[0001] Die Erfindung betrifft ein Eckprofil zur Anordnung an aneinander anstoßenden und
dabei eine Ecke bildenden Profilleisten.
[0002] Profilleisten werden in verschiedenen Einsatzbereichen um die Ecke positioniert und
stoßen dabei stirnseitig aneinander an. Bei freistehenden Ecken, wie bei Treppenstufen,
ist ein Übergang bzw. eine Umschließung für die Ecken nötig. Aus dem Gebrauchsmuster
DE 20 2015 103 493 ist ein Stufenkantenprofil zur Überdeckung einer Stufenkante und Umschließung einer
Stufenecke bekannt, das genutzt wird, die Treppenstufe zu renovieren, ohne sie auszubauen.
An den Ecken werden dabei Gehrungsschnitte auch für den Treppenbelag angefertigt.
Dünne Beläge lassen sich so auch um die Ecke biegen. Das funktioniert bei dickeren
oder spröden Belägen nicht mehr. Materialien wie Teppich oder Laminat lassen sich
generell nicht sinnvoll auf Gehrung schneiden oder um die Ecken biegen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Eckprofil bereitzustellen, bei dem die
Profilleisten und Beläge verbunden und abgedeckt werden können, ohne dass ein Anschneiden
der Profilleisten und des Belags nötig wird. Insbesondere soll somit eine Renovierung
der Treppenstufen durch deren Verkleidung mit beispielsweise Teppich, Laminat LVT,
Holz, Steinzeug oder Naturstein ohne ihren Ausbau ermöglicht werden.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die Merkmalskombination gemäß Schutzanspruch 1 gelöst.
[0005] Erfindungsgemäß wird ein Eckprofil zur Anordnung an aneinander anstoßenden und dabei
eine Ecke bildenden Profilleisten vorgeschlagen. Das Eckprofil umfasst zueinander
gewinkelt ausgerichtete Teilabschnitte, welche jeweils ausgebildet sind, eine der
Profilleisten befestigend aufzunehmen. Das Eckprofil weist ein Mantelgehäuse und einen
daran ausgebildeten Übergriff auf, welcher ausgebildet ist, in die Profilleisten zur
Erzeugung einer kraftschlüssigen Arretierung des Eckprofils und der Profilleisten
einzugreifen.
[0006] Mit der erfindungsgemäßen Lösung können die Profilleisten an den mit neuem Belag
versehenen Treppenstufen vorderseitig und seitlich positioniert werden, wobei die
Abschnitte, in denen die Profilleisten aneinander anstoßen durch die Eckprofile überdeckt
werden. Die Befestigung des Eckprofils und der Profilleisten erfolgt durch den Übergriff
des Eckprofils, welcher im bestimmungsgemäßen Gebrauch vorzugsweise die Trittschenkel
der Profilleisten übergreift, während das Mantelgehäuse die Stirnseiten der Profilleisten,
welche an den Stirnseiten der Treppenstufe anliegen, überstreckt.
[0007] Bei dem Eckprofil ist in einer Ausführungsform an dem Übergriff ein Eingriffselement
ausgebildet, welches ausgebildet ist, in einen Trittschenkel der Profilleisten einzugreifen.
Das Eingriffselement ist vorzugsweise als Eingriffshaken gebildet, der zur fixierenden
Anlage an den Profilleisten gebracht werden kann. Insbesondere greift der Eingriffshaken
in die Trittschenkel der Profilleisten ein.
[0008] Auf einer zur im bestimmungsgemäßen Gebrauch des Eckprofils zur Stufe weisenden Seite
ist an dem Mantelgehäuse in den Teilabschnitten jeweils eine Aufdickung vorgesehen,
welche eine Anschlags- und Anlagefläche für die jeweilige Profilleiste bildet. Die
Profilleisten können somit bis zu einer vordefinierten Position in das Eckprofil eingeschoben
werden bzw. können die Profilleisten über einen vorbestimmten Abschnitt von dem Eckprofil
überdeckt werden.
[0009] In einer Weiterbildung des Eckprofils ist vorgesehen, dass die Aufdickung jeweils
mindestens eine Aussparung aufweist, die ausgebildet ist, ein Befestigungsmittel aufzunehmen.
Das Befestigungsmittel gewährleistet dabei zusammen mit dem Übergriff die Arretierung
des Eckprofils an den Profilleisten und dem Belag an einer zweiten Stelle. Die Aussparungen
können insbesondere jeweils als Loch ausgebildet sein, in welche Befestigungspins
bzw. Befestigungsstifte eingesetzt werden, die eine Verklemmung des Eckprofils mit
der angrenzenden Profilleiste und/oder dem Belag gewährleisten.
[0010] Das Eckprofil ist ferner in einer Variante dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelgehäuse
über die Aufdickung in einer Erstreckung der Teilabschnitte hervorsteht. Somit werden
die Ränder der Profilleisten und des Belags überdeckt. Die Profilleisten und der Belag
können praktisch in das Eckprofil ein Stück weit hinein geschoben werden.
[0011] Ferner ist eine Ausführung günstig, bei der das Mantelgehäuse des Eckprofils ausgebildet
ist, die Profilleisten vollständig zu überstrecken. Im Bereich des Eckprofils sind
mithin von außen ausschließlich das Eckprofil und keine Teile der Profilleisten und
Beläge sichtbar.
[0012] Vorzugsweise ist zur einfachen Montage und kostengünstigen Herstellung das Eckprofil
einstückig ausgebildet. Das bevorzugte Material ist Aluminium.
[0013] Die Profilleisten sind insbesondere als Treppenkantenleisten ausgebildet und der
Übergriff übergreift im bestimmungsgemäßen Gebrauch die Trittschenkel der Treppenkantenleisten
vollständig.
[0014] Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
bzw. werden nachstehend zusammen mit der Beschreibung der bevorzugten Ausführung der
Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Eckprofils an Profilleisten;
- Fig. 2
- eine zweite perspektivische Ansicht des Eckprofils aus Figur 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Eckprofils aus den Figuren 1 und 2.
[0015] In den Figuren 1 und 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer Anordnung von zwei als Treppenkantenleisten
ausgebildeten Profilleisten 10 dargestellt, die in einem rechten Winkel zueinander
ausgerichtet sind und stirnseitig eine Ecke bilden, an der das Eckprofil 1 vorgesehen
ist. Die Profilleisten umfassen einen Anlageschenkel 11 zur Anlage an der Stirnseite
einer Treppenstufe, einen unteren Steg 13 zur Bildung eines Aufnahmekanals für einen
Belag sowie einen Trittschenkel 17 mit einem zur Treppenstufe weisenden und auf den
Treppenstufenbelag auflegbaren Abschnitt 12 sowie einem gebogenen oberen Steg 14,
der zusammen mit dem unteren Steg 13 den Aufnahmekanal bereitstellt. Der Belag für
den Aufnahmekanal, welcher mit dem Anlageschenkel 11 die Stirnseite der Treppenstufe
bedeckt, ist nicht gezeigt.
[0016] Das Eckprofil 1 ist detaillierter in Figur 3 dargestellt. Es umfasst das Mantelgehäuse
20, welche die Sichtseite und Außenfläche des Eckprofils 1 bildet. Figur 3 ist die
Innenansicht des Eckprofils 3, das zueinander gewinkelt ausgerichtete Teilabschnitte
2, 3 aufweist, welche die Ecke der Profilleisten 10 umschließen und sich im rechten
Winkel in zwei Richtungen erstrecken. Der Winkel ist an die jeweils benötige Ausrichtung
der Profilleisten 10 anpassbar. Im oberen Bereich ist an dem Mantelgehäuse 20 der
sich senkrecht zu den Außenflächen erstreckende Übergriff 8 ausgebildet, an dessen
freien Ende sich der eingezogene Hakenabschnitt 9 anschließt. Über den Übergriff 8
erfolgt eine kraftschlüssige Arretierung des Eckprofils 1 und der Profilleisten 10,
wobei der Hakenabschnitt 9 im bestimmungsgemäßen Gebrauch in einen Randabschnitt der
Trittschenkel 17 und insbesondere dessen Abschnitt 12 eingreift, wie es gut in Figur
2 zu erkennen ist. Der Übergriff 8 ist zu dem Trittschenkel 17 im Wesentlichen formidentisch.
Innenseitig an dem Mantelgehäuse 20 ist an den beiden Teilabschnitten 2, 3 jeweils
eine Aufdickung 4, 5 vorgesehen, welche eine Anschlags- und Anlagefläche für die jeweilige
Stirnseite der Profilleiste 10 bildet. Das Eckprofil 1 ist einstückig, so dass die
Aufdickungen 4, 5 einteilig mit dem Mantelgehäuse 20 ausgebildet sind.
[0017] In den beiden Aufdickungen 4, 5 sind Aussparungen 6 vorgesehen, in welche nicht dargestellte
Befestigungspins eingesteckt werden, um den Belag und/oder die Profilleisten 10 mit
dem Eckprofil 1 zu arretieren. Die Befestigungspins dienen zudem zur Festlegung der
Position des Belags im Aufnahmekanal. Das Eckprofil 1 kann optional zusätzlich an
die Profilleisten 10 geklebt werden. Das dargestellte Bauteil des Eckprofils 1 ist
aus Aluminium gefräst, wobei der Fräsereintritt im Freiraum 7 erfolgt. Das Mantelgehäuse
20 steht über die Aufdickungen 4, 5 in der Erstreckung der Teilabschnitte 2, 3 jeweils
über Vorsprünge 21, 31 hervor und überdeckt somit sowohl die Ränder der Profilleisten
10 als auch des in dem Aufnahmekanal eingelegten Belags. Innenseitig stützen sich
die Profilleisten 10 an den Vorsprüngen 21 ,31 im arretierten Zustand ab.
[0018] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen
bevorzugten oder gezeigten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten
denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten
Ausführungen Gebrauch macht. Beispielsweise kann in einer preisgünstigen Variante
auf die Aufdickungen 4, 5 verzichtet werden. Dann stoßen die Profile 10 am Innenradius
des Eckprofils 1 an. Das Eckprofil 1 wird dann beispielsweise im Spritzguss gefertigt.
1. Eckprofil (1) zur Anordnung an aneinander anstoßenden und dabei eine Ecke bildenden
Profilleisten (10), umfassend zueinander gewinkelt ausgerichtete Teilabschnitte (2,
3), welche jeweils ausgebildet sind, eine der Profilleisten (10) befestigend aufzunehmen,
wobei das Eckprofil (1) ein Mantelgehäuse (20) und einen daran ausgebildeten Übergriff
(8) aufweist, welcher ausgebildet ist, in die Profilleisten (10) zur Erzeugung einer
kraftschlüssigen Arretierung des Eckprofils (1) und der Profilleisten (10) einzugreifen.
2. Eckprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Übergriff (8) ein Eingriffselement ausgebildet ist, welches ausgebildet ist,
in einen Trittschenkel (17) der Profilleisten (10) einzugreifen.
3. Eckprofil nach einem der vorigen Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Mantelgehäuse (20) in den Teilabschnitten (2, 3) jeweils eine Aufdickung (4,
5) vorgesehen ist, welche eine Anschlags- und Anlagefläche für die jeweilige Profilleiste
(10) bildet.
4. Eckprofil nach dem vorigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufdickung (4, 5) jeweils mindestens eine Aussparung (6) aufweist, die ausgebildet
ist, ein Befestigungsmittel aufzunehmen.
5. Eckprofil nach dem vorigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel zusammen mit dem Übergriff (8) die Arretierung des Eckprofils
(1) an den Profilleisten (10) bildet.
6. Eckprofil nach dem vorigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsmittel als Befestigungspin ausgebildet ist.
7. Eckprofil nach einem der vorigen Ansprüche 3 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelgehäuse (20) über die Aufdickung (4, 5) in einer Erstreckung der Teilabschnitte
(2, 3) hervorsteht.
8. Eckprofil nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mantelgehäuse (20) des Eckprofils (1) ausgebildet ist, die Profilleisten (10)
vollständig zu überstrecken.
9. Eckprofil nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Eckprofil (1) einstückig ausgebildet ist.
10. Eckprofil nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Eckprofil (1) aus Aluminium gebildet ist.
11. Eckprofil nach einem der vorigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Profilleisten (10) als Treppenkantenleisten ausgebildet sind und der Übergriff
(8) im bestimmungsgemäßen Gebrauch die Trittschenkel (17) der Treppenkantenleisten
vollständig übergreift.