[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verbundprofil, insbesondere für Fassaden,
Fenster oder Türen, mit einem ersten Profil und einem an dem ersten Profil fixierten
zweiten Profil, das eine höhere Biegefestigkeit aufweist als das erste Profil, wobei
das erste Profil an dem zweiten Profil über mindestens ein Befestigungsmittel schubfest
fixiert ist, sowie einen Rahmen und eine Elementfassade.
[0002] Die
EP 3 354 835 B1 offenbart ein Verbundprofil für eine Fassade, Tür oder ein Fenster, das mehrere Profile
aus einer Aluminiumlegierung aufweist, die in Längsrichtung aneinander festgelegt
sind. Das dritte Profil aus einer Aluminiumlegierung kann dabei höhere mechanische
Lasten aufnehmen und ist aus einem anderen Material hergestellt als die anderen beiden
Profile aus einer Aluminiumlegierung. Solche Verbundprofile haben sich an sich bewährt,
allerdings besteht ein Problem, wenn die unterschiedlichen Materialien einen abweichenden
Wärmeausdehnungskoeffizienten besitzen. Dann sorgt eine Temperaturänderung, beispielsweise
durch Sonneneinstrahlung, für eine unterschiedliche Länge der Profile und demzufolge
für eine Durchbiegung, was auch als Bi-Metall-Effekt bezeichnet wird. Die Verbundprofile
biegen sich von ihrer Verbindungsstelle gegeneinander oder voneinander weg, was während
der Montage oder in der Einbaulage zu einer Durchbiegung und damit verbundenen Problemen
oder Undichtigkeiten führt.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verbundprofil zu schaffen, das
hohe Traglasten aufnehmen kann und die oben genannten Probleme vermeidet.
[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Verbundprofil mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0005] Das erfindungsgemäße Verbundprofil weist ein erstes Profil mit höherer Biegefestigkeit
als ein zweites Profil auf, so dass über das erste Profil höhere Lasten aufgenommen
werden können. Das erste Profil ist an dem zweiten Profil über mindestens ein Befestigungsmittel
schubfest fixiert, wobei das erste Profil und das zweite Profil über eine beabstandet
zu dem mindestens einen Befestigungsmittel angeordnete Linearführung parallel zur
Längsrichtung verschiebbar gehalten sind. Dadurch wird nach dem Prinzip einer Fest-Los-Lagerung
eine schubfeste Verbindung über das Befestigungsmittel hergestellt, während die Linearführung
eine Bewegung des ersten Profils relativ zu dem zweiten Profil ermöglicht. Bei Temperaturunterschieden
können somit Wärmespannungen zwischen dem ersten und dem zweiten Profil besser ausgeglichen
werden, da eine Bewegung in Längsrichtung zwischen den beiden Profilen über die Linearführung
ermöglicht wird.
[0006] Vorzugsweise ermöglicht die Linearführung eine Bewegung der Profile relativ zueinander
in Längsrichtung, aber blockiert eine Bewegung senkrecht hierzu, so dass eine Relativbewegung
zwischen erstem Profil und dem zweiten Profil nur in die Längsrichtung zugelassen
wird.
[0007] Das zweite Profil ist vorzugsweise im Querschnitt U-förmig ausgebildet oder umfasst
einen U-förmigen Abschnitt, wobei an einem ersten Schenkel des U das mindestens eine
Befestigungsmittel für die schubfeste Fixierung und an dem zweiten Schenkel die Linearführung
vorgesehen ist. Dadurch kann jeder Schenkel an dem ersten Profil fixiert oder verschiebbar
gehalten sein.
[0008] Für eine integrale Ausbildung der Linearführung kann eine Nut und mindestens ein
in die Nut eingreifender Steg ausgebildet sein, die beide integral mit dem ersten
Profil und dem zweiten Profil ausgebildet sein können. Optional kann eine entsprechende
Linearführung auch durch weitere Bauteile bereitgestellt werden.
[0009] Die Linearführung kann optional ein Führungselement aufweisen, beispielsweise eine
Schraube oder einen Bolzen, der in ein Langloch an dem ersten oder dem zweiten Profil
eingreift und somit eine Führung bewirkt, aber durch das Langloch in gewissen Grenzen
eine Relativbewegung in Längsrichtung zulässt.
[0010] Das mindestens eine Befestigungsmittel für die schubfeste Fixierung kann eine Öffnung
in dem ersten Profil und eine Öffnung in dem zweiten Profil durchgreifen. Beispielsweise
kann das Befestigungsmittel als Schraube, Bolzen oder Niet ausgebildet sein. Auch
eine mechanische Fixierung durch Clinchen oder andere Umformprozesse zur Erzeugung
einer schubfesten Fixierung ist möglich. Alternativ oder zusätzlich kann die Fixierung
auch durch Schweißen, insbesondere Punktschweißen erfolgen.
[0011] Das zweite Profil weist vorzugsweise eine um mindestens 20 % größere durchschnittliche
Wandstärke auf als das erste Profil. Beide Profile können als Extrusionsprofile ausgebildet
sein, wobei das erste Profil eine geringere durchschnittliche Wandstärke besitzt und
filigraner ausgebildet ist, beispielsweise um Nuten, Stege und andere filigrane Abschnitte
herzustellen. Das zweite Profil soll höhere statische Lasten aufnehmen und ist daher
in der Wandstärke dicker ausgebildet. Optional kann das zweite Profil zusätzlich auch
aus einem anderen Werkstoff wie das erste Profil hergestellt sein, beispielsweise
einer anderen Aluminiumlegierung oder auch aus Stahl. Das erste Profil kann ein extrudiertes
Aluminiumprofil sein, aber auch ein extrudiertes Kunststoffprofil, beispielsweise
mit Füllstoffen. Das zweite Profil weist vorzugsweise ein Material mit einem anderen
Wärmeausdehnungskoeffizienten auf als das erste Profil, so dass es bei Temperaturunterschieden
zu einer Relativverschiebung zwischen dem ersten und dem zweiten Profil kommt.
[0012] Das erfindungsgemäße Verbundprofil wird bevorzugt bei einem Rahmen eingesetzt, der
zur Herstellung einer Fassade, eines Fensters oder einer Tür dient, wobei mindestens
ein Rahmenprofil, insbesondere alle Rahmenprofile, aus dem Verbundprofil herstellt
sind. Zur Realisierung von schmalen Ansichtsbreiten kann an einer Außenseite des Rahmens
dabei eine Isolierglasscheibe oder ein plattenförmiges Füllungselement fixiert sein
und and dem ersten Profil gehalten sein, wobei an einem zu einer Innenseite gewandten
Abschnitt des ersten Profils das zweite Profil angeordnet ist. Das mindestens eine
Befestigungsmittel zur schubfesten Fixierung kann dabei näher zur Außenseite angeordnet
sein als die Linearführung. Eine Verstärkung des ersten Profils durch das zweite Profil
an dem zur Innenseite gewandten Abschnitt kann eine schmale, aber tiefe Form des Verbundprofils
bewirken, die trotz der schmalen Ausbildung vergleichsweise hohe Lasten aufnehmen
kann.
[0013] Ein solcher Rahmen kann beispielsweise bei einer Elementfassade eingesetzt werden.
Eine Elementfassade umfasst eine Vielzahl von Elementen, die jeweils einen Rahmen
aufweisen, insbesondere mit einem oder mehreren Füllungselementen, wobei mindestens
an einer Seite an dem Rahmen ein benachbartes Element anliegt. Dadurch lassen sich
Fassaden modulartig herstellen, wobei die einzelnen Elemente relativ zueinander abgedichtet
werden.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht eines Eckbereiches einer Elementfassade;
- Figur 2
- eine Schnittansicht durch zwei Elemente einer Elementfassade;
- Figur 3
- eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Verbundprofils der Elementfassade der Figur 2;
- Figur 4
- eine Schnittansicht durch ein modifiziertes Verbundprofil;
- Figur 5
- eine Schnittansicht durch ein Verbundprofil gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
und
- Figur 6
- eine Schnittansicht durch ein Verbundprofil gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel.
[0015] Eine Elementfassade 50 umfasst mehrere Elemente mit einem umlaufenden Rahmen, wobei
an jedem Element mindestens ein Rahmen eines benachbarten Elementes angeordnet ist.
Jeder Rahmen ist dabei an mindestens einer Seite, vorzugsweise an allen Seiten, durch
ein Verbundprofil 1 gebildet. Die einzelnen Verbundprofile 1 sind im Gehrungsbereich
durch Eckverbinder 3 aneinander fixiert. Beabstandet von jedem Eckverbinder 3 kann
an mindestens einer Seite des Rahmens ein im Querschnitt T-förmiger Träger 4 angeordnet
sein, der eine Linearführung für mindestens zwei Profile des Verbundprofils ausbildet.
Der Träger 4 ist über Schrauben 5 an einem der Verbundprofile 1 festgelegt.
[0016] In Figur 2 ist eine Schnittansicht durch zwei benachbarte Verbundprofile 1 und 1'
gezeigt, die zwei benachbarten Elementen einer Elementfassade 50 zugeordnet sind.
Das obere Verbundprofil 1 weist ein erstes Profil und ein an dem ersten Profil 2 fixiertes
zweites Profil 10 auf. Das untere Profil 2' weist kein zweites Profil 10 auf, kann
optional aber baugleich zu dem oberen Verbundprofil 1 ausgebildet sein.
[0017] An jedem Profil 2 oder 2' ist ein Füllungselement 6 gehalten, beispielsweise eine
Isolierglasscheibe. Hierfür weist das Profil 2 eine Nut 20 zum Einziehen eines Dichtprofils
22 auf, die an einem Rand des Füllungselementes 6 anliegt. Beabstandet zu der Nut
20 ist eine Schraubnut 21 ausgebildet, die eine feine Riffelung an den Innenseiten
aufweist und in die Schrauben zur Fixierung einer Andruckleiste 7 eindrehbar sind.
In der Schraubnut 21 ist eine Isolierleiste 23 eingefügt, um einen Abstand zwischen
dem Profil 2 und der Andruckleiste 7 zu überbrücken. Die Andruckleiste 7 drückt mit
einer Dichtung 24 gegen die Au-ßenseite des Füllungselementes 6. Zudem ist die Andruckleiste
7 über eine Abdeckleiste 25 überdeckt, so dass keine Befestigungsmittel sichtbar sind.
[0018] Damit das Verbundprofil 1 mit dem Profil 2 auch höhere Lasten aufnehmen kann, ist
ein zu einer Innenseite gewandter Abschnitt des Verbundprofils 1 durch ein zweites
Profil 10 verstärkt, das eine höhere Biegefestigkeit aufweist als das erste Profil
2. Dies wird beispielsweise dadurch erreicht, dass das zweite Profil 10 mit deutlich
dickerer Wandstärke ausgebildet ist oder aus einem Material mit höherer Biegefestigkeit.
[0019] Das Profil 2 ist am äußeren Umfang zu dem benachbarten Profil 2' abgedichtet, wobei
hierfür eine Dichtung 8 in gegenüberliegenden Nuten der Isolierleiste 23 eingefügt
ist. Ein weiteres Dichtungselement 9 ist an einander zugewandten Nuten der Profile
2 und 2' eingefügt.
[0020] Das zweite Profil 10 ist über ein Befestigungsmittel 11, insbesondere einen Bolzen,
einer Schraube, einem Niet oder durch andere Befestigungsmittel an dem ersten Profil
2 schubfest fixiert. Das zweite Profil 10 ist im Querschnitt im Wesentlichen U-förmig
ausgebildet, wobei das Befestigungsmittel 11 an einer Abwinklung eines ersten Schenkels
angeordnet ist. An dem zweiten Schenkel ist eine Linearführung ausgebildet, so dass
eine Verschiebung in Längsrichtung zwischen dem ersten Profil und dem zweiten Profil
10 stattfinden kann. Die Linearführung ist in diesem Ausführungsbeispiel durch eine
Schraube 12 ausgebildet, die ein Langloch in dem ersten Profil 2 durchgreift.
[0021] In Figur 3 ist ein Schnitt durch das erste Profil 2 und das zweite Profil 10 ohne
die weiteren Bauteile gezeigt. Es ist erkennbar, dass das erste Profil 2 eine durchschnittliche
Wandstärke besitzt, die deutlich geringer ausgebildet ist, beispielsweise mindestens
30 % dünner als die mittlere Wandstärke des zweiten Profils 10. Das erste Profil 2
weist integral ausgebildete Nuten 20, 26 und 27 auf, die zur Aufnahme diverser Dichtungsprofile
oder anderer Bauteile dienen. Um Kräfte aufnehmen zu können, verstärkt das zweite
Profil 10 das erste Profil 2 an einem Abschnitt, der zur Innenseite des Profils 2
gewandt ist, während an der Außenseite das Füllungselement 6 fixiert ist. Das zweite
Profil 10 umfasst einen Schenkel 19, an dem das Befestigungsmittel 11 angeordnet ist,
um diesen Schenkel 19 schubfest an dem ersten Profil 2 zu fixieren. Der zweite Schenkel
19' des zweiten Profils 10 ist über eine Schraube 12 an dem ersten Profil 2 gehalten,
wobei die Schraube 12 in das erste Profil 2 eingeschraubt ist und ein Langloch 16
an dem Schenkel 19' durchgreift. Ein Schraubenkopf 14 ist über eine Unterlegscheibe
13 an dem Langloch 16 angeordnet, so dass im Bereich des Langloches eine Relativverschiebung
des Schenkels 19' zu dem ersten Profil 2 in Längsrichtung stattfinden kann. Ein bügelförmiger
Mittelabschnitt 18 zwischen den beiden Schenkeln 19 und 19' ist mit dem T-förmigen
Einleger verbunden und ebenfalls in Längsrichtung geführt.
[0022] In Figur 4 ist eine modifizierte Ausführung des ersten Profils 2 gezeigt, an dem
ein zweites Profil 10 fixiert ist. Das zweite Profil 10 weist einen U-förmigen Abschnitt
mit einem mittleren Abschnitt 30 und zwei Schenkeln 31 und 36 auf. An dem Schenkel
31 ist integral ein Steg 32 ausgebildet, der in eine Nut, insbesondere eine hinterschnittene
Nut mit nach innen ragenden Stegen, an dem ersten Profil 2 eingreift. Der erste Schenkel
31 ist schubfest über eine Schraube 11' an dem ersten Profil 2 fixiert. Zur statischen
Verstärkung ist zusätzlich zu dem zweiten Profil 10 ein Rohr 40, insbesondere ein
Stahlrohr, in einer Hohlkammer zwischen dem zweiten Profil 10 und dem ersten Profil
2 eingefügt.
[0023] Der Schenkel 36 ist linear verschiebbar an dem ersten Profil 2 gehalten. Hierfür
greift ein Steg 34 in eine Nut, insbesondere eine hinterschnittene Nut, an dem ersten
Profil 2 ein.
[0024] In Figur 5 ist eine modifizierte Ausgestaltung eines Verbundprofils gezeigt, bei
dem das zweite Profil 10 wie bei dem vorangegangenen Ausführungsbeispiel zwei Schenkel
31 und 36 aufweist, wobei der Schenkel 31 über eine Schraube 11" an dem ersten Profil
2 fixiert ist. An dem zweiten Schenkel 36 sind integral Stege 32 ausgebildet, die
in eine hinterschnittene Nut an dem ersten Profil 2 eingreifen, die hakenförmige Stege
28 aufweist. Das erste Profil 2 weist somit auf beiden Seiten eine hinterschnittene
Nut auf, wobei an dem ersten Schenkel 31 die Schraube 11" für eine schubfeste Fixierung
sorgt und an dem zweiten Schenkel 36 eine Klemmschraube 33 vorgesehen ist, die für
eine verschiebbare Führung des zweiten Schenkel 36 an dem ersten Profil 2 sorgt.
[0025] In Figur 6 ist eine weitere Ausführungsform eines ersten Profils 2 gezeigt, bei dem
ein zweites Profil 10 fixiert ist, das einen mittleren Abschnitt 30 und zwei Schenkel
31 und 36 aufweist. Der Schenkel 31 greift mit Stegen 32 in eine hinterschnittene
Nut mit winkelförmigen Stegen 28 ein, wobei die Stege 28 und 32 miteinander verpresst
sind, um eine schubfeste Verbindung herzustellen. An der gegenüberliegenden Seite
ist der Schenkel 36 mit Stegen 32 versehen, die in eine hinterschnittene Nut mit hakenförmigen
Stegen 28 eingreifen, wobei der Schenkel 36 verschiebbar an der Nut geführt ist. Integral
mit dem mittleren Abschnitt 30 des zweiten Profils 10 sind Rippen 35 ausgebildet,
die ein Rohr 40 in der Hohlkammer zwischen dem ersten Profil 2 und dem zweiten Profil
10 positionieren.
[0026] Das erfindungsgemäße Verbundprofil 1 wird vorzugsweise als Rahmenprofil bei einer
Elementfassade eingesetzt. Es ist natürlich auch möglich, das Verbundprofil bei Fenstern,
Türen oder bei Pfosten-Riegel-Konstruktionen einzusetzen.
Bezugszeichenliste
[0027]
- 1,1'
- Verbundprofil
- 2,2'
- Profil
- 3
- Eckverbinder
- 4
- Träger
- 5
- Schraube
- 6
- Füllungselement
- 7
- Andruckleiste
- 8
- Dichtung
- 9
- Dichtungselement
- 10
- zweites Profil
- 11
- Befestigungsmittel
- 11'
- Schraube
- 11"
- Schraube
- 12
- Schraube
- 13
- Unterlegscheibe
- 14
- Schraubenkopf
- 16
- Langloch
- 18
- Mittelabschnitt
- 19, 19'
- Schenkel
- 20
- Nut
- 21
- Schraubnut
- 22
- Dichtprofil
- 23
- Isolierleiste
- 24
- Dichtung
- 25
- Abdeckleiste
- 26
- Nut
- 27
- Nut
- 28
- Steg
- 30
- mittlerer Abschnitt
- 31
- Schenkel
- 32
- Steg
- 33
- Klemmschraube
- 34
- Steg
- 35
- Rippe
- 36
- Schenkel
- 40
- Rohr
- 50
- Elementfassade
1. Verbundprofil (1), insbesondere für Fassaden, Fenster oder Türen, mit einem ersten
Profil (2) und einem an dem ersten Profil (2) fixierten zweiten Profil (10), das eine
höhere Biegefestigkeit aufweist als das erste Profil (2), wobei das erste Profil (2)
an dem zweiten Profil (10) über mindestens ein Befestigungsmittel (11, 11', 11") schubfest
fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profil (2) und das zweite Profil (10) über eine beabstandet zu dem mindestens
einen Befestigungsmittel (11, 11', 11") angeordnete Linearführung parallel zur Längsrichtung
verschiebbar aneinander gehalten sind.
2. Verbundprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearführung eine Bewegung in Längsrichtung zwischen dem ersten Profil (2) und
dem zweiten Profil (10) zulässt, aber eine Bewegung senkrecht zur Längsrichtung blockiert.
3. Verbundprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Profil (10) im Querschnitt U-förmig ausgebildet ist und/oder einen U-förmigen
Abschnitt aufweist und an einem ersten Schenkel des U das mindestens eine Befestigungsmittel
vorgesehen ist und an dem zweiten Schenkel des U die Linearführung angeordnet ist.
4. Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearführung eine Nut und mindestens einen in die Nut eingreifenden Steg (28,
32) aufweist.
5. Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linearführung ein Führungselement (12) aufweist, das ein Langloch (16) in dem
ersten Profil (2) oder dem zweiten Profil (10) durchgreift.
6. Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Befestigungsmittel (11, 11") eine Öffnung in dem ersten Profil
(2) und eine Öffnung in dem zweiten Profil (10) durchgreift.
7. Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Profil (10) eine um mindestens 20 % größere durchschnittliche Wandstärke
aufweist als das erste Profil (2).
8. Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Profil (2) ein extrudiertes Aluminiumprofil ist.
9. Verbundprofil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zweite Profil (10) aus einem Material mit einem anderen Wärmeausdehnungskoeffizienten
als das erste Profil (2) ausgebildet ist.
10. Rahmen für eine Fassade, Fenster oder Tür, mit einem Rahmenprofil, das als Verbundprofil
(1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
11. Rahmen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an einer Außenseite des Rahmens eine Isolierglasscheibe (6) oder ein plattenförmiges
Füllungselement fixiert ist und an einem zu einer Innenseite gewandten Abschnitt des
ersten Profils (2) das zweite Profil (10) angeordnet ist, wobei das mindestens eine
Befestigungsmittel (11, 11', 11") näher zur Innenseite angeordnet ist als die Linearführung.
12. Elementfassade (50) mit einer Vielzahl von Elementen, die jeweils einen Rahmen aufweisen,
der mindestens an einer Seite an einem Rahmen eines benachbarten Elementes anliegt,
dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen mindestens ein Verbundprofil nach einem der Ansprüche 1 bis 9 aufweist
oder aus diesem gebildet ist.