[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Vakuumgerät, insbesondere eine Vakuumpumpe,
ein Vakuummessgerät, ein Lecksuchgerät und/oder ein Vakuumkammergerät. Die Erfindung
betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Vakuumgeräts, insbesondere einer
Vakuumpumpe, eines Vakuummessgerät, eines Lecksuchgeräts und/oder Vakuumkammergeräts.
[0002] Zum Beispiel Vakuumpumpen und deren Antriebsgeräte bilden häufig trennbare Einheiten
und/oder es können bei der Produktion verschiedene Vakuumpumpen an das gleiche Antriebsgerät
montiert werden, sodass abhängig von der Paarung der Geräte bzw. Geräteteile vom Antriebsgerät
unterschiedliche Konfigurationsparameter auf die Pumpe angewendet werden.
[0003] Zur automatischen Erkennung der anzuwendenden Konfigurationsparameter werden nach
gängigen Verfahren in der Vakuumpumpe ein oder mehrere Kennwiderstände angebracht,
die dann vom Antriebsgerät erkannt werden, woraufhin ein vorher im Antriebsgerät hinterlegter
Satz an Konfigurationsparametern ausgewählt wird. Beispiele solcher Konfigurationsparameter
sind: Nenndrehzahl, Drehzahlgrenzen, Leistungskennlinien, Temperaturgrenzen, Verhalten
von Zubehör, Kennlinien für Schwingungsspektren, usw.
[0004] Aufgrund von Bauteiltoleranzen, Fertigungsmethoden und Verhalten der Erkennung der
Kennwiderstände im Fehlerfall (z.B. Kurzschluss zu anderen Signalen oder untereinander)
ist die Anzahl der verwendbaren Kombinationen der Kennwiderstände begrenzt, sodass
auch nur eine begrenzte Menge an Konfigurationsparametersätzen im Antriebsgerät hinterlegt
werden kann.
[0005] Einige Konfigurationsparameter dienen der absoluten Funktion der Pumpe bzw. der Betriebssicherheit,
so z.B. Nennspannung des Motors, maximaler Phasenstrom, Nenndrehzahl bzw. maximale
Drehzahl, absolute Maximaltemperaturen von kritischen Bauteilen wie z.B. Motoren.
[0006] Andere Konfigurationsparameter dienen applikationsabhängigen Beeinflussungen des
Betriebs, so z.B. Temperaturgrenzen in Abhängigkeit von Kühlmethoden oder Einsatzort,
Ansteuerung von Vorpumpen und Ventilen, Leistungskennlinien.
[0007] Durch Anpassungen an Prozesse und Applikationen sind so teilweise unterschiedliche
Sätze an Konfigurationsparametern für ein und dieselbe Kombination von Antriebsgerät
und Pumpen notwendig, die unter unterschiedlichen Umgebungsbedingungen eingesetzt
werden. Durch o.g. Einschränkungen der maximalen Anzahl an Kombinationen von Kennwiderständen
ist somit auch die maximale Anzahl an Konfigurationsparametersätzen und somit an Pumpen
bzw. Applikationen für ein gegebenes Antriebsgerät begrenzt.
[0008] Eine alternative Festlegung der Konfigurationsparameter der Pumpe würde in der Möglichkeit
bestehen, bei Herstellung bzw. erster Paarung von Antriebsgerät und Pumpe sämtliche
veränderbaren Parameter einzugeben, d.h. alle Werte, die in einem Satz an Konfigurationsparametern
enthalten sind, einmalig dem Antriebsgerät in gesicherter Weise mitzuteilen. Dieses
Verfahren zieht folgende Nachteile mit sich: Die Menge an Einstellungen erfordert
einen nicht unerheblichen Aufwand bei der Eingabe. Eine manuelle Eingabe - wie sie
z.B. im Servicefall erforderlich wäre - würde damit sehr schwierig und fehleranfällig.
Zudem müsste besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, dass Werte im gültigen Bereich
gewählt und eventuelle Abhängigkeiten untereinander berücksichtig werden. Teile der
Konfigurationsparameter, z.B. Nenndrehzahl und/oder maximale Motortemperatur, können
beispielsweise durch Erkennung von Kennwiderständen festgelegt werden und Bestandteil
eines zertifizierten Systems zur sicheren Begrenzung der Pumpendrehzahl im Sinne der
funktionalen Sicherheit sein und können nicht ohne erneute Zertifizierung geändert
werden.
[0009] Die vorstehend beschriebenen Nachteile ergeben sich in ähnlicher Weise bei Vakuumgeräten
im Allgemeinen, welche eine Gerätekomponente und eine Steuerungsvorrichtung aufweisen,
die über eine Schnittstelle verbunden sind.
[0010] Bei einem bekannten Verfahren zur Herstellung eines Vakuumgeräts weist das Vakuumgerät
eine Gerätekomponente, insbesondere eine Pumpkomponente, eine Steuerungsvorrichtung,
insbesondere ein Antriebsgerät, für die Gerätekomponente, und eine Schnittstelle zur
Verbindung der Steuerungsvorrichtung mit der Gerätekomponente auf. Die Steuerungsvorrichtung
ist dazu eingerichtet, die Gerätekomponente auf Basis ein oder mehrerer Konfigurationsparameter
zu steuern. Das bekannte Herstellungsverfahren umfasst, dass an der Gerätekomponente
eine permanente Hardware-Kennung, insbesondere eine spezifische Kennwiderstandskombination,
vorgesehen wird und die Steuerungsvorrichtung zur Erkennung der Hardware-Kennung und
Festlegung der Konfigurationsparameter auf Basis der Hardware-Kennung eingerichtet
wird.
[0011] Ausgehend von diesem bekannten Verfahren ist es eine Aufgabe der Erfindung, die Festlegung
der Konfigurationsparameter flexibler zu gestalten, insbesondere unter Wahrung der
funktionalen Sicherheit.
[0012] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 gelöst, und insbesondere dadurch,
dass an der Gerätekomponente zusätzlich eine Software-Kennung in einem nichtflüchtigen
Speicher vorgesehen wird und die Steuerungsvorrichtung zur Erkennung der Software-Kennung
und zur Festlegung des zweiten Konfigurationsparameters auf Basis der Software-Kennung
eingerichtet wird, sodass durch die Steuerungseinrichtung im mit der Gerätekomponente
verbundenen Zustand sowohl der erste als auch der zweite Konfigurationsparameter selbsttätig
festlegbar ist.
[0013] Im verbundenen Zustand, insbesondere nach dem Anschließen der Steuerungsvorrichtung
an die Gerätekomponente und/oder während eines Hochfahrvorgangs der Steuerungsvorrichtung,
zum Beispiel ausgelöst durch Bereitstellen einer Stromversorgung nach zwischenzeitlich
fehlender Stromversorgung, kann also eine selbsttätige Festlegung der Konfigurationsparameter
seitens der Steuerungsvorrichtung erfolgen. Diese automatische Festlegung erfolgt
in Abhängigkeit von an der Gerätekomponente hinterlegten Informationen, nämlich den
an der Gerätekomponente vorgesehenen Kennungen.
[0014] Eine jeweilige Kennung gibt der Steuerungsvorrichtung eine Information, auf deren
Basis die Gerätekomponente gesteuert werden soll. Anhand der Kennung wird der betreffende
Konfigurationsparameter festgelegt und die Gerätekomponente wird auf Basis des Konfigurationsparameters
gesteuert. Eine "Kennung" ist also grundsätzlich eine auslesbare Information, die
in irgendeiner Weise für die Steuerung der Gerätekomponente spezifisch ist, beispielsweise
spezifisch für die Bauweise der Gerätekomponente und/oder ein bestimmtes, vorgegebenes
Anwendungsszenario der Gerätekomponente.
[0015] Eine Kennung kann beispielsweise einen Namen und/oder eine Nummer, beispielsweise
eine Artikelnummer, der Gerätekomponente umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann
beispielsweise wenigstens ein Konfigurationsparameter direkt in der Kennung kodiert
sein.
[0016] Im Zusammenhang mit der selbsttätigen Festlegung der Konfigurationsparameter durch
die Steuerungsvorrichtung ist es eine Besonderheit der Erfindung, dass zwei unterschiedliche
Kennungen vorgesehen sind und die Konfigurationsparameter unterschiedlich und jeweils
in Abhängigkeit von der betreffenden Kennung festgelegt werden. Damit ist eine Differenzierung
zwischen den Konfigurationsparameter möglich, beispielsweise in Bezug auf ihre Sicherheitsrelevanz.
Dabei können die Konfigurationsparameter vorteilhafter Weise durch eine Kennung nach
derjenigen Art festgelegt werden, welche für den betreffenden Konfigurationsparameter
vorteilhaft ist.
[0017] Die permanente Hardware-Kennung kann etwa dazu verwendet werden, besonders sicherheitsrelevante
und/oder zertifizierte Konfigurationsparameter automatisch von der Steuerungsvorrichtung
festlegen zu lassen. Im Zusammenhang mit derartigen Konfigurationsparametern weist
die permanente Hardware-Kennung unter anderem den Vorteil auf, dass die Kennung nur
äußerst schwierig an der Gerätekomponente veränderbar ist. Insbesondere wäre eine
direkte und bleibende Manipulation der Hardware nötig, wovon Benutzer von Vakuumgeräten
typischerweise absehen. Ferner besteht häufig der Vorteil, dass für eine bestehende
Zuordnung von permanenter Hardware-Kennung mit wenigstens einem, insbesondere sicherheitsrelevanten,
Konfigurationsparameter eine Zertifizierung besteht, insbesondere eine Sicherheitszertifizierung.
In diesem Fall lässt sich die betreffende Zuordnung weiterhin nutzen, ohne dass eine
erneute Zertifizierung notwendig wäre.
[0018] Die applikationsabhängigen Konfigurationsparameter werden typischerweise ohnehin
so gewählt, dass sie zu den sicherheitsrelevanten Konfigurationsparametern zusätzlich
gelten und mit diesen nicht in Konflikt stehen. Dementsprechend kann die zertifizierte
Festlegung beibehalten und trotzdem zusätzliche Flexibilität geschaffen werden.
[0019] Beispielsweise weniger sicherheitsrelevante Konfigurationsparameter lassen sich also
über die Software-Kennung festlegen. In diesem Zusammenhang weist die Software-Kennung
insbesondere den Vorteil auf, dass die in der Kennung kodierbare Datenmenge typischerweise
deutlich größer ist als bei einer permanenten Hardware-Kennung. Insbesondere ist die
mögliche Datenmenge für die hier relevanten Zwecke praktisch unendlich groß. Durch
moderne Speichertechnologien sind jedenfalls auf kleinstem Raum große Datenmengen
möglich. Permanente Hardware-Kennungen weisen hingegen typischerweise ein schlechteres
Verhältnis von der kodierten Datenmenge zum Bauraum auf. Bei der Verwendung einer
Kennwiderstandskombination ist die Datenmenge insbesondere auch dadurch beschränkt,
dass typischerweise mehreren Kontakten der Schnittstelle zwischen Steuerungsvorrichtung
und Gerätekomponente jeweils ein Widerstand zugeordnet ist. D. h. es ist stets eine
Anzahl an Kontakten der Schnittstelle belegt, die der Anzahl an Kennwiderständen entspricht.
Wenn man nun die Datenmenge vergrößern wollte, wären mehr Kennwiderstände und somit
mehr belegte Kontakte an der Schnittstelle nötig. Die Software-Kennung hingegen lässt
sich insbesondere seriell auslesen. Damit bleibt auch bei vergrößerter Datenmenge
die Anzahl der zum Auslesen nötigen Kontakte an der Schnittstelle gleich. Mit der
Software-Kennung lässt sich also auf einfache Weise eine größere Menge an Informationen
an der Gerätekomponente hinterlegen und über die Steuerungsvorrichtung auslesen. Damit
lassen sich die Konfigurationsparameter besonders flexibel festlegen, und zwar unter
Nutzung der für die betreffenden Konfigurationsparameter jeweils vorteilhaften Kennungsart.
[0020] Erfindungsgemäß sind sowohl die Hardware-Kennung als auch die Software-Kennung an
der Gerätekomponente angeordnet. Diese Angabe bezieht sich darauf, dass die Kennungen
in Bezug auf die Schnittstelle gerätekomponentenseitig angeordnet sind. Die Schnittstelle
fungiert hier also als funktionale Trennung zwischen Steuerungsvorrichtung und Gerätekomponente.
Grundsätzlich können aber die Gerätekomponente und die Steuerungsvorrichtung für sich
genommen aus mehreren Elementen und/oder Baugruppen bestehen.
[0021] Vorstehend und im Folgenden ist zumeist von wenigstens einem ersten und wenigstens
einem zweiten Konfigurationsparameter die Rede. Anstelle des ersten und/oder zweiten
Konfigurationsparameters können beispielsweise auch erste und/oder zweite Konfigurationsparametersätze,
also eine Mehrzahl erster bzw. zweiter Konfigurationsparameter vorgesehen sein.
[0022] Eine Hardware-Kennung zeichnet sich grundsätzlich dadurch aus, dass die Kennung durch
die Hardware selbst bereitgestellt wird, etwa durch Konstruktionsmerkmale und/oder
eine spezifische Anordnung von physischen Elementen. Insbesondere ist die Hardware-Kennung
nicht elektronisch programmierbar, sondern wird typischerweise während der Herstellung
durch Ausbilden und/oder Montieren von physischen Elementen an der Gerätekomponente
vorgesehen.
[0023] Die Hardware-Kennung ist als permanente Kennung ausgeführt. D. h. die Hardware-Kennung
ist dauerhaft und nicht ohne weiteres veränderbar. Insbesondere sind an der Gerätekomponente
keine Mittel zum Verändern der Hardware-Kennung, wie etwa Auswahlschalter, vorgesehen.
Eine nachträgliche physische Manipulation der Hardware-Kennung ist natürlich denkbar.
Allerdings bildet die Notwendigkeit einer solchen zur Änderung der Hardware-Kennung
eine hohe psychologische Hürde und ist insbesondere typischerweise einfach nachweisbar,
häufig auch ohne weiteres sichtbar.
[0024] Die Software-Kennung ist hingegen zumindest im Rahmen der Herstellung elektronisch
programmierbar. Sie ist in einem Speichermedium, nämlich dem nichtflüchtigen Speicher
hinterlegt. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Software-Kennung nachträglich
nicht mehr elektronisch programmierbar ist. Auch was die Software-Kennung betrifft,
ist eine nachträgliche Veränderung häufig unerwünscht, im Hinblick auf die Sicherheit
aber zum Beispiel weniger kritisch als bei der Hardware-Kennung. Daher kann die Software-Kennung
bevorzugt auch permanent im oben genannten Sinne ausgebildet sein. Um eine nachträgliche
Programmierung zu verhindern, kann der nichtflüchtige Speicher beispielsweise als
ein nur einmal beschreibbarer Speicher ausgebildet sein. Ferner können insbesondere
in Fällen, in denen eine nachträgliche Programmierung möglich ist, beispielsweise
Maßnahmen getroffen werden, um zu erschweren, dass eine nachträgliche Programmierung
von der Steuerungsvorrichtung als zulässig akzeptiert wird. Hierfür können insbesondere
kryptografische Maßnahmen zum Einsatz kommen.
[0025] Der Speicher, in dem die Software-Kennung hinterlegt wird, ist nichtflüchtig ausgebildet.
Der Speicher ist also insbesondere auch im stromlosen Zustand beständig.
[0026] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren erweist sich als besonders vorteilhaft,
wenn vorgesehen ist, dass Steuerungsvorrichtungen einer bestimmten Bauart für Gerätekomponenten
unterschiedlicher Bauart vorgesehen sind. Eine jeweilige Steuerungsvorrichtung kann
dann über die Kennungen die für die betreffende Gerätekomponente maßgeblichen Parameter
selbsttätig festlegen. Für die Steuerungsvorrichtung lässt sich somit die Teilevielfalt
gering halten. Die Gerätekomponenten können sich ferner nicht nur in der Bauart unterscheiden,
sondern auch in der Anwendung. Generell lassen sich auch applikationsspezifische Konfigurationsparameter
an der Gerätekomponente durch eine Kennung kodieren und von der Steuerungsvorrichtung
automatisch festlegen. Grundsätzlich können sich Gerätekomponenten beispielsweise
auch nur in der Anwendung und nicht in der Bauart unterscheiden, und trotzdem können
unterschiedliche Konfigurationsparameter wünschenswert sein. Derartige Konfigurationsparameter
können über die Software-Kennung festgelegt werden.
[0027] Bei dem ersten Konfigurationsparameter kann es sich bevorzugt um einen Konfigurationsparameter
handeln, der sicherheitsrelevant, zertifiziert und/oder gerätespezifisch ist. Durch
die Hardware-Kennung ist auf einfache Weise für diese Art von Konfigurationsparametern
eine Erkennung mit hohem Maß an Erkennungssicherheit realisiert. Eine Zertifizierung
des Konfigurationsparameters kann beispielsweise in Abhängigkeit von einer bestimmten
Hardware-Kennung vorgesehen sein.
[0028] Generell kann der erste Konfigurationsparameter beispielsweise eine absolute Grenze
für eine Steuergröße aufweisen, etwa zur Sicherstellung der Betriebssicherheit der
Gerätekomponente. Grundsätzlich können beispielsweise weitere, z.B. zweite, Konfigurationsparameter
vorgesehen sein, welche die Steuergröße weiter begrenzen. Dies kann beispielsweise
applikationsspezifisch sinnvoll sein, auch wenn die konkrete Gerätekomponente zumindest
im Hinblick auf die Sicherheit der Gerätekomponente auch jenseits dieser Grenzen und
bis hin zur absoluten Grenze betrieben werden könnte.
[0029] Sofern ein Konfigurationsparameter eine Grenze für eine Steuergröße aufweist, ist
die Steuerungsvorrichtung insbesondere dazu eingerichtet, die Gerätekomponente abzuschalten
oder die Steuergröße ausgleichend zu regeln, insbesondere herunterzuregeln, wenn die
Grenze überschritten wird oder wenn eine Überschreitung droht.
[0030] Der erste Konfigurationsparameter kann beispielsweise eine Nenndrehzahl, eine Maximaldrehzahl,
eine Motornennspannung, einen maximalen Phasenstrom und/oder eine Maximaltemperatur
einer Gerätekomponente betreffen. Diese Konfigurationsparameter lassen sich durch
die Hardware-Kennung auf einfache und sichere Weise festlegen.
[0031] Bei dem zweiten Konfigurationsparameter kann es sich beispielsweise um einen Konfigurationsparameter
handeln, der applikationsspezifisch, gefahrenunabhängig und/oder zertifizierungsfrei
ist. Für diese Art von Konfigurationsparameter lassen sich die oben beschriebenen
Vorteile der Software-Kennung, insbesondere die große mögliche Datenmenge, vorteilhaft
ausnutzen. Der zweite Konfigurationsparameter kann grundsätzlich gerätespezifisch
oder geräteunspezifisch sein.
[0032] Zum Beispiel kann die Hardware-Kennung durch wenigstens einen Kennwiderstand, insbesondere
eine Kennwiderstandskombination, und/oder durch wenigstens ein, von der Steuerungsvorrichtung
erkennbares, mechanisches Merkmal gebildet sein. Dies sind einfache Mittel zur Realisierung
einer permanenten Hardware-Kennung.
[0033] Technische Mittel zur Erkennung mechanischer Merkmale einer Gerätekomponente durch
eine Steuerungsvorrichtung sind zum Beispiel in der
EP 3 536 966 A1 beschrieben. Die Steuerungsvorrichtung kann beispielsweise eine Sensorik zur Erkennung
der mechanischen Merkmale umfassen, beispielsweise eine Lichtschranke, einen Kapazitätssensor
und/oder einen Induktivitätssensor. Denkbar ist auch, dass ein mechanisches Merkmal
eine Leitfähigkeit herstellt, die als Information erkannt wird. Dabei kann das mechanische
Merkmal beispielsweise selbst leiten oder einen Tastschalter betätigen. Allgemeiner
kann es vorgesehen sein, dass durch das Anschließen eine Zustandsveränderung der Steuerungsvorrichtung
zur Festlegung des ersten Konfigurationsparameters erzeugt wird. Die Zustandsveränderung
kann grundsätzlich reversibel oder irreversibel sein. Im irreversiblen Fall ist die
Steuerungsvorrichtung anschließend auf eine bestimmte Hardware-Kennung, insbesondere
auf die konkrete Art der angeschlossenen Gerätekomponente beschränkt.
[0034] Der nichtflüchtige Speicher kann beispielsweise als PROM, EPROM, EEPROM, Flashspeicher
und/oder Magnetspeicher ausgebildet sein.
[0035] Das Vorsehen der Software-Kennung kann beispielsweise durch Programmierung des nichtflüchtigen
Speichers über einen Programmieradapter erfolgen. Alternativ oder grundsätzlich auch
zusätzlich kann die Steuerungsvorrichtung beispielsweise selbst als Mittel zur Programmierung
des nichtflüchtigen Speichers ausgebildet sein. Dabei kann die Steuerungsvorrichtung
beispielsweise eine zusätzliche Schnittstelle und Mittel zur Weiterleitung der zu
programmierende Informationen zu dem nichtflüchtigen Speicher über die Schnittstelle,
welche die Steuerungsvorrichtung mit der Gerätekomponenten verbindet, aufweisen.
[0036] Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Schnittstelle eine Steckverbindung
umfasst. Dies ermöglicht eine einfache Verbindung der Steuerungsvorrichtung mit der
Gerätekomponente und vereinfacht den Austausch der Steuerungsvorrichtung.
[0037] Bei einer Weiterbildung ist an der Gerätekomponente ein Kennungsmodul vorgesehen
ist, welches die Hardware- und/oder die Software-Kennung umfasst. Dies ermöglicht
einen vereinfachten Zusammenbau der Gerätekomponente. Das Kennungsmodul kann bevorzugt
austauschbar und/oder an einer Außenseite der Gerätekomponente vorgesehen sein. Beispielsweise
kann das Kennungsmodul als Platine ausgebildet sein, die bevorzugt auch einen Steckverbinder
der Schnittstelle aufweisen kann. Die Platine kann beispielsweise durch Schrauben
befestigt sein, etwa an einer Gehäusekomponente der Gerätekomponente. Die Platine
kann beispielsweise durch einen Servicemitarbeiter ausgetauscht werden, wenn sie defekt
ist und/oder die Gerätekomponente in einer neuen Applikation zum Einsatz kommen soll.
Alternativ oder zusätzlich kann ein Servicemitarbeiter die Software-Kennung auch neu
programmieren, sofern die Software-Kennung bzw. der nichtflüchtige Speicher hierzu
eingerichtet ist.
[0038] Gemäß einem vorteilhaften Beispiel ist vorgesehen, dass die Steuerungsvorrichtung
für den ersten und/oder zweiten Konfigurationsparameter eine vordefinierte Tabelle
umfasst, welche eine Zuordnung von Werten für den Konfigurationsparameter zu unterschiedlichen
Kennungswerten umfasst, und dass der erste bzw. zweite Konfigurationsparameter durch
die Steuerungsvorrichtung auf Basis der Tabelle festlegbar ist. Demnach sind also
Konfigurationsparameter oder -sätze als in der Steuerungsvorrichtung vordefinierte
Tabellen in Abhängigkeit von existenten Kennungen abgelegt. Hierüber ist insbesondere
eine einfache Zulässigkeitsprüfung seitens der Steuerungsvorrichtung möglich. Ferner
lässt sich über eine Tabelle insbesondere eine Zuordenbarkeit für Dritte von Konfigurationsparameter
zu Kennungen erschweren.
[0039] Grundsätzlich ist zum Beispiel auch eine direkte Kodierung wenigstens eines Konfigurationsparameters
bzw. eines Wertes für den Konfigurationsparameter in einer Kennung möglich. So kann
zum Beispiel eine Kennung einen Zahlenwert aufweisen. Der Zahlenwert ist dann entsprechend
der Art der Kennung kodiert.
[0040] Bei einigen Ausführungsformen umfasst wenigstens eine der Kennungen, insbesondere
die Software-Kennung, eine Produktbezeichnung und/oder eine Artikelnummer der Gerätekomponente.
Dies ist eine einfache Möglichkeit zur spezifischen Kennzeichnung der Gerätekomponente.
[0041] Bei einem vorteilhaften Beispiel umfasst wenigstens eine Kennung, insbesondere die
Software-Kennung, eine Prüfinformation, insbesondere eine Prüfsumme. Durch die Prüfinformation
lässt sich die Validität der Kennung auf einfache Weise überprüfen und es kann eine
falsche Festlegung von Konfigurationsparametern vermieden werden. Die Prüfinformation
bildet somit ein weiteres Sicherheitsmerkmal.
[0042] Bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Hardware-Kennung und die Software-Kennung jeweils
so ausgebildet sind, dass sie von einer unberechtigten Person, wie etwa einem Anwender,
zumindest im Wesentlichen nicht in zulässiger Weise veränderbar ist. Hierdurch wird
die Sicherheit weiter erhöht, weil es der unberechtigten Person verwehrt wird, möglicherweise
falsche Konfigurationsparameter über falsche Kennungen festzulegen. "Nicht zulässig"
bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Steuerungsvorrichtung erkennt, dass die
betreffende Kennung nicht vom Hersteller oder ggf. einer autorisierten Service-Stelle
festgelegt wurde. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Hardware-Kennung und die
Software-Kennung von einer unberechtigten Person, wie etwa einem Anwender, zumindest
im Wesentlichen nicht veränderbar ist - also weder in zulässiger noch in unzulässiger
Weise. Die Software-Kennung kann alternativ z.B. durch eine autorisierte Person in
zulässiger Weise veränderbar sein.
[0043] Eine vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass wenigstens eine der Kennungen, insbesondere
die Software-Kennung, verschlüsselt ist. Die Kennung kann bevorzugt zumindest im Wesentlichen
pseudozufällig und/oder zufallsresistent sein. Dies bedeutet, dass die Kennung für
einen Dritten wie zufällig erscheint bzw. das eine andere zulässige Kennung durch
schlichtes Probieren zumindest im Wesentlichen nicht auffindbar ist. Insbesondere
sollen keine direkten Rückschlüsse von der Kennung auf eine Artikelnummer und/oder
die Konfigurationsparameter der Gerätekomponente möglich sein. Eine einfache Möglichkeit
besteht darin, dass die Kennung mittels einer hash-Funktion erzeugt wird, wobei die
hash-Funktion zum Beispiel eine Produktbezeichnung, eine Artikelnummer und/oder direkt
definierte Konfigurationsparameter als Eingabewerte verwendet. Die beschriebenen Maßnahmen
dienen insbesondere dazu, dass die Kennung, insbesondere die Software-Kennung, nicht
durch den Anwender des Vakuumgeräts verändert werden kann, also nicht in einer Art,
die von der Steuerungsvorrichtung als zulässig erachtet wird. Durch die Maßnahmen
ist es nur erschwert möglich, fehlerhafterweise, etwa per Durchprobieren, einen gültigen
Konfigurationsparametersatz ohne Bezug zur tatsächlich vorhandenen Pumpe einzustellen,
sodass die Auswahl eines falschen Konfigurationsparametersatzes weiter erschwert wird.
Die Steuerungsvorrichtung kann anhand der bei der Herstellung definierten Kennung
gleichwohl, z.B. per entsprechender Umrechnung oder Abbildung, auf den gewählten Satz
an Konfigurationsparametern schließen. Die Steuerungsvorrichtung kann zu diesem Zweck
beispielsweise eine vordefinierte Entschlüsselungsfunktion und/oder eine vordefinierte
Tabelle aufweisen.
[0044] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Steuerungsvorrichtung dazu eingerichtet ist,
den Betrieb der Gerätekomponente zu unterbinden, wenn keine zulässige Hardware-Kennung
erkennbar ist. Somit lässt sich auf einfache Weise sicherstellen, dass die Gerätekomponente
nicht auf unzulässige Weise und insbesondere nicht auf gefährliche Weise betrieben
wird. Grundsätzlich ist es auch denkbar, dass der Betrieb der Gerätekomponente lediglich
eingeschränkt wird, wenn keine zulässige Hardware-Kennung erkennbar ist.
[0045] Ebenso ist es möglich, den Betrieb zu unterbinden oder einzuschränken, wenn keine
zulässige Software-Kennung erkennbar ist. Bevorzugt ist es, wenn die Steuerungsvorrichtung
dazu eingerichtet ist, bis zu einer erfolgten Erkennung einer zulässigen Software-Kennung
den Betrieb und/oder bestimmte Funktionalitäten der Gerätekomponente teilweise oder
vollständig zu unterbinden. Wenn der über die Software-Kennung festgelegte, zweite
Konfigurationsparameter beispielsweise nicht sicherheitsrelevant ist, kann also der
Betrieb oder können bestimmte Funktionalitäten der Gerätekomponente ermöglicht werden,
auch wenn keine zulässige Software-Kennung erkannt wurde. Insbesondere kann es aber
Vorrausetzung sein, dass eine zulässige Hardware-Kennung erkannt wurde.
[0046] Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Steuerungsvorrichtung dazu eingerichtet
ist, bis zu einer erfolgten Erkennung einer zulässigen Software-Kennung einen Betrieb
auf Grundlage zumindest eines voreingestellten Wertes für den zweiten Konfigurationsparameter
zu veranlassen. Somit kann auf einfache Weise ein Betrieb der Gerätekomponente ermöglicht
werden, auch wenn keine Software-Kennung erkennbar ist. Auch hier kann es insbesondere
aber Voraussetzung sein, dass eine zulässige Hardware-Kennung erkannt wurde.
[0047] Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch ein Vakuumgerät nach dem hierauf
gerichteten, unabhängigen Anspruch. Dieses umfasst eine Gerätekomponente, insbesondere
eine Pumpkomponente, eine Steuerungsvorrichtung, insbesondere ein Antriebsgerät, für
die Gerätekomponente, und eine Schnittstelle zur Verbindung der Steuerungsvorrichtung
mit der Gerätekomponente, wobei die Steuerungsvorrichtung dazu eingerichtet ist, die
Gerätekomponente auf Basis wenigstens eines ersten Konfigurationsparameters und eines
zweiten Konfigurationsparameters zu steuern, wobei an der Gerätekomponente eine permanente
Hardware-Kennung vorgesehen ist und die Steuerungsvorrichtung zur Erkennung der Hardware-Kennung
und Festlegung des ersten Konfigurationsparameters auf Basis der Hardware-Kennung
eingerichtet ist, wobei an der Gerätekomponente eine Software-Kennung in einem nichtflüchtigen
Speicher vorgesehen ist und die Steuerungsvorrichtung zur Erkennung der Software-Kennung
und zur Festlegung des zweiten Konfigurationsparameters auf Basis der Software-Kennung
eingerichtet ist, sodass durch die Steuerungseinrichtung im mit der Gerätekomponente
verbundenen Zustand sowohl der erste als auch der zweite Konfigurationsparameter selbsttätig
festlegbar ist.
[0048] Die Software-Kennung kann insbesondere herstellerseitig definiert sein. Insbesondere
kann es vorgesehen sein, dass das Vakuumgerät keine Benutzerschnittstelle aufweist,
die eine Veränderung der Software-Kennung ermöglicht. Allgemein bevorzugt können Mittel
und/oder Maßnahmen zur Verhinderung und/oder Erschwerung einer nachträglichen Änderung
der Software-Kennung vorgesehen sein.
[0049] Als Vakuumgerät sind generell Vorrichtungen anzusehen, die ein Vakuum umfassen, ein
Vakuum erzeugen oder zum Einsatz in einem Vakuum ausgebildet sind. Bei einem Vakuumgerät
kann es sich beispielsweise um eine Vakuumpumpe, eine Vakuumkammer, ein Mess- und/oder
Analysegerät, ein Lecksuchgerät, ein Leitelement, ein Ventil, eine Vakuumdurchführung
oder einen Manipulator handeln. Ein Leitelement ist ein Element zur Leitung eines
Gasstromes bzw. eines Vakuums. Eine Vakuumdurchführung ermöglicht die Durchführung
von Energie und/oder Informationen zwischen einem Vakuumbereich und einem von dem
Vakuumbereich getrennten Bereich, wie einem Druck- oder Atmosphärenbereich. Ein Manipulator
ist eine Vorrichtung zur Übertragung einer Bewegung von einem Druck- oder Atmosphärenbereich
in einen Vakuumbereich. Weitere, insbesondere komplexere, Beispiele für Vakuumgeräte
umfassen ein Massenspektrometer oder ein Elektronenmikroskop. Ferner kann ein Vakuumgerät
auch Kombinationen der vorstehenden Vorrichtungen umfassen.
[0050] Die vorliegende Idee greift insbesondere die eingangs erläuterten Möglichkeiten zur
Festlegung von Konfigurationsparametern, nämlich die Festlegung anhand von Kennungen
einerseits und die manuelle Eingabe andererseits, auf und kombiniert sie in vorteilhafter
Weise. Insbesondere wird dies erreicht, indem die sicherheitsrelevanten und zertifizierten
Teile der Konfigurationsparameter, insbesondere Nenn- bzw. Maximaldrehzahl, nach wie
vor per Hardware-Kennung, insbesondere per Kennwiderstandskombination, erkannt werden.
Die Anzahl und Abstufung von Kennwiderständen kann dabei sinnvoll gewählt werden.
Die Erkennung und Festlegung der genannten Konfigurationsparameter kann aber auch
durch andere Merkmale erfolgen, z.B. durch Erkennung mechanischer Gegebenheiten an
der Pumpe durch die Antriebselektronik. Die Anzahl der unterschiedlichen Nenndrehzahlen
ist gegenüber der Anzahl anderer Konfigurationsparameter wesentlich geringer und deren
zukünftiger Zuwachs absehbar. Die genannten sicherheitsrelevanten und zertifizierten
Konfigurationsparameter können des Weiteren durch freie Zuordnung definiert werden.
Dabei wird z.B. eine hinterlegte bekannte Kombination an Kennwiderständen oder Mustern
einer frei gewählten Nenndrehzahl zugeordnet. Alternativ oder zusätzlich können die
Konfigurationsparameter aber z.B. auch durch eine Abbildungsvorschrift abgeleitet
werden. Beispielsweise kann der detektierte Kennwiderstand durch ein bekanntes Verhältnis
direkt in eine Nenndrehzahl umgerechnet werden. Dies kann z.B. durch lineare Zuordnung,
Rundung, Aufspreizung, Offset oder sonstige eindeutige Umrechnungen und mathematischen
Abbildungen kontinuierlich oder in definierten Abstufungen erfolgen.
[0051] Die restlichen, insbesondere zweiten, Konfigurationsparameter werden als zugeordnete
Sätze in der Steuerungsvorrichtung, insbesondere im Antriebsgerät, fest vorgehalten,
und aus diesen Sätzen kann dann, insbesondere während der Herstellung, geeignet ausgewählt
werden, insbesondere durch entsprechende Programmierung der Software-Kennung. Die
Steuerungsvorrichtung erkennt dann durch Auswertung der Kennwiderstände oder andere
genannte Verfahren die sicherheitsrelevanten, insbesondere ersten, Konfigurationsparameter
der Gerätekomponente, insbesondere der Pumpe, z.B. eine bestimmte Nenn- oder Maximaldrehzahl.
Sofern nicht im Vorfeld bereits eine Festlegung getroffen wurde, stehen ein oder mehrere
Sätze der restlichen, insbesondere zweiten, Konfigurationsparameter zur Verfügung.
Diese können nun mit einer einfachen Kennung - im einfachsten Fall ein Index, besser
jedoch abgesichert per Prüfsumme - ausgewählt werden, praktischerweise einmal bei
Fertigung oder im Servicefall. Die Auswahl kann beispielsweise durch Angabe der Artikelnummer
der Gerätekomponente erfolgen, aber auch durch jede andere Art der Kennung. Vorteilhafterweise
kann aber auch eine Zahl verwendet werden, die keine direkten Rückschlüsse auf die
Artikelnummer der Gerätekomponente erlaubt, sondern z.B. entweder als eine Art hash-Code
gebildet oder einer Tabelle entnommen werden muss. Auf diese Weise ist es nur erschwert
möglich, fehlerhafterweise per Durchprobieren einen gültigen Satz von Konfigurationsparametern
ohne Bezug zur tatsächlich vorhandenen Gerätekomponente einzustellen, sodass die Auswahl
eines falschen Konfigurationsparametersatzes weiter erschwert wird. Die Steuerungsvorrichtung
kann aus dieser Angabe per entsprechender Umrechnung oder Abbildung auf den gewählten
Satz an Konfigurationsparametern schließen. Die Auswahl erfolgt im Idealfall nur einmal
und wird nichtflüchtig in der Gerätekomponente vorgehalten. Bei Tausch einer Steuerungsvorrichtung
an einer solchen Gerätekomponente erkennt erstere durch die Kennwiderstände den festzulegenden,
ersten Konfigurationsparameter, insbesondere die Nenndrehzahl, und durch Auslesen
des nichtflüchtigen Speichers den gewählten, zweiten Konfigurationsparametersatz.
[0052] Sofern eine Steuerungsvorrichtung die sicherheitsrelevanten Teile der Konfigurationsparameter
erkannt hat, jedoch noch keine Auswahl der restlichen Parameter erfolgt ist, können
verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Dies kann unter anderem das vollständige
oder teilweise Unterbinden von Funktionen der Gerätekomponente sein, insbesondere
des Betriebs der Gerätekomponente oder auch die Ansteuerung von Zubehör oder die Kommunikation
mit anderen Komponenten oder Kommunikationsteilnehmern. Es kann aber auch eine Art
Default-Konfigurationsparametersatz gewählt werden. Dies kann einer der für verschiedene
Gerätekomponenten hinterlegten Sätze sein, aber auch ein spezieller, allein für diesen
Fall definierter Satz. Hierbei kann entweder der jeweils sicherste der einzelnen Konfigurationsparameter
gewählt werden oder aber ein anderer durch die Anwendung bestimmter, geeigneter Wert.
[0053] Die beschriebenen Maßnahmen bringen zahlreiche Vorteile mit sich. Durch das beschriebene
Verfahren kann die Anzahl der applikations- und gerätespezifischen Konfigurationsparametersätze
unabhängig von der möglichen Anzahl an Kombinationen der Kennwiderstände erweitert
werden. Die Parametersätze selber können durch Vordefinition in der Steuerungsvorrichtung
nur gültige und sinnvolle Werte annehmen, deren Auswahl ist mit einfachen Mitteln
möglich.
[0054] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand vorteilhafter Ausführungsformen
unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Turbomolekularpumpe,
- Fig. 2
- eine Ansicht der Unterseite der Turbomolekularpumpe von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Querschnitt der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
A-A,
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
B-B,
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht der Turbomolekularpumpe längs der in Fig. 2 gezeigten Schnittlinie
C-C,
- Fig. 6
- ein Vakuumgerät umfassend eine Gerätekomponente und eine Steuerungsvorrichtung für
die Gerätekomponente.
[0055] Die in Fig. 1 gezeigte Turbomolekularpumpe 111 umfasst einen von einem Einlassflansch
113 umgebenen Pumpeneinlass 115, an welchen in an sich bekannter Weise ein nicht dargestellter
Rezipient angeschlossen werden kann. Das Gas aus dem Rezipienten kann über den Pumpeneinlass
115 aus dem Rezipienten gesaugt und durch die Pumpe hindurch zu einem Pumpenauslass
117 gefördert werden, an den eine Vorvakuumpumpe, wie etwa eine Drehschieberpumpe,
angeschlossen sein kann.
[0056] Der Einlassflansch 113 bildet bei der Ausrichtung der Vakuumpumpe gemäß Fig. 1 das
obere Ende des Gehäuses 119 der Vakuumpumpe 111. Das Gehäuse 119 umfasst ein Unterteil
121, an welchem seitlich ein Elektronikgehäuse 123 angeordnet ist. In dem Elektronikgehäuse
123 sind elektrische und/oder elektronische Komponenten der Vakuumpumpe 111 untergebracht,
z.B. zum Betreiben eines in der Vakuumpumpe angeordneten Elektromotors 125 (vgl. auch
Fig. 3). Am Elektronikgehäuse 123 sind mehrere Anschlüsse 127 für Zubehör vorgesehen.
Außerdem sind eine Datenschnittstelle 129, z.B. gemäß dem RS485-Standard, und ein
Stromversorgungsanschluss 131 am Elektronikgehäuse 123 angeordnet.
[0057] Es existieren auch Turbomolekularpumpen, die kein derartiges angebrachtes Elektronikgehäuse
aufweisen, sondern an eine externe Antriebselektronik angeschlossen werden.
[0058] Am Gehäuse 119 der Turbomolekularpumpe 111 ist ein Fluteinlass 133, insbesondere
in Form eines Flutventils, vorgesehen, über den die Vakuumpumpe 111 geflutet werden
kann. Im Bereich des Unterteils 121 ist ferner noch ein Sperrgasanschluss 135, der
auch als Spülgasanschluss bezeichnet wird, angeordnet, über welchen Spülgas zum Schutz
des Elektromotors 125 (siehe z.B. Fig. 3) vor dem von der Pumpe geförderten Gas in
den Motorraum 137, in welchem der Elektromotor 125 in der Vakuumpumpe 111 untergebracht
ist, eingelassen werden kann. Im Unterteil 121 sind ferner noch zwei Kühlmittelanschlüsse
139 angeordnet, wobei einer der Kühlmittelanschlüsse als Einlass und der andere Kühlmittelanschluss
als Auslass für Kühlmittel vorgesehen ist, das zu Kühlzwecken in die Vakuumpumpe geleitet
werden kann. Andere existierende Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt) werden
ausschließlich mit Luftkühlung betrieben.
[0059] Die untere Seite 141 der Vakuumpumpe kann als Standfläche dienen, sodass die Vakuumpumpe
111 auf der Unterseite 141 stehend betrieben werden kann. Die Vakuumpumpe 111 kann
aber auch über den Einlassflansch 113 an einem Rezipienten befestigt werden und somit
gewissermaßen hängend betrieben werden. Außerdem kann die Vakuumpumpe 111 so gestaltet
sein, dass sie auch in Betrieb genommen werden kann, wenn sie auf andere Weise ausgerichtet
ist als in Fig. 1 gezeigt ist. Es lassen sich auch Ausführungsformen der Vakuumpumpe
realisieren, bei der die Unterseite 141 nicht nach unten, sondern zur Seite gewandt
oder nach oben gerichtet angeordnet werden kann. Grundsätzlich sind dabei beliebige
Winkel möglich.
[0060] Andere existierende Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die insbesondere
größer sind als die hier dargestellte Pumpe, können nicht stehend betrieben werden.
[0061] An der Unterseite 141, die in Fig. 2 dargestellt ist, sind noch diverse Schrauben
143 angeordnet, mittels denen hier nicht weiter spezifizierte Bauteile der Vakuumpumpe
aneinander befestigt sind. Beispielsweise ist ein Lagerdeckel 145 an der Unterseite
141 befestigt.
[0062] An der Unterseite 141 sind außerdem Befestigungsbohrungen 147 angeordnet, über welche
die Pumpe 111 beispielsweise an einer Auflagefläche befestigt werden kann. Dies ist
bei anderen existierenden Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die insbesondere
größer sind als die hier dargestellte Pumpe, nicht möglich.
[0063] In den Figuren 2 bis 5 ist eine Kühlmittelleitung 148 dargestellt, in welcher das
über die Kühlmittelanschlüsse 139 ein- und ausgeleitete Kühlmittel zirkulieren kann.
[0064] Wie die Schnittdarstellungen der Figuren 3 bis 5 zeigen, umfasst die Vakuumpumpe
mehrere Prozessgaspumpstufen zur Förderung des an dem Pumpeneinlass 115 anstehenden
Prozessgases zu dem Pumpenauslass 117.
[0065] In dem Gehäuse 119 ist ein Rotor 149 angeordnet, der eine um eine Rotationsachse
151 drehbare Rotorwelle 153 aufweist.
[0066] Die Turbomolekularpumpe 111 umfasst mehrere pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete
turbomolekulare Pumpstufen mit mehreren an der Rotorwelle 153 befestigten radialen
Rotorscheiben 155 und zwischen den Rotorscheiben 155 angeordneten und in dem Gehäuse
119 festgelegten Statorscheiben 157. Dabei bilden eine Rotorscheibe 155 und eine benachbarte
Statorscheibe 157 jeweils eine turbomolekulare Pumpstufe. Die Statorscheiben 157 sind
durch Abstandsringe 159 in einem gewünschten axialen Abstand zueinander gehalten.
[0067] Die Vakuumpumpe umfasst außerdem in radialer Richtung ineinander angeordnete und
pumpwirksam miteinander in Serie geschaltete Holweck-Pumpstufen. Es existieren andere
Turbomolekularvakuumpumpen (nicht dargestellt), die keine Holweck-Pumpstufen aufweisen.
[0068] Der Rotor der Holweck-Pumpstufen umfasst eine an der Rotorwelle 153 angeordnete Rotornabe
161 und zwei an der Rotornabe 161 befestigte und von dieser getragene zylindermantelförmige
Holweck-Rotorhülsen 163, 165, die koaxial zur Rotationsachse 151 orientiert und in
radialer Richtung ineinander geschachtelt sind. Ferner sind zwei zylindermantelförmige
Holweck-Statorhülsen 167, 169 vorgesehen, die ebenfalls koaxial zu der Rotationsachse
151 orientiert und in radialer Richtung gesehen ineinander geschachtelt sind.
[0069] Die pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Pumpstufen sind durch die Mantelflächen,
also durch die radialen Innen- und/oder Außenflächen, der Holweck-Rotorhülsen 163,
165 und der Holweck-Statorhülsen 167, 169 gebildet. Die radiale Innenfläche der äußeren
Holweck-Statorhülse 167 liegt der radialen Außenfläche der äußeren Holweck-Rotorhülse
163 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 171 gegenüber und bildet mit dieser
die der Turbomolekularpumpen nachfolgende erste Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche
der äußeren Holweck-Rotorhülse 163 steht der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 unter Ausbildung eines radialen Holweck-Spalts 173 gegenüber und bildet mit dieser
eine zweite Holweck-Pumpstufe. Die radiale Innenfläche der inneren Holweck-Statorhülse
169 liegt der radialen Außenfläche der inneren Holweck-Rotorhülse 165 unter Ausbildung
eines radialen Holweck-Spalts 175 gegenüber und bildet mit dieser die dritte Holweck-Pumpstufe.
[0070] Am unteren Ende der Holweck-Rotorhülse 163 kann ein radial verlaufender Kanal vorgesehen
sein, über den der radial außenliegende Holweck-Spalt 171 mit dem mittleren Holweck-Spalt
173 verbunden ist. Außerdem kann am oberen Ende der inneren Holweck-Statorhülse 169
ein radial verlaufender Kanal vorgesehen sein, über den der mittlere Holweck-Spalt
173 mit dem radial innenliegenden Holweck-Spalt 175 verbunden ist. Dadurch werden
die ineinander geschachtelten Holweck-Pumpstufen in Serie miteinander geschaltet.
Am unteren Ende der radial innenliegenden Holweck-Rotorhülse 165 kann ferner ein Verbindungskanal
179 zum Auslass 117 vorgesehen sein.
[0071] Die vorstehend genannten pumpaktiven Oberflächen der Holweck-Statorhülsen 167, 169
weisen jeweils mehrere spiralförmig um die Rotationsachse 151 herum in axialer Richtung
verlaufende Holweck-Nuten auf, während die gegenüberliegenden Mantelflächen der Holweck-Rotorhülsen
163, 165 glatt ausgebildet sind und das Gas zum Betrieb der Vakuumpumpe 111 in den
Holweck-Nuten vorantreiben.
[0072] Zur drehbaren Lagerung der Rotorwelle 153 sind ein Wälzlager 181 im Bereich des Pumpenauslasses
117 und ein Permanentmagnetlager 183 im Bereich des Pumpeneinlasses 115 vorgesehen.
[0073] Im Bereich des Wälzlagers 181 ist an der Rotorwelle 153 eine konische Spritzmutter
185 mit einem zu dem Wälzlager 181 hin zunehmenden Außendurchmesser vorgesehen. Die
Spritzmutter 185 steht mit mindestens einem Abstreifer eines Betriebsmittelspeichers
in gleitendem Kontakt. Bei anderen existierenden Turbomolekularvakuumpumpen (nicht
dargestellt) kann anstelle einer Spritzmutter eine Spritzschraube vorgesehen sein.
Da somit unterschiedliche Ausführungen möglich sind, wird in diesem Zusammenhang auch
der Begriff "Spritzspitze" verwendet.
[0074] Der Betriebsmittelspeicher umfasst mehrere aufeinander gestapelte saugfähige Scheiben
187, die mit einem Betriebsmittel für das Wälzlager 181, z.B. mit einem Schmiermittel,
getränkt sind.
[0075] Im Betrieb der Vakuumpumpe 111 wird das Betriebsmittel durch kapillare Wirkung von
dem Betriebsmittelspeicher über den Abstreifer auf die rotierende Spritzmutter 185
übertragen und in Folge der Zentrifugalkraft entlang der Spritzmutter 185 in Richtung
des größer werdenden Außendurchmessers der Spritzmutter 185 zu dem Wälzlager 181 hin
gefördert, wo es z.B. eine schmierende Funktion erfüllt. Das Wälzlager 181 und der
Betriebsmittelspeicher sind durch einen wannenförmigen Einsatz 189 und den Lagerdeckel
145 in der Vakuumpumpe eingefasst.
[0076] Das Permanentmagnetlager 183 umfasst eine rotorseitige Lagerhälfte 191 und eine statorseitige
Lagerhälfte 193, welche jeweils einen Ringstapel aus mehreren in axialer Richtung
aufeinander gestapelten permanentmagnetischen Ringen 195, 197 umfassen. Die Ringmagnete
195, 197 liegen einander unter Ausbildung eines radialen Lagerspalts 199 gegenüber,
wobei die rotorseitigen Ringmagnete 195 radial außen und die statorseitigen Ringmagnete
197 radial innen angeordnet sind. Das in dem Lagerspalt 199 vorhandene magnetische
Feld ruft magnetische Abstoßungskräfte zwischen den Ringmagneten 195, 197 hervor,
welche eine radiale Lagerung der Rotorwelle 153 bewirken. Die rotorseitigen Ringmagnete
195 sind von einem Trägerabschnitt 201 der Rotorwelle 153 getragen, welcher die Ringmagnete
195 radial außenseitig umgibt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind von einem statorseitigen
Trägerabschnitt 203 getragen, welcher sich durch die Ringmagnete 197 hindurch erstreckt
und an radialen Streben 205 des Gehäuses 119 aufgehängt ist. Parallel zu der Rotationsachse
151 sind die rotorseitigen Ringmagnete 195 durch ein mit dem Trägerabschnitt 201 gekoppeltes
Deckelelement 207 festgelegt. Die statorseitigen Ringmagnete 197 sind parallel zu
der Rotationsachse 151 in der einen Richtung durch einen mit dem Trägerabschnitt 203
verbundenen Befestigungsring 209 sowie einen mit dem Trägerabschnitt 203 verbundenen
Befestigungsring 211 festgelegt. Zwischen dem Befestigungsring 211 und den Ringmagneten
197 kann außerdem eine Tellerfeder 213 vorgesehen sein.
[0077] Innerhalb des Magnetlagers ist ein Not- bzw. Fanglager 215 vorgesehen, welches im
normalen Betrieb der Vakuumpumpe 111 ohne Berührung leer läuft und erst bei einer
übermäßigen radialen Auslenkung des Rotors 149 relativ zu dem Stator in Eingriff gelangt,
um einen radialen Anschlag für den Rotor 149 zu bilden, damit eine Kollision der rotorseitigen
Strukturen mit den statorseitigen Strukturen verhindert wird. Das Fanglager 215 ist
als ungeschmiertes Wälzlager ausgebildet und bildet mit dem Rotor 149 und/oder dem
Stator einen radialen Spalt, welcher bewirkt, dass das Fanglager 215 im normalen Pumpbetrieb
außer Eingriff ist. Die radiale Auslenkung, bei der das Fanglager 215 in Eingriff
gelangt, ist groß genug bemessen, sodass das Fanglager 215 im normalen Betrieb der
Vakuumpumpe nicht in Eingriff gelangt, und gleichzeitig klein genug, sodass eine Kollision
der rotorseitigen Strukturen mit den statorseitigen Strukturen unter allen Umständen
verhindert wird.
[0078] Die Vakuumpumpe 111 umfasst den Elektromotor 125 zum drehenden Antreiben des Rotors
149. Der Anker des Elektromotors 125 ist durch den Rotor 149 gebildet, dessen Rotorwelle
153 sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckt. Auf den sich durch den Motorstator
217 hindurch erstreckenden Abschnitt der Rotorwelle 153 kann radial außenseitig oder
eingebettet eine Permanentmagnetanordnung angeordnet sein. Zwischen dem Motorstator
217 und dem sich durch den Motorstator 217 hindurch erstreckenden Abschnitt des Rotors
149 ist ein Zwischenraum 219 angeordnet, welcher einen radialen Motorspalt umfasst,
über den sich der Motorstator 217 und die Permanentmagnetanordnung zur Übertragung
des Antriebsmoments magnetisch beeinflussen können.
[0079] Der Motorstator 217 ist in dem Gehäuse innerhalb des für den Elektromotor 125 vorgesehenen
Motorraums 137 festgelegt. Über den Sperrgasanschluss 135 kann ein Sperrgas, das auch
als Spülgas bezeichnet wird, und bei dem es sich beispielsweise um Luft oder um Stickstoff
handeln kann, in den Motorraum 137 gelangen. Über das Sperrgas kann der Elektromotor
125 vor Prozessgas, z.B. vor korrosiv wirkenden Anteilen des Prozessgases, geschützt
werden. Der Motorraum 137 kann auch über den Pumpenauslass 117 evakuiert werden, d.h.
im Motorraum 137 herrscht zumindest annäherungsweise der von der am Pumpenauslass
117 angeschlossenen Vorvakuumpumpe bewirkte Vakuumdruck.
[0080] Zwischen der Rotornabe 161 und einer den Motorraum 137 begrenzenden Wandung 221 kann
außerdem eine sog. und an sich bekannte Labyrinthdichtung 223 vorgesehen sein, insbesondere
um eine bessere Abdichtung des Motorraums 217 gegenüber den radial außerhalb liegenden
Holweck-Pumpstufen zu erreichen.
[0081] In Fig. 6 ist ein Vakuumgerät 250 gezeigt, welches eine Gerätekomponente 252 und
eine Steuerungsvorrichtung 254 zur Steuerung der Gerätekomponente 252 umfasst. Die
Gerätekomponente 252 und die Steuerungsvorrichtung 254 sind über eine Schnittstelle
256 verbindbar und in Fig. 6 im getrennten Zustand gezeigt. Um die Gerätekomponente
252 in Betrieb zu nehmen, muss die Steuerungsvorrichtung 254 über die Schnittstelle
256 mit der Gerätekomponente 252 verbunden werden. Bei der Schnittstelle 256 handelt
es sich um eine Steckverbindung, d. h. die Steuerungsvorrichtung 254 braucht lediglich
an die Gerätekomponente 252 angesteckt und bevorzugt zusätzlich befestigt zu werden.
[0082] Die Gerätekomponente 252 umfasst hier beispielhaft eine Pumpeinheit 258. Diese kann
im Hinblick auf die pumpaktiven Komponenten insbesondere entsprechend der oben beschriebenen
und in den Fig. 1 bis 5 gezeigten Turbomolekularpumpe 111 ausgebildet sein.
[0083] Die Gerätekomponente 252 umfasst außerdem eine Hardware-Kennung 260 und eine Software-Kennung
262. Die Hardware-Kennung 260 ist zum Beispiel als Kennwiderstandskombination ausgebildet,
während die Software-Kennung 262 in einem nichtflüchtigen Speicher 263 hinterlegt
ist.
[0084] Die Hardware-Kennung 260 und die Software-Kennung 262 sind an einem Kennungsmodul
264 angeordnet, welches zum Beispiel vom Hersteller nachträglich austauschbar sein
kann.
[0085] Die Gerätekomponente 252 kann beispielsweise eine Pumpkomponente bilden, beispielsweise
diejenige der in den Fig. 1 bis 5 gezeigten Turbomolekularpumpe 111. Diese Pumpkomponente
umfasst insbesondere das Gehäuse 119, das Unterteil 121 und die innerhalb dieser beiden
Elemente angeordneten Bauteile. Ferner umfasst die Pumpkomponente der Turbomolekularpumpe
111 ein Kennungsmodul 264, welches in Fig. 3 gekennzeichnet ist. Das Kennungsmodul
264 ist als eine Platine ausgebildet, die sowohl die Hardware-Kennung in Form einer
Kennwiderstandskombination als auch die Software-Kennung in einem nichtflüchtigen
Speicher trägt. Ferner umfasst in diesem Beispiel die Platine einen Steckverbinder,
der den gerätekomponentenseitigen Teil einer Schnittstelle 256 zum Anschluss einer
Steuerungsvorrichtung bildet. Weiter mit Bezug auf Fig. 3 ist die Steuerungsvorrichtung
für die Gerätekomponente im Elektronikgehäuse 123 untergebracht. Die Steuerungsvorrichtung
umfasst einen Steckverbinder, der zu demjenigen der Gerätekomponente korrespondiert
und den steuerungsvorrichtungsseitigen Teil der Schnittstelle 256 bildet.
[0086] In der Steuerungsvorrichtung 254 der Fig. 6 sind eine Mehrzahl an Konfigurationsparametern
268, welche einzeln durch laufende Nummern in Bezug genommen werden, vorgesehen. Die
Steuerungsvorrichtung 254 umfasst eine Erkennungseinheit 266 zur Erkennung der Hardware-Kennung
260 und der Software-Kennung 262 im über die Schnittstelle 256 verbundenen Zustand.
Auf Basis der Kennungen 260 und 262 legt die Erkennungseinheit 266 oder eine weitere
Einheit die Konfigurationsparameter 268 fest. Wenigstens ein erster Konfigurationsparameter
268 wird dabei auf Basis der erkannten Hardware-Kennung 260 festgelegt und wenigstens
ein zweiter Konfigurationsparameter 268 wird auf Basis der erkannten Software-Kennung
262 festgelegt. Beispielsweise können die Konfigurationsparameter 268.1 und 268.2
auf Basis der erkannten Hardware-Kennung 260 festgelegt werden und die Konfigurationsparameter
268.3 bis 268.7 können auf Basis der erkannten Software-Kennung 262 festgelegt werden.
Andere Zuordnungen sind natürlich möglich.
[0087] Die Konfigurationsparameter 268 werden bevorzugt beim erstmaligen Anschließen der
Steuerungsvorrichtung 254 an die Gerätekomponente 252 und/oder nach Einschalten einer
Stromversorgung des Vakuumgeräts selbsttätig von der Steuerungsvorrichtung 254 auf
Basis der Kennungen 260 und 262 festgelegt.
[0088] Die Steuerungsvorrichtung 254 umfasst außerdem eine Steuereinheit 270, die die Pumpeinheit
258 auf Basis der zuvor festgelegten Konfigurationsparameter 268 steuert.
[0089] Sowohl die Erkennung der Kennungen 260 und 262 als auch die Steuerung der Pumpeinheit
258 erfolgen hier über ein und dieselbe Schnittstelle 256. Grundsätzlich können aber
beispielsweise auch separate Schnittstellen vorgesehen sein.
Bezugszeichenliste
[0090]
- 111
- Turbomolekularpumpe
- 113
- Einlassflansch
- 115
- Pumpeneinlass
- 117
- Pumpenauslass
- 119
- Gehäuse
- 121
- Unterteil
- 123
- Elektronikgehäuse
- 125
- Elektromotor
- 127
- Zubehöranschluss
- 129
- Datenschnittstelle
- 131
- Stromversorgungsanschluss
- 133
- Fluteinlass
- 135
- Sperrgasanschluss
- 137
- Motorraum
- 139
- Kühlmittelanschluss
- 141
- Unterseite
- 143
- Schraube
- 145
- Lagerdeckel
- 147
- Befestigungsbohrung
- 148
- Kühlmittelleitung
- 149
- Rotor
- 151
- Rotationsachse
- 153
- Rotorwelle
- 155
- Rotorscheibe
- 157
- Statorscheibe
- 159
- Abstandsring
- 161
- Rotornabe
- 163
- Holweck-Rotorhülse
- 165
- Holweck-Rotorhülse
- 167
- Holweck-Statorhülse
- 169
- Holweck-Statorhülse
- 171
- Holweck-Spalt
- 173
- Holweck-Spalt
- 175
- Holweck-Spalt
- 179
- Verbindungskanal
- 181
- Wälzlager
- 183
- Permanentmagnetlager
- 185
- Spritzmutter
- 187
- Scheibe
- 189
- Einsatz
- 191
- rotorseitige Lagerhälfte
- 193
- statorseitige Lagerhälfte
- 195
- Ringmagnet
- 197
- Ringmagnet
- 199
- Lagerspalt
- 201
- Trägerabschnitt
- 203
- Trägerabschnitt
- 205
- radiale Strebe
- 207
- Deckelelement
- 209
- Stützring
- 211
- Befestigungsring
- 213
- Tellerfeder
- 215
- Not- bzw. Fanglager
- 217
- Motorstator
- 219
- Zwischenraum
- 221
- Wandung
- 223
- Labyrinthdichtung
- 250
- Vakuumgerät
- 252
- Gerätekomponente
- 254
- Steuerungsvorrichtung
- 256
- Schnittstelle
- 258
- Pumpeinheit
- 260
- Hardware-Kennung
- 262
- Software-Kennung
- 263
- Speicher
- 264
- Kennungsmodul
1. Verfahren zur Herstellung eines Vakuumgeräts (111, 250),
wobei das Vakuumgerät (111, 250) eine Gerätekomponente (252), insbesondere eine Pumpkomponente,
eine Steuerungsvorrichtung (254), insbesondere ein Antriebsgerät, für die Gerätekomponente
(252), und
eine Schnittstelle (256) zur Verbindung der Steuerungsvorrichtung (254) mit der Gerätekomponente
(252) aufweist,
wobei die Steuerungsvorrichtung (254) dazu eingerichtet ist, die Gerätekomponente
(254) auf Basis wenigstens eines ersten Konfigurationsparameters (268) und eines zweiten
Konfigurationsparameters (268) zu steuern; wobei das Herstellungsverfahren umfasst,
dass an der Gerätekomponente (252) eine permanente Hardware-Kennung (260) vorgesehen
wird und die Steuerungsvorrichtung (254) zur Erkennung der Hardware-Kennung (260)
und Festlegung des ersten Konfigurationsparameters (268) auf Basis der Hardware-Kennung
(260) eingerichtet wird, und dass an der Gerätekomponente (252) eine Software-Kennung
(262) in einem nichtflüchtigen Speicher vorgesehen wird und die Steuerungsvorrichtung
(254) zur Erkennung der Software-Kennung (262) und zur Festlegung des zweiten Konfigurationsparameters
(268) auf Basis der Software-Kennung (262) eingerichtet wird,
sodass durch die Steuerungseinrichtung (254) im mit der Gerätekomponente (252) verbundenen
Zustand sowohl der erste als auch der zweite Konfigurationsparameter (268) selbsttätig
festlegbar ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei der erste Konfigurationsparameter (268) sicherheitsrelevant, zertifiziert und/oder
gerätespezifisch ist und/oder eine absolute Grenze für eine Steuergröße aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der erste Konfigurationsparameter (268) eine Nenndrehzahl, eine Maximaldrehzahl,
eine Motornennspannung, einen maximalen Phasenstrom und/oder eine Maximaltemperatur
einer Gerätekomponente betrifft.
4. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei der zweite Konfigurationsparameter (268) applikationsspezifisch, gefahrenunabhängig
und/oder zertifizierungsfrei ist.
5. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Hardware-Kennung (260) durch wenigstens einen Kennwiderstand und/oder durch
wenigstens ein, von der Steuerungsvorrichtung (254) erkennbares, mechanisches Merkmal
gebildet ist.
6. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Schnittstelle (256) eine Steckverbindung umfasst.
7. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei an der Gerätekomponente (252) ein Kennungsmodul (264) vorgesehen ist, welches
die Hardware-Kennung (260) und/oder die Software-Kennung (262) umfasst.
8. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Steuerungsvorrichtung (254) für den ersten und/oder zweiten Konfigurationsparameter
(268) eine vordefinierte Tabelle umfasst, welche eine Zuordnung von Werten für den
Konfigurationsparameter (268) zu unterschiedlichen Kennungen umfasst, und der erste
bzw. zweite Konfigurationsparameter (268) durch die Steuerungsvorrichtung (254) auf
Basis der Tabelle festlegbar ist.
9. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei wenigstens eine der Kennungen (260, 262), insbesondere die Software-Kennung
(262), eine Produktbezeichnung und/oder eine Artikelnummer umfasst; und/oder
wobei wenigstens eine der Kennungen (260, 262), insbesondere die Software-Kennung
(262), eine Prüfinformation, insbesondere eine Prüfsumme, umfasst.
10. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Hardware-Kennung (260) und die Software-Kennung (262) jeweils so ausgebildet
sind, dass sie von einer unberechtigten Person zumindest im Wesentlichen nicht oder
nicht in zulässiger Weise veränderbar ist.
11. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei wenigstens eine der Kennungen (260, 262), insbesondere die Software-Kennung
(262), verschlüsselt ist, insbesondere zumindest im Wesentlichen pseudozufällig und/oder
zufallsresistent ist.
12. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Steuerungsvorrichtung (254) dazu eingerichtet ist, den Betrieb der Gerätekomponente
(252) zu unterbinden, wenn keine zulässige Hardware-Kennung (260) erkennbar ist.
13. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Steuerungsvorrichtung (254) dazu eingerichtet ist, bis zu einer erfolgten
Erkennung einer zulässigen Software-Kennung (262) den Betrieb und/oder bestimmte Funktionalitäten
der Gerätekomponente (252) teilweise oder vollständig zu unterbinden.
14. Verfahren nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
wobei die Steuerungsvorrichtung (254) dazu eingerichtet ist, bis zu einer erfolgten
Erkennung einer zulässigen Software-Kennung (262) einen Betrieb auf Grundlage zumindest
eines voreingestellten Wertes für den zweiten Konfigurationsparameter (268) zu veranlassen.
15. Vakuumgerät (111, 250), insbesondere Vakuumpumpe, Vakuummessgerät, Lecksuch- und/oder
Vakuumkammergerät, mit
einer Gerätekomponente (252), insbesondere einer Pumpkomponente,
einer Steuerungsvorrichtung (254), insbesondere einem Antriebsgerät, für die Gerätekomponente
(252) und
einer Schnittstelle (256) zur Verbindung der Steuerungsvorrichtung (254) mit der Gerätekomponente
(252),
wobei die Steuerungsvorrichtung (254) dazu eingerichtet ist, die Gerätekomponente
(252) auf Basis wenigstens eines ersten Konfigurationsparameters (268) und eines zweiten
Konfigurationsparameters (268) zu steuern,
wobei an der Gerätekomponente (252) eine permanente Hardware-Kennung (260) vorgesehen
ist und die Steuerungsvorrichtung (254) zur Erkennung der Hardware-Kennung (260) und
Festlegung des ersten Konfigurationsparameters (268) auf Basis der Hardware-Kennung
(260) eingerichtet ist, und
wobei an der Gerätekomponente (252) eine Software-Kennung (262) in einem nichtflüchtigen
Speicher vorgesehen ist und die Steuerungsvorrichtung (254) zur Erkennung der Software-Kennung
(262) und zur Festlegung des zweiten Konfigurationsparameters (268) auf Basis der
Software-Kennung (262) eingerichtet ist,
sodass durch die Steuerungseinrichtung (254) im mit der Gerätekomponente (252) verbundenen
Zustand sowohl der erste als auch der zweite Konfigurationsparameter (268) selbsttätig
festlegbar ist.