[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schubladenausziehführung, umfassend:
- eine an einem Möbelkorpus zu befestigende Korpusschiene,
- zumindest eine Ausziehschiene, welche relativ zur Korpusschiene zwischen einer Schließstellung
und einer Offenstellung verschiebbar gelagert ist,
- eine Einzugsvorrichtung mit zumindest einem Kraftspeicher, wobei die Ausziehschiene
durch die Kraft des zumindest einen Kraftspeichers in die Schließstellung einziehbar
ist, wobei die Einzugsvorrichtung zum überwiegenden Teil innerhalb der Ausziehschiene
angeordnet ist,
- eine Funktionseinheit, welche an einem vorderen Endbereich der Ausziehschiene angeordnet
ist.
[0002] Im Weiteren betrifft die Erfindung eine Schublade mit wenigstens einer Schubladenausziehführung
der zu beschreibenden Art und ein Möbel mit einer solchen Schublade.
[0003] In der
EP 1 483 984 A1 ist eine Schubladenausziehführung mit einer Korpusschiene und einer relativ dazu
verfahrbaren Schubladenschiene gezeigt, wobei eine Funktionseinheit in einem vorderen
Endbereich der Schubladenschiene aufgenommen ist. In dieser Funktionseinheit ist eine
Vielzahl von Funktionen integriert, beispielsweise eine Halterung für eine Einzugsvorrichtung
zum Einziehen der Schubladenschiene in eine Schließstellung, eine Halterung für eine
Dämpfvorrichtung zum Dämpfen einer Bewegung der Schubladenschiene in die Schließstellung,
eine Seitenzentrierung zum Spielausgleich zwischen der Ausziehschiene und der Schublade
oder ein Endanschlag zum Stoppen einer Schließbewegung der Ausziehschiene relativ
zur Korpusschiene. Die Funktionseinheit ist mit einem der Schubladenschiene angepassten
Querschnitt in oder in Verlängerung der Schubladenschiene angeordnet, sodass sich
aufgrund der Vielzahl der Funktionen beengte Platzverhältnisse ergeben. Außerdem muss
bei einem Defekt einer Funktion die gesamte Funktionseinheit ausgetauscht werden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schubladenausziehführung der eingangs
erwähnten Gattung unter Vermeidung der oben diskutierten Nachteile anzugeben.
[0005] Dies wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Gemäß der Erfindung ist demnach vorgesehen, dass die Funktionseinheit und die Einzugsvorrichtung
als voneinander gesonderte Baueinheiten ausgebildet sind.
[0007] Auf diese Weise ergibt sich die Möglichkeit, die Einzugsvorrichtung in einer von
der Funktionseinheit unabhängigen Weise an verschiedenen Tiefenpositionen der Ausziehschiene
anzuordnen, was insbesondere bei verschiedenen Nennlängen der Schubladenausziehführung
vorteilhaft ist. Bei einem abzudeckenden Längenspektrum der Schubladenausziehführung,
beispielsweise zwischen 250 mm und 600 mm Nennlänge, steht hierbei ein vergrößerter
Bauraum für eine variable Anordnung der Einzugsvorrichtung zur Verfügung. Überdies
kann die Funktionseinheit durch die räumliche Trennung von der Einzugsvorrichtung
mit zusätzlichen Funktionalitäten ausgerüstet werden.
[0008] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Funktionseinheit als
einstückiges Bauteil ausgeführt ist. Die Funktionseinheit kann dabei aus einem gespritzten
Kunststoffteil bestehen, wodurch sich eine einfache und wirtschaftliche Herstellung
in der Serienproduktion ergibt.
[0009] Die Funktionseinheit kann dabei am vorderen Ende der Ausziehschiene und zum überwiegenden
Teil (d.h. mehr als 50% des Bauvolumens der Funktionseinheit) innerhalb der Ausziehschiene
angeordnet sein. Eine günstige Anordnung ergibt sich dann, wenn die die Funktionseinheit
eine vordere Stirnseite der Ausziehschiene abdeckt. Auf diese Weise ist eine allfällig
vorhandene scharfkantige Stirnseite der Ausziehschiene abdeckbar, sodass die Gefahr
von Verletzungen weitgehend verhindert ist.
[0010] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass die Funktionseinheit
- zumindest einen Endanschlag aufweist, welcher eine Bewegung der Ausziehschiene relativ
zur Korpusschiene in Richtung Schließstellung stoppt, wobei vorzugsweise vorgesehen
ist, dass der Endanschlag von der Ausziehschiene quer absteht und in der Schließstellung
an einem Gegenanschlag der Korpusschiene anschlägt,
und/oder
- zumindest eine Kupplungsvorrichtung zum Kuppeln der Ausziehschiene mit einer Schublade
aufweist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Kupplungsvorrichtung zumindest
ein Koppelstück aufweist, welches im Montagezustand der Schublade an der Ausziehschiene
in eine Aussparung einer mit der Schublade verbundenen Trägerschiene eingreift,
und/oder
- eine Kompensationsvorrichtung zur Kompensation einer von einer vordefinierten Relativstellung
abweichenden Fehlstellung der zumindest einen Ausziehschiene und/oder eines Laufwagens
der Schubladenausziehführung aufweist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die
Kompensationsvorrichtung zumindest einen Anschlag aufweist, durch welchen eine Betätigungsvorrichtung
der Kompensationsvorrichtung betätigbar ist, wobei die Betätigungsvorrichtung der
Kompensationsvorrichtung bei einer Betätigung durch den Anschlag die Fehlstellung
kompensiert,
und/oder
- eine Vorrichtung zur relativen, vorzugsweise seitlichen, Positionierung der Schublade
relativ zur Ausziehschiene aufweist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Vorrichtung
zumindest einen Vorsprung aufweist, welcher an einer mit der Schublade verbundenen
Trägerschiene anlegbar ist,
und/oder
- eine Abhebesicherung aufweist, durch welche eine Bewegung einer Schublade in Montagezustand
an der Ausziehschiene in einer Höhenrichtung verhindert oder begrenzt ist, wobei vorzugsweise
vorgesehen ist, dass die Abhebesicherung zumindest eine Ausnehmung aufweist, in welche
im Montagezustand der Schublade an der Ausziehschiene eine Haltenase einer mit der
Schublade verbundenen Trägerschiene eingreift.
[0011] Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann eine Dämpfvorrichtung zur Dämpfung einer Bewegung
der Ausziehschiene in die Schließstellung vorgesehen sein. Die, vorzugsweise hydraulische,
Dämpfvorrichtung kann dabei zusammen mit der Einzugsvorrichtung zu einer gemeinsamen
Baueinheit zusammengefasst sein. Die Dämpfvorrichtung kann beispielsweise eine Kolben-Zylinder-Einheit
aufweisen. Alternativ kann die Dämpfvorrichtung auch einen Rotationsdämpfer umfassen,
wobei ein Ritzel des Rotationsdämpfers durch ein Zusammenwirken mit einer Zahnstange
antreibbar ist.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden
Figurenbeschreibung erläutert. Dabei zeigt bzw. zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Möbels mit einem Möbelkorpus und relativ dazu
verfahrbar gelagerten Schubladen,
- Fig. 2
- eine Schubladenausziehführung in einer perspektivischen Ansicht,
- Fig. 3
- einen vorderen Endbereich der Schubladenausziehführung mit ausgeblendeter Ausziehschiene,
- Fig. 4a, 4b
- eine perspektivische Ansicht der Ausziehschiene mit der Einzugsvorrichtung und der
Funktionseinheit sowie eine vergrößerte Detaildarstellung hierzu,
- Fig. 5a, 5b
- die Schubladenausziehführung in einer perspektivischen Ansicht sowie eine vergrößerte
Detaildarstellung hierzu,
- Fig. 6a, 6b
- den vorderen Endbereich der Schublade sowie eine vergrößerte Detaildarstellung hierzu,
- Fig. 7a-7d
- eine Seitenansicht der Schubladenausziehführung sowie vergrößerte Detaildarstellungen
hierzu,
- Fig. 8a-8d
- die Schubladenausziehführung in verschiedenen Ansichten sowie vergrößerte Detaildarstellungen
hierzu,
- Fig. 9a-9c
- die Schubladenausziehführung in einem Querschnitt sowie zwei vergrößerte Ansichten
einer Auszugsbewegung der Ausziehschiene mit einer korrekten, vordefinierten Relativstellung,
- Fig. 10a-10d
- die Schubladenausziehführung in einer perspektivischen Ansicht sowie in einer Seitenansicht
sowie vergrößerte Detaildarstellungen hierzu,
- Fig. 11a-11d
- eine zeitliche Abfolge der Korrektur einer Fehlstellung der Ausziehschiene in vergrößerten
Detaildarstellungen,
[0013] Fig. 1 zeigt ein Möbel 1 mit einem schrankförmigen Möbelkorpus 2, wobei Schubladen
3 über Schubladenausziehführungen 4 relativ zum Möbelkorpus 2 verfahrbar gelagert
sind. Die Schubladen 3 weisen jeweils eine Frontblende 5, einen Schubladenboden 6,
Seitenwände 7 und eine Rückwand 8 auf. Die Schubladenausziehführungen 4 umfassen jeweils
eine Korpusschiene 9, welche über Befestigungsabschnitte 12a, 12b am Möbelkorpus 2
zu befestigen ist und zumindest eine relativ zur Korpusschiene 9 verschiebbar gelagerte
Ausziehschiene 10, welche mit der Seitenwand 7 zu verbinden ist. Optional kann auch
eine Mittelschiene 11 vorgesehen sein, welche zur Realisierung eines Vollauszuges
der Schublade 3 zwischen der Korpusschiene 9 und der Ausziehschiene 10 verfahrbar
gelagert ist.
[0014] Fig. 2 zeigt eine Schubladenausziehführung 4 in einer perspektivischen Ansicht, wobei
die Korpusschiene 9 über die Befestigungsabschnitte 12a, 12b am Möbelkorpus 2 zu befestigen
ist. Die Ausziehschiene 10 ist relativ zur Korpusschiene 9 verschiebbar gelagert und
weist am hinteren Ende einen Haken 13 auf, welcher im Montagezustand der Schublade
3 in eine vorgebohrte Bohrung der Rückwand 8 eingreift und damit eine Verschiebung
des hinteren Endbereiches der Schublade 3 in einer quer zur Längsrichtung (L) der
Ausziehschiene 10 verlaufenden Richtung verhindert oder begrenzt. Überdies ist am
vorderen Endbereich der Ausziehschiene 10 eine Funktionseinheit 14 angeordnet, welche
aus Gründen einer kompakten Bauweise zum überwiegenden Teil innerhalb der Ausziehschiene
10 aufgenommen ist. Die Ausziehschiene 10 weist im Querschnitt einen U-förmigen Profilabschnitt
auf, wobei die Form der Funktionseinheit 14 dem U-förmigen Profilabschnitt der Ausziehschiene
10 zumindest abschnittsweise angepasst ist. Zu erkennen ist, dass die Funktionseinheit
14, vorzugsweise ein plattenförmig ausgebildeter Abschnitt des Funktionsteiles 14,
den vorderen Endbereich der Ausziehschiene 10 abdeckt, wodurch die Gefahr von Verletzungen
durch eine allfällige vorhandene, scharfkantige Stirnseite der Ausziehschiene 10 verhindert
ist. Die Mittelschiene 11 ist zwischen der Korpusschiene 9 und der Ausziehschiene
10 verschiebbar gelagert. Durch ein an der Mittelschiene 11 drehbar gelagertes Zahnrad
15 ist eine Bewegung der Ausziehschiene 10 relativ zur Mittelschiene 11 steuerbar.
Das Zahnrad 15 wirkt einerseits mit einer ersten Verzahnung 42a (Fig. 9a) eines ersten
Laufwagens 42, welcher zwischen der Korpusschiene 9 und der Mittelschiene 11 verschiebbar
gelagert ist, und andererseits mit einer zweiten Zahnstange eines zweiten Laufwagens
21 (Fig. 3), welcher zwischen der Mittelschiene 11 und der Ausziehschiene 10 verschiebbar
gelagert ist, zusammen. Auf diese Weise lässt sich die Ausziehschiene 10 bei einer
Bewegung mit einer höheren, vorzugsweise etwa doppelten, Geschwindigkeit als die Mittelschiene
11 in Längsrichtung (L) bewegen.
[0015] Fig. 3 zeigt einen vorderen Endbereich der in der Schließstellung befindlichen Schubladenausziehführung
4, wobei die Ausziehschiene 10 zum Zweck der verbesserten Übersicht ausgeblendet ist.
Durch eine Einzugsvorrichtung 17 mit zumindest einem Kraftspeicher 20, vorzugsweise
mit zumindest einer Zugfeder, ist die Ausziehschiene 10 in die Schließstellung einziehbar.
Die Einzugsvorrichtung 17 ist an der Ausziehschiene 10 befestigt und weist einen bewegbar
gelagerten Mitnehmer 18 auf, welcher durch den Kraftspeicher 20 in Richtung der Schließstellung
vorgespannt ist und welcher durch ein Führungselement 18a entlang einer linearen Führungsbahn
22a verschiebbar gelagert ist. In der gezeigten Schließstellung der Schubladenausziehführung
4 ist der Mitnehmer 18 mit einem an der Korpusschiene 9 gelagerten Koppelelement 51
lösbar gekoppelt. Beim Öffnen der Ausziehschiene 10 wird das Führungselement 18a des
Mitnehmers 18 entlang der linearen Führungsbahn 22a bewegt, wobei der Kraftspeicher
20 geladen wird. Anschließend wird der Mitnehmer 18 durch das Zusammenwirken des Führungselementes
18a mit einem von der linearen Führungsbahn 22a abgebogenen oder abgekanteten Abschnitt
22b verkippt, sodass der Mitnehmer 18 an diesem Abschnitt 22b in einer selbsthemmend
arretierten Bereitschaftsposition mit aufgeladenem Kraftspeicher 20 gehalten und das
Koppelelement 51 freigegeben wird. Die Ausziehschiene 10 kann anschließend in einer
von der Einzugsvorrichtung 17 entkoppelten Weise weiter in Richtung Offenstellung
verfahren werden. Bei der Schließbewegung der Ausziehschiene 10 wird der Mitnehmer
18 durch das Koppelelement 51 aus der besagten Bereitschaftsposition herausbewegt,
woraufhin der mit dem Koppelelement 51 gekoppelte Mitnehmer 18 (und damit die Ausziehschiene
10) durch die Kraft des Kraftspeichers 20 in die Schließstellung einziehbar ist. Zur
Dämpfung dieser federunterstützten Einzugsbewegung der Ausziehschiene 10 ist eine
Dämpfvorrichtung 23 vorgesehen, welche im gezeigten Ausführungsbeispiel eine, vorzugsweise
hydraulische, Kolben-Zylinder-Einheit aufweist. Der als Zugfeder ausgebildete Kraftspeicher
20 und das Gehäuse, insbesondere der Zylinder, der Dämpfvorrichtung 23 sind gemeinsam
an einem an der Ausziehschiene 10 befestigten Lagerteil 24 abgestützt, wobei der Lagerteil
24 und die Funktionseinheit 14 als voneinander gesonderte Bauteile ausgeführt sind.
Zu erkennen ist zudem der zweite Laufwagen 21 mit mehreren in Längsrichtung voneinander
beabstandeten Wälzkörpern 21b, wobei der zweite Laufwagen 21 zwischen der Mittelschiene
11 und der Ausziehschiene 10 verschiebbar gelagert ist.
[0016] Fig. 4a zeigt die Ausziehschiene 10, wobei sowohl die Einzugsvorrichtung 17 als auch
die davon gesonderte Funktionseinheit 14 in Montagelage jeweils zum überwiegenden
Teil (d.h. mit mehr als 50% des jeweiligen Bauvolumens) innerhalb eines, beispielsweise
U-förmigen, Profilabschnitts der Ausziehschiene 10 aufgenommen sind. Die Einzugsvorrichtung
17 weist ein Gehäuse 17a auf, an welchem die lineare Führungsbahn 22a und der davon
abgebogene oder abgekantete Abschnitt 22b zur Führung des Mitnehmers 18 angeordnet
oder ausgebildet sind. Durch eine an der Ausziehschiene 10 gelagerte Laufrolle 26
ist die Ausziehschiene 10 relativ zur Mittelschiene 11 in einer vertikalen Richtung
abstützbar. Durch Seitenrollen 27 ist die Ausziehschiene 10 relativ zur Mittelschiene
11 in einer seitlichen Richtung führbar. Das Gehäuse der Dämpfvorrichtung 23 und der
Kraftspeicher 20 in Form der Zugfeder sind einerseits mit einem Ende am Gehäuse 17a
der Einzugsvorrichtung 17, andererseits an einem an der Ausziehschiene 10 zu befestigenden
Lagerteil 24 gelagert. Der Lagerteil 24 ist in Montagelage innerhalb der Ausziehschiene
10 aufgenommen und ist beispielsweise durch zumindest einen Stift 25 an einem Seitensteg
der Ausziehschiene 10 zu befestigen.
[0017] Fig. 4b zeigt den in Fig. 4a eingerahmten Bereich in einer vergrößerten Ansicht.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Funktionseinheit 14 als einstückiges Bauteil
aus Kunststoff ausgeführt, wobei die Funktionseinheit 14
- zumindest einen Endanschlag 28 aufweist, welcher eine Bewegung der Ausziehschiene
10 relativ zur Korpusschiene 9 in Richtung Schließstellung stoppt, wobei vorzugsweise
vorgesehen ist, dass der Endanschlag 28 von der Ausziehschiene 10 quer absteht und
in der Schließstellung an einem Gegenanschlag 9a (Fig. 5b) der Korpusschiene 9 anschlägt,
- zumindest eine Kupplungsvorrichtung 29 zum Kuppeln der Ausziehschiene 10 mit der Schublade
3 aufweist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Kupplungsvorrichtung 29 zumindest
ein Koppelstück 29b aufweist, welches im Montagezustand der Schublade 3 an der Ausziehschiene
10 in eine Aussparung einer mit der Schublade 3 verbundenen Trägerschiene 35 (Fig.
6a) eingreift,
- eine Kompensationsvorrichtung 30 zur Kompensation einer von einer vordefinierten Relativstellung
abweichenden Fehlstellung der zumindest einen Ausziehschiene 10 und/oder eines Laufwagens
21 der Schubladenausziehführung 4 aufweist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass
die Kompensationsvorrichtung 30 zumindest einen Anschlag 30a aufweist, durch welchen
eine Betätigungsvorrichtung 33 der Kompensationsvorrichtung 30 betätigbar ist, wobei
die Betätigungsvorrichtung 33 der Kompensationsvorrichtung 30 bei einer Betätigung
durch den Anschlag 30a die Fehlstellung kompensiert,
- eine Abhebesicherung 31 aufweist, durch welche eine Bewegung der Schublade 3 in Montagezustand
an der Ausziehschiene 10 in einer Höhenrichtung verhindert oder begrenzt ist, wobei
vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Abhebesicherung 31 zumindest eine Ausnehmung
31a aufweist, in welche im Montagezustand der Schublade 3 an der Ausziehschiene 10
eine Haltenase 36 (Fig. 6b) einer mit der Schublade 3 verbundenen Trägerschiene 35
eingreift.
[0018] Fig. 5a zeigt die Schubladenausziehführung 4 in einer Schließstellung, in welcher
der Endanschlag 28 der Funktionseinheit 14 an einem Gegenanschlag 9a, vorzugsweise
einer Stirnseite, der Korpusschiene 9 anliegt, sodass eine Bewegung der Ausziehschiene
10 relativ zur Korpusschiene 9 in Richtung der Schließstellung begrenzt ist.
[0019] Fig. 5b zeigt den in Fig. 5a eingerahmten Bereich in einer vergrößerten Ansicht,
wobei die Kupplungsvorrichtung 29 mit den beiden Koppelstücken 29a erkennbar ist.
Die beiden Koppelstücke 29a ragen von einer Oberseite der Ausziehschiene 10 nach oben
hin ab und greifen in die Trägerschiene 35 (Fig. 6a) der Schublade 3 ein, wobei eine
Verschiebung der Schublade 3 relativ zur Ausziehschiene 10 in Längsrichtung (L) durch
die Anordnung des hinteren Hakens 13 und der vorderen Koppelstücke 29a verhindert
oder begrenzt ist. Die Abhebesicherung 31 der Funktionseinheit 14 weist eine, beispielsweise
halbzylindrische, Ausnehmung 31a auf, in welche eine (hier nicht gezeigte) Haltenase
36 (Fig. 6b) der Trägerschiene 35 eingreift, wobei durch die Haltenase 36 eine Bewegung
der Schublade 3 relativ zur Ausziehschiene 10 in Höhenrichtung verhindert oder begrenzt
ist. Die Ausnehmung 31a ist nach vorne hin offen ausgebildet, sodass eine Haltenase
36 (Fig. 6b) der Trägerschiene 35 bei der Montage der Schublade 3 an der Ausziehschiene
10 von vorne her in die Ausnehmung 31 a der Funktionseinheit 14 einschiebbar ist.
[0020] Ferner ist die Funktionseinheit 14 mit einer Vorrichtung 32 zur relativen, vorzugsweise
seitlichen, Positionierung der Schublade 3 relativ zur Ausziehschiene 10 versehen,
wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Vorrichtung 32 zumindest einen Vorsprung
32a aufweist, welcher an einer mit der Schublade 3 verbundenen Trägerschiene 35 anlegbar
ist. Der Vorsprung 32a kann gegebenenfalls auch federnd ausgebildet sein, sodass die
Schublade 3 relativ zur Ausziehschiene 10, vorzugsweise in zumindest einer quer zur
Längsrichtung (L) verlaufenden Richtung, spielfrei anordenbar ist.
[0021] Am vorderen Ende der Mittelschiene 11 ist eine Betätigungsvorrichtung 33 einer Kompensationsvorrichtung
30 zur Kompensation einer von einer vordefinierten Relativstellung abweichenden Fehlstellung
der zumindest einen Ausziehschiene 10 und/oder zumindest eines Laufwagens 21 der Schubladenausziehführung
4 angeordnet, wobei die Betätigungsvorrichtung 33 von dem in Fig. 4b gezeigten Anschlag
30a der Funktionseinheit 14 betätigbar ist, wobei die Betätigungsvorrichtung 33 der
Kompensationsvorrichtung 30 bei einer Betätigung durch den Anschlag 30a die Fehlstellung
kompensiert.
[0022] Am vorderen Ende der Korpusschiene 9 ist ein Schienenanschlag 34 in Form einer Prägung
angeordnet, wobei der Schienenanschlag 34 eine Ausfahrbewegung des ersten Laufwagens
42 (Fig. 9a), welcher zwischen der Korpusschiene 9 und der Mittelschiene 11 verschiebbar
gelagert ist, begrenzt.
[0023] Fig. 6a zeigt einen vorderen Teilbereich der Schublade 3 in einer perspektivischen
Ansicht. Die Korpusschiene 9 der Schubladenausziehführung 4 ist über den Befestigungsabschnitt
12a am Möbelkorpus 2 zu befestigen, die Mittelschiene 11 und die Ausziehschiene 10
sind relativ zur Korpusschiene 9 verschiebbar gelagert. Die Schubladenseitenwand 7
ist mit der Trägerschiene 35 verbunden, welche eine Auflage 35a zur Lagerung des Schubladenbodens
6 aufweist. Der vordere Endbereich der Ausziehschiene 10 ist über die Kupplungsvorrichtung
29 der Funktionseinheit 14 relativ zur Trägerschiene 35 lösbar koppelbar, wobei die
Koppelstücke 29a in korrespondierenden Aussparungen der Trägerschiene 35 eingreifen.
Die Trägerschiene 35 weist eine, vorzugsweise als Prägung ausgebildete, Haltenase
36 auf, welche in eine Ausnehmung 10a der Ausziehschiene 10 eingreift, sodass eine
Bewegung der Schublade 3 relativ zur Ausziehschiene 10 in Höhenrichtung verhindert
oder begrenzt ist. Die Haltenase 36 der Trägerschiene 35 ist in Montagelage in der
Ausnehmung 31a (Fig. 5b) der Funktionseinheit 14 aufgenommen. Fig. 6b zeigt den in
Fig. 6a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht.
[0024] Fig. 7a zeigt die Schubladenausziehführung 4 in einer Seitenansicht, Fig. 7b zeigt
den in Fig. 7a eingerahmten vorderen Endbereich der Schubladenausziehführung 4 in
einer vergrößerten Darstellung. Am vorderen Endbereich der Mittelschiene 11 ist die
Betätigungsvorrichtung 33 mit einem bewegbar gelagerten Betätigungselement 33a angeordnet,
welches bei einer Bewegung der Ausziehschiene 10 in Ausziehrichtung vom Anschlag 30a
der Funktionseinheit 14 betätigbar ist. Das Betätigungselement 33a kann am vorderen
Ende der Mittelschiene 11 um eine in Montagelage horizontal verlaufende Achse schwenkbar
gelagert sein. An der Ausziehschiene 10 ist der Lagerteil 24 befestigt, an welchem
der Kraftspeicher 20 der Einzugsvorrichtung 17 und das Gehäuse der Dämpfvorrichtung
23 gemeinsam gelagert sind. Der Lagerteil 24 weist eine, vorzugsweise linienförmig
ausgebildete, Abstützfläche 37 auf, welche unterhalb einer vorgegebenen Belastung
der Ausziehschiene 10 unter Bildung eines Spaltes 38 von der Mittelschiene 11 beabstandet
ist. Diese Situation ist in Fig. 7c gezeigt, welche den in Fig. 7b eingekreisten Bereich
in einer vergrößerten Ansicht zeigt.
[0025] Bei einer Überschreitung der vorgegebenen Belastung der Ausziehschiene 10, beispielsweise
durch Beladung der Schublade 3 im hinteren Endbereich mit Staugut, wird die Ausziehschiene
10 im vorderen Endbereich - durch die Anordnung des zwischen der Mittelschiene 11
und der Ausziehschiene 10 angeordneten zweiten Laufwagens 21 in der Funktion als Schwenklager
- nach oben gekippt, sodass die Abstützfläche 37 des Lagerteiles 24 an der Mittelschiene
11 anschlägt und eine weitere Verkippung der Ausziehschiene 10 verhindert wird (Fig.
7d).
[0026] Fig. 8a zeigt die in der Schließstellung befindliche Schubladenausziehführung 4 mit
der Korpusschiene 9, der Mittelschiene 11 und der Ausziehschiene 10 in einer perspektivischen
Ansicht.
[0027] Fig. 8b zeigt den in Fig. 8a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht.
Am vorderen Ende der Mittelschiene 11 ist ein Lagerteil 43 mit der Betätigungsvorrichtung
33 angeordnet, welche bei Vorliegen einer Fehlstellung der Korpusschiene 9, der Mittelschiene
11 und der Ausziehschiene 10 relativ zueinander durch den an der Ausziehschiene 10
angeordneten Anschlag 30a betätigbar ist.
[0028] Fig. 8c zeigt eine Seitenansicht der Schubladenausziehführung 4, Fig. 8d zeigt den
in Fig. 8c eingerahmten vorderen Bereich in einer vergrößerten Ansicht. Die Betätigungsvorrichtung
33 weist ein bewegbar, vorzugsweise schwenkbar, gelagertes Betätigungselement 33a
auf, welches bei einer Fehlstellung mit dem Anschlag 30a lösbar koppelbar ist. Das
Betätigungselement 33a kann beispielsweise eine bogenförmige Umfangsfläche aufweisen,
entlang welcher der Anschlag 30a zumindest abschnittsweise bewegbar ist. Durch eine
Schaltvorrichtung 46 ist die Betätigungsvorrichtung 33 bei Vorliegen der (korrekten)
vordefinierten Relativstellung der Schienen 9, 10, 11 zueinander außer Eingriff mit
der Ausziehschiene 10, vorzugsweise dem Anschlag 30a, schaltbar. Die Schaltvorrichtung
46 weist ein bewegbares, vorzugsweise um eine Achse 48 schwenkbar gelagertes, Schaltelement
46a auf, welches mit dem Betätigungselement 33a bewegungsgekoppelt verbunden ist.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind das Schaltelement 46a und das Betätigungselement
33a über wenigstens eine wandernde Gelenkachse 45 schwenkbar miteinander verbunden.
Durch einen Kraftspeicher 44 sind das Betätigungselement 33a und das Schaltelement
46a derart relativ zueinander vorgespannt, dass das Betätigungselement 33a und das
Schaltelement 46a durch die Kraft der Kraftspeichers 44 um die Gelenkachse 45 auseinandergedrückt
werden. Das Schaltelement 46a ist um die Achse 48 schwenkbar gelagert und weist einen
Vorsprung 46b auf, welcher in der Schließstellung der Mittelschiene 11 an einem Sperrmittel
49, vorzugsweise einem Steg, der Korpusschiene 9 anliegt. Durch das Sperrmittel 49
wird eine Bewegung des Schaltelementes 46a - bei Vorliegen der Fehlstellung der Schienen
9, 10, 11 zueinander - ausgehend von der ersten Schaltstellung in die zweite Schaltstellung
verhindert. In den Figuren 8a-8d nehmen die Schienen 9, 10, 11 eine korrekte, vordefinierte
Relativstellung zueinander ein.
[0029] Fig. 9a zeigt die Schubladenausziehführung 4 in einem Querschnitt. Zwischen der Korpusschiene
9 und der Mittelschiene 11 ist ein erster Laufwagen 42 mit ersten lastübertragenden
Wälzkörpern gelagert, während zwischen der Mittelschiene 11 und der Ausziehschiene
10 ein zweiter Laufwagen 21 mit zweiten Wälzkörpern 21b (Fig. 3) verschiebbar angeordnet
ist. Durch eine Synchronisationsvorrichtung 40 ist der Bewegungsablauf der beiden
Laufwagen 42, 21 zueinander steuerbar. Die Synchronisationsvorrichtung 40 umfasst
ein an der Mittelschiene 11 drehbar gelagertes Zahnrad 15, welches mit einer ersten
Verzahnung 42a des (unteren) ersten Laufwagens 42 und mit einer zweiten Verzahnung
21a des (oberen) zweiten Laufwagens 21 kämmt. In Fig. 9a befindet sich die Ausziehschiene
10 in einer geringen Offenstellung.
[0030] Fig. 9b zeigt den in Fig. 9a eingerahmten, vorderen Bereich der Schubladenausziehführung
4 in einer vergrößerten Ansicht, aus der die Kompensationsvorrichtung 30 näher hervorgeht.
In den gezeigten Figuren 9a-9c befinden sich die Korpusschiene 9, die Mittelschiene
11 und die Ausziehschiene 10 in einer vordefinierten, korrekten Relativstellung zueinander.
Wenn nun die Ausziehschiene 10 ausgehend von ihrer Schließstellung in Ausziehrichtung
39 bewegt wird, so gelangt das Schaltelement 46a in eine Freistellung 47, sodass das
Schaltelement 46a zusammen mit dem Betätigungselement 33a um die Achse 48 im Uhrzeigersinn
derart verkippt wird, dass der an der Ausziehschiene 11 angeordnete Anschlag 30a ohne
Behinderung durch die Betätigungsvorrichtung 33 weiter in Richtung Offenstellung bewegbar
ist. Die Freistellung 47 kann entweder als Aussparung in der Korpusschiene 9 ausgebildet
sein, oder - wie in der Figur gezeigt - durch einen in Montagelage vor der Korpusschiene
9 befindlichen Freiraum gebildet sein, sodass der Vorsprung 46b des Schaltelementes
46a quasi ins Leere fährt. Bei einer Bewegung der Ausziehschiene 11 entgegen der Ausziehrichtung
39 kann diese ohne Behinderung durch die Betätigungsvorrichtung 33 wieder in die Schließstellung
bewegt werden, wobei das Betätigungselement 33a vom Anschlag 30a gegebenenfalls entgegen
der Kraft des Kraftspeichers 44 überfahrbar ist.
[0031] Fig. 10a zeigt die Schubladenausziehführung 4 in einer perspektivischen Ansicht,
wobei die Schienen 9, 10, 11 - beispielsweise durch einen zwischen den Laufwagen 21,
42 und den Schienen 9, 10, 11 auftretenden Schlupf - eine von der vordefinierten Relativstellung
abweichende Fehlstellung zueinander einnehmen. Dies kann beispielsweise dazu führen,
dass die Mittelschiene 11 relativ zur Korpusschiene 9 zu weit hinten positioniert
ist, d.h. dass die Korpusschiene 9 und die Mittelschiene 11 über eine Kontaktstelle
50 (Fig. 10b) aneinander anliegen und somit eine zu korrigierende Fehlstellung vorliegt.
[0032] Fig. 10b zeigt den in Fig. 10a eingekreisten Bereich in einer vergrößerten Ansicht.
Fig. 10c zeigt eine Seitenansicht der Schubladenausziehführung 4, während in Fig.
10d der in Fig. 10c eingerahmte vordere Bereich der Schubladenausziehführung 4 vergrößert
dargestellt ist. In der vollständigen Schließstellung liegt der Vorsprung 46b des
Schaltelementes 46a am Sperrmittel 49 der Korpusschiene 9 an. Der vorderste Bereich
des Steges der Korpusschiene 9 kann nach vorne hin schräg nach unten verlaufen, wodurch
die Reibung reduziert und das Kippverhalten des Schaltelementes 46a verbessert wird.
[0033] Fig. 11a-11d zeigen eine zeitliche Abfolge der Öffnungsbewegung der Ausziehschiene
10 in Ausziehrichtung 39. Ausgehend von Fig. 10d, in welcher eine Fehlstellung der
Mittelschiene 11 relativ zur Korpusschiene 9 vorliegt, wird das Betätigungselement
33a der Betätigungsvorrichtung 33 vom Anschlag 30a der Ausziehschiene 11 kontaktiert
(Fig. 10a). Der Vorsprung 46b des Schaltelementes 46a liegt dabei am Sperrmittel 49
der Korpusschiene 9 an, wobei das Sperrmittel 49 eine Bewegung des Schaltelementes
46a in eine zweite, deaktivierte Schaltstellung des Schaltelementes 46a verhindert,
wobei also das Schaltelement 46a nicht um die Achse 48 verkippt werden kann. Die Ausziehschiene
11 wird also über den Anschlag 30a und über das Betätigungselement 33a mit der Mittelschiene
11 gekoppelt. Da sich die Ausziehschiene 11 durch die Synchronisationsvorrichtung
40 (Fig. 9a) mit einer höheren, vorzugsweise etwa doppelten, Geschwindigkeit als die
Mittelschiene 11 bewegt, wird die Mittelschiene 11 kurzzeitig an die höhere Geschwindigkeit
der Ausziehschiene 11 gekoppelt. Die Mittelschiene 11 und die Ausziehschiene 10 sind
also bei der Kompensation einer Fehlstellung mit gleicher Geschwindigkeit relativ
zur Korpusschiene 9 bewegbar, wobei die Mittelschiene 11 über die Wälzkörper des ersten
Laufwagens 42 hinweg geschleppt wird (Fig. 11b, Fig. 11c). Der Vorsprung 46b des Schaltelementes
46a kann nach erfolgter Korrektur der Fehlstellung wieder über das vordere Ende der
Korpusschiene 9 hinausfahren, sodass das Schaltelement 46a um die Achse 48 verkippt
wird und dadurch die Kopplung zwischen dem Betätigungselement 33a und dem Anschlag
30a der Ausziehschiene 10 gelöst wird. Die Mittelschiene 11 hat also in Fig. 11d wieder
ihre Sollposition relativ zur Korpusschiene 9 erreicht.
1. Schubladenausziehführung (4), umfassend:
- eine an einem Möbelkorpus (2) zu befestigende Korpusschiene (9),
- zumindest eine Ausziehschiene (10), welche relativ zur Korpusschiene (9) zwischen
einer Schließstellung und einer Offenstellung verschiebbar gelagert ist,
- eine Einzugsvorrichtung (17) mit zumindest einem Kraftspeicher (20), wobei die Ausziehschiene
(10) durch die Kraft des zumindest einen Kraftspeichers (20) in die Schließstellung
einziehbar ist, wobei die Einzugsvorrichtung (17) zum überwiegenden Teil innerhalb
der Ausziehschiene (10) angeordnet ist,
- eine Funktionseinheit (14), welche an einem vorderen Endbereich der Ausziehschiene
(10) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheit (14) und die Einzugsvorrichtung (17) als voneinander gesonderte
Baueinheiten ausgebildet sind.
2. Schubladenausziehführung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheit (14) als einstückiges Bauteil ausgeführt ist.
3. Schubladenausziehführung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheit (14) zum überwiegenden Teil innerhalb der Ausziehschiene (10)
angeordnet ist.
4. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheit (14) eine vordere Stirnseite der Ausziehschiene (10) abdeckt.
5. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionseinheit (14)
- zumindest einen Endanschlag (28) aufweist, welcher eine Bewegung der Ausziehschiene
(10) relativ zur Korpusschiene (9) in Richtung Schließstellung stoppt, wobei vorzugsweise
vorgesehen ist, dass der Endanschlag (28) von der Ausziehschiene (10) quer absteht
und in der Schließstellung an einem Gegenanschlag (9a) der Korpusschiene (9) anschlägt,
und/oder
- zumindest eine Kupplungsvorrichtung (29) zum Kuppeln der Ausziehschiene (10) mit
einer Schublade (3) aufweist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Kupplungsvorrichtung
(29) zumindest ein Koppelstück (29a) aufweist, welches im Montagezustand der Schublade
(3) an der Ausziehschiene (10) in eine Aussparung einer mit der Schublade (3) verbundenen
Trägerschiene (35) eingreift,
und/oder
- eine Kompensationsvorrichtung (30) zur Kompensation einer von einer vordefinierten
Relativstellung abweichenden Fehlstellung der zumindest einen Ausziehschiene (10)
und/oder zumindest eines Laufwagens (21, 42) der Schubladenausziehführung (4) aufweist,
wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Kompensationsvorrichtung (30) zumindest
einen Anschlag (30a) aufweist, durch welchen eine Betätigungsvorrichtung (33) der
Kompensationsvorrichtung (30) betätigbar ist, wobei die Betätigungsvorrichtung (33)
der Kompensationsvorrichtung (30) bei einer Betätigung durch den Anschlag (30a) die
Fehlstellung kompensiert,
und/oder
- eine Vorrichtung (32) zur relativen, vorzugsweise seitlichen, Positionierung der
Schublade (3) relativ zur Ausziehschiene (10) aufweist, wobei vorzugsweise vorgesehen
ist, dass die Vorrichtung (32) zumindest einen Vorsprung (32a) aufweist, welcher an
einer mit der Schublade (3) verbundenen Trägerschiene (35) anlegbar ist, und/oder
eine Abhebesicherung (31) aufweist, durch welche eine Bewegung einer Schublade (3)
in Montagezustand an der Ausziehschiene (10) in einer Höhenrichtung verhindert oder
begrenzt ist, wobei vorzugsweise vorgesehen ist, dass die Abhebesicherung (31) zumindest
eine Ausnehmung (31a) aufweist, in welche im Montagezustand der Schublade (3) an der
Ausziehschiene (10) eine Haltenase (36) einer mit der Schublade (3) verbundenen Trägerschiene
(35) eingreift.
6. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schubladenausziehführung (4) eine Mittelschiene (11) aufweist, welche zwischen
der Korpusschiene (9) und der Ausziehschiene (10) verschiebbar gelagert ist.
7. Schubladenausziehführung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dämpfvorrichtung (23) zur Dämpfung einer Bewegung der Ausziehschiene (10) in
die Schließstellung vorgesehen ist.
8. Schubladenausziehführung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfvorrichtung (23) eine Kolben-Zylinder-Einheit aufweist.
9. Schubladenausziehführung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfvorrichtung (23) und der Kraftspeicher (20) der Einzugsvorrichtung (17)
an einem gemeinsamen Lagerteil (24) angeordnet sind.
10. Schubladenausziehführung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerteil (24) an der Ausziehschiene (10) befestigt ist.
11. Schubladenausziehführung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerteil (24) zumindest eine, vorzugsweise linienförmig ausgebildete, Abstützfläche
(37) zur Abstützung der Mittelschiene (11) aufweist.
12. Schubladenausziehführung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstützfläche (37) des Lagerteiles (24) unterhalb einer vorgegebenen Belastung
der Ausziehschiene (10) unter Bildung eines Spaltes (38) von der Mittelschiene (11)
beabstandet ist und dass die Abstützfläche (37) des Lagerteiles (24) oberhalb der
vorgegebenen Belastung durch die Ausziehschiene (10) an der Mittelschiene (11) anliegt.
13. Schublade (3) mit wenigstens einer Schubladenausziehführung (4) nach einem der Ansprüche
1 bis 12.
14. Möbel (1) mit einem Möbelkorpus (2) und wenigstens einer Schublade (3) nach Anspruch
13, wobei die Schublade (3) durch die Schubladenausziehführung (4) relativ zum Möbelkorpus
(2) verfahrbar gelagert ist.