[0001] Die Erfindung betrifft ein Bauteil mit mindestens einer Durchgangsöffnung und einem
in der Durchgangsöffnung befestigten Einsatzteil.
[0002] Bauteile, die für die Verwendung mit Fluiden vorgesehen sind, weisen Kammern und
Hohlräume auf, in denen die Fluide gelagert werden oder strömen. Fluide können insbesondere
Gase, wie z. B. Luft, sein. Sind diese Bauteile aus Kunststoff hergestellt, können
zur Befestigung dieser Bauteile an anderen Bauteilen Durchgangsöffnungen durch die
Wände der Bauteile hergestellt werden, um Metall-Einsätze für Befestigungsmittel einzufügen.
Dies kompromittiert allerdings die Dichtigkeit des Bauteils, da zwischen dem Metall-Einsatz
und der Wand des Bauteils, z. B. auf Grund von Toleranzen, Leckagen auftreten können.
Weiter kann auch der Metall-Einsatz Durchgangsöffnungen aufweisen, so dass zwischen
dem Befestigungsmittel und dem Metall-Einsatz eine Leckage vorhanden sein kann.
[0003] Aus der
DE 38 31 308 C1 ist bekannt, einen Gewindeeinsatz in eine Öffnung einer Ölwanne einzusetzen. Der
Gewindeeinsatz weist einen Kragen mit einer Klebeeinrichtung auf. Mittels der Klebeeinrichtung
wird der Kragen mit einer Senkung der Öffnung verbunden, um den Bereich zwischen dem
Gewindeeinsatz und der Ölwanne abzudichten. Dies ist allerdings mit hohem Aufwand
verbunden.
[0004] Die
DE 10 2007 009 488 A1 beschreibt eine in einen Gewindeeinsatz mit einem Kragen, wobei der Gewindeeinsatz
in einer Durchgangsöffnung eines Bauteils angeordnet ist. Zwischen dem Kragen und
dem Bauteil ist ein Dichtelement angeordnet. Allerdings kann auch hier zwischen dem
Befestigungsmittel und dem Gewindeeinsatz eine Leckage entstehen.
[0005] Aufgabe der Erfindung kann daher sein, ein verbessertes Bauteil bereitzustellen,
das mit geringem Aufwand eine sichere Abdichtung an der Durchgangsöffnung schafft.
[0006] Hauptmerkmale der Erfindung im Anspruch 1 und Anspruch 14 angegeben. Ausgestaltungen
sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 13.
[0007] Bei einem Bauteil mit mindestens einer Durchgangsöffnung und einem in der Durchgangsöffnung
befestigten Einsatzteil, das sich entlang einer Längsachse in der Durchgangsöffnung
erstreckt und ein sich zumindest teilweise um die Längsachse erstreckendes Kragenelement
aufweist, wobei das Kragenelement an einem Eingangsbereich der Durchgangsöffnung angeordnet
ist und in Richtung der Längsachse einen Formschluss mit dem Bauteil umfasst, ist
erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Bauteil ein an dem Eingangsbereich angeordnetes,
den Eingangsbereich und das Kragenelement vollständig überdeckendes Siegelement aufweist,
das eine luftdichte Verbindung mit dem Bauteil umfasst, wobei sich die luftdichte
Verbindung vollständig um den Eingangsbereich und das Kragenelement erstreckt.
[0008] Gemäß der Erfindung wird die Durchgangsöffnung mit dem Einsatzteil mittels einer
luftdichten Verbindung zwischen dem Siegelelement und dem Bauteil abgedichtet, wobei
das Siegelelement das Kragenelement und die Durchgangsöffnung vollständig überdeckt.
Für die Herstellung der Abdichtung wird das Einsatzteil zunächst durch die Durchgangsöffnung
des Bauteils durchgeführt, bis das Kragenelement in Richtung der Längsachse am Eingangsbereich
der Durchgangsöffnung einen Formschluss mit dem Bauteil bewirkt. Damit wird eine Zuglast
am Bauteil direkt in das Kragenelement des Einsatzteils eingeleitet. Das Siegelelement
wird dann über das Kragenelement und den Eingangsbereich angeordnet, so dass es das
Kragenelement und den Eingangsbereich vollständig überdeckt. Danach wird eine luftdichte
Verbindung zwischen dem Siegelelement und dem Bauteil geschaffen, die sich vollständig
um den Eingangsbereich erstreckt und damit eine sichere Abdichtung der Durchgangsöffnung
und des Einsatzteils bewirkt.
[0009] Das Siegelelement kann gemäß einem Beispiel eine Kappe sein.
[0010] Die Kappe kann dabei einen umlaufenden Vorsprung aufweisen, der beim Anordnen des
Siegelelements das Siegelelement von dem Bauteil beabstandet. Der Vorsprung kann weiter
zum Verbinden des Siegelelements mit dem Bauteil verwendet werden, d. h. die luftdichte
Verbindung zwischen dem Siegelelement und dem Bauteil kann am Vorsprung des Siegelelements
angeordnet sein. Die Ausführung des Siegelelements als Kappe vereinfacht die Handhabung
des Siegelelements.
[0011] Weiter kann das Siegelelement zum Beispiel ein Folienmaterial aufweisen.
[0012] Das Folienmaterial weist ein geringes Gewicht auf, so dass das Siegelelement mit
geringem Gewicht ausgeführt werden kann. Das Folienmaterial kann über das Kragenelement
und den Eingangsbereich angeordnet werden und mit einer um das Kragenelement und den
Eingangsbereich umlaufenden Verbindung mit dem Bauteil verbunden werden.
[0013] Gemäß einem weiteren Beispiel kann die luftdichte Verbindung an einem Rand des Siegelelements
angeordnet sein, der sich um das Siegelelement erstreckt.
[0014] Der Rand des Siegelelements ist leicht zu erreichen, so dass die Handhabung beim
Herstellen der Verbindung zwischen dem Siegelelement und dem Bauteil vereinfacht wird.
[0015] Weiter können das Siegelelement und das Bauteil beispielsweise jeweils aus einem
Kunststoffmaterial hergestellt sein.
[0016] Kunststoffmaterialien können in der Regel ohne großen Aufwand miteinander verbunden
werden. Dies erleichtert das Herstellen einer luftdichten Verbindung zwischen dem
Siegelelement und dem Bauteil.
[0017] Das Kunststoffmaterial des Siegelelements und das Kunststoffmaterial des Bauteils
können zum Beispiel gleich und/oder miteinander verschweißbar sein.
[0018] Wenn das Siegelelement und das Bauteil verschweißbar sind, wird das Herstellen der
luftdichten Verbindung weiter erleichtert. Gleiches gilt, wenn das Kunststoffmaterial
des Siegelelements und das Kunststoffmaterial des Bauteils zwar nicht identisch sind,
jedoch miteinander verschweißt werden können.
[0019] In einem weiteren Beispiel kann die luftdichte Verbindung eine Klebeverbindung sein.
[0020] Die Ausführung der luftdichten Verbindung als Klebeverbindung erleichtert die Herstellung
der luftdichten Verbindung, da lediglich ein Klebematerial für das luftdichte Verbinden
benötigt wird.
[0021] Alternativ oder zusätzlich kann die luftdichte Verbindung zum Beispiel eine Schweißverbindung
sein.
[0022] Eine Schweißverbindung zwischen dem Siegelelement und dem Bauteil kann ebenfalls
ohne großen Aufwand luftdicht hergestellt werden. Insbesondere kann Ultraschallschweißen
verwendet werden, um die Kunststoffmaterialien zum Herstellen der Verbindung zwischen
dem Siegelelement und dem Bauteil an- bzw. aufzuschmelzen.
[0023] Das Bauteil kann gemäß einem weiteren Beispiel ein Luftfedertopf mit einem Innenraum
sein, wobei der Eingangsbereich der Durchgangsöffnung, an der das Kragenelement angeordnet
ist, im Innenraum angeordnet ist.
[0024] Die Anordnung des Kragenelements in einem Innenraum des Bauteils bewirkt, dass ein
Herausreißen des Einsatzteils erschwert wird.
[0025] Weiter kann das Einsatzteil beispielsweise einen Durchgang aufweisen, der sich entlang
der Längsachse erstreckt.
[0026] Der Durchgang wird mit dem Siegelelement ebenfalls abgedichtet. Damit ist die Auswahl
der Einsatzteile nicht beschränkt und es wird durch das Siegelelement dennoch eine
sichere Abdichtung bewirkt. Weiter wird mit dem Durchgang bewirkt, dass Befestigungselemente
über die ganze Länge des Durchgangs mit dem Einsatzteil verbunden werden können. Dies
stabilisiert die Verbindung zwischen dem Einsatzteil und einem Befestigungselement.
Die Befestigungselemente können dabei verwendet werden, um das Bauteil an einem anderen
Bauteil zu befestigen.
[0027] Dabei kann das Einsatzteil zum Beispiel ein Gewindeeinsatz mit einem Innengewinde
sein.
[0028] Alternativ kann statt einem Einsatzteil mit einer Durchgangsöffnung auch ein Einsatzteil
mit einem Gewindestehbolzen verwendet werden.
[0029] Weiter kann das Einsatzteil gemäß einem weiteren Beispiel aus Metall hergestellt
sein.
[0030] Die Durchgangsöffnung kann an dem Eingangsbereich gemäß einem weiteren Beispiel ein
Senkungselement aufweisen, wobei das Kragenelement zumindest teilweise in dem Senkungselement
aufgenommen ist.
[0031] Auf diese Weise kann die Dicke der Wand des Bauteils variabel sein und mittels des
Senkungselements die Positionierung des Einsatzteils in der Durchgangsöffnung justiert
werden. Außerdem kann zwischen dem Senkungselement und dem Kragenelement und/oder
der Durchgangsöffnung und dem Einsatzteil ein Formschluss vorgesehen sein, welcher
Torsionsmomente aufnehmen kann, um beispielsweise ein Verschrauben des Einsatzteils
mit einem Verbindungselement, wie beispielsweise einer Schraube, zu ermöglichen.
[0032] Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Abdichten einer in einem Bauteil
angeordneten Durchgangsöffnung, wobei ein Einsatzteil in der Durchgangsöffnung befestigt
ist, das sich entlang einer Längsachse in der Durchgangsöffnung erstreckt und ein
sich zumindest teilweise um die Längsachse erstreckendes Kragenelement aufweist, das
an einem Eingangsbereich der Durchgangsöffnung angeordnet ist und in Richtung der
Längsachse einen Formschluss mit dem Bauteil umfasst, wobei das Verfahren die folgenden
Schritte aufweist: Überdecken des Eingangsbereichs mit einem Siegelelement; und Generieren
einer luftdichten Verbindung zwischen dem Siegelelement und dem Bauteil, wobei sich
die luftdichte Verbindung vollständig um den Eingangsbereich und das Kragenelement
erstreckt.
[0033] Vorteile und Wirkungen sowie Weiterbildungen des Verfahrens ergeben sich aus den
Vorteilen und Wirkungen sowie Weiterbildungen des oben beschriebenen Bauteils. Es
wird daher in dieser Hinsicht auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen.
[0034] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem Wortlaut
der Ansprüche sowie aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand
der Zeichnungen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Schnittdarstellung eines Bauteils mit Einsatzteil und Siegelelement;
- Fig. 2
- eine Vergrößerung des in der Durchgangsöffnung eingesetzten Einsatzteils aus Figur
1;
- Fig. 3a, b
- eine schematische Schnittdarstellung verschiedener Durchgangsöffnungen mit Einsatzteil;
- Fig. 4a-c
- eine schematische Schnittdarstellung eines Einsatzteils mit Formschlusselementen zur
Verdrehsicherung;
- Fig. 5
- eine schematische Schnittdarstellung eines Einsatzteils mit einem Gewindestehbolzen;
und
- Fig. 6
- ein Flussdiagramm des Verfahrens zum Abdichten einer in einem Bauteil angeordneten
Durchgangsöffnung.
[0035] Figur 1 zeigt ein Bauteil 10, das schematisch einen Luftfedertopf mit einem Innenraum
32 darstellt. Mindestens eine Durchgangsöffnung 12 des Bauteils 10 verbindet den Innenraum
32 durch das Bauteil 10 mit der Umgebung des Bauteils 10. In Figur 1 werden zwei Durchgangsöffnungen
12 gezeigt.
[0036] Weiter zeigt Figur 1 zwei Einsatzteile 16. Das linke Einsatzteil 12 ist dabei außerhalb
der linken Durchgangsöffnung 12 dargestellt. Es kann in die Durchgangsöffnung 12,
beispielsweise mittels Ultraschall, eingesetzt werden. Das Einbetten des Einsatzteils
12 mittels Ultraschall ist vorteilhaft, da auch die luftdichte Verbindung 24 mittels
Ultraschallschweißen hergestellt werden kann und somit beide Verfahrensschritte durch
die Verwendung des selben Verfahrens kostengünstig anwendbar sind.
[0037] Das rechts dargestellte Einsatzteil 16 erstreckt sich entlang einer Längsachse 26
und ist in der rechten Durchgangsöffnung 12 eingesetzt. Figur 2 zeigt dabei eine vergrößerte
Ansicht des in der rechten Durchgangsöffnung 12 eingesetzten Einsatzteils 16.
[0038] Das Einsatzteil 16 weist ein Kragenelement 18 und in diesem Beispiel einen Durchgang
28 mit einem Innengewinde 34 auf. Das Kragenelement 18 erstreckt sich zumindest teilweise
um die Längsachse 26 herum. Ebenfalls erstreckt sich der Durchgang 28 um die Längsachse
26 herum. Weiter erstreckt sich der Durchgang 28 entlang der Längsachse 26.
[0039] Das Kragenelement 18 ist an einem Endbereich 14 der Durchgangsöffnung 12 angeordnet,
wobei das Kragenelement 18 im Innenraum 32 angeordnet ist. Dabei kann die Durchgangsöffnung
12 ein Senkungselement 30 aufweisen, in dem das Kragenelement 18 in diesem Beispiel
vollständig versenkt ist. Das Kragenelement 18 ist in diesem Beispiel bündig an der
Innenwand 32 angeordnet.
[0040] Das Kragenelement 18 bildet in Richtung der Längsachse 26 des Einsatzteils 16 einen
Formschluss mit dem Bauteil 10. D. h., dass eine Bewegung des Einsatzteils 16 aus
dem Innenraum 32 heraus durch den Formschluss gestoppt wird. Dies sichert das Einsatzteil
16 gegen ein Herausziehen aus der Durchgangsöffnung 12 in der Richtung, in der der
Formschluss wirkt.
[0041] Weiter umfasst das Bauteil 10 ein Siegelelement 20 in Form einer Kappe mit einem
Rand 22. Die Kappe kann mit dem Rand 22 so über das Kragenelement 18 und den Endbereich
14 angeordnet werden, dass sich der Rand 22 um das Kragenelement 18 und den Endbereich
14 herum erstreckt.
[0042] Alternativ kann das Siegelelement 20 als Folie ausgebildet sein. Die Folie kann so
über dem Kragenelement 18 und den Endbereich 14 angeordnet werden, dass die Folie
in vollflächigem Kontakt mit dem Kragenelement 18 und dem Bauteil 10 ist.
[0043] Das Siegelelement 20 überdeckt dabei unabhängig von der Ausführungsform das Kragenelement
18 und den Endbereich 14 in einer Richtung quer zur Längsachse 26. Eine luftdichte
Verbindung 24 verbindet das Siegelelement 20 mit dem Bauteil 10. Damit trennt das
Siegelelement 20 den Endbereich 14 und das Kragenelement 18 von dem Innenraum 32.
[0044] Die luftdichte Verbindung 24 kann an dem Rand des Siegelelements 20 angeordnet und
mit ihm verbunden sein. Dabei kann die luftdichte Verbindung 24 mittels einer Klebung
hergestellt worden sein. Alternativ oder zusätzlich kann die luftdichte Verbindung
24 eine Schweißverbindung, z. B. eine Ultraschallschweißverbindung, sein.
[0045] Dabei können das Siegelelement 20 und das Bauteil 10 aus dem gleichen Kunststoffmaterial
hergestellt sein, so dass eine Schweißnaht zwischen dem Siegelelement 20 und dem Bauteil
10 aus dem Kunststoffmaterial hergestellt werden kann.
[0046] Zum Verbinden des Siegelelements 20 mit dem Bauteil 10 mittels eines Schweißverfahrens
ist jedoch ausreichend, wenn das Siegelelement 20 und das Bauteil 10 jeweils aus einem
miteinander verschweißbaren Material bestehen.
[0047] Das Einsatzteil 16 kann aus Metall hergestellt sein, um eine sichere Verbindung mit
einem Befestigungselement eingehen zu können.
[0048] Die Figuren 3a, b zeigen alternative Ausführungsformen der Durchgangsöffnung 12.
[0049] In Figur 3a ist eine Durchgangsöffnung 12 dargestellt, die ein Senkungselement 30',
in dem lediglich ein Teil des Kragenelements 18 aufgenommen ist. Das Kragenelement
18 ragt in diesem Beispiel teilweise in den Innenraum 32 hinein.
[0050] Weiter weist das Siegelelement 20 einen Rand 22 auf, der das Siegelelement 20 weiter
von dem Bauteil 12 beabstandet als in dem Beispiel nach Figur 1. Damit kann das Siegelelement
20 trotz des aus dem Senkungselement 30' hervorragenden Kragenelements 18 mit dem
Bauteil 10 verbunden werden und den Endbereich 14 und das Kragenelement 18 von dem
Innenraum 32 abgrenzen.
[0051] In Figur 3b ist eine Durchgangsöffnung 12 dargestellt, bei dem das Kragenelement
18 vollständig außerhalb der Durchgangsöffnung 12 angeordnet ist. Das Kragenelement
18 ist damit vollständig in dem Innenraum 32 angeordnet.
[0052] Weiter weist das Siegelelement 20 einen Rand 22 auf, der das Siegelelement 20 weiter
von dem Bauteil 12 beabstandet als in dem Beispiel nach Figur 3a. Damit kann das Siegelelement
20 trotz vollständig in den Innenraum 32 ragenden Kragenelements 18 mit dem Bauteil
10 verbunden werden und den Endbereich 14 und das Kragenelement 18 von dem Innenraum
32 abgrenzen.
[0053] Figuren 4a bis 4c zeigen hier das Einsatzteil 16, das vor dem Verbinden mit dem Bauteil
10 in eine Spielpassung 38 zur Durchgangsöffnung 12 locker eingesetzt wird. Hierdurch
kann ein Toleranzausgleich hinsichtlich Schraubabständen vorgenommen werden, wenn
mehrere Einsatzteile 16 vorgesehen sind. D. h. in den Richtungen quer zur Längsachse
26 ist zwischen dem Einsatzteil 16 und dem Bauteil 10 zunächst kein Formschluss vorhanden.
[0054] Als Verdrehsicherung sind in diesem Beispiel sternförmig angeordnete optionale Formschlusselemente
36 an dem Kragenelement 18 vorgesehen, die zwischen dem Kragenelement 18 und dem Bauteil
10 angeordnet werden. Die optionalen Formschlusselemente 36 drücken sich beim Anschrauben
des Einsatzteils 16 gegen eine Struktur, beispielsweise eine Karosserie in das Bauteil
10 hinein und wirken somit einem Verdrehen während des Anschraubens entgegen; sie
bilden damit eine Verdrehsicherung. Die Verdrehsicherung ist jedoch optional.
[0055] Figur 4b zeigt eine Ansicht auf die Formschlusselemente 36 am Kragenelement 18 des
Einsatzteils 16. Die Formschlusselemente 36 sind hier sternförmig angeordnet und erstrecken
sich radial von der Längsachse 26 weg.
[0056] Figur 4c zeigt einen Schnitt durch die Ansicht aus Figur 4b. Es wird dargestellt,
dass sich die Formschlusselemente 36 parallel zur Längsachse 26 von dem Kragenelement
18 weg erstrecken.
[0057] Alternativ kann eine Verdrehsicherung mittels einer gerändelten Oberfläche des Einsatzteils
16 bewirkt werden, wobei die Rändelung in der Durchgangsöffnung 12 angeordnet wird,
wenn das Einsatzteil 16 durch die Durchgangsöffnung 12 geführt wird. Dabei weist das
Einsatzteil 16 in diesem Fall keine Spielpassung 38 auf, sondern es wird in die Durchgangsöffnung
12 beispielsweise mittels Ultraschall unterstützt eingesenkt.
[0058] Figur 5 zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel des Einsatzteils 16. In diesem
Beispiel umfasst das Einsatzteil 16 einen Gewindestehbolzen 40, der auf der dem Kragenelement
18 gegenüberliegenden Seite des Einsatzteils 16 angeordnet ist. Der Gewindestehbolzen
40 erstreckt sich von dem Kragenelement 18 weg durch die Durchgangsöffnung 12 und
kann z. B. ein Außengewinde aufweisen.
[0059] In diesem Ausführungsbeispiel kann lediglich eine Leckage zwischen dem Einsatzstück
16 und dem Bauteil 10 entstehen, die durch das Siegelelement 20 abgedichtet wird.
[0060] Mittels Figur 6 wird ein Verfahren 100 zum Abdichten einer in einem Bauteil angeordneten
Durchgangsöffnung erläutert. In der Durchgangsöffnung ist ein Einsatzteil befestigt,
das sich entlang einer Längsachse in der Durchgangsöffnung erstreckt. Weiter weist
das Einsatzteil ein sich zumindest teilweise um die Längsachse erstreckendes Kragenelement
auf. Das Kragenelement ist an einem Eingangsbereich der Durchgangsöffnung angeordnet
und umfasst in Richtung der Längsachse einen Formschluss mit dem Bauteil.
[0061] In einem ersten Schritt 102 wird der Eingangsbereich mit einem Siegelelement überdeckt.
Das Siegelelement überdeckt dabei gleichzeitig das Kragenelement, das an dem Eingangsbereich
angeordnet ist und damit auch das Einsatzteil.
[0062] In einem weiteren Schritt 104 wird eine luftdichte Verbindung zwischen dem Siegelelement
und dem Bauteil hergestellt. Dabei erstreckt sich die luftdichte Verbindung vollständig
um den Eingangsbereich und das Kragenelement.
[0063] Die luftdichte Verbindung kann mittels einer Klebeverbindung oder einer Schweißverbindung
hergestellt werden.
[0064] Die Erfindung ist nicht auf eine der vorbeschriebenen Ausführungsformen beschränkt,
sondern in vielfältiger Weise abwandelbar.
[0065] Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale
und Vorteile, einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumlicher Anordnungen und
Verfahrensschritten, können sowohl für sich als auch in den verschiedensten Kombinationen
erfindungswesentlich sein.
Bezugszeichenliste
[0066]
- 10
- Bauteil
- 12
- Durchgangsöffnung
- 14
- Endbereich
- 16
- Einsatzteil
- 18
- Kragenelement
- 20
- Siegelelement
- 22
- Rand
- 24
- luftdichte Verbindung
- 26
- Längsachse
- 28
- Durchgang
- 30
- Senkungselement
- 30'
- Senkungselement
- 32
- Innenraum
- 34
- Innengewinde
- 36
- Formschlusselement
- 38
- Spielpassung
- 40
- Gewindestehbolzen
1. Bauteil mit mindestens einer Durchgangsöffnung (12) und einem in der Durchgangsöffnung
(12) befestigten Einsatzteil (16), das sich entlang einer Längsachse (26) in der Durchgangsöffnung
(12) erstreckt und ein sich zumindest teilweise um die Längsachse (26) erstreckendes
Kragenelement (18) aufweist, wobei das Kragenelement (18) an einem Eingangsbereich
(14) der Durchgangsöffnung (12) angeordnet ist und in Richtung der Längsachse (26)
einen Formschluss mit dem Bauteil (10) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (10) ein an dem Eingangsbereich (14) angeordnetes, den Eingangsbereich
(14) und das Kragenelement (18) vollständig überdeckendes Siegelement aufweist, das
eine luftdichte Verbindung (24) mit dem Bauteil (10) umfasst, wobei sich die luftdichte
Verbindung (24) vollständig um den Eingangsbereich (14) und das Kragenelement (18)
erstreckt.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelelement (20) eine Kappe ist.
3. Bauteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelelement (20) ein Folienmaterial aufweist.
4. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die luftdichte Verbindung (24) an einem Rand (22) des Siegelelements (20) angeordnet
ist, der sich um das Siegelelement (20) erstreckt.
5. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelelement (20) und das Bauteil (10) jeweils aus einem Kunststoffmaterial
hergestellt sind.
6. Bauteil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoffmaterial des Siegelelements (20) und das Kunststoffmaterial des Bauteils
(10) gleich und/oder miteinander verschweißbar sind.
7. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die luftdichte Verbindung (24) eine Klebeverbindung ist.
8. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die luftdichte Verbindung (24) eine Schweißverbindung ist.
9. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (10) ein Luftfedertopf mit einem Innenraum (32) ist, wobei der Eingangsbereich
(14) der Durchgangsöffnung (12), an der das Kragenelement (18) angeordnet ist, im
Innenraum (32) angeordnet ist.
10. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsatzteil (16) einen Durchgang (28) aufweist, der sich entlang der Längsachse
(26) erstreckt.
11. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsatzteil (16) ein Gewindeeinsatz mit einem Innengewinde (34) oder einem Gewindestehbolzen
ist.
12. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Einsatzteil (16) aus Metall hergestellt ist.
13. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (12) an dem Eingangsbereich (14) ein Senkungselement (30) aufweist,
wobei das Kragenelement (18) zumindest teilweise in dem Senkungselement (30) aufgenommen
ist.
14. Verfahren zum Abdichten einer in einem Bauteil angeordneten Durchgangsöffnung, wobei
ein Einsatzteil in der Durchgangsöffnung befestigt ist, das sich entlang einer Längsachse
in der Durchgangsöffnung erstreckt und ein sich zumindest teilweise um die Längsachse
erstreckendes Kragenelement aufweist, das an einem Eingangsbereich der Durchgangsöffnung
angeordnet ist und in Richtung der Längsachse einen Formschluss mit dem Bauteil umfasst,
wobei das Verfahren (100) die folgenden Schritte aufweist:
- Überdecken (102) des Eingangsbereichs mit einem Siegelelement; und
- Generieren (104) einer luftdichten Verbindung zwischen dem Siegelelement und dem
Bauteil, wobei sich die luftdichte Verbindung vollständig um den Eingangsbereich und
das Kragenelement erstreckt.