GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die Erfindung betrifft einen Transformator oder eine Drossel, mit einem magnetischen
Kern umfassend zumindest einen Schenkel mit einer Wicklungsanordnung und ein Joch,
wobei der Kern, insbesondere das Joch, mehrere Schichten aufweist, welche Schichten
mit Hilfe von zumindest einem elektrisch leitenden Jochzugmittel verspannt sind, wobei
eine Hilfswicklung zur Gleichstrom-Kompensation und/oder zur Energieversorgung vorgesehen
ist.
[0002] Weiters bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung einer Hilfswicklung
umfassend zumindest ein Jochzugmittel.
STAND DER TECHNIK
[0003] Bei elektrischen Transformatoren oder Drosseln, welche beispielsweise in Energie-Verteilungsnetzen
eingesetzt werden, kann es zu einer unerwünschten Einspeisung eines Gleichstroms kommen.
Ursache dafür können leistungselektronische Schaltungen sein, wie sie z.B. bei der
Ansteuerung von elektrischen Antrieben eingesetzt werden.
[0004] Dadurch kann das Betriebsverhalten der Transformatoren oder Drosseln gestört werden,
da sich in deren Kern ein magnetischer Gleichfluss ausbildet, der sich dem magnetischen
Wechselfluss überlagert. Die Überlagerung von Gleichfluss und Wechselfluss führt zu
einer unsymmetrischen Ansteuerung des magnetischen Werkstoffs, welche Ansteuerung
einerseits zu lokalen Erwärmungen im Kern führt, wobei die Erwärmungen Verluste verursachen
und zu einer Reduktion der Lebensdauer des induktiven Elements führen. Andererseits
erhöht sich dadurch die Geräuschemission, was besonders nachteilig ist, wenn der Transformator
oder die Drossel in der Nähe eines Wohnbereichs angeordnet ist.
[0005] Zur Minderung der Geräuschemission wird beispielsweise in der
WO 2016/139030 A1 vorgeschlagen, bei einem Transformator neben der üblichen Wicklungsanordnung eine
Hilfswicklung anzuordnen, in welche ein Kompensationsstrom eingespeist wird, welcher
in seiner magnetischen Wirkung so gerichtet ist, dass er dem magnetischen Gleichfluss
im Kern entgegenwirkt bzw. diesen kompensiert.
[0006] Dabei ist nachteilig, dass die Hilfswicklungsanordnungen entsprechenden Platz benötigen.
Üblicherweise sind diese in der Montageplatte oder im Druckring unter oder über den
eigentlichen Wicklungen angeordnet, wodurch sich allerdings der Jochabstand aufgrund
der für die Hilfswicklungsanordnung notwendigen mechanischen und elektrischen Abstände
sowie die Komplexität der Wicklungen erhöht. Dadurch erhöht sich wiederum die Baugröße
der Transformatoren, wodurch einerseits der Transport schwieriger und kostenintensiver
wird und andererseits - aufgrund des nunmehr größeren Volumens des Transformatorgehäuses
- mehr Öl benötigt wird. Außerdem führen die für die Hilfswicklungsanordnungen notwendigen
Aussparungen in der Montageplatte oder im Druckring zu einer mechanischen Schwächung
des Transformators.
AUFGABE DER ERFINDUNG
[0007] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Transformator oder eine
Drossel zur Verfügung zu stellen, welcher oder welche die Nachteile des Stands der
Technik überwindet und eine Hilfswicklung aufweist, die mit geringem Aufwand und mit
geringen Kosten herstellbar ist sowie die Baugröße des Transformators oder der Drossel
nicht negativ beeinflusst.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0008] Die eingangs gestellte Aufgabe wird bei einem Transformator oder einer Drossel, mit
einem magnetischen Kern umfassend zumindest einen Schenkel mit einer Wicklungsanordnung
und ein Joch, wobei der Kern, insbesondere das Joch, mehrere Schichten aufweist, welche
Schichten mit Hilfe von zumindest einem elektrisch leitenden Jochzugmittel verspannt
sind, wobei eine Hilfswicklung zur Gleichstrom-Kompensation und/oder zur Energieversorgung
vorgesehen ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Hilfswicklung zumindest ein
Jochzugmittel umfasst.
[0009] Sowohl der erfindungsgemäße Transformator als auch die erfindungsgemäße Drossel weisen
einen Kern auf, der mehrere Schichten umfasst. Um die Stabilität des aus mehreren
Schichten aufgebauten Kerns zu gewährleisten, wird der Kern mit Hilfe von Spannrahmenelementen
zusammengepresst. Die Spannrahmenelemente sind üblicherweise auf gegenüberliegenden
Seiten des Jochs angeordnet und werden mit Hilfe von zumindest einem Jochzugmittel
unter Spannung zusammengehalten, sodass das Joch zwischen den Spannrahmenelementen
eingeklemmt ist.
[0010] Gemäß dem oben Gesagten ist das zumindest eine Jochzugmittel im Bereich des Kerns,
insbesondere im Bereich des Jochs, angeordnet, wobei das Jochzugmittel bolzenförmig
bzw. stangenförmig als Jochzugbolzen und/oder bandförmig als Jochzugband ausgebildet
sein kann.
[0011] Die Hilfswicklung weist das zumindest eine Jochzugmittel auf. Aufgrund der erfindungsgemäßen
Hilfswicklung ist es also nicht mehr notwendig zumindest eine zusätzliche Wicklung,
die als Hilfswicklung dient, in einer Montageplatte des Transformators, in einem Druckring
des Transformators oder am Joch des Transformators vorzusehen. Dadurch wird erreicht,
dass die konstruktive Ausgestaltung der Wicklungsanordnung und die konstruktive Auslegung
des Kerns nicht verändert werden müssen.
[0012] Durch die Erfindung ist es möglich, bei einem Transformator oder bei einer Drossel
ohne großen konstruktiven und finanziellen Aufwand eine Hilfswicklung vorzusehen,
ohne die Baugröße des Transformators oder der Drossel zu verändern, wobei die Hilfswicklung
der Gleichstrom-Kompensation und/oder der Energieversorgung des Transformators oder
der Drossel dienen kann.
[0013] In einer Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass das zumindest eine
Jochzugmittel einen Abschnitt des Jochs zumindest teilweise umgebend angeordnet ist.
D.h. die Hilfswicklung, die das zumindest eine Jochzugmittel umfasst, ist am Joch
des Transformators angeordnet, wodurch sich eine besonders kostengünstige Herstellung
der Hilfswicklung ergibt.
[0014] In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass das zumindest
eine Jochzugmittel 25% bis 50% eines Umfangs des Jochs umgibt. Dies gewährleistet,
einerseits eine sichere und stabile Verspannung der Schichten des Kerns. Andererseits
wird dadurch sichergestellt, dass große Teile der Hilfswicklung bereits am Transformator
vorhanden sind und nicht zusätzlich angebracht werden müssen.
[0015] In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass das zumindest
eine Jochzugmittel jeweils endseitig ein isoliertes Schraubverbindungsmittel aufweist.
D.h. das zumindest eine Jochzugmittel ist an beiden Enden mit einer isolierten Schraubverbindung
versehen, wodurch sichergestellt wird, dass es zu keinen unerwünschten Kreisströmen
kommt. Außerdem wird dadurch eine einfache Anbindungsmöglichkeit von weiteren Elementen
der Hilfswicklung an das zumindest eine Jochzugmittel gewährleistet.
[0016] In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass das zumindest
eine Jochzugmittel mit zumindest einer Strom-Steuereinrichtung verbindbar ist. Die
Strom-Steuereinrichtung dient der Einspeisung eines Kompensationsstroms, sodass ein
in einem Schenkel des Kerns fließender Gleichfluss-Anteil kompensiert werden kann,
indem die Strom-Steuereinrichtung entsprechend geregelt wird.
[0017] Es wäre vorstellbar, dass ein Sensor Richtung und Größe des störenden Gleichfluss-Anteils
erfasst, wodurch dessen störende Wirkung gezielt verringert bzw. kompensiert werden
kann.
[0018] In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kern
ein oberes Joch und ein unteres Joch umfasst, wobei zumindest ein Jochzugmittel das
obere Joch verspannt und zumindest ein Jochzugmittel das untere Joch verspannt.
[0019] Sowohl Transformatoren als auch Drosseln können in einem Betriebszustand stehend
oder liegend angeordnet sein. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass bei einer stehenden
Anordnung eines Transformators oder einer Drossel in Richtung der Schwerkraft gesehen
das untere Joch unter dem oberen Joch angeordnet ist. Bei einer liegenden Anordnung
ist wiederum in einer Querrichtung zur Richtung der Schwerkraft gesehen das untere
Joch neben oder hinter dem oberen Joch angeordnet.
[0020] Für die Wicklungsanordnungen eines Transformators oder einer Drossel ist es von großer
Bedeutung, die mechanische Stabilität zu erhalten. Daher wird jede Wicklungsanordnung
zwischen zwei Druckplatten gedrückt, die zwischen dem oberen Joch und dem oberen Ende
der Wicklungsanordnung sowie zwischen dem unteren Joch und dem unteren Ende der Wicklungsanordnung
eingesetzt werden. Um den erforderlichen Druck auf die Druckplatten aufrechtzuerhalten,
sind die dem oberen Joch zugeordneten Spannrahmenelemente über Spannelemente mit den
dem unteren Joch zugeordneten Spannrahmenelementen verbunden.
[0021] Es wäre vorstellbar, dass die Hilfswicklung am oberen Joch angeordnet ist. Es wäre
aber auch vorstellbar, dass die Hilfswicklung am unteren Joch angeordnet ist. Selbstverständlich
ist auch nicht ausgeschlossen, dass sowohl am oberen als auch am unteren Joch eine
oder mehrere Hilfswicklungen angeordnet sind. Die entsprechende Anordnung der Hilfswicklung
bzw. der Hilfswicklungen ist oft von der Verschaltung der Zuleitungen abhängig, also
etwa, wo entsprechende Durchführungen im Kessel des Transformators bzw. der Drossel
oder im Deckel des Transformators bzw. der Drossel vorgesehen sind.
[0022] In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass eine Windung
der Hilfswicklung zwei bezüglich des Jochs einander gegenüberliegende Jochzugmittel
und zumindest ein elektrisch leitendes Verbindungsmittel umfasst, wobei das zumindest
eine elektrisch leitende Verbindungsmittel die beiden Jochzugmittel miteinander verbindet.
[0023] Üblicherweise sind zumindest zwei bezüglich des Jochs einander gegenüberliegende
Jochzugmittel an einem Joch vorgesehen. D.h. die einander gegenüberliegende Jochzugmittel
sind jeweils endseitig mit den Spannrahmenelementen, die an seitlichen Flächen des
Jochs angeordnet sind, verbunden und verspannen dadurch das entsprechende Joch. Beispielsweise
ist ein erstes Jochzugmittel an einer oberen Seite des Jochs angeordnet, während ein
zweites Jochzugmittel dem ersten Jochzugmittel gegenüberliegend an der unteren Seite
desselben Jochs angeordnet ist. Das erste Jochzugmittel ist an beiden Enden mit einem
oberen Bereich der beiden seitlich angeordneten Spannrahmenelemente verbunden, während
das zweite Jochzugmittel an beiden Enden mit einem unteren Bereich der beiden seitlich
angeordneten Spannrahmenelemente verbunden ist.
[0024] Um eine Windung der Hilfswicklung auszubilden, sind die beiden gegenüberliegenden
Jochzugmittel mit zumindest einem elektrisch leitenden Verbindungsmittel miteinander
verbunden.
[0025] Es wäre vorstellbar, dass es sich bei den beiden das obere Joch umgebenden gegenüberliegenden
Jochzugmitteln jeweils um einen Jochzugbolzen handelt, während es sich bei den beiden
das untere Joch umgebenden gegenüberliegenden Jochzugmitteln um einen Jochzugbolzen
und um ein Jochzugband handelt, wobei der Jochzugbolzen auf einer Oberseite des unteren
Jochs angeordnet ist, während das Jochzugband auf einer Unterseite des unteren Jochs
angeordnet ist.
[0026] Selbstverständlich können auch mehrere Windungen als Hilfswicklung verschaltet werden.
[0027] Es wäre beispielsweise vorstellbar, dass im Falle von zwei Windungen das auf der
Oberseite des Jochs angeordnete erste obere Jochzugmittel an einem Ende mit einem
Verbindungsmittel verbunden ist, das wiederum mit einer Strom-Steuereinrichtung verbindbar
ist, und an einem anderen Ende mit einem Verbindungsmittel verbunden ist, das mit
einem Ende eines ersten unteren Jochzugmittels, das dem ersten oberen Jochzugmittel
gegenüberliegt, verbunden ist. Das erste untere Jochzugmittel ist wiederum an einem
anderen Ende mit einem Verbindungsmittel verbunden, das mit einem Ende eines zweiten
oberen Jochzugmittels verbunden ist. Ein anderes Ende des zweiten oberen Jochzugmittels
ist ebenfalls mit einem Verbindungsmittel verbunden, das mit einem Ende eines zweiten
unteren Jochzugmittels, das dem zweiten oberen Jochzugmittel gegenüberliegt, verbunden
ist. Das zweite untere Jochzugmittel ist wiederum an einem anderen Ende mit einem
Verbindungsmittel verbunden, das mit der Strom-Steuereinrichtung verbindbar ist.
[0028] Ein ähnlicher Aufbau lässt sich selbstverständlich auch auf eine größere Anzahl an
Windungen umlegen.
[0029] In einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist vorgesehen, dass mehrere
Windungen seriell und/oder parallel verschaltet sind. D.h. eine Hilfswicklung kann
mehrere Windungen umfassen, die verschaltet sind, wobei sich die Anzahl der Windungen
üblicherweise nach der erforderlichen Spannung der Hilfswicklung richtet.
[0030] Eine serielle Schaltung der Windungen kommt zum Einsatz, wenn eine hohe Spannung
benötigt wird. Wird ein hoher Strom benötigt, dann werden die Windungen parallel verschaltet.
Es wäre selbstverständlich auch vorstellbar, dass die Windungen teilweise seriell
und teilweise parallel verschaltet werden.
[0031] Zusätzlich ist erfindungsgemäß ein Verfahren zur Herstellung einer Hilfswicklung,
die zumindest ein Jochzugmittel umfasst, eines Transformators oder einer Drossel,
mit einem magnetischen Kern umfassend zumindest einen Schenkel mit einer Wicklungsanordnung
und ein Joch, wobei der Kern mehrere Schichten aufweist, welche Schichten mit Hilfe
von dem zumindest einen Jochzugmittel verspannt sind, vorgesehen umfassend die Verfahrensschritte:
- Anbringen einer isolierten Schraubverbindung auf den Enden des zumindest einen Jochzugmittels;
- Herstellen zumindest einer Windung einer Hilfswicklung um ein Joch, wobei die Windung
zumindest ein Jochzugmittel enthält.
[0032] Dieses Verfahren ermöglicht, bei einem Transformator oder einer Drossel mit sehr
geringem Aufwand und sehr geringen Kosten eine Hilfswicklung vorzusehen ohne die Baugröße
des Transformators oder der Drossel zu verändern.
[0033] Es wäre vorstellbar, dass nach der Herstellung der zumindest einen Windung der Hilfswicklung
eine elektrische Verbindung zwischen der Hilfswicklung und einer Strom-Steuereinrichtung
eingerichtet wird.
[0034] In einer Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei eine Windung
der Hilfswicklung zwei bezüglich des Jochs einander gegenüberliegende Jochzugmittel
und zumindest ein elektrisch leitendes Verbindungsmittel umfasst, ist vorgesehen,
dass das zumindest eine elektrisch leitende Verbindungsmittel und die beiden Jochzugmittel
miteinander verbunden werden.
[0035] In einer weiteren Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen,
dass mehrere Windungen parallel und/oder seriell verschaltet werden.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0036] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird im nachfolgenden Teil der Beschreibung
auf zwei Figuren Bezug genommen, aus denen weitere vorteilhafte Einzelheiten und mögliche
Einsatzgebiete der Erfindung zu entnehmen sind. Die Figuren sind als beispielhaft
zu verstehen und sollen den Erfindungscharakter zwar darlegen, ihn aber keinesfalls
einengen oder gar abschließend wiedergeben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine axonometrische Darstellung eines Transformators umfassend zwei Hilfswicklungen
gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 2
- eine axonometrische Darstellung eines erfindungsgemäßen Transformators umfassend zwei
Hilfswicklungen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0037] Fig. 1 zeigt eine axonometrische Darstellung eines Transformators 1 umfassend zwei
Hilfswicklungen 7 gemäß dem Stand der Technik, wobei der Transformator 1 einen magnetischen
Kern 2 aufweist, der drei Schenkel 3 mit jeweils einer Wicklungsanordnung 14 sowie
ein oberes Joch 4a und ein unteres Joch 4b umfasst. Der Kern 2 weist mehrere Schichten
5 auf, die im Bereich des oberen Jochs 4a und des unteren Jochs 4b mit Hilfe von Spannrahmenelementen
11 zusammengepresst werden. An den einander gegenüberliegenden Seitenflächen des oberen
Jochs 4a und des unteren Jochs 4b sind jeweils Spannrahmenelemente 11 angeordnet,
die mit Hilfe von mehreren Jochzugmitteln 6 unter Spannung zusammengehalten werden,
sodass sowohl das obere Joch 4a als auch das untere Joch 4b zwischen den Spannrahmenelementen
11 eingeklemmt sind.
[0038] Bei den Jochzugmitteln 6, die am oberen Joch 4a angeordnet sind, handelt es sich
um Jochzugbolzen 6a. Bezüglich des oberen Jochs 4a sind hier zwei Jochzugbolzen 6a
einander gegenüberliegend angeordnet, die jeweils endseitig mit den Spannrahmenelementen
11 verbunden sind. D.h. jedem Jochzugbolzen 6a, der an einer oberen Seite des oberen
Jochs 4a angeordnet ist, liegt ein Jochzugbolzen 6a gegenüber, der an einer unteren
Seite des oberen Jochs 4a angeordnet ist (in Fig. 1 nicht sichtbar).
[0039] Ebenso sind hier am unteren Joch 4b zwei einander gegenüberliegende Jochzugmittel
6 angeordnet, die jeweils endseitig mit den Spannrahmenelementen 11 verbunden sind.
Hierbei handelt es sich allerdings jeweils um einen Jochzugbolzen 6a und um ein Jochzugband
6b. D.h. jedem Jochzugbolzen 6a, der an einer oberen Seite des unteren Jochs 4b angeordnet
ist (in Fig. 1 nicht sichtbar), liegt ein Jochzugband 6b gegenüber, das an einer unteren
Seite des unteren Jochs 4b angeordnet ist.
[0040] Zur Stabilisierung der an den drei Schenkeln 3 angeordneten Wicklungsanordnungen
14 ist jede der Wicklungsanordnungen 14 zwischen Druckplatten 12 und Montageplatten
13 angeordnet, welche die Wicklungsanordnungen 14 zusammendrücken. Jeweils eine der
Druckplatten 12 ist zwischen dem oberen Joch 4a und dem oberen Ende einer Wicklungsanordnung
14 angeordnet, während jeweils eine der Montageplatten 13 zwischen dem unteren Joch
4b und dem unteren Ende der Wicklungsanordnung 14 angeordnet ist. Um den erforderlichen
Druck auf die Druckplatten 12 aufrechtzuerhalten, sind die dem oberen Joch 4a zugeordneten
Spannrahmenelemente 11 über Spannelemente (in Fig. 1 nicht sichtbar) mit den dem unteren
Joch 4b zugeordneten Spannrahmenelementen 11 verbunden.
[0041] Der in Fig. 1 dargestellte Transformator 1 weist zwei zusätzliche als Hilfswicklungen
7 dienende Wicklungen auf, die in Montageplatten 13 des Transformators 1 angeordnet
sind.
[0042] Beispielsweise werden die beiden Hilfswicklungen 7 zur Gleichstrom-Kompensation verwendet.
In solch einem Fall sind die beiden Hilfswicklungen 7 jeweils mit einer Strom-Steuereinrichtung
(nicht dargestellt) verbunden, die der Einspeisung eines Kompensationsstroms dient.
[0043] Fig. 2 stellt eine axonometrische Darstellung eines erfindungsgemäßen Transformators
1 umfassend zwei Hilfswicklungen 7 dar. Der Aufbau des erfindungsgemäßen Transformators
1 entspricht dem Aufbau des Transformators 1 gemäß dem Stand der Technik mit dem Unterschied,
dass die Hilfswicklungen 7 jeweils zumindest ein Jochzugmittel 6 aufweisen.
[0044] In diesem Ausführungsbeispiel sind zwei Hilfswicklungen 7 am unteren Joch 4b angeordnet,
welche Hilfswicklungen 7 jeweils zwei Windungen 9 aufweisen.
[0045] Jede Windung 9 der Hilfswicklungen 7 umfasst in diesem Ausführungsbeispiel einen
Jochzugbolzen 6a, der an der oberen Seite des unteren Jochs 4b angeordnet ist, ein
dem Jochzugbolzen 6a gegenüberliegendes Jochzugband 6b, das an der unteren Seite des
unteren Jochs 4b angeordnet ist, sowie Verbindungsmittel 10.
[0046] Sowohl der Jochzugbolzen 6a als auch das Jochzugband 6b einer Windung 9 umgeben jeweils
in etwa 35% eines Umfangs des unteren Jochs 4b. Jeweils endseitig ist sowohl der Jochzugbolzen
6a als auch das Jochzugband 6b mit Hilfe von Schraubverbindungsmitteln 8 mit den um
das untere Joch 4b angeordneten Spannrahmenelementen 11 verbunden.
[0047] Wie bereits oben erwähnt sind in Fig. 2 zwei Hilfswicklungen 7 am unteren Joch 4b
angeordnet. Jede Hilfswicklung 7 umfasst zwei Windungen 9, die mit Verbindungsmitteln
10 verschaltet sind.
[0048] In diesem Ausführungsbeispiel weist jede Hilfswicklung folgenden Aufbau auf: Ein
erster der beiden auf der Oberseite des Jochs 4 angeordneten Jochzugbolzen 6a ist
an einem Ende mit einem Verbindungsmittel 10 verbunden, das wiederum - im Falle der
Gleichstrom-Kompensation - mit einer Strom-Steuereinrichtung verbunden ist, und ist
an einem anderen Ende mit einem Verbindungsmittel 10 verbunden, das mit einem Ende
eines ersten der beiden auf der Unterseite des Jochs 4 angeordneten Jochzugbänder
6b, welches erste Jochzugband 6b dem ersten Jochzugbolzen 6a gegenüberliegt, verbunden
ist. Das erste Jochzugband 6b ist wiederum an einem anderen Ende mit einem Verbindungsmittel
10 verbunden, das mit einem Ende eines zweiten Jochzugbolzens 6a verbunden ist. Ein
anderes Ende des zweiten Jochzugbolzen 6a ist ebenfalls mit einem Verbindungsmittel
10 verbunden, das mit einem Ende eines zweiten unteren Jochzugbands 6b, das dem zweiten
Jochzugbolzen 6a gegenüberliegt, verbunden ist. Das zweite Jochzugband 6b ist wiederum
an einem anderen Ende mit einem Verbindungsmittel 10 verbunden, das mit der Strom-Steuereinrichtung
verbunden ist.
[0049] Aufgrund der erfindungsgemäßen Hilfswicklung 7 ist es nicht notwendig, eine zusätzliche
als Hilfswicklung 7 dienende
[0050] Wicklung in der Montageplatte 13 des Transformators 1 vorzusehen, wodurch weder die
konstruktive Ausgestaltung der Wicklungsanordnung 14 noch die konstruktive Auslegung
des Kerns 2 verändert werden muss.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0051]
- 1
- Transformator oder Drossel
- 2
- Kern
- 3
- Schenkel
- 4
- Joch
4a oberes Joch
4b unteres Joch
- 5
- Schichten
- 6
- Jochzugmittel
6a Jochzugbolzen
6b Jochzugband
- 7
- Hilfswicklung
- 8
- Schraubverbindungsmittel
- 9
- Windung der Hilfswicklung 7
- 10
- Verbindungsmittel
- 11
- Spannrahmenelement
- 12
- Druckplatte
- 13
- Montageplatte
- 14
- Wicklungsanordnung
1. Transformator oder Drossel (1), mit einem magnetischen Kern (2) umfassend zumindest
einen Schenkel (3) mit einer Wicklungsanordnung (14) und ein Joch (4), wobei der Kern
(2), insbesondere das Joch (4), mehrere Schichten (5) aufweist, welche Schichten (5)
mit Hilfe von zumindest einem elektrisch leitenden Jochzugmittel (6) verspannt sind,
wobei eine Hilfswicklung (7) zur Gleichstrom-Kompensation und/oder zur Energieversorgung
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Hilfswicklung (7) zumindest ein Jochzugmittel (6) umfasst.
2. Transformator oder Drossel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Jochzugmittel (6) einen Abschnitt des Jochs (4) zumindest teilweise
umgebend angeordnet ist.
3. Transformator oder Drossel (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Jochzugmittel (6) 25% bis 50% eines Umfangs des Jochs (4) umgibt.
4. Transformator oder Drossel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Jochzugmittel (6) jeweils endseitig ein isoliertes Schraubverbindungsmittel
(8) aufweist.
5. Transformator oder Drossel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Jochzugmittel (6) mit zumindest einer Strom-Steuereinrichtung
verbindbar ist.
6. Transformator oder Drossel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern (2) ein oberes Joch (4a) und ein unteres Joch (4b) umfasst, wobei zumindest
ein Jochzugmittel (6) das obere Joch (4a) verspannt und zumindest ein Jochzugmittel
(6) das untere Joch (4b) verspannt.
7. Transformator oder Drossel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Windung (9) der Hilfswicklung (7) zwei bezüglich des Jochs (4) einander gegenüberliegende
Jochzugmittel (6) und zumindest ein elektrisch leitendes Verbindungsmittel (10) umfasst,
wobei das zumindest eine elektrisch leitende Verbindungsmittel (10) die beiden Jochzugmittel
(6) miteinander verbindet.
8. Transformator oder Drossel (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Windungen (9) seriell und/oder parallel verschaltet sind.
9. Verfahren zur Herstellung einer Hilfswicklung (7), die zumindest ein Jochzugmittel
(6) umfasst, eines Transformators oder einer Drossel (1), mit einem magnetischen Kern
(2) umfassend zumindest einen Schenkel (3) mit einer Wicklungsanordnung (14) und ein
Joch (4), wobei der Kern (2) mehrere Schichten (5) aufweist, welche Schichten (5)
mit Hilfe von dem zumindest einen Jochzugmittel (6) verspannt sind, umfassend die
Verfahrensschritte:
- Anbringen einer isolierten Schraubverbindung (8) auf den Enden des zumindest einen
Jochzugmittels (6);
- Herstellen zumindest einer Windung (9) einer Hilfswicklung (7) um ein Joch (4),
wobei die Windung (9) zumindest ein Jochzugmittel (6) enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei eine Windung (9) der Hilfswicklung (7) zwei bezüglich
des Jochs (4) einander gegenüberliegende Jochzugmittel (6) und zumindest ein elektrisch
leitendes Verbindungsmittel (10) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine elektrisch leitende Verbindungsmittel (10) und die beiden Jochzugmittel
(6) miteinander verbunden werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Windungen (9) seriell und/oder parallel verschaltet werden.