[0001] Die Erfindung betrifft eine zweistufige Abzugseinheit, auch Abzugsvorrichtung genannt,
welche für Handfeuerwaffen, speziell für Schusswaffen des Gewehrtyps M4/M16/AR15,
geeignet ist, entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1. Die Erfindung und ihre
Varianten sind nicht auf Gewehre, Karabiner, etc. beschränkt, sondern können grundsätzlich
auch für Pistolen verwendet werden. Die Verbesserungen und ihre Effekte/Vorteile sind
nachstehend angeführt.
[0002] Da derartige Abzugseinheiten als Modul austauschbar in vorhandenen Waffen einsetzbar
sind und die Waffen selbst nur die geometrischen und funktionellen Randbedingungen
liefern, betrifft die Erfindung in erster Linie eine solche Abzugseinheit und erst
in zweiter Linie eine Waffe mit einer derartigen Abzugseinheit.
[0003] Eine moderne Abzugseinheit soll in der Regel einfach bedienbar, zuverlässig, leicht
zu warten und zwischen einem "sicheren" und zumindest einem "entsicherten" Zustand
einstellbar sein. Eine Vielzahl derartiger Abzugseinheiten, speziell für Gewehre des
Typs AR15, auf welche hier bevorzugt eingegangen wird, weisen dabei eine Konstruktion
auf, welche in der abgeschlagenen Position des Hammers eine Verstellung des Selektors
in die "Sicherstellung" verhindert. Dies ist oftmals dadurch bedingt, dass der Abzugshebel,
umfassend, eine mit dem Selektor (auch oft als Sicherungshebel bezeichnet), das Züngel
und der mit dem Hammer (auch als Schlagstück bezeichnet) zusammenwirkenden Auslöserast
(im Englischen meistens als "sear" bezeichnet) einteilig ausgebildet ist. Beispielhaft
seien hier die
US 10,330,413 B2, die
EP 2 950 033 B1, die
US 7,600,338 B2 genannt, aus denen diese Zusammenhänge sehr gut ersichtlich sind.
[0004] Ferner ist es ein Anliegen, dem Schützen eine Abzugseinheit zur Verfügung zu stellen,
die einen zweistufigen Widerstandsaufbau bis zum Brechen des Schusses erfordert. Diese
Abzugswiderstände sollen vom Schützen bei Betätigung des Züngels wahrnehmbar und unterscheidbar
sein. Auch hier sind eine Vielzahl von zweistufigen Abzugseinheiten bekannt, welche
einen ersten Abzugswiderstand (z.B. "Vorabzugswiderstand") und einen zweiten Abzugswiderstand
(z.B. "Hauptabzugswiderstand") aufweisen. Die Überwindung des ersten und zweiten Abzugswiderstands
wird im Englischen oftmals als "first stage" und "second stage" bezeichet. Die
US 7,600,338 B2 und die
US 2019/257606 A1 sollen stellvertretend für die vielen unterschiedlichen Ausführungsmöglichkeiten
genannt sein, da sehr unterschiedliche Bauteile für die Wirkweise verantwortlich sind.
[0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt somit darin, eine Abzugseinheit zur
Verfügung zu stellen, welche eine Sicherung der Schusswaffe bei abgeschlagenem Hammer
ermöglicht. Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, dass eine zweistufige
Abzugseinheit mit unterschiedlichen Abzugswiderständen bereitgestellt wird. Ferner
liegt eine Aufgabe der Erfindung darin, eine einfach handhabbare, gut zu wartende
und relativ einfach zu tauschende Abzugseinheit als "Drop-In-Abzugseinheit" zur Verfügung
zu stellen.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Mit anderen Worten bilden das Rastelement mit seiner Rastelementachse
und der Abzugshebel mit seiner Abzugsachse eine gemeinsame Drehachse aus, wobei das
Rastelement an seiner Oberseite eine Lagerausnehmung zur Aufnahme und begrenzten Rotation
um eine Unterbrecherachse eines an der Unterseite des Unterbrechers ausgebildeten
Unterbrechergelenks aufweist und wobei die Lagerausnehmung das Unterbrechergelenk
zumindest teilweise in Rotationsrichtung um die Unterbrecherachse umschließend ausgebildet
ist.
[0008] Auf diese Weise wird der um eine Hammerachse drehbar gelagerte und mittels einer
Hammerfeder vorspannbare Hammer in abgeschlagenem Zustand nicht mehr vom Abzugshebel
blockiert. Der um die Abzugsachse drehbar gelagerte Abzugshebel umfasst integral ausgebildet
ein Züngel und einen Abzugshinterteil, welcher zur Aufnahme zumindest eines Unterbrechers
ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße Ausbildung und Anordnung, bzw. das Zusammenwirken,
von Rastelement, Unterbrecher und Abzugshebel ermöglichen eine Verstellung des Selektors
in abgeschlagenem Zustand bis in die "Sicherstellung", da der Abzugshinterteil in
diesem Zustand leicht auslenkbar wird.
[0009] Die Lagerausnehmung und das Unterbrechergelenk sind im Wesentlichen zueinander form-
und komplementär ausgebildet um eine Rotation um die Unterbrecherachse in Grenzen
zu ermöglichen. Der Zusammenbau kann relativ einfach durch seitliches Zusammenschieben
erfolgen, wie in der Figurenbeschreibung näher erläutert wird. Dies bewirkt im Einbauzustand
zudem eine Verlustsicherung der Komponenten der Abzugseinheit.
[0010] Es wird in der gesamten Beschreibung und den Ansprüchen "vor" bzw. "(nach) vorne"
als Richtung zur Mündung des Laufes hin, "(nach) hinten" als Richtung zum Schaft hin,
"(nach) unten" als Richtung für den Verschluss zum Magazin hin, und "(nach) oben"
als Richtung vom Magazin weg benutzt. Die Bezeichnungen "Waffenmittelebene", "Laufseele",
"Laufachse", "Seelenachse", etc. haben die übliche Bedeutung, die der Fachmann ihnen
im Stand der Technik beimisst. "Links" ist somit auf die Waffenmittelebene bezogen,
"von links" entspricht einer Bewegung, Betätigung, Kraftausübung in Richtung der Waffenmittelebene,
ausgehend von einer "links" von ihr liegenden Ausgangsposition, etc.. Es wird der
Verschluss unter der Wirkung der Gase nach der Abgabe eines Schusses "nach hinten"
bewegt und gelangt unter der Wirkung einer Schließfeder wieder "nach vorne", etc..
[0011] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
bzw. zeigen:
die Fig. 1, rein schematisch in einer perspektivischen Explosionsdarstellung ein Untergehäuse
mit Magazinaufnahme und Griffstück, sowie eine Abzugseinheit, Dauerfeuergruppe, Selektor
und Gleitstück;
die Figs. 2a,b eine schematisch dargestellte Abzugseinheit zusammengesetzt in einem
Abzugsgehäuse in einer perspektivischen Darstellung und einer Aufsicht;
die Fig. 3 eine schematische Explosionsdarstellung einer Drop-In-Abzugseinheit;
die Figs. 4a,b eine vergrößerte schematische Darstellung des Unterbrechers und des
Rastelements; in zusammengesetztem Zustand und ein vergrößerter Ausschnitt "C" im
Bereich der Federausnehmung des Rastelements aus Fig. 4a;
die Figs. 5a-d eine schematische Schnittansicht entlang der Ebene A-A' bzw. B-B' aus
Fig. 2b) vor Schussabgabe bzw. in der Selektorstellung "Safe" in verschiedenen Stellungen
am Leerzug;
die Figs. 6a,b eine schematische Schnittansicht entlang der Ebene A-A' bzw. B-B' aus
Fig. 2b) für die Selektorstellung "Einzelfeuer" in der Freigabeposition;
die Figs. 7a,b eine schematische Schnittansicht entlang der Ebene A-A' bzw. B-B' aus
Fig. 2b) für die Selektorstellung "Dauerfeuer" in der Fangposition des Hammers;
die Figs. 8a,b eine schematische Schnittansicht entlang der Ebene A-A' aus Fig. 2b)
für eine Abzugsgruppe in abgefeuertem Zustand - Hammer in Schlagposition - mit Selektorstellung
"Dauerfeuer" (a) bzw. "Safe" (b);
die Fig. 9 das Detail "D" aus Fig. 5 a);
die Fig. 10 das Detail "E" aus Fig. 5 c) und
die Figs. 11a,b zwei prismatische Justierelemente im Detail.
[0012] Im Kontext der Erfindung wird eine Abzugseinheit, die für die Anordnung in einer
Schusswaffe, vorzugsweise Gewehr, geeignet ist, in ihrer Gesamtheit mit "2" bezeichnet.
Dabei soll explizit auch eine "Drop-In-Abzugseinheit", also ein "Einbau- oder Nachrüstmodul"
umfasst sein, welche die erfindungsgemäße Abzugseinheit 2 in einem Abzugsgehäuse 23
bereits vorab zusammenfasst und den Einbau in eine Schusswaffe erleichtert.
[0013] In den Figuren der Zeichnungen wurde versucht alles, was die Abzugseinheit 2 betrifft
mit "2n" zu bezeichnen, sowie analog mit "21n" für den Hammer, mit "3n" für den Unterbrecher,
"4n" für das Rastelement, "5n" für die Dauerfeuereinheit und "6n" für den Selektor.
[0014] Es ist für den Fachmann klar, dass die dargestellten Ausführungsformen als schematische
und/oder beispielhafte Darstellungen gewählt wurden und es für den Fachmann in Kenntnis
der Erfindung problemlos möglich ist, die erfindungsgemäßen Zusammenhänge auch auf
nicht explizit gezeigte Ausführungsformen zu übertragen, weshalb diese implizit offenbarten
Ausführungsformen sowohl in der Figurenbeschreibung als auch in den Ansprüchen im
Stillen mitzulesen sind.
[0015] In den Figs. 1 bis 11 sind vorrangig Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
die für eine Anwendung in einem Gewehr des Typs AR15 bzw. M4 geeignet sind. Abwandlungen
können in Kenntnis der Erfindung auch auf andere Gewehrtypen vom Fachmann einfach
und ohne umfangreiche oder komplexe Versuche übertragen werden.
[0016] Die
Fig. 1 zeigt eine schematische Explosionsdarstellung, worin eine Abzugseinheit 2, dargestellt
als Drop-In-Abzugseinheit, vor dem Einfügen in ein Untergehäuse 1 eines Gewehrs abgebildet
ist. In Normalrichtung 93 (Vertikale) oberhalb der Abzugseinheit 2 ist ein Gleitstück
11 gezeigt, welches in der Ruheposition der Waffe, also vor der Schussabgabe, oberhalb
der Abzugseinheit 2 in einem nicht dargestellten Obergehäuse gelagert ist. Des Weiteren
können am Untergehäuse 1 in eingebautem Zustand, ein Griffstück 12, ein Magazinhalter
14, sowie ein Verschlussfanghebel 15, ersehen werden. Ebenso sind Fig. 1 eine Dauerfeuergruppe
5 und ein Selektor 6 in Explosionsansicht ersichtlich, welche nicht als Teil der erfindungsgemäßen
Abzugseinheit 2 zu sehen sind, jedoch für deren Funktion mitbeschrieben werden sollen.
[0017] Überdies ist aus Figs. 1 und 2b ersichtlich, dass die Dauerfeuergruppe 5 auf übliche
Weise ein Dauerfeuerelement 51 und eine Dauerfeuerfeder 52, sowie eine Hülse und einen
Pin zur Fixierung im Gehäuse 1 umfasst. Ebenso umfasst der Selektor 6 in der dargestellten
Form zwei Betätigungselemente und eine Steuerwelle 61, wobei die Steuerwelle 61 innerhalb
des Gehäuses 1 angeordnet und durch die beiden Betätigungselemente von außen in ihrer
Winkellage, also durch Rotation um die Querrichtung 92, verstellt werden kann. Die
Steuerwelle 61 weist eine Geometrie auf, die durch die Ausbildung unterschiedlich
geformter Nocken entlang der Steuerwelle 61, je nach Stellung des Selektors 6, mit
unterschiedlichen Teilen der Abzugseinheit 2 zusammenwirkt. Die Steuerwelle 61 ist
dabei im Wesentlichen so ausgebildet, wie es aus z.B. der
DE 20 2011 004 556 U1 oder auch der
EP 2 950 033 B1 ersichtlich ist.
[0018] In
Fig. 2a kann eine zusammengesetzte Drop-In-Abzugseinheit in einer perspektivischen Ansicht
ersehen werden, welche in der Ruhelage bzw. Ruheposition dargestellt ist. An dieser
Stelle sei nochmals angemerkt, dass die erfindungsgemäße Abzugseinheit 2 theoretisch
auch ohne Abzugsgehäuse 23, also direkt in das Untergehäuse 1, eingebaut werden kann,
sofern kleinere Adaptierungen, wie etwa eine Abstützung für die Rastelementfeder 41
im Gehäuse 1 vorgesehen werden. Die Darstellungen zeigen die bevorzugte Ausbildung
als Drop-In-Abzugseinheit.
[0019] In
Fig. 2b ist die Ruheposition der Abzugseinheit 2 in einer Aufsicht erkennbar und in Zusammenschau
mit
Fig. 3 erläutert: Ein Hammer 21, auch oft als Schlagstück bezeichnet, ist, um eine Hammer-
oder Schlagstückachse 212 rotierbar im Abzugsgehäuse 23, genauer gesagt in einer Lagerhülse
24 gelagert. Sehr gut ersichtlich ist auch der Unterbrecher 3, welcher innerhalb des
Abzughebels 26 angeordnet ist. Aus
Fig. 2b kann ferner die überlagerte Darstellung der Abzugseinheit 2 mit der Dauerfeuergruppe
5 und dem Selektor 6 ersehen werden, wie sie in der Einbausituation entspricht und
in Zusammenschau mit
Fig. 1 klar wird.
[0020] Die
Fig. 3 stellt eine weitere beispielhafte Darstellung der Abzugseinheit 2 in einer Explosionsansicht
dar, wobei die strichlierten Linien als Bezugslinien zu sehen sind um die Lage der
Bauteile zueinander in der Einbausituation zu verdeutlichen. Aus der Darstellung ist
die erfindungsgemäße Mehrteiligkeit der Abzugseinheit 2 sehr gut ersichtlich, wobei
insbesondere der Abzugshebel 26 keine wesentliche Ausprägung, also keinen dezidierten
Vorderabschnitt, in Laufrichtung 91 nach vorne aufweist, wie dies sehr häufig im Stand
der Technik zu sehen ist. Der mechanische Eingriff am Hammer 21 bzw. seiner Auslösenocken
215 (z.B.
Fig. 5) erfolgt nicht direkt mit dem Abzugshebel 26, sondern indirekt über ein separat ausgebildetes
Rastelement 4. Das Rastelement 4 und der Abzugshebel 26 weisen erfindungsgemäß in
der Einbausituation eine gemeinsame Drehachse auf, welche dementsprechend sowohl als
Abzugsachse 262 als auch als Rastelementachse 43 bezeichnet wird. Zudem ist das Rastelement
4 mit einem Unterbrecher 3 erfindungsgemäß derart verbunden, dass das Rastelement
4 an seiner Oberseite eine Lagerausnehmung 42 zur Aufnahme und begrenzten Rotation
eines an der Unterseite des Unterbrechers 3 ausgebildeten Unterbrechergelenks 32 aufweist.
Dabei umschließt eine Lagerausnehmung 42 das Unterbrechergelenk 32 zumindest teilweise
in Rotationsrichtung um die Unterbrecherachse 35, die in Querrichtung 92 durch das
Unterbrechergelenk 32 verläuft. Dies erlaubt in der Einbausituation eine begrenzte
Rotation des Unterbrechers um die Unterbrecherachse 35 und durch die Ausbildung einer
gemeinsamen Rastelementachse 43 bzw. Abzugsachse 262 sind das Rastelement 4 und der
Unterbrecher 3 einzeln und gemeinsam kippbar bzw. in Grenzen drehbar, gelagert. Das
Rastelement 4 und der Unterbrecher 3 sind dabei zumindest teilweise vom Abzugshebel
26 seitlich aufgenommen.
[0021] Es kann auch ersehen werden, dass in der Einbausituation eine Rastelementfeder 41
beiderseits des Abzugshebels 26 von der Lagerhülse 24 in der Abzugseinheit 2 gehalten
wird. Der gebogene hintere durchgehende Schenkel der Rastelementfeder 41 greift im
dargestellten Ausführungsbeispiel, siehe auch z.B.
Fig. 5a, an der Unterseite des Abzugsgehäuses 23 ein. Diese Art der Federabstützung kann vom
Fachmann auch in anderer Weise, wie etwa durch entsprechende Abstützungspunkte an
der Innenseite des Untergehäuses 1 bewerkstelligt werden. Die beiden losen Enden der
Rastelementfeder 41 stützen sich jedoch erfindungsgemäß am Rastelement 4 an dafür
vorgesehenen Rastelementfederabstützungen 412 unterseitig ab. Hierdurch wird eine
Auslösekante 44 des Rastelements 4 nach oben, in Richtung des Hammers 21, vorgespannt.
[0022] Der Hammer 21 wird mittels korrespondierender Hammerfeder 211 in der Einbausituation
vorgespannt. Die Hammerfeder 211 spannt sich in üblicher Weise mit dem mittleren Verbindungsstück
von unten gegen den Hammer 21 und kann von der Lagerhülse 24, die den Abzugshebel
26 hält, gegengestützt werden. In der dargestellten Ausführungsform, wie z.B. aus
der Zusammenschau mit
Fig. 3 ersichtlich, können am Abzugshebel 26 seitlich vorstehende Hammerfederabstützungen
261 vorgesehen sein, welche als Widerlager für die Hammerfeder 21 wirken und somit
ein Aufliegen der Hammerfeder 21 auf der Rastelementfeder 41 vermieden werden kann.
Durch die erfindungsgemäße Abstützung der Hammerfeder 21 an den dafür vorgesehenen
Hammerfederabstützungen 261, aber im Grunde genauso an der Lagerhülse 24 bzw. der
Rastelementfeder 41, kommt es zudem zu einer Kraftübertragung, die den Abzugshebel
26 mit seinem Abzugshinterteil 263 in Normalrichtung 93 nach unten drückt. Dieser
Zusammenhang ist vorteilhaft für die Ausbildung der erfindungsgemäßen Abzugseinheit
2, da sie eine zu überwindende Kraft auf den Abzugshebel 26 und somit für den Schützen
spürbar auf das Züngel 264 überträgt, welche als erste Stufe (im Englischen häufig
als "1st stage" bezeichnet) wahrgenommen wird und den Widerstand im Leerzug definiert,
was später noch erläutert wird.
[0023] Dem Fachmann wird durch die Analyse der nachfolgenden
Figs. 5 bis
11 deutlich, dass die erfindungsgemäßen Aufgaben anhand der beispielhaft dargestellten,
jeweils einteiligen Bauteile, insbesondere des Abzugshebels 26, des Rastelements 4,
des Unterbrechers 3 und des Hammers 21, gelöst werden kann. Es sei schon hier angemerkt,
dass auch mehrteilige Rastelemente 4 und/oder Unterbrecher 3 denkbar sind, die in
analoger Weise zusammenwirken.
[0024] In
Fig. 4a und 4b sind der Rasthebel 4 und der Unterbrecher 3 vergrößert dargestellt. Der Unterbrecher
3 weist an der Oberseite einen Haken 31 auf, welcher mit dem Hammerhaken 213 zusammenwirkt.
An seinem hinteren Ende weist der Unterbrecher 3 einen Rückabschnitt 33 auf, der in
Querrichtung 92, wie dargestellt, eine kleinere Ausdehnung aufweisen kann als der
Mitten- bzw. Vorderabschnitt. Hierdurch ist eine erleichterte Aufnahme/Einbringung
im/ins Abzugshinterteil 263 möglich. Der Unterbrecher 3 kann, wie dargestellt, im
Vorderabschnitt eine Art Auflagenase zur Führung entlang der Oberseite des Rastelements
4 ausgebildet haben. Die Führung und/oder auch die Abstützung an der Oberseite des
Rastelements 4 kann aber auch durch eine alternative, funktionsgleiche Ausbildung
der Paarung Lagerausnehmung 42 und Unterbrechergelenk 32 erfolgen.
[0025] Der Unterbrecher 3 weist an seiner Unterseite ein Unterbrechergelenk 32 auf, das
zur Aufnahme und drehbaren Lagerung an der Oberseite des Rastelements 4 dient und
das eine Unterbrecherachse 35 in Querrichtung 92 definiert. Ferner ist an der Unterseite
des Unterbrechers 3 eine Aufnahme für eine Unterbrecherfeder 34 ausgebildet. Diese
im Querschnitt z.B. in
Fig. 5a besser ersichtliche Aufnahme ist in Durchmesser und Tiefe an die Unterbrecherfeder
34 derart angepasst, dass diese gegen seitliches Herausrutschen gesichert ist.
[0026] In einer besonderen Ausführungsform weist auch das Rastelement 4, wie in Detail C
in
Fig. 4b vergrößert dargestellt, eine Federausnehmung 46 auf. Diese Federausnehmung 46 ist
an der Oberseite, also dem Unterbrecher 3 zugewandt, ausgebildet und dient, wie die
Aufnahme im Unterbrecher 3, der zumindest teilweisen Aufnahme und Verlustsicherung
der Unterbrecherfeder 34.
[0027] In der dargestellten, vorteilhaften Weiterbildung ist die Federausnehmung 46 in zumindest
eine Querrichtung 92 teilweise geöffnet, was den Zusammenbau erleichtert, da die Unterbrecherfeder
34 nicht soweit komprimiert werden muss um in die Ausnehmung bzw. Aufnahme eingeführt
werden zu können.
[0028] Eine weitere Hilfestellung beim Zusammenbau bietet eine seitlich im Bereich der Öffnung
zur Federausnehmung 46 vorgesehene Rampe 461. Durch den Anstieg der Rampe 461 in Richtung
Federausnehmung 46 kann die Unterbrecherfeder 34 von der Seite leichter eingeführt,
also darüber hinweg bewegt, werden.
[0029] In allen beschriebenen Fällen ist jedoch die Funktion der Unterbrecherfeder 34 gleich,
indem sie den Unterbrecher 3 um die Unterbrecherachse 35, also im Wesentlichen nach
oben in Richtung Hammerhaken 213, vorspannt. Die Lagerausnehmung 42 ist im Wesentlichen
form- und funktionskomplementär zum Unterbrechergelenk 32 ausgebildet, wobei neben
der Aufnahme eine teilweise, also in definierten Grenzen erfolgende, Rotation des
Unterbrechers 3 ermöglicht ist. Der Zusammenbau des Rastelements 4 und des Unterbrechers
3 erfolgt daher durch Verschieben von einer Seite in Querrichtung 92, wobei eine selbständige
Zerlegung oder Auseinanderfallen im Betrieb durch die seitliche Begrenzung innerhalb
des Abzugsgehäuses 23 oder auch Untergehäuses 1 der Schusswaffe vermieden wird.
[0030] In den
Figs. 5 bis 8 wird die Funktionsweise der Abzugseinheit 2 näher beschrieben. Die Schnittansichten
der unterschiedlichen Ruhe- und Arbeitsstellungen der
Fig. 5a, 5c, 6a, 7a, 8a und
8b entsprechen einer Seitenansicht durch die Mittelebene entlang der Schnittlinie A-A',
wie beispielhaft für die Ruheposition in
Fig. 2b dargestellt. Die Schnittansichten der unterschiedlichen Ruhe- und Arbeitsstellungen
der
Fig. 5b, 5d, 6b und
7b entsprechen einer Seitenansicht durch die Ebene entlang der Schnittlinie B-B', wie
beispielhaft für die Ruheposition in
Fig. 2b dargestellt, was im Wesentlichen einer Seitenansicht ohne "linke Seitenwand" des
Abzugsgehäuses 23 entspricht. Die Ruheposition 71, die erste Abzugsstufe 72 (1st stage)
und die zweite Abzugsstufe 73 (2nd stage) wird durch strichlierte Linien im Bereich
des Züngels 264 und/oder des Abzugshinterteils 263 verdeutlicht.
[0031] In den
Figs. 5a und
5b ist die Ruheposition 71 der Abzugseinheit dargestellt. Der Hammer 21 ist gespannt,
das heißt die Hammerfeder 211 versucht den Hammerkopf entgegen dem Uhrzeigersinn um
die Hammerachse 212 (
Fig. 2) zu drehen, und liegt dabei auf den Hammerfederabstützungen 261 auf. Der Hammer 21
weist im Bereich der Hammerachse 212 an seiner Außenfläche zumindest eine Auslösenocke
215 auf, die in der Ruheposition von einer Auslösekante 44 des Rastelements 4 gehalten
wird. Die Auslösekante 44 wird von der Rastelementfeder 41 gegen den Hammer 21 durch
Angriff an den Rastelementfederabstützungen 412 vorgespannt. Der Abzugshebel 26 ist
wie dargestellt bevorzugt integral ausgebildet und weist einen in Normalrichtung 93
im Wesentlichen nach unten auskragendes Züngel 264 auf. Zudem weist der Abzugshebel
26 in seinem Mittenabschnitt und in rückwärtige Richtung im Abzugshinterteil 263 eine
Aufnahmeöffnung zur Aufnahme des Rastelements 4 und des Unterbrechers 3 auf.
[0032] In
Figs. 5a und
5b kann sehr gut gesehen werden, dass das Züngel 264 der Ruheposition 71 durch die Hammerfeder
211 vorgespannt ist, da der Abzugshebel 26 nach unten gedrückt wird. Ebenso kann sehr
gut ersehen werden, dass der Selektor 6 in der "Sicherstellung" oder "Safe" ist, wobei
die Steuerwelle 61 in einem Teilabschnitt den Unterbrecher 3 am Rückabschnitt 33 an
der Oberseite blockiert und eine Auslenkung nach oben behindert.
[0033] Eine vergleichende Betrachtung der
Figs. 5c und
5d zeigt, dass bei Aufbringung einer ersten Kraft auf das Züngel 264 eine geringfügige
Auslenkung nach hinten möglich ist, wobei der Abzugshinterteil 263 nach oben gedreht
wird, bis der Abzugshebel 26 an seiner Innenfläche 25 mit der Unterseite des Rastelements
4 im Kontaktbereich des Details D in Berührung gelangt. Dieser geringe Leerweg wird
auch als Leerzug bezeichnet und kann durch die Rückhaltekraft der Hammerfeder 211
auf den Abzugshebel 26 vom Schützen deutlich wahrgenommen werden. Dieser erste Abzugswiderstand
wird somit zwischen der Ruheposition 71 und dem Ende des Leerzugs wahrgenommen. Das
Ende des Leerzugs wird somit als erste Abzugsstufe 72 bezeichnet, welcher im anglo-amerikanischen
Sprachraum auch oft als "first stage" bezeichnet wird. Die erste Abzugsstufe 72 dieser
zweistufigen Abzugseinheit 2 kann, wie z.B. in
Figs. 5c und
5d abgebildet, wahrgenommen werden. Die erfindungsgemäße Bauweise ermöglicht auch im
entsicherten Zustand der Schusswaffe, also z.B. bei Umlegen des Selektors 6 in die
Stellung "Einzelfeuer" oder "Dauerfeuer" die gleiche Wahrnehmung der ersten Abzugsstufe
72, wie ein Vergleich mit den
Figs. 6 und
7 zeigt.
[0034] In
Figs. 5c und
5d sind die Ruheposition 71 des Züngels 264 und des Abzugshinterteils 263 deutlich strichliert
ersichtlich. Eine weitere Auslenkung des Züngels 264 über die erste Abzugsstufe 72
nach hinten wird in der "Sicherstellung" durch beidseitiges Anliegen des Abzugshinterteils
263 mit seiner Oberseite an entsprechend ausgebildeten Abschnitten der Steuerwelle
61 verhindert.
[0035] Das Detail D aus
Fig. 5a ist vergrößert in
Fig. 9 gezeigt. Hieraus können besonders vorteilhafte Ausführungsformen entnommen werden,
welche z.B. in einem an der Unterseite des Rastelements 4 ausgebildeten Rastelementfortsatz
45 bestehen. Dieser erlaubt eine definierte Kontaktposition zwischen Innenfläche 25
des Abzugshebels 26 und der Unterseite des Rastelements 4, wodurch die Reibung minimiert
werden kann und das Erreichen der ersten Abzugsstufe 72 verbessert wahrgenommen werden
kann. Eine weitere Ausführungsform umfasst die Anschrägung der Innenfläche 25 nach
hinten abfallend, wie in
Fig. 9 dargestellt. Diese schräge Fläche kann zusätzlich die Krafteinleitung zwischen Abzugshinterteil
263 in den Rastelementfortsatz 45 vorteilhaft beeinflussen, indem sie im Wesentlichen
im rechten Winkel erfolgt - sofern die Anschrägung im entsprechenden Winkel ausgebildet
ist. Hierdurch kann eine sehr präzise Auslösung der Abzugseinheit und das Erreichen
der ersten Abzugsstufe 72 vollzogen werden.
[0036] Aus dem Zusammenhang und der Beschreibung ist der Umstand leicht verständlich, dass
es möglich ist verschiedene Rastelemente 4 bereitzustellen, welche unterschiedlich
weit hervortretende Rastelementfortsätze 45 aufweisen. Diese Rastelementfortsätze
45 können wie in
Fig. 9 dargestellt integral am Rastelement 4 ausgebildet sein. Auf diese Weise kann eine
Feinjustierung des Leerzugs durch Auswahl des gewünschten verbleibenden Abstands zwischen
Innenfläche 25 und dem Rastelementfortsatz 45 des jeweiligen Rastelements 4 vorgenommen
werden. Analog dazu kann eine verstellbare Justiervorrichtung 451, bevorzugt als ausgebildet
als Justierschraube (z.B. Madenschraube, Wurmschraube) oder auch prismatisches Justierelement
451, zur Einstellung des unterseitig hervortretenden Teils des Rastelementfortsatzes
45 funktionieren.
[0037] In
Fig. 11a und 11b sind beispielhaft zwei prismatische Justierelemente 451 abgebildet, welche seitlich
in einer, der groben Außenkontur des Prismas entsprechenden, Ausnehmung des Rastelements
4 eingeführt werden können. Durch die unterschiedlich abgerundeten Kanten des prismatischen
Justierelements 451 kann durch Einschieben in der gewünschten Stellung ein unterschiedlich
weit aus dem Rastelement 4 an der Unterseite hervortretender Rastelementfortsatz 45
gebildet werden, wie ein Vergleich der
Figs. 11a und
11b deutlich zeigt. Die Justierelemente 451 sind in Querrichtung 92 dabei ausreichend
weit ausgebildet um eine stabile Lagerung in der korrespondierenden Ausnehmung des
Rastelements 4 zu gewährleisten. Die prismatischen Justierelemente 451 sind als dreiseitige
Prismen beispielhaft angeführt, wobei auch vier-, fünf-, oder sogar mehrseitige Prismen
grundsätzlich vorstellbar sind.
[0038] Eine komplementäre, oder auch alternative, Möglichkeit zur Feinjustierung bestünde
darin verschiedene Abzugshebel 26 mit entsprechend angepassten Innenflächen 25 bereit
zu stellen.
[0039] In
Fig. 6 ist die Situation gezeigt, in der der Selektor 6 in die Position "Einzelfeuer" gestellt
ist und die Steuerwelle 61 mit den entsprechenden Abschnitten eine geringfügige, weitere
Drehung des Abzugshinterteils 263 um die Abzugsachse 262 ermöglicht. Durch die bereits
zuvor in
Fig. 5 hinreichend beschriebene Funktion der Abzugseinheit 2 bis zum Erreichen der ersten
Abzugsstufe 72, wird somit bei weiterer Auslenkung des Züngels 264 nach hinten ein
zweiter, üblicherweise höherer, Abzugswiderstand wahrgenommen. Dieser zweite Abzugswiderstand
resultiert zu einem Teil aus der direkten Kraftübertragung des Abzugshebels 26 auf
das Rastelement 4, da dieses nach Kontaktierung des Rastelements 4 mit der Innenfläche
25 gemeinsam um die Abzugsachse 262 rotiert werden muss. Die Hammerfeder 211 versucht
dabei immer noch den Abzugshebel 26 nach unten zu drücken. Zum anderen muss die Auslösekante
44 des Rastelements 4 außer Eingriff mit der Auslösenocke 215 des Hammers 21 gebracht
werden. In
Figs. 6a und
6b sind daher die Ruheposition 71 und die erste Abzugsstufe 72 schematisch als strichlierte
Linien am Züngel 264 angedeutet, bevor das Erreichen der zweiten Abzugsstufe 73 durch
das Lösen der Auslösekante 44 von der Auslösenocke 215 erfolgt. Die Dauerfeuereinheit
5 ist wie in Fig. 5 noch in seiner Ruhelage gezeigt.
[0040] Eine weitere Auslenkung des Züngels 264 nach hinten, also eine weitere Bewegung des
Abzugshinterteils 263 nach oben wird durch die Steuerwelle 61 begrenzt. Durch die
Freigabe des Hammers 21 wird dieser um die Hammerachse 212 rotiert (siehe z.B.
Fig. 8a) und innerhalb der zentralen Ausnehmung des Gleitstücks 11 auf den Schlagbolzen beschleunigt.
Der Unterbrecher 3, versucht durch die Vorspannung der Unterbrecherfeder 34 nach oben
um die Unterbrecherachse 35 zu rotieren, was durch die Stellung des Selektors 6 zumindest
in gewissen Grenzen ermöglicht wird, bis der Rückabschnitt 33 an der Oberseite den
entsprechenden Abschnitt der Steuerwelle 61 kontaktiert. Dies gilt selbstverständlich
nur für den Fall des gezogenen Züngels 264 - eine Entlastung des Zügels würde wieder
eine erneute Überwindung des ersten Abzugswiderstandes etc. erfordern.
[0041] Da nach der Abgabe des Schusses der Verschluss geöffnet und das Gleitstück 11 nach
hinten fährt, wird der Hammer 21 wieder nach rückwärts rotiert und in dieser Stellung
mit seinem Hammerhaken 213 vom Haken 31 des Unterbrechers 3 gefangen. Das Gleitstück
11 wird durch eine Schließfeder wieder nach vorne befördert, wobei eine neue Patrone
aus dem Magazin in das Patronenlager des Laufes zugeführt und der Verschlusskopf in
Verriegelung mit dem Lauf gebracht wird.
[0042] Der Hammer 21 wird somit bei "Einzelfeuer" nach jedem Schuss vom Unterbrecher 3 gefangen.
Vor der Abgabe eines erneuten Schusses muss durch die Vorspannung des Unterbrechers
3 zuerst das Züngel 264 so weit nach vorne entlastet werden, dass die Auslösekante
44 wieder vor der Auslösenocke 215 positioniert ist. Bei weiterer Bewegung des Züngels
264 nach vorne wird dabei der Haken 31 außer Eingriff des Hammerhakens 213 gebracht.
Es muss somit wiederum zumindest der zweite Abzugswiderstand zum Erreichen der zweiten
Abzugsstufe 73 überwunden werden.
[0043] Eine andere Situation sei anhand von
Fig. 7 beschrieben, worin die Stellung "Dauerfeuer" des Selektors 6 eingestellt ist. Durch
die in den meisten Fällen kulissenartige Ausführung des zum Rückabschnitt 33 korrespondierenden
Abschnitts der Steuerwelle 61, wird in dieser Stellung der Unterbrecher 3 nach der
Freigabe des Hammers 21 nach unten gedrückt. Bei der zuvor beschriebenen Schussabgabe
im "Einzelfeuermodus" kann der Unterbrecher 3 in Eingriff mit dem Hammer 21 gelangen,
während bei "Dauerfeuer" ein Eingriff des Hakens 31 in den Hammerhaken 213 unterdrückt
wird. Damit bei "Dauerfeuer" der Hammer 21 beim Vorlaufen des Gleitstücks 11 nicht
an der Unterseite schrammt, kommt die Dauerfeuergruppe 5 in - dem Fachmann bekannter
Weise - ins Spiel. In der Stellung "Dauerfeuer" wird durch die Vorspannung der Dauerfeuerfeder
52 das Dauerfeuerelement 51 beim Rücklauf des Gleitstücks 11 an der Dauerfeuerrast
214 des Hammers 21 kurzzeitig in Eingriff gebracht. Beim Voreilen des Gleitstücks
11 wird der Hammer 21 solange gehalten, bis der Verriegelungsvorgang abgeschlossen
ist und das Gleitstück 11 unterseitig am Dauerfeuerelement 51 anschlägt, wodurch der
Hammer 21 abermals automatisch freigegeben wird.
[0044] Als zentrale Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird die Möglichkeit betrachtet,
den Selektor 6 in die "Sicherstellung" zu bewegen, wenn sich der Hammer 21 in der
"abgeschlagenen" Position befindet und somit die Abzugseinheit 2 nicht gespannt ist.
Diese Situation wird in
Fig. 8 verdeutlicht. Wie aus
Fig. 8a ersichtlich, ist der Hammer 21 in der Abschlagposition, wie dies bei einer Feuerhemmung,
also einer nichtgezündeten Patrone, der Fall sein kann. Der Selektor 6 ist in der
"Dauerfeuerstellung" gezeigt, wobei die Situation analog zur "Einzelfeuerstellung"
ist. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Abzugseinheit 2, also aufgrund der
Trennung von Rastelement 4 und Abzugshebel 26, trotz Ausnützung einer gemeinsamen
Abzugshebelachse 262 bzw. Rastelementachse 43, kann der Abzugshinterteil 263 bei Verstellung
des Selektors 6 in die "Sicherstellung" nach unten bewegt werden, wie dies in Fig.
8b gezeigt ist. Hierdurch kann das Rastelement 4 von unten an den Hammer 21 unter
Vorspannung angelegt werden, ohne diesen bei einem erneuten Ladevorgang zu behindern
und sogleich wieder in die Auslösenocke 215 einzugreifen. Die Dauerfeuereinheit 5
kann durch die Verstellung des Selektors 6 ebenfalls unbeeinflusst von der Stellung
des abgeschlagenen Hammers 21 wieder in die Ruhelage gebracht werden. Bei einem einteilig
ausgebildeten Abzugshebel, welcher nach "vorne" direkt am Hammer 21 angreifen würde,
wäre dies unmöglich. Die Situation in
Fig. 8b zeigt somit den Selektor 6 in der "Sicherstellung" wobei das Züngel 264 zumindest
bis zum Erreichen der zweiten Abzugsstufe 72 ausgelenkt wird.
[0045] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft die Ausbildung der Auslösekante
44, welche im Kontaktbereich mit der Auslösenocke 215, eine besondere Form aufweist.
Eine vergrößerte, wenn auch schematische, Darstellung des Details E aus
Fig. 5c zeigt die Auslösekante 44, die an der, der Auslösenocke 215 zugewandten, Oberfläche
bevorzugt eine schräge und/oder eine konvexe Form aufweist. Eine konvexe Krümmung
dieser Oberfläche ermöglicht, dass durch die im Wesentlichen bogenförmige Bewegung
des Rastelements 4 um die Abzugsachse 262 ab Erreichen der ersten Abzugsstufe 71 die
Verkleinerung der Kontaktfläche zwischen Auslösekante 44 und Auslösenocke 215 zu einem
homogenen Anstieg des zweiten Abzugswiderstands führen. Die entstehende Zunahme der
Flächenpressung steigt somit im Wesentlichen linear mit der verbleibenden Kontaktfläche
an, während bei einer Auslösekante 44 mit rechtwinkliger Ausbildung eine inhomogene
Zunahme des Abzugswiderstands eintreten würde.
[0046] Es kann sich in gewissen Fällen als vorteilhaft erweisen, wenn, wie dargestellt,
die Auslösekante 44 eine konvexe Krümmung mit einem Radius r 441, gemessen von der
Abzugsachse 262 bzw. Rastelementachse 43 zum Scheitelpunkt der Krümmung, aufweist.
Bevorzugt ist dieser Radius 441 kleiner als der Normalabstand zwischen Scheitelpunkt
der konvexen Krümmung und der Rastelementachse 43. Überdies kann der Scheitelpunkt
bei kleineren Radien in Rotationsrichtung um die Rastelementachse 43 auch außermittig
der Auslösekante 44 angesetzt sein. Diese Zusammenhänge sind vom Fachmann leicht optimierbar.
[0047] Die erfindungsgemäße Abzugseinheit 2 ist vorrangig als Drop-In-Abzugseinheit beschrieben,
wobei zumindest der Hammer 21, die Hammerfeder 211, der Unterbrecher 3, die Unterbrecherfeder
34, das Rastelement 4, die Rastelementfeder 41, sowie der Abzugshebel 26 entsprechend
der zuvor genannten Ausführungsbeispiele in einem Abzugsgehäuse 23 zur Bildung einer
Drop-In-Abzugseinheit angeordnet sind.
[0048] Es hat sich hierbei als vorteilhaft erwiesen, wenn Klemmschrauben 27, wie etwa in
Fig. 2a dargestellt, zur Verspannung der Drop-In-Abzugseinheit vorgesehen sind. Diese Klemmschrauben
27 sind, das Abzugsgehäuse 23 an der Unterseite durchdringend, von oben betätigbar
angeordnet, wodurch die Lagetoleranz im Untergehäuse 1 einer Schusswaffe entschieden
verringert werden kann.
[0049] Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, sondern kann verschiedentlich adaptiert und abgewandelt werden. Dies gilt
vor allem der Anpassung an andere vorliegende Waffen, aber auch die Dimension und
Geometrie der einzelnen Teile.
[0050] Die verwendbaren Materialien sind die gleichen wie im Stand der Technik, das Gleiche
gilt für die Herstellungsverfahren.
Bezugszeichenliste:
1 |
Untergehäuse ("Lower") |
3 |
Unterbrecher ("disconnector") |
11 |
Gleitstück ("bolt carrier") |
31 |
Haken ("hook") |
12 |
Griffstück ("grip") |
32 |
Unterbrechergelenk ("pivot) |
13 |
Magazinschacht ("magazine well") |
33 |
Rückabschnitt ("back end") |
14 |
Magazinhalter ("magazine catch") |
34 |
Unterbrecherfeder ("disconnector spring") |
15 |
Verschlussfang ("bolt catch") |
35 |
Unterbrecherachse ("pivoting axis") |
2 |
Abzugseinheit ("trigger unit") |
4 |
Rastelement ("sear") |
21 |
Hammer ("hammer") |
41 |
Rastelementfeder ("sear spring") |
211 |
Hammerfeder ("hammer spring") |
412 |
Rastelementfederabstützung ("sear spring support") |
212 |
Hammerachse ("hammer axis") |
42 |
Lagerausnehmung ("bearing opening") |
213 |
Hammerhaken ("hammer hook") |
43 |
Rastelementachse ("sear axis") |
214 |
Dauerfeuerrast ("Auto sear hook") |
44 |
Auslösekante ("sear edge") |
|
|
441 |
Radius ("radius") |
215 |
Auslösenocke ("hammer cam") |
45 |
Rastelementfortsatz ("sear protrusion") |
23 |
Abzugsgehäuse ("trigger unit housing") |
451 |
Justierbarer Rastelementfortsatz ("adjustable sear protrusion") |
24 |
Lagerhülse ("bushing") |
46 |
Federausnehmung ("spring recess") |
241 |
Hülsensicherung ("bushing safety") |
461 |
Rampe ("ramp") |
25 |
Innenfläche ("inner surface") |
5 |
Dauerfeuergruppe ("auto sear unit") |
26 |
Abzugshebel ("trigger lever") |
51 |
Dauerfeuerelement ("auto sear") |
261 |
Hammerfederabstützung ("hammer spring support") |
52 |
Dauerfeuerfeder ("auto spring") |
262 |
Abzugsachse ("trigger axis") |
6 |
Selektor ("selector") |
263 |
Abzugshinterteil ("trigger rear") |
61 |
Steuerwelle ("control shaft" |
264 |
Züngel ("trigger") |
71 |
Ruheposition ("rest position") |
27 |
Klemmschrauben ("socket set screw") |
72 |
1.Abzugsstufe ("1st stage") |
|
|
73 |
2.Abzugsstufe ("2nd stage") |
|
|
91 |
Laufrichtung (vorne) |
|
|
92 |
Querrichtung (links) |
|
|
93 |
Normalrichtung (oben) |
1. Abzugseinheit (2) für eine Schusswaffe, umfassend:
- einen um eine Hammerachse (212) drehbar gelagerten und mittels einer Hammerfeder
(211) vorspannbaren Hammer (21),
- einen um eine Abzugsachse (262) drehbar gelagerten Abzugshebel (26), der, bevorzugt
integral ausgebildet, ein Züngel (264) und einen Abzugshinterteil (263) aufweist,
der zur Aufnahme zumindest eines Unterbrechers (3) ausgebildet ist,
- sowie ein um eine Rastelementachse (43) drehbar gelagertes und mittels einer Rastelementfeder
(41) vorspannbares Rastelement (4),
dadurch gekennzeichnet, dass
- das Rastelement (4) zumindest teilweise innerhalb des Abzugshebels (26) derart angeordnet
ist, dass die Rastelementachse (43) und die Abzugsachse (262) zusammenfallen, und
dass
- das Rastelement (4) an seiner Oberseite eine Lagerausnehmung (42) zur Aufnahme und
begrenzten Rotation um eine Unterbrecherachse (35) eines an der Unterseite des Unterbrechers
(3) ausgebildeten Unterbrechergelenks (32) aufweist, und dass die Lagerausnehmung
(42) das Unterbrechergelenk (32) zumindest teilweise in Rotationsrichtung um die Unterbrecherachse
(35) umschließend ausgebildet ist.
2. Abzugseinheit (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite des Rastelements (4) ein Rastelementfortsatz (45) ausgebildet ist.
3. Abzugseinheit (2) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine dem Rastelement (4) zugewandte Innenfläche (25) des Abzugshinterteils (263)
nach hinten abfallend, bevorzugt als schräge Fläche, ausgebildet ist.
4. Abzugseinheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastelement (4) eine Auslösekante (44) aufweist, deren einer Auslösenocke (215)
des Hammers (21) zugewandte Oberfläche eine konvexe Form aufweist.
5. Abzugseinheit (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die konvexe Oberfläche der Auslösekante (44) einen Radius r (441) zur Abzugsachse
(262) bzw. Rastelementachse (43) im Bereich 0,8 < r < 1,2, bevorzugt 0,75 < r < 1,1
aufweist.
6. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Rastelement (4) beidseitig in Querrichtung (52) jeweils eine Rastelementfederabstützung
(412) zur Auflage der Rastelementfeder (41) ausgebildet sind.
7. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Abzugshebel (26) beidseitig in Querrichtung (52) jeweils eine Hammerfederabstützung
(261) zur Auflage der Hammerfeder (211) ausgebildet ist.
8. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterbrecher (3) unterseitig eine Ausnehmung zur zumindest teilweisen Aufnahme
einer Unterbrecherfeder (34) aufweist.
9. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastelement (4) an seiner dem Unterbrecher (3) zugewandten Seite eine Federausnehmung
(46) zur zumindest teilweisen Aufnahme der Unterbrecherfeder (34) aufweist.
10. Abzugseinheit (2) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Federausnehmung (46) seitlich in zumindest eine Querrichtung (52) zumindest teilweise
offen ist.
11. Abzugseinheit (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Federausnehmung (46) eine nach außen abfallende Rampe (461) aufweist.
12. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Rastelement (4) eine verstellbare Justiervorrichtung (451), bevorzugt als Madenschraube
oder prismatisches Justierelement, zur Einstellung des unterseitig hervortretenden
Teils des Rastelementfortsatzes (45), ausgebildet ist.
13. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Hammer (21), die Hammerfeder (211), der Unterbrecher (3), die Unterbrecherfeder
(34), das Rastelement (4), die Rastelementfeder (41), sowie der Abzugshebel (26) in
einem Abzugsgehäuse (23) zur Bildung einer Drop-In-Abzugseinheit angeordnet sind.
14. Drop-In-Abzugseinheit nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Klemmschraube (27) das Abzugsgehäuse (23) an der Unterseite durchdringend
angeordnet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Abzugseinheit (2) für eine Schusswaffe, umfassend:
einen um eine Hammerachse (212) drehbar gelagerten und mittels einer Hammerfeder (211)
vorspannbaren Hammer (21), wobei die Hammerfeder (211) einen ersten Arm und einen
zweiten Arm aufweist,
einen um eine Abzugsachse (262) drehbar gelagerten Abzugshebel (26) der, bevorzugt
integral mit ihm ausgebildet, ein Züngel (264) aufweist, das, in einer Normalrichtung
(93) gesehen, unterhalb der Abzugsachse (262) liegt und bei Betätigung der Abzugseinheit
gegen eine Laufrichtung (91) bewegt wird, wobei der Abzugshebel (26) einen Abzugshinterteil
(263) aufweist, der zur Aufnahme zumindest eines Unterbrechers (3) ausgebildet ist,
sowie ein um eine Rastelementachse (43) drehbar gelagertes und mittels einer Rastelementfeder
(41) vorspannbares Rastelement (4), wobei die Hammerachse (212), die Abzugsachse (262)
und die Rastelementachse (43) parallel zueinander und parallel zu einer Querrichtung
(92) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abzugshebel (26) eine Ausnehmung aufweist und das Rastelement (4) zumindest teilweise
innerhalb der Ausnehmung angeordnet ist,
dass die Rastelementachse (43) und die Abzugsachse (262) zusammenfallen,
dass das Rastelement (40) an seiner Oberseite eine Lagerausnehmung (42) zur Aufnahme und
begrenzten Rotation um eine Unterbrecherachse (35) eines an der Unterseite des Unterbrechers
(30) ausgebildeten Unterbrechergelenks (32) aufweist, und
dass die Lagerausnehmung (42) das Unterbrechergelenk (32) zumindest teilweise in Rotationsrichtung
um die Unterbrecherachse (35) umschließend ausgebildet ist.
2. Abzugseinheit (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an der Unterseite des Rastelements (4) ein Rastelementfortsatz (45) ausgebildet ist.
3. Abzugseinheit (2) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine dem Rastelement (4) zugewandte Innenfläche (25) des Abzugshinterteils (263)
nach hinten abfallend, bevorzugt als schräge Fläche, ausgebildet ist.
4. Abzugseinheit (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastelement (4) eine Auslösekante (44) aufweist, deren einer Auslösenocke (215)
des Hammers (21) zugewandte Oberfläche eine konvexe Form aufweist.
5. Abzugseinheit (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die konvexe Oberfläche der Auslösekante (44) einen Radius r (441) zur Abzugsachse
(262) bzw. Rastelementachse (43) im Bereich 0,8 < r < 1,2, bevorzugt 0,75 < r < 1,1
aufweist.
6. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Rastelement (4) beidseitig in Querrichtung (52) jeweils eine Rastelementfederabstützung
(412) zur Auflage der Rastelementfeder (41) ausgebildet sind.
7. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Abzugshebel (26) beidseitig in Querrichtung (52) jeweils eine Hammerfederabstützung
(261) zur Auflage der Hammerfeder (211) ausgebildet ist.
8. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterbrecher (3) unterseitig eine Ausnehmung zur zumindest teilweisen Aufnahme
einer Unterbrecherfeder (34) aufweist.
9. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Rastelement (4) an seiner dem Unterbrecher (3) zugewandten Seite eine Federausnehmung
(46) zur zumindest teilweisen Aufnahme der Unterbrecherfeder (34) aufweist.
10. Abzugseinheit (2) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Federausnehmung (46) seitlich in zumindest eine Querrichtung (52) zumindest teilweise
offen ist.
11. Abzugseinheit (2) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Federausnehmung (46) eine nach außen abfallende Rampe (461) aufweist.
12. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Rastelement (4) eine verstellbare Justiervorrichtung (451), bevorzugt als Madenschraube
oder prismatisches Justierelement, zur Einstellung des unterseitig hervortretenden
Teils des Rastelementfortsatzes (45), ausgebildet ist.
13. Abzugseinheit (2) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Hammer (21), die Hammerfeder (211), der Unterbrecher (3), die Unterbrecherfeder
(34), das Rastelement (4), die Rastelementfeder (41), sowie der Abzugshebel (26) in
einem Abzugsgehäuse (23) zur Bildung einer Drop-In-Abzugseinheit angeordnet sind.
14. Drop-In-Abzugseinheit nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Klemmschraube (27) das Abzugsgehäuse (23) an der Unterseite durchdringend
angeordnet ist.