[0001] Die Erfindung betrifft eine Anschlusseinrichtung zum Anschließen eines Schirmleiters
einer elektrischen Leitung an einen elektrisch leitfähigen Abschnitt nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Anschlusseinrichtung umfasst ein an einen elektrisch leitfähigen Abschnitt
(z.B. in Form eines Potentialsammlers) ansetzbares Gehäuse, in das eine elektrische
Leitung mit einem Schirmleiter einsetzbar ist. Ferner umfasst eine solche Anschlusseinrichtung
ein verstellbar am Gehäuse angeordnetes Federelement, das einen Betätigungsschenkel
und einen Klemmschenkel aufweist und aus einer Öffnungsstellung in eine Klemmstellung
relativ zum Gehäuse bewegbar ist, um in der Klemmstellung mit dem Klemmschenkel auf
den Schirmleiter der in das Gehäuse eingesetzten elektrischen Leitung einzuwirken.
[0003] Eine solche Anschlusseinrichtung, auch bezeichnet als Schirmklemme, dient dazu, einen
Schirmleiter großflächig mit einem elektrisch leitfähigen Abschnitt - beispielsweise
einer Sammelschiene, einer Tragschiene oder einer Gehäusewand einer elektrischen Anlage
(z.B. ein Schaltschrank) - zu kontaktieren. Die Kontaktierung soll hierbei beständig,
insbesondere temperatur- und korrosionsbeständig (auch in aggressiver Umgebung) und
vibrationsbeständig sein, um eine zuverlässige Kontaktierung des Schirmleiters mit
dem elektrisch leitfähigen Abschnitt über die Lebensdauer der elektrischen Anlage
herzustellen.
[0004] Herkömmliche Anschlusseinrichtungen haben einen vergleichsweise komplexen Aufbau,
verwenden eine Vielzahl von Bauteilen und sind entsprechend teuer in der Herstellung.
Ferner erfordert Montage von herkömmlichen Anschlusseinrichtungen oftmals Geschick.
[0005] Bei einer aus der
DE 20 2015 102 037 U1 bekannten Konstruktionsklemme können ein elektrisch leitfähigen Abschnitt in Form
eines metallischen Leiters und eine elektrische Leitung in ein Gehäuse eingesetzt
werden. An dem Gehäuse ist eine Klemmschraube angeordnet, über die die elektrische
Leitung klemmend mit dem metallischen Leiter kontaktiert werden kann.
[0006] In der
DE 10 2016 110 393 A1 ist eine Kontaktierungseinrichtung zum Kontaktieren eines Schirmleiters beschrieben,
die ein Gehäuse umfasst, das einen Aufnahmeraum einfasst, wobei das Gehäuse derart
an einen elektrisch leitfähigen Abschnitt ansetzbar ist, dass sich der elektrisch
leitfähigen Abschnitt in dem Aufnahmeraum erstreckt. Zusätzlich ist ein um eine Schwenkachse
verschwenkbar an dem Gehäuse angeordnetes Federelement vorgesehen, das aus einer Öffnungsstellung
in eine Klemmstellung verschwenkbar ist. Das ermöglicht ein zuverlässiges und beständiges
Kontaktieren eines Schirmleiters einer elektrischen Leitung mit einem elektrisch leitfähigen
Abschnitt.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anschlusseinrichtung bereitzustellen,
die ein zuverlässiges und beständiges Kontaktieren eines Schirmleiters einer elektrischen
Leitung mit einem elektrisch leitfähigen Abschnitt (beispielsweise einer Sammelschiene,
einer Tragschiene oder einer Gehäusekante einer elektrischen Anlage) ermöglicht und
dabei möglichst einfach zu bedienen ist.
[0008] Die Aufgabe wird durch einen Gegenstand mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Demnach weist die Anschlusseinrichtung einen Deckel auf, der am Betätigungsschenkel
des Federelements befestigt ist und der den Betätigungsschenkel des Federelements
zumindest abschnittsweise überdeckt.
[0010] Das basiert auf der Erkenntnis, dass insbesondere beim Anbringen der Anschlusseinrichtung
die Schwierigkeit bestehen kann, dass sich beim Spannen des Klemmschenkels durch Betätigung
des Betätigungsschenkels nicht nur der Klemmschenkel sondern auch der Betätigungsschenkel
des Federelements biegen kann, was die Bedienung erschwert und dadurch mitunter Geschick
bei der Bedienung erfordert. Beispielsweise kann ein Nutzer mit den Findern oder einem
Werkzeug abrutschen.
[0011] Bei dem Deckel handelt es sich z.B. um ein Kunststoffteil. Der Deckel ist optional
einstückig ausgebildet, beispielsweise durch Spritzguss.
[0012] Der Deckel kann über zumindest ein Festlager und zumindest ein Loslager am Betätigungsschenkel
befestigt sein. Das erlaubt eine einfache Montage des Deckels am Betätigungsschenkel
und zugleich eine sichere Halterung daran.
[0013] In einer Ausgestaltung ist das Festlager durch einen Zapfen gebildet. Der Zapfen
steht z.B. von einem auf einer Seite des Betätigungsschenkels angeordneten Grundkörper
des Deckels ab. Der Zapfen kann sich durch eine passend ausgebildete Öffnung im Betätigungsschenkel
hindurch erstrecken. Optional ist der Zapfen an der dem Grundkörper des Deckels gegenüberliegenden
Seite des Betätigungsschenkels beispielsweise durch Warmumformen aufgeweitet, sodass
er nicht (mehr) durch die Öffnung passt. Das erlaubt eine einfache und schnelle Herstellung
mit einer sicheren Befestigung des Deckels am Betätigungsschenkel.
[0014] Der Deckel ist optional länglich und weist längsseitige Enden auf. Dabei kann vorgesehen
sein, dass der Deckel nahe den längsseitigen Enden Auflagestellen zum Abstützen des
Deckels am Betätigungsschenkel aufweist. Optional ist der Deckel so ausgebildet, dass
zwischen diesen Auflagestellen in einem unbelasteten Zustand des Federelements ein
Abstand zwischen dem Deckel und dem Betätigungsschenkel vorliegt. Zwischen den Auflagestellen
berühren sich der Deckel und der Betätigungsschenkel vorzugsweise nicht. Der Bereich
zwischen den Auflagestellen überspannt z.B. das mittlere Drittel der Länge des Deckels.
Dieser Zwischenraum erlaubt beim Spannen des Federelements in die Klemmstellung ein
insbesondere elastisches Verbiegen des Betätigungsschenkels, wobei ein Abschnitt des
Betätigungsschenkels in den Zwischenraum eingreift, wobei gleichzeitig der Deckel
über die voneinander beabstandeten Auflagestellen sicher am Betätigungsschenkel anliegt,
ohne zu verbiegen. Das ermöglicht eine weitere Verbesserung der Haptik und Benutzerfreundlichkeit.
[0015] Optional weist der Betätigungsschenkel zumindest eine Rastkante zum rastenden Verbinden
mit einer Rastkante des Deckels auf. Das ermöglicht eine besonders einfache Montage
des Deckels am Federelement.
[0016] Optional weist der Betätigungsschenkel eine Öffnung mit einem Aufnahmebereich und
einen im Vergleich zum Aufnahmebereich schmaleren Haltebereich auf. Der Deckel kann
einen Zapfen mit einem Kopf aufweisen, der z.B. durch den Aufnahmebereich einführbar
ist und breiter ist als der Haltebereich. So kann der Deckel in einfacher Weise und
sicher mit dem Betätigungsschenkel verrastet werden.
[0017] Der Betätigungsschenkel und der Deckel können nach Art eines linearen Bajonettverschlusses
miteinander verrastbar sein, der z.B. wie vorstehend beschrieben ausgebildet sein
kann.
[0018] Der Betätigungsschenkel kann beispielsweise schwenkbar am Gehäuse gelagert sein.
Der Betätigungsschenkel kann mit dem klemmend mit dem Schirmleiter der in den Aufnahmeraum
eingesetzten elektrischen Leitung in Anlage bringbaren Klemmschenkel verbunden und
dabei zu dem Klemmschenkel umgebogen sein. Der Betätigungsschenkel kann mit dem Gehäuse
verrastbar sein, um in der Klemmstellung die Stellung des Federelements gegenüber
dem Gehäuse festzulegen. Über den Betätigungsschenkel kann ein Nutzer beispielsweise
händisch auf den Deckel einwirken und das Federelement z.B. in Richtung seiner Klemmstellung
drücken, um den Schirmleiter elektrisch mit dem elektrisch leitfähigen Abschnitt zu
kontaktieren. Über den Klemmschenkel gelangt das Federelement hierbei klemmend in
Anlage mit dem Schirmleiter, sodass der Schirmleiter kontaktierend gegen den elektrisch
leitfähigen Abschnitt gedrückt und darüber eine elektrische Kontaktierung zwischen
dem Schirmleiter und dem elektrisch leitfähigen Abschnitt hergestellt wird. Über den
Betätigungsschenkel erfolgt vorzugsweise eine Verrastung des Federelements mit dem
Gehäuse in der Klemmstellung. Hierzu weist der Betätigungsschenkel vorzugsweise eine
Rasteinrichtung auf, die beispielsweise durch Rastvorsprünge an einem von dem Klemmschenkel
abliegenden Endabschnitt des Betätigungsschenkels gebildet sein kann. Über die Rastvorsprünge
verrastet der Betätigungsschenkel beispielsweise mit Rastvorsprüngen an dem Gehäuse,
sodass der Betätigungsschenkel in seiner Klemmstellung formschlüssig festgelegt und
damit in der Klemmstellung gehalten ist. Hierdurch wird ein versehentliches Öffnen
des Federelements verhindert.
[0019] Zum Schließen der Anschlusseinrichtung wird das Federelement beispielsweise durch
Druck auf den Deckel und damit den Betätigungsschenkel in Richtung der Klemmstellung
gedrückt. In der Klemmstellung verklemmt das Federelement den Schirmleiter der elektrischen
Leitung mit dem an das Gehäuse angesetzten elektrisch leitfähigen Abschnitt, sodass
der Schirmleiter mit dem elektrisch leitfähigen Abschnitt elektrisch kontaktiert ist.
Aus der Schließstellung heraus kann das Federelement gelöst werden, beispielsweise
indem ein Nutzer mit einem Werkzeug, z.B. einem Schraubendreher, in einen Werkzeugeingriff
an dem Endabschnitt des Betätigungsschenkels eingreift und auf diese Weise die Verrastung
zwischen den Rastvorsprügen des Betätigungsschenkels und den Rastvorsprüngen des Gehäuses
löst. Bei gelöster Verrastung springt das Federelement, aufgrund der elastischen Vorspannung
des Klemmschenkels (bewirkt durch die Anlage an dem Schirmleiter der elektrischen
Leitung), aus der Klemmstellung heraus, sodass die Anschlusseinrichtung geöffnet wird,
sodass die elektrische Leitung aus dem Gehäuse entnommen werden kann. Denkbar und
möglich ist aber auch ein manuelles Öffnen des Federelements ohne Verwendung eines
Werkzeugs.
[0020] In einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Deckel eine Stützfläche ausbildet,
an dem sich ein mit dem Werkzeugeingriff in Eingriff befindliches Werkzeug abstützen
kann. Hierdurch kann der Deckel nicht nur das z.B. manuelle Schließen des Federelements
erleichtern, sondern darüber hinaus auch das Öffnen, insbesondere mittels eines Werkzeugs,
wie eines Schraubendrehers.
[0021] Am Gehäuse können Aussparungen zum Aufnahmen des elektrisch leitfähigen Abschnitts
ausgebildet sein. Insbesondere können die Seitenwände des Gehäuses die Aussparungen
aufweisen. Die Aussparungen können in ihrer Form der Form des elektrisch leitfähigen
Abschnitts angepasst sein und somit den elektrisch leitfähigen Abschnitt, beispielsweise
einen im Querschnitt rechteckigen metallischen Leiter, aufnehmen, insbesondere passgenau.
Zum elektrischen Kontaktieren des Schirmleiters der elektrischen Leitung mit einem
elektrisch leitfähigen Abschnitt wird vorzugsweise zunächst die elektrische Leitung
mit dem abisolierten Schirmleiter in das Gehäuse der Anschlusseinrichtung eingesetzt.
Sodann kann das Gehäuse zusammen mit der daran angeordneten elektrischen Leitung an
den elektrisch leitfähigen Abschnitt, beispielsweise eine Sammelschiene, eine Tragschiene
oder einen Abschnitt einer Gehäusewandung einer elektrischen Anlage, z.B. eines Schaltschranks
oder dergleichen, angesetzt werden. Ist das Gehäuse an den elektrisch leitfähigen
Abschnitt angesetzt worden, so erstreckt sich der elektrisch leitfähigen Abschnitt
vorzugsweise entlang einer Querrichtung, entlang derer die Seitenwände des Gehäuses
zueinander beabstandet sind, durch den Aufnahmeraum hindurch.
[0022] Das Gehäuse kann in einer Ausgestaltung z.B. zwei parallel zueinander erstreckte,
entlang einer Querrichtung zueinander beabstandete Seitenwände, zwischen denen der
Aufnahmeraum gebildet ist, und einen die Seitenwände miteinander verbindenden Verbindungsabschnitt
aufweisen. Das Gehäuse kann somit beispielsweise eine im Querschnitt U-förmige Gestalt
aufweisen, in die die elektrische Leitung mit abisoliertem Schirmleiter eingelegt
werden kann. Das Gehäuse kann beispielsweise einstückig ausgebildet sein. Die elektrische
Leitung und der elektrisch leitfähigen Abschnitt erstrecken sich im verbundenen Zustand
entlang unterschiedlicher Richtungen relativ zu dem Gehäuse. Während die elektrische
Leitung entlang einer Längsachse durch das Gehäuse hindurch verlegt ist, erstreckt
sich der elektrisch leitfähigen Abschnitt quer zur elektrischen Leitung entlang der
Querrichtung durch den Aufnahmeraum hindurch. Das Gehäuse ist entsprechend derart
an den elektrisch leitfähigen Abschnitt ansetzbar, dass sich der elektrisch leitfähigen
Abschnitt entlang der Querrichtung durch den Aufnahmeraum hindurch erstreckt. Der
Schirmleiter kann beispielsweise derart in das Gehäuse einsetzbar sein, dass der Schirmleiter
sich in der Klemmstellung entlang einer Längsachse zwischen den Seitenwänden durch
den Aufnahmeraum hindurch erstreckt. Der Schirmleiter kann hierbei beispielsweise
in eine Einsetzrichtung quer zur Längsachse und quer zur Querrichtung, entlang derer
die Seitenwände voneinander beabstandet sind, in den Aufnahmeraum eingesetzt werden,
bevor das Gehäuse an den elektrisch leitfähigen Abschnitt angesetzt wird. Die elektrische
Leitung muss somit nicht zwingend durch das Gehäuse hindurch gefädelt werden, sondern
kann alternativ in einfacher Weise entlang der Einsetzrichtung in das Gehäuse eingesetzt
werden, sodass der Schirmleiter in dem Aufnahmeraum des Gehäuses zu liegen kommt.
[0023] Das Federelement ist in einer Ausgestaltung um eine Schwenkachse schwenkbar am Gehäuse
gelagert. Für die schwenkbare Lagerung können am Federelement zwei gegenüberliegende
Gelenklaschen ausgebildet sein, die von Federelement vorstehen und beispielsweise
mit an dem Gehäuse angeordneten Gelenkzapfen in Eingriff stehen, sodass das Federelement
gelenkig mit dem Gehäuse verbunden ist. Dadurch, dass das Federelement schwenkbar
an dem Gehäuse gelagert ist, kann das Federelement einfach betätigt werden. Durch
Verschwenken kann das Federelement in einfacher Weise zwischen der Öffnungsstellung
und der Klemmstellung verstellt werden, um beispielsweise den Schirmleiter mit dem
an das Gehäuse angesetzten elektrisch leitfähigen Abschnitt zu kontaktieren oder um
den elektrischen Leiter wiederum von der Anschlusseinrichtung zu lösen.
[0024] In der Klemmstellung kommen vorzugsweise das Federelement an einer Seite und der
elektrisch leitfähigen Abschnitt an einer anderen Seite des (abisolierten) Schirmleiters
der elektrischen Leitung zu liegen. Der Schirmleiter wird somit zwischen dem Federelement
und dem elektrisch leitfähigen Abschnitt aufgenommen und durch klemmende Anlage des
Federelements an dem Schirmleiter in direkte, elektrisch kontaktierende Anlage mit
dem elektrisch leitfähigen Abschnitt gedrückt. Das Federelement ist verstellbar, insbesondere
verschwenkbar an dem Gehäuse angeordnet und kann mit dem Klemmschenkel in Anlage mit
einem in den Aufnahmeraum der Anschlusseinrichtung eingeführten Schirmleiter einer
elektrischen Leitung gebracht werden. Das Federelement kann beispielsweise aus einem
Federstahl hergestellt sein und somit in sich elastisch sein, sodass eine klemmende
Kontaktierung zwischen dem Schirmleiter und dem elektrisch leitfähigen Abschnitt hergestellt
und z.B. eine alterungsbedingte Formänderung des Schirmleiters oder des elektrisch
leitfähigen Abschnitt ausgeglichen werden kann, ohne dass die Kontaktierung zwischen
dem Schirmleiter und dem elektrisch leitfähigen Abschnitt beeinträchtigt wird.
[0025] Um eine vorteilhafte Anlage des Klemmschenkels an dem Schirmleiter (der insbesondere
entsprechend der Formgebung der elektrischen Leitung eine zylindrische Grundform aufweisen
kann) zu ermöglichen, insbesondere für eine EMV-gerechte großflächige Kontaktierung,
kann der Klemmschenkel einen Anlageabschnitt aufweisen, über den der Klemmschenkel
(flächig) mit dem Schirmleiter in Anlage gebracht werden kann und der in seiner Formgebung
mit Hinblick auf den Schirmleiter angepasst ist. So bildet der Anlageabschnitt eine
gekrümmte oder abgewinkelte Anlagekontur (betrachtet in einer Ebene senkrecht zu einer
Längsachse, entlang derer der Schirmleiter in den Aufnahmeraum des Gehäuses der Anschlusseinrichtung
eingeführt werden kann), sodass sich der Anlageabschnitt betrachtet in Umfangsrichtung
um die Längsachse zumindest abschnittsweise flächig an den Schirmleiter anlegen kann.
Hierdurch wird eine vorteilhafte Krafteinwirkung bei günstiger, flächiger Kontaktierung
mit dem Schirmleiter ermöglicht. Zudem kann der Festsitz des Schirmleiters in dem
Gehäuse der Anschlusseinrichtung verbessert sein, weil der Schirmleiter über die Anlagekontur
auch in der senkrecht zur Längsachse erstreckten Ebene innerhalb des Gehäuses in Position
gehalten wird und somit nicht quer zur Längsachse (tangential zum elektrisch leitfähigen
Abschnitt) gegenüber dem Klemmschenkel verschoben werden kann.
[0026] Das Federelement ist z. B. einstückig ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich kann
das Gehäuse einstückig ausgebildet sein. Beispielsweise können das Gehäuse und/oder
das Federelement jeweils als Stanzbiegeteile ausgeführt sein.
[0027] Gemäß einem Aspekt wird eine Baugruppe bereitgestellt, mit einer einen Schirmleiter
aufweisenden elektrischen Leitung, einem elektrisch leitfähigen Abschnitt und einer
Anschlusseinrichtung nach einer beliebigen der hierin beschriebenen Ausgestaltungen.
[0028] Dabei kann der elektrisch leitfähigen Abschnitt insbesondere Bestandteil einer Tragschiene
oder einer Sammelschiene sein. Alternativ oder zusätzlich handelt es sich bei dem
elektrisch leitfähigen Abschnitt um eine Funktionserde.
[0029] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke soll nachfolgend anhand der in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Anschlusseinrichtung zum elektrischen Kontaktieren
eines Schirmleiters einer elektrischen Leitung mit einem elektrisch leitfähigen Abschnitt,
beispielsweise in Form eines elektrischen Sammelleiters oder in Form einer Gehäusekante
einer elektrischen Anlage, wobei die Anschlusseinrichtung ein Gehäuse, ein Federelement
und einen am Federelement befestigten Deckel umfasst;
- Fig. 2A
- eine Seitenansicht der Anschlusseinrichtung in einem an den elektrisch leitfähigen
Abschnitt angesetzten Zustand, wobei der Deckel nicht dargestellt ist;
- Fig. 2B
- eine Seitenansicht der Anschlusseinrichtung mit dem Federelement in einer Öffnungsstellung,
wobei der Deckel nicht dargestellt ist;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Federelements der Anschlusseinrichtung gemäß Fig. 1 mit montiertem
Deckel;
- Fig. 4
- eine Unteransicht auf das Federelement samt Deckel gemäß Fig. 3;
- Fig. 5A und 5B
- Schnittansichten gemäß den in Fig. 4 veranschaulichten Schnittebenen;
- Fig.6
- eine perspektivische Ansicht des Federelements samt Deckel gemäß Fig. 3;
- Fig. 7
- eine perspektivische Ansicht des Federelements gemäß Fig. 3 ohne Deckel;
- Fig. 8
- eine perspektivische Ansicht des Deckels der Anschlusseinrichtung gemäß Fig. 1 vor
einer Montage am Federelement;
- Fig. 9
- eine Seitenansicht eines Federelements für die Anschlusseinrichtung gemäß Fig. 1 mit
montiertem Deckel;
- Fig. 10
- eine Draufsicht von unten auf das Federelement samt Deckel gemäß Fig. 9;
- Fig. 11A und 11B
- Schnittansichten gemäß den in Fig. 10 veranschaulichten Schnittebenen;
- Fig. 12
- eine perspektivische Ansicht des Federelements samt Deckel gemäß Fig. 9;
- Fig. 13
- eine perspektivische Ansicht des Federelements gemäß Fig. 9 ohne Deckel; und
- Fig. 14
- eine perspektivische Ansicht des Deckels gemäß Fig. 9 vor einer Montage am Federelement.
[0030] Fig. 1 bis 2B zeigen in schematischen Ansichten eine Anschlusseinrichtung 1, die
zum elektrischen Kontaktieren eines Schirmleiters 20 in Form eines elektrisch leitenden
Schirmgeflechts oder einer elektrisch leitenden Schirmfolie einer elektrischen Leitung
2 dient.
[0031] Die Anschlusseinrichtung 1 umfasst ein Gehäuse 10, ein Federelement 11 und einen
Deckel 13 (vorliegend besteht die Anschlusseinrichtung 1 aus diesen Teilen).
[0032] Die elektrische Leitung 2 weist beispielsweise eine Mehrzahl von elektrischen Leitungsadern
22 auf, die von dem Schirmleiter 20, z.B. in Form des Schirmgeflechts, umgeben sind
(und die wahlweise untereinander elektrisch isoliert oder verbunden sein können).
Der Schirmleiter 20 ist hierbei nach außen hin mittels einer elektrisch isolierenden
Ummantelung 21 umhüllt, sodass der Schirmleiter 20 dort, wo er nicht abisoliert ist,
nach außen hin elektrisch isoliert ist.
[0033] Mittels der Anschlusseinrichtung 1 kann der Schirmleiter 20 der elektrischen Leitung
2 mit einem elektrisch leitfähigen Abschnitt 3 in Form eines metallischen Leiters,
beispielsweise einer Sammelschiene, einer Tragschiene oder einer Gehäusewand einer
elektrischen Anlage, elektrisch kontaktiert werden. Der Schirmleiter 20 kann hierdurch
auf das Potenzial des elektrisch leitfähigen Abschnitts 3 gebracht werden. Der elektrisch
leitfähige Abschnitt 3 stellt optional eine Funktionserdung bereit.
[0034] An dem elektrisch leitfähigen Abschnitt 3 können grundsätzlich eine Mehrzahl von
elektrischen Leitungen 2 angeordnet und elektrisch kontaktiert sein, insbesondere
über eine Mehrzahl von Anschlusseinrichtungen 1 gemäß Fig. 1.
[0035] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Anschlusseinrichtung 1, wie insbesondere
aus den Ansichten gemäß Fig. 1 bis 2B ersichtlich, ein Gehäuse 10 auf, das aus zwei
entlang einer Querrichtung zueinander beabstandeten, parallelen Seitenwänden 100 und
einem die Seitenwände 100 miteinander verbindenden Verbindungsabschnitt 104 gebildet
ist. Das Gehäuse 10 ist vorzugsweise einstückig gefertigt, beispielsweise als Stanzbiegeteil
aus einem Metallblech.
[0036] An dem Gehäuse 10 ist, um eine Schwenkachse S relativ zum Gehäuse 10 schwenkbar,
ein Federelement 11 angeordnet, das einen Betätigungsschenkel 110 und einen zu dem
Betätigungsschenkel 110 umgebogenen Klemmschenkel 111 aufweist. Das Federelement 11
ist zwischen einer Klemmstellung (siehe z.B. Fig. 1 und 2A) und einer Öffnungsstellung
(siehe z.B. Fig. 2B) relativ zum Gehäuse 10 schwenkbar. Das Federelement 11 ist beispielsweise
als Stanzbiegeteil aus einem Federstahl gefertigt und ist in sich elastisch federnd,
sodass der Betätigungsschenkel 110 und der Klemmschenkel 111 in ihrer Stellung zueinander
elastisch verstellt werden können.
[0037] Fig. 2A zeigt das Federelement 11 in der Klemmstellung, in der das Federelement 11
über den Klemmschenkel 111 in klemmender Anlage mit dem abschnittsweise abisolierten
Schirmleiter 20 der elektrischen Leitung 2 steht und den Schirmleiter 20 in elektrisch
kontaktierende Anlage mit dem durch das Gehäuse 10 hindurch erstreckten elektrisch
leitfähigen Abschnitt 3 drückt. In Fig. 2A ist der Deckel 13 lediglich nicht abgebildet.
[0038] In der Klemmstellung ist das Federelement 11 über Rastvorsprünge 114 an einem von
dem Klemmschenkel 111 abliegenden Endabschnitt 113 des Betätigungsschenkels 110 mit
Rastvorsprüngen 102 an den einander gegenüberliegenden Seitenwänden 100 verrastet,
sodass das Federelement 11 formschlüssig in seiner Klemmstellung relativ zu dem Gehäuse
10 gehalten wird.
[0039] In der Klemmstellung liegt der Klemmschenkel 111 mit einem Anlageabschnitt 117 an
dem Schirmleiter 20 der elektrischen Leitung 2 an, wenn das Gehäuse 10 auf den elektrisch
leitfähigen Abschnitt 3 aufgesteckt ist und ein Schirmleiter 20 in das Gehäuse 10
eingeführt ist. Im Bereich dieses Anlageabschnitts 117 ist der Klemmschenkel 111 (in
der Ebene senkrecht zur Schwenkachse S) gekrümmt, sodass keine scharfkantigen Bereiche
des Klemmschenkels 111 (insbesondere nicht dessen von der Schwenkachse S abliegende
Endkante) an dem Schirmleiter 20 anliegen und somit eine flächige Anlage des Klemmschenkels
111 an dem Schirmleiter 20 bereitgestellt wird.
[0040] Das Federelement 11 weist, an dem Betätigungsschenkel 110, zwei gegenüberliegende
Gelenklaschen 112 auf, die jeweils gelenkig mit einer der Seitenwände 100 des Gehäuses
10 verbunden und dazu gelenkig an Gelenkzapfen 103 der Seitenwände 100 angeordnet
sind. Das Federelement 11 ist somit um die Gelenkzapfen 103 schwenkbar und kann insbesondere
zwischen einer Öffnungsstellung, in der das Federelement 11 entgegen einer Schließrichtung
aus der Klemmstellung heraus geöffnet ist, und der Klemmstellung verstellt werden.
[0041] An den Seitenwänden 100 des Gehäuses 10 sind, einander gegenüberliegend, Aussparungen
101 gebildet, in denen der elektrisch leitfähigen Abschnitt 3 derart aufgenommen werden
kann, dass der elektrisch leitfähigen Abschnitt 3 sich in einer an das Gehäuse 10
angesetzten Stellung entlang der Querrichtung durch einen zwischen den Seitenwänden
100 gebildeten Aufnahmeraum 12 des Gehäuses 10 hindurch erstreckt, wie dies beispielsweise
aus Fig. 1 bis 2B ersichtlich ist.
[0042] Jede der Aussparungen 101 ist in Form eines Schlitzes in der jeweiligen Gehäusewand
100 ausgebildet. Die Schlitze verlaufen parallel zueinander.
[0043] Die elektrische Leitung 2 kann demgegenüber mit dem abschnittsweise abisolierten
Schirmleiter 20 in eine Einsetzrichtung von einer dem Verbindungsabschnitt 104 des
Gehäuses 10 abgewandten Seite in den Aufnahmeraum 12 eingesetzt werden, sodass sich
die elektrische Leitung 2 in eingesetzter Stellung entlang einer Längsachse L (siehe
insbesondere Fig. 2A) quer zur Querrichtung und quer zur Einsetzrichtung durch den
Aufnahmeraum 12 des Gehäuses 10 hindurch erstreckt.
[0044] Zum elektrischen Kontaktieren des Schirmleiters 20 der elektrischen Leitung 2 mit
dem elektrisch leitfähigen Abschnitt 3 wird z.B. zunächst die elektrische Leitung
2 mit dem abschnittsweise abisolierten Schirmleiter 20 in die Einsetzrichtung (alternativ
dazu senkrecht zur Einsetzrichtung und zur Querrichtung oder senkrecht zur Querrichtung
und schräg zur Einsetzrichtung) in den Aufnahmeraum 12 eingesetzt. Hierbei befindet
sich das Federelement 11 üblicherweise in seiner Öffnungsstellung, aus der das Federelement
11 entlang der Schließrichtung in die Klemmstellung bewegbar ist.
[0045] Sodann wird die Anschlusseinrichtung 1 zusammen mit der daran angeordneten elektrischen
Leitung 2 an den elektrisch leitfähigen Abschnitt 3 angesetzt, indem das Gehäuse 10
über die Aussparungen 101 mit dem elektrisch leitfähigen Abschnitt 3 in Eingriff gebracht
wird. Der elektrisch leitfähigen Abschnitt 3 erstreckt sich somit durch den Aufnahmeraum
12 des Gehäuses 10 hindurch derart, dass das Federelement 11 und der elektrisch leitfähigen
Abschnitt 3 an unterschiedlichen Seiten der elektrischen Leitung 2 zu liegen kommen.
[0046] Alternativ kann zunächst das Gehäuse 10 auf den elektrisch leitfähigen Abschnitt
3 geschoben werden und dann die elektrische Leitung 2 in den Aufnahmeraum 12 zwischen
das Federelement 11 und den elektrisch leitfähigen Abschnitt 3 gesteckt werden.
[0047] Nunmehr wird das Federelement 11 aus der Öffnungsstellung in die insbesondere in
Fig. 2A dargestellte Klemmstellung überführt und dazu in die Schließrichtung gedrückt,
bis der Betätigungsschenkel 110 über seine an dem Endabschnitt 113 angeordneten Rastvorsprünge
114 mit den Rastvorsprüngen 102 an den Seitenwänden 100 des Gehäuses 10 verrastet.
Auf diese Weise gelangt der Federschenkel 111 in klemmenden Kontakt mit dem Schirmleiter
20 und wird elastisch verspannt, sodass der Schirmleiter 20 mit einer hinreichenden
Kontaktkraft in kontaktierende Anlage an den elektrisch leitfähigen Abschnitt 3 gedrückt
wird.
[0048] Zum Überführen des Federelements 11 von der Öffnungsstellung in die Klemmstellung
wird ein Druck auf den Betätigungsschenkel 110 ausgeübt und zwar vorliegend über den
z.B. in Fig. 1 gezeigten Deckel 13.
[0049] Je nachdem, wie viel Kraft dabei auf den Betätigungsschenkel 110 ausgeübt wird (die
nötige Kraft kann z.B. von dem Durchmesser der abisolierten Leitung 2 abhängen), kann
sich der Betätigungsschenkel 110 während dem Betätigen des Betätigungsschenkels 110
und auch nach dem Verrasten mit dem Gehäuse 10 durchbiegen. Das ist in Fig. 2A mittels
gestrichelten Linien veranschaulicht und darauf wird weiter unten noch näher eingegangen
werden.
[0050] Der Deckel 13 dient dabei unter anderem dazu, einem Benutzer auch im Falle eines
Durchbiegens des Betätigungsschenkels 110 stets einen guten Halt zu bieten. Hierzu
weist der Deckel 13 z.B. eine Riffelung 135 auf. Die Riffelung 135 kann verhindern,
dass ein Benutzer mit seinen Fingern während der Überführung des Federelements 11
in die Klemmstellung abrutscht.
[0051] Die Fig. 3 bis 8 zeigen weitere Details des Federelements 11 und des Deckels 13.
[0052] Insbesondere anhand von Fig. 3 und 4 ist ersichtlich, dass ein Grundkörper 130 des
Deckels 13 den Betätigungsabschnitt 110 im Wesentlichen vollständig überdeckt. Hierfür
erstreckt sich ein Flächenabschnitt 137 des Grundkörpers im Wesentlichen parallel
zum Betätigungsschenkel 110. Von diesem Flächenabschnitt 137 stehen Seitenwände 138
ab, welche den Betätigungsschenkel 110 umgreifen. Die Seitenwände 138 des Deckels
13 verleihen dem Deckel 13 zusätzliche Stabilität.
[0053] Insbesondere anhand der Fig. 4, 5A und 6-8 ist ersichtlich, wie der Deckel 13 am
Federelement 11 befestigt ist, nämlich vorliegend über ein Festlager 14 und zwei Loslager
15.
[0054] Das Festlager 14 ist zwischen den beiden Gelenklaschen 112 angeordnet, vorliegend
also im Bereich der Schwenkachse S. Das Festlager 14 wird gebildet durch einen Zapfen
131, der vom Grundkörper 130 (senkrecht) absteht. Der Zapfen 131 weist in einer zum
Flächenabschnitt 137 senkrechten Ebene einen länglichen Querschnitt auf. Der Zapfen
131 erstreckt sich durch eine Öffnung 116 im Betätigungsschenkel 110 hindurch. Die
Öffnung 116 ist passend zum Zapfen 131 ausgebildet. Der Zapfen 131 passt (zunächst)
spielfrei oder mit wenig Spiel in die Öffnung 116. Um eine sichere Befestigung des
Deckels 13 am Federelement 11 zu erzielen, wird in einem Verfahren zur Herstellung
der Anschlusseinrichtung 1 zunächst der Deckel 13 auf den Betätigungsschenkel 110
gesetzt, sodass sich der Zapfen 131 durch die Öffnung 116 erstreckt. Dann wird das
freie Ende des Zapfens 131 aufgeweitet, z.B. mittels Warmumformen. Dabei wird eine
Art Pilzkopf gebildet, siehe insbesondere Fig. 6. Daraufhin ist Der Deckel 13 unverlierbar
am Betätigungsschenkel 110 gehalten. Das so hergestellte Festlager 14 verhindert Relativbewegungen
zwischen dem Deckel 13 und dem Betätigungsschenkel 110 im Bereich der Öffnung 116.
[0055] Die Loslager 15 werden jeweils durch einen Überstand 132 am Deckel 13 gebildet, der
eine Ecke 119 des Betätigungsschenkels 110 übergreift. Jeder Überstand 132 weist eine
Hinterschneidung auf, in die die jeweilige Ecke 119 des Betätigungsschenkels 110 eingreift.
Das verhindert ein Abheben des Deckels 13 vom Betätigungsschenkel 110, erlaubt aber
eine Relativbewegung zwischen dem Deckel 13 und dem Betätigungsschenkel 110 im Bereich
der Ecken 119. Die Ecken 119 sind nahe dem der Schwenkachse S abgewandten Ende des
Betätigungsschenkels 110 angeordnet.
[0056] Insbesondere anhand der Fig. 8 ist ersichtlich, dass am Deckel 13 Auflagestellen
133A, 133B ausgebildet sind, an denen der Deckel 13 am Betätigungsschenkel 110 aufliegt.
Die Auflagestellen 133A, 133B sind jeweils in Form von einer Anlagerippe ausgebildet.
Die Auflagestellen 133A, 133B sind jeweils im Bereich des Festlagers 14 und im Bereich
der Loslager 15 (vorliegend zwischen den Loslagern 15) angeordnet. Somit liegt der
längliche Deckel 13 nahe seiner längsseitigen Enden am Betätigungsschenkel 110 an.
Zwischen den genannten Anlagestellen 133A, 133B liegt der Deckel 13 zumindest im unbelasteten
Zustand nicht an der dem Flächenabschnitt 137 zugewandten Oberseite des Betätigungsschenkels
110 auf. Zwischen dieser Oberseite und dem Deckel 13 liegt zumindest im unbelasteten
Zustand ein Abstand vor, siehe insbesondere Fig. 5B.
[0057] Durch diesen Abstand und die Kombination von Fest- und Loslager 14, 15 gestattet
der Deckel 13 ein elastisches Verbiegen des Betätigungsschenkels 110 unter Einwirkung
einer Kraft (wie anhand von Fig. 2A veranschaulicht), und zwar ohne selbst verbogen
zu werden. Hierdurch ist eine besonders sichere und komfortable Benutzung der Anschlusseinrichtung
1 möglich, weil die Gefahr, während einer Betätigung abzurutschen, deutlich vermindert
ist.
[0058] In der Klemmstellung ist der Federschenkel 111 elastisch gegenüber dem Betätigungsschenkel
110 dadurch gespannt, dass das Federelement 11 in die Klemmstellung gedrückt und in
dieser Klemmstellung über den Betätigungsschenkel 110 mit dem Gehäuse 10 verrastet
ist. Aufgrund der Elastizität des Federelements 11 kann beispielsweise ein (alterungsbedingtes)
Nachgeben des Schirmleiters 20 der elektrischen Leitung 2 ausgeglichen werden, ohne
dass die elektrische Kontaktierung des Schirmleiters 20 mit dem elektrisch leitfähigen
Abschnitt 3 durch das Nachgeben beeinträchtigt würde.
[0059] Soll die elektrische Leitung 2 von dem elektrisch leitfähigen Abschnitt 3 entfernt
werden, so kann ein Nutzer mit einem geeigneten Werkzeug, beispielsweise einem Schraubendreher,
in einen Werkzeugeingriff 115 in Form einer Öffnung an dem Endabschnitt 113 des Betätigungsschenkels
110 eingreifen, um auf diese Weise durch (elastisches) Verbiegen des (vorliegend umgebogenen)
Endabschnitts 113 die Verrastung des Betätigungsschenkels 110 mit dem Gehäuse 10 zu
lösen. Aufgrund der Vorspannung des Federschenkels 111 springt das Federelement 11
aus seiner Klemmstellung heraus, sodass die Anschlusseinrichtung 1 geöffnet wird.
[0060] Der Deckel 13 weist eine Stützfläche 134 auf, die benachbart zum Werkzeugeingriff
115 angeordnet ist. Vorliegend ist die Stützfläche 134 in Form einer Vertiefung am
Deckel 13 ausgebildet, konkret an einer längsseitigen Endfläche des Deckels 13. Die
Vertiefung ist beiderseits durch weiter vorstehende Bereiche des Deckels 13 eingefasst.
Hierdurch kann die Stützfläche 134 als Widerlager für ein in den Werkzeugeingriff
115 eingestecktes Werkzeug dienen und dabei das Werkzeug seitlich beiderseits gegen
ein Abrutschen sichern.
[0061] Für eine weiter verbesserte Stabilität ist die Endfläche des Deckels 13, an der die
Stützfläche 134 vorgesehen ist, durch innenliegende Stützrippen verstärkt. Entlang
der Längsachse des Deckels 13 verlaufende Stützrippen tragen ebenfalls zur Stabilität
bei.
[0062] An der Oberseite des Deckels 13 ist ein Beschriftungsfeld 139 vorgesehen. Dies ermöglicht
eine Beschriftung der Anschlusseinrichtung 1, z.B. um Verwechslungen zu vermeiden,
insbesondere wenn eine Vielzahl an Anschlusseinrichtungen 1 am elektrisch leitfähigen
Abschnitt 3 angesetzt wird. Alternativ oder zusätzlich kann bei einem Satz von Anschlusseinrichtungen
1 eine Farbkodierung vorgesehen sein, also z.B. die Deckel 13 in verschiedenen Farben
hergestellt sein, um eine Zuordnung zu verschiedenen Leitungen 2 zu erleichtern. Ferner
trägt der Deckel 13 zu einem insgesamt aufgeräumten und damit verbesserten Erscheinungsbild
bei.
[0063] Die Fig 9 bis 14 zeigen eine alternative Ausgestaltung eines Federelements 11' und
eines Deckels 13' für die Anschlusseinrichtung 1 gemäß Fig. 1. Die Ausgestaltung gemäß
Fig. 9 bis 14 ist dabei der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung ähnlich, sodass
nachfolgend nur die Unterschiede erläutert werden.
[0064] Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 9 bis 14 sind drei Loslager 15 vorgesehen, und zwar
ausgebildet durch die beiden Überstände 132 und zugordnete Ecken 119 und durch den
an einem Ende einer Öffnung 116' im Betätigungsschenkel 110' anschlagenden Zapfen
131'. Die Loslager 15 sorgen gemeinsam mit zumindest einer, vorliegend an beiden Seitenkanten
des Betätigungsschenkels 110' jeweils einer Rasteinrichtung für die Befestigung des
Deckels 13' für eine Befestigung des Deckels 13' am Federelement 11. Diese Rasteinrichtungen
dienen als Gegenlager 16 zu den Loslagern 15. Hierfür ist an beiden Seitenkanten des
Betätigungsschenkels 110' eine Rastkante 118 mit einer Einführschräge ausgebildet.
Am Deckel 13 ist entsprechend an jeder der einander zugewandten Innenseiten der Seitenwände
138 eine Rastkante 136 (auch mit einer Einführschräge) ausgebildet. Die Öffnung 116'
weist einen Aufnahmebereich auf und einen davon abgehenden, schmaleren Schlitz. Der
Zapfen 131' ist (entlang der Längsrichtung des Deckels 13' beiderseits mit Stützrippen
versehen) mit einem verbreiterten Kopf ausgebildet, der durch den Aufnahmebereich
passt, aber nicht durch den Schlitz.
[0065] Zur Montage wird der Kopf des Zapfens 131' durch den Aufnahmebereich der Öffnung
116' gesteckt und dann wird der Deckel 13' so relativ zum Betätigungsschenkel 110'
verschoben, dass der Zapfen 131' entlang des Schlitzes der Öffnung 116' verschoben
wird. Dabei verrasten die Rastkanten 118, 136 miteinander und die Ecken 119 des Betätigungsschenkels
110' tauchen unter die Überstände 132. So wird in besonders einfacher und schneller
Weise der Deckel 13' sicher und unverlierbar am Federelement 11 befestigt.
[0066] Die vordere, von der Schwenkachse S abgewandte Auflagestelle 133B' wird durch mehrere
einzelne Auflagepunkte ausgebildet.
[0067] Der der Erfindung zugrunde liegende Gedanke ist nicht auf die vorangehend geschilderten
Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern lässt sich auch in gänzlich anders gearteter
Weise verwirklichen.
[0068] Die bereitgestellte Anschlusseinrichtung kann einfach aufgebaut sein und lediglich
wenige Bauteile verwenden. Insbesondere kann die Anschlusseinrichtung grundsätzlich
durch ein Gehäuseteil, ein Federelement und einen Deckel hergestellt werden. Weitere
Bauteile können entfallen. Es ergibt sich eine einfache, kostengünstige Herstellung
bei kompakter Bauform.
[0069] Die Anschlusseinrichtung kann zudem eine günstige, zuverlässige, beständige Kontaktkraft
zur elektrischen Kontaktierung eines Schirmleiters mit einem elektrisch leitfähigen
Abschnitt bereitstellen und gleichzeitig eine sichere und komfortable Benutzung ermöglichen.
Die Anschlusseinrichtung kann besonders einfach und intuitiv zu bedienen sein und
auch ein einfaches Lösen einer Kontaktierung ermöglichen.
[0070] Die Anschlusseinrichtung kann grundsätzlich auch anders als hier beschrieben ausgebildet
sein. Beispielsweise kann das Gehäuse eine andere Form aufweisen.
[0071] Das Gehäuse kann vorzugsweise aus einem Metall, beispielsweise als Stanzbiegeteil,
hergestellt sein. Dies ist aber nicht zwingend notwendig. Grundsätzlich denkbar und
möglich ist auch, das Gehäuse aus Kunststoff auszubilden.
Bezugszeichenliste
[0072]
- 1
- Anschlusseinrichtung
- 10
- Gehäuse
- 100
- Seitenwände
- 101
- Aussparung
- 102
- Rastvorsprung
- 103
- Gelenkzapfen
- 104
- Verbindungsabschnitt
- 11; 11'
- Federelement
- 110; 110'
- Betätigungsschenkel
- 111
- Klemmschenkel
- 112
- Gelenklasche
- 113
- Endabschnitt
- 114
- Rastvorsprung
- 115
- Werkzeugeingriff
- 116; 116'
- Öffnung
- 117
- Anlageabschnitt
- 118
- Rastkante
- 119
- Ecke
- 12
- Aufnahmeraum
- 13; 13'
- Deckel
- 130
- Grundkörper
- 131; 131'
- Zapfen
- 132
- Überstand
- 133A, 133B; 133B'
- Auflagestelle
- 134
- Stützfläche
- 135
- Riffelung
- 136
- Rastkante
- 137
- Flächenabschnitt
- 138
- Seitenwand
- 139
- Beschriftungsfeld
- 14
- Festlager
- 15
- Loslager
- 16
- Gegenlager
- 2
- Leitung
- 20
- Schirmgeflecht (Schirmleiter)
- 21
- Ummantelung
- 22
- Leitungsadern
- 3
- elektrisch leitfähiger Abschnitt
- L
- Längsachse
- S
- Schwenkachse
1. Anschlusseinrichtung (1) für einen Schirmleiter (20) einer elektrischen Leitung (2),
mit
- einem an einen elektrisch leitfähigen Abschnitt (3) ansetzbaren Gehäuse (10), in
das die elektrische Leitung (2) mit dem Schirmleiter (20) einsetzbar ist, und
- einem verstellbar am Gehäuse (10) angeordneten Federelement (11; 11'), das einen
Betätigungsschenkel (110; 110') und einen Klemmschenkel (111) aufweist und aus einer
Öffnungsstellung in eine Klemmstellung relativ zum Gehäuse (10) bewegbar ist, um in
der Klemmstellung mit dem Klemmschenkel (111) auf den Schirmleiter (20) der im Gehäuse
(10) eingesetzten elektrischen Leitung (2) einzuwirken, gekennzeichnet durch
- einen Deckel (13; 13'), der am Betätigungsschenkel (110; 110') des Federelements
(11; 11') befestigt ist und diesen zumindest abschnittsweise überdeckt.
2. Anschlusseinrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (13) über zumindest ein Festlager (14) und zumindest ein Loslager (15)
am Betätigungsschenkel (110) befestigt ist.
3. Anschlusseinrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Festlager (14) durch einen Zapfen (131) gebildet ist, der von einem auf einer
Seite des Betätigungsschenkels (110) angeordneten Grundkörper (130) des Deckels (13)
absteht und sich durch eine passend ausgebildete Öffnung (116) im Betätigungsschenkel
(110) hindurch erstreckt und an der gegenüberliegenden Seite des Betätigungsschenkels
(110) aufgeweitet ist.
4. Anschlusseinrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (13; 13') länglich mit längsseitigen Enden ist und nahe den längsseitigen
Enden Auflagestellen (133A, 133B; 133B') zum Abstützen am Betätigungsschenkel (110;
110') aufweist, wobei zwischen diesen Auflagestellen (133A, 133B; 133') in einem unbelasteten
Zustand ein Abstand zwischen dem Deckel (13; 13') und dem Betätigungsschenkel (110;
110') vorliegt.
5. Anschlusseinrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsschenkel (110') zumindest eine Rastkante (118) zum rastenden Verbinden
mit einer Rastkante (136) des Deckels (13') aufweist.
6. Anschlusseinrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsschenkel (110') eine Öffnung (116') mit einem Aufnahmebereich und
einen im Vergleich zum Aufnahmebereich schmaleren Haltebereich aufweist, wobei der
Deckel (13') einen Zapfen (131') mit einem Kopf aufweist, der durch den Aufnahmebereich
einführbar ist und breiter ist als der Haltebereich.
7. Anschlusseinrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsschenkel (110') und der Deckel (13') nach Art eines linearen Bajonettverschlusses
miteinander verrastbar sind.
8. Anschlusseinrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungsschenkel (110; 110') eine Rasteinrichtung zum rastenden Verbinden
mit dem Gehäuse (10) in der Klemmstellung aufweist.
9. Anschlusseinrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Endabschnitt (113) des Betätigungsschenkels (110; 110') ein Werkzeugeingriff
(115) zum Lösen des Federelements (11; 11') aus der Klemmstellung angeordnet ist.
10. Anschlusseinrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckel (13; 13') eine Stützfläche (134) ausbildet, an dem sich ein mit dem Werkzeugeingriff
(115) in Eingriff befindliches Werkzeug abstützen kann.
11. Anschlusseinrichtung (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (11; 11') um eine Schwenkachse (S) relativ zum Gehäuse (10) verschwenkbar
ist.
12. Baugruppe mit einer einen Schirmleiter (20) aufweisenden elektrischen Leitung (2),
einem elektrisch leitfähigen Abschnitt (3) und einer Anschlusseinrichtung (1) nach
einem der vorangehenden Ansprüche.
13. Baugruppe nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrisch leitfähigen Abschnitt (3) Bestandteil einer Tragschiene oder einer
Sammelschiene ist.