[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorichtung sowie ein Verfahren zum Montieren
und Lagern einer Welle einer Rollladeneinrichtung in einem bauseitig vorhandenen Rollladenkasten
der Rollladeneinrichtung. Die Vorrichtung sowie das Verfahren können immer dann zum
Einsatz kommen, wenn oberhalb einer Gebäudeöffnung, die mit einem Rollladenpanzer
der Rollladeneinrichtung verschlossen werden soll, ein dort leer, d.h. ohne Welle
und Rollladenpanzer, vormontierter Rollladenkasten vorhanden ist. Es wird im Sinne
der vorliegenden Anmeldung dann von einem bauseitig vorhandenen (leeren) Rollladenkasten
gesprochen. Dieser kann von einem beliebigen Dritten, beispielsweise dem Rohbauunternehmen,
oder dem Rolladenbauer selbst eingebaut worden sein.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Es ist bekannt, in bauseitig vorhandene (leere) Rollladenkästen eine Welle zu montieren,
mit deren Hilfe der Rollladenpanzer auf- und abgewickelt werden kann. Dabei muss die
regelmäßig von Hand durchgeführte Montage der Welle, im Falle einer Motorwelle einschließlich
des sie antreibenden Elektromotors, sowie sämtlicher Komponenten, die zur Lagerung
der Welle erforderlich sind, durch eine relativ kleine bzw. schmale Öffnung in dem
Rollladenkasten erfolgen. Die Montage ist dementsprechend kompliziert, da eine Vielzahl
von Montagehandgriffen in dem beengten Rollladenkasten sowie durch die schmale Öffnung
in dem Rollladenkasten hindurch ausgeführt werden müssen. Außerdem müssen benötigte
Werkzeuge wie Akkuschrauber etc. durch die schmale Öffnung eingeführt werden.
[0003] Um eine komplizierte Montage der diversen Bauteile auf der Baustelle zu vermeiden,
wird von den Rohbauunternehmen gelegentlich gar kein Rollladenkasten oberhalb der
Gebäudeöffnung des Rohbaus angeordnet. In derartigen Fällen kann eine Komplettmontage
der Welle, der Lagereinrichtung der Welle sowie des Rollladenpanzers in dem Rolladenkasten
im Werk des Rollladenbauers oder vor Ort auf der Baustelle erfolgen. Die so komplett
vormontierte Rollladeneinrichtung kann dann an einer Fenstereinheit montiert und auf
der Baustelle zusammen mit der Fenstereinheit in die Gebäudeöffnung eingebaut werden.
Ein kompliziertes Über-Kopf-Montieren der einzelnen Bauteile in einen bauseitig vorhandenen
(leeren) Rollladenkasten entfällt bei dieser bekannten Methode in vorteilhafter Weise.
[0004] Aus verschiedenen Gründen werden jedoch vielfach von Rohbauunternehmen bauseitig
(leere) Rollladenkästen vorgesehen. Es besteht daher das Bedürfnis, die Vorteile einer
kompletten Vormontage einer Rollladeneinrichtung (Rollladenkasten mit in ihm angeordneter
Welle und Rollladenpanzer) auch dann so weit wie möglich verwirklichen zu können,
wenn oberhalb der Gebäudeöffnung des Rohbaus bereits ein (leerer) Rollladenkasten
vorhanden ist.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung sowie ein Verfahren
zum Montieren und Lagern einer Welle einer Rollladeneinrichtung in einem bauseitig
bereits vorhandenen Rollladenkasten der Rollladeneinrichtung zu schaffen, welche bzw.
welches es ermöglicht, die Welle zum Ab- und Aufwickeln des Rollladenpanzers möglichst
unkompliziert durch eine schmale Öffnung in dem Rollladenkasten hindurch in selbigem
zu montieren.
b) Lösung der Aufgabe
[0006] Diese Aufgabe wird mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Weitere Merkmale der
vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zum Montieren und Lagern wenigstens einer Welle
einer Rollladeneinrichtung in einem bauseitig vorhandenen Rollladenkasten der Rollladeneinrichtung
vorgeschlagen, die wenigstens zwei Montage- und Lagereinheiten zum Montieren und Lagern
der drehbaren Welle in dem Rollladenkasten umfasst. Jede der beiden Montage- und Lagereinheiten
ist dazu bestimmt, an jeweils einem Ende der Welle angeordnet zu werden. Jede der
beiden Montage- und Lagereinheiten zeichnet sich dadurch aus, dass sie bei innerhalb
des Rollladenkastens befindlicher Welle von einem Montagezustand, in welchem sie aufgrund
ihrer schmalen Geometrie durch eine Öffnung des Rollladenkastens hindurch in den Rollladenkasten
einführbar ist, in einen Lagerzustand, in welchem sie aufgrund ihrer breiten Geometrie
nicht mehr durch die Öffnung in dem Rollladenkasten passt und ein Rollladenpanzer
der Rollladeneinrichtung bestimmungsgemäß auf die Welle auf- sowie von der Welle abwickelbar
ist, überführbar ist.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann mehr als zwei Montage- und Lagereinheiten umfassen,
wenn eine relativ breite Gebäudeöffnung von zwei oder mehr, unabhängig voneinander
bewegbaren Rollladenpanzern verschlossen können werden soll. Beispielsweise können
im Fall von zwei Rollladenpanzern und demensprechend einer ersten und einer zweiten
Welle drei Montage- und Lagereinheiten zum Einsatz kommen, wobei die mittlere Montage-
und Lagereinheit eine Doppelfunktion ausübt, nämlich einerseits der Montage und Lagerung
eines Endes der ersten Welle sowie andererseits der Montage und Lagerung eines Endes
des zweiten Welle dient.
[0009] Die jeweilige Montage- und Lagereinheit weist in dem Montagezustand einerseits und
in dem Lagerzustand andererseits unterschiedliche geometrische Abmessungen auf. In
dem Montagezustand ist sie in einer Abmessungsrichtung, die senkrecht auf einer von
dem Rollladenpanzer in abgewickeltem Zustand aufgespannten Ebene steht, so schmal,
dass sie durch eine in üblicher Weise geringe Weite aufweisende Öffnung in dem Rollladenkasten
passt. In dem Montagezustand kann die Welle samt der beiden an ihren Enden angeordneten
Montage- und Lagereinheiten daher problemlos und einfach in den Rollladenkasten eingebracht
werden.
[0010] Da die Öffnungen im Querschnitt der Rollladenkästen betrachtet regelmäßig außermittig
angeordnet sind, befindet sich die Welle nach dem Einbringen in den Hohlraum des Rollladenkastens
ihrerseits an einer außermittigen Stelle, an welcher sie einen Rollladenpanzer nicht
bestimmungsgemäß auf- und abwickeln kann. Er würde mit einer der Innenwandungen des
Rollladenkastens kollidieren.
[0011] Erfindungsgemäß ist daher die jeweilige Montage- und Lagereinheit von dem schmalen
Montagezustand in den Lagerzustand überführbar, in welchem sie eine solche räumliche
Lage der Welle in dem Hohlraum des Rollladenkastens gewährleistet, in welcher sie
den Rollladenpanzer auf- und abwickeln kann, ohne dass der Rollladenpanzer mit Innenwandungen
des Hohlraums des Rollladenkastens kollidiert. In ihrem Lagerzustand ist die Montage-
und Lagereinheit in der Abmessungsrichtung, die senkrecht auf der von dem Rollladenpanzer
in abgewickeltem Zustand aufgespannten Ebene steht, so breit, dass sie nicht durch
die schmale Öffnung in dem Rollladenkasten passt.
[0012] Die Bezeichnung "Montage- und Lagereinheit" wurde vorliegend gewählt, um deutlich
zu machen, dass die Montage- und Lagereinheit erfindungsgemäß zwei Funktionen ausübt.
Zum einen trägt sie die Welle während diese bei der Montage durch die Öffnung in dem
Rollladenkasten in dessen Hohlraum eingeführt wird. Zum anderen lagert sie die Welle
in ihrer bestimmungsgemäßen räumlichen Lage innerhalb des Rollladenkastens derart,
dass sich die Welle zum Ab- bzw. Aufwickeln des Rollladenpanzers problemlos drehen
kann. Der Montagezustand dient der Montage der Welle in dem Rollladenkasten und der
Lagerzustand dient dem Lagern der Welle in dem Rollladenkasten für deren bestimmungsgemäßen
Betrieb.
[0013] Die Montage- und Lagereinheit umfasst vorzugsweise ein längliches Lagerteil zur lagernden
Aufnahme eines Endes der Welle, ein längliches Steckteil zum Einführen des Lagerteils
in den Rollladenkasten und ein längliches Strebenteil zum Fixieren des Lagerteils
in einer Lagerstellung, welche es in dem Lagerzustand einnimmt. Dabei verbindet ein
erstes Gelenk das Lagerteil mit dem Steckteil und ein zweites Gelenk das Lagerteil
mit dem Strebenteil. Das erste Gelenk ermöglicht das Überführen einer derartigen Montage-
und Lagereinheit von dem Montagezustand in den Lagerzustand und umgekehrt durch eine
Schwenkbewegung des Lagerteils.
[0014] In vorteilhafter Weise ist das erste Gelenk an einem ersten Ende des Lagerteils angeordnet,
während das zweite Gelenk an einem zweiten Ende des Lagerteils angeordnet ist, das
von dem ersten Ende des Lagerteils abgewandt ist.
[0015] In dem Montagezustand bilden das Lagerteil, das Steckteil und das Strebenteil vorzugsweise
eine sich im Wesentlichen geradlinig erstreckende Einheit. In dieser Konfiguration
ist die Montage- und Lagereinheit derart schmal, dass sie durch eine übliche Öffnung
eines Rollladenkastens mit einer Weite von 60 mm bis 100 mm hindurchgeführt werden
kann.
[0016] In dem Montagezustand können in einer Blickrichtung senkrecht zu einer von dem Rollladenpanzer
in abgewickeltem Zustand aufgespannten Ebene das Lagerteil und das Steckteil übereinander
angeordnet sein sowie das Lagerteil und das Strebenteil nebeneinander liegen. Dies
ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise die Bildung der sich im Wesentlichen geradlinig
erstreckenden Einheit. Außerdem wird das Strebenteil, das während des Einführens der
Montage- und Lagereinheit in den Rollladenkasten keine Funktion hat, in einer Breitenabmessung
sparenden Weise neben dem Lagerteil geparkt. Bei Bedarf kann das jeweilige Steckteil
von Hand oder mit einem Hilfsmittel ergriffen werden, um die Welle samt den beiden
Montage- und Lagereinheiten in den Rollladenkasten einzuführen.
[0017] In dem Lagerzustand können das Lagerteil, das Steckteil und das Strebenteil jeweils
zumindest abschnittsweise die Schenkel eines Dreiecks bilden. Um zu vermeiden, dass
das Strebenteil während des geometrischen Überführens der Montage- und Lagereinheit
von dem Montagezustand in den Lagerzustand mit einer Innenwandung des Rollladenkastens
kollidiert, kann das Strebenteil eine Ausbuchtung aufweisen, in welche die Innenwand
des Rollladenkastens kollisionsfrei eingreifen kann.
[0018] Erfindungsgemäß wird des Weiteren ein Verfahren zum Montieren und Lagern einer Welle
einer Rollladeneinrichtung in einem bauseitig vorhandenen Rollladenkasten der Rollladeneinrichtung
vorgeschlagen. Das Verfahren umfasst folgende Schritte:
Zunächst wird eine vormontierte Baueinheit bereitgestellt, die wenigstens eine Welle
sowie entsprechend der erfindungsgemäßen Vorrichtung an jedem Ende der Welle eine
Montage- und Lagereinheit aufweist. In diesem Zusammenhang ist denkbar, die vorgenannte
Baueinheit bereits im Werk des Rollladenherstellers vorzumontieren oder diese Montage
erst auf der Baustelle vorzunehmen, auf welcher die Baueinheit in den Rollladenkasten
einzubauen ist.
[0019] Die jeweilige Montage- und Lagereinheit wird in ihrer Geometrie derart eingestellt,
dass sie den Montagezustand einnimmt, in welchem sie eine Montagebreite aufweist,
die kleiner ist als eine Weite der Öffnung des Rollladenkastens.
[0020] Die vormontierte Baueinheit umfassend die Welle und die beiden Montage- und Lagereinheiten
wird in ihrem Montagezustand zumindest teilweise durch die Öffnung in den Rollladenkasten
eingeführt.
[0021] Nachdem die Welle in den Hohlraum des Rollladenkastens eingeführt wurde, wird die
jeweilige Montage- und Lagereinheit in ihrer Geometrie derart eingestellt, dass sie
einen Lagerzustand einnimmt. In diesem Lagerzustand der Montage- und Lagereinheit
kommt die Welle so zu liegen, dass um sie herum in jeder von ihr wegweisenden Radialrichtung
genügend Freiraum vorhanden ist, um den Rollladenpanzer der Rollladeneinrichtung ohne
Kollision mit einer Innenwandung des Rollladenkastens auf die Welle auf- sowie von
der Welle abwickeln zu können.
[0022] Schließlich wird die jeweilige Montage- und Lagereinheit in ihrem Lagerzustand fixiert,
um sie in ihrer in diesem Zustand eingenommenen Geometrie vorzugsweise formschlüssig
zu sichern. Dadurch wird gewährleistet, dass die Welle innerhalb des Hohlraums des
Rollladenkastens dauerhaft in derjenigen räumlichen Lage verbleibt, die ein bestimmungsgemäßes
Auf- und Abwickeln des Rollladenpanzers ermöglicht.
[0023] Nachdem die in dem Rollladenkasten befindlichen Montage- und Lagereinheiten in ihrem
Lagerzustand fixiert wurden kann der Rollladenpanzer an der Welle angebracht werden.
Er wird hierzu an der Welle befestigt und anschließend durch Drehen der Welle auf
diese aufgewickelt.
[0024] Alternativ besteht vor allem bei relatv leichten Rollladenpanzern die Möglichkeit,
den Rollladenpanzer bereits vor dem Einführen der vormontierten Baueinheit in den
Rollladenkasten an der Welle zu befestigen. Das Einführen der vormontierten Baueinheit
in den Rollladenkasten erfolgt dann mit von der Welle herabhängendem Rollladenpanzer,
d.h. in seinem abgewickelten Zustand. Spätestens nachdem die in dem Rollladenkasten
befindlichen Montage- und Lagereinheiten in ihrem Lagerzustand fixiert wurden, kann
der Rollladenpanzer wie bei seinem erst nach dem Einbau der Welle in den Rollladenkasten
erfolgenden Befestigen an der Welle auf selbige aufgewickelt werden.
[0025] Die jeweilige Montage- und Lagereinheit weist in ihrem Montagezustand einerseits
und ihrem Lagerzustand andererseits die bereits voranstehend erläuterten, unterschiedlichen,
äußeren Abmessungen auf. Die unterschiedlichen, äußeren Abmessungen zeichnen sich
dadurch aus, dass die Montage- und Lagereinheit in dem Montagezustand eine deutlich
geringere Breitenabmessung aufweist als in ihrem Lagerzustand. Hierdurch wird ermöglicht,
die Montage- und Lagereinheiten in ihrem Montagezustand durch eine verhältnismäßig
schmale Öffnung in einem Rollladenkasten hindurchzuführen.
[0026] Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise jeweils eine Montage-
und Lagereinheit verwendet, die ein längliches Lagerteil zur lagernden Aufnahme eines
Endes der Welle, ein längliches Steckteil zum Einführen des Lagerteils in den Rollladenkasten
und ein längliches Strebenteil zum Fixieren des Lagerteils in einer Lagerstellung,
welche es in dem Lagerzustand einnimmt, aufweist. Dabei verbindet ein erstes Gelenk
das Lagerteil mit dem Steckteil, während ein zweites Gelenk das Lagerteil mit dem
Strebenteil verbindet.
[0027] Das Einstellen des Montagezustands der jeweiligen Montage- und Lagereinheit kann
in dem erfindungsgemäßen Verfahren derart erfolgen, dass das Lagerteil, das Steckteil
und das Strebenteil eine sich im Wesentlichen geradlinig erstreckende Einheit bilden.
[0028] Das Einstellen des Montagezustands der jeweiligen Montage- und Lagereinheit erfolgt
vorzugsweise derart, dass in einer Blickrichtung senkrecht zu einer von dem Rollladenpanzer
in abgewickeltem Zustand aufgespannten Ebene das Lagerteil und das Steckteil übereinander
angeordnet sind sowie das Lagerteil und das Strebenteil nebeneinander liegen.
[0029] Das geometrische Einstellen des Lagerzustands der jeweiligen Montage- und Lagereinheit
erfolgt durch Drehen bzw. Schwenken des Lagerteils um eine Gelenkachse des ersten
Gelenks sowie Drehen bzw. Schwenken des Strebenteils um eine Gelenkachse des zweiten
Gelenks derart, dass zumindest Abschnitte des Lagerteils, des Steckteils und des Strebenteils
Schenkel eines Dreiecks bilden.
[0030] Besonders vorteilhaft ist es, vor dem zumindest teilweisen Einführen der vormontierten
Baueinheit in den Hohlraum des Rollladenkastens das jeweilige Steckteil an einer Grundschiene
zu befestigen, mit deren Hilfe das zumindest teilweise Einführen der vormontierten
Baueinheit in den Rollladenkasten durchgeführt wird. Hierzu kann die jeweilige Grundschiene
von einem Monteur von Hand erfasst werden, um dann durch Anheben der Grundschiene
die vormontierte Baueinheit, die sich an den oberen Enden der beiden Grundschienen
befindet, in den Hohlraum des Rollladenkastens zu heben.
[0031] Nach dem zumindest teilweisen Einführen der vormontierten Baueinheit in den Hohlraum
des Rollladenkastens kann die jeweilige Grundschiene an einer Wandung der von dem
Rollladenpanzer zu verschließenden Gebäudeöffnung, an einem Fenster- oder Türstock
oder an einem Blindstock, der in die Gebäudeöffnung eingebaut ist, befestigt werden.
Dies ist im Vergleich zu herkömmlichen Montageverfahren zum Montieren von Wellen in
bauseitig vorhandenen Rollladenkästen deshalb besonders vorteilhaft, weil die Gewichtskraft
der Welle und des Rollladenpanzers direkt in die Wandung der Gebäudeöffnung, in den
Fenster- oder Türstock oder in den Blindstock eingeleitet wird.
[0032] Die herkömmlichen Montageverfahren sehen hingegen vor, die Welle in den gegenüberliegenden
Stirnseiten des Rollladenkastens zu montieren, so dass die Gewichtskraft der Welle
und des Rollladenpanzers von den Stirnseitenwandungen des Rollladenkastens zu tragen
ist. Da die Beschaffenheit und somit Tragfähigkeit des Rollladenkastens häufig nicht
genau bekannt ist und/oder während der Montage der Welle ungewollte Beschädigungen
der Stirnseitenwandungen auftreten, stellt das Einleiten der Gewichtskraft der Welle
und des Rollladenpanzers in die Stirnseitenwandungen ein unbekanntes Risiko dar. Die
Welle kann in unerwünschter Weise aus ihrer räumlichen Solllage geraten, so dass der
Rollladenpanzer verkanten und in Folge davon festfahren kann.
[0033] Das Fixieren der jeweiligen Montage- und Lagereinheit in ihrem Lagerzustand und somit
das Fixieren des jeweiligen Lagerteils in seiner Lagerstellung kann durch Befestigen
des jeweiligen Strebenteils vorzugsweise an der jeweiligen Grundschiene erfolgen.
[0034] Des Weiteren kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens an der Grundschiene
in vorteilhafter Weise jeweils eine Führungsschiene zum seitlichen Führen des Rollladenpanzers
befestigt werden. Alternativ können die Grundschiene und die Führungsschiene als eine
einteilige Schiene ausgeführt werden, die gleichzeitig sowohl dem Einführen der vormontierten
Baueinheit in den Rollladenkasten als auch dem seitlichen Führen des Rollladenpanzers
im Normalbetrieb der Rollladeneinrichtung dient.
c) Ausführungsbeispiel
[0035] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des
erfindungsgemäßen Verfahrens beispielhaft anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Ansicht einer Montage- und Lagereinheit in ihrem Montagezustand, wobei die Blickrichtung
der Zeichnung in Axialrichtung einer ebenso gezeigten Motorwelle verläuft;
- Fig. 2:
- eine Ansicht der in Fig. 1 gezeigten Montage- und Lagereinheit, wobei zusätzlich der
Querschnitt eines Rollladenkastens gezeigt ist und die Montage- und Lagereinheit durch
eine Öffnung in dem Rollladenkasten in denselben eingeführt wird; und
- Fig. 3:
- eine Ansicht ähnlich Fig. 2, wobei die Montage- und Lagereinheit ihren Lagerzustand
eingenommen hat, in welchem ein Rollladenpanzer nach Befestigung an der Motorwelle
auf- und abgewickelt werden kann.
[0036] In Fig. 1 ist eine Montage- und Lagereinheit zu erkennen, die sich bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel aus einem länglichen Steckteil 1, einem länglichen Lagerteil 2
und einem länglichen Strebenteil 3 zusammensetzt. Bei dem Steckteil 1, dem Lagerteil
2 und dem Strebenteil 3 handelt es sich um Teile aus Flachmaterial, beispielsweise
Metall oder einem geeigneten anderen Werkstoff.
[0037] In Fig. 1 ist außerdem eine Welle zu erkennen, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
von einer Motorwelle 4 zum Auf- und Abwickeln eines Rollladenpanzers 8 (vgl. Fig.
3) gebildet wird. Selbstverständlich kann alternativ auch eine beispielsweise mit
Hilfe eines Bandes manuell drehbare Welle zum Einsatz kommen. Die Motorwelle 4 weist
in herkömmlicher Weise einen Wellenkörper sowie einen Elektromotor auf, mit dessen
Hilfe der Wellenkörper drehend angetrieben werden kann. Zwei Montage- und Lagereinheiten
der in Fig. 1 gezeigten Art bilden eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Montieren
und Lagern der Motorwelle 4 einer Rollladeneinrichtung in einem bauseitig vorhandenen
Rollladenkasten 6 (vgl. Fig. 2 und 3).
[0038] Das Steckteil 1, das Lagerteil 2 und das Strebenteil 3 befinden sich in Fig. 1 in
ihrem Montagezustand. In diesem Zustand sind sie derart linear ausgerichtet, dass
ihre Längsachsen jeweils parallel zueinander verlaufen, d.h. in Fig. 1 in Vertikalrichtung.
Dabei befindet sich das Steckteil 1 unterhalb des Lagerteils 2, während das Strebenteil
3 bei Betrachtung in Fig. 1 von links oder rechts mit Ausnahme seines unteren Endes
neben dem Lagerteil 2 angeordnet ist.
[0039] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel liegen das Steckteil 1 und das Strebenteil
3 in Blickrichtung der Fig. 1 vor dem Lagerteil 2, d.h. auf derselben Seite des Lagerteils
2 bzw. in einer Ebene, die in Blickrichtung der Fig. 1 vor der von dem plattenförmigen
Lagerteil 2 aufgespannten Ebene liegt. Der untere Bereich des Strebenteils 3 kann
hinreichend aus der Zeichenebene der Fig. 1 herausgebogen werden, um eine mechanische
Kollision des Strebenteils 3 mit dem Steckteil 1 zu vermeiden.
[0040] Das Steckteil 1 ist über ein erstes Gelenk 7 mit dem Lagerteil 2 verbunden, so dass
das Lagerteil 2 relativ zu dem Steckteil 1 verschwenkt werden kann. Des Weiteren ist
das Strebenteil 3 über ein zweites Gelenk 11 mit dem Lagerteil 2 verbunden, so dass
das Strebenteil 3 relativ zu dem Lagerteil 2 verschwenkt werden kann. Wie in Fig.
1 zu erkennen ist, befindet sich das erste Gelenk 7 am unteren Ende des Lagerteils
2, während sich das zweite Gelenk 11 am oberen Ende des Lagerteils 2 befindet.
[0041] Das Lagerteil 2 dient der drehbaren Lagerung des Wellenkörpers der Motorwelle 4.
Zwischen zwei Lagerteilen 2 der gezeigten Art, die in Blickrichtung der Fig. 1 hintereinander
angeordnet sind, wird der Wellenkörper der Motorwelle 4 drehbar gehalten und kann
zum Auf- bzw. Abwickeln des Rollladenpanzers 8 von ihrem Elektromotor angetrieben
werden.
[0042] In ihrem in Fig. 1 gezeigten Montagezustand weist die Montage- und Lagereinheit ihre
schmalstmögliche Montagebreite B auf, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel gleichzeitig
der Breite des Lagerteils 2 entspricht. Lediglich die an der Motorwelle 4 angebrachte
Einhängevorrichtung 13 zum späteren Einhängen des Rollladenpanzers 8 ragt in Fig.
1 nach links und rechts über die Breite des Lagerteils 2 ein wenig hinaus und bildet
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel dadurch eine maximale Breite B' der vormontierten
Baueinheit, die durch eine Öffnung 14 (vgl. Fig. 2) in dem Rollladenkasten 6 hindurchgeführt
werden können muss. Der in Fig. 1 gezeigte Montagezustand zeichnet sich durch eine
Geometrie aus, in welcher die Montage- und Lagereinheit ihre geringste äußere Breitenabmessung
in Form der Montagebreite B aufweist.
[0043] Ein Beispiel für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachfolgend
anhand der Fig. 2 und 3 beschrieben.
[0044] In den Fig. 2 und 3 ist ein im Querschnitt dargestellter Rollladenkasten 6 zu erkennen,
der einen Hohlraum 15 zur Aufnahme der Motorwelle 4 sowie des Rollladenpanzers 8 aufweist.
Der Hohlraum 15 ist durch die in Fig. 2 gekennzeichnete Öffnung 14 mit der ebenso
in Fig. 2 gekennzeichneten Weite W von außen zugänglich. Durch die Öffnung 14 hindurch
erfolgt einerseits die Montage der Motorwelle 4 sowie andererseits das Herablassen
und Hochziehen des Rollladenpanzers 8. Nach erfolgter Montage der Motorwelle 4 in
dem Hohlraum 15 wird die Öffnung 14 teilweise mit Hilfe der in Fig. 3 gekennzeichneten
Abrollleiste 10 verschlossen.
[0045] Zur Montage der Motorwelle 4 in dem Hohlraum 15 wird zunächst eine vormontierte Baueinheit
bereitgestellt, welche die Motorwelle 4 sowie zwei Montage- und Lagereinheiten umfasst,
die jeweils das in Fig. 1 gezeigte Steckteil 1, Lagerteil 2 und Strebenteil 3 aufweisen.
Die beiden Montage- und Lagereinheiten werden dann so ausgerichtet, dass sie die in
Fig. 1 gezeigte Geometrie des Montagezustandes einnehmen.
[0046] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die vormontierte Baueinheit außerdem eine in den
Fig. 1 bis 3 im Querschnitt zu erkennende Abstandshalterstrebe 19 aufweist, die parallel
zu der Motorwelle 4 verläuft. Die Abstandshalterstrebe 19 ist an den beiden von dem
jeweiligen Steckteil 1 abgewandten Enden der Lagerteile 2 befestigt. Sie sorgt dafür,
dass der im Wesentlichen der Wellenlänge entsprechende Abstand der beiden Lagerteile
2 voneinander vor allem während des Einführens der vormontierten Baueinheit durch
die Öffnung 14 in den Rollladenkasten 6 erhalten bleibt. Dadurch wird verhindert,
dass sich die Motorwelle 4 von einem der Lagerteile 2 oder beiden Lagerteilen 2 löst
und herunterfällt, wenn sie in den Lagerteilen 2 nicht gegen eine Axialbewegung gesichert
ist.
[0047] Im nächsten Schritt werden die beiden Steckteile 1 an ihrem in Fig. 2 unteren Ende
von Hand oder mit einem Hilfsmittel ergriffen, so dass die vormontierte Baueinheit
angehoben werden kann. Wie in Fig. 2 zu sehen ist, wird die Motorwelle 4 samt den
beiden Lagerteilen 2 und den beiden Strebenteilen 3 von unten durch die Öffnung 14
in den Hohlraum 15 des Rollladenkastens 6 eingeführt. Dabei passt die vormontierte
Baueinheit mit ihrer maximalen Breite B' durch die Öffnung 14, da deren Weite W etwas
größer ist als die Breite B'.
[0048] Die Weite W der Öffnung 14 liegt bei üblichen Rollladenkästen 6 für Wohngebäude in
der Größenordnung von 60 mm bis 100 mm. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt
die Weite W ca. 80 mm und die Breite B' der an der Motorwelle 4 befindlichen Einhängevorrichtung
13 ist etwas größer als die Breite des Lagerteils 2 in Form der Montagebreite B, welche
die schmalstmögliche Breite der Montage- und Lagereinheit darstellt. Denkbar ist auch,
dass die Motorwelle 4 mit ihrer Einhängevorrichtung 13 eine Breite bzw. einen Durchmesser
aufweist, die bzw. der etwas kleiner ist als die Breite des Lagerteils 2. In diesem
Fall bildet die Breite des Lagerteils 2 nicht nur die schmalstmögliche Montagebreite
B der Montage- und Lagereinheit, sondern auch der gesamten vormontierten Baueinheit.
Allein diese Montagebreite B ist dann so auszulegen, dass sie durch die Öffnung 14
mit der Weite W passt.
[0049] Um die Montage- und Lagereinheiten von ihrem in Fig. 1 gezeigten Montagezustand in
den in Fig. 3 gezeigten Lagerzustand zu überführen, wird das jeweilige Lagerteil 2
entsprechend dem in Fig. 2 eingezeichneten Pfeil P im Uhrzeigersinn um das erste Gelenk
7 geschwenkt. Die Schwenkbewegung P kann bereits eingeleitet werden während die beiden
Steckteile 1 noch von unten durch die Öffnung 14 hindurch nach oben bewegt werden.
[0050] Nach Beendigung der Schwenkbewegung P wird schließlich der in Fig. 3 gezeigte Lagerzustand
der Montage- und Lagereinheiten erreicht. Wie in Fig. 3 zu sehen ist, bilden das Steckteil
1, das Lagerteil 2 und das Strebenteil 3 in dem Lagerzustand im Wesentlichen eine
Dreieckform, wobei das Lagerteil 2 und das Strebenteil 3 in jeweils voller Länge einen
Schenkel des Dreiecks bilden, während das Steckteil 1 nur mit einem Abschnitt seiner
Gesamtlänge einen Schenkel des Dreiecks bildet. Wie in Fig. 3 auch zu erkennen ist,
hat sich während der Schwenkbewegung P nicht nur das Lagerteil 2 relativ zu dem Steckteil
1 um das erste Gelenk 7 verschwenkt, sondern auch das Strebenteil 3 relativ zu dem
Lagerteil 2 um das zweite Gelenk 11.
[0051] Das Strebenteil 3 erstreckt sich bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel nicht vollständig
geradlinig, sondern weist in seiner unteren Hälfte eine Ausbuchtung 12 auf, die dazu
dient, während der Schwenkbewegung P eine mechanische Kollision mit einer Innenwandung
16 des Rollladenkastens 6 zu vermeiden. Die Ausbuchtung 12 erlaubt die Anwendung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung bzw. des erfindungsgemäßen Verfahrens selbst bei solchen
Weiten W der Öffnung 14, die im unteren Bereich üblicher Größenordnungen für die Weite
W liegen.
[0052] Ein Vergleich der Fig. 3 mit der Fig. 2 zeigt anschaulich, dass der in Fig. 3 gezeigte
Lagerzustand der Montage- und Lagereinheit eine gänzlich andere Geometrie aufweist
als der in Fig. 1 gezeigte Montagezustand der Montage- und Lagereinheit, aus welchem
sie sich in Fig. 2 gerade herausbewegt. Die in Fig. 3 horizontal gemessene Breite
der Montage- und Lagereinheit (von der linken Kante des Steckteils 1 bis zu dem Radius
an dem Lagerteil 2 rechts neben dem zweiten Gelenk 11) ist in etwa dreimal so groß
wie deren in Fig. 1 eingezeichnete Montagebreite B. Ein Herausziehen oder Einführen
der in Fig. 3 gezeigten Montage- und Lagereinheit aus dem oder in den Hohlraum 15
des Rollladenkastens 6 durch die Öffnung 14 ist daher nicht möglich.
[0053] In Fig. 3 hat das Lagerteil 2 seine Lagerstellung eingenommen, in welcher die Motorwelle
4 den Rollladenpanzer 8 bestimmungsgemäß auf- und abwickeln kann. Die Motorwelle 4
befindet sich in etwa im Zentrum des Hohlraums 15 des Rollladenkastens 6, so dass
in jeder Radialrichtung der Motorwelle 4 genügend Freiraum zur Aufnahme des vollständig
aufgewickelten Rollladenpanzers 8 zur Verfügung steht, ohne mit einer Innenwandung
des Rollladenkastens 6 zu kollidieren.
[0054] Das Lagerteil 2 verbleibt für den Normalbetrieb der Rollladeneinrichtung dauerhaft
in seiner Lagerstellung gemäß Fig. 3. Es trägt die Motorwelle 4 sowie den Rollladenpanzer
8 und wird ausschließlich von dem Steckteil 1 sowie dem Strebenteil 3 abgestützt.
Zu diesem Zweck kann das untere Ende des Strebenteils 3 im Bereich der unteren Hälfte
des Steckteils 1 befestigt bzw. fixiert sein. Das Steckteil 1 kann seinerseits an
einer Wandung der Gebäudeöffnung, die von dem Rollladenpanzer 8 verschlossen werden
soll, befestigt sein.
[0055] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist das Steckteil 1 an seinem unteren Ende
jeweils mit einer in den Fig. 2 und 3 gezeigten Grundschiene 5 verbunden, beispielsweise
durch Verschrauben. Die Grundschiene 5 erstreckt sich in den Fig. 2 und 3 in Vertikalrichtung
und es ist in die Zeichenebene der vorgenannten Figuren ein Profilquerschnitt der
Grundschiene 5 um 90° eingeklappt. Die beiden Grundschienen 5 können als Hilfsmittel
zum Einführen der vormontierten Baueinheit in den Hohlraum 15 des Rollladenkastens
6 dienen.
[0056] Wie in den Fig. 2 und 3 zu erkennen ist, kann das untere Ende des Steckteils 1 in
einen Profilhohlraum 17 der Grundschiene 5 gesteckt und dort beispielsweise durch
Verschrauben befestigt werden. Auch das untere Ende des Strebenteils 3 kann am oberen
Ende der Grundschiene 5 beispielsweise durch Verschrauben befestigt werden.
[0057] Nach dem Gebrauch der beiden Grundschienen 5 als Hilfsmittel zum Einbringen der vormontierten
Baueinheit in den Hohlraum 15 kann jede Grundschiene 5 schließlich an einer Wandung
der Gebäudeöffnung oder an einem Fenster- oder Türstock, der in die Gebäudeöffnung
eingebaut ist, befestigt werden. Auf diese Weise wird die Gewichtskraft der Motorwelle
4, des Rollladenpanzers 8 sowie der beiden Montage- und Lagereinheiten in das die
Gebäudeöffnung umgebende Mauerwerk abgeleitet. In die Stirnseiten des Rollladenkastens
6 werden keinerlei Kräfte eingeleitet, da die Motorwelle 4 dort nicht befestigt wird.
Dies ist vorteilhaft, da die mechanische Tragfähigkeit der Stirnseiten des Rollladenkastens
6 häufig nicht bekannt ist.
[0058] Wie in Fig. 3 zu sehen ist, kann an der Grundschiene 5 zusätzlich eine Führungsschiene
9 befestigt werden, welche dazu dient, den Rollladenpanzer 8 beim Herablassen oder
Heraufziehen seitlich zu führen.
[0059] In den Fig. 2 und 3 befindet sich das Zentrum des Hohlraums 15 des Rollladenkastens
6 oberhalb des Tür- oder Fensterstocks 18 in etwa in der von diesem aufgespannten
Ebene. Alternativ ist denkbar, den Querschnitt des Rollladenkastens 6 bei unveränderter
Lage des Fenster- oder Türstocks 18 um eine vertikale Achse zu spiegeln. Dann liegt
das Zentrum des Hohlraums 15 des Rollladenkastens 6 mit deutlichem Abstand links von
der von dem Tür- oder Fensterstock 18 aufgespannten Ebene. Die Bewegungsebene des
Rollladenpanzers 8 würde sich auch bei dieser alternativen Variante links von dem
in den Fig. 2 und 3 gezeigten Tür- oder Fensterstock 18 befinden.
[0060] Die erfindungsgemäße Vorrichtung bzw. das erfindungsgemäße Verfahren wären auch bei
einer derartigen Variante anwendbar. Es wäre lediglich erforderlich, die vormontierte
Baueinheit seitenverkehrt in den Hohlraum 15 einzuführen und die Schwenkbewegung P
abweichend von Fig. 2 nicht im Uhrzeigersinn, sondern im Gegenuhrzeigersinn durchzuführen.
[0061] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel weist die Montage- und Lagereinheit drei Einzelteile
auf, nämlich das Steckteil 1, das Lagerteil 2 und das Strebenteil 3, die gelenkig
miteinander verbunden sind. Diese Konstruktion ermöglicht eine statisch stabile Fixierung
der Welle bzw. Motorwelle 4 in dem Lagerzustand der Montage- und Lagereinheit.
[0062] Abweichend von dem gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Montage- und Lagereinheit
jedoch auch von nur zwei Einzelteilen gebildet werden, nämlich dem Steckteil 1 und
dem Lagerteil 2, die über das Gelenk 7 miteinander verbunden sind. Das Fixieren der
Montage- und Lagereinheit in dem Lagerszustand würde dann mit Hilfe eines Anschlagbolzens
erfolgen können, der in Fig. 3 beispielsweise an der mit AB gekennzeichneten Stelle
des Lagerteils 2 anzubringen wäre und aus der Zeichenebene der Fig. 3 hervorstehen
würde. Der Anschlagbolzen würde aufgrund der Wirkung der Gewichtskraft der Welle bzw.
Motorwelle 4 und des Lagerteils 2 gegen die in Fig. 3 rechte Kante des Steckteils
1 gedrückt werden, die im Sinne eines Widerlagers wirken würde.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0063]
- 1
- Steckteil
- 2
- Lagerteil
- 3
- Strebenteil
- 4
- Motorwelle
- 5
- Grundschiene
- 6
- Rolladenkasten
- 7
- Erstes Gelenk
- 8
- Rolladenpanzer
- 9
- Führungsschiene zum Führen des Rolladenpanzers 8
- 10
- Abrollleiste
- 11
- Zweites Gelenk
- 12
- Ausbuchtung
- 13
- Einhängevorrichtung für den Rolladenpanzer 8
- 14
- Öffnung in dem Rolladenkasten 6
- 15
- Hohlraum des Rolladenkastens 6
- 16
- Innenwandung des Rolladenkastens 6
- 17
- Profilhohlraum der Grundschiene 5
- 18
- Fenster- oder Türstock
- 19
- Abstandhalterstrebe
- AB
- Stelle an dem Lagerteil 2 für die Anordnung eines Anschlagbolzens (alternatives Ausführungsbeispiel)
- B
- Montagebreite = schmalstmögliche Breite der Montage- und Lagereinheit = Breite des
Lagerteils 2
- B'
- Breite der Einhängevorrichtung 13
- P
- Schwenkbewegung zum Überführen der Montage- und Lagereinheit vom Montagezustand in
den Lagerzustand
- W
- Weite der Öffnung 14
1. Vorrichtung zum Montieren und Lagern wenigstens einer Welle (4) einer Rollladeneinrichtung
in einem bauseitig vorhandenen Rolladenkasten (6) der Rollladeneinrichtung,
dadurch gekennzeichnet, dass
sie wenigstens zwei Montage- und Lagereinheiten (1, 2, 3) umfasst, von denen jeweils
eine für die Anordnung an jeweils einem Ende der Welle (4) bestimmt ist, wobei die
jeweilige Montage- und Lagereinheit (1, 2, 3) bei innerhalb des Rollladenkastens (6)
befindlicher Welle (4) von einem Montagezustand, in welchem sie durch eine Öffnung
(14) des Rollladenkastens (6) hindurch in den Rollladenkasten (6) einführbar ist,
in einen Lagerzustand, in welchem ein Rollladenpanzer (8) der Rollladeneinrichtung
auf die Welle (4) auf- sowie von der Welle (4) abwickelbar ist, überführbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montage- und Lagereinheit
• ein längliches Lagerteil (2) zur lagernden Aufnahme eines Endes der Welle (4),
• ein längliches Steckteil (1) zum Einführen des Lagerteils (2) in den Rollladenkasten
(6) und
• ein längliches Strebenteil (3) zum Fixieren des Lagerteils (2) in einer Lagerstellung,
welche es in dem Lagerzustand einnimmt,
aufweist, wobei ein erstes Gelenk (7) das Lagerteil (2) mit dem Steckteil (1) verbindet
und ein zweites Gelenk (11) das Lagerteil (2) mit dem Strebenteil (3) verbindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Gelenk (7) an einem ersten Ende des Lagerteils (2) angeordnet ist und das
zweite Gelenk (11) an einem zweiten Ende des Lagerteils (2) angeordnet ist, das dem
ersten Ende abgewandt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Montagezustand das Lagerteil (2), das Steckteil (1) und das Strebenteil (3)
eine sich im Wesentlichen geradlinig erstreckende Einheit bilden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
in einer Blickrichtung senkrecht zu einer von dem Rollladenpanzer (8) in abgewickeltem
Zustand aufgespannten Ebene das Lagerteil (2) und das Steckteil (1) übereinander angeordnet
sind sowie das Lagerteil (2) und das Strebenteil (3) nebeneinander liegen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Lagerzustand zumindest Abschnitte des Lagerteils (2), des Steckteils (1) und
des Strebenteils (3) Schenkel eines Dreiecks bilden.
7. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Strebenteil (3) eine Ausbuchtung (12) zur Vermeidung einer Kollision mit einer
Innenwandung (16) des Rollladenkastens (6) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Montage- und Lagereinheit
• ein längliches Lagerteil (2) zur lagernden Aufnahme eines Endes der Welle (4) und
• ein längliches Steckteil (1) zum Einführen des Lagerteils (2) in den Rollladenkasten
(6)
aufweist, wobei ein Gelenk (7) das Lagerteil (2) mit dem Steckteil (1) verbindet und
eine Anschlageinrichtung (AB) vorhanden ist, die zwischen dem Lagerteil (2) und dem
Steckteil (1) wirkt und das Lagerteil (2) in einer Lagerstellung, welche es in dem
Lagerzustand einnimmt, schwerkraftbedingt fixiert.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
sie wenigstens eine Abstandshalterstrebe (19) umfasst, welche die Lagerteile (2) in
ihrem Abstand zueinander derart sichert, dass sich keines der Enden der Welle (4)
aus seiner Lagerung an dem Lagerteil (2) lösen kann.
10. Verfahren zum Montieren und Lagern wenigstens einer Welle (4) einer Rollladeneinrichtung
in einem bauseitig vorhandenen Rollladenkasten (6) der Rollladeneinrichtung, wobei
das Verfahren folgende Schritte umfasst:
• Bereitstellen einer vormontierten Baueinheit, die eine Welle (4) sowie an jedem
Ende der Welle (4) eine Montage- und Lagereinheit (1, 2, 3) aufweist,
• Einstellen der jeweiligen Montage- und Lagereinheit (1, 2, 3) derart, dass sie einen
Montagezustand einnimmt, in welchem sie eine Montagebreite (B) aufweist, die kleiner
ist als eine Weite (W) einer Öffnung (14) des Rollladenkastens (6),
• Zumindest teilweises Einführen der vormontierten Baueinheit umfassend die Welle
(4) und die beiden Montage- und Lagereinheiten (1, 2, 3) in dem Montagezustand durch
die Öffnung (14) in den Rollladenkasten (6),
• Einstellen der jeweiligen Montage- und Lagereinheit (1, 2, 3) derart, dass sie einen
Lagerzustand einnimmt, in welchem die Welle (4) so zu liegen kommt, dass um sie herum
in jeder von ihr weg weisenden Radialrichtung genügend Freiraum vorhanden ist, um
einen Rollladenpanzer (8) der Rollladeneinrichtung auf die Welle (4) auf- sowie von
der Welle (4) abwickeln zu können, und
• Fixieren der jeweiligen Montage- und Lagereinheit (1, 2, 3) in dem Lagerzustand.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach dem Fixieren der Montage- und Lagereinheiten (1, 2, 3) in dem Lagerzustand der
Rollladenpanzer (8) an der Welle (4) montiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils eine Montage- und Lagereinheit verwendet wird, die
• ein längliches Lagerteil (2) zur lagernden Aufnahme eines Endes der Welle (4),
• ein längliches Steckteil (1) zum Einführen des Lagerteils (2) in den Rollladenkasten
(6) und
• ein längliches Strebenteil (3) zum Fixieren des Lagerteils (2) in einer Lagerstellung,
welche es in dem Lagerzustand einnimmt,
aufweist, wobei ein erstes Gelenk (7) das Lagerteil (2) mit dem Steckteil (1) verbindet
und ein zweites Gelenk (11) das Lagerteil (2) mit dem Strebenteil (3) verbindet.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einstellen des Montagezustandes der jeweiligen Montage- und Lagereinheit derart
erfolgt, dass das Lagerteil (2), das Steckteil (1) und das Strebenteil (3) eine sich
im Wesentlichen geradlinig erstreckende Einheit bilden.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einstellen des Montagezustandes der jeweiligen Montage- und Lagereinheit derart
erfolgt, dass in einer Blickrichtung senkrecht zu einer von dem Rollladenpanzer (8)
in abgewickeltem Zustand aufgespannten Ebene das Lagerteil (2) und das Steckteil (1)
übereinander angeordnet sind sowie das Lagerteil (2) und das Strebenteil (3) nebeneinander
liegen.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Einstellen des Lagerzustandes der jeweiligen Montage- und Lagereinheit durch Drehen
des Lagerteils (2) um eine Gelenkachse des ersten Gelenks (7) derart erfolgt, dass
zumindest Abschnitte des Lagerteils (2), des Steckteils (1) und des Strebenteils (3)
Schenkel eines Dreiecks bilden.
16. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
jeweils eine Montage- und Lagereinheit verwendet wird, die
• ein längliches Lagerteil (2) zur lagernden Aufnahme eines Endes der Welle (4) und
• ein längliches Steckteil (1) zum Einführen des Lagerteils (2) in den Rollladenkasten
(6)
aufweist, wobei ein Gelenk (7) das Lagerteil (2) mit dem Steckteil (1) verbindet und
eine Anschlageinrichtung (AB) vorhanden ist, die zwischen dem Lagerteil (2) und dem
Steckteil (1) wirkt und das Lagerteil (2) in einer Lagerstellung, welche es in dem
Lagerzustand einnimmt, schwerkraftbedingt fixiert.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Bereitstellung der vormontierten Baueinheit derart erfolgt, dass sie zusätzlich
wenigstens eine Abstandshalterstrebe (19) umfasst, welche die Lagerteile (2) in ihrem
Abstand zueinander derart sichert, dass sich keines der Enden der Welle (4) aus seiner
Lagerung an dem Lagerteil (2) lösen kann.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass
vor dem zumindest teilweisen Einführen der vormontierten Baueinheit in den Rollladenkasten
(6) das jeweilige Steckteil (1) an einer Grundschiene (5) befestigt wird, mit deren
Hilfe das zumindest teilweise Einführen der vormontierten Baueinheit in den Rolladenkasten
(6) durchgeführt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach dem zumindest teilweisen Einführen der vormontierten Baueinheit in den Rollladenkasten
(6) die jeweilige Grundschiene (5) an einer Wandung in einer Gebäudeöffnung oder an
einem Fenster- oder Türstock (18) oder an einem Blindstock befestigt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19 in Verbindung mit Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Fixieren der jeweiligen Montage- und Lagereinheit in dem Lagerzustand und somit
das Fixieren des jeweiligen Lagerteils (2) in seiner Lagerstellung durch Befestigen
des Strebenteils (3) an der Grundschiene (5) erfolgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass
an der Grundschiene (5) jeweils eine Führungsschiene (9) zum seitlichen Führen des
Rollladenpanzers (8) befestigt wird.