[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung für eine Zugriffssicherung auf eine außerhalb
eines Tresors einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen angeordneten Baueinheit.
[0002] Bei bekannten Vorrichtungen zur Handhabung von Wertscheinen hat eine Bedienperson
bei ordnungsgemäßem Gebrauch der Vorrichtung Zugang zu äußeren Baueinheiten der Vorrichtung,
zum Beispiel einem Ein- und Ausgabefach zum ein- und ausgeben von Wertscheinen, und
keinen Zugriff auf innenliegende, durch Gehäusetür und Gehäusedeckel versperrte, Baueinheiten
der Vorrichtung. Servicepersonal der Bank oder des Betreibers der Vorrichtung hingegen
hat Zugang und Zugriff auf innenliegende Baueinheiten der Vorrichtung, insbesondere
Zugriff auf Baueinheiten im Inneren eines Kopfmoduls der Vorrichtung, zum Beispiel
einen Zwischenspeicher, aber nicht Zugriff auf das Innere eines Tresors der Vorrichtung.
Damit sind die Wertscheine im Inneren des Tresors der Vorrichtung vor einem unerlaubten
Entwenden durch das Servicepersonal geschützt.
[0003] Dennoch hat das Servicepersonal Zugriff auf den außerhalb des Tresors in einem Kopfmodul
angeordneten Zwischenspeicher in dem Wertscheine außerhalb des Tresors zwischengespeichert
werden. Bei einer Manipulation der Vorrichtung durch das Servicepersonal kann das
Servicepersonal auch ohne Zugriff auf das Innere des Tresors Wertscheine aus dem Zwischenspeicher
der Vorrichtung unerlaubt entwenden. Weiterhin ist es nicht möglich, das unerlaubte
Entwenden von Wertscheinen aus dem Zwischenspeicher zeitnah festzustellen, da der
uneingeschränkte Zugriff auf Baueinheiten im Kopfmodul der Vorrichtung nicht dokumentiert
werden kann.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung eine Anordnung für eine Zugriffssicherung auf eine außerhalb
eines Tresors einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen angeordneten Baueinheit
anzugeben.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Eine Anordnung für eine Zugriffssicherung auf eine außerhalb eines Tresors einer
Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen angeordneten Baueinheit umfasst ein an
einer Tür des Tresors befestigtes Sicherungselement und einen Indikator, zum Dokumentieren
einer Manipulation des mit der Tresortür verbundenen Sicherungselements, wobei das
Sicherungselement einen Zugriff auf die Baueinheit bei geschlossener Tresortür einschränkt
und bei geöffneter Tresortür den Zugriff nicht einschränkt. Dadurch wird erreicht,
dass die Baueinheit vor unerlaubtem uneingeschränktem Zugriff und Manipulation durch
eine Serviceperson geschützt ist. Insbesondere werden die Wertscheine geschützt, die
die Baueinheit verarbeitet und in einem Zwischenspeicher zwischenspeichert. Bevorzugt
kann der Zwischenspeicher eingezahlte und/oder auszuzahlende Wertscheine zwischenspeichern,
insbesondere kann der Zwischenspeicher für die Auszahlung nicht geeignete Wertscheine
und/oder eingezahlte von einer Leseeinheit als nicht echt identifizierte Wertscheine
und/oder aus einem Ausgabefach nicht entnommene Wertscheine zwischenspeichern.
[0007] Die Anordnung umfasst einen Indikator, der die Manipulation des Sicherungselements
dokumentiert und anzeigt ob das Sicherungselement manipuliert wurde. Insbesondere
dokumentiert der Indikator ein Lösen oder Wegbiegen eines Teils des Sicherungselements
oder des ganzen Sicherungselements von der Tresortür.
[0008] Vorteilhaft ist es, wenn die Baueinheit Wertscheine verarbeitet und Wertscheine von
und/oder zu dem Tresor transportiert, und wenn die Baueinheit Wertscheine in einem
Wertscheinzwischenspeicher zwischenspeichert. Weiterhin kann die Baueinheit oberhalb
des Tresors angeordnet sein, vorzugsweise in einem Kopfmodul der Vorrichtung. Dadurch
kann die Vorrichtung Wertscheine schneller ausgeben und/oder annehmen, sowie nicht
als echt identifizierte Wertscheine und/oder von einer Bedienperson nicht entnommene
Wertscheine speichern.
[0009] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Sicherungselement an die Tresortür geschweißt,
geschraubt und/oder geklebt ist. Dadurch ist das Sicherungselement starr mit der Tresortür
verbunden und schützt bei geschlossener Tresortür dauerhaft die Baueinheit der Vorrichtung.
[0010] Vorteilhaft ist es, wenn die Tresortür so angeordnet ist, dass die Tresortür mit
dem Sicherungselement in einem geöffneten Zustand den Zugriff auf die Baueinheit nicht
einschränkt, insbesondere ein Herausziehen der Baueinheit aus der Vorrichtung ermöglicht.
Dadurch ist bei Zugriff zum Inneren des Tresors auch Zugriff zur Baueinheit gewährleistet.
[0011] Der Indikator zeigt die Manipulation des Sicherungselements an und kann beispielsweise
ein Siegeletikett sein, das auf das Sicherungselement und die Tresortür geklebt wird.
Bei einer Manipulation des Sicherungselements kann das Siegeletikett beschädigt, zerstört
und/oder entfernt werden, wodurch die Manipulation dokumentiert wird. Weiterhin kann
der Indikator eine Plombe sein, die, wie das Siegeletikett, mit dem Sicherungselement
und der Tresortür verbunden ist und bei Beschädigung, Zerstörung und/oder Entfernen
eine Manipulation dokumentiert.
[0012] Alternativ oder zusätzlich kann der Indikator ein elektronisches Siegel sein. Das
elektronische Siegel kann einen Sensor zum Detektieren einer Manipulation des Sicherungselements
umfassen, insbesondere einen Überwachungsschalter. Eine Anzeigeeinheit des elektronischen
Siegels zeigt Informationen über die Manipulation des Sicherungselements an, insbesondere
Änderungen eines Schaltzustands eines Sensors oder des Überwachungsschalters. Das
elektronische Siegel kann weiterhin mit einer zentralen Steuereinheit und/oder Anzeigeeinheit
verbunden sein, insbesondere einer Alarmanlage, die die Manipulation des Sicherungselements
unverzögert meldet und daraufhin die Überprüfung des auslösenden Sicherungselements
veranlasst.
[0013] Vorteilhaft ist es, wenn das Sicherungselement eine Sollbruchstelle hat. Bei einer
vorbestimmten Kraft auf das Sicherungselement wird dann ein Teil des Sicherungselements
von der Tresortür getrennt. Weiterhin kann die Sollbruchstelle zwischen dem Sicherungselement
und der Tresortür angeordnet sein, sodass bei einer vorbestimmten Kraft auf das Sicherungselement
das Sicherungselement von der Tresortür getrennt wird. Außerdem kann die durchtrennte
Sollbruchstelle als Indikator einer Manipulation des Sicherungselements dienen. Durch
die Sollbruchstelle wird verhindert, dass bei einer gewaltsamen Manipulation des Sicherungselements,
um an die Baueinheit zu gelangen, andere Einheiten der Vorrichtung beschädigt oder
zerstört werden.
[0014] Bei einer vorteilhaften Ausführung der Anordnung hat das Sicherungselement einen
ersten Teil, der bei geschlossener Tresortür unterhalb der Baueinheit angeordnet ist
und einen zweiten Teil, der bei geschlossener Tresortür senkrecht vor der Baueinheit
angeordnet ist, wobei der erste Teil ein Wegbiegen des Sicherungselements von der
Baueinheit und der Tresortür einschränkt und der zweite Teil den Zugriff auf die Baueinheit
einschränkt, insbesondere ein Herausziehen der Baueinheit aus der Vorrichtung verhindert.
Dadurch wird die Manipulation des Sicherungselements erschwert und die Sicherheit
des Sicherungselements erhöht.
[0015] Vorteilhaft ist die Minimierung des Abstands der oberhalb des Tresors angeordneten
Baueinheit von dem Tresor auf einen Wert im Bereich von zwei bis fünf Mal, vorzugsweise
zwei bis drei Mal, der Materialstärke des Sicherungselements hat, insbesondere der
Materialstärke des ersten Teils des Sicherungselements. Hierdurch wird ein Wegbiegen
des Sicherungselements erschwert oder verhindert.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, welche
in Verbindung mit den beigefügten Figuren Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0017] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen
in einem ersten Betriebszustand gemäß einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen nach
Figur 1 in einem zweiten Betriebszustand,
- Fig. 3
- eine schematische Vorderansicht der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen nach
den vorhergehenden Figuren in einem dritten Betriebszustand,
- Fig. 4
- eine schematische Vorderansicht der Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen nach
den vorhergehenden Figuren in dem zweiten Betriebszustand, und
- Fig. 5
- eine Detailansicht einer Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen gemäß einer zweiten
Ausführungsform.
[0018] In Figur 1 ist eine schematische Seitenansicht einer Vorrichtung 100 zur Handhabung
von Wertscheinen in einem ersten Betriebszustand gemäß einer ersten Ausführungsform
gezeigt. Die Vorrichtung 100 dient sowohl der Einzahlung von Wertscheinen durch eine
Bedienperson als auch der Auszahlung von Wertscheinen an eine Bedienperson und wird
auch als Recyclinggeldautomat bezeichnet. Alternativ kann die Vorrichtung 100 auch
ausschließlich der Auszahlung von Wertscheinen oder der Einzahlung von Wertscheinen
dienen. Des Weiteren kann die Vorrichtung 100 eine Vorrichtung zur Handhabung von
Wertscheinen sein, insbesondere ein automatisches Kassensystem oder eine sogenannte
automatische Tresorkasse.
[0019] Die Vorrichtung 100 umfasst einen Tresor 10, in dem vier Geldkassetten 12a bis 12d
angeordnet sind und der die Geldkassetten 12a bis 12d vor einem unautorisierten Zugriff,
insbesondere vor Diebstahl und vor Manipulationsversuchen, schützt. Der Tresor 10
hat eine Tresortür 34, die über eine Schließeinheit 36 geöffnet und verschlossen werden
kann. Die Geldkassetten 12a bis 12d sind im Tresor 10 jeweils in einem Aufnahmefach
42a bis 42d angeordnet.
[0020] Weiterhin hat die Vorrichtung 100 eine vordere Gehäuseklappe 15 und eine vordere
Gehäusetür 18. Die Gehäuseklappe 15 ist über ein Scharnier 17 am übrigen Gehäuse der
Vorrichtung 100 angelenkt und kann über dieses Scharnier 17 nach oben verschwenkt
werden, um einen Zugriff auf Baueinheiten 26, 28, 30, 40 in einem oberhalb des Tresors
10 angeordneten Kopfmodul 11 der Vorrichtung 100 zu ermöglichen. Bei geschlossener
Tresortür 34, Gehäusetür 18 und Gehäuseklappe 15, wie in Figur 1 dargestellt, befindet
sich die Vorrichtung 100 in dem ersten Betriebszustand.
[0021] Die Geldkassetten 12a bis 12d dienen zur Aufbewahrung und zum Transport von Wertscheinen,
wie Banknoten und/oder Schecks. Die Wertscheine sind in den Geldkassetten 12a bis
12d in Form eines Stapels abgelegt. Einer dieser Stapel ist in der ersten Geldkassette
12a beispielsweise angedeutet. Einer der Wertscheine dieses Wertscheinstapels ist
beispielsweise mit dem Bezugszeichen 13 bezeichnet. In der in Figur 1 gezeigten Betriebsposition
der Geldkassetten 12a bis 12d sind die Wertscheine 13 in den Geldkassetten 12a bis
12d auf einer ihrer Kanten, vorzugsweise auf einer ihrer Längskanten, stehend angeordnet.
[0022] Jede Geldkassette 12a bis 12d hat jeweils eine Öffnung zum Zuführen von Wertscheinen
13 und zur Entnahme von Wertscheinen 13. Vor der Öffnung einer Geldkassette 12a bis
12d ist jeweils eine Vereinzelungs- und Stapeleinheit 14a bis 14d angeordnet, mit
deren Hilfe zum einen Wertscheine 13 den Geldkassetten 12a bis 12d zugeführt werden
können und zum anderen in den Geldkassetten 12a bis 12d aufbewahrte Wertscheine 13
von den in die Geldkassetten 12a bis 12d jeweils aufgenommenen Wertscheinstapel jeweils
vereinzelt und der Geldkassette 12a bis 12d entnommen werden können. Vor jeder Vereinzelungs-
und Stapeleinheit 14a bis 14d ist jeweils eine Weiche 16a bis 16d angeordnet, mit
deren Hilfe einer den Geldkassetten 12a bis 12d zuzuführender Wertschein 13 aus dem
Transportpfad 19 abgezweigt und derjenigen Vereinzelungs- und Stapeleinheit 14a bis
14d zugeführt wird, die vor derjenigen Geldkassette 12a bis 12d angeordnet ist, in
die der Wertschein 13 transportiert werden soll.
[0023] Ebenso dienen die Weichen 16a bis 16d dem Transport von den Geldkassetten 12a bis
12d entnommenen Wertscheinen 13 zum Transportpfad 19. Der Tresor 10 hat ferner eine
Öffnung 20, durch die entlang des Transportpfads 19 transportierte Wertscheine 13
in den Tresor 10 hinein bzw. aus dem Tresor 10 heraus transportierbar sind.
[0024] Ferner umfasst die Vorrichtung 100 ein Ein- und Ausgabefach 22 über das einzuzahlende
Wertscheine 13 von einer Bedienperson in die Vorrichtung 100 eingegeben und auszuzahlende
Wertscheine 13 an eine Bedienperson herausgegeben werden können. Bei einem reinen
Auszahlungsgeldautomaten erfolgt über das Ein- und Ausgabefach 22 lediglich die Auszahlung
von Wertscheinen 13, bei einem reinen Einzahlungsgeldautomaten erfolgt über das Ein-
und Ausgabefach 22 lediglich die Einzahlung von Wertscheinen 13. Die Wertscheine 13
sind mit Hilfe einer vorzugweise mehrere Transportelemente umfassenden ersten Transporteinheit
24 zwischen dem Ein- und Ausgabefach 22 und einer Leseeinheit 26 transportierbar.
[0025] Der Transport von Wertscheinen 13 entlang des Transportpfads 19 von der Leseeinheit
26 zu den Geldkassetten 12a bis 12d bzw. von den Geldkassetten 12a bis 12d zu der
Leseeinheit 26 erfolgt mit Hilfe einer vorzugsweise mehrere Transportelemente umfassenden
zweiten Transporteinheit. Die über das Ein- und Ausgabefach 22 eingezahlten Wertscheine
13 werden vereinzelt und mit Hilfe der ersten Transporteinheit 24 einzeln der Leseeinheit
26 zugeführt, mit deren Hilfe die Echtheit der eingezahlten Wertscheine 13 und/oder
der Nominalwert und/oder die Seriennummer jedes eingezahlten Wertscheins 13 ermittelt
werden.
[0026] Durch die geschlossene Gehäusetür 18 und die geschlossene Gehäuseklappe 15 hat eine
Bedienperson keinen Zugriff auf innenliegenden Baueinheiten der Vorrichtung 100, insbesondere
nicht auf den Tresor 10 oder andere Baueinheiten 26, 28, 30, 40 des Kopfmoduls 11
der Vorrichtung 100. Die oberhalb des Tresors 10 im Kopfmodul 11 angeordnete Baueinheit
40 umfasst insbesondere die Leseeinheit 26, die Steuereinheit 28 und den Zwischenspeicher
30.
[0027] Der Zwischenspeicher 30 kann eingezahlte und/oder auszuzahlende Wertscheine 13 zwischenspeichern,
insbesondere kann der Zwischenspeicher 30 für die Auszahlung nicht geeignete Wertscheine
13 und/oder eingezahlte von der Leseeinheit 26 als nicht echt identifizierte Wertscheine
13 oder von einer Bedienperson nicht entnommene Wertscheine 13 zwischenspeichern.
Bei dem Zwischenspeicher 30 handelt es sich insbesondere um einen Rollenspeicher oder
eine endlose Transportstrecke.
[0028] Im Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 100 ist ein Sicherungselement 44 in einem
unteren Bereich des Sicherungselements 44 starr mit der Tresortür 34 verbunden. Das
Sicherungselement 44 kann an die Tresortür 34 geschweißt, geschraubt und/oder geklebt
sein. Ein oberer Teil des Sicherungselements 44 ragt über die Tresortür 34 nach oben
hinaus und schränkt dadurch den Zugriff auf die Baueinheit 40 bei geschlossener Tresortür
34 ein. Außerdem ist das Sicherungselement 44 im oberen Teil so geformt, dass es ausgehend
von der Tresortür 34 zuerst waagerecht zur Baueinheit 40 hingebogen ist und anschließend
vor der Baueinheit 40 senkrecht nach oben gebogen ist. Das Sicherungselement 44 ist
aus Metall, Plastik oder einem Verbundwerkstoff hergestellt. Alternativ ist es möglich
ein aus anderen formstabilen Werkstoffen hergestelltes und/oder anders geformtes Sicherungselement
44 zu verwenden.
[0029] Figur 2 zeigt eine schematische Seitendarstellung der Vorrichtung 100 nach Figur
1 in einem zweiten Betriebszustand. Die Vorrichtung 100 hat dabei eine geöffnete Gehäusetür
18 und eine geöffnete Gehäuseklappe 15, sowie eine geöffnete Tresortür 34. Im zweiten
Betriebszustand ist die Baueinheit 40 nach vorne in Pfeilrichtung P10 herausziehbar,
da das Sicherungselement 44 bei geöffneter Tresortür 34 das Herausziehen nicht mehr
blockiert, d.h. nicht mehr einschränkt. Damit hat eine Person, die Zugriff zum Inneren
des Tresors 10 hat auch Zugriff auf die Baueinheit 40. In einem herausgezogenen Zustand
kann die Baueinheit 40 dann beispielsweise gewartet werden.
[0030] Figur 3 zeigt eine schematische Vorderansicht der Vorrichtung 100 nach den vorhergehenden
Figuren in einem dritten Betriebszustand mit geöffneter Gehäuseklappe 15, geöffneter
Gehäusetür 18 und geschlossener Tresortür 34. Wie auch im ersten Betriebszustand in
Figur 1, ist damit ein Bewegen der Baueinheit 40, insbesondere ein Herausziehen, durch
das Sicherungselement 44 blockiert und damit ein Zugriff auf die Baueinheit 40 eingeschränkt.
Besonders der Zugriff auf Wertscheine 13, die in dem Zwischenspeicher 30 der Baueinheit
40 gespeichert sind, ist dadurch nicht möglich.
[0031] Figur 4 zeigt eine schematische Vorderansicht 100 nach den vorhergehenden Figuren
mit geöffneter Gehäuseklappe 15, geöffneter Gehäusetür 18 und geöffneter Tresortür
34 und entspricht damit dem zweiten Betriebszustand wie in Figur 2 gezeigt. Da hier
das Sicherungselement 44 das Bewegen der Baueinheit 40 nicht blockiert, ist der Zugriff
auf die Baueinheit 40 nicht eingeschränkt. Die Baueinheit 40 kann aus der Vorrichtung
100 herausgezogen werden und dann beispielsweise gewartet werden.
[0032] Weiterhin ist es vorgesehen das Sicherungselement 44 mit einer Sollbruchstelle herzustellen,
sodass sich ein Teil des Sicherungselements 44 bei einer vorbestimmten Kraft auf das
Sicherungselement 44 von der Tresortür 34 löst. Alternativ ist es möglich eine Sollbruchstelle
in der Verbindung zwischen Sicherungselement 44 und Tresortür 34 vorzusehen, sodass
sich das Sicherungselement 44 bei einer vorbestimmten Kraft auf das Sicherungselement
44 von der Tresortür 34 löst.
[0033] In allen Ausführungsformen ist ein Indikator zum dokumentieren einer Manipulation
vorgesehen, in Figuren 1 bis 4 wird kein Indikator gezeigt. Der Indikator erlaubt
es im Falle einer Manipulation des Sicherungselements 44 und/oder einer Zerstörung
des Sicherungselements 44 diese Manipulation und/oder Zerstörung nachweisen zu können.
Der Indikator kann die Sollbruchstelle, ein Siegeletikett, eine Plombe und/oder ein
elektronisches Siegel sein.
[0034] Ein Siegeletikett ist beispielsweise ein Aufkleber, der auf dem Sicherungselement
44 und der Tresortür 34 zum Beispiel durch Kleben angebracht ist und der bei einer
Manipulation des Sicherungselements 44, zum Beispiel ein Wegbiegen, Entfernen und/oder
Zerstören des Sicherungselements 44, durchtrennt, zerstört und/oder entfernt wird.
Das Durchtrennen und/oder Zerstören des Siegeletiketts ist irreversibel und klar erkennbar
und damit wird die Manipulation des Sicherungselements 44 dokumentiert. Bei einem
Entfernen des Siegeletiketts wird das Siegeletikett zerstört und durch das Fehlen
des Siegeletiketts ist eine Manipulation des Sicherungselements 44 dokumentiert. Siegeletiketten
werden auch als Klebesiegel oder Sicherheitsklebeband bezeichnet.
[0035] Alternativ kann der Indikator eine Plombe sein, die mit dem Sicherungselement 44
und der Tresortür 34 verbunden ist. Wie bei dem Siegeletikett wird durch ein irreversibles
Durchtrennen, Zerstören und/oder Entfernen der Plombe eine Manipulation des Sicherungselements
44 dokumentiert. Weiterhin kann der Indikator ein elektronisches Siegel sein. Das
elektronische Siegel hat einen Sensor zum Detektieren einer Manipulation des Sicherungselements
44, beispielsweise mit Hilfe eines Überwachungskontakts. Eine Änderung eines Schaltzustands
des Überwachungskontakts wird durch eine Manipulation des Sicherungselements 44, beispielsweise
durch ein Wegbiegen, Entfernen und/oder Zerstören des Sicherungselements 44, hervorgerufen.
Diese Änderung des Schaltzustands wird dann mit Hilfe einer Anzeigeeinheit angezeigt
und die Manipulation des Sicherungselements 44 dokumentiert.
[0036] Das elektronische Siegel kann weiterhin mit einer zentralen Steuereinheit und/oder
Anzeigeeinheit verbunden sein, insbesondere einer Alarmanlage, die die Manipulation
des Sicherungselements unverzögert meldet und daraufhin die Überprüfung des auslösenden
Sicherungselements veranlasst.
[0037] In allen Ausführungsformen ist es vorgesehen, dass nur bei einer Manipulation des
Sicherungselements 44 der Indikator, insbesondere eine Plombe oder ein Siegeletikett,
irreversibel zerstört wird und damit eine Manipulation dokumentiert. Bei ordnungsgemäßem
Betrieb der Vorrichtung 100 wird das Siegeletikett oder die Plombe nicht zerstört
oder der Schaltzustand des elektronischen Siegels geändert.
[0038] Figur 5 zeigt eine Detailansicht eines Ausschnitts einer Vorrichtung 200 zur Handhabung
von Wertscheinen gemäß einer zweiten Ausführungsform. Elemente mit gleichem Aufbau
und/oder gleicher Funktion haben dieselben Bezugszeichen. In der dargestellten Ansicht
sind die Gehäusetür 18 und die Gehäuseklappe 15 der Vorrichtung 200 geöffnet und die
Tresortür 34 ist geschlossen. Bei der Vorrichtung 200 ist das Sicherungselement 45
derart geformt, dass es mindestens einen ersten Teil 46a und 46b hat, der bei geschlossener
Tresortür 34 unterhalb der Baueinheit 40 angeordnet ist und mindestens einen zweiten
Teil 48a und 48b hat, der senkrecht vor einer Seite der Baueinheit 40 angeordnet ist,
wobei der erste Teil 46a und 46b ein Wegbiegen des Sicherungselements 45 von der Baueinheit
40 und der Tresortür 34 einschränkt und der zweite Teil 48a und 48b den Zugriff auf
die Baueinheit 40 einschränkt, insbesondere ein Herausziehen der Baueinheit 40 aus
der Vorrichtung 200 bei geschlossener Tresortür 34 verhindert. In Figur 5 hat das
Sicherungselement 45 jeweils zwei erste Teile 46a und 46b und zwei zweite Teile 48a
und 48b von denen je ein erster Teil 46a und 46b und je ein zweiter Teil 48a und 48b
links und rechts an einer Vorderseite der Baueinheit 40 angeordnet sind. Vorzugsweise
ist die Baueinheit 40 oberhalb des Tresors 10 so angeordnet, dass der Abstand zwischen
der Baueinheit 40 und dem Tresor 10 einen Wert im Bereich von zwei bis fünf Mal, vorzugsweise
zwei bis drei Mal, der Materialstärke des Sicherungselements 45 hat, insbesondere
der Materialstärke der ersten Teile 46a und 46b des Sicherungselements 45.
[0039] Bei geschlossener Tresortür 34 ist auch die Baueinheit 40 in einer hereingeschobenen
Position und kann mit Hilfe eines Verschlussmechanismus 50a und 50b in der hereingeschobenen
Position verriegelt werden. Bei geöffneter Tresortür 34 ist das Sicherungselement
45 zusammen mit der Tresortür 34 zur Seite geschwenkt und ermöglicht das Herausziehen
der Baueinheit 40 mit Hilfe von Auszugsschienen 52a und 52b.
[0040] Figur 5 zeigt weiterhin ein Scharnier 54 der Gehäusetür 18 mit Hilfe dessen die Gehäusetür
18 in einen geöffneten und/oder geschlossenen Zustand bewegt werden kann und einen
Teil der Verriegelung 56 der Gehäusetür 18 mit deren Hilfe die Gehäusetür in einem
geschlossenen Zustand verriegelt werden kann. Außerdem kann die Gehäuseklappe 15 in
einem geschlossenen Zustand mit Hilfe von Verriegelungsstiften 60a und 60b verriegelt
werden.
[0041] Die Vorrichtung 200 hat in Figur 5 außerdem einen Indikator zum Dokumentieren einer
Manipulation. Dieser Indikator ist in Figur 5 als Siegeletikett 58 ausgeführt. Alternativ
kann der Indikator als Plombe und/oder als elektronisches Siegel und/oder als Sollbruchstelle
ausgeführt sein.
[0042] Das Siegeletikett 58 ist so angebracht, dass ein Wegbiegen und/oder Entfernen des
Sicherungselements 45 von der Tresortür 34 das Siegeletikett 58 zerstört und damit
eine Manipulation des Sicherungselements 45 dokumentiert.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 100
- 1. Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen
- 200
- 2. Vorrichtung zur Handhabung von Wertscheinen
- 10
- Tresor
- 11
- Kopfmodul
- 12a-12d
- Geldkassette
- 13
- Wertschein
- 14a-14d
- Stapel-/ Vereinzelungseinheit
- 15
- Gehäuseklappe
- 16a-16d
- Weiche
- 17
- Gehäuseklappenscharnier
- 18
- Gehäusetür
- 19
- Transportpfad
- 20
- Öffnung im Tresor
- 22
- Ein-/ Ausgabefach
- 24
- Transporteinheit
- 26
- Leseeinheit
- 28
- Steuereinheit
- 30
- Zwischenspeicher
- 34
- Tresortür
- 36
- Schließeinheit
- 40
- Baueinheit
- 42a-42d
- Aufnahmefach
- 44
- Sicherungselement
- 45
- Sicherungselement der Vorrichtung 200
- 46a-46b
- Erster Teil des Sicherungselements
- 48a-48b
- Zweiter Teil des Sicherungselements
- 50a-50b
- Verriegelung der Baueinheit
- 52a-52b
- Auszugsschienen der Baueinheit
- 54
- Scharnier der Gehäusetür
- 56
- Verriegelung der Gehäusetür
- 58
- Siegeletikett
- 60a-60b
- Verriegelungsstift der Gehäuseklappe
- P10
- Bewegungsrichtung der Baueinheit
1. Anordnung für eine Zugriffssicherung auf eine außerhalb eines Tresors (10) einer Vorrichtung
(100) zur Handhabung von Wertscheinen angeordneten Baueinheit (40),
mit einem an einer Tür (34) des Tresors (10) befestigten Sicherungselement (44, 45),
wobei das Sicherungselement (44, 45) einen Zugriff auf die Baueinheit (40) bei geschlossener
Tresortür (34) einschränkt und bei geöffneter Tresortür (34) einen Zugriff nicht einschränkt,
und
mit einem Indikator, zum Dokumentieren einer Manipulation des mit der Tresortür (34)
verbundenen Sicherungselements (44, 45).
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit (40) Wertscheine (13) verarbeitet und Wertscheine (13) von und/oder
zu dem Tresor (10) transportiert, und dass die Baueinheit (40) Wertscheine (13) in
einem Wertscheinzwischenspeicher (30) zwischenspeichert.
3. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (44, 45) an die Tresortür (34) geschweißt, geschraubt und/oder
geklebt ist.
4. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator die Manipulation des Sicherungselements (44, 45) anzeigt.
5. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator ein Siegeletikett (58), eine Plombe und/oder ein elektronisches Siegel
ist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das elektronische Siegel einen Sensor zum Detektieren der Manipulation des Sicherungselements
(44, 45) hat.
7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor zum Detektieren der Manipulation ein Überwachungsschalter ist.
8. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das elektronische Siegel eine Anzeigeeinheit hat und die Anzeigeeinheit Informationen
über die Manipulation des Sicherungselements (44, 45) und/oder eine Änderung eines
Schaltzustands eines Sensors oder des Überwachungsschalters anzeigt.
9. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das elektronische Siegel mit einer zentrale Anzeigeeinheit verbunden ist, insbesondere
einer Alarmanlage, die die Manipulation des Sicherungselements (44, 45) und/oder eine
Änderung eines Schaltzustands eines Sensors oder des Überwachungsschalters anzeigt.
10. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tresortür (34) so angeordnet und ausgebildet ist, dass die Tresortür (34) mit
dem Sicherungselement (44, 45) in einem geöffneten Zustand den Zugriff auf die Baueinheit
(40) nicht einschränkt, insbesondere ein Herausziehen der Baueinheit (40) aus der
Vorrichtung (100) zur Handhabung von Wertscheinen ermöglicht.
11. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (44, 45) eine Sollbruchstelle hat, sodass ein Teil des Sicherungselements
(44, 45) bei einer vorbestimmten Kraft auf das Sicherungselement (44, 45) von der
Tresortür (34) getrennt wird und dass die durchtrennte Sollbruchstelle als Indikator
einer Manipulation des Sicherungselements (44, 45) dient.
12. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (44, 45) einen ersten Teil (46a, 46b) hat, der bei geschlossener
Tresortür (34) unterhalb der Baueinheit (40) angeordnet ist und einen zweiten Teil
(48a, 48b) hat, der bei geschlossener Tresortür (34) senkrecht vor der Baueinheit
(40) angeordnet ist, wobei der erste Teil (46a, 46b) ein Wegbiegen des Sicherungselements
(44, 45) von der Baueinheit (40) und der Tresortür (34) einschränkt und der zweite
Teil (48a, 48b) den Zugriff auf die Baueinheit (40) einschränkt, insbesondere ein
Herausziehen der Baueinheit (40) aus der Vorrichtung (100) zur Handhabung von Wertscheinen
verhindert.
13. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator derart ausgebildet und angeordnet ist, dass er durch eine Manipulation
des Sicherungselements (44, 45) zerstört oder beschädigt wird und dadurch die Manipulation
erkennbar ist.
14. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit (40) oberhalb des Tresors (10) angeordnet ist, vorzugsweise in einem
Kopfmodul (11) der Vorrichtung (100) zur Handhabung von Wertscheinen.
15. Anordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Indikator derart ausgebildet und angeordnet ist, dass er ein Lösen oder Wegbiegen
eines Teils des Sicherungselements (44, 45) oder des ganzen Sicherungselements (44,
45) von der Tresortür (34) anzeigt.