(19)
(11) EP 3 845 724 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.07.2021  Patentblatt  2021/27

(21) Anmeldenummer: 21020003.6

(22) Anmeldetag:  04.01.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04H 6/04(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 06.01.2020 CH 102020

(71) Anmelder: Rudin, Daniel
6043 Adligenswil (CH)

(72) Erfinder:
  • Rudin, Daniel
    6043 Adligenswil (CH)

   


(54) WITTERUNGSSCHUTZ FÜR FAHRZEUGE


(57) Das Prinzip eines erfindungsgemässen Witterungsschutzes für Fahrzeuge beruht darauf, dass eine Plane gefaltet oder gespannt werden kann. Im gefalteten Zustand ist der Platzbedarf minimal. Dadurch kann mit dem Fahrzeug praktisch ungehindert zu- und weggefahren werden und das Ein- und Aussteigen in bzw. aus dem Fahrzeug wird nicht beeinträchtigt. Die Plane ist an Querstangen befestigt, welche durch eine klappbare Tragkonstruktion gehalten wird. Die Tragkonstruktion setzt sich aus Tragstangen zusammen, wobei die erste Querstange (in der Richtung der Zu- und Wegfahrt) von je zwei Tragstangen gehalten werden, welche verschieb- und drehbar mit den der zweiten Querstange zugehörenden Tragstangen verbunden sind und mittels je einem Seil durch das Aufklappen des Daches nach oben gezogen werden.




Beschreibung

Technisches Gebiet



[0001] Die Erfindung betrifft einen Witterungsschutz für Fahrzeuge, insbesondere für Autos, nach den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.

Darlegung der Erfindung


Stand der Technik



[0002] Die Überdachung von Fahrzeugen wie Autos ist sinnvoll, um das Fahrzeug von Witterungseinflüssen zu schützen.

[0003] Dafür geeignet sind Sammelparkgaragen oder Einzelgaragen. Diese sind meist aus Stahlbeton in Gebäuden integriert oder aber auch als Einzelbauten erstellt.

[0004] Da nicht für alle Fahrzeuge ein Garagenplatz zur Verfügung steht, werden die Fahrzeuge oft im Freien abgestellt. Dabei sind Sie dem Wetter ausgesetzt oder mit einem gegenüber der Garage weniger aufwändigen Witterungsschutz geschützt. Dazu gehören Carports, Zeltkonstruktionen oder einfache Planen.

Nachteile



[0005] Die bekannten Lösungen zum Schutz der Fahrzeuge weisen gewisse Nachteile aus. Garagen sind teuer und werden in der Regel nur zusammen mit neuen Liegenschaften erstellt.

[0006] Carports bieten zwar einen mehr oder weniger guten Schutz gegen die Witterung. Es handelt sich dabei aber um feste Bauten, welche eine Baubewilligung benötigen. Sie müssen zudem so konstruiert und dimensioniert sein, dass Sie die Wind- und Schneelasten aufnehmen können. Das macht die Carports entsprechend aufwändig. Problematisch ist auch die Bauhöhe eines Carports, durch die Wohnungsfenster beschattet oder die Sicht durch vorhandene Fenster verdeckt werden können.

[0007] Zeltkonstruktionen sind Carports in einfacher Ausführung und gliedern sich oft schlecht in das architektonische Ambiente. Sie sind statisch oder als faltbare Konstruktion in halbrunder Form mit einem in der Regel zentralen Drehpunkt konstruiert. In beiden Varianten schränkt die Tragkonstruktion das Ein- und Ausparkieren sowie das Ein- und Aussteigen aus dem Fahrzeug ein. Die Konstruktion muss daher entsprechend breit dimensioniert werden.

[0008] Mobile Schutzhüllen stellen den einfachsten Witterungsschutz da. Sie sind zwar günstig in der Anschaffung, in der Anwendung aber umständlich.

Darstellung der Erfindung



[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, einen preiswerten und einfach zu fertigenden sowie einfach zu bedienenden Witterungsschutz für Fahrzeuge zu bauen.

[0010] Ausserdem soll ein solcher erfindungsgemässe Witterungsschutz für Fahrzeuge, ähnlich einem Carport, einen guten Schutz vor Witterungseinflüssen (insbesondere Sonne, Regen und Tau) bieten, sich mit einer niedrigen Bauweise unaufdringlich in ein architektonisches Ambiente integrieren und möglichst robust sein.

[0011] Die Konstruktion soll zudem das Ein- und Ausparkieren sowie das Ein- und Aussteigen aus dem Fahrzeug möglichst wenig einschränken.

[0012] Diese und andere Aufgaben werden durch einen erfindungsgemässen Witterungsschutz für Fahrzeuge gelöst, gemäss dem unabhängigen Anspruch. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen gegeben.

Ausführung der Erfindung



[0013] Das Prinzip eines erfindungsgemässen Witterungsschutzes für Fahrzeuge (1) beruht darauf, dass eine Plane (2) gefaltet oder gespannt werden kann. Im gefalteten Zustand ist der Platzbedarf minimal. Dadurch kann mit dem Fahrzeug praktisch ungehindert zu- und weggefahren werden und das Ein- und Aussteigen in bzw. aus dem Fahrzeug wird nicht beeinträchtigt.

[0014] Um die Plane zu falten resp. um die Fahrzeuge parkieren zu können, lässt sich die Konstruktion einfach zusammenklappen.

[0015] Um die Plane zu spannen resp. um das Fahrzeuge im parkierten Zustand zu schützen, lässt sich die Konstruktion einfach aufklappen.

[0016] Die Plane ist an Querstangen (3a, 3b, 3c, 3d) befestigt. Die Querstangen 3a, 3b, 3c werden durch je zwei Tragstangen (4a und 4b, 5a und 5b, 6a und 6b) gehalten. Die Querstange 3d ist direkt an der Grundkonstruktion (7) befestigt.

[0017] Die Tragstangen 5a, 5b, 6a, 6b sind mit der Grundkonstruktion (7) verbunden. Die Verbindung mit der Grundkonstruktion erfolgt beweglich durch Drehpunkte (8).

[0018] Die Grundkonstruktion (7) hat die Form von zwei miteinander verbundenen rechtwinkligen Dreiecken. Die Drehpunkte befinden sich je auf der Hypotenuse. Die geometrische Form muss sich nicht zwingend aus rechtwinkligen Dreiecken zusammensetzen. Die Dreiecke stellen lediglich die naheliegendste funktionale Form dar, von welcher aber aus gestalterischen Gründen auch abgewichen werden kann.

[0019] Die Querstange 3a (die erste Querstange in der Richtung der Zu- und Wegfahrt) wird von den Tragstangen 4a und 4b gehalten, welche verschieb- und drehbar mit den Tragstangen 5a und 5b (4a mit 5a und 4b mit 5b) verbunden sind. Die Verbindung (9) kann beispielsweise mit Rollen erfolgen.

[0020] Die Querstange 3a bzw. die zugehörenden Tragstangen 4a, 4b werden, mittels je einem an den Tragstangen 4a und 4b bei der Verbindung (9) befestigtem Seil (10), entlang den Tragstangen 5a, 5b durch das aufklappen des Daches nach oben gezogen, indem die Seile über je eine an den Tragstangen 5a und 5b befestigten Umlenkrolle (11) geführt und die Seilenden an der Grundkonstruktion befestigt sind (12). Damit wird die Bewegung der Tragstangen 5a und 5b beim aufklappen des Daches (ein sich öffnender Winkel) für das hochziehen der Tragstangen 4a und 4b bzw. der Querstange 3a verwendet.

[0021] Anstelle einer Umlenkrolle (11) kann auch ein Flaschenzug verwendet werden. Mit einer mehrfachen Seilführung zwischen den Verbindungen der Tragstangen (9) und einem Rollenblock anstelle einer einzelnen Umlenkrolle (11) kann der Kraftaufwand reduziert werden. Oder aber das Seil wird ganz ohne Rolle umgelenkt.

[0022] Im zusammengeklapptem Zustand befinden sich die Tragstangen gebündelt mehr oder weniger parallel zu den Hypotenusen der Dreiecke der Grundkonstruktion in einem stumpfen Winkel entgegen der Richtung der Zu- und Wegfahrt. Dadurch reduziert sich im zusammengefalteten Zustand die Gesamthöhe des Witterungsschutzes und das Ein- und Aussteigen in bzw. aus dem Fahrzeug wird durch die Konstruktion nicht beeinträchtigt.

[0023] Die Grundkonstruktion (7) gibt dem Witterungsschutz die Grundstabilität und dient zudem der Verankerung des Witterungsschutzes mit dem Untergrund.

[0024] Die Konstruktion kann nach dem Prinzip eines Baukastensystems in den Dimensionen auf den Bedarf abgestimmt werden, indem die Abmessungen der Querstangen, der Tragstangen, der Plane und der Seile sowie die Abstände zwischen den Querstangen entsprechend dimensioniert werden. Auch die Befestigungspunkte der Querstange 3d und der Seilenden (12) sowie die Position der Drehpunkte (8) an der Grundkonstruktion sind variabel.

[0025] Die Anzahl Querstangen und die dazugehörenden Tragstangen beschränkt sich nicht auf die in den Figuren dargestellten Menge.

[0026] Figur 3 zeigt die Konstruktion bei ungefähr halb aufgeklapptem Zustand. Die Lage der Verbindung der Tragstangen (9) steht in direkter Abhängigkeit zur Seillänge und zur Position der Tragstange 5a. Je grösser der Winkel zwischen der Hypotenuse des Dreiecks der Grundkonstruktion und der Tragstange 5a, je höher befindet sich die Position der Verbindung der Tragstangen (9). Die Endposition der Verbindung bei aufgeklapptem Zustand wird durch die Länge der Blache bestimmt.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen



[0027] Im Folgenden wird die erfindungsgemässe Konstruktion anhand von Zeichnungen erläutert.

Figur 1 zeigt schematisch die Elemente für die Konstruktion des erfindungsgemässen Witterungsschutzes für Fahrzeuge in aufgeklapptem Zustand. Die Plane ist gespannt.

Figur 2 zeigt schematisch die Elemente für die Konstruktion des erfindungsgemässen Witterungsschutzes für Fahrzeuge in zusammengeklapptem Zustand.

Die Plane ist gefaltet.

Figur 3 zeigt schematisch eine Seitenansicht für die Konstruktion des erfindungsgemässen Witterungsschutzes für Fahrzeuge bei ungefähr halb aufgeklapptem Zustand.


Bezugszeichenliste



[0028] 
1
Witterungsschutz für Fahrzeuge
2
Plane
3a
erste Querstange
3b
zweite Querstange
3c
dritte Querstange
3d
vierte Querstange
4a / 4b
Tragstangen der ersten Querstange
5a / 5b
Tragstangen der zweiten Querstange
6a / 6b
Tragstangen der dritten Querstange
7
Grundkonstruktion
8
Drehpunkt
9
Verbindung der Tragstangen (z.B. mit Rollen)
10
Seil
11
Umlenkrolle
12
Befestigungspunkt Seil an Grundkonstruktion



Ansprüche

1. Witterungsschutz für Fahrzeuge (1), die eine an Querstangen (3a, 3b, 3c, 3d) befestigt Plane (2) aufweist, welche durch eine klappbare Tragkonstruktion gehalten wird, welche sich aus einer Grundkonstruktion (7) und aus Tragstangen (4a, 4b, 5a, 5b, 6a, 6b) zusammensetzt, wobei die erste Querstange (3a) von zwei Tragstangen (4a, 4b) gehalten werden, welche verschieb- und drehbar mit den der zweiten Querstange (3b) zugehörenden Tragstangen (5a, 5b) verbunden sind (9) und mittels je einem Seil (10) durch das aufklappen des Daches nach oben gezogen werden.
 
2. Witterungsschutz für Fahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die an den Tragstangen 4a und 4b bei der Verbindung (9) befestigten Seile über je eine an den Tragstangen 5a und 5b befestigte Umlenkrolle (11) geführt und die Seilenden an der Grundkonstruktion befestigt sind (12). Damit wird die Bewegung der Tragstangen 5a und 5b beim aufklappen des Daches (ein sich öffnender Winkel) für das hochziehen der Tragstangen 4a und 4b bzw. der Querstange 3a verwendet.
 
3. Witterungsschutz für Fahrzeuge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die Seilführung anstelle einer Umlenkrolle (11) ein Flaschenzug verwendet und damit der Kraftaufwand reduziert wird.
 
4. Witterungsschutz für Fahrzeuge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass für die Seilführung anstelle einer Umlenkrolle (11) keine Rolle verwendet und das Seil nur umgelenkt wird.
 
5. Witterungsschutz für Fahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzliche Quer- und Tragstangen verwendet werden.
 
6. Witterungsschutz für Fahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkonstruktion (7) die Form von zwei miteinander verbundenen rechtwinkligen Dreiecken aufweist und sich die Drehpunkte (8) je auf der Hypotenuse befinden.
 
7. Witterungsschutz für Fahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Tragstangen so zusammenklappen lassen, dass diese mehr oder weniger parallel gebündelt zu liegen kommen, entgegen der Richtung der Zu- und Wegfahrt der Fahrzeuge.
 
8. Witterungsschutz für Fahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragstangen und Querstangen auch eine andere geometrische Form haben können.
 
9. Witterungsschutz für Fahrzeuge nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundkonstruktion auch eine andere geometrische Form haben kann.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht