[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einlegesohle, insbesondere für Schuhe,
nach dem Oberbegriff des Anspruch 1.
[0002] Derartige Einlegesohlen, vorzugsweise auch als Fußeinlage oder Schuheinlage bezeichnet,
werden insbesondere zu medizinischen und therapeutischen Zwecken verwendet. Sie finden
aber auch im Sportbereich Verwendung, insbesondere dann, wenn die Füße eines Anwenders
erhöhten Belastungen ausgesetzt sind. Zweck ist es, dass beispielsweise Fehlstellungen
korrigiert oder vermieden werden, bestimmte Fußbereiche gestützt und/ oder entlastet
werden, um somit eine gleichmäßige Druckverteilung zu erzielen, und/ oder eine Auftrittsdämpfung
zur Verfügung zu stellen, um schließlich Druckspitzen zu vermeiden.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind eine Vielzahl von Einlegesohlen, insbesondere für
Schuhe, bekannt. Unter anderem sind Ausführungen bekannt, die aus einer der Fußform
angepassten Einlegesohle sowie einer vorzugsweise darunter angebrachten Spange, vorzugsweise
aus kohlefaserverstärktem Kunststoff, bestehenden. Die Einlegesohlen bestehen hierbei
üblicherweise aus ein oder mehreren, vorzugsweise schichtförmig zusammengefügten,
Polsterelementen, welche vorzugsweise mit diversen Funktionselementen, wie z.B. Pelotten,
ausgestattet sind. Durch die daran angebrachte Spange und durch die bevorzugt thermische
Verformung beider Komponenten, weist die Einlegesohle eine das Fußgewölbe stützende
Geometrie auf. Mit einer derartigen Einlegesohle ist es somit möglich das Fußgewölbe
zu stützen, insbesondere ein abgeflachtes Fußlängsgewölbe aufzurichten, und dadurch
eine Korrektur der Fußstellung vorzunehmen. Dies erfolgt insbesondere durch die bevorzugt
individuelle Anpassung der Einlegesohlen in einem Mittelfußbereich an die Anatomie
des Fußlängsgewölbes eines Anwenders. Neben der stützenden Funktion weist die Spange
den Vorteil auf, dass durch die Elastizität der Spange, welche beim Laufen deformiert
bzw. gebogen wird, neben einer weitestgehenden uneingeschränkten Bewegungsfreiheit,
auch eine gezielte Aktivierung der Muskulatur erfolgt. Die Spange weist nämlich ein
inhärentes Rückstellvermögen auf.
[0004] Eine derartige Einlegesohle mit einer Spange ist beispielsweise aus der
EP 1 625 803 A1 bekannt.
[0005] Diese bekannte Fußeinlage besteht aus einer räumlich verformten Stabilisierungsplatte
aus formstabilem Kunststoff mit großer Biegesteifigkeit, die zumindest den Mittelfuß
eines Trägers unterstützt. Hierzu weist die Fußeinlage, gesehen von der Sohlenoberseite
und in Längsrichtung der Sohle, zumindest im Mittelfußbereich eine konvexe Krümmung
auf, um der Anatomie des Fußlängsgewölbes eines Trägers angepasst zu sein und dadurch
eine Stützfunktion auszubilden. Neben der Korrektur eines abgeflachten Fußlängsgewölbes,
dient die Einlegesohle vor allem auch zu therapeutischen Zwecken. Hierzu weist die
Einlegesohle eine Mehrzahl von an der Unterseite der Stabilisierungsplatte angeordneten,
elastisch formveränderbaren Korrektur- und Stimulierungselemente auf. Durch diese
werden sogenannte propriozeptive Reflexe ausgelöst und somit der menschliche Körper,
insbesondere die Muskulatur, in seiner Statik und Dynamik gezielt trainiert werden.
[0006] Als nachteilig der aus diesem Stand der Technik bekannten Ausgestaltung der Einlegesohlen
erweist sich, obwohl die Einlegesohle, insbesondere die Spange derart ausgebildet,
dass diese in einem Fersenbereich, wo ein deutlich höherer Druck auf den Fuß eines
Anwenders ausgeübt wird, eine kreisrunde Ausnehmung für das Fersenbein ein Anwenders
in der Spange ausgebildet ist und bevorzugt ein Kissen zur Polsterung des Fersenbeins
aufweist, dass unberücksichtigt bleibt, dass durch die Spange weiterhin Druck im Bereich
des unteren Fersensporns und des Ansatzes der Sehnenplatte am Fersenbein ein Anwenders
ausgeübt wird.
[0007] Besonders nachteilig bei der bekannten Ausführungsform ist, dass durch die kreisrunde
Ausnehmung für das Fersenbein in der Spange, insbesondere im Bereich des unteren Fersensporns
und des Ansatzes der Sehnenplatte die Spange eine harte Kante ausbildet, welche besonders
große Schmerzen hervorrufen kann, das insbesondere bei einer Plantarfasziitis. Die
Plantarfasziitis ist eine Entzündung der Sehnenplatte in der Fußsohle und wird typischerweise
durch Überbeanspruchung ausgelöst. Betroffen ist hierbei der Ansatz der Sehnenplatte
am Fersenbein. Durch die harte Kante der Spange wird somit bei einer Belastung durch
den Anwender ein besonders hoher Druck auf die Sehnenplatte der Fußsohle und/ oder
den Fersensporn ausgeübt.
[0008] Ein weiterer Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten Einlegesohle ist die
Anpassung der Einlegesohle, insbesondere deren Mittelfußbereich an das Fußlängsgewölbe
eines Anwenders, insbesondere dann, wenn der Anwender einen Senkfuß aufweist und gleichzeitig
an einer Plantarfasziitis leidet, also an einer Entzündung der Sehnenplatte. Durch
die Aufrichtung des Fußlängsgewölbes, insbesondere durch die konvexe Ausbildung des
Mittelfußbereichs der Auftrittfläche der Einlegesohle, wird besonders viel Druck auf
die Sehnenplatte ausgeübt, was für den Anwender bei einer Plantarfasziitis sehr schmerzhaft
ist und bei einer permanenten Reizung zu einer weiteren Verschlechterung mit der Gefahr
eines chronischen Verlaufs führen kann.
[0009] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Einlegesohle für
Schuhe zu schaffen, welche die Nachteile aus dem Stand der Technik vermeidet und die
insbesondere die Fußsohle eines Anwenders durch eine bevorzugt der Fußform angepassten
Geometrie stützt, entlastet und/ oder polstert, um insbesondere eine gleichmäßige
Druckverteilung zu erzielen, bei gleichzeitiger Entlastung des unteren Fersenbeins
und der sich daran anschließenden Sehnenplatte, nämlich der Plantarfaszie.
[0010] Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Einlegesohle für einen Schuh einen Grundkörper,
bestehend aus einem Fersenbereich, einen Mittelfußbereich sowie einen Zehenbereich
auf, wobei der Grundkörper eine Spange aufweist, die sich vom Fersenbereich zumindest
in den Mittelfußbereich erstreckt und in dem Fersenbereich eine Ausnehmung für das
Fersenbein eines Anwenders aufweist, wobei die Spange zumindest eine erste Einkerbung
aufweist, die sich von der Ausnehmung im Fersenbereich in den Mittelfußbereich erstreckt,
und der Grundkörper im Mittelfußbereich in Längsrichtung im Wesentlichen abgeflacht
ist, so dass der untere Fersensporn der Ferse und die Sehnenplatte der Fußsohle eines
Anwenders im wesentlichen druckfrei bleiben. An der Oberseite der Einlegesohle, also
der einer der Fußsohle eines Anwenders zugewandten Seite, weist diese bevorzugt eine
der Fußform angepassten Geometrie auf.
[0011] Bevorzugt weist die Spange zumindest zwei Einkerbungen auf, die sich von der Ausnehmung
im Fersenbereich in den Mittelfußbereich erstrecken, um zumindest eine erste Lasche
auszubilden. Besonders bevorzugt sind drei Einkerbungen vorhanden, so dass dadurch
zumindest zwei Laschen ausgebildet werden. Hierdurch wird eine harte Kante an der
Ausnehmung der Spange, insbesondere im Bereich der unteren Sehnenplatte eines Anwenders,
vermieden.
[0012] Gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel kann der Grundkörper der Einlegsohle ein
Fersen- und/ oder Sehnenkissen aufweisen, wobei das Kissen die Ausnehmung und/ oder
die zumindest eine Einkerbung und/ oder die Spange in dem Mittelfußbereich überlappt.
Bevorzugt überlappt das Fersen- und Sehnenkissen die Ausnehmung, die zumindest eine
Einkerbung sowie die Spange in einem Mittelfußbereich.
[0013] Gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel ist der Grundkörper im Mittelfußbereich eine
Pelotte zur Aufrichtung des Quergewölbes des Fußes eines Anwenders auf. Die Pelotte,
also der Druckkörper, ist hierzu vorzugsweise in den Grundkörper eingearbeitet und
weist bevorzugt eine kugelkappenförmige Geometrie auf. Durch die konvexe Form in Querrichtung
bezogen auf die Einlegesohle ist es hierdurch möglich das Fußgewölbe in Querrichtung
aufzurichten bzw. zumindest zu stützen.
[0014] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der Grundkörper der Einlegesohle im
Mittelfußbereich zumindest eine Taillierung auf. Zudem bildet der Grundkörper im Fersen-
und/ oder Mittelfußbereich eine seitliche, vorzugsweise an der Innenseite konkav gekrümmte,
Schale aus. Im Bereich der Taillierung des Grundkörpers ist hierbei vorzugsweise die
Innenseite der Schale des Grundkörpers zur medialen Stützung des Längsgewölbes des
Fußes eines Anwenders bevorzugt konvex gekrümmt.
[0015] Des Weiteren erstreckt sich die an dem Grundkörper angeordnete Spange sich bevorzugt
in die seitliche ausgebildete Schale, insbesondere in den konvex gekrümmten Bereich.
[0016] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der Grundkörper der Einlegesohle und/
oder die Spange in dem konvex gekrümmten Bereich, einen lösbar oder unlösbar daran
befestigbaren Stützkörper auf. Dieser ist bevorzugt mittels Klettverschlusselemente
lösbar an der Spange oder dem Grundkörper selbst positionierbar. Hierdurch ist es
möglich die mediale Stützung des Längsgewölbes eines Fußes eines Anwenders weiter
zu stabilisieren.
[0017] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die an dem Grundkörper angeordnete Spange,
welche bevorzugt eine große Biegesteifigkeit aufweist, bevorzugt aus einem faserverstärkten,
insbesondere carbonfaserverstärkten, Kunststoff gefertigt. Dadurch ist es möglich
eine sehr hohe Formstabilität zu erreichen, bei einer möglichst geringen Bauhöhe.
Die Dicke bzw. Stärke der Spange beträgt vorzugsweise zwischen 0,4 bis 1,2 mm, besonderes
bevorzugt 0,6 mm.
[0018] Zur Erhöhung der Elastizität der Einlegesohle, weist die Spange bevorzugt im Bereich
der Schale, insbesondere in dem konvex gekrümmten Bereich, zumindest eine zweite Einkerbung
auf. Vorzugsweise sind mehrere zweite Einkerbungen vorhanden, welche sich seitlich
quer zur Längsrichtung der Einlegesohle von außen in die Spange erstrecken. Diese
eine oder mehreren zweiten Einkerbungen, sowie die zumindest eine erste Einkerbung
ist bevorzugt keilförmig ausgebildet. Hierbei ist das spitze Ende der keilförmigen
Einkerbungen vorzugsweise in Form einer kreisrunden Bohrung ausgestaltet, so dass
keine spitze Kante entsteht, um bei einer Beanspruchung der Spange, also einer Biegung
der Spange, eine mögliche Solbruchstelle zu vermeiden.
[0019] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel weist der Grundkörper der Einlegesohle an
der Außenseite einen Rücksprung zur Aufnahme der Spange auf, so dass die Außenseite
der Spange im Wesentlichen bündig mit der Außenseite des Grundkörpers ist. Denkbar
ist auch, dass die Außenseite der Spange gegenüber der Außenseite des Grundkörpers
in der Ausnehmung zurückversetzt ist. Hierdurch wird eine besonders platzsparende
und sehr flache Ausbildung der Einlegesohle gewährleistet. Zudem wird durch die Anordnung
der Spange an der Außenseite des Grundkörpers ermöglicht, dass die durch die Einkerbungen
gebildeten Laschen im Bereich der unteren Sehnenplatte bei einer Belastung und folglich
bei einer Biegung der Spange die Laschen frei, insbesondere nach außen, beweglich
gelagert sind. Durch diese frei bewegliche Lagerung der Laschen, wird eine besonders
hohe Elastizität der Einlegesohle im Bereich der Sehnenplatte erreicht, so dass diese
in diesem Bereich besonders gut entlastet wird.
[0020] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Grundkörper mehrlagig, vorzugsweise
mit einer ersten und zweiten Polsterschicht sowie einer Deckschicht, ausgebildet.
Zusätzlich ist besonders bevorzugt im Fersen- und/ oder Mittelfußbereich eine zusätzliche
Versteifungsschicht, vorzugsweise mit einer Ausnehmung für das Fersen- und/ oder Sehnenkissen,
vorhanden.
[0021] Gemäß einem Ausführungsbeispiel eins Verfahrens zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Einlegesohle, wird (1) eine, vorzugsweise aus faserverstärkten, insbesondere carbonfaserverstärkten,
Kunststoff bestehende Spange mit einem Grundkörper, der größer als die Spange ist,
vorzugsweise mehrere Funktionselemente enthält und die Spange oberseitig vollständig
belegt, zur Bildung eines Sohlenrohlings, verklebt, (2) zur dauerhaften Verformung
der Spange der Rohling tiefgezogen, sowie (3) die Oberfläche des Grundkörpers in Abhängigkeit
von Geometrieinformationen einer mit einer Messeinrichtung vermessenen Fußsohle eines
Anwenders materialabtragend bearbeitet.
[0022] Das vorliegende Beinbekleidungsstück zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile
aus.
[0023] Durch die zumindest eine, vorzugsweise mehreren, Einkerbungen in der Spange der Einlegesohle,
die sich von der Ausnehmung im Fersenbereich in den Mittelfußbereich erstrecken und
der dadurch bevorzugt ausgebildeten Laschen in der Spange, wird eine harte Kante an
der Ausnehmung der Spange für das Fersenbein, insbesondere im Bereich der unteren
Sehnenplatte eines Anwenders, vermieden. Vielmehr wird ein sanfter Übergang zwischen
einem ersten, beispielsweise mittels Weichschaum, gepolsterten Bereich in der Einlegsohle,
nämlich dem Fersenbereich, und einem zweiten mittels einer, vorzugsweise aus einem
Faserverbundmaterial gefertigter, Spange den Fuß eines Anwenders stützenden Bereich
ausgebildet. Hierdurch wird sichergestellt, dass die Spange keinen Druck auf die untere
Sehnenplatte ausübt.
[0024] Des Weiteren wird durch die Ausbildung der Einlegesohle, insbesondere deren Grundkörper
im Mittelfußbereich, derart, dass dieser in Längsrichtung im Wesentlichen abgeflacht
ist, sichergestellt, dass der untere Fersensporn der Ferse und die Sehnenplatte der
Fußsohle eines Anwenders im Wesentlichen druckfrei bleiben. Der Grundkörper weist
somit bevorzugt im Mittelfußbereich eine sogenannte sehnenbasierte Geometrie auf,
welche sich von der einem Fußlängsgewölbe angepassten Geometrie, nämlich einer konvexen
Ausbildung des Mittelfußbereiches, deutlich unterscheidet, indem dieser Bereich abgeflacht
ist.
[0025] Der erfindungsgemäße Aufbau der Einlegesohle, insbesondere die Kombination bestehend
aus einem abgeflachten Mittelfußbereich sowie der zumindest einen Einkerbung in der
Spange, bringt somit den Vorteil mit sich, dass die untere Sehnenplatte, insbesondere
im Bereich des unteren Fersensporns, deutlich entlastet wird.
[0026] Besonders vorteilhaft ist es, wenn zudem der Grundkörper eine seitliche Schale aufweist,
deren Innenseite in einem medialen Mittelfußbereich bevorzugt konvex gekrümmt. Hierdurch
wird der Fuß eines Anwenders, insbesondere das Längsgewölbe, medial gestützt. Der
bevorzugt konvex ausgebildete Bereich der Schale übt hierbei unterhalb des Tibialis
Posterior einen seitlichen und schrägen Druck auf den Fuß eines Anwenders aus, ohne
die Freiheit der Plantar Faszie zu beschränken. Die erfindungsgemäße Einlegesohle
lässt dieser einen maximalen Freiraum.
[0027] Einen weiteren Vorteil der Erfindung bildet die Anordnung der Spange an der Außenseite
der Einlegesohle, vorzugsweise in einem Rücksprung in dem Grundkörper der Einlegesohle.
Hierdurch ist die Spange zum einen bündig und somit platzsparend an dem Grundkörper
montiert, zum anderen sind die durch die Einkerbungen gebildeten Laschen im Bereich
der unteren Sehnenplatte bei einer Belastung und folglich bei einer Biegung der Spange
frei, insbesondere nach außen, beweglich gelagert. Durch diese frei bewegliche Lagerung
der Laschen, wird eine besonders hohe Formflexibilität der Einlegesohle im Bereich
der Sehnenplatte erreicht, so dass diese in diesem Bereich besonders gut entlastet
wird. Zudem wird dadurch eine besonders flache Ausbildung der Einlegesohle gewährleistet.
[0028] Des Weiteren ist, neben der besonderen geometrischen Ausbildung des Grundkörpers
sowie der Spange der Einlegesohle in dem Mittelfußbereich, die Anordnung eines Fersen-
und/ oder Sehnenkissens im Fersen- und Mittelfußbereich besonders vorteilhaft. Bevorzugt
überlappt ein Fersen- und Sehnenkissen die Ausnehmung für ein Fersenbein, die zumindest
eine Einkerbung sowie die Spange in einem Mittelfußbereich. Hierdurch wird eine besonders
gute Entlastung der unteren Sehnenplatte erzielt.
[0029] Nachfolgend wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele und in Verbindung
mit den beigefügten Zeichnungen erläutert.
[0030] Dabei zeigt:
Figur 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Einlegesohle, insbesondere eine Ausführung
für einen linken Fuß eines Anwenders, in einer dreidimensionalen Ansicht,
Figur 2 die Einlegsohle aus der Figur 1 von oben, also in der Draufsicht, mit der unterhalb
deren Grundkörper angeordneten Spange, welche strichliert gekennzeichnet ist,
Figur 3 die Einlegesohle aus den Figuren 1 und 2 in einer Explosivdarstellung, in der die
mehreren Komponenten des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einlegesohle einzeln
dargestellt sind.
[0031] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel der Einlegesohle 1 für einen linken Fuß eines
Anwenders, in einer dreidimensionalen Ansicht gezeigt. Die Einlegesohle 1 erstreckt
sich hierbei in Längsrichtung L und Querrichtung Q, bezogen auf einen Fuß eines Anwenders,
und umfasst einen im Wesentlichen flachen Grundkörper 2, welcher neben einen Fersenbereich
3 sowie einem Mittelfußbereich 4, einen Zehenbereich 5 aufweist, um einen Fuß eines
Anwenders zu stützen und/ oder zu entlasten. Insbesondere wird durch die Einlegesohle
1 eine gleichmäßige Druckverteilung im gesamten Fußbereich erzielt. Der im wesentliche
flache Grundkörper 2 bildet im Fersen- und vorzugsweise Mittelfußbereich 3, 4 eine
seitliche Schale 22 aus. Diese ist an deren Innenseite 23 vorzugsweise konkav gekrümmt,
so dass die Schale 22 der Fußaußenseite eines Anwenders angepasst ist. Die konkave
Krümmung 24 erstreckt sich insbesondere in den Fersenbereich 3. Zur medialen Stützung
des Längsgewölbes des Fußes eines Anwenders, weist die Innenseite 23 der Schale 22
des Grundkörpers 1 ferner einen konvex gekrümmten Abschnitt 25 auf.
[0032] An der Unter- bzw. Außenseite 6 des Grundkörpers 2 ist eine Spange 13 angeordnet.
Diese erstreckt sich bevorzugt in die seitliche ausgebildete Schale 22, insbesondere
in den konvex gekrümmten Bereich 25. Die Spange 13 ist in diesem Ausführungsbeispiel
bevorzugt aus einem faserverstärkten, insbesondere carbonfaserverstärkten, Kunststoff
gefertigt. Insbesondere hierdurch ist es möglich, dass die Spange 13 eine sehr geringe
Bauhöhe, nämlich eine Dicke von vorzugsweise 0,5 bis 1,2 mm, besonderes bevorzugt
von 0,8 mm, aufweist. Um die Spange 13 möglichst platzsparend an dem Grundkörper 2
zu positionieren bzw. zu befestigen, weist der Grundkörper 2 an der Außenseite 6 einen
Rücksprung 7 zur Aufnahme der Spange 13 auf, so dass die Außenseite 17 der Spange
13 im Wesentlichen bündig mit der Außenseite 6 des Grundkörpers 2 ist.
Figur 2 zeigt die Einlegesohle 1 aus der Figur 1 von oben, also in der Draufsicht.
Die unterhalb an dem Grundkörper 2 angeordnete Spange 13 ist in gestrichelter Form
dargestellt. Der Grundkörper 2 selbst weist bevorzugt im Mittelfußbereich 4 zumindest
an einer Seite, vorzugsweise an beiden Seiten, eine Taillierung 20, 21 auf, so dass
der Grundkörper 2 bevorzugt der Fußform eines Anwenders entspricht. Die Spange 13
erstreckt sich von dem Fersenbereich 3 in den Mittelfußbereich 4 und weist in dem
Fersenbereich 3 eine Ausnehmung 14 für das Fersenbein eines Anwenders auf. Natürlich
ist es auch denkbar, dass sich die Spange 13 bis in den Zehenbereich 5 der Einlegesohle
1 erstreckt. Ferner umfasst die Spange 13 zumindest eine erste Einkerbung 15 die sich
von der Ausnehmung 14 im Fersenbereich 3 in den Mittelfußbereich 4 erstreckt. Vorzugsweise
und wie in diesem Ausführungsbeispiel dargestellt, weist die Spange 13 bevorzugt drei
dieser ersten Einkerbungen 15 auf, so dass dadurch zumindest zwei Laschen 27, 28 ausgebildet
werden. Hierdurch wird eine harte Kante an der Ausnehmung 15 der Spange 13, insbesondere
im Bereich der unteren Sehnenplatte eines Anwenders, vermieden. Darüber hinaus ist
der Grundkörper 2 bevorzugt im Mittelfußbereich 4 in Längsrichtung L im Wesentlichen
abgeflacht, so dass der untere Fersensporn der Ferse und die Sehnenplatte der Fußsohle
eines Anwenders, insbesondere im Zusammenspiel mit der zumindest einen ersten Einkerbung
15 in der Spange 13 zur Ausbildung von Laschen 27, 28, wie zuvor beschrieben, im wesentlichen
druckfrei bleiben.
[0033] Neben den ersten Einkerbungen 15 weist die Spange 13 bevorzugt weitere zweite Einkerbungen
16 auf, wovon zumindest eine Einkerbung 16 bevorzugt in dem konvex gekrümmten Bereich
25 der seitlichen Schale, wie zu Figur 1 beschrieben, angeordnet ist, insbesondere
um die Elastizität der Einlegesohle 1 zu erhöhen. Vorzugsweise sind, wie in Figur
2 zu sehen, in der Spange 13 mehrere zweite Einkerbungen 16 vorhanden, welche sich
vorzugsweise seitlich quer zur Längsrichtung der Einlegesohle 1 von außen in die Spange
13 erstrecken. Diese eine oder mehreren zweiten Einkerbungen 16, sowie die zumindest
eine oder mehreren ersten Einkerbung 15 sind bevorzugt keilförmig ausgebildet. Hierbei
ist das spitze Ende der keilförmigen Einkerbungen 15, 16 vorzugsweise in Form einer
kreisrunden Bohrung ausgestaltet, so dass keine spitze Kante entsteht, um bei einer
Biegung der Spange 13, eine mögliche Solbruchstelle zu vermeiden.
[0034] In Figur 3 ist nun die Einlegesohle 1 aus den Figuren 1 und 2 in einer Explosivdarstellung,
in der die mehreren Komponenten des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Einlegesohle
1 einzeln dargestellt sind, gezeigt. Der Grundkörper 2 besteht hierbei aus mehreren,
vorzugsweise aus einer ersten und zweiten Polsterschicht 8, 9. Auf der Oberseite der
oberen Schicht 9 ist ferner eine Deckschicht 10 vorgesehen. Die Polsterschichten 8,
9 sind bevorzugt aus einem Weichschaummaterial, wie zum Beispiel EVA, PU oder einem
Gemisch aus beiden Materialien, gefertigt. Die Deckschicht 10 ist vorzugsweise aus
Microfaser, Alcantara oder einem Velour gefertigt.
[0035] Im Fersen- und Mittelfußbereich 3, 4 weist der Grundkörper 2 eine zusätzliche Versteifungsschicht
11 mit einer Ausnehmung 12 für ein Fersen- und Sehnenkissen 18 auf. Das Fersen- und
Sehnenkissen 18 ist vorzugsweise zweilagig ausgebildet, wobei bevorzugt eine erste
Lage 18.1 in der Ausnehmung 12 der Versteifungsschicht 11 und eine zweite Lage 18.2
in einer Ausnehmung in der oberen Polsterschicht 9 angeordnet ist. Das Kissen 18 überlappt
hierbei insbesondere die Ausnehmung 14, die zumindest eine Einkerbung 15 der Spange
13 sowie die Spange 13 selbst in dem Mittelfußbereich 4. Die Versteifungsschicht 11
dient zur Erhöhung der Formstabilität des Grundkörpers 2, insbesondere in dem Fersen-
und Mittelfußbereich 3, 4. Hierbei ist der Zehenbereich 5 bevorzugt ohne Versteifungsschicht
11 ausgebildet, so dass ein Abknicken der Zehen eines Anwenders nicht behindert wird.
Zur Aufrichtung des Quergewölbes des Fußes eines Anwenders weist der Grundkörper 2
ferner bevorzugt eine Pelotte 19 auf, welche gemäß diesem Ausführungsbeispiel im Mittelfußbereich
4 neben dem Fersen- und Sehnenkissen 18 zwischen der Verstärkungsschicht 11 und der
oberen Polsterschicht 9 angeordnet ist.
[0036] An der Unterseite der unteren Polsterschicht 8 ist die Spange 13 mit der Ausnehmung
14 für das Fersenbein eines Anwenders befestigt. Die Spange 13 erstreckt sich vom
Fersenbereich 3 in den Mittelfußbereich 4. Ebenfalls gezeigt sind die mehreren Einkerbungen
15, 16, wie zu den Figuren 1 und 2 beschrieben. Die zumindest eine vorzugsweise mehreren
ersten Einkerbungen 15 erstrecken sich von der Ausnehmung 14 im Fersenbereich 3 in
den Mittelfußbereich 4. Der Mittelfußbereich 4 des Grundkörpers 2 ist in Längsrichtung
(L) im Wesentlichen abgeflacht, so dass der untere Fersensporn der Ferse und die Sehnenplatte
der Fußsohle eines Anwenders im wesentlichen druckfrei bleiben. Die Außenseite 17
der Spange 13 ist bevorzugt frei zugänglich und wird bevorzugt von keiner weiteren
Schicht bedeckt. Durch diese frei bewegliche Lagerung, insbesondere der durch die
ersten Einkerbungen 15 ausgebildeten Laschen, wird eine besonders hohe Formflexibilität
der Einlegesohle 1 im Bereich der Sehnenplatte erreicht, so dass diese in diesem Bereich
besonders gut entlastet wird.
[0037] Die beiden Polsterschichten 8, 9 sowie die Versteifungsschicht 11 bilden im Fersen-
und Mittelfußbereich 3, 4 die seitliche Schale 22 aus, welche an der Innenseite 23
eine konkave Krümmung 24 aufweist. Wie zu Figur 1 beschrieben, ist die Krümmung 25
im medialen Mittelfußbereich 4 hingegen zur medialen Stützung des Längsgewölbes des
Fußes eines Anwenders bevorzugt konvex ausgebildet. Bevorzugt weist die Einlegesohle
1, insbesondere in dem konvex gekrümmten Bereich 25, einen lösbar an dem Grundkörper
2 befestigbaren Stützkörper 26 auf. Dieser ist bevorzugt mittels Klettverschlusselemente
lösbar an der Spange 13 positionierbar. Hierdurch ist es möglich die mediale Stützung
des Längsgewölbes eines Fußes eines Anwenders weiter zu stabilisieren.
[0038] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern
umfasst alle Ausführungen, die das prinzipielle, sinngemäße Funktionsprinzip der Erfindung
anwenden oder beinhalten. Des Weiteren sind alle Merkmale aller beschriebenen und
dargestellten Ausführungsbeispiele miteinander kombinierbar.
1. Einlegesohle (1) für einen Schuh, aufweisend einen Grundkörper (2) bestehend aus einem
Fersenbereich (3), einen Mittelfußbereich (4) sowie einen Zehenbereich (5), wobei
der Grundkörper (1) eine Spange (13) aufweist, die sich vom Fersenbereich (3) zumindest
in den Mittelfußbereich (4) erstreckt und in dem Fersenbereich (3) eine Ausnehmung
(14) für das Fersenbein eines Anwenders aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Spange (13) zumindest eine erste Einkerbung (15) aufweist, die sich von der Ausnehmung
(14) im Fersenbereich (3) in den Mittelfußbereich (4) erstreckt, und der Grundkörper
(2) im Mittelfußbereich (4) in Längsrichtung (L) im Wesentlichen abgeflacht ist, so
dass der untere Fersensporn der Ferse und die Sehnenplatte der Fußsohle eines Anwenders
im wesentlichen druckfrei bleiben.
2. Einlegesohle (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) ein Fersen- und/ oder Sehnenkissen (18) aufweist, wobei das Kissen
(18) die Ausnehmung (14) und/ oder die zumindest eine Einkerbung (15) und/ oder die
Spange (13) in dem Mittelfußbereich (4) überlappt.
3. Einlegesohle (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) im Mittelfußbereich (4) eine Pelotte (19) zur Aufrichtung des
Quergewölbes des Fußes eines Anwenders aufweist.
4. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) im Mittelfußbereich (4) zumindest eine Taillierung (20, 21) aufweist.
5. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) im Fersen- und/ oder Mittelfußbereich (3, 4) eine seitliche,
vorzugsweise an der Innenseite (23) konkav gekrümmte, Schale (22) ausbildet.
6. Einlegesohle (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenseite (23) der Schale (22) im Bereich der Taillierung (20, 21) des Grundkörpers
(1) zur medialen Stützung des Längsgewölbes des Fußes eines Anwenders konvex gekrümmt
ist.
7. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die an dem Grundkörper (2) angeordnete Spange (13) sich in die seitliche ausgebildete
Schale (22), insbesondere in den konvex gekrümmten Bereich (25), erstreckt.
8. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) und/ oder die Spange (13) in dem konvex gekrümmten Bereich (25),
einen lösbar oder unlösbar daran befestigbaren Stützkörper (26) aufweist.
9. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spange (13) aus einem faserverstärkten, insbesondere carbonfaserverstärkten,
Kunststoff gefertigt ist.
10. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spange (13) im Bereich der Schale (22), insbesondere in dem konvex gekrümmten
Bereich (25), zumindest eine zweite Einkerbung (16) aufweist.
11. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spange (13) eine Dicke von vorzugsweise 0,4 bis 1,2 mm, besonderes bevorzugt
von 0,6 mm aufweist.
12. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) an der Außenseite einen Rücksprung (7) zur Aufnahme der Spange
(13) aufweist, so dass die Außenseite (17) der Spange (13) im Wesentlichen bündig
mit der Außenseite (6) des Grundkörpers (2) ist.
13. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine erste und zweite Einkerbung (15, 16) der Spange (13) keilförmig
ausgebildet ist.
14. Einlegesohle (1) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) mehrlagig, vorzugsweise mit einer ersten und zweiten Polsterschicht
(8, 9) sowie einer Deckschicht (10), ausgebildet ist.
15. Einlegesohle (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (2) im Fersen- und/ oder Mittelfußbereich (3, 4) eine zusätzliche
Versteifungsschicht (11) mit einer Ausnehmung (12) für das Fersen- und/ oder Sehnenkissen
(18) aufweist.