[0001] Die Erfindung betrifft ein Polstermöbel mit einem zumindest eine sichtseitig mit
einem flexiblen Material bezogene Rahmenplatte aufweisenden Rahmen, wobei die zumindest
eine Rahmenplatte mit Schaumstoff gepolstert ist.
[0002] Bei derartigen Polstermöbeln kann es sich beispielsweise um Betten handeln. Der Rahmen
eines solchen Bettes umfasst zumindest eine Rahmenplatte oder ist insgesamt aus Rahmenplatten
zusammengesetzt. Ein solcher Rahmen fasst eine Matratzenaufnahme ein. In diese sind
eine oder mehrere Matratzen angeordnet. Ein solcher Rahmen kann etwa Teil eines sogenannten
Boxspringbettes sein. Derartige Betten verfügen vielfach über eine Kopfplatte als
Rahmenteil, die eine vertikale Höhe aufweist, die höher ist als die Matratzenoberseite
und in manchen Fällen auch breiter ist als die Seitenrahmenteile. Genutzt wird eine
solche Kopfplatte vielfach als Rückenlehne, wenn eine das Bett nutzende Person mit
dem Rücken angelehnt sitzen möchte. Aus Komfortgründen sind derartige Kopfplatten
als Rahmenplatte mit Schaumstoff gepolstert. Wenn auch die übrigen Rahmenteile eines
solchen Bettes durch plattenartige Rahmenteile bereitgestellt sind, können auch diese
sichtseitig gepolstert sein. Eine solche gepolsterte Rahmenplatte umfasst ein Substrat
- eine die statischen Tragefunktion übernehmende Platte, zumeist eine Holzplatte,
vielfach als Spanplatte ausgeführt-, welches an seiner Sicht- bzw. Benutzungsseite
mit Schaumstoff gepolstert und mit einem flexiblen Material, typischerweise einem
Textil, überzogen ist. Anstelle eines Textils kann eine solche Rahmenplatte auch anderen
flexiblen Materialien, wie Kunstleder, Leder oder dergleichen überzogen sein.
[0003] Bei Betten mit derartigen Kopfplatten kommt der Schaumstoffpolsterung auch eine schalldämmende
Funktion zu. Durch diese wird die Schallreflexion an dem Substrat einer solchen, als
Kopfplatte verwendeten Rahmenplatte behindert. Da es sich bei diesen Rahmenplatten
des Rahmens des Polstermöbels typischerweise um relativ groß dimensionierte Bauteile
handelt, kommt diesen ebenfalls eine schalldämpfende Eigenschaft in demjenigen Raum
zu, in dem sich das Polstermöbel befindet. Dieses gilt vor allem für solche Polstermöbel,
bei denen sämtliche Rahmenteile als derartige Rahmenplatten ausgeführt sind. Wenn
diese schalldämmende bzw. schalldämpfende Funktionalität bei der Auslegung des Polstermöbels
im Vordergrund steht, sollte es sich bei dem flexiblen Obermaterial um ein textiles
Material handeln.
[0004] Auch wenn mit derartigen Polstermöbeln eine Schalldämmung und Schalldämpfung erreicht
werden kann, wäre es wünschenswert, wenn die diesbezügliche Funktionalität derartiger
Polstermöbel verbessert werden könnte. Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Polstermöbel der eingangs genannten Art dergestalt weiterzubilden, dass dieses
eine verbesserte Schalldämpfungs- und/oder Schalldämmungsfunktionalität zu eigen hat.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch ein eingangs genanntes, gattungsgemäßes
Polstermöbel, bei dem die Schaumstoffpolsterung der zumindest einen Rahmenplatte durch
eine Schaumstofflage bereitgestellt ist, deren von der Rahmenplatte wegweisende Oberfläche
durch lokal erhabene Bereiche und gegenüber diesen vertiefte Bereiche strukturiert
ist, und dass die Schaumstoffpolsterung mittels einer flexiblen, an der Rahmenplatte
außerhalb des Sichtbereiches des Rahmenteils befestigten Spannbahn überspannt ist,
und zwar dergestalt, dass die lokal erhabenen Bereiche in Bezug auf ihre Höhe zumindest
teilweise komprimiert sind und diese komprimierten Bereiche daher ein geringeres Porenvolumen
aufweisen als die benachbarten Bereiche.
[0006] Bei diesem Polstermöbel ist die Schaumstoffpolsterung der zumindest einen Rahmenplatte
durch eine Schaumstofflage bereitgestellt. Diese typischerweise als Schaumstoffplatte
ausgelegte Schaumstofflage ist an ihrer von der Rahmenplatte wegweisenden Oberfläche
durch eine durch lokal erhabene Bereiche und vertiefte Bereiche gebildete Topografie
strukturiert. Die Schaumstofflage selbst ist typischerweise an dem Substrat der Rahmenplatte
durch eine Klebverbindung befestigt. In geschickter Weise wird bei diesem Polstermöbel
die flexible Eigenschaft des Schaumstoffmaterials genutzt, um durch Überspannen der
Schaumstofflage mit einer flexiblen Spannbahn die lokal erhabenen Bereiche zumindest
etwas zusammenzudrücken, mithin zu komprimieren. Daher ist die flexible, die Schaumstofflage
überziehende Spannbahn mit einer gewissen Spannung über die Schaumstofflage überzogen,
um dieses zu erreichen. Diese vor dem Überziehen der Schaumstofflage mit der Spannbahn
lokal erhabenen Bereiche weisen nach ihrer Komprimierung eine geringere Porosität
und daher ein höheres spezifisches Gewicht auf als die angrenzenden nicht oder weniger
komprimierten Oberflächenbereiche der Schaumstofflage. Auf diese Weise ist die Schaumstofflage
an ihrer schallaufnehmenden Seite im Unterschied zu vorbekannten Schaumstoffpolsterungen
in Bereiche höherer Dichte und Bereiche niedrigerer Dichte gegliedert. Durchaus kann
vorgesehen sein, dass die Bereiche höherer Oberflächendichte Inseln in dem bzw. den
Bereichen niedrigerer Oberflächendichte sind. Auch eine umgekehrte Anordnung ist selbstverständlich
möglich. Wesentlich ist die bezüglich der Oberflächendichte unregelmäßige Schalleintrittsoberfläche
der Schaumstofflage, durch die die Schalldämmung und Schalldämpfung gegenüber eine
Schaumstofflage mit einer einheitlichen Oberflächendichte deutlich verbessert. Grund
hierfür ist die aufgrund der unterschiedlichen Dichte unterschiedliche Reaktion des
Materials auf auftreffende Schallwellen. Dies gilt auch im Hinblick auf eine verbesserte
Absorption von Schallwellen unterschiedlicher Frequenz.
[0007] Mit einem beispielsweise als Bett ausgelegten Polstermöbel dieser Art, dessen Kopfplatte
als eine derartige Rahmenplatte ausgelegt ist, ist eine Schalldämpfung deutlich verbessert,
sodass für eine das Bett nutzende Person Umgebungsgeräusche und auch Geräusche von
einer zweiten Person, sollte es sich bei dem Bett um ein Doppelbett handeln, wenn
überhaupt, nur noch untergeordnet von dem Substrat der Kopfplatte reflektiert werden.
Eine das Bett nutzende Person ist dann nur noch dem direkten Schall von Geräuschen
ausgesetzt, wodurch die gewünschte Schlafruhe deutlich verbessert ist.
[0008] Die lokal erhabenen Bereiche einer solchen Schaumstofflage können durch Noppen bereitgestellt
sein, die typischerweise nach Art eines Rasters auf der durch das flexible Material
zu überspannenden Oberfläche angeordnet sind. Da die Bereiche der Schaumstofflage
höherer Oberflächendichte diejenigen mit der dem gegenüber geringeren Oberflächendichte
in aller Regel nicht zu groß sein sollten, ist bei einer derartigen Auslegung der
Schaumstoffpolsterung ein Rastermaß derartiger Noppen von 0,3 bis 2,0 cm empfehlenswert.
[0009] Von besonderem Vorteil bei derartig konzipierten Rahmenplatten für ein etwa als Bett
ausgelegtes Polstermöbel ist, dass für die Schaumstoffpolsterung auch aus Schaumflocken
hergestellte Verbundschaumstoffplatten verwendet werden können. Diese weisen an zumindest
einer ihrer Flachseiten aufgrund des typischen Herstellungsprozesses aufgrund der
unterschiedlichen Schaumflocken eine Oberflächenstrukturierung mit erhabenen Bereichen
und demgegenüber vertieften Bereichen auf. Grund hierfür ist, dass die Schaumflocken
als Schüttung unter Verwendung eines Bindemittels, um den Verbund der Schaumflocken
herzustellen, als Platte hergestellt werden. Die Ausbildung einer glatten Oberfläche
ist nicht möglich. Daher wird von einer solchermaßen hergestellten Verbundschaumstoffplatte
die diese Oberflächenstrukturierung aufweisende Randschicht normalerweise abgeschnitten,
um eine glatte Oberfläche für die vorgesehene Verwendung einer solchen Verbundschaumstoffplatte
zu erhalten. Für die Zwecke der beschriebenen Rahmenplatte kann jedoch eine solche
Verbundschaumstoffplatte, wie hergestellt, eingesetzt werden. Die durch die einzelnen
Schaumflocken gebildete Oberflächenstrukturierung stellt eine ideale Oberfläche zum
Ausbilden der Schaumlage mit über die Oberfläche verteilt angeordneten Bereichen höherer
Oberflächendichte und Bereichen niedrigerer Oberflächendichte dar. Insofern ist der
Einsatz einer solchen Verbundschaumstoffplatte als Schaumstofflage zur Realisierung
eines solchen Rahmenteils besonders günstig. Zudem wird durch Einsatz einer solchen
Verbundschaumstofflage ein nachhaltiges Wirtschaften verbessert. Zum Herstellen einer
solchen Verbundschaumstoffplatte können Schaumflocken eingesetzt werden, die durch
Recyceln von Schaumstoffmaterial gewonnen worden sind. Zudem fällt bei der Herstellung
kein Abfall durch die Abtrennung der strukturierten Randschicht an. Von besonderem
Vorteil ist zudem, dass eine solche Verbundschaumstoffplatte aus Schaumflocken unterschiedlicher
Dichte ausgebildet werden kann. Dies ist in einem Ausführungsbeispiel vorgesehen,
da hierdurch die schalldämpfenden und schalldämmenden Eigenschaften nochmals verbessert
werden können.
[0010] Eingesetzt werden Schaumflocken mit einer Größe von typischerweise 3 bis 30 mm, vorzugsweise
10-25 mm. Auf diese Weise werden auch die erhabenen Bereiche hinsichtlich ihrer Oberflächenerstreckung
kontrolliert.
[0011] Um den Schaumflockenverbund herzustellen, können diese mit einem Prepolymer besprüht
und unter einem gewissen Druck zusammengepresst in Form gebracht werden. Gemäß einer
anderen Ausgestaltung werden Schmelzfasern verwendet, die mit dem Schaumflockengemisch
vermischt und anschließend als Schüttung auf eine Unterlage aufgetragen werden, bevor
das Schaumflocken-Schmelzfaser-Gemisch zum Aufschmelzen des Schmelzanteils der Fasern
erwärmt wird. Der Einsatz von Schmelzfasern unterstützt ebenfalls die Nachhaltigkeit,
da auch diese Recyclate sein können. Da bei einer Verwendung von Schmelzfasern das
Gemisch nicht notwendigerweise in Form gepresst werden muss, weisen schmelzfaserbasierte
Verbundschaumstoffplatten in aller Regel eine geringe Raumdichte auf, was sich ebenfalls
vorteilhaft auf die gewünschten schalldämpfenden bzw. schalldämmenden Eigenschaften
auswirkt.
[0012] Um die gewünschte Komprimierung der lokal erhabenen Bereiche der Schaumstofflage,
welche lokalen Bereiche bei einer Verbundschaumstoffplatte durch die oberseitig hervorgetretenen
Schaumflocken gebildet sind, bereitstellen zu können, weist die Spannbahn nur eine
geringe Elastizität, wenn überhaupt, auf. Zugleich dient die Spannbahn als Schutz
für die Schaumstofflage, wenn diese aus einer Verbundschaumstoffplatte hergestellt
ist. Dieser Schutz betrifft den oberflächlichen Zusammenhalt der Schaumflocken bei
einer intensiven Benutzung der Polsterung. Zugleich werden bei einer solchen Auslegung
der Polsterung durch die Spannbahn die Fasern gehindert, durch diese hindurchzustechen.
Die Spannbahn kann bei geeigneter Materialauslegung durch die das Obermaterial der
Rahmenplatte darstellende flexible Material gebildet sein. Wenn das flexible Material
als Obermaterial die vorstehend genannten gewünschten Eigenschaften der Spannbahn
nicht aufweist, wird man mit der Spannbahn die Schaumstofflage überspannen, bevor
anschließend dieser Verbund mit dem flexiblen Material als Obermaterial bezogen wird.
[0013] Auch die Spannbahn und/oder das flexible Material können Recyclate sein oder unter
Verwendung von recycelten Produkten hergestellt sein. Hierfür eignet sich beispielsweise
Polyester, welches aus recycelten Matratzenbezügen gewonnen werden kann, um die Spannbahn
oder auch zumindest Anteile des flexiblen Obermaterials auszubilden.
Das flexible Obermaterial ist typischerweise ein Textil.
[0014] Nachfolgend ist die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren anhand
eines Ausführungsbeispiels beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine schematisierte, zum Teil geschnittene Draufsicht auf ein als Bett ausgeführtes
Polstermöbel mit einer horizontalen Schnittebene durch die Kopfplatte des Bettes,
- Fig. 2:
- eine schematisierte Ausschnittsvergrößerung durch die Kopfplatte der Figur 1 während
eines Herstellungsschrittes,
- Fig. 3:
- der Ausschnitt der Kopfplatte der Figur 2 nach einem weiteren Bearbeitungsschritt.
[0015] Figur 1 zeigt in einer Draufsicht ein Bett 1. Das Bett 1 umfasst als Bettgestell
einen Rahmen 2. Teil des Rahmens 2 ist eine Rahmenplatte 3, die bei dem Rahmen 2 die
Kopfplatte ausbildet. Die Rahmenplatte 3 weist eine größere Breite auf als das in
seinem Kopfendbereich dargestellte Bett 1 und ebenfalls eine größere Höhe als der
obere Abschluss der längsseitigen Rahmenplatten 4, 4.1 und der obere Abschluss einer
durch den Rahmen 2 bereitgestellten Matratzenaufnahme 5. Die Rahmenplatte 3 kann für
eine sitzende Person in dem Bett 1 als Rückenlehne genutzt werden.
[0016] Die Rahmenplatte 3 umfasst als tragendes Element (Substrat) eine Holzplatte 6, die
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Spanholzplatte ausgeführt ist. Die Holzplatte
6 ist sichtseitig und somit in Richtung der Matratzenaufnahme 5 hin gepolstert, und
zwar durch eine Schaumstofflage 7. Die Schaumstofflage 7 ist um die längsseitigen
Kanten bis über die Schmalseiten der Holzplatte 6 geführt. Überzogen ist die Schaumstofflage
7 mit einer Spannbahn 8, die bei diesem Ausführungsbeispiel zugleich das Obermaterial
darstellt.
[0017] Die Schaumstofflage 7 ist durch eine Verbundschaumstoffplatte bereitgestellt. Die
Verbundschaumstoffplatte ist aus recycelten Schaumflocken hergestellt, und zwar mit
Schmelzfasern als eingearbeiteter Binder.
[0018] Figur 2 zeigt in einem Herstellungsschritt in einer schematisierten, vergrößerten
Ausschnittsdarstellung die auf die Holzplatte 6 mittels eines Klebers 9 angebrachte
Schaumstofflage 7. Aufgrund des Herstellungsverfahrens der Schaumstofflage 7, die
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Dicke von etwa 1 cm aufweist, ist die
von der Holzplatte 6 wegweisende Oberfläche 10 durch erhabene Bereiche 11 und demgegenüber
vertiefte Bereiche 12 strukturiert. Diese Strukturierung ist durch die Schüttung des
Schaumflocken-Schmelzfaser-Gemisches ausgebildet. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die die Schaumstofflage 7 ausbildende Verbundschaumstoffplatte aus Schaumflocken
unterschiedlicher Dichte hergestellt worden.
[0019] In einem nachfolgenden Bearbeitungsschritt wird die Spannbahn 8 über die Schaumstofflage
7 gespannt und diese damit überzogen. Infolge der Strukturierung der Oberfläche der
Schaumstofflage 7 und des durch die Spannbahn 8 aufgebrachten Druckes als Spannkraft
auf die Schaumstofflage 7 in Richtung ihrer Dicke werden die erhabenen Bereiche 11
komprimiert, wohingegen die vertieften Bereiche 12 nicht komprimiert werden. Die durch
die Spannbahn 8 aufgebrachte Spannkraft wird so eingestellt, dass der oberflächennahe
Randbereich der Schaumstofflage 7 nicht einheitlich eingedrückt und damit komprimiert
wird. Infolgedessen wird durch das Überspannen der Schaumstofflage 7 mit der Spannbahn
8 die Oberfläche 10 geglättet (siehe Figur 3). Dabei bilden sich aufgrund der höheren
Kompression der erhabenen Bereiche 11 in dieser oberflächennahen Randschnitt der Schaumstofflage
7 Bereiche 13 höherer Dichte aus. Diese befinden sich an denjenigen Stellen, an denen
sich zuvor die erhabenen Bereiche 11 befunden haben. Diese Bereiche 13 erhöhter Dichte
sind in Figur 3 schematisiert dargestellt. Die schallempfangende Oberfläche 10 der
Schaumstofflage 7 ist auf diese Weise hinsichtlich ihrer Dichte uneinheitlich, und
zwar entsprechend der Anordnung bzw. Verteilung der erhabenen Bereiche 11 auf der
Oberfläche 10. Eine solche Ausbildung der Schaumstofflage 7 verbessert die schalldämmenden
und schalldämpfenden Eigenschaften der Rahmenplatte 3.
[0020] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Spannbahn 8 an der Rückseite 14
der Holzplatte 6 mit Klammern 15 befestigt.
[0021] Beim Gegenstand der vorbeschriebenen Rahmenplatte 3 steht im Vordergrund die Erstellung
einer oberflächennahen Randschicht unterschiedlicher Dichte und damit Porosität. Zwar
ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Komprimierung nur der erhabenen
Bereiche angesprochen. Ein Dichtunterschied zwischen den ursprünglich erhabenen Bereichen
und den ursprünglich vertieften Bereichen ergibt sich jedoch auch, wenn die erhabenen
Bereiche und in einem gewissen Ausmaß auch die nicht erhabenen Bereiche komprimiert
werden.
[0022] Wenn im Unterschied zu dem dargestellten Ausführungsbeispiel das Obermaterial ein
anderes Material sein soll als das Spannband, wird das Spannband 8 mit dem gewünschten
Obermaterial bezogen. Dieses wird über das Spannband gespannt und ebenso wie das Spannband
an der Rückseite der Holzplatte befestigt.
[0023] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben worden. Ohne den
Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche
weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten diese umzusetzen, ohne dass diese im Rahmen dieser
Ausführungen näher beschrieben werden müssten.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Bett
- 2
- Rahmen
- 3
- Rahmenplatte
- 4,4.1
- Rahmenplatte
- 5
- Matratzenaufnahme
- 6
- Holzplatte
- 7
- Schaumstofflage
- 8
- Spannbahn
- 9
- Kleber
- 10
- Oberfläche
- 11
- erhabener Bereich
- 12
- vertiefter Bereich
- 13
- Bereich höherer Dichte
- 14
- Rückseite
- 15
- Klammer
1. Polstermöbel mit einem zumindest eine sichtseitig mit einem flexiblen Material (8)
bezogene Rahmenplatte (3, 4, 4.1) aufweisenden Rahmen (2), wobei die zumindest eine
Rahmenplatte (3, 4, 4.1) mit Schaumstoff gepolstert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstoffpolsterung der zumindest einen Rahmenplatte (3, 4, 4.1) durch eine
Schaumstofflage (7) bereitgestellt ist, deren von der Rahmenplatte (3, 4, 4.1) wegweisende
Oberfläche durch lokal erhabene Bereiche (11) und gegenüber diesen vertiefte Bereiche
(12) strukturiert ist, und dass die Schaumstofflage (7) mittels einer flexiblen, an
der Rahmenplatte (3, 4, 4.1) außerhalb des Sichtbereiches des Rahmenteils befestigten
Spannbahn (8) überspannt ist, und zwar dergestalt, dass die lokal erhabenen Bereiche
(11) in Bezug auf ihre Höhe zumindest teilweise komprimiert sind und diese komprimierten
Bereiche daher ein geringeres Porenvolumen aufweisen als die benachbarten Bereiche.
2. Polstermöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstofflage (7) an ihrer von der Rahmenplatte wegweisenden Oberseite in einem
Raster angeordnete Noppen als lokal erhabene Bereiche aufweist.
3. Polstermöbel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Rasterabstandsmaß 0,3 bis 3,0 cm beträgt.
4. Polstermöbel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumstofflage (7) durch eine oder mehrere, aus Schaumstoffflocken hergestellte
Verbundschaumstoffplatte bereitgestellt ist, wobei die durch die Schaumflocken bedingte
Oberflächenstrukturierung die an der von der Rahmenplatte (3, 4, 4.1) wegweisende
Oberfläche befindlichen, lokal erhabenen Bereiche (11) gebildet sind.
5. Polstermöbel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Verbundschaumstoffplatte aus recycelten Schaumflocken hergestellt
ist.
6. Polstermöbel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbund der Schaumflocken in der Verbundschaumstoffplatte durch Schmelzfasern
herbeigeführt ist.
7. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumflocken eine Größe von 3 bis 30 mm aufweisen.
8. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundschaumstoffplatte aus einem Schaumflockengemisch mit Schaumflocken von
unterschiedlichem spezifischem Gewicht und/oder unterschiedlicher Porosität hergestellt
ist.
9. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannbahn (8) aus einem textilen Material hergestellt ist.
10. Polstermöbel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Material aus einem gewebten oder nicht gewebten Kunststoffmaterial, etwa
Polyester, insbesondere als Recyclingprodukt, hergestellt ist.
11. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannbahn (8) von dem flexiblen Material zumindest sichtseitig überspannt ist.
12. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Material, mit dem die Rahmenplatte (3, 4, 4.1) bezogen ist, die Spannbahn
(8) ist.
13. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das flexible Material, mit dem die Rahmenplatte bezogen ist, ein gewebtes Textil,
insbesondere ein Kunststofftextil ist.
14. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Polstermöbel ein Bett (1) mit einer Kopfplatte ist, die als Rahmenplatte (3)
mit den Merkmalen eines der vorstehenden Ansprüche ausgeführt ist.
15. Polstermöbel nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Polstermöbel ein Bett (1) mit einem Rahmen (2) aus solchen Rahmenplatten (3,
4, 4.1) ist.