[0001] Die Erfindung betrifft eine Schiebetür, insbesondere zur Verwendung in einem Trockenbau-Tragrahmen,
wobei die Schiebetür eine entlang einer unteren Längskante der Schiebetür verlaufende
absenkbare Bodendichtung aufweist. Die Erfindung betrifft weiterhin einen Trockenbau-Tragrahmen
mit einer Schiebetür.
[0002] Trockenbau-Tragrahmen für eine Schiebetür sind beispielsweise aus der Druckschrift
EP 2 932 008 B1 bekannt. Sie weisen üblicherweise eine Mehrzahl von senkrechten Vertikalprofilen
und damit verbundenen horizontal verlaufenden Querprofilen auf. Mindestens eines der
Querprofile ist in der Regel als Laufbahn für Laufkatzen der Schiebetür ausgebildet
oder trägt eine Laufbahn.
[0003] Die Trockenbau-Tragrahmen ermöglichen ein einfaches und auch nachträgliches Aufbauen
von Wänden mit einer integrierten Schiebetür, die in die Wand einfährt. Nach dem Aufbauen
der Tragrahmen werden Seitenflächen des Tragrahmens und/oder Stirnflächen der Öffnung
für die Schiebetür mit Gipskarton oder ähnlichen für den Trockenbau geeigneten Bauplatten
verkleidet.
[0004] Aus der Druckschrift
DE 20 2014 102 418 U1 ist ein Trockenbau-Tragrahmen für eine Schiebetür bekannt, bei dem auf einfache Weise
eine Dichtung integrierbar ist. Bei geschlossener Schiebetür wird ein Spalt entlang
der oberen Kante der Schiebetür zu einem Hohlraum in der um den Tragrahmen aufgebauten
Trockenbauwand geschlossen. Die Dichtung wird mit einem Ausrückmechanismus nur in
einer Schließstellung an die Tür gedrückt, um eine reibungsfreie Bewegung der Tür
zu ermöglichen. Weitere Dichtungen sind an den vertikalen Seiten einer Türzarge angebracht.
[0005] Die beschriebene Anordnung lässt sich im Hinblick auf einen Schallschutz weiter verbessern,
indem an einem unteren Rand der Schiebetür eine absenkbare Bodendichtung eingesetzt
wird, um in der Schließstellung einen hier bestehenden Spalt ebenfalls abzudichten.
Eine derartige absenkbare Bodendichtung ist beispielsweise aus der Druckschrift
WO 2016/066576 A1 bekannt.
[0006] Trotz einer bereits guten Schalldämmung durch eine derartige Türanordnung verbleibt
die Möglichkeit, dass Schall in dem Endbereich der Bodendichtung auf der Seite, mit
der die Schiebetür in die Trockenbau-Wand einfährt, an der Bodendichtung vorbei durch
den Hohlraum, in den die Schiebtür einfährt, durchtreten kann.
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schiebetür und einen Trockenbau-Tragrahmen
mit einer Schiebetür zu schaffen, bei der die Schalldämmung weiter verbessert ist
und insbesondere ein Schalldurchtritt im Endbereich der Bodendichtung unterbunden
ist
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Schiebetür und einen Trockenbau-Tragrahmen mit einer
Schiebetür mit den Merkmalen des jeweiligen unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0009] Eine erfindungsgemäße Schiebetür der eingangs genannten Art zeichnet sich dadurch
aus, dass in einem unteren Bereich einer Stirnseite der Schiebetür eine ebenfalls
absenkbare weitere Bodendichtung angeordnet ist, die quer zu der absenkbaren Bodendichtung
verläuft.
[0010] Bei abgesenkter weiterer Bodendichtung verschließt diese einen Schallweg, der andernfalls
eine Schallübertragung unter dem Türblatt her und um das Ende der längs verlaufenden
absenkbaren Bodendichtung durch den Hohlraum, in den die Schiebetür einfährt, verlaufen
würde. Die abgesenkte weitere Bodendichtung trägt so zu einer weiter verbesserten
Schalldämmung bei. Neben einer schalldichtenden Wirkung hat die weitere Bodendichtung
auch einen wärmedämmenden Effekt und stellt einen Rauchschutz dar, da sie einen Luftzug
entlang dem genannten Weg verhindert.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Schiebetür ist die absenkbare Bodendichtung
mit einem Einbauprofil in eine Nut eingesetzt, die entlang einer unteren Schmalseite
der Schiebetür verläuft. Bevorzugt weist die absenkbare Bodendichtung eine Dichtung
auf, die in einem Schließzustand der Schiebetür nach unten ausfährt.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Schiebetür weist die absenkbare
Bodendichtung einen Querträger auf, der eine weitere Dichtung trägt. Der Querträger
und/oder die weitere Dichtung sind in einer Querrichtung, d.h. einer Richtung quer
zur Längserstreckung der absenkbaren Bodendichtung, länger als die Bodendichtung breit
ist, um den Schallweg um das Ende der absenkbaren Bodendichtung herum verschließen
zu können. Vorteilhaft erstreckt sich die die weitere Dichtung, ggf. mitsamt dem Querträger,
mindestens über die Dicke der Schiebetür und steht bevorzugt seitlich über ein Türblatt
der Schiebetür hinaus, wodurch der durch den Hohlraum, in den die Schiebetür einfährt,
verlaufende Schallweg bestmöglich verschlossen wird.
[0013] Bevorzugt ist die weitere absenkbare Bodendichtung mit der absenkbaren Bodendichtung
gekoppelt. Beispielsweise kann der Querträger der weiteren Bodendichtung an einer
sich absenkende Komponente der absenkbaren Bodendichtung montiert sein. Auf diese
Weise kann die Bewegungsmechanik der längs verlaufenden absenkbaren Bodendichtung
für die quer verlaufende weitere Bodendichtung mit verwendet werden. Da die Länge
der weiteren Bodendichtung verglichen mit der Länge der längs verlaufenden Bodendichtung
klein ist, kann die Bewegungsmechanik der längs verlaufenden Bodendichtung das zusätzliche
Gewicht problemlos aufnehmen.
[0014] Die weitere Dichtung ist bevorzugt in Längsrichtung absenkbaren Bodendichtung gesehen
hinter der einfahrenden Stirnseite der Schiebetür angeordnet. Die Vorder- und Rückseite
des Türblatts brauchen somit nicht modifiziert zu werden, um die weitere absenkbare
Bodendichtung montieren zu können bzw. sie mit der absenkbaren Komponente der der
längs verlaufenden Bodendichtung zu koppeln.
[0015] Ein erfindungsgemäßer Trockenbau-Tragrahmen weist vertikale Pfostenprofile und Querprofile
auf, die einen mit Trockenbauplatten zu verkleidenden Wandabschnitt bilden, und ein
Laufschienenprofil, an dem eine Schiebetür verschiebbar geführt ist. Der Trockenbau-Tragrahmen
zeichnet sich durch Einsatz einer zuvor beschriebenen Schiebetür aus. Es ergeben sich
die im Zusammenhang mit der Schiebetür zuvor beschriebenen Vorteile im Hinblick auf
eine verbesserte Schall- und Wärmedämmung und einen Rauchschutz.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mit Hilfe von Figuren
näher erläutert. Die Figuren zeigen:
- Fig. 1
- eine Gesamtansicht eines Trockenbau-Tragrahmens mit einer Schiebetür in einem Vertikalschnitt;
- Fig. 2
- eine Detailansicht eines Ausschnitts aus der Fig. 1; und
- Fig. 3
- eine isometrische Ansicht eines Eckbereichs der Schiebetür gemäß Fig. 2.
[0017] Fig. 1 zeigt einen Trockenbau-Tragrahmen 1 (nachfolgend abkürzend als Tragrahmen
1 bezeichnet) in einer vertikalen Schnittansicht. Der Tragrahmen 1 ist auf einem Boden
2 aufgebaut.
[0018] Der Tragrahmen 1 weist ein Bodenprofil 3, mehrere vertikale Pfostenprofile 4 sowie
Querprofile 5 auf. Je nach Größe, insbesondere Breite des Tragrahmens 1, kann die
Anzahl der Pfostenprofile 4 variieren. Ein oberes der Querprofile 5 stellt ein Deckenprofil
dar, das sich über die gesamte Breite des Tragrahmens 1 erstreckt, wohingegen das
Bodenprofil 2 in zwei Abschnitte unterteilt ist, so dass ein Durchgangsbereich ausgespart
ist. Der Tragrahmen 1 ist dabei gemäß baulicher Bestimmungen ausgebildet und den gegebenen
Maßen angepasst.
[0019] Unterhalb des Deckenprofils und im Wesentlichen parallel zu diesem verläuft ein Laufschienenprofil
6, an dem eine Schiebetür 9 verschiebbar gelagert ist. Die Schiebetür 9 ist in der
Fig. 1 im geschlossenen Zustand (Schließstellung) gezeigt. Sie kann zum Öffnen entlang
des Laufschienenprofils 6 in der Figur 1 nach links verschoben werden. Die Schiebetür
9 ist über Laufkatzen 7 in oder an dem Laufschienenprofil 6 geführt, wobei ein Türblatt
der Schiebetür 9 mit Hilfe eines Verbindungsprofils 8 an den Laufkatzen 7 montiert
ist.
[0020] Nach der Montage des gezeigten Tragrahmens 1 werden die zwischen den jeweils äußeren
Pfostenprofilen 4 verbleibenden Abschnitte - der Abschnitt, in den die Schiebetür
9 einfährt, sowie der sich oberhalb der Tür befindende Abschnitt - durch Trockenbauplatten,
beispielsweise Gipskartonplatten verblendet, um eine Trockenbauwand mit einem Hohlraum,
in den die Schiebetür 9 einfahren kann, zu bilden.
[0021] An ihrer unteren Seite ist die Schiebetür 9 mit einer absenkbaren Bodendichtung 10
versehen. Diese ist bevorzugt entlang der gesamten Breite der Schiebetür 9 ausgebildet
und beispielsweise in eine entsprechende Nut (vgl. Nut 17 in Fig. 3) mittig in das
Türblatt eingelassen.
[0022] Fig. 2 zeigt den Bereich der unteren Ecke der Schiebetür 9 auf der Seite des Hohlraums,
in den die Schiebetür 9 einfährt, vergrößert. Der in Fig. 2 dargestellte Bereich der
Anordnung aus dem Trockenbau-Tragrahmen 1 und der Schiebetür 9 ist in der Fig. 1 als
Bereich "II" gekennzeichnet.
[0023] Es ist gut die absenkbare Bodendichtung 10 zu erkennen, die ein in das Türblatt eingelassenes
Einbauprofil 11 und eine aus diesem herausfahrbare Dichtung 12 umfasst. In dem Einbauprofil
11 ist eine Mechanik angeordnet, die eine Bewegung eines z.B. in Schließrichtung nach
vorne hervorstehenden Tastfingers auf die Dichtung 12 überträgt. Der Tastfinger verfährt
beim Schießen der Schiebetür 9 gegen eines der vertikalen Pfostenprofile 4, wodurch
die Dichtung 12 abgesenkt wird.
[0024] Anmeldungsgemäß ist im unteren Bereich der Stirnseite der Schiebetür 9 eine weitere
absenkbare Bodendichtung 13 vorhanden, die zusammen mit der Dichtung 12 der absenkbaren
Bodendichtung 10 abgesenkt wird. Diese weitere absenkbare Bodendichtung 13 verläuft
quer zu der zuvor beschriebenen absenkbaren Bodendichtung 10 und wird daher nachfolgend
auch als Querdichtung 13 bezeichnet.
[0025] Die Querdichtung 13 umfasst einen Querträger 14, in den eine weitere Dichtung 15
eingesetzt ist. Die weitere Dichtung 15 entspricht bezüglich ihres Materials und ihrer
Geometrie bevorzugt der Dichtung 12. Sie ist in jedem Fall länger als die absenkbaren
Bodendichtung 10 breit ist und erstreckt sich im vorliegenden Fall über zumindest
die Breite des Türblatts der Schiebetür 9. Bevorzugt erstreckt sie sich über die lichte
Weite der Öffnung zwischen den Pfostenprofilen 4, zwischen die die Schiebetür 9 einfährt.
Der Querträger 14 liegt dabei an der Stirnseite des Türblatts an, so dass zwischen
dem Querträger 14 und dem Türblatt möglichst kein schalltragender Spalt verbleibt.
[0026] Bei abgesenkter Querdichtung 13 verschließt diese mit dem Querträger 14 und der weiteren
Dichtung 15 einen Schallweg, der andernfalls eine Schallübertragung unter dem Türblatt
her und um das Ende der Dichtung 12 durch den Hohlraum, in den die Schiebetür 9 einfährt,
verlaufen würde. Die abgesenkte Querdichtung 13 trägt so zu einer weiter verbesserten
Schalldämmung bei. Zudem ergeben sich ein wärmedämmender Effekt und auch ein Rauchschutz,
da ein Luftzug durch den Hohlraum unterbunden wird.
[0027] Fig. 3 zeigt den Eckbereich der Schiebetür 9 in einer isometrischen Darstellung ohne
den Trockenbau-Tragrahmen 1. In dieser Darstellung ist die einfahrende Stirnseite
der Schiebetür 9 mit dem Bezugszeichen 16 gekennzeichnet. Im unteren Abschnitt der
Schiebetür 9 ist eine Nut 17 in der Schiebetür 9 zu sehen. In diese Nut 17 ist die
absenkbare Bodendichtung 10 mit ihrem Einbauprofil 11 eingesetzt.
[0028] Die Öffnung der Nut 17 ermöglicht es, die Querdichtung 13 mit einer sich absenkenden
Komponente der absenkbaren Bodendichtung 10 zu koppeln. Beispielsweise kann der Querträger
14 so ausgebildet sein, dass er an einen Träger der Dichtung 12 angeclipst werden
kann. Die Querdichtung 13 bewegt sich dann ohne weiteren Aufwand synchron mit der
Dichtung 12. Die Querdichtung 13ist dabei in Längsrichtung der absenkbaren Bodendichtung
10 gesehen hinter der einfahrenden Stirnseite 16 der Schiebetür 9 angeordnet. Die
Vorder- und Rückseite des Türblatts der Schiebetür 9 brauchen somit nicht modifiziert
zu werden, um die Querdichtung 13 montieren zu können bzw. sie mit der absenkbaren
Komponente der der längs verlaufenden Bodendichtung 10 zu koppeln. Die Kopplung erfolgt
durch das offene, die Stirnseite 16 durchdringende Ende der Nut 17.
[0029] Es versteht sich, dass entlang vertikaler Kanten der Schiebetür 9 feststehende und/oder
entlang einer oberen Kante sich im Schließzustand anlegende weitere Dichtungen zur
Schalldämmung angeordnet sein können.
Bezugszeichen
[0030]
- 1
- Tragrahmen
- 2
- Boden
- 3
- Bodenprofil
- 4
- Pfostenprofil
- 5
- Querprofil
- 6
- Laufschienenprofil
- 7
- Laufkatze
- 8
- Verbindungsprofil
- 9
- Schiebetür
- 10
- absenkbare Bodendichtung
- 11
- Einbauprofil
- 12
- Dichtung
- 13
- absenkbare weitere Bodendichtung (Querdichtung)
- 14
- Querträger
- 15
- weitere Dichtung
- 16
- Stirnseite (der Schiebetür 9)
- 17
- Nut
1. Schiebetür (9), die eine entlang ihres unteren Rands verlaufende absenkbare Bodendichtung
(10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in einem unteren Bereich einer Stirnseite (16) der Schiebetür (9) eine ebenfalls
absenkbare weitere Bodendichtung (13) angeordnet ist, die quer zu der absenkbaren
Bodendichtung (10) verläuft.
2. Schiebetür (9) nach Anspruch 1, bei der die absenkbare Bodendichtung (10) mit einem
Einbauprofil (11) in eine Nut (17) eingesetzt ist, die entlang einer unteren Schmalseite
der Schiebetür (9) verläuft.
3. Schiebetür (9) nach Anspruch 2, bei der die absenkbare Bodendichtung (10) eine Dichtung
(12) aufweist, die in einem Schließzustand der Schiebetür (9) nach unten ausfährt.
4. Schiebetür (9) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die weitere absenkbare Bodendichtung
(13) einen Querträger (14) aufweist, der eine weitere Dichtung (15) trägt.
5. Schiebetür (9) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der Querträger (14) und/oder
die weitere Dichtung (15) sich mindestens über die Dicke der Schiebetür (9) erstrecken.
6. Schiebetür (9) nach Anspruch 5, bei der Querträger (14) und/oder die weitere Dichtung
(15) seitlich über ein Türblatt der Schiebetür (9) hervorsteht.
7. Schiebetür (9) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der die weitere absenkbare Bodendichtung
(13) mit der absenkbaren Bodendichtung (10) gekoppelt ist.
8. Schiebetür (9) nach Anspruch 4 und 7, bei der Querträger (14) an einer sich absenkende
Komponente der absenkbaren Bodendichtung (10) montiert ist.
9. Trockenbau-Tragrahmen (1) mit vertikalen Pfostenprofilen (4) und Querprofilen (5),
die einen mit Trockenbauplatten zu verkleidenden Wandabschnitt bilden, und mit einem
Laufschienenprofil (6), an dem eine Schiebetür (9) verschiebbar geführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiebetür (9) gemäß einem der vorherigen Ansprüche ausgebildet ist.