[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Direktstecksystem für die Verbindung eines
Steckverbinders mit einer Leiterplatte. Die Leiterplatte weist wenigstens ein Kontaktfeld
und der Steckverbinder wenigstens ein Kontaktelement und ein Gehäuse auf, wobei das
Kontaktelement des Steckverbinders zur eingriffslosen Kontaktierung mit dem Kontaktfeld
der Leiterplatte vorgesehen ist.
Stand der Technik
[0002] Steckverbinder zum Trennen und Verbinden von elektrischen Leitungen sind seit langem
bekannt. Im Zusammenhang mit Leiterplatten werden vielfach direkte Steckverbinder
eingesetzt, die direkt an Kontaktbereichen der Leiterplatte kontaktieren.
[0003] Beispielsweise werden sogenannte EdgeCard-Steckverbindungen als Direktstecksysteme
verwendet, wobei die Steckverbinder an einer Kante der Leiterplatten angebracht werden.
So beschreibt die
DE 20 2010 016 927 U1 die Anordnung eines Steckverbinders an einer Leiterplatte, wobei der Steckverbinder
auf einen Steckbereich an einer Kante der Leiterplatte mit einer entsprechenden Kontaktzone
aufgesteckt wird. Mit einem den Steckverbinder überfangenden Sicherungselement wird
die Anordnung fixiert.
[0004] Bei einer Anordnung eines Steckverbinders auf der Fläche einer Leiterplatte kontaktieren
die Kontaktelemente des Steckverbinders in der Regel über entsprechende Kontaktlöcher
in der Leiterplatte die Leiterbahnen der Leiterplatte. Die Fixierung des Steckverbinders
auf der Leiterplatte erfolgt beispielsweise mit einer Einpresstechnik. Aus der
EP 3 518 345 A1 ist ein Steckverbinder zur Anbringung an einer Leiterplatte bekannt, wobei der Steckverbinder
mit einer Primärsicherung in Form von Rastarmen ausgestattet ist, die in Ausnehmungen
der Leiterplatte eingreifen. Zusätzlich ist ein montierbarer Raststift als Sekundärsicherung
vorgesehen, der durch Drehen entriegelt werden kann. Die Kontaktierung der Steckkontakte
bzw. Kontaktelemente des Steckverbinders selbst erfolgt bei solchen Direktsteckverbindungen
in entsprechenden Leiterplattenbohrungen.
[0005] Die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Steckverbindungen tendieren zu immer kleiner
werdenden Steckverbindern. Die Leiterplatten müssen dieser Miniaturisierung entsprechend
folgen. Insofern müssen die Bohrungen und Durchbrüche, die auf einer Leiterplatte
im Hinblick auf die Fixierung und Kontaktierung eines Steckverbinders erforderlich
sind, entsprechend kleiner werden. Dementsprechend müssen auch die Durchmesser der
Bohr- und Fräswerkzeuge an diese benötigten Geometrien der Leiterplatte angepasst
werden. Im Hinblick auf eine wirtschaftliche Fertigung von Leiterplatten ist es in
der Regel üblich, mehrere Rohlinge für Leiterplatten zu stapeln und in einem gemeinsamen
Vorgang mechanisch zu bearbeiten. Allerdings haben eine Miniaturisierung der Bauteile
und die an diese kleineren Geometrien angepassten geringeren Durchmesser der beteiligten
Bohr- und Fräswerkzeuge zur Folge, dass diese Bohr- und Fräswerkzeuge mechanisch weniger
belastbar sind. Insofern können nicht mehr so viele Rohlinge gleichzeitig bearbeitet
werden, wie es bei größeren Bauteilen der Fall ist.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Direktstecksystem zur Verfügung zu
stellen, das diese Probleme, die mit einer Miniaturisierung von Steckverbindern einhergehen,
löst. Diese Aufgabe wird durch ein Direktstecksystem und seine Elemente gelöst, wie
es Gegenstand der unabhängigen Ansprüche ist. Bevorzugte Ausgestaltungen dieses Direktstecksystems
und seiner Elemente ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Offenbarung der Erfindung
[0007] Das erfindungsgemäße Direktstecksystem ist für die Verbindung eines Steckverbinders
mit einer Leiterplatte vorgesehen, wobei die Leiterplatte wenigstens ein Kontaktfeld
und der Steckverbinder wenigstens ein Kontaktelement aufweist. Der Steckverbinder
weist ein Gehäuse auf. Das wenigstens eine Kontaktelement des Steckverbinders ist
in an sich bekannter Weise zur Anbindung von Anschlussleitungen (Leitern) an die Leiterplatte
vorgesehen. Das Kontaktelement oder die Kontaktelemente des Steckverbinders sind zur
eingriffslosen Kontaktierung mit dem wenigstens einen Kontaktfeld der Leiterplatte
vorgesehen. Mit "eingriffslos" in diesem Zusammenhang ist gemeint, dass die Kontaktelemente
nicht in Bohrungen der Leiterplatte kontaktieren, sondern direkt mit dem Kontaktfeld
auf der Oberfläche der Leiterplatte in Kontakt treten. Das vorgeschlagene Direktstecksystem
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterplatte mit einem Rastrahmen zur rastenden
Aufnahme des Steckverbinders ausgestattet ist. Das erfindungsgemäße Direktstecksystem
umfasst also einen Steckverbinder und eine mit einem Rastrahmen versehene Leiterplatte.
Der wesentliche Vorteil dieser Erfindung liegt darin, dass keine Bohrungen oder sonstig
gestalteten Öffnungen oder Durchbrüche in der Leiterplatte erforderlich sind, um den
Steckverbinder auf der Leiterplatte zu kontaktieren und zu befestigen. Vielmehr ist
es durch den erfindungsgemäß vorgesehenen Rastrahmen auf der Leiterplatte möglich,
dass das Gehäuse des Steckverbinders mit Hilfe des Rastrahmens sicher und korrekt
auf der Leiterplatte positioniert und fixiert werden kann. Somit kann der Steckverbinder
auf der Fläche der Leiterplatte montiert werden, ohne dass es eines Eingriffs in die
Leiterplatte bedarf. Zudem kann die Montage werkzeuglos erfolgen.
[0008] Das vorgeschlagene Direktstecksystem bietet weiterhin auch besondere Vorteile im
Zusammenhang mit dem Einsatz eines Steckverbinders auf Metallkernleiterplatten. Metallkernleiterplatten
werden insbesondere dann eingesetzt, wenn es auf der Leiterplatte zu einer erhöhten
Temperaturentwicklung in Folge von zum Beispiel Hochstromanwendungen oder im Zusammenhang
mit dem Einsatz von Hochleistungs-LEDs kommt. Bei herkömmlichen Stecksystemen für
Metallkernleiterplatten ist dabei zu beachten, dass die herkömmlicherweise vorgesehenen
Löcher in den Leiterplatten nach dem Bohren wieder isoliert werden müssen, da es sonst
zu Kurzschlüssen kommt. Da das vorgeschlagene Direktstecksystem keinerlei Bohrungen
in der Leiterplatte benötigt, ist das System mit besonderem Vorteil auch für Metallkernleiterplatten
zu verwenden, da der zusätzliche Schritt einer Isolierung von Bohrungen in der Leiterplatte
wegfällt.
[0009] Auch gegenüber mittels SMD-Technik aufgebrachten Steckverbindern, bei denen die Bauelemente
direkt auf eine Leiterplatte gelötet werden, bietet das vorgeschlagene Direktstecksystem,
abgesehen von der deutlich weniger aufwendigeren Montage, einen weiteren besonderen
Vorteil. Die vergrößerte Wärmeabfuhr bei Metallkernleiterplatten verglichen mit beispielsweise
FR4-Leiterplatten, die auf flammenhemmenden Verbundwerkstoffen basieren, erweist sich
bei einem Reflow-Löten bei Metallkernleiterplatten als Nachteil, dass die Lötstellen
nicht so heiß werden. Das bedeutet, dass Metallkernleiterplatten bei einer mit der
herkömmlichen SMD-Technik aufgebrachten Steckverbindung höher bzw. länger thermisch
belastet werden müssen. Dies kann insbesondere Kunststoffkomponenten des Steckverbindersystems
schädigen. Auch diese Problematik entfällt bei dem vorgeschlagenen Direktstecksystem,
da leiterplattenseitig keine Kunststoffkomponenten des Steckverbinders erforderlich
sind.
[0010] Vorzugsweise bildet das wenigstens eine Kontaktfeld der Leiterplatten eine Kontaktzone
aus, die von den Randbereichen der Leiterplatte beabstandet ist. Anders als bei den
eingangs beschriebenen EdgeCard-Steckverbindungen, bei denen ein Steckverbinder auf
einen Randbereich der Leiterplatte aufgesteckt wird, ist mit dem erfindungsgemäßen
Direktstecksystem eine Kontaktierung der Kontaktelemente mit den Kontaktfeldern der
Leiterplatte in der Fläche möglich. Zweckmäßigerweise ist dafür der Rastrahmen auf
der Fläche der Leiterplatte angeordnet. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen
Direktstecksystems gegenüber beispielsweise den erwähnten EdgeCard-Steckverbindern
besteht vor allem darin, dass die Positionierung des Steckverbinders nicht auf die
Leiterplattenkante beschränkt ist, sondern im Prinzip beliebig auf der Leiterplatte
wählbar ist.
[0011] Vorzugsweise sind der Rastrahmen und das Gehäuse des Steckverbinders mit ineinandergreifenden
Rastelementen zur Aufnahme des Steckverbinders versehen. Hierfür können beispielsweise
Rastvorsprünge, z. B. Rastnasen oder Rasthaken, an dem Gehäuse des Steckverbinders
und entsprechende Rastöffnungen auf dem Rastrahmen vorgesehen sein. Die Rastöffnungen
können beispielsweise an abgebogenen Vorsprüngen des Rastrahmens vorgesehen sein.
Eine umgekehrte Anordnung der Rastvorsprünge und der Rastöffnungen ist gleichfalls
möglich. Weiterhin kann der Rastrahmen wenigstens ein Führungs- und/oder Fixierungselement
aufweisen, mit dem die Positionierung und Aufnahme des Steckverbinders weiter erleichtert
werden kann. Hierfür können beispielsweise entsprechend gebogene flächige Elemente
vorgesehen sein, die von dem Rastrahmen abragen und die die Führung des Steckverbinders
in die richtige Position bei der Montage erleichtern. Unter Umständen kann es ausreichend
sein, dass nur ein Führungs- und/oder Fixierungselement am Rastrahmen zur Aufnahme
des Steckverbinders vorgesehen ist, ohne dass weitere Rastelemente erforderlich wären.
[0012] In besonders bevorzugter Weise umfasst das System Einrichtungen zur Lösung der Verrastung
zwischen Rastrahmen und Gehäuse des Steckverbinders. Insbesondere kann das Gehäuse
des Steckverbinders mit wenigstens einem Betätigungsmittel, beispielsweise mit einem
oder mehreren Rasthebeln, ausgestattet sein, die eine Lösung der Verrastung zwischen
Rastrahmen und Gehäuse des Steckverbinders beispielsweise durch eine Betätigung mit
der Hand erlauben. Insbesondere im Vergleich mit Einpresstechnik-Steckverbindern liegt
ein ganz besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Direktstecksystems darin, dass die
Verbindung werkzeuglos und insbesondere von Hand auch wieder gelöst werden kann. Dies
ist in besonders benutzerfreundlicher Weise möglich, wenn die erwähnten Betätigungselemente
am Steckverbinder vorgesehen sind, um die Verrastung zu lösen. Zur vereinfachten Handhabbarkeit
können entsprechende Rasthebel oder ähnliches mit Profilierungen versehen sein, die
den Griff erleichtern.
[0013] In besonders bevorzugter Weise ist der Rastrahmen metallisch. Ein solcher metallischer
Rastrahmen kann auf der Leiterplatte aufgelötet werden, um eine belastbare Verbindung
zwischen dem Rahmen und der Leiterplatte zu gewährleisten. Prinzipiell sind auch andere
Befestigungsmöglichkeiten des Rastrahmens auf der Leiterplatte möglich. Die metallische
Natur des Rastrahmens hat den besonderen Vorteil, dass ein solcher Rastrahmen im Vergleich
mit Kunststoffkomponenten thermisch unempfindlich ist.
[0014] In bevorzugten Ausgestaltungen des Direktstecksystems weist der Rastrahmen wenigstens
eine und vorzugsweise mehrere, beispielsweise drei, Lötlaschen auf. Je nach Ausgestaltung
können beispielweise auch noch mehr Lötlaschen vorgesehen sein. Die Lötlaschen können
beispielsweise als nach außen abragende, flächige Vorsprünge des Rastrahmens ausgebildet
sein. Mit diesen Lötlaschen kann die Anbringung des Rastrahmens auf der Leiterplatte
erheblich vereinfacht werden, indem die Verlötung beispielsweise ausschließlich an
diesen Lötlaschen erfolgt. Wenn beispielsweise drei Lötlaschen vorgesehen sind, können
sich bei einem rechteckigen Rastrahmen zwei dieser Lötlaschen an gegenüberliegenden
Seiten und die dritte Lötlasche an einer weiteren Seite des Rastrahmens befinden.
In besonders bevorzugten Ausgestaltungen der Lötlaschen sind die Lötlaschen nach unten
versetzt, indem sie beispielsweise mittels eines kurzen Stegs so abgewinkelt sind,
dass die Auflagefläche der Lötlaschen sich unterhalb der übrigen Fläche des Rastrahmens
befindet. In dieser Ausgestaltung liegt der verlötete Rastrahmen nicht direkt auf
der Leiterplatte auf, sondern nur im Bereich der Lötlaschen, wohingegen der umlaufende
Bereich des Rastrahmens von der Leiterplatte beabstandet ist. Dies hat den besonderen
Vorteil, dass der Rastrahmen in dieser Anordnung den Leiterbahnen nicht im Weg ist.
Prinzipiell eignen sich die Lötlaschen auch für eine andere Befestigung des Rastrahmens
an der Leiterplatte, beispielsweise durch Verklebungen an den Flächen der Lötlaschen
mit den entsprechenden Bereichen der Leiterplatte.
[0015] Das Gehäuse des Steckverbinders ist zweckmäßigerweise aus Kunststoff gefertigt. Da
dieses Kunststoffgehäuse des Steckverbinders dank des Rastrahmens keinen direkten
Kontakt mit der Leiterplatte hat, ist auch die thermische Belastung des Gehäuses geringer
als bei herkömmlichen Direktstecksystemen.
[0016] Der Steckverbinder ist mit einem oder mehreren Kontaktelementen ausgestattet, die
zur Anbindung von einem oder mehreren Leitern (Kabeln) vorgesehen sind. Beispielsweise
kann ein Anschluss von sechs Leitern vorgesehen sein. Selbstverständlich ist auch
eine andere Anzahl von Leitern möglich. Für die Anbindung der Leiter können das oder
die Kontaktelemente des Steckverbinders in an sich bekannter Weise beispielsweise
mit einer Schneid-Klemmeinrichtung ausgestattet sein. Neben der Schneid-Klemmtechnik
zur Anbindung der Leiter kann beispielsweise auch ein Crimp-Anschluss oder anderes
vorgesehen sein.
[0017] Bezüglich der konkreten Ausgestaltung des Steckverbinders unterliegt das erfindungsgemäße
Direktstecksystem abgesehen von den Elementen für eine rastende Aufnahme des Steckverbinders
in den Rastrahmen keinen besonderen Einschränkungen. Beispielsweise kann ein Abgang
der angebundenen Leiter bezogen auf die Ebene der Leiterplatten in einem Winkel von
90° oder 180° oder auch in einem anderen Winkel vorgesehen sein.
[0018] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Direktstecksystems
sind das oder die Kontaktelemente des Steckverbinders so ausgestaltet, dass sie für
eine federnde Kontaktierung der Kontaktelemente mit den Kontaktfeldern der Leiterplatte
geeignet sind. Hierfür können die Kontaktelemente des Steckverbinders insbesondere
wenigstens einen, vorzugsweise zwei federrückstellelastische Arme aufweisen. Weiterhin
können die Kontaktelemente des Steckverbinders wenigstens einen Schenkel zur Führung
des Kontaktelements in dem Gehäuse des Steckverbinders aufweisen, wodurch die Montage
der Bauelemente weiter vereinfacht werden kann.
[0019] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Direktstecksystems
ist eine Kodierung mittels Geometrien an dem Rastrahmen und dem Gehäuse des Steckverbinders
vorgesehen. Der Rastrahmen bietet verschiedene Möglichkeiten, geeignete Geometrien
hierfür, die für ein Zusammenspiel mit entsprechenden Gegenelementen am Gehäuse des
Steckverbinders geeignet sind, vorzusehen, sodass eine korrekte Montage gewährleistet
werden kann. Für eine Kodierung ist es also nicht erforderlich, Bohrungen oder sonstige
Durchbrüche in der Leiterplatte anzubringen. Vielmehr können Aussparungen auf Seiten
der Leiterplatte in den Rastrahmen integriert werden, sodass vollständig auf Bohrungen
und Durchbrüche in der Leiterplatte bei dem erfindungsgemäßen Direktstecksystem verzichtet
werden kann.
[0020] Die Erfindung umfasst weiterhin einen Steckverbinder mit einem Gehäuse zur Verwendung
in dem beschriebenen Direktstecksystem. Bezüglich weiterer Merkmale dieses Steckverbinders
wird auf die obige Beschreibung verwiesen. Insbesondere weist das Gehäuse des Steckverbinders
Rastelemente zur Aufnahme des Steckverbinders in einem Rastrahmen auf, der auf einer
Leiterplatte angeordnet ist. Darüber hinaus ist das Gehäuse des Steckverbinders vorzugsweise
mit wenigstens einem Betätigungsmittel ausgestattet, das zur Lösung der Verrastung
geeignet ist. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen oder mehrere Rasthebel
handeln. Weiterhin weisen das oder die Kontaktelemente des Steckverbinders wenigstens
einen, vorzugsweise zwei federrückstellelastische Arme auf, um eine federnde Kontaktierung
der Kontaktelemente mit den entsprechenden Kontaktfeldern oder der Kontaktzone der
Leiterplatte zu ermöglichen. Darüber hinaus können das oder die Kontaktelemente wenigstens
einen Schenkel zur Führung des Kontaktelements in dem Gehäuse des Steckverbinders
aufweisen.
[0021] Weiterhin umfasst die Erfindung einen Rastrahmen zur Verwendung in dem oben beschriebenen
Direktstecksystem. Bezüglich weiterer Einzelheiten zu dem Rastrahmen wird auf die
obige Beschreibung verwiesen. Insbesondere ist der Rastrahmen mit einem oder mehreren
Rastelementen zur Aufnahme des Steckverbinders ausgestattet. Weiterhin kann der Rastrahmen
wenigstens ein Führungs- und/oder Fixierungselement zur Aufnahme des Steckverbinders
aufweisen. In besonders bevorzugter Weise ist der Rastrahmen metallisch und kann insbesondere
auf eine Leiterplatte aufgelötet werden.
[0022] Schließlich umfasst die Erfindung eine Leiterplatte mit Rastrahmen zur Verwendung
in dem oben beschriebenen Direktstecksystem. Bezüglich weiterer Merkmale dieser Leiterplatte
mit Rastrahmen wird auf die obige Beschreibung verwiesen. Vorzugsweise handelt es
sich um einen metallischen Rastrahmen, der auf die Leiterplatte aufgelötet ist.
[0023] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen. Hierbei können die einzelnen
Merkmale jeweils für sich oder in Kombination miteinander verwirklicht sein.
[0024] In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- Isometrische Ansicht eines Direktstecksystems in einer bevorzugten Ausgestaltung gemäß
der Erfindung;
- Fig. 2
- Schnittdarstellung des Direktstecksystems aus Figur 1;
- Fig. 3
- Isolierte Darstellung eines Kontaktelements als Bestandteil eines Steckverbinders
gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung;
- Fig. 4
- Isolierte Darstellung eines Rastrahmens als Bestandteil des Direktstecksystems gemäß
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung;
- Fig. 5
- Schnittdarstellung des Rastrahmens aus der Fig. 4 in montierter Position auf einer
Leiterplatte;
- Fig. 6
- Isolierte Darstellung eines Rastrahmens in alternativer Ausgestaltung;
- Fig. 7
- Getrennte Darstellung von Steckverbinder und Leiterplatte mit Rastrahmen gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung und
- Fig. 8
- Isolierte Darstellung des Gehäuses eines Steckverbinders gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung
der Erfindung.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0025] Fig. 1 zeigt die Bauteile eines erfindungsgemäßen Direktstecksystems in montiertem Zustand.
Das Gehäuse 11 des Steckverbinders 10 umfasst die in dieser Darstellung nicht sichtbaren
Kontaktelemente. Mittels dieser Kontaktelemente erfolgt eine Anbindung der Leiter
(Kabel) 12 an die in dieser Darstellung nicht sichtbare Kontaktzone mit gegebenenfalls
mehreren Kontaktfeldern der Leiterplatte 20. In diesem Ausführungsbeispiel sind insgesamt
sechs Leiter 12 vorgesehen, die an der Leiterplatte 20 angeschlossen werden. Die Leiter
12 sind im Inneren des Gehäuses 11 in an sich bekannter Weise an die Kontaktelemente
angeschlagen, beispielsweise mittels einer Schneidklemmtechnik. Ein wesentliches Element
der Erfindung ist der Rastrahmen 30, mittels dessen der Steckverbinder 10 bzw. dessen
Gehäuse 11 auf der Leiterplatte 20 positioniert und fixiert wird. Der Rastrahmen 30,
der insbesondere metallischer Natur ist, kann beispielsweise auf der Leiterplatte
20 verlötet sein. Die Verlötung kann beispielsweise über die Fläche des Rastrahmens
erfolgen. Allerdings ist es wie in diesem Beispiel besonders bevorzugt, dass der Rastrahmen
30 Lötlaschen 38 aufweist, an denen die Verlötung erfolgt. Die Lötlaschen 38 sind
nach unten abgewinkelt, sodass sich die Auflageflächen der Lötlaschen 38 auf einer
nach unten versetzten Ebene in Bezug zu der unteren Fläche des umlaufenden Rastrahmens
30 befinden. Die Fläche des umlaufenden Rastrahmens 30 ist demzufolge im montierten
Zustand von der Oberfläche der Leiterplatte 20 beabstandet, sodass keine störenden
Kontakte des Rastrahmens 30 mit den Leiterbahnen auftreten können. Der Rastrahmen
30 ist mit Rastelementen 31 ausgestattet, die für eine rastende Aufnahme des Steckverbinders
10 bzw. dessen Gehäuse 11 vorgesehen sind. Hierfür sind in dieser Ausgestaltung Rastöffnungen
32 vorgesehen, in die entsprechende Rasthaken oder ähnliche Elemente des Gehäuses
11 des Steckverbinders 10 einrasten. Weiterhin können zusätzliche Fang- und Haltegeometrien
35 an dem Rastrahmen 30 zur Führung und/oder Fixierung des Steckverbinders 10 vorgesehen
sein, die mit entsprechenden Geometrien des Gehäuses 11 des Steckverbinders zusammenspielen.
Mit Hilfe dieser zusätzlichen Fang- und Haltegeometrien 35 kann beispielsweise eine
Schnappverbindung zur Fixierung des Steckverbinders 10 hergestellt werden. Weiterhin
sind Kodierungsgeometrien 13, z. B. Kodierungsnasen, am Gehäuse 11 des Steckverbinders
vorgesehen, die in passende Geometrien des Rastrahmens 30 eingreifen, um eine korrekte
Montage des Steckverbinders zu gewährleisten.
[0026] Fig. 2 zeigt eine Schnittdarstellung der Anordnung aus Fig. 1, wobei die entsprechenden
Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen sind. Zu erkennen ist das Kontaktelement
14, an das ein Kabel bzw. ein Leiter 12 in Schneidklemmtechnik angeschlossen ist.
Weiterhin weist das Kontaktelement 14 zwei Arme 142 auf, die insbesondere als federrückstellelastische
Arme den Kontakt mit dem entsprechenden Kontaktfeld der Leiterplatte 20 realisieren.
Dieser Kontakt wird hergestellt, wenn der Steckverbinder 10 bzw. das Gehäuse 11 des
Steckverbinders mit dem Rastrahmen 30 verrastet.
[0027] Fig. 3 zeigt den Steckkontakt 14 des erfindungsgemäßen Steckverbinders in isolierter Form.
Der Bereich 141 des Steckkontakts 14 stellt den Anschlussbereich für einen Leiter
dar, der in dieser Ausgestaltung eine Anbindung des Leiters in Schneid-Klemmtechnik
ermöglicht (Schneid-Klemmeinrichtung). Prinzipiell sind auch andere Anbindungsmöglichkeiten
eines Leiters durch entsprechende Ausgestaltung des Kontaktelements 14 möglich, insbesondere
eine Ausgestaltung für eine Anbindung des Leiters mittels eines Crimp-Anschlusses.
Weiterhin sind die federrückstellelastischen Arme 142 auf der dem Anschlussbereich
141 gegenüberliegenden Seite des Kontaktelements 14 angeordnet. Die federrückstellelastischen
Arme 142 sind für die Kontaktierung mit der Leiterplatte vorgesehen sind. Die Arme
142 laufen in abgewinkelten Schenkeln 143 aus, die zur Führung des Kontaktelements
14 im Gehäuse des Steckverbinders vorgesehen sind. In an sich bekannter Weise ist
das Kontaktelement 14 aus elektrisch leitendem Material hergestellt und kann beispielsweise
als Stanzteil gefertigt werden.
[0028] Fig. 4 zeigt den Rastrahmen 30 des erfindungsgemäßen Direktstecksystems in isolierter Weise.
Die Rastelemente 31 des Rastrahmens 30 sind als in etwa einem rechten Winkel abstehende
Vorsprünge des Rastrahmens gefertigt und weisen die Rastöffnungen 32 zur Verrastung
von entsprechenden Geometrien des Gehäuses des Steckverbinders auf. Zusätzlich können
seitliche Schenkel 33 zur Abstützung der Rastgeometrie beim Rastvorgang vorgesehen
sein. Weiterhin können weitere Führungsgeometrien 34 zum Fangen und vereinfachten
Stecken des Steckverbinders während der Montage vorgesehen sein. Darüber hinaus können
weitere Fang- und Haltegeometrien 35 vorgesehen sein, die die Fixierung des Steckverbinders
weiter verbessern. In dieser Ausgestaltung ist die Fang- und Haltegeometrie 35 als
zweifach gebogene Abragung des Rastrahmens 30 ausgestaltet, die einen Schnappverschluss
bei der Montage des Steckverbinders realisiert. Insgesamt können beispielsweise zwei
einander gegenüberliegende Rastelemente 31 und eine zusätzliche Fang- und Haltegeometrie
35 an einer dritten Seite des im Wesentlichen rechteckigen Rastrahmens 30 vorgesehen
sein. An einer weiteren Seite des Rastrahmens kann ein flächiger Vorsprung 36 ausgebildet
sein, der eine Handhabung des Rastrahmens 30 bei dessen Montage erleichtern kann.
Weiterhin sind drei nach unten abgewinkelte Lötlaschen 38 an den übrigen drei Seiten
des Rastrahmens 30 vorgesehen. Mittels der Lötlaschen 38 erfolgt die Befestigung,
insbesondere die Verlötung, des Rastrahmens 30 auf der Leiterplatte. Durch die Abwinklung
der Lötlaschen 38 ist der umlaufende Rahmen des Rastrahmens 30 im montierten Zustand
von der Leiterplatte beabstandet. Weiterhin sind in dieser Ausgestaltung Kodierungsöffnungen
37 am Rastrahmen 30 vorgesehen sein, die beispielsweise an einem im rechten Winkel
abstehendem Vorsprung des im Prinzip flächig auf der Leiterplatte aufliegenden Rastrahmens
angeordnet sind. In diese Kodierungsöffnungen 37 tauchen bei der Montage die entsprechenden
Geometrien des Gehäuses des Steckverbinders ein, um die korrekte Montage sicherzustellen.
[0029] Fig. 5 zeigt eine Schnittdarstellung des Rastrahmens 30, der über die Lötlaschen 38 auf
der Leiterplatte 20 montiert ist. Zu erkennen ist der dadurch herbeigeführte Abstand
zwischen dem umlaufenden Rahmen des Rastrahmens 30 und der Oberfläche der Leiterplatte
20.
[0030] Fig. 6 zeigt eine weitere mögliche Ausgestaltung des Rastrahmens 30, der in weiten Teilen
der Ausgestaltung des Rastrahmens 30 aus den Figuren 4 und 5 entspricht. Im Unterschied
hierzu sind jedoch keine Lötlaschen vorgesehen. In dieser Ausgestaltung wird die untere
Fläche des umlaufenden Bereichs des Rastrahmens 30 mit der Oberfläche der Leiterplatte
verbunden, beispielsweise verlötet.
[0031] Fig. 7 zeigt den Steckverbinder 10 und die Leiterplatte 20 mit dem darauf befestigten Rastrahmen
30 in nicht gestecktem Zustand. Der Rastrahmen 30 ist insbesondere auf der Leiterplatte
20 aufgelötet. Der Steckverbinder 10 wird von oben in den Rastrahmen 30 entlang der
Rastelemente 31 eingesetzt. Die zusätzliche Fang- und Haltegeometrie 35 sorgt für
eine sichere Fixierung des Steckverbinders 10 auf der Leiterplatte 20. Bei dieser
Montage treten die Kontaktelemente 14 des Steckverbinders 10 mit den entsprechenden
Kontaktfeldern der Leiterplatte 20 in Kontakt, ohne dass ein Eingriff in die Leiterplatte,
also ein Einführen der Steckkontakte in hierbei verzichtbare Bohrungen der Leiterplatte,
erforderlich wäre. Durch die rastende Aufnahme des Steckverbinders 10 wird eine direkte
Kontaktierung sichergestellt.
[0032] Fig. 8 zeigt in isolierter Darstellung ein beispielhaftes Gehäuse 11 für einen Steckverbinder
des erfindungsgemäßen Direktstecksystems. Die runden Aussparungen 15 sind für eine
Kabelaufnahme vorgesehen. Die Kodierstege oder Kodiernasen 13 sind zum Eingriff in
die entsprechenden Kodieröffnungen des Rastrahmens vorgesehen, um so die korrekte
Positionierung des Steckverbinders auf der Leiterplatte sicherzustellen. Mittels der
Rasthaken 16, die auf zwei gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses 11 angeordnet sind,
erfolgt die Verrastung mit dem Rastrahmen, wobei die Rasthaken 16 in die entsprechenden
Öffnungen bzw. Aussparungen der Rastelemente des Rastrahmens eingreifen. Zur Lösung
der Verrastung sind für jeden Rasthaken 16 Betätigungshebel 17 vorgesehen, sodass
durch Betätigung beispielsweise mit der Hand, insbesondere durch ein Zusammendrücken
der Betätigungshebel 17, die Rasthaken 16 aus den Öffnungen der Rastelemente des Rastrahmens
wieder gelöst werden können, um so die Steckverbindung zu lösen. Zur Vereinfachung
der Handhabung sind die Betätigungshebel 17 mit einer Profilierung in Form einer Riffelung
versehen sein.
1. Direktstecksystem für die Verbindung eines Steckverbinders (10) mit einer Leiterplatte
(20), wobei die Leiterplatte (20) wenigstens ein Kontaktfeld und der Steckverbinder
(10) wenigstens ein Kontaktelement (14) und ein Gehäuse (11) aufweist und wobei das
Kontaktelement (14) des Steckverbinders (10) zur eingriffslosen Kontaktierung mit
dem Kontaktfeld der Leiterplatte (20) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterplatte (20) mit einem Rastrahmen (30) zur rastenden Aufnahme des Steckverbinders
(10) ausgestattet ist.
2. Direktstecksystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Kontaktfeld der Leiterplatte (20) eine Kontaktzone ausbildet,
die von den Randbereichen der Leiterplatte (20) beabstandet ist.
3. Direktstecksystem nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastrahmen (30) und das Gehäuse (11) des Steckverbinders (10) mit ineinander
greifenden Rastelementen (16, 31) zur Aufnahme des Steckverbinders (10) versehen sind.
4. Direktstecksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastrahmen (30) wenigstens ein Führungs- und/oder Fixierungselement (35) zur
Aufnahme des Steckverbinders (10) aufweist.
5. Direktstecksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) des Steckverbinders (10) mit wenigstens einem Betätigungsmittel
(17), insbesondere wenigstens einem Rasthebel, zur Lösung der Verrastung zwischen
Rastrahmen (30) und Gehäuse (11) des Steckverbinders (10) ausgestattet ist.
6. Direktstecksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastrahmen (30) metallisch ist.
7. Direktstecksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastrahmen (30) auf der Leiterplatte (20) aufgelötet ist.
8. Direktstecksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rastrahmen wenigstens eine Lötlasche (38), vorzugsweise mehrere Lötlaschen, zur
Befestigung des Rastrahmens (30) auf der Leiterplatte (20) aufweist.
9. Direktstecksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Anbindung von wenigstens einem Leiter an den Steckverbinder eine Schneid-Klemmeinrichtung
(141) an dem wenigstens einen Kontaktelement (14) oder eine Crimp-Verbindung vorgesehen
ist.
10. Direktstecksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Kontaktelement (14) des Steckverbinders (10) wenigstens einen,
vorzugsweise zwei federrückstellelastische Arme (142) aufweist.
11. Direktstecksystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kodierung mittels Geometrien (37, 13) an dem Rastrahmen (30) und dem Gehäuse
(11) des Steckverbinders (10) vorgesehen ist.
12. Steckverbinder (10) mit einem Gehäuse (11) zur Verwendung in einem Direktstecksystem
nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
13. Steckverbinder (10) nach Anspruch 12, weiter gekennzeichnet durch wenigstens eines der Merkmale gemäß einem der Ansprüche 1, 3, 5, 9, 10 und 11.
14. Rastrahmen (30) zur Verwendung in einem Direktstecksystem nach einem der Ansprüche
1 bis 11.
15. Rastrahmen (30) nach Anspruch 14, weiter gekennzeichnet durch wenigstens eines der Merkmale gemäß einem der Ansprüche 1, 3, 4, 6, 7, 8 und 11.
16. Leiterplatte (20) mit Rastrahmen (30) zur Verwendung in einem Direktstecksystem nach
einem der Ansprüche 1 bis 11.
17. Leiterplatte (20) mit Rastrahmen (30) nach Anspruch 16, weiter gekennzeichnet durch wenigstens eines der Merkmale gemäß einem der Ansprüche 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8 und 11.