[0001] Die Erfindung betrifft einen Türantrieb zur Anordnung an oder in Verbindung mit einer
Türanlage, mit dem zumindest ein Flügelelement der Türanlage bewegbar ist, aufweisend
eine Motoreinheit mit einem Gehäuse, in dem ein Stator ruhend aufgenommen ist und
wobei ein Rotor drehbeweglich im Gehäuse angeordnet ist, der eine Abtriebswelle aufweist,
wobei die Abtriebswelle mit dem Flügelelement antreibend in Wirkverbindung bringbar
ist. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Türanlage mit einem solchen Türantrieb,
aufweisend wenigstens ein Flügelelement, mit dem der Türantrieb antreibend in Wirkverbindung
steht.
[0002] Aus der
DE 10 2008 046 062 A1 ist ein Türantrieb zur Anordnung an einer Türanlage bekannt, und der Antrieb dient
zur Bewegung von Flügelelementen der Türanlage, die als automatische Schiebetür ausgebildet
ist. Der Türantrieb weist hierfür eine Motoreinheit mit einem Gehäuse auf, und an
das Gehäuse der Motoreinheit ist eine Getriebeeinheit angebracht, die als Schneckenradgetriebe
ausgeführt ist. Damit ist die Motoreinheit als schnelldrehender Motor konzipiert,
und mit der Getriebeeinheit wird die höhere Drehzahl des Rotors der Motoreinheit reduziert
auf eine geringere Drehzahl zum Antrieb einer Riemenscheibe, die auf eine Abtriebswelle
der Getriebeeinheit aufgesetzt ist.
[0003] Über die Riemenscheibe wird ein Zahnriemen gelegt, der mit den Flügelelementen der
automatischen Schiebetür verbunden wird. Da die Motoreinheit schnelldrehend ausgelegt
ist, und die Drehzahl auf die Riemenscheibe reduziert werden muss, ist in Verbindung
mit dem Motor die Getriebeeinheit notwendig, wodurch zusätzlicher Bauraum erforderlich
wird, und wodurch die Konstruktion des Türantriebs komplexer wird. Die räumliche Dimensionierung
des Türantriebs muss an die Notwendigkeit der Getriebeeinheit angepasst werden, und
da der Motor eine zylinderförmige Grundform aufweist, nimmt dieser einen Bauraum ein,
der in Bezug auf seine Einbauumgebung keine optimale Raumnutzung ermöglicht. Gleiches
gilt für ein Schneckenradgetriebe, das insbesondere in Verbindung mit dem Motor sehr
bauraumintensiv ist.
[0004] Einen weiteren Türantrieb offenbart die
DE 10 2014 115 932 A1, und der Türantrieb weist als Grundkörper einen einteiligen quaderförmigen Körper
auf, in den Aussparungen zu der Aufnahme einer Motoreinheit und einer Getriebestufe
eingebracht sind. Zur weiteren Aufnahme einer Steuerung, einem Netzteil und dergleichen
sind in dem Block weitere Aussparungen und Öffnungen vorgesehen. Der quaderförmige
Körper bildet also ein Gehäuse als Träger der einzelnen Komponenten des Türantriebes
und ist über der gesamten Abmessung des Antriebes einteilig und gewissermaßen monolithisch
ausgeführt.
[0005] Grundsätzlich wird bei der Konstruktion von Türantrieben zur Anordnung an oder zur
Anordnung in Verbindung mit einer Türanlage das Ziel verfolgt, den Türantrieb möglichst
kompakt und mit kleinen Abmessungen auszuführen, beispielsweise indem eine Getriebeeinheit
oder eine Getriebestufe innerhalb des Türantriebs bereits vermieden wird. Türantriebe
werden üblicherweise oberhalb der linear bewegbaren Flügelelemente einer automatischen
Schiebetüranlage angeordnet und weisen ein Trägerprofil auf, das einen Grundkörper
der Türanlage bildet und am Trägerprofil werden der Türantrieb integriert montiert
und gleichermaßen die Flügelelemente linear geführt. Als Verbindungsmittel zwischen
dem Türantrieb und den Flügelelementen dient in der Regel ein Zahnriemen, wobei auch
andere Zugmittel wie Kettenverbindungen und dergleichen möglich sind. Der Türantrieb
bildet dabei mit wenigstens dem Motor, einem Netzteil und einer Steuerung eine eigene
Baueinheit, die mit der Anordnung am Trägerprofil in die Türanlage integriert wird.
[0006] Um das Trägerprofil mit einer entsprechenden Blende, einem Gehäuse oder sonstigen
Umbauteilen möglichst kleinbauend auszuführen, ist es von Vorteil, auch und insbesondere
den Türantrieb selbst möglichst kompakt und mit kleinen Abmessungen auszuführen. Da
jedoch Flügelelemente aus Glas große Massen erreichen können, muss der Türantrieb
eine hohe Leistungsdichte aufweisen, um derartige Flügelelemente entsprechend stark
beschleunigen und auch wieder verzögern zu können, damit die Türanlage auch mit großen
Flügelelementen noch eine angemessene Dynamik erreicht.
[0007] Für eine hohe Leistungsdichte und insbesondere einen geräuscharmen Betrieb bieten
sich Motoreinheiten in Verbindung mit einem Zahnriemen als Direktantriebe an, bei
denen auf der Abtriebswelle der Motoreinheit unmittelbar die Riemenscheibe aufgebracht
wird, über die der Zahnriemen gelegt wird, der wiederum unmittelbar mit den Flügelelementen
in Verbindung steht. Dadurch kann der Türantrieb geräuschminimal betrieben werden,
da keine hohen Motordrehzahlen erreicht werden, und bei entsprechender Auslegung der
Motoreinheit können Leistungsdichten bereitgestellt werden, die hinreichend sind,
um Flügelelemente von beispielsweise 200kg bis 250kg für den Betrieb einer automatischen
Schiebetür hinreichend stark zu beschleunigen und auch wieder zu verzögern.
[0008] Motor-Getriebeeinheiten mit einer zylinderförmigen Motoraußenform und einem quer
dazu liegenden Schneckendrahtgetriebe ermöglichen keine besonders hohe Integrationsdichte,
insbesondere in Bezug auf die bereitstellbare Ausgangsleistung an der Abtriebswelle.
Ferner gestaltet sich die weitere kompakte Anordnung eines Netzteiles, einer Steuerung
und beispielsweise eines Bedienteils unter Einhaltung einer hohen Integrationsdichte
als schwierig.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Türantriebs mit einer Motoreinheit,
die eine hohe Integrationsdichte und eine hohe Leistungsdichte aufweist, und wobei
der Motor in Verbindung mit dem wenigstens einen Flügelelement insbesondere als Direktantrieb
ausgeführt sein soll. Die hohe Integrationsdichte des Türantriebes soll zudem auch
in der Anordnung der Motoreinheit in Verbindung mit einem Netzteil und einer Steuerung
erreicht werden, sowie mit weiteren Komponenten, beispielsweise einem Bedienteil.
Dabei soll ferner Berücksichtigung finden, dass der Türantrieb möglichst ohne größeren
Raumbedarf in ein Trägerprofil einer Türanlage integriert werden kann, insbesondere
um letzteres mit kleineren Abmessungen auszuführen.
[0010] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Türantrieb gemäß Anspruch 1 und ausgehend
von einer Türanlage gemäß Anspruch 15 mit den jeweils kennzeichnenden Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen und in
der Beschreibung angegeben.
[0011] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass die Motoreinheit die Grundform
eines Quaders aufweist, der wenigstens mittels zweier miteinander verbundener Gehäusehälften
gebildet ist.
[0012] Ein Quader im Sinne der Erfindung ist ein Körper, der von sechs Rechteckflächen begrenzt
wird, wobei die Rechteckflächen im Wesentlichen, aber nicht vollständig plan sein
sollten, also durchaus Anformungen, Wölbungen, Schrägungen, Rippen und dergleichen
aufweisen können. Insofern ist im Sinne der Erfindung die Quaderform der Motoreinheit
allenfalls annähernd im mathematischen Sinne zu verstehen; ein Rechteckkörper mit
leichten Winkelabweichungen und Formabweichungen fällt damit auch noch unter dem Begriff
des Quaders, ohne also am mathematischen Begriff eines Quaders zu haften. Da erfindungsgemäß
auch nur die Grundform der Motoreinheit einen Quader bilden soll, kann die Grundform
auch als eine Hüllform zu verstehen sein, ohne dass das Gehäuse der Motoreinheit die
quaderförmige Hüllform exakt abbildet.
[0013] Die erfindungsgemäß ausgestaltete Motoreinheit kann mit der Quaderform auf vorteilhafte
Weise in einen Türantrieb integriert werden, und durch die gebildeten Seitenflächen,
die Stirnfläche, sowie eine plane Rückseite ermöglichen einen einfachen Aufbau des
Türantriebs mit unmittelbar angrenzenden weiteren Komponenten, insbesondere Komponenten
wie das Netzteil, die Steuerung und dergleichen. Insbesondere lässt sich ein quaderförmiger
Körper besonders vorteilhaft in oder an einem Trägerprofil anordnen, sodass der Türantrieb
insgesamt mit kleineren Abmessungen dimensioniert werden kann.
[0014] Die Gehäusehälften können halbschalenförmig ausgeführt sein, und werden die Gehäusehälften
miteinander verbunden, vervollständigt sich der so gebildete Gehäusekörper zu einem
Quader. Die Gehäusehälften müssen dabei nicht zwingend eine exakte Hälfte des Gehäuses
bilden, und die Teilungsebene zwischen den Gehäusehälften muss nicht auf einer halben
Höhe einer Höhenkante des Quaders liegen. Insofern können auch Gehäusehälften vorgesehen
sein, die unterschiedlich bemaßt, gestaltet und dimensioniert sind, diese können jedoch
in einer Weise aufeinander gebracht und verbunden werden, dass der Quader zur Bildung
des Gehäuses entsteht, und so die Grundform der Motoreinheit bildet.
[0015] Die Gehäusehälften sind vorteilhafterweise so ausgestaltet, dass wenigstens der Stator
und der Rotor innenseitig zwischen den Gehäusehälften aufgenommen sind. Insbesondere
können die Gehäusehälften schalenartig ausgeführt werden, und diese werden mittelbar
oder unmittelbar miteinander verbunden. Werden die Gehäusehälften unmittelbar miteinander
verbunden, so wird ein umlaufender etwa rechteckförmiger Rand der jeweiligen Gehäusehälfte
aufeinander gefügt, wobei bei einer mittelbaren Verbindung der Gehäusehälften miteinander
auch ein Zwischenelement zwischen den Gehäusehälften angeordnet sein kann, beispielsweise
ein Dichtelement oder dergleichen.
[0016] Mit besonderem Vorteil weist der Quader eine Längskante, eine Breitenkante und eine
Höhenkante auf, wobei die Längskante größer ist als die Breitenkante und/oder wobei
die Breitenkante größer ist als die Höhenkante. Beispielsweise weist die Breitenkante
eine Länge von 70 % bis 98 %, insbesondere von 85 % bis 95 % von der Länge der Längskante
auf. Die Höhenkante weist eine Länge von 30 % bis 60 %, insbesondere von 40 % bis
50 % von der Länge der Längskante auf. Beträgt die Länge der Längskante beispielsweise
100mm, so weist die Breitenkante eine Länge von beispielsweise 90mm auf, und die Höhenkante
weist eine Länge von beispielsweise 40 mm bis 50 mm auf.
[0017] Insbesondere dann, wenn die Breitenkante ein geringeres Maß aufweist als die Längskante,
kann die Motoreinheit im Türantrieb so integriert werden, dass die Breitenkante sich
in der Vertikalen erstreckt, sodass der Türantrieb insbesondere in Anordnung über
den Flügelelementen mit einer geringen Bauhöhe ausgelegt werde kann, die bestimmt
ist durch die Bauhöhe des Türantriebs, und die Bauhöhe des Türabtriebs ist wiederum
bestimmt durch die Breite der Motoreinheit, also durch die Länge der Breitenkante.
[0018] Mit weiterem Vorteil spannen die Längskante und die Breitenkante eine Stirnfläche
auf, wobei die Abtriebswelle senkrecht auf der Stirnfläche hervorsteht. Auf dem hervorstehenden
Abschnitt der Abtriebswelle ist eine Riemenscheibe aufgebracht, und die Stirnfläche
kann frei von Befestigungsmitteln ausgeführt sein, sodass der Riemen möglichst nah
über der Stirnfläche geführt werden kann, wenn die Riemenscheibe bis vor die Stirnfläche
geführt ist.
[0019] Mit weiterem Vorteil weist der Türantrieb wenigstens ein Netzteil und wenigstens
eine Steuerung auf, wobei das Netzteil und die Steuerung zumindest mittelbar an den
gegenüberliegenden Seitenflächen des Quaders angeordnet sind, wobei die gegenüberliegenden
Seitenflächen über die Breitenkante und die Höhenkante des Quaders aufgespannt sind.
Insofern sind das Netzteil und die Steuerung in der Verlängerung der Erstreckungsrichtung
der Längskante des Quaders der Motoreinheit angeordnet, was dann vorteilhaft ist,
wenn die Längskante der Motoreinheit sich parallel zur Längsrichtung eines Trägerprofils
des Türantriebs erstreckt. In dieser Richtung ist die Integration des Türantriebs
nicht so bauraumkritisch wie in einer Querrichtung hierzu, sodass die Längskante die
größte Abmessung des Quaders der Motoreinheit aufweist. Die mittelbare Anordnung des
Netzteiles und/oder der Steuerung an der Motoreinheit betrifft eine Anordnung, bei
der wenigstens ein weiteres Bauteil zwischen dem Netzteil und/oder der Steuerung und
der Motoreinheit vorhanden ist, beispielsweise eine Halterung oder ein Flansch.
[0020] Auch ist es von Vorteil, die Motoreinheit im Verbund mit dem Netzteil und/oder der
Steuerung elektrisch zu isolieren, sodass zusätzlich ein Isolierungselement an die
Seitenflächen der Motoreinheit angrenzen kann.
[0021] Es ist mit weiterem Vorteil ein erstes Flanschelement vorgesehen, das an der ersten
Seitenfläche angeordnet ist und das Netzteil aufnimmt und/oder dass ein zweites Flanschelement
vorgesehen ist, das an der zweiten Seitenfläche angeordnet ist und die Steuerung aufnimmt.
Insbesondere ist somit die Motoreinheit über die beiden Flanschelemente im Türantrieb
haltend aufgenommen. Durch die Anordnung der Flanschelemente an den Seitenflächen
kann die Stirnfläche frei von Befestigungsmitteln und insbesondere frei von Flanschelementen
ausgeführt werden, sodass der Zahnriemen, der über die Riemenscheibe gelegt ist, frei
und möglichst nah über die Stirnfläche verlaufen kann.
[0022] Der Grundkörper des Türantriebs wird mit besonderem Vorteil mit dem Trägerprofil
gebildet, das beispielsweise ein L-förmiges Aluminiumprofil bildet, und die Motoreinheit
kann in Bezug auf eine spätere Einbaulage so zum Trägerprofil ausgerichtet und an
diesem angeordnet sein, dass die Abtriebswelle eine horizontale Erstreckung aufweist.
Dadurch ergibt sich ein Verlauf des Riemens mit vertikal übereinander angeordneten
Riemensträngen. Diese Ausführung ist vorteilhaft in Bezug auf die geforderte Bewegung
der Flügelelemente und vorteilhaft in Bezug auf eine Integration einer Blockiereinrichtung
für die Flügelelemente, die mit den Riemen in Verbindung gebracht werden.
[0023] Die Flanschelemente sind so ausgeführt, dass diese am Trägerprofil befestigt sind,
sodass die Motoreinheit mittels der Flanschelemente am Trägerprofil angeordnet wird.
Die Flanschelemente bilden im Stanz-Biegeverfahren hergestellte Blechbauteile, die
so geformt sind, dass der Motor über seine Seitenflächen mit den Flanschelementen
im Trägerprofil angebracht werden kann, und die Blechelemente nehmen zugleich auf
der einen Seite der Motoreinheit das Netzteil und auf einer gegenüberliegenden Seite
des Motors die Steuerung auf. Ferner können ein Bedien- und Anzeigenteil und weitere
Komponenten zum Betrieb des Türantriebes mittels der Flanschelemente gleichermaßen
aufgenommen werden.
[0024] Der Stator der Motoreinheit weist eine im Wesentlichen runde Grundform auf, sodass
im Körper des Quaders Eckbereiche gebildet werden, in denen Schraubbohrungen zur Anordnung
der Flanschelemente und/oder eine Schraubanordnung zur Verschraubung der Gehäusehälften
aufeinander und/oder eine Schraubanordnung zur Verschraubung des Stators an einer
der Gehäusehälften angeordnet sind. Die Ausgestaltung der Motoreinheit mit einem im
Wesentlichen ringförmigen Stator und einem quaderförmigen Gehäuse ergibt somit vorteilhaft
die Möglichkeit, in den Eckbereichen die Befestigungsmittel zu integrieren, sodass
die Motoreinheit selbst ebenfalls eine hohe räumliche Integrationsdichte aufweist
und übrige Strukturbereiche in räumlicher Hinsicht nicht ungenutzt bleiben. Die Seitenflächen
können zur weiter verbesserten Entwärmung eine Rippenstruktur aufweisen, wodurch die
Anbringung der Flanschelemente nicht behindert wird.
[0025] Der Stator weist ungeachtet kleinerer Abweichungen wie Schraubenaufnahmen und dergleichen
eine im Wesentlichen ringförmige Grundstruktur auf und der Stator ist in wenigstens
einer der Gehäusehälften so aufgenommen, dass zwischen der radialen Außenseite des
Stators und dem innenseitigen Aufnahmebereich der Gehäusehälfte ein wenigstens teilweise
umlaufender Wärmeübergangsspalt ausgebildet ist. Dieser Wärmeübergangsspalt ist, um
als solcher zur Wärmeübergabe vom Stator in die zumindest eine oder in beide Gehäusehälften
zu dienen, mit Werten von beispielsweise zwischen - 0,05 mm bis 0,1 mm ausgelegt,
sodass eine Übergangspassung zwischen dem Stator und dem Aufnahmebereich des Stators
in der Gehäusehälfte oder in beiden Gehäusehälften entsteht. Wärme, die im Stator
durch den Betrieb der Motoreinheit entsteht, kann auf vorteilhafte Weise an die Gehäusehälften
übergehen und über diese an die Umgebung abgegeben werden.
[0026] Mit weiterem Vorteil weist der Stator Flächenabschnitte auf zwei sich gegenüberliegenden
Außenseiten des Quaders auf, wobei die Flächenabschnitte mit fensterartigen Aussparungen
in den sich gegenüberliegenden Außenseiten des Quaders korrespondieren. Dabei ist
wenigstens eines der Flächenabschnitte des Stators durch die fensterartige Aussparung
hindurch in einen Wärmeübergangskontakt mit dem Trägerprofil gebracht. Alternativ
oder zusätzlich kann wenigstens einer der Flächenabschnitte des Stators durch die
fensterartige Aussparung hindurch in einen Wärmeübergangskontakt mit einem separaten
Kühlkörper gebracht werden.
[0027] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Türanlage mit einem Türantrieb mit den vorstehend
beschriebenen Merkmalen. Die Türanlage kann ein Verbindungselement zum Verbinden mit
einem Flügelelement aufweisen. Zusätzlich oder alternativ kann die Türanlage wenigstens
ein Flügelelement, mit dem der Türantrieb antreibend in Wirkverbindung steht, aufweisen.
[0028] Beispielsweise kann die Türanlage als eine Schiebetüranlage ausgebildet sein. Die
Schiebetüranlage kann einen Riemen, insbesondere einen Zahnriemen, umfassen. Das Verbindungselement
kann zumindest mittelbar mit dem Riemen verbunden sein. Das Verbindungselement kann
als Läufer, insbesondere als Rollwagen, ausgebildet sein. Das Verbindungselement kann
in einer Schiene, insbesondere in einer Schiene des Trägerprofils, laufen. Der Riemen
kann zwischen Riemenscheiben der Türanlage gespannt sein. Eine der Riemenscheiben
kann als die Riemenscheibe des erfindungsgemäßen Türantriebs ausgebildet sein.
BEVORZUGTES AUSFÜHRUNGSBEISPIEL DER ERFINDUNG
[0029] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Gesamtansicht des Türantriebs mit einer Motoreinheit, die die erfindungsgemäße
Bauform aufweist,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Motoreinheit,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Motoreinheit gemäß Fig. 2, wobei eine Gehäusehälfte
in der Ansicht entfernt wurde und
- Fig. 4
- eine Ansicht einer weiteren Gehäusehälfte der Motoreinheit mit einem Stator und einer
Abtriebswelle.
[0030] Fig. 1 zeigt eine Gesamtansicht des Türantriebs 100, wie dieser in einem Gebäude
installiert werden kann, womit auch die Installation auf Schiffen und in Flugzeugen
umfasst sein soll, und ein Türantrieb 100 dieser Art dient beispielsweise als Antrieb
für eine automatische Schiebetüranlage. Die Grundstruktur des Türantriebs 100 bildet
ein Trägerprofil 27, welches zur einfacheren Ansicht verkürzt dargestellt ist, zudem
ist der wesentliche obere Teil des L-förmigen Trägerprofils 27 aufgeschnitten gezeigt,
um die weiteren vorliegend wesentlichen Komponenten des Türantriebs 100 sichtbar zu
machen.
[0031] Als zentraler Bestandteil weist der Türantrieb 100 eine Motoreinheit 1 auf, und die
Motoreinheit 1 besitzt die Grundform eines Quaders 14, der das Gehäuse 10 der Motoreinheit
1 bildet. Um einen Abtrieb und damit eine Verbindung zu einem nicht näher dargestellten
Flügelelement einer Türanlage zu ermöglichen, ist an der Motoreinheit 1 eine Riemenscheibe
36 angeordnet, über die ein Zahnriemen gelegt werden kann, mit dem schließlich die
Verbindung zu dem oder den Flügelelementen, beispielsweise den Glasschiebeelementen,
hergestellt wird.
[0032] Benachbart zur Motoreinheit 1 weist der Türantrieb 100 ein Netzteil 21 und eine Steuerung
22 auf, und das Netzteil 21 und die Steuerung 22 sind an sich gegenüberliegenden Seiten
der Motoreinheit 1 angeordnet. Die Motoreinheit 1 ist mit einem ersten Flanschelement
25 am Trägerprofil 27 befestigt, wobei das erste Flanschelement 25 zugleich das Netzteil
21 mit aufnimmt. Weiterhin ist die Motoreinheit 1 mit einem zweiten Flanschelement
26 mit dem Trägerprofil 27 verbunden, wobei das zweite Flanschelement 26 zugleich
die Steuerung 22 aufnimmt. Alternativ ist auch die Ausführung eines einzigen Flansches
möglich, um wenigstens die Motoreinheit 1, das Netzteil 21 und die Steuerung 22 aufzunehmen,
ferner besteht die Möglichkeit, dass die Motoreinheit, das Netzteil 21 und/oder die
Steuerung 22 jeweils zugeordnete separate Flanschelemente zur Anordnung im oder am
Trägerprofil 27 aufweisen.
[0033] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht der vereinzelten Motoreinheit 1 mit dem
Gehäuse 10, und außerhalb des Gehäuses 10 befindet sich in der Darstellung oberseitig
die Riemenscheibe 36 zur Ankopplung eines Zahnriemens oberhalb der Stirnfläche 20
des Gehäuses 10. Das Gehäuse 10 der Motoreinheit 1 weist eine erste obere Gehäusehälfte
15 und eine zweite untere Gehäusehälfte 16 auf, die beispielhaft gleichartig ausgeführt
sind, im Rahmen der Erfindung aber nicht gleichartig ausgeführt sein müssen. Seitlich
ist das Gehäuse 10 begrenzt durch eine erste Seitenfläche 23 und eine gegenüberliegende
zweite Seitenfläche 24, und an den Seitenflächen 23 und 24 können die Flanschelemente
25 und 26 angeordnet werden, die in Fig. 1 gezeigt sind.
[0034] Der mit dem Gehäuse 10 gebildete Quader 14 weist Eckbereich 28 auf, und in den jeweiligen
Eckbereichen 28 sind Schraubbohrungen 29 zur Befestigung der Flanschelemente 25, 26
mittels Schraubelementen eingebracht, von denen zwei Schraubbohrungen 29 beispielhaft
beziffert sind. Weiterhin befinden sich in dem Eckbereichen Schraubanordnungen 30
zur Verschraubung der Gehäusehälften 15 und 16 miteinander.
[0035] Der Quader 14 ist bestimmt durch die Längskante 17, die Breitenkante 18 und die Höhenkante
19, wobei die Seitenflächen 23, 24 aufgespannt werden durch die Breitenkante 18 und
die Höhenkante 19.
[0036] Die vorderseitige Fläche, die durch die Längskante 17 und die Höhenkante 19 aufgespannt
wird, weist eine fensterförmige Aussparung 37 auf, aus der ein Flächenabschnitt 33
des in der Ansicht nicht dargestellten Stators herausragt, wobei in Zusammenhang mit
dem Stator 11 auf Fig. 3 hingewiesen wird. Der nach außen weisende Flächenabschnitt
33 des Stators 11 dient zum wärmeübertragenden Kontakt mit einem weiteren Körper,
beispielsweise mit dem Trägerprofil 27 oder mit einem weiteren, separaten Kühlkörper.
Dadurch kann trotz des im Wesentlichen geschlossen ausgeführten Gehäuses 10 mit der
oberen und unteren Gehäusehälfte 15,16 der Stator 11 in direkten wärmeübertragenden
Kontakt mit einem Motorumbauteil gebracht werden.
[0037] Der Stator 11 gemäß der Darstellung in Fig. 3 ist mit der unteren Gehäusehälfte 16
mit der Schraubanordnung 31 verschraubt, und auf der Vorderseite sowie auf der Rückseite
des Stators 11 befinden sich in gegenüberliegender Anordnung jeweilige Flächenabschnitte
33, die wie obenstehende beschrieben einen Flächenabschnitt der Außenhaut der Motoreinheit
1 bilden.
[0038] Durch die entnommene erste Gehäusehälfte 15 ist der Stator 11 mit dem innerhalb des
Stators 11 angeordneten Rotor 12 und gezeigt, wobei der Rotor 12 einheitlich ausgebildet
ist mit der Abtriebswelle 13, die aus der oberen Gehäusehälfte 15 herausgeführt ist,
und der sich aus der Stirnfläche 20 des Gehäuses 10 heraus erstreckende Teil der Abtriebswelle
13 nimmt die Riemenscheibe 36 auf.
[0039] Fig. 4 zeigt in Zusammenschau mit Fig. 3 in einer weiteren Darstellung die untere
Gehäusehälfte 16, wobei weiterhin der Rotor 12 mit der Abtriebswelle 13 gezeigt ist.
Innerhalb der Gehäusehälfte 16, jedoch auch in nicht näher gezeigter Weise in der
Gehäusehälfte 15, befindet sich ein im Wesentlichen ringförmiger Aufnahmebereich 38,
in dem der Stator 11 aufgenommen ist. In Fig. 3 ist ein Wärmeübergangsspalt 32 gezeigt,
der sich als zumindest teilweise umlaufender Ringspalt zwischen der Außenseite des
Stators 11 und der Innenmantelfläche des Aufnahmebereiches 38 ergibt.
[0040] Wird die Motoreinheit 1 betrieben, so erwärmt sich der Stator 11 durch eine Bestromung
der nicht näher gezeigten Wicklung auf dem Stator 11, und die Wärme aus dem Stator
11 kann mit dem sehr klein bemessenen Wärmeübergangsspalt 32 in die Gehäusehälften
15, 16 übergehen. Der Wärmeübergangsspalt 32 ist dabei vorteilhafterweise als Übergangspassung
ausgeführt. Auf der der Stirnseite 20 gegenüberliegenden Rückseite des Quaders 14
befindet sich eine Leiterkarte 39, auf der Leiterbahnen angeordnet sind, die insbesondere
zur Kontaktierung und Beschaltung der Wicklung des Stators 11 dienen. Die Leiterkarte
39 ist dabei mit Haltelementen am Gehäuse 10 der Motoreinheit 1 befestigt.
[0041] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, welche
von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen
Gebrauch macht. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen
hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten
oder räumliche Anordnungen, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 100
- Türantrieb
- 1
- Motoreinheit
- 10
- Gehäuse
- 11
- Stator
- 12
- Rotor
- 13
- Abtriebswelle
- 14
- Quader
- 15
- Gehäusehälfte
- 16
- Gehäusehälfte
- 17
- Längskante
- 18
- Breitenkante
- 19
- Höhenkante
- 20
- Stirnfläche
- 21
- Netzteil
- 22
- Steuerung
- 23
- Seitenfläche
- 24
- Seitenfläche
- 25
- erstes Flanschelement
- 26
- zweites Flanschelement
- 27
- Trägerprofil
- 28
- Eckbereich
- 29
- Schraubbohrung
- 30
- Schraubanordnung
- 31
- Schraubanordnung
- 32
- Wärmeübergangsspalt
- 33
- Flächenabschnitt
- 34
- Außenseite
- 35
- Aussparung
- 36
- Riemenscheibe
- 37
- fensterförmige Aussparung
- 38
- Aufnahmebereich
- 39
- Leiterkarte
1. Türantrieb (100) zur Anordnung an oder in Verbindung mit einer Türanlage, mit dem
zumindest ein Flügelelement der Türanlage bewegbar ist, aufweisend eine Motoreinheit
(1) mit einem Gehäuse (10), in dem ein Stator (11) ruhend aufgenommen ist und wobei
ein Rotor (12) drehbeweglich im Gehäuse (10) angeordnet ist, der eine Abtriebswelle
(13) aufweist, wobei die Abtriebswelle (13) mit dem Flügelelement antreibend in Wirkverbindung
bringbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Motoreinheit (1) die Grundform eines Quaders (14) aufweist, der wenigstens mittels
zweier miteinander verbundener Gehäusehälften (15, 16) gebildet ist.
2. Türantrieb (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stator (11) und der Rotor (12) innenseitig zwischen den Gehäusehälften (15, 16)
aufgenommen sind und/oder wobei die Gehäusehälften (15, 16) schalenartig ausgeführt
sind und mittelbar oder unmittelbar aneinander anliegen.
3. Türantrieb (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Quader (14) eine Längskante (17), eine Breitenkante (18) und eine Höhenkante
(19) aufweist, wobei die Längskante (17) größer ist als die Breitenkante (18) und/oder
wobei die Breitenkante (18) größer ist als die Höhenkante (19).
4. Türantrieb (100) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Breitenkante (18) eine Länge von 70% bis 98% und/oder 85% bis 95% der Länge der
Längskante (17) aufweist und/oder dass die Höhenkante (19) eine Länge von 30% bis
60% und/oder 40% bis 50% der der Länge Längskante (17) aufweist.
5. Türantrieb (100) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Längskante (17) und die Breitenkante (18) eine Stirnfläche (20) aufspannen, wobei
die Abtriebswelle (13) senkrecht aus der Stirnfläche (20) hervorsteht.
6. Türantrieb (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Netzteil (21) und eine Steuerung (22) vorhanden sind, wobei das Netzteil
(21) und die Steuerung (22) zumindest mittelbar an gegenüberliegenden Seitenflächen
(23, 24) des Quaders (14) angeordnet sind, wobei die gegenüberliegenden Seitenflächen
(23, 24) über die Breitenkante (18) und die Höhenkante (19) des Quaders (14) aufgespannt
sind.
7. Türantrieb (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Flanschelement (25) vorgesehen ist, das an einer ersten Seitenfläche (24)
angeordnet ist und das Netzteil (21) aufnimmt und/oder dass ein zweites Flanschelement
(26) vorgesehen ist, das an einer zweiten Seitenfläche (24) angeordnet ist und die
Steuerung (22) aufnimmt, wobei die Motoreinheit (1) über die beiden Flanschelemente
(25, 26) im Türantrieb (100) haltend aufgenommen ist.
8. Türantrieb (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Grundkörper des Türantriebes (100) mittels eines Trägerprofils (27) gebildet
ist, wobei die Motoreinheit (1) in Bezug auf eine spätere Einbaulage so zum Trägerprofil
(27) ausgerichtet ist, dass die Abtriebswelle (13) eine horizontale Erstreckung aufweist.
9. Türantrieb (100) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Flanschelemente (25, 26) am Trägerprofil (27) befestigt sind, sodass die Motoreinheit
(1) mittels der Flanschelemente (25, 26) am Trägerprofil (27) angeordnet ist.
10. Türantrieb (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stator (11) eine im Wesentlichen runde Grundform aufweist, sodass im Quader (14)
Eckbereiche (28) gebildet sind, in denen Schraubbohrungen (29) zur Anordnung der Flanschelemente
(25, 26) und/oder eine Schraubanordnung (30) zur Verschraubung der Gehäusehälften
(15, 16) aufeinander und/oder eine Schraubanordnung (31) zur Verschraubung des Stators
(11) an einer der Gehäusehälften (15, 16) angeordnet sind.
11. Türantrieb (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stator (11) eine ringförmige Grundstruktur aufweist und in wenigstens einer der
Gehäusehälften (15, 16) aufgenommen ist, wobei zwischen der radialen Außenseite des
Stators (11) und der Innenseite der Gehäusehälfte (15, 16) ein wenigstens teilweise
umlaufender Wärmeübergangsspalt (32) ausgebildet ist.
12. Türantrieb (100) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stator (11) Flächenabschnitte (33) auf sich gegenüberliegenden Außenseiten (34)
des Quaders (14) aufweist, wobei die Flächenabschnitte (33) mit fensterartigen Aussparungen
(35) in den sich gegenüberliegenden Außenseiten (34) des Quaders (14) korrespondieren.
13. Türantrieb (100) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Flächenabschnitte (33) des Stators (11) durch die fensterartige
Aussparung (35) hindurch in einen Wärmeübergangskontakt mit dem Trägerprofil (27)
gebracht ist.
14. Türantrieb (100) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens einer der Flächenabschnitte (33) des Stators (11) durch die fensterartige
Aussparung (35) hindurch in einen Wärmeübergangskontakt mit einem separaten Kühlkörper
gebracht ist.
15. Türanlage mit einem Türantrieb (100) gemäß einem der vorgenannten Ansprüche, aufweisend
wenigstens ein Verbindungselement zum Verbinden mit einem Flügelelement und/oder wenigstens
ein Flügelelement, mit dem der Türantrieb (100) antreibend in Wirkverbindung steht.