[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bodenbearbeitungsverfahren zum Abtragen von
Bodenmaterial mittels eines um eine Arbeitsachse rotierenden Werkzeugs, wobei das
rotierende Werkzeug von einem Maschinenrahmen einer Bodenbearbeitungsmaschine getragen
ist, wobei der Maschinenrahmen durch ein abrollbares Fahrwerk auf einem Untergrund
aufsteht und durch eine Vortriebs-Antriebsvorrichtung relativ zu dem Untergrund zu
einer Vortriebsbewegung längs einer Vortriebsrichtung angetrieben wird. Die Vortriebsbewegung
der Bodenbearbeitungsmaschine sorgt dabei - wie auch in der vorliegenden Erfindung
- für eine Vorschubbewegung des rotierenden Werkzeugs.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine Bodenbearbeitungsmaschine, wie etwa
Straßenfräsmaschine, Recycler, Stabilisierer oder Surface-Miner, welche zur Ausführung
des oben genannten Bodenbearbeitungsverfahrens ausgebildet ist.
[0003] Das eingangs genannte Bodenbearbeitungsverfahren ist aus dem Stand der Technik hinlänglich
bekannt. Es wird von Bodenbearbeitungsmaschinen insbesondere in Gestalt von Straßenfräsmaschinen,
Recyclern, Stabilisierern oder auch diversen Surface-Minern genutzt, um bestimmungsgemäß
Bodenmaterial abzutragen. Lediglich beispielhaft und stellvertretend sei im Stand
der Technik zu dem oben genannten Bodenbearbeitungsverfahren und zu einer zu dessen
Ausführung ausgebildeten Bodenbearbeitungsmaschine in Gestalt von Straßenfräsmaschinen
verwiesen auf die
DE 10 2005 035 480 A1, auf die
DE 10 2016 003 895 A1 oder auch auf die
WO 03/100172 A, um nur einige zu nennen. In der Regel ist bei Geradeausfahrt der bekannten Straßenfräsmaschinen
deren Vortriebsrichtung, die die Vorschubrichtung des rotierenden Werkzeugs ist, orthogonal
zur Arbeitsachse des Werkzeugs. Der Abtrag von Bodenmaterial erfolgt hauptsächlich
durch Fräsmeißel, die auf der um die Arbeitsachse umlaufenden Mantelfläche angeordnet
sind.
[0004] Wie in der
DE 10 2010 013 983 A1 näher ausgeführt ist, die ebenfalls eine Straßenfräsmaschine betrifft, unterliegen
die Stirnseiten des rotierenden abtragenden Werkzeugs einem, verglichen mit dem Verschleiß
der Fräsmeißel tragenden Mantelfläche, überdurchschnittlich hohen Verschleiß. Dies
liegt zu einem Teil daran, dass die Stirnseiten des Werkzeugs - im Falle der oben
genannten Druckschriften einer Fräswalze als dem Werkzeug - stärker in Kontakt mit
dem abzutragenden oder bereits abgetragenen Bodenmaterial gelangen als die zwischen
den Stirnseiten gelegene Mantelfläche, welche durch die daran angeordneten Fräsmeißel
vor einem Kontakt mit dem Bodenmaterial in höherem Maße geschützt ist als die Stirnseiten.
Dies liegt zu einem weiteren Teil daran, dass die Stirnseiten des rotierenden Werkzeugs
parallel zur Vortriebsrichtung der Bodenbearbeitungsmaschine und damit zur Vorschubrichtung
des Werkzeugs ausgerichtet sind, und somit etwa vom Werkzeug selbst erzeugte Fräskanten
im Boden unter Entfaltung stark abrasiver Wirkung in Kontakt mit den Stirnseiten an
diesen entlanggleiten können.
[0005] Um diesem stirnseitigen Verschleiß entgegenzuwirken, schlägt die
DE 10 2010 013 983 A1 folgerichtig vor, auch an der Stirnseite einer Fräswalze Fräsmeißel vorzusehen, sodass
auch der axial einer Stirnseite benachbarte Bereich außerhalb des Werkzeugs bzw. der
Fräswalze von Fräsmeißeln freigeräumt wird. Nachteilig an dieser Lösung ist der hohe
Aufwand für Herstellung und Montage einer solchen Fräswalze mit stirnseitigen Fräsmeißeln,
der sich bei Wartungsvorgängen wiederholen kann. Zum einen sind zusätzliche Fräsmeißel
an der Fräswalze anzubringen, zum anderen ist ein Fräsmeißel an der Stirnseite schwieriger
stabil anzubringen als an der Mantelfläche, wo - anders als an der Stirnseite - für
jeden Fräsmeißel ein verhältnismäßig großer Oberflächenbereich für dessen Anbringung
bereitsteht.
[0006] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine technische Lehre anzugeben,
die es erlaubt, Bodenmaterial mit einem rotierenden Werkzeug, ohne zusätzlichen Aufwand
für Herstellung und Montage des Werkzeugs, definiert abzutragen und dabei den oben
beschriebenen erhöhten stirnseitigen Verschleiß des abtragenden Werkzeugs zu reduzieren
oder sogar zu vermeiden.
[0007] Die vorliegende Erfindung löst diese Aufgabe an dem eingangs genannten Boden abtragenden
Bodenbearbeitungsverfahren dadurch, dass die Vortriebsrichtung des Maschinenrahmens
und damit einer das rotierende Werkzeug aufweisenden Bodenbearbeitungsmaschine und
folglich die Vorschubrichtung des rotierenden Werkzeugs mit der Arbeitsachse während
einer abtragenden Bodenbearbeitung einen von 90° verschiedenen Winkel einschließt.
[0008] Durch diese Orientierung der Arbeitsachse und somit des rotierenden Werkzeugs beim
Abtragen von Bodenmaterial relativ zur Vortriebsbewegung der Bodenbearbeitungsmaschine
ist es möglich, ein bezogen auf die Arbeitsachse axiales Längsende des Werkzeugs als
in Vortriebsrichtung nachlaufendes Längsende auszubilden, sodass sich dieses nachlaufende
Längsende im Wesentlichen in Vortriebsrichtung im Abtragsschatten des Werkzeugs bewegt,
sodass es sich während der bestimmungsgemäßen Bodenbearbeitung des Werkzeugs innerhalb
eines durch die abtragenden Schneidmittel des rotierenden Werkzeugs im Boden freigeräumten
Volumenbereichs bewegt und somit mit Bodenmaterial nicht oder nur in sehr eingeschränktem
Maße in Kontakt kommt. Die Stirnseite des nachlaufenden Längsendes des rotierenden
Werkzeugs ist somit um denselben Winkel von der durch das Werkzeug erzeugten Abtragskante
im bearbeiteten Boden weggedreht, um welchen die Vortriebsrichtung bezüglich einer
zur Arbeitsachse orthogonalen Ebene geneigt ist.
[0009] Somit kann das Bodenmaterial nicht oder kaum abrasiv auf das nachlaufende Längsende
einwirken. Die Verschleißbelastung des nachlaufenden Längsendes ist daher gering,
sodass auf die Anordnung von Schneidmitteln, wie etwa Fräsmeißeln, an der Stirnseite
des Werkzeugs verzichtet werden kann. Das Boden abtragende Verfahren kann daher mit
einem herkömmlichen rotierenden Werkzeug ohne besonderen Schutz der nachlaufenden
Stirnseite ausgeführt werden.
[0010] Nun ließe sich einwenden, dass das wie oben beschrieben relativ zur Vortriebsrichtung
angestellte Werkzeug neben einem nachlaufenden Längsende auch ein vorauseilendes Längsende
aufweist, für welches die Verschleißbedingungen durch die Anstellung des Werkzeugs
nachteilig verändert werden. Dies ist jedoch keine zwingende Betriebsbedingung des
vorauseilenden Längsendes des angestellten Werkzeugs, da sich das vorauseilende Längsende
nicht notwendigerweise in abtragendem Eingriff mit dem zu bearbeitenden Boden befinden
muss. Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des vorliegend beschriebenen Bodenbearbeitungsverfahrens
ist daher vorgesehen, dass das rotierende Werkzeug sich bezogen auf die Arbeitsachse
zwischen zwei axialen Längsenden erstreckt, wobei das Werkzeug aufgrund der Orientierung
der Arbeitsachse in der Vortriebsrichtung ein vorauseilendes axiales Längsende und
ein nachlaufendes axiales Längsende aufweist, wobei die axiale Abtragsbreite derart
gewählt ist, dass sich das nachlaufende Längsende im abtragenden Eingriff mit dem
abzutragenden Bodenmaterial befindet, das vorauseilende Längsende jedoch nicht.
[0011] In der Regel sind nämlich abzutragende Bodenflächen breiter als die Abtragsbreite,
selbst die maximal mögliche Abtragsbreite des rotierenden Werkzeuges, sodass eine
abzutragende Bodenfläche in nahezu allen Bearbeitungsfällen in mehreren parallelen
Bahnen abgetragen wird, die nacheinander durchfahren werden. Somit ist es ohne weiteres
möglich, für die zweite und jede folgende abzutragende Bahn das vorauseilende Längsende
auf der bereits bearbeiteten Seite einer bereits erzeugten Abtragskante anzuordnen
und nur einen bezüglich der Arbeitsachse axialen Abschnitt des rotierenden Werkzeugs
in abtragenden Eingriff mit dem Boden zu bringen, welcher nur das nachlaufende Längsende
enthält. Somit ist das vorauseilende Längsende außer Eingriff mit dem abzutragen Boden
und das nachlaufende Längsende ist von der während der jeweiligen Bearbeitung erzeugten
Abtragskante mit einem Winkelabstand entfernt angeordnet.
[0012] Richtig ist, dass durch die schräge Anstellung der Arbeitsachse bezüglich der Vortriebsrichtung
der Bodenbearbeitungsmaschine die maximale erzielbare Abtragsbreite des Werkzeugs
reduziert wird, verglichen mit einer abtragenden Bodenbearbeitung, bei welcher die
Vortriebsrichtung orthogonal zur Arbeitsachse orientiert ist. Die prozentuale Einbuße
an maximal erzielbarer Abtragsbreite entspricht dem Wert von 1 minus dem Kosinus des
Anstellwinkels, um welchen die Vortriebsrichtung gegenüber einer zur Arbeitsachse
orthogonalen Ebene geneigt ist. Somit beträgt die prozentuale Einbuße an maximal erzielbarer
Abtragsbreite bei einem Anstellwinkel von 15° weniger als 3,5 % und bei einem Anstellwinkel
von 10° etwas mehr als 1,5 %. Bevorzugt ist daher der Anstellwinkel 15° oder kleiner,
besonders bevorzugt 10° oder kleiner. Am stärksten bevorzugt ist der Anstellwinkel
5° oder kleiner, etwa zwischen 5° und 3°, jedoch größer als 0°. Bei einem Anstellwinkel
von 5° wird bereits eine erhebliche Verschleißminderung am nachlaufenden Längsende
des rotierenden Werkzeugs erzielt, wobei jedoch die Einbuße an maximal möglicher Arbeitsbreite
weniger als 0,4 % beträgt. Gegenüber der deutlichen erzielbaren Verschleißminderung
am rotierenden Werkzeug sind die geschilderten Einbußen an maximal möglicher Arbeitsbreite
geradezu vernachlässigbar.
[0013] Nun kann grundsätzlich das rotierende Werkzeug mit einer Arbeitsachse am Maschinenrahmen
der Bodenbearbeitungsmaschine angeordnet sein, welche bezüglich einer Bezugsebene,
die von einer parallel zur Maschinenrahmenlängsrichtung verlaufenden Rollachse und
von einer parallel zur Maschinenhöhenrichtung verlaufenden Gierachse der Bodenbearbeitungsmaschine
aufgespannt ist, um den Anstellwinkel geneigt ist. Dann kann die Bodenbearbeitungsmaschine
während einer abtragenden Bodenbearbeitung schlicht längs ihrer Rollachse geradeaus
bewegt werden, wobei aufgrund der angestellten Anordnung des Werkzeugs bereits aus
konstruktiven Gründen das nachlaufende Längsende von einer Abtragskante entfernt angeordnet
ist. Diesem sehr einfachen und für den Maschinenführer unkomplizierten Bearbeitungsverfahren
steht der Nachteil gegenüber, dass häufig bei der ersten Bahn eines Bodenabtrags auch
das vorauseilende Längsende im abtragenden Eingriff mit dem abzutragen Boden steht
und somit während dieser ersten Bahn einer höheren Verschleißbelastung ausgesetzt
ist. Dies kann gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der vorliegenden Erfindung
dadurch verhindert werden, dass das Fahrwerk eine Mehrzahl von lenkbaren, auf dem
Untergrund abrollbaren Laufwerken aufweist, wobei das Bodenbearbeitungsverfahren ein
Lenken der Laufwerke derart umfasst, dass die Vortriebsrichtung bei Geradeausfahrt
der Bodenbearbeitungsmaschine mit einer parallel zur Maschinenrahmenlängsrichtung
verlaufenden Rollachse einen Winkel einschließt. Die Arbeitsachse kann dann relativ
zur Bezugsebene eine feste Winkelorientierung aufweisen, vorzugsweise orthogonal zu
dieser sein.
[0014] Bodenbearbeitungsmaschinen weisen in der Regel ohnehin lenkbare und auf dem Untergrund
abrollbare Laufwerke auf. Durch die Erzielung des Anstellwinkels durch entsprechende
Lenkung der Laufwerke kann jedoch die erste Bahn einer abtragenden Bodenbearbeitung
in herkömmlicherweise ohne schräg zur Vortriebsrichtung angestellte Arbeitsachse,
also mit einer zur Bezugsebene orthogonalen Arbeitsachse durchgeführt werden, wobei
während der ersten Bahn die Vortriebsrichtung der Bodenbearbeitungsmaschine parallel
zur Rollachse verläuft, sodass die Vortriebsrichtung der Bodenbearbeitung Maschine
und damit die Vorschubrichtung des rotierenden Werkzeugs orthogonal zu dessen Arbeitsachse
orientiert sind.
[0015] Nach Durchgang der ersten Bahn ist eine Abtragskante als Grenzformation zwischen
der abgetragenen ersten Bahn und der noch nicht abgetragenen aber noch abzutragenden
übrigen Bodenfläche erzeugt, sodass die zweite und jede weitere Bahn durch entsprechende
Lenkung bzw. Lenkeinstellung der Laufwerke mit zur Vortriebsrichtung angestellter
Arbeitsachse und folglich ohne Bearbeitungseingriff des vorauseilenden Längsendes
des Werkzeugs durchgeführt werden können.
[0016] Durch die letztgenannte Art der Erzeugung der oben beschriebenen Vortriebsbewegung
durch entsprechende Lenkung der Laufwerke weicht die Maschinenlängsrichtung bzw. die
Rollachse der Bodenbearbeitungsmaschine während der Bodenbearbeitung um den Anstellwinkel
winkelmäßig von der Längsrichtung des zu bearbeitenden Untergrundes, etwa der abzutragenden
Bahnen, ab. Dies kann sogar für gekrümmte Bahnverläufe einer abzutragenden Bahn gelten.
Während hier bei der herkömmlichen Bodenbearbeitung in der Regel die Rollachse der
Bodenbearbeitungsmaschine parallel zu einer lokalen Tangente an den gekrümmten Bahnverlauf
am Ort der Bodenbearbeitungsmaschine orientiert ist, weicht gemäß dem vorliegend beschriebenen
Bodenbearbeitungsverfahren die Rollachse auch bei gekrümmten Bahnverläufen während
der Bodenbearbeitung winkelmäßig von der lokalen Tangente an den gekrümmten Bahnverlauf
am jeweiligen Bearbeitungsort der Bodenbearbeitungsmaschine längs der Bearbeitungsbahn
ab, in der Regel wiederum um den Anstellwinkel.
[0017] Die vorliegende Erfindung betrifft außerdem eine mobile Boden abtragende Bodenbearbeitungsmaschine,
umfassend ein zum Aufstehen auf einem Untergrund ausgebildetes Fahrwerk mit einer
Mehrzahl von lenkbaren, auf dem Untergrund abrollbaren Laufwerken, wobei das Fahrwerk
einen Maschinenrahmen abstützt, welcher eine Arbeitsvorrichtung mit einem um eine
Arbeitsachse rotierbaren, Boden abtragenden Werkzeug trägt, wobei die Arbeitsachse
mit konstanter Winkelorientierung relativ zu der oben genannten Bezugsebene angeordnet
ist, welche von einer parallel zur Maschinenrahmenlängsrichtung verlaufenden Rollachse
und von einer parallel zur Maschinenhöhenrichtung verlaufenden Gierachse der Bodenbearbeitungsmaschine
aufgespannt ist. Die Bodenbearbeitungsmaschine weist eine Arbeits-Antriebsvorrichtung
auf, um das Werkzeug zur Rotation um die Arbeitsachse anzutreiben, und die Bodenbearbeitungsmaschine
weist eine Vortriebs-Antriebsvorrichtung auf, um die Bodenbearbeitungsmaschine relativ
zum Untergrund, auf dem sie aufsteht, zur Vortriebsbewegung anzutreiben. Die Bodenbearbeitungsmaschine
weist außerdem eine Lenkvorrichtung auf, um einen Lenkwinkel der Mehrzahl von lenkbaren
Laufwerken relativ zur Bezugsebene zu ändern.
[0018] Die eingangs genannte Aufgabe löst die vorliegende Erfindung auch dadurch, dass die
mobile Bodenbearbeitungsmaschine zur Ausführung des abtragenden Bodenbearbeitungsverfahrens
ausgebildet ist, wie es oben beschrieben und weitergebildet ist. Hinsichtlich der
technischen Vorteile, die durch eine zur Ausführung des oben beschriebenen Bodenbearbeitungsverfahrens
ausgebildeten Bodenbearbeitungsmaschine erzielbar sind, wird auf die Erläuterungen
des Bodenbearbeitung Verfahrens verwiesen. Im Zusammenhang mit der Beschreibung des
Bodenbearbeitungsverfahrens offenbarte Ausgestaltungen und Weiterbildungen einer Bodenbearbeitungsmaschine
sind Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsmaschine. Ebenso sind
im Zusammenhang mit der Erläuterung der erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsmaschine
offenbarte Weiterbildungen des Bodenbearbeitungsverfahrens Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Bodenbearbeitungsverfahrens.
[0019] Die Ausbildung der Bodenbearbeitungsmaschine zur Ausführung des erfindungsgemäßen
Bodenbearbeitungsverfahrens kann durch eine Steuervorrichtung der Bodenbearbeitungsmaschine
realisiert sein. Die Steuervorrichtung kann einen oder mehrere integrierte Schaltkreise
und einen Datenspeicher umfassen, etwa in Gestalt eines Bordcomputers oder einer speicherprogrammierbaren
Steuerung. Die Steuervorrichtung kann dazu ausgebildet sein, die Maschine auf Grundlage
eines im Datenspeicher hinterlegten Betriebsprogramms automatisiert zur Ausführung
des oben beschriebenen Bodenbearbeitungsverfahrens anzusteuern. Die Steuervorrichtung
kann hierzu Steuerbefehle wenigstens an die Lenkvorrichtung ausgeben. Im Datenspeicher
der Steuervorrichtung kann ein vorbestimmter Anstellwinkel hinterlegt sein. Außerdem
kann vorgesehen sein, eine Mehrzahl unterschiedlicher Anstellwinkel in jeweiliger
Zuordnung zu wenigstens einem Betriebs- oder Arbeitsparameter im Datenspeicher zu
hinterlegen, etwa in Abhängigkeit von einer Abtragstiefe oder/und von der Vortriebsgeschwindigkeit
oder/und von dem abzutragenden Bodenmaterialtyp, und abhängig von Bearbeitungsparametern
der bevorstehenden oder/und gerade durchgeführten Bodenbearbeitung einen geeigneten
Anstellwinkel auszuwählen. Auch die Auswahl kann nach Eingabe der hierfür notwendigen
Bearbeitungsparameter durch die Steuervorrichtung automatisiert geschehen.
[0020] Wie oben bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsverfahren
erläutert wurde, ist die Bodenbearbeitungsmaschine bevorzugt dazu ausgebildet, während
eines Boden abtragenden Arbeitsbetriebs der Arbeitsvorrichtung in Geradeausfahrt längs
einer Vortriebsrichtung zu verfahren, welche mit einer parallel zur Gierachse verlaufenden
und die Arbeitsachse enthaltenden Arbeitsebene einen von 90° verschiedenen Winkel
einschließt. Dabei ist aus Gründen der Klarheit als der eingeschlossene Winkel stets
der kleinste von mehreren erkennbaren, zwischen Vortriebsrichtung und Arbeitsebene
eingeschlossenen Winkeln heranzuziehen. Der oben beschriebene Anstellwinkel, welcher
der Winkel ist, den die Vortriebsrichtung mit der Bezugsebene einschließt, ist auch
jener Winkelbetrag, um welchen sich die beiden von einer gierachsenparallelen und
in Vortriebsrichtung verlaufenden Vortriebsebene mit der Arbeitsebene gebildeten Winkel
von einem rechten Winkel unterscheiden. Der hier relevante kleinere Winkel ist um
den Betrag des Anstellwinkels gegenüber einem rechten Winkel reduziert, der zweite
bestehende größeren Winkel zwischen der Vortriebsebene und der Arbeitsebene ist um
den Betrag des Anstellwinkels gegenüber einem rechten Winkel erhöht.
[0021] Die abrollbaren Laufwerke können als Radlaufwerke Räder oder/und als Kettenlaufwerke
umlaufende Ketten aufweisen. Es ist auch eine Mischanordnung von konstruktiv unterschiedlichen
Laufwerken an ein und derselben Bodenbearbeitungsmaschine denkbar, etwa dass am vorderen
Längsende Laufwerke einer Konstruktionsart aus Radlaufwerken und Kettenlaufwerken
angeordnet ist und dass am hinteren Längsende der Bodenbearbeitungsmaschine Laufwerke
der jeweils anderen Konstruktionsart angeordnet sind.
[0022] Wie im Zusammenhang mit dem Bearbeitungsverfahren bereits dargelegt wurde, besteht
grundsätzlich die Möglichkeit, das rotierende Werkzeug derart am Maschinenrahmen festzulegen,
dass seine Arbeitsachse in einer Arbeitsebene gelegen ist, welche bereits um den Anstellwinkel
gegenüber einer zur Bezugsebene orthogonalen, die Gierachse enthaltenden Ebene verdreht
ist. Dann kann ein zu bearbeitender Boden bahnweise mit einer Vortriebsrichtung abgetragen
werden, welche in der Bezugsebene (oder, was gleichbedeutend ist, parallel zu dieser)
liegt.
[0023] Eine größere Bandbreite möglicher Bodenbearbeitungen kann jedoch dadurch erzielt
werden, dass die Arbeitsachse orthogonal zur Bezugsebene angeordnet ist und dass die
Lenkvorrichtung dazu ausgebildet ist, die Mehrzahl von lenkbaren Laufwerken mit einem
jeweiligen Lenkwinkel derart zu orientieren, dass die Vortriebsrichtung der Bodenbearbeitungsmaschine
bei Geradeausfahrt einen Winkel mit der Rollachse einschließt. Der mit der Rollachse
eingeschlossene Winkel ist der oben beschriebene Anstellwinkel. Der Vorteil, die schräge
Anstellung des rotierenden Werkzeugs über die Lenkvorrichtung zu erzielen, liegt zum
einen darin, dass der grundlegende Aufbau bekannter Bodenbearbeitungsmaschinen nicht
geändert werden muss; denn bei diesen ist die Arbeitsachse des rotierenden Werkzeugs
üblicherweise fix orthogonal zur Bezugsebene orientiert. Zum anderen liegt der Vorteil
darin, dass durch entsprechende Einstellung der Lenkvorrichtung mit einer Bodenbearbeitungsmaschine
mit zur Bezugsebene orthogonaler Arbeitsachse sowohl in herkömmlicher Weise mit zur
Arbeitsachse orthogonaler Vortriebsrichtung, also mit einem Anstellwinkel von 0°,
als auch in der hier geschilderten besonderen Weise mit einem von 0° abweichenden
Anstellwinkel und damit mit einem nachlaufenden Längsende gearbeitet werden kann,
sodass die Stirnseite des nachlaufenden Längsendes während einer abtragenden Bodenbearbeitung
bei Geradeausfahrt um den Anstellwinkel von einer erzeugten Abtragskante winkelmäßig
beabstandet und somit nahezu kontaktfrei angeordnet ist.
[0024] Grundsätzlich ist denkbar, dass eine Fahrwerksachse der Bodenbearbeitungsmaschine
nur durch ein einziges Laufwerk gebildet ist. Für einen möglichst stabilen Aufstand
der Bodenbearbeitungsmaschine auf einem Untergrund ist jedoch wenigstens eine Fahrwerksachse,
sind vorzugsweise wenigstens zwei Fahrwerksachsen, durch zwei Laufwerke gebildet,
welche längs der Rollachse auf einer im Wesentlichen gemeinsamen Axialposition, jedoch
auf unterschiedlichen Seiten der Bezugsebene gelegen sind. Für ein möglichst schlupffreies
und damit verschleißarmes Lenken der Bodenbearbeitungsmaschine ist bevorzugt vorgesehen,
dass wenigstens zwei Laufwerke einer gemeinsamen Fahrwerksachse durch eine Spurstange
zur gemeinsamen Lenkbewegung mit einander verbunden sind. So wird beispielsweise ein
Lenken der Bodenbearbeitungsmaschine unter Einhaltung der Ackermann-Bedingung ermöglicht.
Um bei der genannten bevorzugten Ausgestaltung eines Lenkgestänges oder/und eines
Lenkergetriebes bei Ausführung des erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungverfahrens einen
Querschlupf an einem oder an beiden Laufwerken einer Fahrwerksachse zu vermeiden,
kann die Spurstange längenveränderlich ausgebildet sein. Der Querschlupf resultiert
bei der Verwendung von Spurstangen daher, dass bei Ausführung des erfindungsgemäßen
Bodenbearbeitungverfahrens der Lenkwinkel von Laufwerken einer Fahrwerksachse von
0° verschieden ist, wobei die Verwendung einer Spurstange dafür sorgt, dass der Lenkwinkel
des kurveninneren Laufwerks betragsmäßig größer ist als der Lenkwinkel des kurvenäußeren
Laufwerks. Wird mit einer solchen Lenkeinstellung versucht, geradeaus zu fahren, kommt
es aufgrund der betragsmäßig unterschiedlichen Lenkwinkel an ein und derselben Fahrwerksachse
zu Querschlupf.
[0025] Die Längenveränderlichkeit der Spurstange kann durch eine Kolben-Zylinder-Anordnung
erreicht werden, von welcher der Kolben mit dem einen Laufwerk und von welcher der
Zylinder mit dem jeweils anderen Laufwerk derselben Fahrwerksachse gekoppelt ist.
Die Kolben-Zylinder-Anordnung kann Teil der Spurstange sein oder kann eine Trennstelle
einer zweiteiligen, insbesondere teleskopierbaren Spurstange übergreifen. Alternativ
kann die Spurstange durch einen Spindeltrieb längenveränderlich ausgestaltet sein.
Auch hierfür ist eine wenigstens zweiteilige Spurstange erforderlich, deren beide
Teile längs der Spurstangen-Längsrichtung relativ zueinander verlagerbar sind.
[0026] Zusätzlich oder alternativ zur Verhinderung eines Querschlupfs durch eine längenveränderliche
Spurstange kann ein Querschlupf auch dadurch reduziert oder ganz vermieden werden,
dass wenigstens zwei Laufwerke einer gemeinsamen Fahrwerksachse durch eine Spurstange
zur gemeinsamen Lenkbewegung mit einander verbunden sind, wobei jedes Längsende der
Spurstange durch je einen Lenkhebel mit dem jeweils anderen Laufwerk derselben Fahrwerksachse
verbunden ist, wobei ein Lenkhebel relativ zu dem ihn tragenden Laufwerk um eine zur
Gierachse parallele Korrekturachse drehbar ist. Somit kann ein eine Lenkbewegung übertragender
Lenkhebel relativ zu dem ihn tragenden Laufwerk um die Korrekturachse verdreht werden,
sodass auch auf diese Weise sichergestellt werden kann, dass trotz Lenkeinschlags
beide durch eine Spurstange gekoppelten Laufwerke einer gemeinsamen Fahrwerksachse
betragsgleiche Lenkwinkel aufweisen.
[0027] Auch die für jeweilige Anstellwinkel notwendigen Beträge für Korrekturbewegungen
in Gestalt einer Längenänderung einer längenveränderlichen Spurstange oder/und in
Gestalt einer Verdrehung eines Lenkhebels um die Korrekturachse sind bevorzugt im
Datenspeicher der Steuervorrichtung hinterlegt. Die Steuervorrichtung ist bevorzugt
zur Ansteuerung eines die jeweilige Korrekturbewegung bewirkenden Aktuators ausgebildet.
Da jedoch, wie oben bereits dargelegt wurde, der Anstellwinkel in der Regel betragsmäßig
klein ist, insbesondere weniger als 15° oder sogar weniger als 10° beträgt, kann ein
hierdurch erzeugtes geringes Maß an Querschlupf auch einfach hingenommen werden.
[0028] Wie für die vorliegend angedachten Bodenbearbeitungsmaschinen üblich, ist bevorzugt
der Maschinenrahmen höhenverstellbar am Fahrwerk getragen. So kann in einfacher Weise
durch Höhenverlagerung des Maschinenrahmens und damit der relativ zum Maschinenrahmen
in der Regel festgelegten Arbeitsachse die Abtragstiefe des Werkzeugs eingestellt
werden, also die Tiefe des Werkzeugeingriffs in den abtragenden Boden. Bevorzugt sind
einzelne oder alle Laufwerke des Fahrwerks über an sich bekannte Hubsäulen mit dem
Maschinenrahmen verbunden, um so eine Höhenverstellbarkeit des Maschinenrahmens zu
erreichen.
[0029] Bevorzugt ist das Werkzeug eine Fräswalze, welche wenigstens auf ihrer mit radialem
Abstand um die Arbeitsachse umlaufenden Mantelfläche Fräsmeißel trägt. Zur Erleichterung
der Abfuhr von bereits abgetragenem Bodenmaterial von der Fräswalze weg ist wenigstens
eine Mehrzahl der Fräsmeißel wendelförmig auf der Mantelfläche angeordnet. Da die
Fräsmeißel aufgrund ihres Eingriffs mit in der Regel mineralischen Oberflächen, wie
beispielsweise Straßenbelägen, einer starken Verschleißbeanspruchung ausgesetzt sind,
sind die Fräsmeißel bevorzugt in sogenannten Meißelwechselhaltern an einem Fräswalzenrohr
als einem Grundkörper der Fräswalze angeordnet, um ihren Austausch bei Erreichen ihrer
Verschleißgrenze zu erleichtern.
[0030] Wie oben bereits beschrieben wurde, bedeutet die Ausbildung der Bodenbearbeitungsmaschine
zur Ausführung des oben beschriebenen Bodenbearbeitungsverfahrens nicht oder nicht
notwendigerweise, dass die Bodenbearbeitungsmaschine nur zur Ausführung des oben beschriebenen
Bodenbearbeitungsverfahrens ausgebildet ist. Gerade zum Abtrag einer ersten Bahn von
mehreren parallelen Abtragsbahnen ist es vorteilhaft, wenn die Bodenbearbeitungsmaschine
auch dazu ausgebildet ist, während eines Boden abtragenden Arbeitsbetriebs der Arbeitsvorrichtung
in Geradeausfahrt längs einer Vortriebsrichtung zu verfahren, welche orthogonal zur
Arbeitsebene ausgerichtet ist. Um dies zu erreichen ist bevorzugt die Lenkvorrichtung
auch dazu ausgebildet ist, die Mehrzahl von lenkbaren Laufwerken mit einem jeweiligen
Lenkwinkel derart zu orientieren, dass die Vortriebsrichtung der Bodenbearbeitungsmaschine
bei Geradeausfahrt parallel zur Rollachse ist.
[0031] Die hier diskutierte Bodenbearbeitungsmaschine ist bevorzugt eine Straßenfräsmaschine,
insbesondere - aber nicht nur - eine Straßengroßfräse mit zwischen Laufwerken einer
vorderen Fahrwerksachse und Laufwerken einer hinteren Fahrwerksachse angeordneter
Fräswalze als dem rotierenden Werkzeug, ein Recycler, ein Stabilisierer oder ein Surface-Miner.
[0032] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher
erläutert werden. Es stellt dar:
- Figur 1
- eine grobschematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsmaschine
während einer herkömmlichen Bodenmaterial abtragenden Bearbeitung und
- Figur 2
- eine grobschematische Draufsicht der erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsmaschine von
Fig. 1 während einer Bodenmaterial abtragenden Bearbeitung nach Maßgabe des erfindungsgemäßen
Bodenbearbeitungsverfahrens.
[0033] In den Figuren 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Bodenbearbeitungsmaschine (nachfolgend
kurz als "Maschine" bezeichnet) allgemein mit 10 bezeichnet. Beispielhaft ist als
erfindungsgemäße Maschine 10 eine Straßengroßfräse dargestellt, deren Arbeitsvorrichtung
12 mit einer an sich bekannten Fräswalze 14 als ein Boden abtragendes rotierendes
Werkzeug, wie für Straßengroßfräsen typisch, zwischen den vorderen Laufwerken 16a
und 16b und den hinteren Laufwerken 18a und 18b angeordnet ist. Die vorderen Laufwerke
16a und 16b, von welchen in Fig. 1 das Laufwerk 16b durch das Laufwerk 16a verdeckt
ist, bilden eine vordere Fahrwerksachse VF. Die hinteren Laufwerke 18a und 18b, von
welchen in Fig. 1 das Laufwerk 18b durch das Laufwerk 18a verdeckt ist, bilden eine
hintere Fahrwerksachse HF. Die Laufwerke 16a, 16b und 18a, 18b sind beispielhaft als
Kettenlaufwerke ausgebildet. Die jeweils vorzugsweise durch einen Hydromotor HM zur
Vortriebsbewegung antreibbaren Laufwerke 16a, 16b und 18a, 18b bilden gemeinsam ein
Fahrwerk 13, sind lenkbar und tragen einen Maschinenrahmen 20, welcher wiederum die
Arbeitsvorrichtung 12 trägt. Die Maschine 10 ist somit ein selbstfahrendes Fahrzeug.
[0034] Die Schwerkraftwirkungsrichtung ist in den Figuren 1 und 2 mit einem Pfeil g gekennzeichnet.
[0035] Die um eine zur Zeichenebene von Figur 1 orthogonale, parallel zur Nickachse Ni der
Maschine 10 verlaufende Arbeitsachse R rotierbare Fräswalze 14 ist durch einen Fräswalzenkasten
22, welcher die Fräswalze 14 um die Arbeitsachse R rotierbar lagert, zur Außenumgebung
der Maschine 10 abgeschirmt. Der Fräswalzenkasten 22 ist zum Untergrund U, auf welchem
die Maschine 10 mit den Laufwerken 16a, 16b und 18a, 18b aufsteht, und welchen die
Fräswalze 14 abträgt, hin offen, um die bestimmungsgemäße Bodenbearbeitung der Maschine
10 zu ermöglichen.
[0036] Der Maschinenrahmen 20 ist längs der Gierachse Gi höhenverstellbar über vordere Hubsäulen
17a und 17b und hintere Hubsäulen 19a und 19b mit den Laufwerken 16a, 16b, 18a bzw.
18b verbunden, wodurch beispielsweise die Frästiefe t der Fräswalze 14 einstellbar
ist.
[0037] Die Maschine 10 ist von einem Fahrstand 24 aus steuerbar. Der Fahrstand 24 kann in
an sich bekannter Weise überdacht sein. Eine Brennkraftmaschine 25 liefert die Antriebsenergie
unter anderem für die Hydromotore HM als der Vortrieb-Antriebsvorrichtung der Maschine
10, für die Arbeits-Antriebsvorrichtung 54 (s. Fig. 2) zur Rotation der Fräswalze
14, und für die Lenkvorrichtung 56 (s. Fig. 2) zur Lenkung der Maschine 10.
[0038] Von der Fräswalze 14 während der bestimmungsgemäßen Bodenbearbeitung abgetragenes
Bodenmaterial wird von einer Transportvorrichtung 26 von der Arbeitsvorrichtung 12
zu einem Abgabeort 28 gefördert, wo es im dargestellten Beispiel einem die Maschine
10 während der Bodenbearbeitung mit Abstand in Richtung der Rollachse Ro vorausfahrend-begleitenden
Transport-Lkw 30 übergeben wird.
[0039] Die Rollachse Ro und die Gierachse Gi spannen eine zur Zeichenebene der Figur 1 parallele
Bezugsebene BE auf, welche in Fig. 2 dargestellt und bezeichnet ist.
[0040] Die Transportvorrichtung 26 umfasst ein näher bei der Arbeitsvorrichtung 12 gelegenes
Aufnahmeband 32 und ein mit dem Aufnahmeband 32 kooperierendes, weiter von der Arbeitsvorrichtung
12 entfernt gelegenes Abwurfband 34. Das Aufnahmeband 32 ist umlauffähig, aber hinsichtlich
seiner relativen Orientierung zum Maschinenrahmen 20 unveränderlich am Maschinenrahmen
20 gelagert. An einer Übergabestelle 36 übergibt das Aufnahmeband 32 das von ihm geförderte
Material an das Abwurfband 34, welches das übernommene Material bis zum Abgabeort
28 fördert. Das Abwurfband 34 ist ebenfalls umlauffähig, jedoch relativ zum Maschinenrahmen
20 um eine gierachsenparallele Schwenkachse S schwenkbar und um eine zur Schwenkachse
S orthogonale Neigeachse neigbar, sodass der Abgabeort 28, welcher mit dem abwerfenden
Längsende des Abwurfbands 34 zusammenfällt, in etwa auf der Oberfläche einer Kugelkalotte
beweglich ist, um den Abgabeort 28 an das jeweilige Begleitfahrzeug 30 anzupassen.
[0041] Die Transportvorrichtung 26 ist längs ihrer gesamten Länge durch eine Einhausung
38 eingehaust, um eine Belastung der Außenumgebung der Transportvorrichtung 26 durch
Staub und durch von der Transportvorrichtung 26 möglicherweise herabfallendes Material
zu vermeiden. Der über dem Aufnahmeband 32 gelegene Teil der Einhausung 38 ist größtenteils
durch den Maschinenrahmen 20 realisiert.
[0042] Zur weiteren Verringerung der Schmutzemission, insbesondere Staubemission, der Maschine
10 durch die Arbeitsvorrichtung 12 umfasst diese eine Absaugeinrichtung 40 mit einer
Filtervorrichtung 42.
[0043] Die Absaugeinrichtung 40 saugt staubbelastete Luft an einem Absaugort 46 an, der
beispielsweise über dem Aufnahmeband 34 gelegen sein kann, und fördert die staubbelastete
Luft in der angegebenen Reihenfolge durch einen Vorfilter 48 und durch die Filtervorrichtung
42 zu einem Abblasort 50, welcher entweder ein Auslass am Fördergebläse 44 sein kann,
der direkt in die Außenumgebung der Maschine 10 abbläst, oder welcher über dem Abwurfband
34 eine Mündung in der Einhausung 38 sein kann, durch welche hindurch die gereinigte
Luft wieder zurück zur Transportvorrichtung 26 gegeben wird, sodass die gereinigte
Luft zusammen mit dem abgetragenen Bodenmaterial am Abgabeort 28 in die Umgebung der
Maschine 10 austritt.
[0044] In der Filtervorrichtung 42 ist ein Filterkörper 52 gezeigt, dessen Längsachse im
Wesentlichen parallel zur Transportrichtung bzw. zur Verlaufsrichtung des Abwurfbandes
34 orientiert ist.
[0045] In Figur 1 ist die Maschine 10 während einer herkömmlichen abtragenden Bodenbearbeitung
dargestellt, bei welcher die Vortriebsrichtung VR der Maschine 10 bei Geradeausfahrt
in der zur Zeichenebene von Figur 1 parallelen Bezugsebene gelegen ist.
[0046] Die vordere Fahrwerksachse VF und die hintere Fahrwerksachse HF sind bei Geradeausfahrt
im herkömmlichen Bodenbearbeitungsbetrieb orthogonal zu der zur Zeichenebene von Figur
1 parallelen Bezugsebene orientiert.
[0047] Die relativ zum Maschinenrahmen 20 festgelegte Arbeitsachse R ist konstruktiv fix
orthogonal zur Bezugsebene orientiert. Eine die Arbeitsachse R enthaltende und zur
Gierachse Gi parallele Arbeitsebene AE ist in Figur 1 daher orthogonal zur Zeichenebene
von Figur 1 und damit orthogonal zur Bezugsebene orientiert. Bei der Ausführung des
in Figur 1 dargestellten herkömmlichen Bodenbearbeitungsverfahrens verläuft eine Vortriebsrichtung
der Vortriebsbewegung der Maschine 10 folglich parallel zur Rollachse Ro der Maschine
10.
[0048] In Figur 2 ist die Maschine 10 von Figur 1 grobschematisch in der Draufsicht während
einer Bearbeitung nach Maßgabe des oben beschriebenen erfindungsgemäßen Bodenbearbeitungsverfahrens
dargestellt. Bei diesem Verfahren verläuft die Vortriebsrichtung VR, längs welcher
die Maschine 10 geradeaus fährt, um einen Anstellwinkel α bezüglich der Bezugsebene
BE geneigt. Somit schließt die Vortriebsrichtung VR mit der Arbeitsachse R bzw. mit
der durch die Arbeitsachse R und die Gierachse Gi aufgespannten Arbeitsebene AE einen
von 90° verschiedenen Winkel ein, wobei gemäß der oben gegebenen Definition der kleinste
Winkel β der zwischen der Vortriebsrichtung VR und der Arbeitsachse R bzw. der Arbeitsebene
AE feststellbaren Winkel maßgeblich sein soll. Gegenüber dem in Figur 1 gezeigten
herkömmlichen Bodenbearbeitungsverfahren, gemäß welchen die Vortriebsrichtung VR in
der Bezugsebene BE gelegen ist, ist der Winkel β zwischen Vortriebsrichtung VR und
Arbeitsebene AE um den Betrag des Anstellwinkels α verkleinert.
[0049] Die Fräswalze 14 weist somit bezüglich der Vortriebsrichtung VR ein vorauseilendes
Längsende 14a und ein nachlaufendes Längsende 14b auf.
[0050] In Figur 2 ist mit U1 ein noch zu bearbeitender Untergrundbereich schraffiert dargestellt
und ist zur Unterscheidung davon ein bereits bearbeiteter Untergrundbereich mit U2
bezeichnet. Der bearbeitete Untergrund U2 ist durch die von der Fräswalze 14 während
des aktuellen Fräsvorgangs gebildete Fräskante 58 begrenzt. Die Arbeitsbreite AB in
Figur 2 zeigt an, über welche Breite Boden von der Fräswalze 14 während des Boden
abtragenden Bearbeitungsverfahrens abgetragen wird.
[0051] Aufgrund der maschinenrahmenfesten Orientierung der Arbeitsachse R orthogonal zur
Bezugsebene BE ist das nachlaufende Längsende 14b der Fräswalze 14 um den gleichen
Anstellwinkel α von der Fräskante 58 weggedreht, um welchen die Vortriebsrichtung
VR bezüglich der Bezugsebene BE geneigt ist. Dadurch ist die Stirnseite 14b1 am nachlaufenden
Längsende 14b der Fräswalze 14 durch den Fräsbetrieb erheblich weniger abrasiv belastet
als bei der zuvor beschriebenen herkömmlichen abtragenden Bodenbearbeitung mit zur
Arbeitsachse R orthogonaler Vortriebsrichtung. Das vorauseilende Längsende 14a befindet
sich dagegen nicht in abtragenden Eingriff mit dem noch zu bearbeitenden Untergrundbereich
U1, sodass das vorauseilende Längsende 14a und dessen Stirnseite 14a1 außer durch
im Fräswalzenkasten 22 herumgeschleudertes abgetragenes Bodenmaterial nicht abrasiv
belastet sind.
[0052] Die in Figur 2 gezeigte schräge Anstellung der Fräswalze 14 bzw. ihrer Arbeitsachse
R bezüglich der Vortriebsrichtung VR ist durch die Lenkvorrichtung 56 bewirkt, welche
die vorderen Laufwerke 16a und 16b sowie die hinteren Laufwerke 18a und 18b bezüglich
der Bezugsebene BE derart um den Lenkwinkel α eingelenkt hat, dass die Maschine 10
trotz eines von 0° verschiedenen eingestellten Lenkwinkels α längs der Vortriebsrichtung
VR geradeaus fährt, wobei die Bezugsebene BE und damit die Rollachse Ro der Maschine
10 um den Winkel α zur Vortriebsrichtung VR geneigt ausgerichtet ist.
[0053] Die vorderen Laufwerke 16a und 16b der vorderen Fahrwerksachse VF und die hinteren
Laufwerke 18a und 18b der hinteren Fahrwerksachse HF sind, allgemein ausgedrückt,
gleichsinnig und mit betragsgleichem Lenkeinschlagswinkel, insbesondere Lenkwinkeln,
bezüglich der Bezugsebene BE ausgerichtet, um die für das vorliegend vorgestellte
Bodenbearbeitungsverfahren mit von der Rollachse abweichender Vortriebsrichtung VR
erforderliche Bewegung zu erzielen. Der Lenkeinschlagswinkel ist dabei der in die
Lenkvorrichtung einer Fahrzeugachse eingegebene Lenk-Steuerwinkel. Der Lenkwinkel
ist der an den einzelnen Laufwerken aus dem zugeordneten Lenkeinschlagswinkel resultierende
Winkel, den die zur Abrollachse des jeweiligen Laufwerks orthogonale Abrollebene des
Laufwerks mit der Bezugsebene einschließt.
[0054] Da die beiden Laufwerke 16a und 16b der vorderen Fahrwerksachse VF und die hinteren
Laufwerke 18a und 18b der hinteren Fahrwerksachse HF jeweils durch Spurstangen 60
bzw. 62 zur gemeinsamen Lenkbewegung miteinander gekoppelt sind, wobei die vordere
Spurstange 60 in an sich bekannter Weise zur Verbindung von zwei vorderen Lenkhebeln
64a und 64b angeordnet ist und wobei die hintere Spurstange 62 in an sich bekannter
Weise zur Verbindung von zwei hinteren Lenkhebeln 66a und 66b angeordnet ist, ist
es in der Regel ohne weitere Maßnahmen nicht möglich, an beiden Laufwerken ein und
derselben Fahrwerksachse trotz einheitlichen Lenkeinschlagswinkels denselben Lenkwinkel
einzustellen. Es tritt daher ohne weitere Maßnahmen bei der Geradeausfahrt mit zur
Bezugsebene BE geneigter Vortriebsrichtung VR ein gewisser Querschlupf auf, welcher
jedoch bei den üblichen kleinen Beträgen von α ebenfalls nur einen geringen Betrag
aufweist und daher vernachlässigbar ist.
[0055] Dann, wenn der Querschlupf nicht vernachlässigt werden soll, kann dies durch entweder
eine längenveränderliche Spurstange erreicht werden, wie dies beispielhaft an der
vorderen Spurstange 60 dargestellt ist, die als Kolben-Zylinder-Einheit 68 längenveränderlich
ausgebildet ist, oder kann dies durch Relativverdrehbarkeit eines Lenkhebels relativ
zu der ihm zugeordneten Lenkachse seines Laufwerks erreicht werden, wie dies an dem
hinteren nullseitigen Lenkerhebel 66b angedeutet ist, welcher um eine zur Gierachse
Gi parallele Korrekturachse K relativ zu seiner Hubsäule 19b drehbar ist. Durch eine
oder mehrere der genannten Maßnahmen kann also erreicht werden, dass die über ein
oben beschriebenes Trapezlenkgestänge aus je einem Lenkhebel pro Laufwerk und einer
die Lenkhebel verbindenden Spurstange gemeinsam gelenkten Laufwerke derselben Fahrwerksachse
bei Anwendung eines einheitlichen Lenkeinschlagswinkels auch mit betragsgleichen Lenkwinkeln
bezüglich der Bezugsebene BE zueinander parallel ausgerichtet sind.
[0056] Alternativ zu dem oben beschriebenen Trapez-Lenkgestänge aus Lenkhebeln und einer
die Lenkhebel einer Fahrwerksachse verbindenden Spurstange kann auch jedes Laufwerk
über einen eigenen Lenkaktuator unabhängig vom Lenkzustand jedes anderen Laufwerks
lenkbar sein.
[0057] Somit ist eine für die Fräswalze 14 an ihren Längsenden 14a und 14b verschleißarme
Bodenbearbeitung ohne jede konstruktive Änderung bzw. ohne jede konstruktive Schutzmaßnahme
an den Längsenden möglich, verglichen mit der herkömmlichen Bodenbearbeitung mit zur
Arbeitsebene AE orthogonaler Vortriebsrichtung VR. Dies soll natürlich nicht ausschließen,
dass nicht zusätzlich zu dem hier beschriebenen Bodenbearbeitungsverfahren an den
Längsenden der Fräswalze Verschleißschutzmaßnahmen getroffen sind, wie beispielsweise
zusätzliche freiräumende Fräsmeißel oder/und verschleißbeständige Materialverdickungen.
Diese haben dann aufgrund der insgesamt durch die schräge Anstellung der Fräswalze
14 erreichten geringeren Verschleißbelastung eine umso höhere Verschleißschutzwirkung.
[0058] Bevorzugt weist die Maschine 10 eine Steuervorrichtung 70 auf, etwa umfassend einen
oder mehrere integrierte Schaltkreise und einen Datenspeicher, welche dazu ausgebildet
ist, die Maschine 10 auf Grundlage eines im Datenspeicher hinterlegten Betriebsprogramms
automatisiert zur Ausführung des oben beschriebenen Bodenbearbeitungsverfahrens anzusteuern.
Die Steuervorrichtung 70 kann hierzu Steuerbefehle, etwa Soll-Lenkeinschlagswinkel,
an die Lenkvorrichtung 56 ausgeben. Im Datenspeicher der Steuervorrichtung 70 kann
ein vorbestimmter Anstellwinkel α hinterlegt sein. Außerdem kann daran gedacht sein,
eine Mehrzahl unterschiedlicher Anstellwinkel in jeweiliger Zuordnung zu wenigstens
einem Betriebs- oder Arbeitsparameter zu hinterlegen, etwa in Abhängigkeit von der
Abtragstiefe t oder/und von der Vortriebsgeschwindigkeit oder/und von dem abzutragenden
Bodenmaterialtyp, und den Anstellwinkel abhängig von Betriebsparametern auszuwählen,
welche die zu erledigende Bodenbearbeitung beschreiben. Auch die Daten zur Längenänderung
einer längenveränderlichen Spurstange, wie der Spurstange 60, oder die Daten zur Korrekturverdrehung
eines Lenkhebels, wie etwa des Lenkhebels 66b, derart, dass über ein Trapezlenkgestänge
zur gemeinsamen Lenkbewegung miteinander verbundene Laufwerke ein und derselben Fahrwerksachse
trotz Lenkeinschlags zueinander parallel ausgerichtet sind, können im Datenspeicher
der Steuervorrichtung 70 hinterlegt sein. Die Steuervorrichtung steuert daher bevorzugt
auch die Kompensationsbewegung der längenveränderlichen Spurstange oder/und des verdrehbaren
Lenkhebels.
1. Bodenbearbeitungsverfahren zum Abtragen von Bodenmaterial mittels eines um eine Arbeitsachse
(R) rotierenden Werkzeugs (14), wobei das rotierende Werkzeug (14) von einem Maschinenrahmen
(20) einer Bodenbearbeitungsmaschine (10) getragen ist, wobei der Maschinenrahmen
(20) durch ein abrollbares Fahrwerk (13) auf einem Untergrund (U) aufsteht und durch
eine Vortriebs-Antriebsvorrichtung (25, HM) relativ zu dem Untergrund (U) zu einer
Vortriebsbewegung längs einer Vortriebsrichtung (VR) angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vortriebsrichtung (VR) während einer abtragenden Bodenbearbeitung mit der Arbeitsachse
(R) einen von 90° verschiedenen Winkel (β) einschließt.
2. Bodenbearbeitungsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das rotierende Werkzeug (14) sich bezogen auf die Arbeitsachse (R) zwischen zwei
axialen Längsenden (14a, 14b) erstreckt, wobei das Werkzeug (14) aufgrund der Orientierung
der Arbeitsachse (R) in der Vortriebsrichtung (VR) ein vorauseilendes axiales Längsende
(14a) und ein nachlaufendes axiales Längsende (14b) aufweist, wobei die axiale Abtragsbreite
(AB) derart gewählt ist, dass sich das nachlaufende Längsende (14b) im abtragenden
Eingriff mit dem abzutragenden Bodenmaterial (U1) befindet, das vorauseilende Längsende
(14a) jedoch nicht.
3. Bodenbearbeitungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrwerk (13) eine Mehrzahl von lenkbaren, auf dem Untergrund (U) abrollbaren
Laufwerken (16a, 16b, 18a, 18b) aufweist, wobei das Bodenbearbeitungsverfahren ein
Lenken der Laufwerke (16a, 16b, 18a, 18b) derart umfasst, dass die Vortriebsrichtung
(VR) bei Geradeausfahrt der Bodenbearbeitungsmaschine (10) mit einer parallel zur
Maschinenrahmenlängsrichtung verlaufenden Rollachse (Ro) einen Winkel (α) einschließt.
4. Mobile Boden abtragende Bodenbearbeitungsmaschine (10), umfassend ein zum Aufstehen
auf einem Untergrund (U) ausgebildetes Fahrwerk (13) mit einer Mehrzahl von lenkbaren,
auf dem Untergrund abrollbaren Laufwerken (16a, 16b, 18a, 18b), wobei das Fahrwerk
(13) einen Maschinenrahmen (20) abstützt, welcher eine Arbeitsvorrichtung (12) mit
einem um eine Arbeitsachse (R) rotierbaren, Boden abtragenden Werkzeug (14) trägt,
wobei die Arbeitsachse (R) mit konstanter Winkelorientierung relativ zu einer Bezugsebene
(BE) angeordnet ist, welche von einer parallel zur Maschinenrahmenlängsrichtung verlaufenden
Rollachse (Ro) und von einer parallel zur Maschinenhöhenrichtung verlaufenden Gierachse
(Gi) der Bodenbearbeitungsmaschine (10) aufgespannt ist, wobei die Bodenbearbeitungsmaschine
(10) eine Arbeits-Antriebsvorrichtung (25, 54) aufweist, um das Werkzeug (14) zur
Rotation um die Arbeitsachse (R) anzutreiben, wobei die Bodenbearbeitungsmaschine
(10) eine Vortriebs-Antriebsvorrichtung (25, HM) aufweist, um die Bodenbearbeitungsmaschine
(10) relativ zum Untergrund (U), auf dem sie aufsteht, zur Vortriebsbewegung anzutreiben,
und wobei die Bodenbearbeitungsmaschine (10) eine Lenkvorrichtung (56) aufweist, um
einen Lenkwinkel (α) der Mehrzahl von lenkbaren Laufwerken (16a, 16b, 18a, 18b) relativ
zur Bezugsebene (BE) zu ändern,
dadurch gekennzeichnet, dass sie zur Ausführung des abtragenden Bodenbearbeitungsverfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 3 ausgebildet ist.
5. Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenbearbeitungsmaschine (10) dazu ausgebildet ist, während eines Boden (U1)
abtragenden Arbeitsbetriebs der Arbeitsvorrichtung (12) in Geradeausfahrt längs einer
Vortriebsrichtung (VR) zu verfahren, welche mit einer parallel zur Gierachse (Gi)
verlaufenden und die Arbeitsachse (R) enthaltenden Arbeitsebene (AE) einen von 90°
verschiedenen Winkel (β) einschließt.
6. Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Arbeitsachse (R) orthogonal zur Bezugsebene (BE) angeordnet ist und dass die
Lenkvorrichtung (56) dazu ausgebildet ist, die Mehrzahl von lenkbaren Laufwerken (16a,
16b, 18a, 18b) mit einem jeweiligen Lenkwinkel (α) derart zu orientieren, dass die
Vortriebsrichtung (VR) der Bodenbearbeitungsmaschine (10) bei Geradeausfahrt einen
Winkel (α) mit der Rollachse (Ro) einschließt.
7. Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Laufwerke (16a, 16b/18a, 18b) einer gemeinsamen Fahrwerksachse (VF,
HF) durch eine Spurstange (60, 62) zur gemeinsamen Lenkbewegung mit einander verbunden
sind, wobei die Spurstange (60) längenveränderlich ist.
8. Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Laufwerke (16a, 16b/18a, 18b) einer gemeinsamen Fahrwerksachse (VF,
HF) durch eine Spurstange (60, 62) zur gemeinsamen Lenkbewegung mit einander verbunden
sind, wobei jedes Längsende der Spurstange (60, 62) durch je einen Lenkhebel (64a,
64b, 66a, 66b) mit einem anderen der achsgleichen Laufwerke (16a, 16b/18a, 18b) verbunden
ist, wobei ein Lenkhebel (66b) relativ zu dem ihn tragenden Laufwerk (18b) um eine
zur Gierachse (Gi) parallele Korrekturachse (K) drehbar ist.
9. Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Maschinenrahmen (20) höhenverstellbar am Fahrwerk (13) getragen ist.
10. Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug (14) eine Fräswalze (14) ist, welche wenigstens auf ihrer mit radialem
Abstand um die Arbeitsachse umlaufenden Mantelfläche Fräsmeißel trägt, wobei bevorzugt
wenigstens eine Mehrzahl der Fräsmeißel wendelförmig auf der Mantelfläche angeordnet
sind.
11. Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenbearbeitungsmaschine (10) auch dazu ausgebildet ist, während eines Boden
abtragenden Arbeitsbetriebs der Arbeitsvorrichtung (12) in Geradeausfahrt längs einer
Vortriebsrichtung (VR) zu verfahren, welche orthogonal zu einer parallel zur Gierachse
(Gi) verlaufenden und die Arbeitsachse (R) enthaltenden Arbeitsebene (AE) ausgerichtet
ist, wobei hierzu insbesondere die Lenkvorrichtung (56) dazu ausgebildet ist, die
Mehrzahl von lenkbaren Laufwerken (16a, 16b, 18a, 18b) mit einem jeweiligen Lenkwinkel
derart zu orientieren, dass die Vortriebsrichtung (VR) der Bodenbearbeitungsmaschine
(10) bei Geradeausfahrt parallel zur Rollachse (Ro) ist.
12. Bodenbearbeitungsmaschine (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Straßenfräsmaschine (10), ein Recycler, ein Stabilisierer oder ein Surface-Miner
ist.