[0001] Die Erfindung betrifft einen Transportanker, insbesondere für Hohlwände oder Doppel-
oder Mehrfachbetonwände jeweils mit gegenüberliegenden Betonschalen nach Anspruch
1. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Transportankers
nach Anspruch 8.
[0002] Es ist bspw. aus der noch nicht veröffentlichten
DE 10 2018 117 625 des gleichen Anmelders bekannt, Transportanker (Filigrananker) zum Transportieren
und Versetzen von Doppelwänden zu nutzen. Die Transportanker umfassen im Wesentlichen
einen Lastbügel und einen Querstab bzw. eine Querstrebe. Die parallel gegenüberliegenden
Enden des Lastbügels dienen als Verankerungsschenkel zum Einbetonieren in je eine
Betonschale. Sie sind durch einen in der Regel ein- oder mehrfach gekrümmten Lastbügel-Mittelabschnitt
miteinander verbunden und werden durch die Querstrebe auseinander bzw. im vorbestimmten
Abstand voneinander gehalten. Dadurch soll beim Hochheben der Wand ein Zusammenziehen
und Herausreißen der Verankerungsschenkel aus den Betonschalen verhindert werden.
Die Querstrebe wird beweglich verschiebbar oder durch Schweißverbindungen oder Anheften
an den Verankerungsschenkeln befestigt, wobei eine Aussteifung des gesamten Lastbügels
des Transportankers stattfindet.
[0003] Ein Lastbügel, aufweisend einen Lastbügel-Mittelabschnitt und die Verankerungsschenkel
des Transportankers, wird oft durch Biegen eines Betonrippenstahls mittels einer Biegemaschine
bereitgestellt. Ein Problem bei einem solchen Herstellungsverfahren besteht darin,
dass die Betonrippenstähle als Ausgangsmaterial nicht immer gleich sind. Toleranzen
der Betonrippenstähle bestehen bzgl. der Festigkeit, der Abmessungen, insbesondere
dem Durchmesser, der Rundheit und der Abmessung der Rippen des Betonrippenstahls.
Wenn diese Betonrippenstähle dann zu Transportankern verarbeitet werden, kann jeder
gebogene Transportanker beim anschließenden Nachmessen abweichende Außenmaße aufweisen.
Verstärkt werden diese Abweichungen durch Fertigungstoleranzen der Biegemaschine und
Temperaturunterschiede des Stahls.
[0004] Von diesen Abweichungen ist vor allem der Abstand der beiden Verankerungsschenkel
betroffen, da bei der Herstellung, bei der Lagerung, beim Transport oder beim Einbau
des Transportankers im Betonfertigteilwerk die losen Verankerungsschenkel leicht verbogen
werden können. Diese Abweichungen der Außenabmessungen des Transportankers sind unerwünscht
und für die Einbau- und Betriebssicherheit problematisch.
[0005] Werden die Verankerungsschenkel z.B. weiter konisch aufgebogen, also der Transportanker
wird zu den Verankerungsschenkel-Endabschnitten hin breiter, unterschreitet die Betondeckung
zur Außenseite der Betondoppelwand die geforderte Mindestdicke. Dadurch können Rostschäden
am Transportanker entstehen. Die die Verankerungsschenkel benötigen nach Einbauanleitung
eine Betonüberdeckung von 10mm. Bereits ein geringes Aufbiegen der Verankerungsschenkel,
welches in einer Vergrößerung des Abstands der Verankerungsschenkel-Endabschnitte
von einem 1 mm resultiert, verringert die Betondeckung um ganze 10%. Werden die Verankerungsschenkel
hingegen zusammengedrückt, wird der Transportanker zu den Verankerungsschenkel-Endabschnitten
hin enger und der Abstand der Verankerungsschenkel-Endabschnitte kann die Länge der
Querstrebe unterschreiten. Dann besteht die Gefahr, dass der Verankerungsschenkel
nicht tief genug in den Bewehrungskorb eintaucht und folglich nicht tief genug im
Beton verankert ist. Dadurch besteht die Möglichkeit beim Transport der Doppelwand,
dass der Transportanker die Last des Bauteiles nicht sicher trägt und ausreißt.
[0006] Im Stand der Technik, bspw. der
DE 10 2017 102 903 A1 des gleichen Anmelders weisen die Transportanker für Beton-Doppelwände an den Verankerungsschenkel-Endabschnitten
auch eine zusätzliche Querstrebe auf, die mit den Verankerungsschenkeln im Bereich
der Verankerungsschenkel-Endabschnitte verschweißt ist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei dem bekannten Transportanker die Betriebssicherheit
zu verbessern und die Gefahr von Fehlern beim Einbau zu vermindern.
[0008] Zur Lösung werden der im Anspruch 1 angegebene Transportanker und das im Anspruch
8 angegebene Herstellungsverfahren für Transportanker mit Querstrebe vorgeschlagen.
Optionale Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0009] Die Erfindung betrifft einen Transportanker, insbesondere für Hohlwände oder Doppel-
oder Mehrfach-Betonwände jeweils mit gegenüberliegenden Betonschalen, wobei der Transportanker
folgendes aufweist:
- Einen Lastbügel mit mindestens zwei Verankerungsschenkeln, wobei mindestens ein Verankerungsschenkel
je einer Betonschale oder Betonwand zugeordnet ist.
- Einen Lastbügel-Mittelabschnitt, über welchen die mindestens zwei Verankerungsschenkel
miteinander verbunden sind, wobei mit dem Lastbügel-Mittelabschnitt externe Lastaufnahme-
und/oder Transportmittel koppelbar oder in Eingriff bringbar sind.
- Mindestens eine Querstrebe oder sonstige Abstandhalteeinrichtung, welche zur Aufnahme
von Druck- oder Zugbelastungen zwischen den Verankerungsschenkeln quer oder schräg
bezüglich einer Längsrichtung des oder der Verankerungsschenkel oder einer Körperachse
des Transportankers angeordnet ist.
- Mindestens eine Halteeinrichtung, wobei die Halteeinrichtung den Lastbügel-Mittelabschnitt
und die Querstrebe und/oder die mindestens zwei Verankerungsschenkel, vorzugsweise
lösbar, umfasst.
[0010] Für ein erleichtertes Verständnis wird nachstehend meist von einem Transportanker
mit zwei Verankerungsschenkeln ausgegangen, der zwei Betonschalen einer Doppelwand
miteinander verbindet. Ein Lastbügel weist typischerweise zwei Verankerungsschenkel
auf, wobei je ein Verankerungsschenkel zum Eingießen in je eine Betonschale oder Betonwand
einer Doppelwand eingegossen ist oder eingegossen werden kann. Der Lastbügel-Mittelabschnitt
ist vorzugsweise in einem Zwischenraum zwischen den gegenüberliegenden Betonschalen
angeordnet. Die Querstrebe kann ebenfalls in diesem Zwischenraum angeordnet sein und
nimmt die Druck-und/oder Zugkräfte beim Anheben oder Aufrichten der Doppelwand am
Transportanker auf und stabilisiert damit den Transportanker bei der Lastaufnahme.
Gleichzeitig kann die Querstrebe als eine Abstandhalteeinrichtung oder sonstige Einrichtung
zum Halten des Abstands der Verankerungsschenkel ausgebildet sein. Sie ist verschiebbar
oder fest mit dem Lastbügel verbunden und hält insbesondere die Verankerungsschenkel
des Lastbügels in einem bei der Herstellung des Transportankers eingestellten exakten
Abstand relativ zueinander. Eine Halteeinrichtung, welche zusätzlich den Transportanker
an mindestens zwei Anlagepunkten umfasst, stabilisiert die einzelnen Abschnitte des
Lastbügels und die Querstrebe im Lastbügel zusätzlich. Insbesondere durch Zusammenwirken
von Querstrebe und Halteeinrichtung kann die gewünschte und bei der Herstellung eingestellte
Form des Transportankers auch während der Lagerung und dem Einbau erhalten werden.
Damit wird die Handhabung beim Einbau des Transportankers in die zu fertigende Doppelwand
vereinfacht und die Einbausicherheit erhöht. Lösbare Befestigung heiß, dass die Halteeinrichtung
vor, nach und/oder während dem Einbau zerstörungsfrei entfernt werden kann oder zumindest
durch Zerstören ihre Haltkraft verliert.
[0011] Vorzugsweise umfasst oder umgreift die Halteeinrichtung einen einer ersten Betonschale
zugeordneten Verankerungsschenkel und einen einer zweiten Betonschale zugeordneten
Verankerungsschenkel.
[0012] Umfassen heißt, dass die Halteeinrichtung eine form- und/oder reib- und/oder stoffschlüssige
Halteverbindung mit beiden Verankerungsschenkeln ausbildet, sodass die Verankerungsschenkel
in einer für den Einbau vorgegebenen Position relativ zueinander arretiert und fixiert
sind. Damit wird insbesondere im Zusammenwirken der Halteverbindung mit der Querstrebe
verhindert, dass die eine für die Betriebssicherheit vorgegebene Lastbügelbreite im
Bereich der Verankerungsschenkel nicht überschritten wird. Die geforderte Betondeckung
zur Außenseite der Doppelwand kann damit eingehalten und Rostschäden am Transportanker
können vermieden werden. Weiter wird verhindert, dass ein vorgegebener Abstand zwischen
den Verankerungsschenkeln unterschritten wird. Dadurch wird auch eine Betondeckung
zum Zwischenraum der Doppelwand eingehalten und ein Ausreißen der Verankerungsschenkel
beim Anheben oder Aufrichten der Doppelwand verhindert.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet die Halteeinrichtung einen
reibschlüssigen Haltekontakt mit dem der ersten Betonschale zugeordneten Verankerungsschenkel
und/oder dem der zweiten Betonschale zugeordneten Verankerungsschenkel aus.
[0014] In dem gefertigten Transportanker ist vorgesehen, dass die Verankerungsschenkel im
Wesentlichen parallel verlaufen. Gleichwohl kann während der Herstellung des Lastbügels
beim Vorbiegen eines Strangkörpers zunächst vorgesehen sein, dass die Verankerungsschenkel
quasi konisch zueinander verlaufen und sich zu den Verankerungsschenkel-Endabschnitten
hin öffnen. In anderen Worten, der Abstand zwischen den Verankerungsschenkeln vergrößert
sich ausgehend von den Übergangskrümmungen hin zu den Schenkelendabschnitten. Nach
dem Einsetzen und ggf. Befestigen der Querstrebe werden die Verankerungsschenkel-Endabschnitte
nach innen, d.h. zur Körperachse gedrückt, sodass sich die Verankerungsschenkel parallel
zueinander ausrichten oder sich zu den Verankerungsschenkel-Endabschnitten hin schließen.
Dadurch entsteht eine Vorspannung in dem Lastbügel, die durch die reibschlüssigen
Haltekontakte der Halteeinrichtung dauerhaft für den Transport und/oder den Einbau
aufrechterhalten werden kann. Alternativ werden die Verankerungsschenkel durch eine
geeignete Halteeinrichtung weiter nach außen gedrückt, sodass sich der Abstand zwischen
den Verankerungsschenkel-Endabschnitten weiter vergrößert. In diesem Fall kann die
Vorspannung bspw. durch eine Halteeinrichtung aufrechterhalten werden (siehe Fig.2a),
welche die Querstrebe und den Lastbügel-Mittelabschnitt umfasst oder umgreift.
[0015] In einer optionalen Weiterbildung ist die Halteeinrichtung als bandartiges, vorzugsweise
flexibles und/oder straff gespanntes, Halteband, bspw. ein Verpackungsband, ausgebildet.
[0016] Das Halteband wird mindestens einmal außen um den Lastbügel im Bereich der Verankerungsschenkel
gewickelt, sodass die Verankerungsschenkel hintergriffen werden. Das Halteband kommt
mit den Verankerungsschenkeln an dem der Körperachse abgewandten Bereich der Verankerungsschenkel
zur Anlage und erhält eine Vorspannung in dem Lastbügel aufrecht, welche zur gewünschten
Ausrichtung der Verankerungsschenkel notwendig sein kann. Das Halteband kann als kostengünstiges
Verpackungsband ausgebildet sein, welches bei jedem beliebigen Einbauschritt durch
Zerschneiden beseitigt werden kann.
[0017] Vorzugsweise sind die Verankerungsschenkel, insbesondere die Verankerungsschenkel-Endabschnitte,
durch die Halteeinrichtung in einer vorbestimmten Position der Verankerungsschenkel
relativ zueinander fixiert und/oder arretiert.
[0018] Vorbestimmte Position der heißt, dass insbesondere im Bereich der Verankerungsschenkel-Endabschnitte
eine vorgegebene Lastbügelbreite weder über- noch unterschritten wird. Dadurch ist
gewährleistet, dass die Eindringtiefe der Verankerungsschenkel-Endabschnitte in den
Betonkörper der Betonschale maximal ist bzw. dem gewünschten Betrag entspricht. Es
wird insbesondere vermieden, dass die Verankerungsschenkelabstände im Bereich der
Verankerungsschenkel-Endabschnitte kleiner sind als im Bereich der Querstrebe bzw.
der Übergangskrümmungen und damit die Transportankerschenkel nicht tief genug im Beton
verankert sind. Durch die Halteeinrichtung bleiben die Verankerungsschenkel-Endabschnitte
exakt positioniert und die Transportanker können die Last des Bauteils sicher tragen.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Querstrebe oder sonstige
Abstandhalteeinrichtung an dem oder den Verankerungsschenkeln gleitend verschiebbar
und/oder in reibschlüssiger Anlage angebracht.
[0020] Damit ist die Verbindung oder Kopplung der Querstrebe mit den Verankerungsschenkeln
vereinfacht, indem der Strangkörper des Verankerungsschenkels von der Querstrebe durch
je eine axialen Gleitführung (d.h. in Längsrichtung des Strangkörpers oder Verankerungsschenkels)
in den Endbereichen der Querstrebe mit Reibschluss bzw. Haftreibung erfasst ist. Ein
seitliches oder radiales Verschieben oder Verrücken des Strangkörpers ist durch den
entgegenstehenden Formschluss innerhalb der Gleitführung unterbunden, die durch die
Querstrebe in deren Endbereichen vorzugsweise quer zu deren Längsrichtung verläuft.
Für relativ aufwändige Schweißverbindungen oder sonstige stoffschlüssige Verbindungen
besteht keine Notwendigkeit mehr. Für weitere Merkmale zur Ausbildung einer gleitend
verschiebbaren Querstrebe und zu deren Anordnung wird auf die noch nicht veröffentlichte
Anmeldung (Aktenzeichen: 10 2018 117 625.2) des gleichen Anmelders verwiesen.
[0021] In einer optionalen Weiterbildung ist zwischen dem Lastbügel-Mittelabschnitt und
den mindestens zwei Verankerungsschenkeln jeweils eine Übergangskrümmung ausgebildet,
wobei die Querstrebe im Bereich der Übergangskrümmungen durch die Halteeinrichtung,
insbesondere durch ein Halteband, gehalten ist, wobei die Halteeinrichtung die mindestens
zwei Verankerungsschenkel im Bereich der Verankerungsschenkel-Endabschnitte umspannt.
[0022] Üblicherweise gehen bei bekannten Transportankern die Verankerungsschenkel über je
eine Übergangskrümmung, Übergangsbiegung oder einen Übergangsknick in den Mittelabschnitt
des Transportanker-Lastbügels über. Damit kombiniert ist im Rahmen einer optionalen
Erfindungsausbildung, dass die Querstrebe derart positioniert ist, dass sie an den
gekrümmten Übergangsbereich des Lastbügel-Mittelabschnitts angrenzt, anstößt oder
anliegt. Damit auf ein Verschweißen oder ein sonstiges Fügeverfahren für eine nicht
lösbare Verbindung verzichtet werden kann, erfolgt die Lagefestlegung der Querstrebe
durch Druckkräfte, die von beiden Verankerungsschenkeln auf die beiden Endbereiche
der Querstrebe ausgeübt werden, wobei die Druckkräfte im Wesentlichen parallel zur
Längsachse der Querstrebe und senkrecht zu den Verankerungsschenkeln gerichtet sind.
Die Druckkraft wird bereitgestellt, indem beide Verankerungsschenkel in Richtung der
Körperachse des Transportankers gedrückt werden und die dadurch erzeugte Spannkraft
bzw. Vorspannung im Strangkörper des Lastbügels durch eine Halteeinrichtung im Bereich
der Verankerungsschenkel-Endabschnitte dauerhaft und bis zu einem Entfernen oder Zerstören
der Halteeinrichtung fixiert wird. Die Halteeinrichtung kann bspw. als Halteband die
beiden Verankerungsschenkel umspann, d.h. umgreifen bzw. hintergreifen, und verhindern,
dass sich die im Lastbügel erzeugte Vorspannung wieder löst.
[0023] Eigenständiger Erfindungsschutz wird beansprucht für ein Verfahren zur Herstellung
eines Transportankers, insbesondere eines Transportankers in einer der beschriebenen
Ausführungen. Das Verfahren kennzeichnet sich durch folgende Schritte:
- Bereitstellen eines Lastbügel-Strangkörpers, vorzugsweise aus Betonrippenstahl, zur
Herstellung des Lastbügels,
- Biegen oder Vorbiegen des Lastbügel-Strangkörpers zum Herstellen eines Lastbügels
oder eines Lastbügelrohlings mit einer etwa U-förmigen Grundform unter Ausbildung
von zwei Verankerungsschenkeln, einem zwischen den beiden Verankerungsschenkeln angeordneten
Lastbügel-Mittelabschnitt und zwischen dem Lastbügel-Mittelabschnitt und den beiden
Verankerungsschenkeln angeordneten Übergangskrümmungen,
- Einsetzen einer Querstrebe zwischen die Verankerungsschenkel, insbesondere zwischen
die Übergangskrümmungen,
- Spannen eines Haltebands oder einer sonstigen, vorzugsweise strangartigen, Halteeinrichtung,
zur Lage-Festlegung der Querstrebe und/oder der Verankerungsschenkel, in Anlage mit
der Querstrebe und/oder dem Lastbügelrohling und/oder dem Lastbügel.
[0024] Durch ein Anbringen des Haltebands oder einer sonstigen Halteeinrichtung in einem
späten und/oder abschließenden Fertigungsschritt können Fertigungstoleranzen beim
Biegen und/oder Vorbiegen des Strangkörpers und dem Einsetzen der Querstrebe ausgeglichen
werden, womit die Fertigung vereinfacht und die Qualität der damit gefertigten Transportanker
gesteigert wird. Die Querstrebe kann im Lastbügel durch reibschlüssige Haltekontakte
und/oder Fügeverfahren, wie z.B. Verschweißen, gehalten werden.
[0025] Vorzugsweise wird nach oder während dem Einsetzen der Querstrebe ein erstes Halteband
oder eine sonstige Halteeinrichtung zur Lage-Festlegung der Querstrebe in Anlage mit
der Querstrebe und dem Lastbügelrohling und/oder dem Lastbügel gespannt.
[0026] Durch das Halteband wird die Querstrebe in einer vorbestimmten Position, vorzugsweise
im Bereich der Übergangskrümmungen gehalten. Dadurch können zusätzliche Fügeverfahren
zum Befestigen der Querstrebe entfallen. Die durch den Spannvorgang entstehende Spannkraft
des Haltebands drückt die Querstrebe im Bereich der Übergangskrümmungen gegen den
Lastbügel-Mittelabschnitt. Damit wird eine Haltekraft der Übergangskrümmungen auf
die Querstrebe erzeugt, die ein seitliches oder radiales Verrutschen der Querstrebe
im Transportanker verhindert.
[0027] In einer optionalen Weiterbildung zeichnet sich das Verfahren durch die weiteren
Schritte aus, dass
- vor oder während dem Spannen eines zweiten Haltebands oder einer sonstigen Halteeinrichtung
die beiden Verankerungsschenkel unter Ausbildung einer Vorspannung in dem Lastbügelrohling
in eine, vorzugsweise reibschlüssige, Anlage mit der Querstrebe bewegt werden und
- zur Lage-Festlegung der Verankerungsschenkel in dieser Anlage das zweite Halteband
oder die sonstige Halteeinrichtung um die Verankerungsschenkel gespannt wird.
[0028] Die reibschlüssige Anlage ist vorzugsweise an zwei Anlagekontakten zwischen den beiden
Endbereichen der Querstrebe und den Verankerungsschenkeln, insbesondere im Bereich
der Übergangskrümmungen, also quasi im geraden Bereich des Anschlagdreiecks für das
Anschlagmittel, realisiert. Da der Lastbügelrohling zuvor so gefertigt worden ist,
dass sich der Verankerungsschenkelabstand zu den Verankerungsschenkel-Endabschnitten
hin vergrößert, entsteht durch die Realisierung der Anlagekontakte eine Vorspannung
im Lastbügel. Bspw. durch spannendes Umwickeln des Lastbügels im Bereich der Verankerungsschenkel
mit einem Verpackungsband kann diese Vorspannung fixiert werden.
[0029] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von drei Ausführungsbeispielen der Erfindung
sowie aus den Zeichnungen. Die Zeichnungen zeigen in:
Figur 1 den Transportanker in einer beispielhaften Ausführungsform aus dem Stand der
Technik in einer perspektivischen Ansicht;
Figuren 2a-2c den Transportanker in drei beispielhaften erfindungsgemäßen Ausführungsformen
in einer perspektivischen Ansicht.
[0030] Die Figuren sind lediglich beispielhafter Natur und dienen nur dem Verständnis der
Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0031] Figur 1 zeigt einen Transportanker aus dem Stand der Technik mit einem Lastbügel
100, hergestellt aus hochduktilem Betonrippenstahl, und eine Querstrebe 200, hergestellt
aus einem in ihren Endbereichen 201 flachgepressten Stahlrohr. Bei dem einstückigen
Lastbügel 100 mit etwa U-förmiger Grundform bilden seine geradlinigen, parallel gegenüberliegenden
Endabschnitte je einen Verankerungsschenkel 101, welche über je eine Übergangskrümmung
102 in einen Lastbügel-Mittelabschnitt 103 übergehen. Der Lastbügel-Mittelabschnitt
103 verbindet die beiden Verankerungsschenkel 101, wobei mit dem Lastbügel-Mittelabschnitt
103 externe Lastaufnahme- und/oder Transportmittel, bspw. Kranhaken (nicht dargestellt),
koppelbar oder in Eingriff bringbar sind. Eine Körperachse 107 des Transportankers
kann im Wesentlichen einer Symmetrieachse des Transportankers, des Lastbügels 100
und/oder einer Spiegelachse zwischen den Verankerungsschenkeln 101 entsprechen. Die
dem Lastbügel-Mittelabschnitt 103 abgewandten Enden der Verankerungsschenkel 101,
die Verankerungsschenkel-Endabschnitte 104, verlaufen parallel zueinander, womit die
Lastbügelbreite 105 im Bereich der Verankerungsschenkel-Endabschnitte 104 der Lastbügelbreite
105 im Bereich der Übergangskrümmung 102 entspricht. Auch ein vorgegebener Verankerungsschenkelabstand
106, also der Abstand zwischen den Verankerungsschenkeln 101, soll nicht unterschritten
werden. Die Querstrebe 200 ist in ihren Endbereichen 201 gleichzeitig mit Führungsaussparungen
202 gestaltet, in welchen der jeweilige Rippenstahl-Strangkörper der Verankerungsschenkel
101 mit Reibschluss und gegen eine Reibkraft gleitend verschiebbar aufgenommen ist.
Die in Figur 1 gezeigte Anordnung ist ferner mit einer Halteeinrichtung 300 in Form
eines relativ breiten Verpackungsbandes 301a versehen, welches um den Mittelteil des
Bügelmittelabschnitts 103 und um einen Querstreben-Mittelabschnitt 203 gewickelt ist,
um die Querstrebe 200 und den Lastbügel 100 in einer bestimmten Relativstellung zueinander
zu halten. Die nach außen sichtbare Breitseite des Verpackungsbandes kann als Informationsträger
zur Wiedergabe diverser Informationen 303 verwendet werden.
[0032] Figur 2a zeigt einen Transportanker, wobei im Unterschied zu dem Transportanker gemäß
Figur 1 das Verpackungsband bzw. das erste Halteband 301 mit Spannung um den Mittelteil
des Bügelmittelabschnitts 103 und um den Querstreben-Mittelabschnitt 203 gewickelt
ist, sodass sich ein reibschlüssiger Haltekontakt 304 mit der Querstrebe 200 und ein
reibschlüssiger Haltekontakt mit dem Lastbügel-Mittelabschnitt 103 ausbildet und die
Querstrebe 200 im Bereich der Übergangskrümmungen 102 einen reibschlüssigen Anlagekontakt
150 mit dem Lastbügel 100 realisiert. Dabei trägt der reibschlüssige Anlagekontakt
150 auch dazu bei, die Verankerungsschenkel 101 des Lastbügels 100 in einer bestimmten
Relativstellung zueinander zu halten.
[0033] Figur 2b zeigt einen Transportanker, mit einem zweiten Halteband 302 im Bereich der
Verankerungsschenkel 101, insbesondere im Bereich der Verankerungsschenkel-Endabschnitte
104. Während der Herstellung des Lastbügels 100 beim Vorbiegen eines Strangkörpers
sind die Verankerungsschenkel 101 vorzugsweise zunächst so ausgerichtet, dass sich
der Abstand 106 zwischen den Verankerungsschenkeln 101 ausgehend von den Übergangskrümmungen
102 hin zu den Schenkelendabschnitten 104 vergrößert. Nach dem Einsetzen der Querstrebe
200 werden die Verankerungsschenkel-Endabschnitte 104 nach innen, d.h. zur Körperachse
107 gedrückt, sodass die Verankerungsschenkel 101 parallel verlaufen und sich Anlagekontakte
150 zwischen der Querstrebe 200 und den Übergangskrümmungen 102 ausbilden. Dadurch
entsteht eine Vorspannung in dem Lastbügel 101, die durch die reibschlüssigen Haltekontakte
304 der Halteeinrichtung 300 dauerhaft für den Transport und/oder den Einbau aufrechterhalten
werden kann. Das zweite Halteband 302 wird mindestens einmal spannend außen um den
Lastbügel 100 im Bereich der Verankerungsschenkel 101 gewickelt, sodass die Verankerungsschenkel
101 hintergriffen werden. Das Halteband 302 bildet Haltekontakte 304 an einem der
Körperachse 107 abgewandten Bereich des jeweiligen Verankerungsschenkels 101 aus und
erhält die Vorspannung in dem Lastbügel 100 aufrecht, wobei die Vorspannung zur Anlage
150 der Verankerungsschenkel 101 an der Querstrebe 200 notwendig ist.
[0034] Figur 2c kombiniert das erste Halteband 301 aus Figur 2a und das zweite Halteband
302 aus Figur 2b. Durch Anbringen des ersten Haltebands 301 wird das anschließende
Montieren des zweiten Haltebands 302 insbesondere für eine manuelle Montage des zweiten
Haltebands 302 erleichtert. Durch zwei Haltebänder 301, 302 werden insgesamt vier
reibschlüssige Haltekontakte 304 bereitgestellt, die den Transportanker in der gewünschten
Position halten und einen Einbau gemäß Einbauanleitung gewährleisten. Anstelle von
Verpackungsbändern können bspw. auch Klebebänder verwendet werden. Auch können noch
zusätzlich Haltebänder 301, 302 im Transportanker gespannt werden.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 100
- Lastbügel
- 101
- Verankerungsschenkel
- 102
- Übergangskrümmung
- 103
- Lastbügel-Mittelabschnitt bzw. Bügelmittelabschnitt
- 104
- Verankerungsschenkel-Endabschnitte
- 105
- Lastbügelbreite
- 106
- Verankerungsschenkelabstand
- 107
- Körperachse, insbesondere Symmetrieachse
- 150
- Anlage, insbesondere reibschlüssiger Anlagekontakt
- 200
- Querstrebe
- 201
- Endbereich, insbesondere abgeflacht
- 202
- Führungsaussparung
- 203
- Querstreben-Mittelabschnitt
- 300
- Halteeinrichtung
- 301
- Erstes Halteband, insbesondere Verpackungsband
- 302
- Zweites Halteband, insbesondere Verpackungsband
- 303
- Informationen
- 304
- Haltekontakt, insbesondere reibschlüssig
1. Transportanker, insbesondere für Hohlwände oder Doppel- oder Mehrfach-Betonwände jeweils
mit gegenüberliegenden Betonschalen, wobei der Transportanker folgendes aufweist:
- einen Lastbügel (100) mit mindestens zwei Verankerungsschenkeln (101), wobei mindestens
ein Verankerungsschenkel (101) einer Betonschale oder Betonwand zugeordnet ist,
- einen Lastbügel-Mittelabschnitt (103), über welchen die mindestens zwei Verankerungsschenkel
(101) miteinander verbunden sind, wobei mit dem Lastbügel-Mittelabschnitt (103) externe
Lastaufnahme- und/oder Transportmittel koppelbar oder in Eingriff bringbar sind,
- mindestens eine Querstrebe (200) oder sonstige Abstandhalteeinrichtung, welche zur
Aufnahme von Druck- oder Zugbelastungen zwischen den Verankerungsschenkeln (101) quer
oder schräg bezüglich einer Längsrichtung des oder der Verankerungsschenkel (101)
oder einer Körperachse (107) des Transportankers angeordnet ist,
gekennzeichnet durch
mindestens eine Halteeinrichtung (300), wobei die Halteeinrichtung (300) den Lastbügel-Mittelabschnitt
(103) und die Querstrebe (200) und/oder die mindestens zwei Verankerungsschenkel (101),
vorzugsweise lösbar, umfasst.
2. Transportanker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halteeinrichtung (300) einen einer ersten Betonschale zugeordneten Verankerungsschenkel
(101) und einen einer zweiten Betonschale zugeordneten Verankerungsschenkel (101)
umfasst oder umgreift.
3. Transportanker nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halteeinrichtung (300) einen reibschlüssigen Haltekontakt (304) mit dem der ersten
Betonschale zugeordneten Verankerungsschenkel (101) und/oder dem der zweiten Betonschale
zugeordneten Verankerungsschenkel (101) ausbildet.
4. Transportanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Halteeinrichtung (300) als bandartiges, vorzugsweise flexibles und/oder straff
gespanntes, Halteband (302) ausgebildet ist.
5. Transportanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verankerungsschenkel (101), insbesondere die Verankerungsschenkel-Endabschnitte
(104), durch die Halteeinrichtung (300) in einer vorbestimmten Position relativ zueinander
fixiert und/oder arretiert sind.
6. Transportanker nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Querstrebe (200) oder sonstige Abstandhalteeinrichtung an dem oder den Verankerungsschenkeln
(101) gleitend verschiebbar und/oder in reibschlüssiger Anlage (150) angebracht ist.
7. Transportanker nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen dem Lastbügel-Mittelabschnitt (103) und den mindestens zwei Verankerungsschenkeln
(101) jeweils eine Übergangskrümmung (102) ausgebildet ist, wobei die Querstrebe (200)
im Bereich der Übergangskrümmungen (102) durch die Halteeinrichtung (300), insbesondere
durch ein Halteband (302), gehalten ist, wobei die Halteeinrichtung (300) die mindestens
zwei Verankerungsschenkel (101) im Bereich der Verankerungsschenkel-Endabschnitte
(104) umspannt.
8. Verfahren zur Herstellung eines Transportankers, insbesondere eines Transportankers
nach einem der Ansprüche 1-7,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Bereitstellen eines Lastbügel-Strangkörpers, vorzugsweise aus Betonrippenstahl,
zur Herstellung des Lastbügels (100),
- Biegen oder Vorbiegen des Lastbügel-Strangkörpers zum Herstellen eines Lastbügels
(100) oder eines Lastbügelrohlings mit einer etwa U-förmigen Grundform unter Ausbildung
von
∘ mindestens zwei Verankerungsschenkeln (101),
∘ einem zwischen den beiden Verankerungsschenkeln (101) angeordneten Lastbügel-Mittelabschnitt
(103) und
∘ zwischen dem Lastbügel-Mittelabschnitt (103) und den beiden Verankerungsschenkeln
(101) angeordneten Übergangskrümmungen (102),
- Einsetzen einer Querstrebe (200) zwischen die Verankerungsschenkel (101), insbesondere
zwischen die Übergangskrümmungen (102),
- Spannen eines Haltebands (301, 302) oder einer sonstigen Halteeinrichtung (300)
zur Lage-Festlegung der Querstrebe (200) und/oder der Verankerungsschenkel (101),
in Anlage (304) mit der Querstrebe (200) und/oder dem Lastbügelrohling und/oder dem
Lastbügel (100).
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach oder während dem Einsetzen der Querstrebe (200) ein erstes Halteband (301) oder
eine sonstige Halteeinrichtung (300) zur Lage-Festlegung der Querstrebe (200) in Anlage
(304) mit der Querstrebe (200) und dem Lastbügelrohling und/oder dem Lastbügel (100)
gespannt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
- vor oder während dem Spannen eines zweiten Haltebands (302) oder einer sonstigen
Halteeinrichtung (300) die beiden Verankerungsschenkel (101) unter Ausbildung einer
Vorspannung in dem Lastbügelrohling in eine, vorzugsweise reibschlüssige, Anlage (150)
mit der Querstrebe (200) bewegt werden,
- zur Lage-Festlegung der Verankerungsschenkel (101) in dieser Anlage (150) das zweite
Halteband (302) oder die sonstige Halteeinrichtung (300) um die Verankerungsschenkel
(101) gespannt wird.