[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtbandrolle mit einem Dichtband aus Weichschaumstoff.
[0002] Derartige Dichtbänder dienen im Allgemeinen zur Abdichtung von Fugen zwischen Bauteilen,
insbesondere Rahmenprofilen von Fenstern oder Türen, und der Gebäudewand und werden
zur einfachen Handhabung sowie zur platzsparenden Lagerung und zum Transport in Form
von Dichtbandrollen bereitgestellt.
[0003] An der Unterseite weisen Dichtbänder üblicherweise eine Klebeschicht auf, mittels
derer sie am jeweiligen Bauteil befestigt werden können. Um zu vermeiden, dass jede
Windung des Dichtbands in einer Dichtbandrolle jeweils an der benachbarten Windung
kleben und dadurch das Abwickeln des Dichtbands von der Dichtbandrolle erschwert wird
oder das Dichtband beim Abwickeln Schaden nimmt, ist eine solche Klebeschicht in der
Regel mit einer Abziehfolie bedeckt. Die Abziehfolie ist vor dem Anbringen des Dichtbands
an einem Bauteil abzuziehen, um die Klebeschicht freizulegen. Das Entfernen der Abziehfolie
stellt einen weiteren Arbeitsschritt und somit zusätzlichen Aufwand bei der Montage
des Dichtbands dar. Es sind daher auch verschiedene Ausführungen von Dichtbändern
bekannt, die keine Abziehfolie aufweisen.
[0004] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Dichtbandrolle mit
einem Dichtband bereitzustellen, die eine einfache und schnelle Montage des Dichtbands
ermöglicht sowie eine feste Verhaftung des Dichtbands an einem Bauteil gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Eine erfindungsgemäße Dichtbandrolle umfasst ein Dichtband, das in radial aufeinander
folgenden Windungen aufgewickelt ist, die durch Abwickeln wieder voneinander lösbar
sind, wobei das Dichtband einen Grundkörper aus einem nach Kompression rückstellfähigen
Weichschaumstoff aufweist. Das Dichtband weist weiterhin eine Unterseite, eine Oberseite
und zwei die Oberseite und die Unterseite verbindende Seitenflanken auf, wobei in
der Dichtbandrolle die Unterseite einer Windung benachbart zur Oberseite der nachfolgenden
Windung angeordnet ist und die Seitenflanken an den Stirnseiten der Dichtbandrolle
angeordnet sind. An der Unterseite des Dichtbands ist eine Selbstklebeschicht angeordnet.
Die Selbstklebeschicht weist eine Teilabdeckung auf, die aus in einem Muster angeordneten
Strängen gebildet ist, wobei zwischen den Strängen Durchtrittsöffnungen für nicht
bedeckte Bereiche der Selbstklebeschicht vorgesehen sind.
[0007] Auf diese Weise wird eine Dichtbandrolle mit einem Dichtband bereitgestellt, bei
dem die Selbstklebeschicht an der Unterseite des Dichtbands teilweise abgedeckt ist,
wodurch die Haftung zwischen zwei aneinander angrenzenden Windungen des Dichtbands
in der Dichtbandrolle im Vergleich zu einer vollständig freiliegenden Selbstklebeschicht
verringert ist. Dies ermöglicht ein einfaches Abwickeln des Dichtbands von der Dichtbandrolle,
auch wenn kein zusätzliches Trennmittel, wie z.B. eine Abziehfolie, zwischen benachbarten
Windungen vorgesehen ist. Der Arbeitsschritt des Abziehens einer Abziehfolie oder
ähnlicher Trennmittel kann daher entfallen. Zudem ist es nicht notwendig, die Haftkraft
der Selbstklebeschicht zu verringern, um ein einfaches Abwickeln des Dichtbands von
der Rolle zu ermöglichen. Die Haftkraft der Selbstklebeschicht kann daher so stark
ausgebildet sein, dass die nicht bedeckten Bereiche der Selbstklebeschicht für eine
sichere und zuverlässige Anhaftung des Dichtbands am Bauteil, insbesondere am Rahmenprofil
eines Fensters oder einer Tür, sorgen.
[0008] Das Muster, in dem die Stränge angeordnet sind, kann ein beliebiges Muster sein.
Vorzugsweise ist das Muster ein gleichmäßiges bzw. regelmäßiges Muster, bei dem die
Stränge der Teilabdeckung in einem vordefinierten, wiederkehrenden Verhältnis zueinander
angeordnet sind. Das Muster kann aber auch ein unregelmäßiges oder zufälliges Muster
sein.
[0009] Jeder Strang der Teilabdeckung kann einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Zum
Beispiel kann ein Strang aus einer Faser oder aus mehreren Fasern gebildet sein. Die
Stränge können jeweils eine im Wesentlichen zylindrische Form aufweisen, wie das beispielsweise
bei Fäden oder Fasern der Fall ist. Die Stränge können aber auch jeweils im Wesentlichen
flächig ausgebildet sein, sodass sie eine Höhe aufweisen, die deutlich geringer als
eine Breite und eine Länge eines jeden Strangs ist. Dies kann zum Beispiel bei Strängen
aus einem folienartigen Material oder aus einem Gewebe oder Gelege der Fall sein.
[0010] Grundsätzlich können die Stränge der Teilabdeckung beliebig an der Unterseite des
Dichtbands bzw. auf der Selbstklebeschicht angeordnet sein. Bevorzugt erstreckt sich
aber jeder Strang im Wesentlichen linienartig bzw. gerade entlang der Unterseite.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform verlaufen zumindest einige Stränge der Teilabdeckung
in einer Haupterstreckungsrichtung des Dichtbands. Es können auch alle Stränge in
der Haupterstreckungsrichtung des Dichtbands verlaufen.
[0012] Die Haupterstreckungsrichtung des Dichtbands ist die Richtung, in der sich das Dichtband
am weitesten erstreckt und entspricht in der Regel einer Längsrichtung des Dichtbands.
Die Haupterstreckungsrichtung bzw. Längsrichtung ist vorzugsweise parallel zur Unterseite
des Dichtbands und parallel zu dessen Seitenflanken ausgerichtet. Verlaufen zumindest
einige Stränge der Teilabdeckung in der Haupterstreckungsrichtung des Dichtbands,
lassen sich diese besonders einfach über die gesamte Länge des Dichtbands an der Unterseite
bzw. auf der Selbstklebeschicht anordnen. Insbesondere kann sich jeder solche Strang
über die gesamte Länge des Dichtbands erstrecken.
[0013] Vorzugsweise verlaufen zumindest einige der Stränge der Teilabdeckung schräg oder
senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung des Dichtbands. Eine Richtung senkrecht zur
Haupterstreckungs- bzw. Längsrichtung und parallel zur Unterseite wird auch als Querrichtung
bezeichnet.
[0014] Es sind Ausführungsformen denkbar, bei denen alle Stränge der Teilabdeckung schräg
oder senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung verlaufen. Dies ist zum Beispiel vorteilhaft,
wenn sich die Stränge nur in kurzen Längen aus dem gewünschten Material herstellen
lassen oder sich nur schwer entlang der Haupterstreckungsrichtung im gewünschten Muster
aufbringen lassen.
[0015] Es sind aber auch Ausführungsformen denkbar, bei denen einige Stränge der Teilabdeckung
in der Haupterstreckungsrichtung verlaufen und einige andere Stränge schräg oder senkrecht
zur Haupterstreckungsrichtung des Dichtbands verlaufen. In diesem Fall sind die Stränge
der Teilabdeckung gitterförmig angeordnet, was zu einer erhöhten Stabilität führt.
[0016] Umfasst die Teilabdeckung sowohl Stränge, die in Haupterstreckungsrichtung des Dichtbands
verlaufen, als auch Stränge, die schräg oder senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung
des Dichtbands verlaufen, bilden die Stränge bevorzugt ein Gittergewebe oder ein Gittergelege.
[0017] Bei einem Gittergewebe sind die Stränge der Teilabdeckung miteinander verwebt. Dabei
erstrecken sich zum Beispiel erste Stränge in Haupterstreckung und zweite Stränge
in Querrichtung. Die zweiten Stränge verlaufen abwechselnd über einen ersten Strang
hinüber und unter einem dazu benachbarten ersten Strang hindurch. In Haupterstreckung
eines ersten Strangs verläuft abwechselnd ein zweiter Strang über diesen ersten Strang
und ein zweiter Strang unter diesem ersten Strang. Die Durchtrittsöffnungen zwischen
den Strängen weisen dann vorzugsweise einen im Wesentlichen rechteckigen oder rautenförmigen
Querschnitt, mehr bevorzugt einen quadratischen Querschnitt, auf.
[0018] Bei einem Gittergelege sind mehrere Lagen von Strängen übereinander angeordnet. Zum
Beispiel umfasst eine erste Lage nur erste Stränge und eine zweite Lage umfasst nur
zweite Stränge. Alle Stränge einer Lage verlaufen stets oberhalb bzw. unterhalb einer
benachbarten Lage von Strängen. Es ist auch denkbar, dass eine erste Lage alle ersten
Stränge umfasst und eine zweite und eine dritte Lage jeweils jeden zweiten der zweiten
Stränge umfassen, wobei eine aus zweiter und dritter Lage oberhalb der ersten Lage
angeordnet ist und die andere aus zweiter und dritter Lage unterhalb der ersten Lage
angeordnet ist. Vorzugsweise sind die zweiten Stränge der zweiten und der dritten
Lage in Haupterstreckungsrichtung beabstandet zueinander angeordnet sind. Auch in
dieser Ausführungsform weisen die Durchtrittsöffnungen zwischen den Strängen vorzugsweise
einen rechteckigen oder rautenförmigen Querschnitt, mehr bevorzugt einen quadratischen
Querschnitt, auf.
[0019] Beliebige Variationen von Gittergeweben und Gittergelegen sind für den Fachmann ohne
weiteres ersichtlich.
[0020] Bevorzugt ist die Selbstklebeschicht an der gesamten Unterseite des Dichtbands angeordnet,
erstreckt sich also entlang der Unterseite von einer Seitenflanke bis zur anderen
Seitenflanke.
[0021] Vorzugsweise ist die Selbstklebeschicht aus einem Klebebandstreifen, besonders bevorzugt
einem doppelseitigen Klebeband gebildet. In einer Ausführungsform kann die Selbstklebeschicht
einen Polyacrylatklebstoff umfassen. Die Selbstklebeschicht kann auch einen oberflächlichen
Schmelzklebstoff (Hotmelt) umfassen.
[0022] Ein geeignetes Trockenauftragsgewicht des Klebstoffs bzw. Klebstoffstreifens der
Selbstklebeschicht liegt zwischen vorzugsweise zwischen 50 und 250 g/m
2, bevorzugt zwischen 70 und 200 g/m
2, mehr bevorzugt zwischen 80 und 150 g/m
2 und ist definiert als die Masse des Klebstoffs bzw. Klebstoffstreifens, die auf eine
bestimmte Fläche des Werkstücks, hier des Dichtbands, aufgebracht ist.
[0023] Eine Haft- oder Klebkraft der Selbstklebeschicht ist vorzugsweise durch eine Schäladhäsion
auf Stahl in Anlehnung an DIN EN 1939:2003 (D) definiert, die mindestens 3 bis 10
N/(25 mm), bevorzugt mindestens 10 bis 15 N/(25 mm), mehr bevorzugt mindestens 15
bis 20 N/(25 mm) beträgt. Dadurch wird eine gute Haftung der Selbstklebeschicht am
Bauteil, an dem das Dichtband zu befestigen ist, erreicht.
[0024] Die Schäladhäsion auf Stahl ist in Anlehnung an DIN EN 1939: 2003(D), Verfahren 3
(Tabelle 1) bei einer Temperatur von 23°C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von
50% zu ermitteln. Abweichend von der DIN wird die Selbstklebeschicht durch eine 5
kg schwere Rolle angedrückt und eine Wartezeit zwischen Applikation und Prüfung von
10 Minuten eingehalten. Die eingesetzte Selbstklebeschicht ist 25 mm breit und 300
mm lang. Die Abschälung erfolgt in einer Richtung senkrecht zur Breite der Selbstklebeschicht.
Der Abziehwinkel, wie in DIN EN 1939:2003(D) definiert, beträgt 180°. Die Abzugsgeschwindigkeit
beträgt 300 mm/Minute. Abweichend von der DIN wird die Haft- bzw. Klebkraft bezogen
auf eine Breite von 25 mm angeben.
[0025] Die Haft- bzw. Klebkraft der Selbstklebeschicht ist dadurch für die bevorzugte Ausführungsform
der Selbstklebeschicht als doppelseitiges Klebeband definiert. Sollte eine andere
Selbstklebeschicht eingesetzt werden, weist diese vorzugsweise eine entsprechende
Haft- bzw. Klebkraft unter entsprechenden Vergleichsbedingungen auf.
[0026] Um die Dichtbandrolle möglichst einfach entlang eines Bauteils, insbesondere eines
Rahmenprofils eines Fensters oder einer Tür, abwickeln und dabei mit diesem verbinden
zu können, liegt die Unterseite des Dichtbands innerhalb einer Windung vorzugsweise
radial weiter außen als die Oberseite des Dichtbands derselben Windung. Die Unterseite
des Dichtbands ist dann radial nach außen gerichtet. Eine Umfangs- bzw. Mantelfläche
der Dichtbandrolle ist folglich durch die Unterseite des Dichtbands gebildet und kann
unmittelbar auf das Bauteil aufgesetzt und mit diesem verbunden werden.
[0027] Alternativ kann die Unterseite des Dichtbands innerhalb einer Windung radial weiter
innen liegen als die Oberseite des Dichtbands derselben Windung. Die Unterseite des
Dichtbands ist dann in der Dichtbandrolle radial nach innen gerichtet. Die Umfangs-
bzw. Mantelfläche der Dichtbandrolle ist folglich durch die Oberseite des Dichtbands
gebildet. Im zur Dichtbandrolle aufgewickelten Zustand ist die Unterseite und somit
die Selbstklebeschicht des Dichtbands dann vor Beschädigung und Verschmutzung geschützt.
[0028] Vorzugsweise weisen die Stränge jeweils eine Breite von 0,01 bis 3 mm, mehr bevorzugt
von 0,1 bis 2 mm, besonders bevorzugt von 0,5 bis 2 mm auf. Bei im Wesentlichen zylindrischen
Strängen weisen diese vorzugsweise entsprechend einen Durchmesser von 0,01 bis 3 mm,
mehr bevorzugt von 0,1 bis 2 mm, besonders bevorzugt von 0,5 bis 2 mm auf.
[0029] Um eine möglichst gute Anhaftung des Dichtbands an einem Bauteil sowie ein möglichst
geringes Verkleben der Windungen des Dichtbands in der Dichtbandrolle zu erreichen,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Stränge zusammen zwischen 1 und 50
% einer Fläche der Selbstklebeschicht, bevorzugt zwischen 2 und 30 % der Fläche der
Selbstklebeschicht, mehr bevorzugt zwischen 3 und 20 % der Fläche der Selbstklebeschicht
abdecken.
[0030] Bezug genommen wird dabei nur auf die Fläche einer vom Grundkörper des Dichtbands
abgewandten Seite der Selbstklebeschicht in einem von der Dichtbandrolle abgewickelten
Zustand des Dichtbands.
[0031] Die Stränge sind vorzugsweise aus einem Material gebildet, das Zellwolle, Polyester
oder Glasfaser aufweist. Zusätzlich oder alternativ kann ein Strang auch einen Folienstreifen
aus einem beliebigen Kunststoff oder einen Textilstreifen umfassen.
[0032] Jeder Strang weist bevorzugt eine Dicke von 1 µm bis 5 mm auf, mehr bevorzugt von
10 µm bis 3 mm, besonders bevorzugt von 50 µm bis 2 mm. Sind diese Werte ok?
[0033] Es ist weiterhin bevorzugt, dass sowohl die Stränge als auch die nicht bedeckten
Bereiche der Selbstklebeschicht einer Windung an einer benachbarten Windung des Dichtbands
anliegen. Dadurch wird sichergestellt, dass zumindest ein Teil jedes Strangs außerhalb
der Selbstklebeschicht und in Kontakt mit einer benachbarten Windung des Dichtbands
angeordnet ist und dadurch zur Reduzierung der Verhaftung der benachbarten Windungen
beiträgt. Zudem werden die benachbarten Windungen durch die nicht bedeckten Bereiche
der Selbstklebeschicht aneinander gehalten, um einem selbstständigen Abrollen der
Dichtbandrolle entgegenzuwirken und ein sicheres Anhaften des Dichtbands an einem
Bauteil zu ermöglichen.
[0034] Besonders bevorzugt liegen die Stränge und die nicht bedeckten Bereiche der Selbstklebeschicht
einer Windung direkt am Grundkörper der benachbarten Windung an. An der Oberseite
des Dichtbands bzw. an der Oberseite des Grundkörpers der benachbarten Windung ist
kein zusätzliches Trenn- oder Abdeckmittel angeordnet.
[0035] Der Weichschaumstoff des Grundkörpers des Dichtbands kann aus jedem beliebigen offenzelligen
oder gemischtzelligen Weichschaumstoff gebildet sein, zum Beispiel aus Polyurethan.
Das Raumgewicht derartiger Weichschaumstoffe liegt zwischen 20 und 200 kg/m
3.
[0036] Dies liefert den Vorteil, dass sich der Weichschaumstoff besonders elastisch an die
Gebäudewand anlegt und somit die Bildung von Luftkanälen und/oder Wasserdampfdiffusionskanälen
zwischen Dichtband und Gebäudewand in Funktionsrichtung vermieden wird.
[0037] Ist die Oberseite des Dichtbands nicht mit einem zusätzlichen Abdeckmittel versehen,
sondern durch den Weichschaumstoff des Grundkörpers gebildet, wird eine gute Anpassung
der Oberseite des Dichtbands an die Oberflächenstruktur der Gebäudemauer in einem
Einbauzustand des Dichtbands ermöglicht.
[0038] Im Einbauzustand ist das Dichtband in einem Bauwerksabschnitt angeordnet. Der Bauwerksabschnitt
umfasst eine Gebäudemauer bzw. Wand und ein in eine Öffnung in der Wand eingesetztes
Bauteil, wobei das Dichtband in einer Fuge zwischen Bauteil und Wand angeordnet ist
und die Fuge abdichtet. Die Seitenflanken des Dichtbands sind dabei einer Rauminnenseite
bzw. einer Raumaußenseite zugewandt und das Dichtband ist vorzugsweise mittels der
Selbstklebeschicht im Bereich der Unterseite des Dichtbands mit dem Bauteil verbunden.
Gegenüber einem unkomprimierten bzw. vollständig expandierten Zustand des Dichtbands
ist das Dichtband im Einbauzustand teilkomprimiert. Die Teilkomprimierung ist weniger
stark als die Komprimierung in der Dichtbandrolle.
[0039] In einer alternativen Ausführungsform ist an der Oberseite des Dichtbands ein Abdeckmittel
angeordnet, das den Grundkörper zumindest teilweise bedeckt. Dadurch werden auch die
nicht von der Teilabdeckung bedeckten Bereiche der Selbstklebeschicht zumindest teilweise
vom Grundkörper der benachbarten Windung getrennt und es ist möglich, eine Selbstklebeschicht
mit größerer Haftkraft einzusetzen.
[0040] Vorzugsweise ist ein solches Abdeckmittel flexibel ausgebildet und/oder bedeckt die
Oberseite des Grundkörpers nicht vollständig, sodass eine ausreichende Anpassung der
Oberseite des Dichtbands an das Oberflächenprofil der Gebäudemauer gewährleistet ist.
[0041] In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Abdeckmittel weitere Stränge auf,
die in einem Muster angeordnet sind, wobei zwischen den weiteren Strängen Durchtrittsöffnungen
für den Weichschaumstoff vorgesehen sind.
[0042] Im Übrigen können die weiteren Stränge an der Oberseite des Dichtbands entsprechend
den Strängen der Teilabdeckung ausgebildet sein, wie zuvor beschrieben. Die weiteren
Stränge reduzieren die Kontaktfläche zwischen der Oberseite des Grundkörpers einer
Windung des Dichtbands und der Selbstklebeschicht der benachbarten Windung und ermöglichen
zugleich eine großflächige Anlage des Weichschaumstoffs an einer Gebäudemauer.
[0043] Die weiteren Stränge an der Oberseite des Dichtbands sind derart ausgebildet und
mit dem Grundkörper des Dichtbands verbunden, dass die Haftkraft zwischen ihnen und
dem Grundkörper größer ist als die Haftkraft zwischen ihnen und der Selbstklebeschicht
einer benachbarten Windung.
[0044] Vorzugsweise sind die weiteren Stränge an der Oberseite des Dichtbands derart angeordnet,
dass sie sich nicht mit den Strängen der Teilabdeckung des Dichtbands einer benachbarten
Windung des Dichtbands decken, sondern überwiegend mit nicht bedeckten Bereichen der
Selbstklebeschicht in Kontakt kommen.
[0045] Weiterhin sind die weiteren Stränge bevorzugt parallel zu den ersten Strängen der
Teilabdeckung angeordnet.
[0046] Beispielsweise kann das Abdeckmittel auch als Beflockung aus am Weichschaumstoff
anhaftenden Partikeln, bevorzugt aus Silikon oder Kunststoffgranulat, ausgebildet
sein. Die Partikel weisen bevorzugt eine Größe von 0,01 bis 1 mm auf. Aufgrund der
geringen Größe der Partikel kann sich die Oberseite des Dichtbands trotz der Beflockung
gut an das Oberflächenprofil einer Gebäudemauer anpassen. Eine solche Beflockung kann
auch ausreichend flexibel für eine gute Anlage an der Gebäudemauer ausgebildet sein
und zugleich die Haftung zwischen den Windungen des Dichtbands in der Dichtbandrolle
reduzieren.
[0047] Besonders bevorzugt bedeckt das Abdeckmittel insgesamt zwischen 5 und 98 % einer
Fläche der Oberseite des Dichtbands.
[0048] In einer Ausführungsform, bei der kein Abdeckmittel vorgesehen ist, kann zwischen
jeweils zwei benachbarten Windungen ein durchgängiger Trennstreifen eingelegt sein,
der an einer Seite lose oder lösbar an der Oberseite der einen Windung des Dichtbands
anliegt und an der gegenüberliegenden Seite an den Strängen der Teilabdeckung und
den nicht bedeckten Bereichen der Selbstklebeschicht der benachbarten Windung des
Dichtbands anliegt. Der Trennstreifen haftet lösbar an den nicht bedeckten Bereichen
der Selbstklebeschicht. Aufgrund der durch die Teilabdeckung reduzierten Oberfläche
der Selbstklebeschicht haftet der Trennstreifen mit einer geringeren Haftkraft an
der Selbstklebeschicht als herkömmliche Abziehfolien an den Klebeschichten der bekannten
Dichtbänder.
[0049] Bevorzugt kann der Trennstreifen aus einem Material gebildet sein, das nicht oder
kaum an der Selbstklebeschicht bzw. an den nicht bedeckten Bereichen derselben haftet.
Vorzugsweise löst sich der Trennstreifen beim Abwickeln des Dichtbands von der Dichtbandrolle
von selbst vom Dichtband. Andernfalls ist der Trennstreifen durch den Anwender sehr
einfach zu lösen.
[0050] Der Grundkörper des Dichtbands wird vorzugsweise zur verzögerten Rückstellung wenigstens
teilweise und bevorzugt vollständig mit einem Imprägniermittel imprägniert. Das Imprägniermittel
weist vorzugsweise eine Acrylatdispersion auf. Bei einer vorteilhaften Ausführungsform
weist die Acrylatdispersion in homogener Phase dispergierte Acrylatpolymerteilchen
auf. Besonders bevorzugt ist der Schaumstoff des Grundkörpers mit einem Gewichtsanteil
an Acrylatdispersion zur verzögerten Rückstellung derart imprägniert, dass das Dichtband
bei 20°C und 50% relativer Luftfeuchtigkeit eine Rückstellung in weniger als 24 Stunden
von einem Kompressionsgrad des Dichtbandes von ca. 9% bis 13% der maximalen Expansion
bis zum Fugenverschluss vollzieht.
[0051] Die Luftdurchlässigkeit des Weichschaums des mindestens einen Grundkörpers beträgt
bevorzugt zwischen 50 bis 1.000 l/(m
2s), mehr bevorzugt zwischen 60 und 600 l/(m
2s) und besonders bevorzugt zwischen 80 und 400 l/(m
2s). Alle im Rahmen dieser Anmeldung getätigten Angaben zur Luftdurchlässigkeit beziehen
sich auf eine Bestimmung unter den Normbedingungen eines 10 mm dicken Schaumstückes
(vollständig entspannt) bei einem Messunterdruck von 1,0 bar, Prüffläche 100 cm
2; Frank-Gerät 21443; DIN EN ISO 9237: 1995.
[0052] Vorzugsweise weist der Weichschaum des Grundkörpers eine Stauchhärte von mehr als
2 kPa auf. Bevorzugt liegt die Stauchhärte bei mehr als 2,1 kPa, mehr bevorzugt bei
mehr als 2,2 kPa, besonders bevorzugt bei mehr als 2,3 kPa. Die Stauchhärte beträgt
vorzugsweise weniger als 4 kPa, bevorzugt weniger als 3,8 kPa und mehr bevorzugt weniger
als 3,6 kPa. Die Stauchhärte ist ein Maß für die Festigkeit des Schaumstoffes. Die
hier angegebenen Werte sind dabei auf eine Kompression von 40% gegenüber der Ausgangshöhe
bezogen Die Stauchhärte wird bestimmt nach DIN EN ISO 3386:2015, es wird der CV40
angegeben.
[0053] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren.
- Fig. 1
- ist eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Dichtbandrolle gemäß einer
ersten Ausführungsform.
- Fig. 2
- ist eine Querschnittsansicht eines Dichtbands der Dichtbandrolle nach Fig. 1 in einem
vollständig expandierten Zustand.
- Fig. 3
- ist eine Ansicht von unten der Dichtbandrolle nach Fig. 1.
- Fig. 4
- ist eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Dichtbandrolle gemäß einer
zweiten Ausführungsform.
- Fig. 5
- ist eine Ansicht von unten der Dichtbandrolle nach Fig. 4.
- Fig. 6
- ist eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Dichtbandrolle gemäß einer
dritten Ausführungsform.
- Fig. 7
- ist eine Querschnittsansicht eines Dichtbands der Dichtbandrolle nach Fig. 6 in einem
vollständig expandierten Zustand.
[0054] In den Fig. 1 bis 3 ist eine erfindungsgemäße Dichtbandrolle 2 gemäß einer ersten
Ausführungsform in verschiedenen Ansichten dargestellt. Die Dichtbandrolle 2 umfasst
ein Dichtband 4 mit einem Grundkörper 6 aus einem nach Kompression rückstellfähigen
Weichschaumstoff. Das Dichtband 4 weist eine Unterseite 8, eine Oberseite 10 und zwei
die Oberseite 10 und die Unterseite 8 verbindende Seitenflanken 12 auf.
[0055] Das Dichtband 4 ist in radial aufeinander folgenden Windungen zur Dichtbandrolle
2 derart aufgewickelt, dass die Unterseite 8 einer Windung benachbart zur Oberseite
10 einer nachfolgenden Windung angeordnet ist und die Seitenflanken 12 des Dichtbands
4 an Stirnseiten 14 der Dichtbandrolle 2 angeordnet sind. Das Dichtband 4 ist vorzugsweise
um eine Achse 16 zur Dichtbandrolle 2 aufgewickelt, die sich parallel zur Unterseite
8 erstreckt und senkrecht zu den Seitenflanken 12 des Dichtbands 4 bzw. zu den Stirnseiten
14 der Dichtbandrolle 2 ausgerichtet sein kann.
[0056] An der Unterseite 8 des Dichtbands 2 ist eine Selbstklebeschicht 18 angeordnet. Mittels
der Selbstklebeschicht 18 kann das Dichtband 4 an einem Bauteil, insbesondere einem
Rahmenprofil eines Fensters oder einer Tür, angebracht werden. Die Selbstklebeschicht
18 weist eine Teilabdeckung 20 auf, die aus in einem Muster angeordneten Strängen
22 gebildet ist. Zwischen den Strängen 22 sind Durchtrittsöffnungen 24 für nicht bedeckte
Bereiche der Selbstklebeschicht 18 vorgesehen.
[0057] Die Selbstklebeschicht 18 kann in den nicht bedeckten Bereichen der Durchtrittsöffnungen
24 mit dem entsprechenden Bauteil in Kontakt gebracht werden, um das Dichtband 4 am
Bauteil zu befestigen. Die Haftkraft der Selbstklebeschicht 18 ist ausreichend groß,
um ein zuverlässiges Anbringen des Dichtbands 2 mittels der nicht bedeckten Bereiche
der Selbstklebeschicht 18 am Bauteil zu gewährleisten.
[0058] In der dargestellten Ausführungsform ist das Dichtband 4 derart zur Dichtbandrolle
2 aufgewickelt, dass die Unterseite 8 des Dichtbands 4 innerhalb einer Windung radial
weiter außen liegt als die Oberseite 10 des Dichtbands 4 derselben Windung. Die Unterseite
8 des Dichtbands 4 ist folglich radial nach außen gerichtet und bildet eine Umfangs-
bzw. Mantelfläche 15 der Dichtbandrolle 2. Dadurch kann ein außenliegender Endabschnitt
des Dichtbands 4, der in Fig. 1 bereits von der Dichtbandrolle 2 abgewickelt dargestellt
ist, mittels der Selbstklebeschicht 18 direkt am Bauteil (Fensterrahmen, Türrahmen)
angebracht werden und die Dichtbandrolle 2 kann entlang des Bauteils abgerollt werden.
Dadurch wird eine besonders einfache Anbringung des Dichtbands 4 am Bauteil ermöglicht.
[0059] Es ist aber auch denkbar, das Dichtband 4 andersherum um die Achse 16 zur Dichtbandrolle
2 aufzuwickeln, sodass die Unterseite 8 des Dichtbands 4 innerhalb einer Windung radial
weiter innen liegt als die Oberseite 10 des Dichtbands 4 derselben Windung. Entsprechend
ist die Unterseite 8 dann radial nach innen gerichtet und die Oberseite 10 des Dichtbands
4 ist radial nach außen gerichtet und bildet die Umfangs- bzw. Mantelfläche 15 der
Dichtbandrolle 2. Die auf der Unterseite 8 des Dichtbands 4 angeordnete Selbstklebeschicht
18 ist dann immer innerhalb der Dichtbandrolle 18 angeordnet und vor Beschädigung
und Verschmutzung geschützt.
[0060] Die Stränge 22 verringern die freie Oberfläche der Selbstklebeschicht 18, sodass
ein möglichst problemloses Abwickeln des Dichtbands 4 von der Dichtbandrolle 2 möglich
ist, ohne dass die einzelnen Windungen des Dichtbands 4 stark aneinander anhaften.
[0061] In der dargestellten Ausführungsform liegen sowohl die Stränge 22 als auch die im
Bereich der Durchtrittsöffnungen 24 nicht bedeckten Bereiche der Selbstklebeschicht
18 einer Windung in der Dichtbandrolle an einer benachbarten Windung des Dichtbands
4 an. Besonders bevorzugt liegen die Stränge 22 und die nicht bedeckten Bereiche der
Selbstklebeschicht 18 einer Windung direkt am Grundkörper 6 der benachbarten Windung
an. Neben der Teilabdeckung 20 sind in der Regel keine weiteren Trennmittel notwendig,
um die benachbarten Windungen des Dichtbands 4 in der Dichtbandrolle 2 voneinander
zu trennen bzw. die durch die Selbstklebeschicht 18 bedingte Verhaftung der Windungen
zu reduzieren.
[0062] Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, bedecken die Stränge 22 nur einen Teil der Fläche
der Selbstklebeschicht 18, die vom Grundkörper 6 abgewandt ist. Die Stränge 22 können
auf der vom Grundkörper 6 abgewandten Oberfläche der Selbstklebeschicht 18 angeordnet
sein, wie dargestellt, oder teilweise in die Selbstklebeschicht 18 eingelassen sein,
solange sie einen Teil der Unterseite 8 des Dichtbands 4 bilden und dadurch die freie
Oberfläche der Selbstklebeschicht 18 reduzieren.
[0063] In der dargestellten Ausführungsform umfasst die Teilabdeckung 20 eine Vielzahl von
Strängen 22. Die Vielzahl von Strängen 22 umfasst eine Mehrzahl von ersten Strängen
26 und eine Mehrzahl von zweiten Strängen 28. Die Mehrzahl von ersten Strängen verläuft
in einer Haupterstreckungsrichtung L des Dichtbands 4. Die Haupterstreckungsrichtung
L des Dichtbands 4 wird auch als Längsrichtung L bezeichnet und ist vorzugsweise parallel
zur Unterseite 8 und parallel zu den Seitenflanken 12 des Dichtbands 4 definiert.
Die ersten Stränge 26 sind in einer Querrichtung Q zueinander beabstandet. Die Querrichtung
Q ist senkrecht zur Längsrichtung L und parallel zur Unterseite 8 des Dichtbands 4
definiert. Vorzugsweise sind die ersten Stränge 26 gleichmäßig über die Breite des
Dichtbands 4 in Querrichtung Q verteilt. Das heißt, dass jedes Paar von benachbarten
ersten Strängen 26 denselben Abstand in Querrichtung Q aufweist, wie alle anderen
Paare von ersten Strängen 26.
[0064] Die Mehrzahl von zweiten Strängen 28 der Vielzahl von Strängen 22 der Teilabdeckung
20 verläuft hier senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung L des Dichtbands 4. Die zweiten
Stränge 28 sind somit parallel zur Querrichtung Q ausgerichtet und in Längsrichtung
L zueinander beabstandet. Vorzugsweise sind die zweiten Stränge 28 in Haupterstreckungsrichtung
L gleichmäßig über die Länge des Dichtbands 4 entlang der Unterseite 8 verteilt. Das
heißt, dass jedes Paar von benachbarten zweiten Strängen 28 denselben Abstand in Längsrichtung
L aufweist, wie alle anderen Paare von zweiten Strängen 28. Die zweiten Stränge könnten
aber auch schräg zur Haupterstreckungsrichtung L des Dichtbands 4 angeordnet sein.
[0065] Besonders bevorzugt ist der Abstand der ersten Stränge 26 in Querrichtung Q gleich
dem Abstand der zweiten Stränge 28 in Haupterstreckungsrichtung L. Die Durchtrittsöffnungen
24 weisen dann eine im Wesentlichen quadratische Form auf.
[0066] Umfasst die Vielzahl von Strängen 22, wie dargestellt, erste und zweite Stränge 26,
28, bilden diese eine gitterförmige Teilabdeckung 20.
[0067] Die gitterförmige Teilabdeckung 20 kann als Gittergewebe oder Gittergelege ausgebildet
sein. Bei einem Gittergewebe sind die Stränge 22 der Teilabdeckung 20 miteinander
verwebt. Dabei erstrecken sich zum Beispiel die ersten Stränge 26 in der Haupterstreckung
L und jeder zweite Strang 28 verläuft in Querrichtung Q abwechselnd über einen ersten
Strang 26 und unter einem zu diesem benachbarten ersten Strang 26 hindurch. Von zwei
benachbarten zweiten Strängen 28 verläuft stets einer über einen ersten Strang 26
und einer unter demselben ersten Strang 26.
[0068] Bei einem Gittergelege sind mehrere Lagen von Strängen 22 übereinander angeordnet.
Zum Beispiel umfasst eine erste Lage die Mehrzahl von ersten Strängen 26 und eine
zweite Lage umfasst die Mehrzahl von zweiten Strängen 28. Alle Stränge 22 einer Lage
verlaufen stets oberhalb beziehungsweise unterhalb einer angrenzenden Lage von Strängen
22. Eine Verwebung wie beim Gittergewebe ist nicht vorgesehen.
[0069] Es ist auch denkbar, dass eine erste Lage alle ersten Stränge 26 umfasst und eine
zweite und eine dritte Lage jeweils jeden zweiten zweiten Strang 28 umfasst, wobei
eine aus zweiter und dritter Lage oberhalb der ersten Lage angeordnet ist und die
andere aus zweiter und dritter Lage unterhalb der ersten Lage angeordnet ist. Die
zweiten Stränge der zweiten und der dritten Lage sind dann vorzugsweise in Haupterstreckungsrichtung
L beabstandet zueinander angeordnet sind.
[0070] Beliebige Variationen von Gittergeweben und Gittergelegen sind für den Fachmann ohne
weiteres ersichtlich.
[0071] In allen hierin beschriebenen Ausführungsformen sind die Stränge 22 zylindrisch ausgebildet.
Die Stränge 22 können aber auch eine andere Form aufweisen. Insbesondere können die
Stränge 22 auch flächig ausgebildet sein, um eine größere Fläche der Selbstklebeschicht
18 abzudecken, ohne die Dicke beziehungsweise Höhe der Teilabdeckung 20 in einer Richtung
senkrecht zur Längsrichtung L und zur Querrichtung Q unnötig zu erhöhen.
[0072] In den Fig. 4 und 5 ist eine erfindungsgemäße Dichtbandrolle 2 gemäß einer zweiten
Ausführungsform dargestellt. Die Dichtbandrolle 2 gemäß der zweiten Ausführungsform
unterscheidet sich von der Dichtbandrolle 2 gemäß der ersten Ausführungsform nach
den Fig. 1 bis 3 im Wesentlichen durch die Ausbildung der Teilabdeckung 20. Alle anderen
Merkmale und Vorteile der ersten Ausführungsform sind analog auf die Dichtbandrolle
2 gemäß der zweiten Ausführungsform übertragbar. Nachfolgend sind daher nur die Unterschiede
zur ersten Ausführungsform beschrieben. Im Übrigen wird auf die vorangehende Beschreibung
der ersten Ausführungsform verwiesen.
[0073] Die Teilabdeckung 20 des Dichtbands 4 der Dichtbandrolle 2 gemäß der zweiten Ausführungsform
ist aus in einem Muster angeordneten Strängen 22 gebildet, wobei zwischen den Strängen
22 Durchtrittsöffnungen 24 für nicht bedeckte Bereiche der Selbstklebeschicht 18 vorgesehen
sind. Im Gegensatz zur ersten Ausführungsform umfasst die Teilabdeckung 20 jedoch
nur eine Mehrzahl von Strängen 22, die in der Haupterstreckungsrichtung L des Dichtbands
4 verlaufen. Die Haupterstreckungsrichtung L entspricht auch hier der Längsrichtung
des Dichtbands 4, sodass alle Stränge 22 in Längsrichtung L verlaufenden ersten Strängen
26 entsprechen. Die Teilabdeckung 20 gemäß der zweiten Ausführungsform umfasst keine
zweiten Stränge, die schräg oder senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung verlaufen.
[0074] Die Teilabdeckung 20 ist daher einfacher aufgebaut und günstiger herzustellen. Material
für zusätzliche Stränge kann eingespart werden bzw. müssen weniger Stränge auf die
Selbstklebeschicht 18 aufgebracht werden.
[0075] Auch hier ist auf ein geeignetes Verhältnis zwischen der Teilabdeckung 20 und den
nicht bedeckten Bereichen der Selbstklebeschicht 18 im Bereich der Durchtrittsöffnungen
24 zu achten, sodass eine ausreichende Anhaftung des Dichtbands 4 am Bauteil möglich
ist, ohne die Windungen des Dichtbands 4 in der Dichtbandrolle 2 zu fest miteinander
zu verhaften. Analog zur ersten Ausführungsform sind die Stränge 22, 26 vorzugsweise
gleichmäßig über die Breite des Dichtbands 4 in Querrichtung Q verteilt.
[0076] In den Fig. 6 und 7 ist eine Dichtbandrolle 2 gemäß einer dritten Ausführungsform
dargestellt. Die Dichtbandrolle 2 gemäß der dritten Ausführungsform unterscheidet
sich von der ersten und der zweiten Ausführungsform im Wesentlichen dadurch, dass
an der Oberseite 10 des Dichtbands 4 ein Abdeckmittel 30 angeordnet ist. Entsprechende
Abdeckmittel 30 sind im Wesentlichen unabhängig von der Ausführung des übrigen Dichtbands
4 einsetzbar. Nachfolgend sind daher lediglich die Unterschiede zur ersten und zur
zweiten Ausführungsform beschrieben. Im Übrigen wird auf die vorangehende Beschreibung
der ersten und der zweiten Ausführungsform verwiesen, deren Merkmale und Vorteile
analog auf die dritte Ausführungsform Anwendung finden. Insbesondere kann die Teilabdeckung
20 bei einem Dichtband 2 der dritten Ausführungsform entsprechend der Teilabdeckung
20 der ersten Ausführungsform oder entsprechend der Teilabdeckung 20 der zweiten Ausführungsform
ausgebildet sein.
[0077] Das Abdeckmittel 30 bedeckt den Grundkörper 6 zumindest teilweise. Das Abdeckmittel
30 auf der Oberseite 10 des Dichtbands 4 dient dazu, die Kontaktfläche zwischen der
Selbstklebeschicht 18 bzw. deren nicht bedeckte Bereiche einer Windung und der Oberseite
10 des Dichtbands 4 einer benachbarten Windung des Dichtbands 4 innerhalb der Dichtbandrolle
2 zu verringern. Dadurch kann das Verkleben der Windungen des Dichtbands 4 innerhalb
der Dichtbandrolle 2 weiter unterbunden werden und ein leichtes Abwickeln des Dichtbands
4 von der Dichtbandrolle 2 ermöglicht werden. Zugleich wird die zur Verbindung mit
einem Bauteil zur Verfügung stehende Fläche der Selbstklebeschicht 18 bzw. der nicht
bedeckten Bereiche derselben nicht verringert.
[0078] In der dargestellten, bevorzugten Ausführungsform umfasst das Abdeckmittel 30 weitere
Stränge 32, die hierin auch als dritte Stränge 32 bezeichnet werden. Die weiteren
Stränge 32 sind in einem Muster angeordnet, wobei zwischen den weiteren Strängen Durchtrittsöffnungen
34 für den Weichschaumstoff des Grundkörpers 6 vorgesehen sind. In der dargestellten
Ausführungsform verlaufen alle weiteren bzw. dritten Stränge 32 des Abdeckmittels
30 in der Haupterstreckungsrichtung L des Dichtbands 4 und somit parallel zu den ersten
Strängen 26. Zusätzlich können weitere dritte Stränge 32 des Abdeckmittels 30 vorgesehen
werden, die schräg oder senkrecht zur Haupterstreckungsrichtung L des Dichtbands 4
und somit parallel zu den zweiten Strängen 28 verlaufen, falls solche vorgesehen sind.
Es können auch nur in Querrichtung Q verlaufende weitere Stränge 32 vorgesehen sein.
Analog zu den ersten und zweiten Strängen 26, 28 der Teilabdeckung 20 können auch
die weiteren Stränge 32 ein Gittergewebe oder ein Gittergelege bilden.
[0079] Um den Effekt der Stränge 22, 32 der Teilabdeckung 20 bzw. der Abdeckmittel 30 zu
verstärken, ist es bevorzugt, dass sich die Stränge 22 der Teilabdeckung 20 an der
Unterseite 8 des Dichtbands 4 nicht mit den weiteren Strängen 32 des Abdeckmittels
30 auf der Oberseite 10 des Dichtbands 4 decken. Wie in Fig. 7 durch die senkrecht
zur Querrichtung Q verlaufenden, gestrichelten Linien angedeutet, sind die weiteren
Stränge 32 daher jeweils in Querrichtung Q zwischen zwei benachbarten Strängen 22
der Teilabdeckung 20 angeordnet. Zum Beispiel kann jeder weitere Strang 32 in Querrichtung
Q mittig zwischen zwei ersten Strängen 26 angeordnet sein.
[0080] Die Stränge 22, 32 an der Unterseite 8 bzw. der Oberseite 10 können hinsichtlich
ihres Materials, ihrer Form und Dimensionen sowie ihrer Ausrichtung gleich ausgebildet
sein oder sich in einem oder in mehreren dieser Aspekte unterscheiden.
[0081] Um eine gute Anpassung der Oberseite 10 des Dichtbands 4 an ein Oberflächenprofil
einer Gebäudemauer zu ermöglichen, sind die Durchtrittsöffnungen 34 für den Weichschaumstoff
vorgesehen. Vorzugsweise bedeckt das Abdeckmittel 30 daher nur zwischen 5 und 98 %
der Fläche der Oberseite 10 des Dichtbands 4.
[0082] Anstelle der weiteren Stränge 32 kann das Abdeckmittel 30 auch als Beflockung aus
am Weichschaumstoff anhaftenden Partikeln ausgebildet sein. Die Partikel können selbst
so weich bzw. flexibel sein, dass sie eine gute Anpassung der Oberseite 10 des Dichtbands
4 an das Oberflächenprofil der Gebäudemauer ermöglichen. Es ist dann möglich, auch
große Teile der Oberseite 10 des Dichtbands 4 mit dem Abdeckmittel 30 zu bedecken,
zum Beispiel auch die gesamte Oberseite 10 durch die Partikel zu bilden. Es kann aber
ausreichen, die Durchtrittsöffnungen 34 für den Weichschaumstoff des Grundkörpers
6 so zu dimensionieren, dass eine zufriedenstellende Anlage und Anpassung der Oberseite
im Bereich der Durchtrittsöffnungen 34 erreicht wird.
[0083] Es existieren vielfältige Möglichkeiten der Kombination und Abwandlung der einzelnen
Ausführungsformen. Alle derartigen Kombinationen sollen hiermit offenbart sein, solange
sie unter die beigefügten Ansprüche fallen.
1. Dichtbandrolle (2) mit einem Dichtband (4), das in radial aufeinanderfolgenden Windungen
aufgewickelt ist, die durch Abwickeln wieder voneinander lösbar sind,
wobei das Dichtband (4) einen Grundkörper (6) aus einem nach Kompression rückstellfähigen
Weichschaumstoff aufweist,
wobei das Dichtband (4) eine Unterseite (8), eine Oberseite (10) und zwei die Oberseite
(10) und Unterseite (8) verbindende Seitenflanken (12) aufweist, wobei in der Dichtbandrolle
(2) die Unterseite (8) einer Windung benachbart zur Oberseite (10) der nachfolgenden
Windung angeordnet ist und die Seitenflanken (12) an den Stirnseiten der Dichtbandrolle
(2) angeordnet sind,
wobei an der Unterseite (8) des Dichtbands (4) eine Selbstklebeschicht (18) angeordnet
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Selbstklebeschicht (18) eine Teilabdeckung (20) aufweist, die aus in einem Muster
angeordneten Strängen (22) gebildet ist, wobei zwischen den Strängen (22) Durchtrittsöffnungen
(24) für nicht bedeckte Bereiche der Selbstklebeschicht (18) vorgesehen sind.
2. Dichtbandrolle (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Stränge (22) der Teilabdeckung (20) in einer Haupterstreckungsrichtung
(L) des Dichtbands (4) verlaufen.
3. Dichtbandrolle (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige der Stränge (22) der Teilabdeckung (20) schräg oder senkrecht zu
einer Haupterstreckungsrichtung (L) des Dichtbands (4) verlaufen.
4. Dichtbandrolle (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (8) des Dichtbands (4) innerhalb einer Windung radial weiter außen
liegt als die Oberseite (10) des Dichtbands (4) derselben Windung.
5. Dichtbandrolle (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterseite (8) des Dichtbands (4) innerhalb einer Windung radial weiter innen
liegt als die Oberseite (10) des Dichtbands (4) derselben Windung.
6. Dichtbandrolle (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stränge (22) eine Breite von 0,01 bis 3 mm, bevorzugt von 0,1 bis 2 mm, mehr
bevorzugt von 0,5 bis 2 mm aufweisen.
7. Dichtbandrolle (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stränge (22) zusammen zwischen 1 und 50 % der Fläche der Selbstklebeschicht (18),
bevorzugt zwischen 2 und 30 % der Fläche der Selbstklebeschicht (18), mehr bevorzugt
zwischen 3 und 20 % der Fläche der Selbstklebeschicht (18) abdecken.
8. Dichtbandrolle (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stränge (22) aus einem Material gebildet sind, das Zellwolle, Polyester oder
Glasfaser aufweist.
9. Dichtbandrolle (2) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die Stränge (22) als auch die nicht bedeckten Bereiche der Selbstklebeschicht
(18) einer Windung an einer benachbarten Windung des Dichtbands (4) anliegen.
10. Dichtbandrolle (2) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stränge (22) und die nicht bedeckten Bereiche der Selbstklebeschicht (18) einer
Windung direkt am Grundkörper (6) der benachbarten Windung anliegen.
11. Dichtbandrolle (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass an der Oberseite (10) des Dichtbands (4) ein Abdeckmittel (30) angeordnet ist, das
den Grundkörper (6) zumindest teilweise bedeckt.
12. Dichtbandrolle (2) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckmittel (30) weitere Stränge (32) aufweist, die in einem Muster angeordnet
sind, wobei zwischen den weiteren Strängen (32) Durchtrittsöffnungen (34) für den
Weichschaumstoff vorgesehen sind.
13. Dichtbandrolle (2) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckmittel (30) als Beflockung aus am Weichschaumstoff anhaftenden Partikeln,
bevorzugt aus Silikon oder Kunststoffgranulat, ausgebildet ist, und die Partikel bevorzugt
eine Größe von zwischen 0,01 und 1 mm aufweisen.
14. Dichtbandrolle (2) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdeckmittel (30) insgesamt zwischen 5 und 98 % einer Fläche der Oberseite (10)
des Dichtbands (4) bedeckt.
15. Dichtbandrolle (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen jeweils zwei benachbarten Windungen ein durchgängiger Trennstreifen eingelegt
ist, der an einer Seite lose oder lösbar an der Oberseite (10) der einen Windung des
Dichtbands (4) anliegt und an der gegenüberliegenden Seite an den Strängen (22) der
Teilabdeckung (20) und den nicht bedeckten Bereichen der Selbstklebeschicht (18) der
angrenzenden Windung des Dichtbands (4) anliegt, wobei der Trennstreifen an den nicht
bedeckten Bereichen der Selbstklebeschicht (18) lösbar haftet.