[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stellvorrichtung mit einem Gehäuse und mindestens
einem elektromagnetischen Linearaktuator, welcher eine relativ zu dem Gehäuse bewegbare,
eine Permanentmagnetanordnung und einen hiermit gekoppelten Stößel umfassende Ankereinheit
und eine sich um die Permanentmagnetanordnung herum erstreckende, mindestens eine
Spulenwicklung aufweisende gehäusefeste Spulenanordnung umfasst, wobei die Permanentmagnetanordnung
einen axial magnetisierten Scheibenmagnet und zwei stirnseitig an diesem angeordnete
Flussleitstücke aufweist.
[0002] Stellvorrichtungen der vorstehend genannten Art sind in verschiedenen Ausgestaltungen
bekannt. Zu verweisen ist beispielsweise auf die
US 2014/0028420 A1, insbesondere aber auf die
WO 2018/149694 A1 und die
WO 2019/007675 A1. Zum Einsatz kommen derartige Stellvorrichtungen unter anderem im Bereich der Kraftfahrzeugtechnik.
[0003] In typischen Anwendungsumgebungen werden an Stellvorrichtungen der eingangs genannten
Art diverse, teilweise miteinander im Konflikt stehende Anforderungen gestellt. Hierzu
zählen namentlich hohe Stellkräfte, geringe Herstellungskosten, hohe Zuverlässigkeit,
geringe Abmessungen und hohe energetische Effizienz. Für verschiedene Anwendungsfälle
kommt zudem einer möglichst hohe Schaltdynamik große Bedeutung zu.
[0004] Zwar existieren, insbesondere in Form der Stellvorrichtungen nach der
WO 2018/149694 A1 und der
WO 2019/007675 A1, Schaltvorrichtungen der eingangs angegebenen Art, welche nicht nur den üblichen,
verbreitet bestehenden Anforderungen im hohen Maße genügen, sondern sich zudem durch
eine vergleichsweise hohe Schaltdynamik auszeichnen; denn die in die Permanentmagnetanordnung
eingearbeiteten Fluid-Ausgleichskanäle erlauben eine zur Bewegung der Ankereinheit
gegenläufige Ausgleichsbewegung des in dem die Permanentmagnetanordnung aufnehmenden
Raum befindlichen Fluids mit vergleichsweise geringer Reibung und mithin nur geringer
Dämpfwirkung, weshalb sich auch mit relativ kompakten Spulenanordnungen vergleichsweise
kurze Schaltzeiten realisieren lassen. Die Suche nach noch besseren, für die Praxis
- insbesondere hinsichtlich der Herstellungskosten - noch attraktiveren Stellvorrichtungen
der eingangs angegebenen Art hält indessen unvermindert an.
[0005] Ausgehend vom Stand der Technik nach der
WO 2018/149694 A1 und der
WO 2019/007675 A1 weist, zur Lösung dieser Aufgabenstellung, bei einer Stellvorrichtung der eingangs
angegebenen Art der Scheibenmagnet eine kreiszylindrische Außenfläche auf und sind
die Flussleitstücke als runde Flussleitscheiben ausgeführt, und ferner weist die Spulenanordnung
zumindest auf einem Teil ihrer axialen Erstreckung, nämlich zumindest im Bereich ihrer
axialen Überlappung mit der Permanentmagnetanordnung einen unrunden Querschnitt auf
dergestalt, dass ihre Innenfläche auf mindestens einem ersten Umfangsabschnitt zu
der Außenfläche der Permanentmagnetanordnung einen Spalt mit einem ersten lichten
Radialmaß und auf mindestens einem ausgebuchteten zweiten Umfangsabschnitt, welcher
einer Ausbuchtung der Spulenwicklung zugeordnet ist, zu der Außenfläche der Permanentmagnetanordnung
ein gegenüber dem ersten lichten Radialmaß vergrößertes zweites lichtes Radialmaß
einhält, wobei der Maximalwert des zweiten lichten Radialmaßes wesentlich größer ist
als das erste lichte Radialmaß. Unter wesentlich größer ist dabei zu verstehen, dass
der Maximalwert des zweiten lichten Radialmaßes mindestens den 3-fachen Wert des ersten
lichten Radialmaßes beträgt. Bevorzugt beträgt der Maximalwert des zweiten lichten
Radialmaßes sogar mindestens den 5-fachen Wert des ersten lichten Radialmaßes. Die
Angabe, wonach die Spulenanordnung "zumindest auf einem Teil ihrer axialen Erstreckung"
einen (näher spezifizierten) unrunden Querschnitt aufweist, bringt zum Ausdruck, dass
die Spulenanordnung bzw. die Spulenwicklung in einem ggf. bestehenden Bereich ohne
axiale Überlappung mit der Permanentmagnetanordnung durchaus einen runden Querschnitt
aufweisen kann. Mit anderen Worten ist erfindungswesentlich, dass die Spulenanordnung
räumlich jedenfalls insoweit, als eine axiale Überlappung mit der Permanentmagnetanordnung
besteht, einen wie näher spezifiziert unrunden Querschnitt aufweist.
[0006] In synergistischem Zusammenwirken miteinander wirken sich die in Kombination miteinander
für die erfindungsgemäße Stellvorrichtung charakteristischen Merkmale in durchaus
überraschender Weise in einer, im Vergleich zum vorstehend dargelegten Stand der Technik,
nochmals erheblich verbesserten Praxistauglichkeit der Stellvorrichtung aus. Besonders
zu Tage treten dabei Vorzüge hinsichtlich der Kosten-Leitungs-Relation. So lässt sich
eine erfindungsgemäße Stellvorrichtung, welche in Umsetzung der vorliegenden Erfindung
im Bereich des mindestens einen zweiten Umfangsabschnitts zwischen der Permanentmagnetanordnung
und der Spulenanordnung einen Ausgleichskanal für das in dem die Permanentmagnetanordnung
aufnehmenden Raum befindliche Fluid aufweist, zu deutlich geringeren Kosten herstellen
als die funktional ähnlichen Stellvorrichtungen nach der
WO 2018/149694 A1 und der
WO 2019/007675 A1. Denn bei letzteren ist die Herstellung der - auf ihrer Oberfläche Ausgleichskanälen
aufweisenden - Permanentmagnetanordnung vergleichsweise aufwändig, nicht nur weil
an dem Scheibenmagneten und den beiden Flussleitstücken am jeweiligen Umfang entsprechende
Aussparungen einzubringen sind, sondern auch wegen des bei der Montage der Permanentmagnetanordnung
mit dem zueinander fluchtenden Ausrichten der betreffenden Aussparungen zueinander
verbundenen Aufwands. All dieser Aufwand erübrigt sich im Falle der vorliegenden Erfindung,
und zwar ohne nennenswerten Mehraufwand für die Herstellung der (zumindest innen)
unrunden Spulenanordnung; denn die Mehrkosten für den durch die mindestens eine Ausbuchtung
ggf. gegenüber dem Stand der Technik geringfügig längeren Wicklungsdraht fallen kaum
ins Gewicht. Typischerweise lässt sich in Umsetzung der vorliegenden Erfindung sogar
auch noch Wicklungsdraht sparen; denn infolge ihrer hervorragenden Effizienz kommen
Stellvorrichtungen nach der vorliegenden Erfindung vielfach mit einer schwächer dimensionierten
Spulenanordnung aus als Stellvorrichtungen nach dem Stand der Technik mit ähnlichen
Leistungsdaten.
[0007] Durch die erfindungsgemäße Platzierung und Ausführung der - typischerweise einen
etwa sichelförmigen Querschnitt aufweisenden - Ausgleichskanäle ergibt sich zudem
eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte, gleichmäßigere Verteilung des Magnetflusses
innerhalb des Linearaktuator-Systems, was sich positiv auf das Leistungsvermögen auswirkt.
So lassen sich hocheffiziente Stellvorrichtungen sogar mit vergleichsweise einfachen,
in lediglich einer Wicklungsrichtung gewickelten Spulen erreichen, was sich ebenfalls
- im Vergleich mit dem dargelegten Stand der Technik - kostenmindernd auswirkt und
zudem sehr kompakte Bauweisen ermöglicht.
[0008] Die Vorteile der vorliegenden Erfindung kommen insbesondere in solchen Anwendungen
zum Tragen, bei denen sich in dem die Permanentmagnetanordnung aufnehmenden Raum nicht
zuverlässig nur Luft (bzw. ein Gas) befindet, weil beispielsweise ein Eindringen von
(über den Stößel verschlepptem) Öl oder einer anderweitigen Flüssigkeit nicht ausgeschlossen
werden kann oder gar beabsichtigt ist. Denn in Anwendung der vorliegenden Erfindung
lassen sich ohne nachteilige Auswirkungen auf die magnetische Situation sogar Ausgleichskanäle
mit einem größeren Gesamtquerschnitt erreichen als nach dem Stand der Technik.
[0009] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung bestehen mindestens zwei erste und zwei
zweite Umfangsabschnitte, besonders bevorzugt sogar mindestens drei erste und drei
zweite Umfangsabschnitte. Dabei sind die zweiten Umfangsabschnitte vorzugsweise gleichmäßig
über den Innenumfang der Spulenanordnung verteilt angeordnet. Dies kommt in dem vorstehend
bereits angesprochenen Sinne einer besonders gleichmäßigen Verteilung des Magnetflusses
innerhalb des Linearaktuator-Systems und somit der Leistungsfähigkeit entgegen.
[0010] Gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Spulenanordnung
einen (vorzugsweise aus Kunststoff bestehenden) Wicklungsträger mit einem Hülsenabschnitt
und zwei endseitigen Stützscheiben auf. Der Hülsenabschnitt gibt dabei - in dem relevanten
Bereich (s. o.) - die unrunde innere Kontur der Spulenanordnung bzw. die unrunde Geometrie
der Spulenwicklung vor. Er ist ausschließlich konvex gekrümmt, zumindest in dem relevanten
Bereich mit lokal unterschiedlichen Krümmungsradien ggf. bis hin zu teilweise ebenen
Flächenabschnitten, und weist somit keine Einbuchtungen auf. So liegt die Spulenwicklung
überall unterbrechungsfrei über den gesamten Umfang des Hülsenabschnitts an dem Wicklungsträger
an. In bevorzugter Ausgestaltung ist der Hülsenabschnitt dergestalt gestuft ausgeführt,
dass ein - axial zu der Permanentmagnetanordnung versetzter, diese nicht axial überlappender
- Teilbereich die Permanentmagnetanordnung ringförmig radial überlappt. In diesem
eingeschnürten Teilbereich kann der Hülsenabschnitt innen durchaus einen runden Querschnitt
aufweisen. Wicklungstechnisch ist allerdings von Vorteil, wenn der Hülsenabschnitt
auch dort eine unrunde Außenfläche aufweist, was sich durch über den Umfang unterschiedliche
Wandstärken realisieren lässt. Insbesondere dann, wenn der Hülsenabschnitt des Wicklungsträgers
- in dem mindestens einen zweiten Umfangsabschnitt der Spulenanordnung - örtlich ebene
Flächenabschnitte aufweist (s. o.), kann von Vorteil sein, wenn hierzu analog zumindest
die angrenzende Stützscheibe an ihrem Außenumfang auf mindestens zwei Abschnitten
geradlinig begrenzt ist.
[0011] Gemäß einer wiederum anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Spulenanordnung
in einem Käfig aufgenommen. Der - als Flusskonzentrator wirkende - Käfig besteht aus
einem magnetisch hochpermeablen Material (z. B. Weicheisen). Bevorzugt umfasst er
eine die Spulenanordnung stirnseig abdeckende Stirnplatte und eine die Spulenanordnung
auf ihrem Außenumfang zumindest teilweise umgebende Mantelstruktur. Besonders günstig
ist dabei, und zwar sowohl im Hinblick auf einen guten magnetischen Fluss als auch
im Hinblick auf die Herstellungskosten, wenn die Stirnplatte und die Mantelstruktur
einstückig miteinander verbunden und durch Biegen aus einem Blechzuschnitt hervorgegangen
sind. Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn die Mantelstruktur mindestens einen ebenen
Flächenabschnitt aufweist; denn dieser kann mit der Stirnplatte (an einer geraden
Kante derselben) längs einer Biegekante von einer Länge, welche einen nennenswerten
Teil (mindestens 10%, bevorzugt mindestens 15%) des Umfangs der Mantelstruktur ausmacht,
verbunden sein. Hiervon profitiert der magnetische Fluss innerhalb des Käfigs. Eine
andere vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass in die Spulenanordnung
ein mit dem Käfig Magnetfluss-leitend gekoppelter Kern hineinragt, welcher ebenfalls
als Flusskonzentrator wirkt und hierzu aus einem magnetisch hochpermeablen Material
(z. B. Weicheisen) besteht. Die Außenkontur des Kerns ist idealerweise an die Innenkontur
der Spulenanordnung, namentlich eines ggf. vorgesehenen Wicklungsträgers angepasst.
Ist ein gestuft ausgeführter Wicklungsträger vorgesehen und ragt der Kern so weit
in die Spulenanordnung hinein, dass er die Stufe des Wicklungsträgers überlappt, so
verfügt der (etwa pilzförmig ausgeführte) Kern bevorzugt einen zu der Stufe des Wicklungsträgers
korrespondierenden Absatz.
[0012] Weist die Stellvorrichtung, in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung, zwei elektromagnetische
Linearaktuatoren auf, so ist für diese vorteilhafterweise eine gemeinsame Käfigstruktur
mit einer durchgehenden, beide Spulenanordnungen stirnseig abdeckenden Stirnplatte
vorgesehen. Von einer solchen durchgehenden gemeinsamen Stirnplatte profitiert insbesondere
die Statik, was dazu führt, dass eine Gehäusestruktur weniger belastet wird und somit
weniger dickwandig auszuführen ist als im Falle zweier getrennter Käfige. Vorteilhaft
für die Statik ist dabei im Übrigen, und zwar unabhängig von der Anzahl der Linearaktuatoren,
wenn die die Spulenanordnung des mindestens einen Linearaktuators umgebende Gehäusestruktur
an den Käfig (bzw. die Käfige) angespritzt ist, so dass eine Verbundstruktur entsteht,
in der sich beide Teile gegenseitig aussteifen.
[0013] Gemäß einer wiederum anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weisen die beiden
Flussleitscheiben ein unterschiedliches Axialmaß auf, namentlich dergestalt, dass
jene Flussleitscheibe, welche sich an der dem Stößel abgewandten Stirnseite der Permanentmagnetanordnung
befindet, eine gegenüber der anderen Flussleitscheibe geringere Stärke aufweist. Dies
berücksichtigt das im Rahmen der Erfindung bestehende Optimierungspotential hinsichtlich
der Magnetflussverteilung, wobei sich die - durch die dünnere Ausführung der betreffenden
Flussleitscheibe erzielbare - Reduktion der Masse der Ankereinheit sehr positiv auf
das dynamische Verhalten der Stellvorrichtung auswirkt.
[0014] Gemäß einer nochmals anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist der Scheibenmagnet
als Ringscheibenmagnet und ist mindestens eine der Flussleitscheiben als Flussleit-Ringscheibe
ausgeführt, wobei die Ankereinheit einen mit dem Stößel gekoppelten, sich in die betreffende
Flussleit-Ringscheibe und den Ringscheibenmagnet hinein erstreckenden Schaft umfasst.
Der Schaft besteht dabei bevorzugt aus Edelstahl oder einem Material mit vergleichbar
geringer magnetischer Permeabilität. Der Schaft kann einstückig mit dem Stößel sein
und in diesen übergehen. Für Hochleistungsanwendungen ist indessen vorteilhaft, wenn
der Stößel aus einem Material mit einem gegenüber Edelstahl höheren Härtegrad besteht,
beispielsweise aus einem hochfesten Stahl. Zudem kann der Stößel ganz oder teilweise
mit einer geeigneten Hartbeschichtung (z. B. einer Diamantbeschichtung) versehen sein.
Sind in vorstehendem Sinne der Schaft und der Stößel nicht Bereiche eines einstückigen
Bauteils, so kann die Koppelung des Schafts mit dem Stößel insbesondere in Form einer
starren Verbindung ausgeführt sein. In Betracht kommt insbesondere ein Verbinden mittels
Laserschweißung oder Reibschweißung.
[0015] Vorteilhaft ist im Übrigen, wenn das Gehäuse ein als Montage- und Führungsblock ausgeführtes
Endstück umfasst, wobei die Ankereinheit ausschließlich, nämlich über den Stößel,
in dem Montage- und Führungsblock verschiebbar geführt gelagert ist. So sind geringstmögliche
Reibungsverluste zu realisieren, was wiederum günstig ist für eine hohe Sachaltdynamik.
[0016] Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand dreier in der Zeichnung veranschaulichter
bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert, wobei sich der zugehörigen Beschreibung
insbesondere auch noch weitere, über die vorstehende Erläuterung der Erfindung hinausgehende
vorteilhafte Aspekte entnehmen lassen.
[0017] In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- einen Schnitt durch eine zwei Linearaktuatoren aufweisende Stellvorrichtung nach einem
ersten Ausführungsbeispiel,
- Fig. 2
- eine der beiden Spulenanordnungen der Stellvorrichtung nach Fig. 1 samt zugehörigem
Käfig in perspektivischer Ansicht schräg von oben,
- Fig. 3
- die in Fig. 2 gezeigte Einheit in Draufsicht von oben,
- Fig. 4
- die in den Figuren 2 und 3 gezeigte Einheit in perspektivischer Ansicht schräg von
unten,
- Fig. 5
- die in den Figuren 2 bis 4 gezeigte Einheit in Draufsicht von unten,
- Fig. 6
- die bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 5 zum Einsatz kommende Gruppe
aus Spulenanordnung (ohne Käfig) und Ankereinheit in perspektivischer Ansicht schräg
von unten,
- Fig. 7
- die in Fig. 6 gezeigte Gruppe in Draufsicht von unten,
- Fig. 8
- eine der Fig. 6 entsprechende Ansicht zu einem zweiten Ausführungsbeispiel und
- Fig. 9
- eine den Figuren 6 und 7 entsprechende Ansicht zu einem dritten Ausführungsbeispiel.
[0018] Das in den Figuren 1 bis 6 veranschaulichte erste Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Stellvorrichtung umfasst ein Gehäuse 1 und zwei elektromagnetische Linearaktuatoren
2. Jeder der beiden Linearaktuatoren 2 umfasst eine gehäusefeste, in einem als Flusskonzentrator
wirkenden Käfig 3 aufgenommene Spulenanordnung 4 mit einer auf einem Wicklungsträger
5 aufgenommenen Spulenwicklung 6 und eine - zwischen zwei Endpositionen - längs der
Achse X relativ zu dem Gehäuse 1 bewegbare Ankereinheit 7. Diese umfasst ihrerseits
einen Stößel 8 und eine mit diesem gekoppelte Permanentmagnetanordnung 9 mit einen
axial magnetisierten Scheibenmagnet 10 und zwei beidseits stirnseitig an diesem angeordneten
Flussleitstücken 11 und 12.
[0019] Die Permanentmagnetanordnung 9 ist mit dem (aus einem hochfesten Stahl bestehenden)
Stößel 8 fest verbundenen. Hierzu ist mit dem Stößel 8 ein (aus Edelstahl bestehender)
Schaft 13 verschweißt, auf welchem die Permanentmagnetanordnung 9 aufgenommen ist.
Zu diesem Zweck sind der Scheibenmagnet 10 als Ringscheibenmagnet 14 und die beiden
Flussleitstücke 11, 12 als Flussleit-Ringscheiben 15 ausgeführt. Was die Außenkontur
der Permanentmagnetanordnung 9 angeht, so weist der Ringscheibenmagnet 14 eine kreiszylindrische
Außenfläche auf, und die Flussleit-Ringscheiben 15 verfügen über einen runden Umfang.
Infolge der Bewegbarkeit der Ankereinheit 7 längs der Achse X kann die Permanentmagnetanordnung
9 mehr oder weniger weit in die sich um die Permanentmagnetanordnung 9 herum erstreckende
Spulenanordnung 4 eintauchen. Das freie Ende des Schafts 13 steht geringfügig über
das benachbarte Flussleitstück 11, welches im Übrigen eine geringere Dicke aufweist
als das gegenüberliegende Flussleitstück 12, über.
[0020] Das Gehäuse 1 setzt sich zusammen aus einem als Montage- und Führungsblock 16 ausgeführten,
mit einer Flanschstruktur 17 ausgestatteten Endstück 18 und einem dichtend auf die
Flanschstruktur 17 aufgesetzten Gehäuseoberteil 19. Der Montage- und Führungsblock
16 weist zwei Durchgangsbohrungen 20 auf. Diese bilden jeweils eine Führungsbohrung
21 für den Stößel 8 des zugeordneten Linearaktuators 2, wobei die verschiebbar geführte
Lagerung der jeweiligen Ankereinheit 7 allein durch die Führung des jeweiligen Stößels
8 in der zugeordneten Führungsbohrung 21 des Montage- und Führungsblocks 16 realisiert
wird. Das Gehäuseoberteil 19 ist an die aus den beiden Spulenanordnungen 4 und den
zugehörigen Käfigen 3 bestehende Baugruppe angespritzt, wobei eine der Kontaktierung
der Spulenwicklungen 6 dienende - nicht dargestellte - Anschlussstruktur einen integralen
Teil des Gehäuseoberteils 19 bildet. Die beiden Käfige 3 sind dabei Teil einer gemeinsamen
Käfigstruktur 22, indem sie über eine gemeinsame Stirnplatte 23 verfügen, von der
ab sich die jeweilige - die betreffende Spulenanordnung 4 auf ihrem Außenumfang zumindest
teilweise umgebende - Mantelstruktur (s. u.) erstreckt.
[0021] Der (aus Kunststoff bestehende) Wicklungsträger 5 weist einen Hülsenabschnitt 24
und zwei endseitige Stützscheiben 25 auf. Der Hülsenabschnitt 24 ist in dem Sinne
gestuft ausgeführt, dass er außerhalb der axialen Überlappung mit der Permanentmagnetanordnung
9 eine Einschnürung 26 aufweist. Der auf dem Bereich der Einschnürung 26 des Hülsenabschnitts
24 aufgenommene Anteil der Spulenwicklung 6 überlappt dabei in radialer Richtung die
Permanentmagnetanordnung 9. Im Bereich der besagten Einschnürung 26 ist der Hülsenabschnitt
24 innen zylindrisch, so dass er den Schaft 27 eines mit der Stirnplatte 23 des zugeordneten
Käfigs 3 verbundenen pilzförmigen Kerns 28 eng umschließt. Der Kern 28 bildet einen
Anschlag für das geringfügig aus der Permanentmagnetanordnung 9 hervorstehende freie
Ende des Schafts 13 und definiert so die - in Fig. 1 links gezeigte - maximal eingezogene
Stellung des Stößels 8 ohne einen Kontakt zwischen dem endseitigen Flussleitstück
11 und dem Kern 28. Die - in Fig. 1 rechts gezeigte - maximal ausgefahrene Stellung
des Stößels 8 ist demgegenüber durch das Anschlagen des anderen Flussleitstücks 12
an der Stirnseite des Montage- und Führungsblocks 16 definiert.
[0022] Außerhalb des Bereichs der Einschnürung 26 gibt der Hülsenabschnitt 24 eine unrunde
innere Kontur der Spulenanordnung 4 und, da er in diesem Bereich von zumindest im
Wesentlichen einheitlicher Wandstärke ist, auch eine unrunde Geometrie der auf ihn
aufgewickelten Spulenwicklung 6 vor. Und zwar verfügt der Hülsenabschnitt 24 hier
über zwei einander diametral gegenüberliegende, sich jeweils über etwa 90° erstreckende
erste Umfangsabschnitte 29, welche etwa als Segmente eines Kreiszylinders ausgeführt
sind, und zwei zwischen diesen angeordnete, einander ebenfalls diametral gegenüberliegende
zweite Umfangsabschnitte 30 in Form von Ausbuchtungen 31. Dabei sind die Ausbuchtungen
31 jeweils definiert durch zwei im Wesentlichen ebene Flächenabschnitte 32, welche
sprung- und versatzfrei in die ersten Umfangsabschnitte 29 übergehen, und eine Verbindungsfläche
33, welche etwa die Form eines Viertelzylinder aufweist und ihrerseits beidseits sprung-
und versatzfrei in die angrenzenden ebenen Flächenabschnitte 32 übergeht. Im Ergebnis
ist der Hülsenabschnitt 24 (auch) in diesem Bereich ausschließlich konvex gekrümmt.
[0023] In Verbindung mit der kreiszylindrischen Geometrie der Permanentmagnetanordnung 9
hält, durch die beschriebene Geometrie des Wicklungsträgers 5, die Spulenanordnung
4 zu der Permanentmagnetanordnung 9 über deren Umfang ausgeprägt unterschiedliche
Abstände ein. Und zwar bildet ihre Innenfläche auf den beiden ersten Umfangsabschnitten
29 zu der Außenfläche der Permanentmagnetanordnung 9 jeweils einen Spalt 34 mit einem
ersten lichten Radialmaß aus, wohingegen sie auf den beiden zweiten Umfangsabschnitten
30 jeweils eine Ausbuchtung 31 ausbildet, wobei der Maximalwert des - im Bereich der
Ausbuchtungen 31 geltenden - zweiten lichten Radialmaßes wesentlich größer ist als
das erste lichte Radialmaß. So ergeben sich zwischen der Permanentmagnetanordnung
9 und der Spulenanordnung 4 zwei Ausgleichskanäle 35 mit etwa sichelförmigem Querschnitt.
[0024] Die gesamte Käfigstruktur 22 ist durch Biegen aus einem einzigen Blechzuschnitt hervorgegangen.
Dieser umfasst neben der etwa rechteckigen späteren (gemeinsamen) Stirnplatte 23 vier
ebenfalls etwa rechteckige, mit der Stirnplatte 23 jeweils über einen Steg 36 verbundene
Fortsätze. Diese werden so gebogen und - längs der im Bereich der Stege 36 verlaufenden
Biegekanten - so von der Stirnplatte 23 abgekantet, dass sie als Teil der jeweiligen
Mantelstruktur 37 die Spulenanordnung 4 eng umschließen. In diesem Sinne besteht jeweils
die Mantelstruktur 37 des betreffenden Käfigs 3 aus zwei Segmenten 38, wobei jedes
Segment 38 aus einem Fortsatz des Blechzuschnitts hervorgegangen ist und zwei im Wesentlichen
ebene Flächenbereiche 39 und einen diese miteinander verbindenden gekrümmten Flächenbereich
40 aufweist. Die beiden Stützscheiben 25 des jeweiligen Wicklungsträgers 5 weisen
an die Innenkontur der Mantelstruktur 37 angepasste Geometrien auf; analog zu den
vier im Wesentlichen ebenen Flächenbereichen 32 des Hülsenabschnitts 24 des jeweiligen
Wicklungsträgers 5 und den vier im Wesentlichen ebenen Flächenbereichen 39 der Mantelstruktur
37 sind die beiden Stützscheiben 25 des Wicklungsträgers 5 an ihrem Außenumfang auf
vier Abschnitten geradlinig begrenzt.
[0025] Der Zeichnung sind noch einige weitere, optional mögliche vorteilhafte Detail-Ausgestaltungen
entnehmbar, wie beispielsweise die beiden jeweils an der oberen, der Stirnplatte 23
der Käfigstruktur 22 zugewandten Stützscheibe 25 vorgesehenen, in korrespondierende
Aussparungen 41 der Stirnplatte 23 eingreifenden Zentriervorsprünge 42 (vgl. Figuren
2 und 3). Die betreffenden Aussparungen 41 in der Stirnplatte 23 sind dabei so ausgestaltet,
dass durch sie auch die Enden 43 der Spulenwicklung 6 durch die Stirnplatte 23 hindurch
geführt werden können, wobei die benachbarte Stützscheibe 25 korrespondierende, der
Durchführung der Enden 43 der Spulenwicklung 6 dienende Einschnitte 46 aufweist. Beim
Spritzen des Gehäuseoberteils 19 dringt im Übrigen der entsprechende Kunststoff in
die - vom Anguss aus erreichbaren - Hohl- und Zwischenräume (insbesondere zwischen
der jeweiligen Spulenanordnung 4 und dem jeweils zugeordneten Käfig 3) ein und füllt
diese aus, wodurch ein fester Verbund entsteht und die Spulenwicklung geschützt wird.
Ringförmige Vorsprünge 44 des Gehäuseoberteils 19 untergreifen, an der jeweiligen
unteren Stützscheibe 25 anliegend, die beiden Spulenanordnungen 4. Erkennbar sind
weiterhin (vgl. Figuren 4 und 5) zwei den Kopf 43 des Kerns 28 durchsetzende Bohrungen
45.
[0026] Das in Fig. 8 veranschaulichte zweite Ausführungsbeispiel und das in Fig. 9 veranschaulichte
dritte Ausführungsbeispiel erschließen sich ohne Weiteres anhand der vorstehenden
Erläuterungen des ersten Ausführungsbeispiels. In Abwandlung zu dem ersten Ausführungsbeispiel
verfügt das zweite Ausführungsbeispiel über einen Ausgleichskanal 35', das dritte
Ausführungsbeispiel indessen über drei - gleichmäßig über den Innenumfang der Spulenanordnung
4" verteilt angeordnete - Ausgleichskanäle 35".
1. Stellvorrichtung mit einem Gehäuse (1) und mindestens einem elektromagnetischen Linearaktuator
(2), welcher
- eine relativ zu dem Gehäuse (1) bewegbare, eine Permanentmagnetanordnung (9) und
einen hiermit gekoppelten Stößel (8) umfassende Ankereinheit (7) und
- eine sich um die Permanentmagnetanordnung (9) herum erstreckende, mindestens eine
Spulenwicklung (6) aufweisende gehäusefeste Spulenanordnung (4, 4', 4")
umfasst, wobei
- die Permanentmagnetanordnung (9) einen axial magnetisierten Scheibenmagnet (10)
und zwei stirnseitig an diesem angeordnete Flussleitstücke (11, 12) umfasst,
- der Scheibenmagnet (10) eine kreiszylindrische Außenfläche aufweist und die Flussleitstücke
(11, 12) als runde Flussleitscheiben ausgeführt sind und
- die Spulenanordnung (4, 4', 4") zumindest im Bereich ihrer axialen Überlappung mit
der Permanentmagnetanordnung (9) einen unrunden Querschnitt aufweist dergestalt, dass
ihre Innenfläche auf mindestens einem ersten Umfangsabschnitt (29, 29', 29") zu der
Außenfläche der Permanentmagnetanordnung (9) einen Spalt (34, 34', 34") mit einem
ersten lichten Radialmaß und auf mindestens einem ausgebuchteten zweiten Umfangsabschnitt
(30, 30', 30"), welcher einer Ausbuchtung der Spulenwicklung (6) zugeordnet ist, zu
der Außenfläche der Permanentmagnetanordnung (9) ein gegenüber dem ersten lichten
Radialmaß vergrößertes zweites lichtes Radialmaß einhält, wobei der Maximalwert des
zweiten lichten Radialmaßes wesentlich größer ist als das erste lichte Radialmaß.
2. Stellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich des mindestens einen zweiten Umfangsabschnitts (29, 29', 29") zwischen
der Permanentmagnetanordnung (9) und der Spulenanordnung (4, 4', 4") ein Ausgleichskanal
(35, 35', 35") mit einem sichelförmigen Querschnitt besteht.
3. Stellvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei erste Umfangsabschnitte (29, 29") und mindestens zwei zweite Umfangsabschnitte
(30, 30") bestehen.
4. Stellvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei erste Umfangsabschnitte (29") und mindestens drei zweite Umfangsabschnitte
(30") bestehen.
5. Stellvorrichtung nach Anspruch 3 oder Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Umfangsabschnitte (30, 30") gleichmäßig über den Innenumfang der Spulenanordnung
(4, 4") verteilt angeordnet sind.
6. Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenanordnung (4, 4', 4") einen Wicklungsträger (5) mit einem Hülsenabschnitt
(24) und zwei endseitigen Stützscheiben (25) aufweist.
7. Stellvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützscheiben (25) an ihrem Außenumfang auf mindestens zwei Abschnitten geradlinig
begrenzt sind.
8. Stellvorrichtung nach Anspruch 6 oder Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Hülsenabschnitt (24) dergestalt gestuft ausgeführt ist, dass ein zu der Permanentmagnetanordnung
(9) axial versetzter Teilbereich die Permanentmagnetanordnung (9) ringförmig radial
überlappt.
9. Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenanordnung (4, 4', 4") in einem Käfig (3) aufgenommen ist.
10. Stellvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Käfig (3) eine die Spulenanordnung (4, 4', 4") stirnseig abdeckende Stirnplatte
(23) und eine die Spulenanordnung (4, 4', 4") auf ihrem Außenumfang zumindest teilweise
umgebende Mantelstruktur (37) umfasst.
11. Stellvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnplatte (23) und die Mantelstruktur (37) einstückig miteinander verbunden
und durch Biegen aus einem Blechzuschnitt hervorgegangen sind.
12. Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass bei zwei elektromagnetischen Linearaktuatoren (2) eine gemeinsame Käfigstruktur (23)
mit einer durchgehenden, beide Spulenanordnungen (4, 4', 4") stirnseig abdeckenden
Stirnplatte (22) vorgesehen ist.
13. Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass in die Spulenanordnung (4, 4', 4") ein mit dem zugeordneten Käfig (3) Magnetfluss-leitend
gekoppelter Kern (28) hineinragt.
14. Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Flussleitscheiben ein unterschiedliches Axialmaß aufweisen.
15. Stellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenmagnet (10) als Ringscheibenmagnet (14) und mindestens eine der Flussleitscheiben
als Flussleit-Ringscheibe (15) ausgeführt ist, wobei die Ankereinheit (7) einen mit
dem Stößel (8) gekoppelten, sich in die betreffende Flussleit-Ringscheibe (15) und
den Ringscheibenmagnet (14) hinein erstreckenden Schaft (13) umfasst.
16. Stellvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (13) starr mit dem Stößel (8) verbunden ist.
17. Stellvorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) ein als Montage- und Führungsblock (16) ausgeführtes Endstück (18)
umfasst, wobei die Ankereinheit (7) ausschließlich in dem Montage- und Führungsblock
(16) verschiebbar geführt gelagert ist