[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzkappe.
[0002] In Arbeitsumgebungen, in denen Gefahren für Personen beispielsweise durch herunterfallende
Gegenstände bestehen, ist es Vorschrift, dass die sich dort aufhaltenden Personen
schützende Kopfbedeckungen tragen.
[0003] Typische schützende Kopfbedeckungen sind in Form von Schutzhelmen ausgebildet. Diese
sind jedoch relativ schwer und sperrig und werden aufgrund dessen von den Personen,
die sich in den gefahrbringenden Arbeitsumgebungen aufhalten, nicht ausreichend akzeptiert,
was dazu führt, dass die Personen die Schutzhelme in den gefahrbringenden Arbeitsumgebungen
nicht tragen und sich so Gefahren aussetzen.
[0004] Weiterhin bekannt sind Anstoßkappen mit einem stabilen Kunststoff-Kopfteil an dem
ein textiles Mützenteil fest an der Außenseite liegend unlösbar verbunden ist. Derartige
Anstoßkappen sind leichter als konventionelle Schutzhelme. Das Kunststoff-Kopfteil
sorgt für einen ausreichenden Schutz, während das darauf fixierte Mützenteil für ein
ansprechendes Äußeres sorgt.
[0005] Die so gebildete Einheit wird nach den geltenden Normschriften der DIN EN 812 zertifiziert
und ist damit als Schutzbekleidung in gefahrbringenden Umgebungen zugelassen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine schützende Kopfbedeckung mit hoher
Funktionalität bereitzustellen.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte
Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0008] Die Erfindung betrifft eine Schutzkappe mit einer aus einem stoßfesten Material bestehenden
Anstoßkappe. Die Anstoßkappe weist Aufnahmen auf, an welchen ein Mützenteil reversibel
lösbar befestigt ist.
[0009] Der Grundgedanke der Erfindung besteht somit darin, eine Schutzkappe bereitzustellen,
die einen modularen, flexibel variierbaren Aufbau aufweist. Dies wird dadurch erreicht,
dass an der Anstoßkappe Aufnahmen vorgesehen sind, an welchen ein Mützenteil reversibel
lösbar befestigt werden kann.
[0010] Die Anstoßkappe übernimmt dabei die mechanische Schutzfunktion der Schutzkappe, wodurch
die Schutzkappe als schützende Kopfbedeckung in gefahrbringenden Arbeitsumgebungen
getragen werden kann.
[0011] Das Mützenteil der Schutzkappe verdeckt die Anstoßkappe und sorgt somit für ein ansprechendes
Äußeres der Schutzkappe und damit neben einem hohen Tragekomfort für eine hohe Akzeptanz.
Personen, die sich in gefahrbringenden Arbeitsumgebungen aufhalten, werden die Schutzkappe
somit als komfortable Kopfbedeckung ohne weiteres dauerhaft tragen.
[0012] Da das Mützenteil reversibel lösbar an der Anstoßkappe befestigt ist, kann dieses
jederzeit an der Anstoßkappe ausgetauscht werden, wodurch eine hohe Flexibilität der
Schutzkappe gegeben ist.
[0013] Beispielsweise kann das Mützenteil von der Anstoßkappe abgenommen werden um es zu
reinigen. Danach kann es wieder an der Anstoßkappe befestigt werden. Weiterhin können
an der Anstoßkappe unterschiedliche Mützenteile befestigt werden, wodurch das Aussehen
der Schutzkappe nahezu beliebig verändert werden kann.
[0014] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, dass allein die Anstoßkappe
eine genormte und zertifizierte Einheit bildet.
[0015] Damit ist die Anstoßkappe die einzige sicherheitsrelevante Einheit der erfindungsgemäßen
Schutzkappe. Dies ergibt sich aus der Beschaffenheit der Anstoßkappe einerseits und
dem Mützenteil andererseits. Nur die Anstoßkappe besteht aus stoßfestem Material,
während das Mützenteil aus nicht stoßfestem Material besteht. Damit erfüllt allein
die Anstoßkappe die mit der Schutzkappe zu erfüllenden Schutzfunktion.
[0016] Entsprechend dieser Funktionalität und entsprechend der erfindungsgemäßen lösbaren
Befestigung des Mützenteils an der Anstoßkappe wird nur diese als schutzbestimmende
Komponente der Schutzkappe zertifiziert, insbesondere gemäß der normativen Anforderungen
der Norm DIN EN 812.
[0017] Damit wird eine Modularität der erfindungsgemäßen Schutzkappe derart erzielt, dass
mit der Anstoßkappe allein eine zertifizierte Schutzfunktion erzielt wird, die einer
Person ermöglicht, sich in gefahrbringenden Arbeitsumgebungen aufzuhalten.
[0018] Die zertifizierte Schutzfunktion der Schutzkappe bleibt somit unabhängig von der
Wahl des Mützenteils erhalten, sodass das Mützenteil unter Erhaltung der zertifizierten
Schutzfunktion frei gewählt werden kann.
[0019] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform besteht die Anstoßkappe aus einem Kunststoff.
[0020] Die aus Kunststoff hergestellte Anstoßkappe weist bei geringem Eigengewicht eine
hohe Stabilität auf. Durch das geringe Eigengewicht der Anstoßkappe wird ein hoher
Tragekomfort der Schutzkappe erzielt.
[0021] Weiterhin ist vorteilhaft, dass die Anstoßkappe als Kunststoffspritzgussteil rationell
und kostengünstig hergestellt werden kann. Zudem kann die Formgebung der Anstoßkappe
nahezu beliebig gestaltet werden.
[0022] Besonders vorteilhaft weist die Anstoßkappe einen Grundkörper aus stoßfestem Kunststoff
und eine an dessen Innenseite angeordneten Schaumstoffeinlage auf.
[0023] Der Grundkörper aus stoßfestem Kunststoff sorgt für die Schutzfunktion der Anstoßkappe.
Die Schaumstoffeinlage schmiegt sich an die Kopfform der jeweiligen Person an und
sorgt für einen hohen Tragekomfort.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung sind die Aufnahmen in Form von Haken oder
Klettbändern ausgebildet.
[0025] Die Haken oder Klettbänder bilden einfach handhabbare und kostengünstig herstellbare
Aufnahmen aus, mit denen das Mützenteil an der Anstoßkappe reversibel lösbar befestigt
werden kann.
[0026] Die Funktionalität der erfindungsgemäßen Schutzkappe ist vorteilhaft dadurch erweitert,
dass an der Innenseite der Anstoßkappe ein Schweißband reversibel lösbar befestigbar
ist.
[0027] Insbesondere ist das Schweißband mittels Klettbändern an der Anstoßkappe befestigbar.
[0028] Das Schweißband erhöht weiterhin den Tragekomfort der Schutzkappe. Dabei ist insbesondere
vorteilhaft, dass das Schweißband austauschbar an der Anstoßkappe befestigt ist. So
kann das Schweißband von der Anstoßkappe abgenommen werden um es zu waschen. Auch
ein Austausch von verschiedenen Schweißbändern ist möglich.
[0029] Weiter vorteilhaft sind an der Anstoßkappe Mittel zur Größeneinstellung vorgesehen.
[0030] Damit kann die Schutzkappe an unterschiedliche Kopfformen von Personen angepasst
werden, wodurch die Funktionalität der Schutzkappe weiter erhöht wird. Insbesondere
ist vorteilhaft, dass nicht das Mützenteil für eine Größenverstellung genutzt werden
muss.
[0031] Besonders vorteilhaft sind die Mittel zur Größenverstellung von den Klettbändern
zur Fixierung des Schweißbandes gebildet.
[0032] Durch die Doppelfunktion der Klettbänder wird ein besonders einfacher Aufbau der
Schutzkappe realisiert. Zudem sind die so ausgebildeten Mittel zur Größenverstellung
einfach handhabbar.
[0033] Besonders zweckmäßig weist die Anstoßkappe durch Aussparungen getrennte Segmente
auf, die für eine Größenverstellung gegeneinander auslenkbar sind.
[0034] Die Anstoßkappe bildet dabei ein einziges Teil, das eine Anzahl von zusammenbringenden,
durch die Aussparungen getrennten Segmenten aufweist. Durch Betätigung der Mittel
zur Größenverstellung, insbesondere der Klettbänder am unteren Rand der Anstoßkappe,
können die Segmente enger zusammen oder aufgeweitet werden, wodurch die Größenverstellung
der Anstoßkappe und damit der Schutzkappe sehr einfach geführt werden kann.
[0035] Besonders zweckmäßig besteht das Mützenteil aus einem textilen Material.
[0036] Dabei bildet gemäß einer besonderen Ausführungsform das Mützenteil eine frei wählbare
Mütze. Dies bedeutet, dass unterschiedliche handelsübliche Mützen, wie zum Beispiel
Baseball-Kappen mit der Anstoßkappe zu der erfindungsgemäßen Schutzkappe kombiniert
werden können.
[0037] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1:
- Darstellung eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Schutzkappe mit einer
Anstoßkappe und eine Mütze.
- Figur 2:
- Erste Ansicht der Anstoßkappe der Schutzkappe gemäß Figur 1.
- Figur 3:
- Zweite Ansicht der Anstoßkappe der Schutzkappe gemäß Figur 1.
- Figur 4:
- Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Schutzkappe.
[0038] Figur 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schutzkappe 1 mit einer
Anstoßkappe 2 und eine Mütze 3. Figur 2 zeigt eine Schnittdarstellung der Schutzkappe
1 bei auf der Anstoßkappe 2 aufgesetzter Mütze 3.
[0039] Die Figuren 3 und 4 zeigen die Anstoßkappe 2 jeweils in einer Einzeldarstellung.
[0040] Der Aufbau der erfindungsgemäßen Schutzkappe 1 ist derart, dass nur die Anstoßkappe
2 aus einem stoßfesten Material besteht und damit eine mechanische Schutzfunktion
der Schutzkappe 1 realisiert, aufgrund derer die Schutzkappe 1 als hinreichender Kopfschutz
für Personen, die sich in gefahrbringenden Umgebungen, insbesondere Arbeitsumgebungen,
aufhalten, dient. Demgegenüber besteht die Mütze 3 oder allgemein ein Mützenteil der
Schutzkappe 1 aus nicht stoßfestem Material. Im vorliegenden Fall besteht die Mütze
3 aus einem textilen Material, wobei die Mütze 3 wie in den Figuren dargestellt, als
Baseball-Kappe ausgebildet ist.
[0041] Ein wesentlicher Aspekt der erfindungsgemäßen Schutzkappe 1 besteht darin, dass die
Mütze 3 reversibel lösbar mit der Anstoßkappe 2 verbunden werden kann.
[0042] Die Anstoßkappe 2 als einzige sicherheitsrelevante Komponente der Schutzkappe 1 bildet
eine geordnete und zertifizierte Einheit, wobei diese die Anforderungen der Norm DIN
EN 812 erfüllt.
[0043] Da allein die Anstoßkappe 2 eine zertifizierte Einheit bildet, kann diese mit beliebigen
Mützen 3 zur Ausbildung der Schutzkappe 1 kombiniert werden, ohne dass die Zertifizierung
ihre Gültigkeit verliert.
[0044] Wie die Figuren 3 und 4 zeigen, ist die Anstoßkappe 2 in Form eines schalenförmigen
Teils ausgebildet, das an die Anatomie eines Kopfes einer Person angepasst ist.
[0045] Die Anstoßkappe 2 ist im vorliegenden Fall von einem Kunststoffspritzgussteil gebildet,
das vollständig aus einem stoßfesten Kunststoff besteht. Alternativ kann die Anstoßkappe
2 aus zwei Komponenten bestehen, nämlich einer Außenhülle aus stoßfestem Kunststoff
und einer an die Innenseite der Außenhülle angeformten Schaumstoffschicht, die sich
der Kopfform der die Schutzkappe 1 tragenden Person anpassen kann.
[0046] Wie die Figuren 3 und 4 zeigen, ist die Anstoßkappe 2 über den größten Teil ihrer
Fläche in Form einer geschlossenen Schale mit konstanter Dicke ausgebildet. Im hinteren
Bereich der Anstoßkappe 2 sind zwei Segmente 2a ausgebildet, die durch Aussparungen
4 vom geschlossenen Grundkörper getrennt sind, jedoch mit ihren längsseitigen Enden
am Grundkörper befestigt sind und mit diesem das eine Kunststoffspritzgussteil ausbilden.
[0047] Durch die Aussparungen 4 können die Segmente 2a ausgelenkt und so gegen den Grundkörper
verschoben werden, wodurch eine Größeneinstellung der Anstoßkappe 2 möglich wird.
[0048] In die Segmente 2a sind Öffnungen eingearbeitet, die Lüftungsöffnungen 5 ausbilden
und die Biegbarkeit der Segmente 2a unterstützen.
[0049] Auch in den Grundkörper der Anstoßkappe 2 können Lüftungsöffnungen eingearbeitet
sein.
[0050] Am unteren Rand der Anstoßkappe 2 münden identisch ausgebildete Haken 6 aus, die
Aufnahmen für eine reversibel lösbare Befestigung der Mütze 3 an der Anstoßkappe 2
bilden. Die Haken 6 verlaufen an der Außenseite der Anstoßkappe 2 und liegen im Bereich
ihrer oberen freien Enden mit Anpressdruck an dieser Außenseite an. Die Dicken der
Haken 6 sind so dimensioniert, dass diese leicht aufgebogen werden können.
[0051] Die Mütze 3 wird zur Ausbildung der Schutzkappe 1 auf die Anstoßkappe 2 aufgesetzt,
bis der untere Rand der Mütze 3 im Bereich des unteren Randes der Anstoßkappe 2 liegt.
Der untere Randbereich der Mütze 3 wird dann zwischen den Haken 6 und der Außenseite
der Anstoßkappe 2 festgeklemmt, wodurch die Mütze 3 an der Anstoßkappe 2 reversibel
befestigt ist und mit dieser die Schutzkappe 1 bildet (Figur 2).
[0052] Wie Figur 2 weiter zeigt, ist an der Innenseite der Anstoßkappe 2 in deren unteren
Randbereich ein Schweißband 7 reversibel lösbar befestigt. Die Befestigung erfolgt
im vorliegenden Fall mittels eines nicht dargestellten Klettbandes.
[0053] Dieses Klettband wird weiterhin zur Größenverstellung der Anstoßkappe 2 genutzt.
Hierzu werden die Segmente 2a der Anstoßkappe 2 zusammengezogen oder gegeneinander
aufgeweitet, wobei die gewünschte Position der Segmente 2a zueinander und damit die
Größeneinstellung der Anstoßkappe 2 mit dem Klettband fixiert wird.
Graewer, Marc-Andre
73240 Wendlingen am Neckar
Bezugszeichenliste
[0054]
- (1)
- Schutzkappe
- (2)
- Anstoßkappe
- (2a)
- Segment
- (3)
- Mütze
- (4)
- Aussparung
- (5)
- Lüftungsöffnung
- (6)
- Haken
- (7)
- Schweißband
1. Schutzkappe (1) mit einer aus einem stoßfesten Material bestehenden Anstoßkappe (2),
dadurch gekennzeichnet, dass die Anstoßkappe (2) Aufnahmen aufweist, an welchen ein Mützenteil reversibel lösbar
befestigt ist.
2. Schutzkappe (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass allein die Anstoßkappe (2) eine genormte und zertifizierte Einheit bildet.
3. Schutzkappe (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstoßkappe (2) aus einem Kunststoff besteht.
4. Schutzkappe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstoßkappe (2) einen Grundkörper aus stoßfestem Kunststoff und eine an dessen
Innenseite angeordneten Schaumstoffeinlage aufweist.
5. Schutzkappe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmen in Form von Haken (6) oder Klettbändern ausgebildet sind.
6. Schutzkappe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der Innenseite der Anstoßkappe (2) ein Schweißband (7) reversibel lösbar befestigbar
ist.
7. Schutzkappe (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schweißband (7) mittels Klettbändern an der Anstoßkappe (2) befestigbar ist.
8. Schutzkappe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Anstoßkappe (2) Mittel zur Größeneinstellung vorgesehen sind.
9. Schutzkappe (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Größenverstellung von den Klettbändern zur Fixierung des Schweißbandes
(7) gebildet sind.
10. Schutzkappe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Anstoßkappe (2) durch Aussparungen (4) getrennte Segmente (2a) aufweist, die
für eine Größenverstellung gegeneinander auslenkbar sind.
11. Schutzkappe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Mützenteil eine frei wählbare Mütze (3) ist.
12. Schutzkappe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Mützenteil aus einem textilen Material besteht.