspannungen durch eine Bewehrung aufgenommen werden, ist
dies unproblematisch. Allerdings ergeben sich Probleme bei einer schlanken Betonkonstruktion,
beispielsweise bei einem Treppenlaufelement in Form eines sogenannten Faltwerks, bei
welchem durch Einsatz eines ultrahochfesten faserbewehrten Betons auf eine Bewehrung
verzichtet werden kann, in Verbindung mit einem herkömmlichen Verbindungs- und Lagersystem.
Zusammenfassung der Erfindung
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verankerungs- und Lagersystem für ein Bauelement
vorzusehen, welches eine Weiterentwicklung eines herkömmlichen Verankerungs- und Lagersystems
ist. Das weiterentwickelte Verankerungs- und Lagersystem erlaubt es, ein Treppenpodest
an einer an einem Gebäudekörper, z.B. einer Treppenhauswand, einfach anzuschliessen
und ist universell sowohl zur Verankerung für eine schlanke als auch eine dicke Ausführungsform
des Bauelements geeignet. Ferner kann in dem weiterentwickelten Verankerungs- und
Lagersystem eine Trittschalldämmung einfach integriert werden.
[0009] Diese Aufgaben werden durch ein Verankerungs- und Lagersystem für ein Bauelement
gemäss dem Anspruch 1 und einem Verfahren zum Anschliessen des Bauelements an ein
weiteres Bauelement gemäss dem Anspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0010] Das erfindungsgemässe Verankerungs- und Lagersystem für ein erstes Bauelement, ist
ausgebildet, um das erste Bauelement an ein zweites Bauelement anzuschliessen. Hierfür
sind mindestens ein Krafteinleitungselement und eine Aufnahme vorgesehen, in die das
mindestens eine Krafteinleitungselement aufnehmbar ist. Die Verbindung der Bauelemente
sollte Lasten von dem ersten Bauelement auf das zweite Bauelement über eine Bauelementfuge
hinweg übertragen. Ferner sollten Relativverschiebungen bis zu einem gewissen Mass
tolerierbar sein. Demnach ist das Verankerungs- und Lagersystem ausgebildet, um eine
Bewegung in Längsrichtung des mindestens einen Krafteinleitungselements sowie quer
zur Längsrichtung zu erlauben.
[0011] Das erfindungsgemäss Verankerungs- und Lagersystem umfasst demnach mindestens eine
Aufnahme als eine erste Komponente. Das mindestens eine Krafteinleitungselement als
eine zweite Komponente ist an dem zweiten Bauelement an einer zweiten Anschlussfläche
vorstehend vorgesehen. Beide Komponenten sind zueinander in gewisser Weise komplementär
ausgebildet.
[0012] Erfindungsgemäss ist die Aufnahme an einer ersten Anschlussfläche an dem ersten Bauelement
als eine Nut ausgebildet, d.h. rillenartig. Die Nut erstreckt sich entlang einer Längsrichtung
in der ersten Anschlussfläche. Die Nut ist zur ersten Anschlussfläche offen, so dass
das mindestens eine Krafteinleitungselement zumindest teilweise einführbar und entlang
der Nut verschieblich aufnehmbar ist.
[0013] In einer Ausführungsform ist das erste Bauelement als ein Treppenpodest, insbesondere
ein Treppenfertigbauteil, ausgebildet, welches an mindestens einer Treppenhauswand
oder an eine Geschossdecke, dem zweiten Bauelement, mittels des Verankerungs- und
Lagersystems anschliessbar ist. Denkbar ist aber auch, dass das Verankerungs- und
Lagersystem einsetzbar ist, um ein Treppenlaufelement an einem Treppenpodest oder
einer Geschossdecke anzuschliessen.
[0014] Das mindestens eine Krafteinleitungselement kann als ein Dorn ausgebildet sein, welcher
in einer Ausnehmung, gefertigt in dem zweiten Bauelement, befestigbar ist. Demnach
kann wie bereits bekannt, der Dorn ein- oder aufgesteckt auf eine Hülse in der Ausnehmung
des zweiten Bauelements aufgenommen und darin mittels Verfestigungsmasse verankert
bzw. befestigt sein. Alternativ kann das mindestens eine Krafteinleitungselement als
eine Rippe an einer der Anschlussflächen der miteinander zu verbindenden Bauelemente
ausgebildet sein. Das als auskragende Rippe oder als Dorn, auf- oder eingesteckt in
einer Hülse, ausgebildete mindestens eine Krafteinleitungselement kann einen Vierkantquerschnitt
aufweisen.
[0015] In einer Ausführungsform kann die zur Aufnahme des mindestens einen Krafteinleitungselements
ausgebildete Nut durch eine Führungsschiene gebildet sein, welche in der ersten Anschlussfläche
angeordnet und in dem ersten Bauelement verbunden ist. Die Führungsschiene kann beispielsweise
aus einem Metall als Biegeteil gefertigt sein und wird unmittelbar beim Giessen des
ersten Bauelements platziert und verankert.
[0016] In einer weiteren Ausführungsform des Verankerungs- und Lagersystems ist vorgesehen,
dass zur Kraftübertragung, insbesondere von Querkräften, in das erste Bauelement Mittel
zur Kraftübertragung vorgesehen sind, welche als Verstärkungselemente bezeichnet werden.
Das mindestens eine Verstärkungselement ist insbesondere an einem Bereich an der Aufnahme
angeordnet, in welchem in etwa das in der Nut eingeführte mindestens eine Krafteinleitungselement
in einer Endposition positioniert und gehalten ist.
[0017] Das mindestens eine Verstärkungselement ist klemmend an einem geschlossenen Ende
der Nut gehalten. Hierfür umfasst es zwei miteinander verbindbare, parallel zueinander
angeordnete Platten, welche zwischen sich einen Raum aufspannen, in welchem das geschlossene
Ende der der Nut zumindest teilweise aufgenommen ist. Die parallelen Platten können
trapezförmig ausgebildet sein, wobei das breite Ende der Trapezform in Richtung zur
Aufnahme der Nut orientiert ist und so zur Halterung geeignete Flächen ausreichend
zur Verfügung stehen. Der Raum zur Aufnahme der Nut wird ferner durch eine erste Zwischenplatte
begrenzt, welche die parallel zueinander angeordneten Platten miteinander verbindet
und senkrecht zu diesen angeordnet ist. Neben der ersten Zwischenplatte sind weitere
eine oder mehrere Verbindungselemente zwischen den parallelen Platten in unterschiedlicher
Ausführungsform ausserhalb des Aufnahmeraums für die Nut vorgesehen. Beispielsweise
ist eines der Verbindungselemente als eine Schraubverbindung ausgebildet. Alternativ
kann zusätzlich oder alternativ zu der Schraubverbindung eine oder mehrere Zwischenplatten
vorgesehen sein, welche parallel oder weitgehend senkrecht zur ersten Zwischenplatte
in dem Raum zwischen den parallelen Platten angeordnet sind. Um das Verstärkungselement
mit dem ersten Bauelement zu verbinden, beispielsweise bei der Herstellung des ersten
Bauelements als Betonbauteil dieses mit einzugiessen, können an dem Verstärkungselement
für eine bessere Betonierbarkeit Öffnungen vorgesehen sein.
[0018] In einer bevorzugten Ausführungsform des Verankerungs- und Lagersystems sind Mittel
für eine Schalldämmung vorgesehen, insbesondere eine Trittschalldämmung. Die Mittel
zur Schalldämmung erwirken eine Schallentkopplung zwischen den miteinander verbundenen
Bauelementen. Zur Trittschalldämmung eignet sich ein schallabsorbierendes Material,
welches zumindest an Kontaktflächen zwischen dem mindestens einen Krafteinleitungselement
und der Nut anordenbar ist. Geeignete Materialien sind beispielsweise ein geschlossenzelliges
Elastomer, welches in Form einer vollflächigen Lagerung oder in Form einer streifen-
und/oder punktförmigen Lagerung zwischen dem mindestens einen Kraftübertragungselement
und der Nut einsetzbar ist.
[0019] Das Verfahren zur Verankerung und Lagerung eines Bauelements mittels des erfindungsgemässen
Verankerungs- und Lagersystems ist einsetzbar, um ein Treppenpodests an einer Gebäudewand
zu verbinden. Hierbei sind Schritte umfasst, zum Bereitstellen eines ersten Bauelements
mit einer Aufnahme an einer ersten Anschlussfläche, welche als Nut ausgebildet ist,
wobei Verstärkungselemente als Mittel zur Kraftübertragung in das erste Bauelement
vorgesehen werden sowie zum Bereitstellen eines zweiten Bauelements mit mindestens
einem Krafteinleitungselement, welches so angeordnet ist, dass es über eine zweite
Anschlussfläche vorsteht. Ferner ist ein Positionieren des ersten Bauelements relativ
zu dem zweiten Bauelement umfasst, so dass das mindestens eine Krafteinleitungselement
zumindest teilweise in der Nut eingeführt ist, und Verschieben von dem ersten Bauelement
relativ zu dem zweiten Bauelement in eine Endposition.
[0020] Eventuell ist es erforderlich, dass das mindestens eine Krafteinleitungselement hinsichtlich
seiner horizontalen Ausrichtung eingestellt wird, um insbesondere eine ebene Auflagefläche
bereitzustellen. Das Bereitstellen einer Aufnahme bzw. einer Nut kann beim Giessen
des ersten Bauelements erfolgen, wobei bevorzugt die Nut als eine Führungsschiene
ausgebildet ist, welche bei der Fertigung des ersten Bauelements eingegossen wird.
Dabei werden auch die Verstärkungselemente als Mittel zur Kraftübertragung in das
erste Bauelement platziert und während des Giessvorgangs des ersten Bauelements mit
diesem verankert.
[0021] In einer weiteren Ausführungsform sind an der Nut in den Bereichen, an denen das
mindestens eine Krafteinleitungselement seine Endposition findet, Mittel zur Schalldämmung
anordenbar. So kann an einer oder mehreren Kontaktflächen zwischen Krafteinleitungselement
und Nut ein Material mit schalldämmenden Eigenschaften in Form einer Schicht angeordnet
sein.
Kurzbeschreibung der Zeichnungen
[0022] Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend an Hand der beiliegenden Zeichnung
beispielhaft näher erläutert.
[0023] Es zeigt:
Figur 1 eine Seitenansicht einer Einbausituation eines Verankerungs- und Lagersystems
gemäss einer ersten Ausführungsform, wobei ein erstes Bauelement und ein zweites Bauelement
miteinander verbunden sind;
Figur 2 eine perspektivische Ansicht einer als Führungsschiene ausgebildeten Nut des
Verankerungs- und Lagersystems;
Figur 3 eine perspektivische Ansicht, teilweise geschnitten eines Verankerungs- und
Lagersystems gemäss der ersten Ausführungsform;
Figuren 4a und 4b eine perspektivische Ansicht bzw. eine Seitenansicht auf ein Verstärkungselement
gemäss einer ersten Ausführungsform;
Figuren 5a und 5b eine perspektivische Ansicht bzw. eine Seitenansicht auf ein Verstärkungselement
gemäss einer zweiten Ausführungsform;
Figuren 6a und 6b eine perspektivische Ansicht bzw. eine Seitenansicht auf ein Verstärkungselement
gemäss einer dritten Ausführungsform;
Figuren 7a und 7b eine perspektivische Ansicht bzw. eine Seitenansicht auf ein Verstärkungselement
gemäss einer vierten Ausführungsform.
Detaillierte Beschreibung der Ausführungsformen der Erfindung
[0024] Figur 1 zeigt in einer Einbausituation ein Verankerungs- und Lagersystem 1 zur Verankerung
eines ersten Bauelements 10 an einem zweiten Bauelement 20. In Figur 1 ist als erstes
Bauelement 10 ein horizontaler Baukörper dargestellt, welcher beispielsweise ein Treppenpodest
ist. Als zweites Bauelement 20 ist ein vertikaler Baukörper gezeigt, welcher beispielsweise
eine Gebäudewand, insbesondere eine Treppenschachtwand ist. Das erste Bauelement 10
weist eine erste Anschlussfläche 12 und das zweite Bauelement 20 eine zweite Anschlussfläche
22 auf, welche in der Einbausituation benachbart sind. Wie in Figur 1 dargestellt,
sind die erste Anschlussfläche 12 und die zweite Anschlussfläche 22 parallel mit einem
Abstand d zueinander angeordnet, so dass sich eine Bauelementfuge ausbildet. Erstes
Bauelement 10 und zweites Bauelement 20 können als Betonfertigteile ausgebildet sein,
welche mittels des Verankerungs- und Lagersystem 1 aneinander angeschlossen werden.
[0025] Das erste Bauelement 10, beispielsweise ein Treppenpodest oder eine Geschossdecke,
weist eine Nut 30 auf, welche an der ersten Anschlussfläche 12 ausgebildet ist. Die
Nut 30, kann auch als Rille bezeichnet werden, welche zur ersten Anschlussfläche 12
offen ist und von Nutflächen begrenzt ist. Die Nut 30 kann als eine Führungsschiene
40 ausgebildet sein, welche sich entlang einer in dem ersten Bauelement 10 ausgebildeten
Rille und darüber hinaus über einen Bereich der Anschlussfläche 12 erstreckt. Insbesondere
kann die Führungsschiene 40 in das erste Bauelement 10 eingegossen sein und umschliesst
einen Innenraum 42, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist.
[0026] An der Nut 30 sind Mittel zur Kraftübertragung, sogenannte Verstärkungselemente 70,
angeordnet, welche eine Kraftübertragung in das erste Bauelement 10 bereitstellen.
Das Verstärkungselement 70 umschliesst ein geschlossenes Ende der Nut 30 bzw. der
Führungsschiene 40 und erstreckt sich in das erste Bauelement 10, in welches es verankert
bzw. eingegossen ist.
[0027] Ferner sind in dem Innenraum 42 Mittel zur Schalldämmung 60 aufgenommen, welche beispielsweise
als Lage oder Schicht aus einem schalldämmenden Material angeordnet sind.
[0028] An dem zweiten Bauelement 20 ist ein Krafteinleitungselement 50 vorgesehen, welches
über die zweite Anschlussfläche 22 vorsteht. Das Krafteinleitungselement 50 kann als
Rippe oder in Form eines dornartigen Trägers, kurz Dorn, ausgebildet und in dem zweiten
Bauelement 20 befestigt sein, z.B. eingegossen. Das Krafteinleitungselement 50 ist
ausgebildet, um in die Nut 30 zumindest teilweise einführbar und entlang der Nut 30
verschieblich zu sein.
[0029] Figur 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der Führungsschiene 40, welche den Innenraum
42 zumindest teilweise umschliesst, in welchen das Krafteinleitungselement 50 zumindest
teilweise einführbar und darin verschieblich entlang der Führungsschiene 40 aufnehmbar
ist. Dargestellt ist, dass die Mittel zur Schalldämmung 60 in Form von Streifen in
dem Innenraum 42 angeordnet sind, insbesondere in Bereichen, welche in Kontakt mit
dem Krafteinleitungselement 50 stehen, wenn diese sich in einer Endposition befinden.
[0030] Figur 3 zeigt eine perspektivische und teilweise geschnittene Ansicht des Verankerungs-
und Lagersystems 1 gemäss der ersten Ausführungsform. Dargestellt sind zwei Krafteinleitungselemente
50, welche als Dorn mit einem weitgehend rechtwinkligen Querschnitt ausgebildet sind.
Insbesondere kann das Krafteinleitungselement 50 als eine Dornhülse ausgebildet sein,
welche zumindest an einem Ende mittels einer Endkappe 52 verschliessbar und mit einem
Füllmaterial 54 verfüllbar ist. Das Krafteinleitungselement 50 ist in dem Innenraum
42 zumindest teilweise aufgenommen, wobei an Kontaktflächen zur Führungsschiene 40
das Mittel zur Schalldämmung 60 in Form von Streifen oder einer Art partieller Auskleidung
im Innenraum 42 vorgesehen ist. Ferner sind Verstärkungselement 70 gezeigt, welche
das geschlossene Ende der Führungsschiene 40 umschliessen und sich mit einem noch
näher zu beschreibenden Teil entgegengesetzt zum Krafteinleitungselement 50 erstrecken.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist dieser Teil in dem ersten Bauelement 10 verankert.
[0031] Die Figuren 4a und 4b zeigen einmal in perspektivischer Ansicht und einmal in Seitenansicht
eine erste Ausführungsform des Verstärkungselements 70. Das Verstärkungselement 70
umfasst hier zwei parallele Platten 72, welche auch als Seitenwände bezeichnet sein
können und welche gemäss der ersten Ausführungsform eine Trapezform aufweisen. Die
parallelen Platten 72 sind mittels eines als Schraubverbindung 74 ausgebildeten Verbindungselements
und mittels einer ersten Zwischenplatte 76 miteinander verbunden. Zwischen den parallelen
Platten 72 und der ersten Zwischenplatte 76 ist ein Raum aufgespannt, in welchen das
geschlossene Ende der Nut 30 bzw. der Führungsschiene 40 zumindest teilweise aufnehmbar
ist, d.h. am breiten Ende der Trapezform. Mittels der Schraubverbindung 74 kann eine
Klemmverbindung zwischen dem Verstärkungselement 70 und der Nut 30 oder Führungsschiene
40 erzeugt werden.
[0032] Die Figuren 5a und 5b zeigen einmal in perspektivischer Ansicht und einmal in Seitenansicht
eine zweite Ausführungsform des Verstärkungselements 70. Gleiche Elemente sind mit
gleichen Bezugszeichen bezeichnet. In der dargestellten zweiten Ausführungsform ist
zusätzlich eine zweite Zwischenplatte 78 vorgesehen, welche an einem Ende der Platten
72, insbesondere am schmalen Ende der Trapezform, angeordnet ist.
[0033] Die Figuren 6a und 6b zeigen einmal in perspektivischer Ansicht und einmal in Seitenansicht
eine dritte Ausführungsform des Verstärkungselements 70. Gleiche Elemente sind mit
gleichen Bezugszeichen bezeichnet. In der dargestellten dritten Ausführungsform sind
neben der ersten Zwischenplatte 76 zwischen den parallelen Platten 72 mindestens eine,
in der dargestellten Ausführungsform, zwei Zwischenwände 79 vorgesehen, welche sich
senkrecht zur ersten Zwischenplatte 76 erstrecken.
[0034] Die Figuren 7a und 7b zeigen einmal in perspektivischer Ansicht und einmal in Seitenansicht
eine vierte Ausführungsform des Verstärkungselements 70. Gleiche Elemente sind mit
gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Hier ist zur Verbindung der beiden parallelen Platten
72 die erste Zwischenplatte 76 und dazu senkrecht eine Zwischenwand 79 vorgesehen.
1. Verankerungs- und Lagersystem (1) für ein erstes Bauelement (10), um dieses an ein
zweites Bauelement (20) anzuschliessen mit mindestens einem Krafteinleitungselement
(50) und einer Aufnahme für das mindestens eine Krafteinleitungselement (50)
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahme als eine Nut (30) an einer ersten Anschlussfläche (12) des ersten Bauelements
(10) ausgebildet ist, und
das mindestens eine Krafteinleitungselement (50) an einer zweiten Anschlussfläche
(22) des zweiten Bauelements (20) vorstehend vorgesehen ist, wobei das mindestens
eine Krafteinleitungselement (50) zumindest teilweise in die Nut (30) einführbar und
entlang der Nut (30) verschieblich aufnehmbar ist.
2. Verankerungs- und Lagersystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauelement (10) als ein Treppenpodest ausgebildet ist.
3. Verankerungs- und Lagersystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Bauelement (20) eine Wand ist, insbesondere eine Treppenhauswand oder
eine Geschossdecke.
4. Verankerungs- und Lagersystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Krafteinleitungselement (50) als ein Dorn ausgebildet ist, welcher
in einer Ausnehmung, gefertigt in dem zweiten Bauelement (20), befestigbar ist.
5. Verankerungs- und Lagersystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Krafteinleitungselement (50) als eine Rippe an der zweiten Anschlussfläche
(22) des zweiten Bauelements (20) ausgebildet ist.
6. Verankerungs- und Lagersystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (30) durch eine Führungsschiene (40) gebildet ist, welche in der ersten Anschlussfläche
(12) angeordnet und mit dem ersten Bauelement (10) verbunden ist.
7. Verankerungs- und Lagersystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Nut (30) mindestens ein Verstärkungselement (70) als Mittel zur Kraftübertragung
in das erste Bauelement (10) vorgesehen ist.
8. Verankerungs- und Lagersystem (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Verstärkungselement (70) in dem Bereich in dem ersten Bauelement
(10) angeordnet ist, in welchem das mindestens eine Krafteinleitungselement (50) in
einer Endposition in der Nut (30) gehalten ist.
9. Verankerungs- und Lagersystem (1) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Verstärkungselement (70) klemmend an einem geschlossenen Ende
der Nut (30) gehalten ist.
10. Verankerungs- und Lagersystem (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Verstärkungselement (70) gebildet wird von zwei parallelen Platten
(72), welche mittels einer ersten Zwischenplatte (76) und einem Verbindungselement
(74, 78, 79) miteinander verbunden sind.
11. Verankerungs- und Lagersystem (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an Kontaktflächen zwischen dem mindestens einen Krafteinleitungselement (50) und
der Nut (30) zumindest teilweise Mittel zur Schalldämmung (60) angeordnet sind.
12. Verfahren zur Verankerung eines ersten Bauelements (10) an einem zweiten Bauelement
(20) mittels eines Verankerungs- und Lagersystems (1) gemäss einem der vorhergehenden
Ansprüche, umfassend die Schritte:
- Bereitstellen eines ersten Bauelements (10) mit einer Aufnahme an einer ersten Anschlussfläche
(12), welche als Nut (30) ausgebildet ist, wobei Verstärkungselemente (70) als Mittel
zur Kraftübertragung in das erste Bauelement (10) vorgesehen werden,
- Bereitstellen eines zweiten Bauelements (20) mit mindestens einem Krafteinleitungselement
(50), welches so angeordnet ist, dass es über eine zweite Anschlussfläche (22) vorsteht,
- Positionieren des ersten Bauelements (10) relativ zu dem zweiten Bauelement (20),
so dass das mindestens eine Krafteinleitungselement (50) zumindest teilweise in der
Nut (30) eingeführt ist, und
- Verschieben von dem ersten Bauelement (10) relativ zu dem zweiten Bauelement (20)
in eine Endposition.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass in der Nut (30) vor dem Positionierungsschritt Mittel zur Schalldämmung (60) an dem
Bereich angeordnet wird, an welchem das mindestens eine Krafteinleitungselement (50)
in Endposition zu liegen kommt.