[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Gepäckstücks nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Erfindung betrifft weiters ein Gepäckstück nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie einen Anbauteil für ein solches Gepäckstück.
[0003] Koffer, insbesondere Hartschalenkoffer mit einer Außenhaut aus zumindest teilweise
festem Material, aber auch Koffer mit einer Außenhaut aus weicherem, oft textilem
Material werden typischerweise aus mehreren Komponenten zusammengesetzt, wobei man
grob die Außenhaut und diverse Anbauteile unterscheidet. Klassischerweise werden Koffer
heute mit diversen Anbauteilen, wie etwa Rädern, Ausziehstangen, Seitengriffen oder
anderen funktionalen, im Gebrauch stärker belasteten Elementen ausgestattet. In der
Regel bestehen diese Anbauteile aus mehreren Komponenten, insbesondere Komponenten
welche in der Außenhaut und solche welche außerhalb der Außenhaut angebracht werden,
welche miteinander verbunden werden.
[0004] Diese Befestigung der Anbauteile an die Außenhaut geschieht heute mit Schrauben oder
Nieten. Dabei wird meist die Außenhaut zwischen einem innenliegenden und einem außenliegenden
Kunststoffteil (zusammen: herkömmlicher Anbauteil) geklemmt, und die beiden Kunststoffteile
werden mittels Schrauben oder Nieten verbunden, wobei die Schrauben durch Löcher in
der Außenhaut geführt werden. Das außenliegende Kunststoffteil ist beispielsweise
das Radgehäuse. Das innenliegende Kunststoffteil, beispielsweise ein Gegenstück zum
außenliegenden Kunststoffteil, ist für die Festigkeit der herkömmlichen Konstruktion
absolut notwendig, damit einwirkende Kräfte nicht direkt auf dem Rand der Öffnung
in der Außenhaut lasten und zu deren Bruch führen, sondern damit diese auf die Schraubverbindung
einwirkende Kräfte besser auf größere Bereiche der Außenhaut verteilt werden. Die
Außenhaut und/oder die Anbauteile bestehen dabei meist aus Kunststoff, können jedoch
auch aus Metall wie Aluminium, Carbon und dgl. gefertigt sein. Vorteilhaft bei Schrauben
ist, dass die Gepäckstücke dadurch auch von relativ ungeschultem Personal und ohne
spezielle Vorrichtungen und Maschinen gefertigt werden können.
[0005] Beim Gebrauch des Gepäckstücks besteht die Gefahr, dass dieses durch unsachgemäße
oder grobe Handhabung zerstört wird, wobei typischerweise die Verbindung zwischen
den Rädern und der Außenhaut bricht, da hier oft die größten Kräfte lasten. Die Befestigung
mittels Schrauben (und in geringerem Umfang Nieten) erlaubt den Austausch von defekten
Anbauteilen, allerdings nur solange die Außenhaut des Gepäckstücks selbst nicht zerstört
wurde. Leider bricht sehr oft auch die Außenhaut aus mehreren Gründen. So ist es beispielsweise
üblich, dass die (aus Metall gefertigten) Schrauben oder Nieten stärker sind als die
Außenhaut, wodurch die Außenhaut diese Kräfte in einem kleinen Punkt aufnehmen muss.
Zwar hilft das Innenteil dabei, die Kräfte von der Schraube etwas weiter auf die Außenhaut
zu verteilen, aber letztlich kann das Innenteil die Kräfte nur etwas abfedern, nicht
vollkommen auf große Bereiche der Außenhaut verteilen. Auch ist die Außenhaut notwendigerweise
durch die Löcher für die Schrauben an diesen Stellen geschwächt, und zudem erzeugt
das runde Loch für die Schraube einen Ort des Spannungs-Maximums, also einen Punkt
an dem sich der durch äußere Kräfte einwirkende Druck oder Zug als Spannung im Bauteil
konzentriert. Das Loch in der Außenhaut beziehungsweise die große Differenz in der
Festigkeit zwischen Schraube und Außenhaut erzeugt sozusagen eine "Sollbruchstelle"
in der Außenhaut wie auch in der Anbauteilkonstruktion. Wird ein Anbauteil beispielsweise
von 4 Schrauben gehalten, dann konzentriert sich die gesamte einwirkende Last auf
jene 4 Schraubpunkte. Die Spannung auf der Außenhaut konzentriert sich ebenfalls um
jene 4 Öffnungen, die für die Schrauben zwingend notwendig sind.
[0006] Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Schraub- oder Nietverbindungen ist, dass diese
Schrauben und der Innenteil im Innenraum des Gepäckstücks sichtbar wären, und dadurch
aus Stoff gefertigte Abdeckungen und Fütterungen notwendig werden, die diese Innenteile
und Schrauben verdecken. Dies erhöht Kosten und Gewicht des Koffers. Auch liegen diese
Futterstoffe typischerweise nicht eng an der Außenhaut an, wodurch der Innenraum des
Gepäckstücks im Vergleich zur glatten Außenansicht eher chaotisch, knittrig, unaufgeräumt
und optisch kleiner wirkt.
[0007] Ein weiterer Nachteil herkömmlicher Schraub- oder Nietverbindungen ist, dass diese
relativ viel wiegen. Es ist typischerweise ein innenliegender Kunststoffteil vonnöten,
und die Schrauben aus schwerem Metall erhöhen das Gewicht des Gepäckstücks zusätzlich.
[0008] Zuletzt ist auch eine fehlerhafte Handhabung bei der Verbindung durch ungeschultes
Personal möglich, denn Schrauben und Nieten welche nicht durch genau definierte Vorgänge
befestig werden, haben üblicherweise eine hohe Toleranz hinsichtlich Spannkraft, Winkel,
Tiefe der Verschraubung usw.. Auch kann der Schraubenkopf beim Verschrauben zerstört
werden, was den zukünftigen Austausch der Anbauteile erschwert.
[0009] Zentral für die verschiedenen Nachteile herkömmlicher Anbauteile ist somit das notwendigerweise
Vorhandensein von Innenelementen, welche schwer, teuer, unschön und störend sind.
[0011] Die
US 9 681 717 B2 zeigt einen faltbaren Koffer aus flexiblem Material, also ohne Außenhaut aus im Wesentlichen
festen Material, und sieht in der Beschreibung die eventuelle theoretische Möglichkeit
einer Verschweißung, Verschraubung, oder Vernietung von Innenteil und Außenteil vor,
also keine Verschweißung von Anbauteilen und Außenhaut, sondern eine Verschweißung
zweier Komponenten eines herkömmlichen Anbauteils miteinander. Hier ist der flexible
Stoff zwischen Innenteil und Außenteil geklemmt und der Innenteil ist in Form einer
Platte bereitgestellt, welche von Innenfutter verdeckt wird. In diesem Fall würden
Schrauben oder Nieten eventuell durch Verschweißung ersetzt, ohne die spezifischen
Nachteile der herkömmlichen Verbindungsmethoden zu eliminieren und ohne Außenteil
und Außenhaut für die Verbindungsmethode zu optimieren, denn Innenteil, Innenabdeckung,
und damit hohes Gewicht und hohe Kosten, bleiben bestehen. Die flexible Außenhaut
des Koffers müsste weiterhin über Öffnungen (und somit Schwachstellen und Sollbruchstellen
verfügen), durch welche Innenteil und Außenteil miteinander in Kontakt treten können
um verschweißt werden zu können. Die herkömmlichen Anbauteile bleiben hier also vollkommen
erhalten, es wird nur die Möglichkeit unterschiedlicher Verbindungsmethoden zwischen
Innen- und Außenteil vorgesehen. Die Verschweißung von Innen- und Außenteil über Öffnungen
in der flexiblen Stoffhaut des Koffers bietet kaum Vorteile gegenüber der Verschraubung,
mit dem Nachteil, dass die Verschweißung nicht mehr lösbar ist und somit das Außenteil
nicht mehr ausgewechselt werden kann.
[0012] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Herstellungsverfahrens für ein Gepäckstück
sowie eines solchen Gepäckstücks, mit welchem eine möglichst kostengünstige, rasche
und möglichst automatisierte Herstellung eines Gepäckstücks mit möglichst geringem
Gewicht und hoher Festigkeit resultiert. Der Innenraum des Gepäckstücks soll möglichst
ungestört und mit maximalem Volumen nutzbar sein. Nachteile bekannter Verfahren und
Gepäckstücken sollen verhindert oder zumindest reduziert werden.
[0013] Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabe in verfahrensmäßiger Hinsicht durch die
Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 sowie durch ein Gepäckstück gemäß
dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 8.
[0014] Die erfindungsgemäße stoffschlüssige Verbindung der Anbauteile mit der Außenhaut
bietet erhebliche Vorteile. Dabei werden die Anbauteile ohne Innenelemente direkt
mit der Außenhaut verbunden. Das fertige Gepäckstück wird somit ohne Schrauben und
ohne Innenelement hergestellt. Die stoffschlüssige Verbindung erfolgt typischerweise
nicht an einzelnen Punkten, sondern entlang von Linien oder Flächen. Je nach Bauteil
kann der Verbindungsort so gewählt werden, dass er optimal für Festigkeit, Aussehen
und den Prozess ist. Da die Verbindung die Kräfte nicht auf einzelne Punkte, sondern
entlang von Linien oder ganzen Flächen verteilt, ist die Verbindung zwischen Außenhaut
und Anbauteil wesentlich gleichmäßiger und fester, somit besser geeignet Stöße und
Kräfte aufzunehmen und gleichmäßiger im Bauteil zu verteilen.
[0015] Um die Kräfte möglichst effektiv und gleichmäßig auf die Außenhaut beziehungsweise
Kofferschale verteilen zu können, ist es bevorzugt dass der Anbauteil zumindest teilweise
an der der Außenhaut zugewandten Seite mit einer der Oberfläche der Außenhaut an der
vorgesehenen Position entsprechenden komplementären Oberfläche versehen wird. Unter
"komplementären" Oberflächen werden hier Oberflächen verstanden, die sich nach dem
Verbindungsvorgang zur Herstellung der Stoffschlüssigen Verbindung zumindest an manchen
Bereichen aneinander anschmiegen. Wie sehr sich die beiden Oberflächen aneinander
anpassen hängt von der gewählten Verbindungsart ab. Bei Klebeverbindungen beispielsweise
ist eine möglichst große Haftfläche bei angerauter Oberfläche gewünscht, somit ist
es positiv, wenn möglichst große Bereiche von Anbauteil und Schale im Wesentlichen
und wenn auch aufgeraut, aneinander angeglichen sind. Wird der Anbauteil mittels Überspritzung
direkt auf der Schale erzeugt, ergibt sich fast automatisch eine vollkommene Angleichung.
Beim Kunststoffschweißen hingegen werden nur kleinere Bereiche von Angleichungen notwendig
oder wünschenswert sein, insbesondere sind nicht-komplementäre Vorsprünge auf dem
Anbauteil denkbar oder wünschenswert, welche aber während des Verbindungsvorgangs
aufgeschmolzen werden und deren geschmolzene Masse dann die Verbindung entlang der
die Vorsprünge umgebenden komplementären Flächenbereiche herstellen. Abhängig von
den Prozessparametern und weiteren Überlegungen sind die Vorsprünge und entsprechend
auch die diese umgebenden Flächen unterschiedlich zu dimensionieren. Es ist demnach
auch denkbar, dass nach dem Verbindungsvorgang ein Hohlraum zwischen dem Anbauteil
und der Kofferaußenhaut vorliegt, beispielsweise um Gewicht zu sparen oder spezielle
Funktionen vorzuhalten. Die Außenhaut muss keine Löcher oder sonstige Öffnungen aufweisen
und ist darum ebenfalls wesentlich stärker. Neben der besseren mechanischen Festigkeit
und besseren Kraftverteilung besteht ein weiterer Vorteil der Erfindung im Wesentlich
gesenkten Gewicht des Gepäckstücks, denn es entfallen Schrauben und Innenelemente.
Der Herstellungsprozess lässt sich voll- oder teilautomatisieren, dadurch lassen sich
die Kosten senken und die Prozesstoleranz einschränken.
[0016] Ein weiterer Vorteil ist, dass die Außenhaut innen komplett glatt, ununterbrochen
und störungsfrei erscheint, somit also keine Innenverkleidung mehr notwendig ist.
Auch dies senkt Kosten und Gewicht und führt zu einem ansprechenderen Inneren des
Gepäckstücks.
[0017] Besonders vorteilhaft ist die stoffschlüssige Verbindung mittels Kunststoffschweißen,
beispielsweise Ultraschallschweißen, da hierfür relativ geringe Investitionskosten
aufgewendet werden müssen. Sowohl Außenhaut als auch Anbauteil können nach dem Schweißvorgang
eine einwandfreie Optik aufweisen. Andere Schweißtechniken wie Vibrationsschweißen
oder Laserschweißen können ähnliche Ergebnisse mit einem höheren Automatisierungsgrad,
aber auch höheren Investitionskosten erreichen.
[0018] Die Anbauteile müssen für den Schweißvorgang geeignet geformt sein. Dafür werden
vorzugsweise Erhöhungen bzw. Vorsprünge auf der zu schweißenden Fläche vorgesehen,
welche beispielsweise durch schnelle Reibung der Bauteile aufgeschmolzen werden und
so die stoffschlüssige Verbindung herstellen.
[0019] Die Anbauteile selbst können beispielsweise im Spritzgussverfahren hergestellt werden,
dabei können auch Metallelemente und dergleichen überspritzt werden, um besondere
Funktionen zu gewährleisten.
[0020] Eine alternative Form der stoffschlüssigen Verbindung von Anbauteilen und Außenhaut
kann durch direktes Überspritzen (overmoulding) der Anbauteile auf die Außenhaut erfolgen.
Hierfür sind jedoch hohe Investitionskosten notwendig. Dabei wird im Wesentlichen
die Anbauteile direkt auf der Außenhaut erzeugt indem geschmolzener Kunststoff direkt
auf die Außenhaut, welche in eine Spritzgussform eingelegt wird, gespritzt wird und
dann aushärtet.
[0021] Eine weitere mögliche Form der stoffschlüssigen Verbindung ist das Kleben. Grundsätzlich
könnten Anbauteile auch durch Kleben mit der Außenhaut stoffschlüssig verbunden werden.
Das Kleben hat jedoch verschiedene prozessbedingte Nachteile gegenüber einer Verschweißung
oder Überspritzung.
[0022] Unter Umständen kann es auch denkbar sein, verschiedene stoffschlüssige Verbindungsmethoden
an einem Koffer oder Gepäcksstück oder sogar an einem einzelnen Anbauteil miteinander
zu kombinieren. Beispielsweise könnte ein Anbauteil an einer Stelle geschweißt sein
und an einer anderen, für das Schweißgerät unzugänglichen Stelle, geklebt werden.
[0023] Auch wenn die Prinzipien der stoffschlüssigen Verbindung wie Kunststoffschweißen
oder Überspritzen von anderen Industrien bekannt sind, wurden diese bisher nicht in
der Kofferindustrie angewandt. Der Grund hierfür liegt in den spezifischen Gegebenheiten
und Funktionen der Anbauteile sowie des Fertigungsprozesses von Gepäckstücken, aber
auch in den bekannten Verfahren selbst, da es sich bei Gepäckstücken um relativ große
Produkte handelt, was eine Verarbeitung in herkömmlichen Maschinen erschwert. Anbauteile,
welche für das erfindungsgemäße Verfahren geeignet sind, müssen demnach vollkommen
neu und ohne Innenteil entwickelt werden. Die Form und Konstruktion des Anbauteils
ändern sich grundlegend. Der gesamte Produktionsprozess von Gepäckstücken muss für
das neue Herstellungsverfahren vollständig verändert werden.
[0024] Anbauteile, auf welche bei der Herstellung von Gepäckstücken, insbesondere Koffern
besonderes Augenmerk gelegt wird und welche im Stand der Technik häufiger erwähnt
sind und welche besonders hohe Kräfte übertragen müssen, lassen sich insbesondere
in Vorrichtungen für die Befestigung von Rädern (Radgehäuse und dgl.) und Ausziehgriffe
unterscheiden. Herkömmliche Radgehäuse oder Halterungen für Ausziehstangen werden
für Koffer typischerweise aus mehreren Komponenten (Innenelemente, Außenelemente,
Schrauben) zusammengesetzt. Bei Radgehäusen muss die Außenhaut des Gepäckstücks mindestens
mit Löchern für Schrauben versehen sein, oft ragt aber auch ein Teil des Radgehäuses
so in die Außenhaut, dass diese über große Öffnungen zum Einlass dieser Radgehäuse
in das Innere des Gepäckstücks verfügen muss. Bei Halterungen für Ausziehstangen sind
Öffnungen mindestens in der Größe der Ausziehstangen notwendig.
[0025] Üblicherweise überlappen das Innenelement und das Außenelement die Öffnungen und
Löcher in der Außenhaut mit einem kleinen Rand um mögliche Toleranzen auszugleichen;
ansonsten aber werden die Anbauteile recht kompakt gehalten. Die Ziele dieser Konstruktion
sind eher kompakte Abmessungen und die negativen Effekte der Schraube und Öffnungen
für die Festigkeit der Außenhaut und der Anbauteile zu minimieren. Das Rad selbst
wird über Lager und Achsen am Radgehäuse befestigt. Diese Lager und Achsen sind teilweise
überspritzte Metallbauteile. Da die Kraft ohnehin nur über die Schraubpunkte übertragen
wird, ist eine spezielle Spannungsminimierende Harmonie von Außenhaut und Radgehäuse
nicht notwendig. Außenhaut und Anbauteil können nur entlang weniger Punkte in Kontakt
sein. Das Außen- oder Innenelement ist typischerweise mit Schraubdomen ausgestattet,
in welchen die Schrauben fixiert werden. Diese Schraubdome müssen über eine gewisse
Höhe verfügen, um der Schraube ausreichend Halterung zu ermöglichen.
[0026] Demgegenüber sind Anbauteile, welche erfindungsgemäß entwickelt wurden, gänzlich
anders aufgebaut und geformt. Die Anbauteile können Kräfte über ihre gesamte Kontaktfläche
an die Außenhaut weitergeben. Die Anbauteile kommen ohne Innenteil aus. Um die höchsten
Momente ableiten zu können und die Kräfte möglichst großflächig auf die Außenhaut
zu verteilen sind kompakte Formen eher nachteilig, die Anbauteile werden also eher
großflächig in Kontakt mit der Außenhaut ausgelegt. Sowohl Außenhaut als auch Anbauteile
verfügen idealerweise über gerundete, spannungsminimierende Formen und schmiegen sich
großflächig aneinander an. Öffnungen oder Löcher in der Außenhaut sind nicht mehr
notwendig, die Außenhaut bleibt somit vollkommen durchgehend und von innen optisch
ansprechend und wesentlich fester, da Punkte mit Spannungsspitzen vermieden werden.
Die Anbauteile verfügen nicht mehr über Vorrichtungen zur Aufnahme von Schrauben (Schraubdome,
Schraublöcher und dgl.) sondern bleiben im Wesentlichen flächigkompakt entlang der
Außenhaut.
[0027] Wird die stoffschlüssige Verbindung durch Ultraschallschweißen oder Vibrationsschweißen
erzeugt, können kleine aufzuschmelzende Vorsprünge als Teil der Ausformung der Anbauteile
aber auch auf der Außenhaut vorgesehen sein. Diese aufzuschmelzenden Vorsprünge können
relativ frei gestaltet werden, sodass ein optimaler Herstellungs- bzw. Verbindungsprozess
ermöglicht wird. Die Position, Form und Anzahl kann entsprechend der verwendeten Vibrationsfrequenzen
und weiteren Prozessparametern optimiert werden.
[0028] Das Innenelement entfällt beim erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren und Gepäckstück
gänzlich. Es ist nicht mehr notwendig oder hilfreich, denn die Kräfte werden über
die stoffschlüssige Verbindung direkt vom Anbauteil auf die Außenhaut übertragen und
es entstehen keine Spannungsspitzen. Lager und Achsen können einstückig mit dem Anbauteil
gefertigt sein und so geformt sein, dass Kräfte spannungsminimierend abgeleitet werden.
[0029] Der Verbindungsvorgang von herkömmlichen Anbauteilen mit Außenhaut geschieht heute
per Hand, wobei das meist aus Kunststoff-Spritzguss hergestellte Außenelement mittels
elektrischem Schraubenzieher an das Innenelement geschraubt wird und die Außenhaut
dabei zwischen diesen beiden Teilen eingeklemmt wird. Dies erfordert einerseits nur
wenig geschulte Arbeitskräfte und günstige Maschinen, andererseits ist der Anteil
an Handarbeit relativ hoch. Mögliche menschliche Fehler können nicht ausgeschlossen
werden. Die Kosten für den Vorgang hängen von den Kosten menschlicher Arbeitskraft
ab und steigende Löhne führen direkt zu einer Erhöhung der Kosten.
[0030] Demgegenüber kann das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren auch vollautomatisiert
oder zumindest teilautomatisiert ablaufen. Die Investitionskosten sind dadurch höher,
aber die Prozesse und Toleranzen können genau kontrolliert werden, die Stückkosten
sind vergleichsweise geringer und unabhängiger von Lohnkosten.
[0031] Nachteilig an einer festen, nicht lösbaren stoffschlüssigen Verbindung von Außenhaut
und Anbauteil ist, dass die Anbauteile nicht für eventuelle Reparaturen ausgetauscht
werden kann. Um diesem potenziellen Nachteil entgegenzuwirken können die erfindungsgemäßen
Anbauteile so geformt sein, dass sie zur Aufnahme und lösbaren Befestigung weiterer
Bauteile ausgelegt sind, welche dann auswechselbar sind. Gegenüber herkömmlichen Bauweisen
bietet diese Variante den Vorteil, dass die Außenhaut ohne Öffnungen und Löcher bleibt,
somit die Kräfte wesentlich besser übertragen werden, und die Außenhaut fester ist,
weil keine Spannungsspitzen an Löchern auftreten. Auch bleibt das Innere des Gepäckstücks
sauber, das Innenteil entfällt, eine Stoffverdeckung von Schrauben und Innenteil ist
nicht mehr notwendig. Es wird also in dieser Variante die Konstruktion insgesamt stärker
und das Gewicht des Gepäckstücks wird leichter, das Innere des Gepäckstücks wird ansprechender,
dennoch die lösbaren Teile der Konstruktion auswechselbar.
[0032] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten, nicht einschränkenden Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen noch weiter erläutert. Darin zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht auf ein Gepäckstück in Form eines Außenhautkoffers mit daran
angeordneten Anbauteilen;
- Fig. 2a und 2b
- Schnittansichten auf die Verbindung eines Radgehäuses als Anbauteil an einer Außenhaut
eines Koffers nach der herkömmlichen Methode und der erfindungsgemäßen Methode;
- Fig. 3
- ein erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren eines Gepäckstücks mittels Ultraschallschweißen;
- Fig. 4
- ein weiteres erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren eines Gepäckstücks mittels Vibrationsschweißen;
- Fig. 5
- ein erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren eines Gepäckstücks mittels Laserschweißen;
- Fig. 6 bis 9
- verschiedene erfindungsgemäße Herstellungsverfahren eines Gepäckstücks durch Überspritzen
eines Anbauteils;
- Fig. 10
- ein herkömmliches Herstellungsverfahren eines Gepäckstücks über Schrauben;
- Fig. 11
- ein erfindungsgemäßes halbautomatisiertes Herstellungsverfahren eines Gepäckstücks
mittels Ultraschallschweißen;
- Fig. 12a und 12b
- schematisch eine herkömmliche Verbindung eines Radgehäuses als Anbauteil an einem
Koffer mit einer Außenhaut;
- Fig. 13a bis 13c
- verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Anbauteile und bzw. oder
Außenhaut eines Gepäckstücks; und
- Fig. 14
- ein Schnittbild eines Ausschnitts eines Gepäckstücks mit daran angeordnetem erfindungsgemäßen
Anbauteil und Abdeckelementen.
[0033] Fig. 1 zeigt ein Gepäckstück 1 bestehend aus zwei Außenhäuten 1a, 1b, mit verschiedenen
daran angeordneten und damit verbundenen Anbauteilen 31, wie zum Beispiel Handgriffhalterungen
2, Radgehäusen 3, einem Stopper 4 oder einer Haltevorrichtung 5 für eine Ausziehstange.
[0034] Fig. 2a und 2b zeigen in Schnittansichten vergleichsweise unterschiedliche Konstruktionen
von Anbauteilen 31, in diesem Beispiel Radgehäuse 3, wobei die Verbindung in herkömmlicher
Weise mittels Schrauben (Fig. 2a) und einer erfindungsgemäßen Weise (Fig. 2b) erfolgt.
[0035] Fig. 2a zeigt einen beispielhaften herkömmlichen Anbauteil 31. Das beispielhafte
herkömmliche Radgehäuse 3 besitzt ein Außenelement 14a und ein Innenelement 12, welche
die mit Öffnungen 19 versehene Außenhaut 1a, 1b des Gepäckstücks 1 zwischen sich einklemmen,
indem vom Inneren Schrauben 11 in die Schraubdome 15 des Außenelements 14a des Anbauteils
31 gesetzt werden. Das Außenelement 14a und das Innenelement 12 überdecken jeweils
mittels einer Überlappung D die Öffnungen 19 in der Außenhaut 1a, 1b. Auf Grund der
notwendigen Höhe der Schraubdome 15 liegt das Außenelement 14a nur in wenigen Punkten
20 an der Außenhaut 1a, 1b. Im Inneren des Gepäckstücks 1 bzw. Koffers 21 befindet
sich eine Abdeckung 13, üblicherweise aus Stoff, welche die Schrauben 11 und das Innenelement
12 optisch verdecken. Die vertikale Achse 16a für die Räder kann als übersprizter
Metallteil oder einstückig mit dem Außenelement 14a hergestellt sein.
[0036] Fig. 2b hingegen zeigt einen erfindungsgemäßen Anbauteil 31, welcher sich entlang
einer vergleichsweise großen Oberfläche 10 an die Außenhaut 1a, 1b schmiegt und dort
durch das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren angebracht wird. Es ist kein Innenelement
und keine Innenabdeckung vorgesehen oder notwendig. Das beispielhafte Radgehäuse 3,
14b schmiegt sich harmonisch und ohne Spannungsspitzen an die Außenhaut 1a, 1b an,
ohne diese zu unterbrechen. Die Außenhaut 1a, 1b ist daher ohne Löcher ausgeführt
und muss in ihrem Inneren nicht von einer Abdeckung verdeckt werden. Das Radgehäuse
3 ist in dieser Variante einstückig ausgeführt und integriert dabei die Achse 16b
für das Rad bereits in einer Form, die Kräfte optimal aufnimmt und großflächig an
die Außenhaut 1a, 1b ableitet. In diesem Beispiel ergibt sich zwischen Außenhaut und
Anbauteil ein hohler Bereich.
[0037] Fig. 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren eines Gepäckstücks 1 durch
Ultraschallschweißen. Dabei wird der Anbauteil 31 an der dafür vorgesehenen Position
auf der Außenhaut 1a, 1b aufgelegt. Eine Sonotrode 24 der Ultraschallschweißvorrichtung
vibriert dabei den Anbauteil 31 in vertikaler Richtung und gegen ein Fixierelement
23 bzw. Gegenstück in einer Frequenz, die dazu geeignet ist, die Oberfläche des Anbauteils
31 und bzw. oder der Außenhaut 1a, 1b aufzuschmelzen und dadurch eine haltbare Verbindung
zwischen Außenhaut 1a, 1b und Anbauteil 31 zu erzeugen.
[0038] Fig. 4 zeigt ein alternatives erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren wie in Fig.
3, allerdings wird in diesem Beispiel der Anbauteil 31 nicht durch vertikale Bewegungen
der Sonotrode 24, sondern durch horizontale Bewegungen der Sonotrode 24 beim Vibrationsschweißen
aufgeschmolzen.
[0039] Fig. 5 zeigt ein alternatives erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren, allerdings
wird in diesem Beispiel der Anbauteil 31 und/oder die Außenhaut 1a, 1b durch Einwirkung
eines Lasers 29 aufgeschmolzen.
[0040] Die Fig. 6 bis 8 zeigen erfindungsgemäße Herstellungsverfahren entsprechend den Figuren
3 bis 5, mit dem Unterschied, dass die Anbauteile 31 zur Verbesserung der Funktionalität
und/oder der Festigkeit einen überspritzten Metallteil 30 enthalten.
[0041] Fig. 9 zeigt ein erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren, wobei der Anbauteil 31
direkt auf der Außenhaut 1a, 1b im zunächst geschmolzenen Zustand erzeugt wird. Hierfür
wird die Außenhaut 1a, 1b im Inneren zumindest stellenweiße mit einem Fixierelement
26 fixiert und eine Überspritzform 25 von außen auf die Außenhaut 1a, 1b gedrückt.
Durch einen Kanal 28 wird der geschmolzene Kunststoff 27 in einen Hohlraum in der
Überspritzform 25 gepresst und kühlt dort ab und verfestigt sich. Danach werden Überspritzform
25 und Fixierelement 26 entfernt. Dieser Vorgang kann vollautomatisiert werden, was
allerdings mit hohen Investitionskosten verbunden ist. Nachteilig ist weiters, dass
die Anbauteile 31 dabei in ihrer Gestaltung diversen prozessbedingten Einschränkungen
unterliegen.
[0042] Fig. 10 zeigt ein herkömmliches Herstellungsverfahren, wobei ein Außenelement 14a
und ein Innenelement 12 eines Radgehäuses 3 über Schrauben 11, welche in Schraubdome
15 greifen, auf der Außenhaut 1a, 1b mit dafür vorgesehenen Öffnungen 19 fixiert werden.
[0043] Fig. 11 zeigt ein beispielhaftes halbautomatisiertes erfindungsgemäßes Herstellungsverfahren
eines Gepäckstücks 1 mit Hilfe einer vorbereiteten Haltevorrichtung 23. Dabei werden
zunächst die Anbauteile 31 in die für die Anbauteile 31 vorgesehenen Positionen in
die Haltevorrichtung 23 eingelegt, danach wird die Außenhaut 1a, 1b eingelegt und
mittels Fixierelementen 24 fixiert. Nun werden durch Ultraschallschweißen mittels
Sonotroden 24 die Anbauteile 31 mit der Außenhaut 1a, 1b verbunden und danach der
erfolgreich verbundene Verbund aus Außenhaut 1a, 1b und Anbauteilen 31 zur weiteren
Verarbeitung aus der Haltevorrichtung 23 entnommen. Dieses Verfahren kommt mit relativ
geringen Investitionskosten aus. Die einzelnen Schritte der Herstellung können per
Hand oder per Roboter durchgeführt werden.
[0044] Fig. 12a zeigt die Zusammensetzung eines typischen herkömmlichen Anbauteils 31, in
diesem Fall eines Radgehäuses 3, in einer Explosionsansicht. Zu erkennen ist das Außenelement
14a mit Schraubdomen 15, zwei Innenelemente 12 sowie das Radelement 22 welches beispielsweise
über Schrauben oder Nieten 23 am Außenelement 14a fixiert wird. Auf Grund der notwendigen
Höhe der Schraubdome 15 liegt das Außenelement 14a nur in wenigen Punkten 20 an der
Außenhaut 1a, 1b des Gepäckstücks 1 an.
[0045] Fig. 12b zeigt eine dreidimensionale Ansicht einer typischen gebrochenen Außenhaut
1a, 1b aus der Praxiserfahrung, wobei Kräfte auf das Außenelement 14a zu groß waren
und die Außenhaut 1a, 1b an einer Öffnung 19 für die Schraube oder Niete 23 ausgebrochen
ist und die Außenhaut 1a, 1b dabei zerstört wurde.
[0046] Die Figuren 13a, 13b und 13c zeigen Anbauteile 31 mit kleinen aufzuschmelzenden Vorsprüngen
6, 7 im Detail. Die Vorsprünge 6, 7 sind sinnvollerweise in den erfindungsgemäßen
Anbauteilen 31 an der der Außenhaut 1a, 1b zugewandten Seite bzw. Oberfläche 10 bzw.
Kontaktfläche zwischen Anbauteil 31 und Außenhaut 1a, 1b und bzw. oder auch an der
Außenhaut 1a, 1b selbst (nicht dargestellt) integriert. Durch Reibe- oder Vibrationsvorgänge
entsprechend den Figuren 3 oder 4 werden diese Vorsprünge 6, 7 erhitzt und schmelzen
auf, wodurch eine sehr feste und dauerhafte Verbindung von Anbauteil 31 und Außenhaut
1a, 1b ermöglich wird. Fig. 13a zeigt eine Ansicht von Vorsprüngen 6 in dreidimensionaler
Ansicht, Fig. 13b verschiedene beispielhafte Wege von Vorsprüngen 7 auf beispielhaften
Oberflächen bzw. Kontaktflächen von Anbauteilen 31, welche je nach Krafteinwirkung
und Bauteilform gewählt werden können. Fig. 13c zeigt eine dreidimensionale Ansicht
eines erfindungsgemäßen einstückigen Anbauteils 31 in Form eines beispielhaften Radgehäuses
3 mit Vorsprüngen 6, 7 an vielen strategisch geeigneten Stellen, welche bei der Verbindung
mittels Ultraschallschweißen aufgeschmolzen werden können und die stoffschlüssige
Verbindung zur Außenhaut 1a, 1b herstellen. Die Position, Größe und Form der Vorsprünge
6, 7 ist so gewählt, dass sie für den Prozess und die dabei gewählten Vorrichtungen
und Maschinen optimal ist.
[0047] Fig. 14 zeigt eine mögliche zwei- beziehungsweise mehrteilige Ausführungsform eines
Anbauteils 31 bzw. Radgehäuses 3, welcher sich entlang einer möglichst großen Oberfläche
10 an die Außenhaut 1a, 1b des Gepäckstücks 1 bzw. Koffers 21 schmiegt und dort durch
das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren angebracht wird. Die Außenhaut 1a, 1b ist
ohne Löcher ausgeführt und muss in ihrem Inneren nicht von einer Abdeckung verdeckt
werden. Der Anbauteil 31, beispielsweise das Radgehäuse 3, ist in dieser Variante
zweiteilig ausgeführt, wobei das Anbauteil 3a so ausgeführt ist, dass es zur lösbaren
Befestigung des Achsteils 3c geeignet ist. Für die Fixierung des Achsteils 3C sind
diverse bekannte mechanische Methoden geeignet, beispielsweise ein Bajonettverschluss
oder diverse andere Verriegelungen und dergleichen. Die vertikale Achse 16c für das
Rad besteht in dieser Variante aus Metall, welches von Kunststoff überspritzt wurde.
1. Verfahren zur Herstellung eines Gepäckstücks (1), insbesondere Koffers, mit zumindest
einer Außenhaut (1a, 1b) und zumindest einem Anbauteil (31), welcher zumindest eine
Anbauteil (31) an einer dafür vorgesehenen Position mit der zumindest einen Außenhaut
(1a, 1b) verbunden wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die zumindest eine Außenhaut (1a, 1b) zumindest teilweise aus thermoplastischem
Material bereitgestellt wird,
- der zumindest eine Anbauteil (31) zumindest teilweise aus thermoplastischem Material
bereitgestellt wird,
- wobei der zumindest eine Anbauteil (31) zumindest teilweise an der der Außenhaut
(1a, 1b) zugewandten Seite mit einer der Oberfläche der zumindest einen Außenhaut
(1a, 1b) an der vorgesehenen Position entsprechenden nach dem Verbindungsvorgang komplementären
Oberfläche (10) versehen wird,
- der zumindest eine Anbauteil (31) an der vorgesehenen Position an der zumindest
einen Außenhaut (1a, 1b) positioniert wird, und
- der zumindest eine Anbauteil (31) mit der zumindest einen Außenhaut (1a, 1b) stoffschlüssig
verbunden wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Anbauteil (31) mit der zumindest einen Außenhaut (1a, 1b) durch
Kunststoffschweißen, beispielsweise Ultraschallschweißen, Vibrationsschweißen oder
Laserschweißen, stoffschlüssig verbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Anbauteil (31) an der vorgesehenen Position an der zumindest einen
Außenhaut (1a, 1b) mit einer Haltevorrichtung (23) positioniert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Anbauteil (31) an der der zumindest einen Außenhaut (1a, 1b) zugewandten
Oberfläche (10) und bzw. oder die zumindest eine Außenhaut (1a, 1b) an der für die
Verbindung mit dem zumindest einen Anbauteil (31) vorgesehenen Position mit Vorsprüngen
(6, 7) versehen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Anbauteil (31) mit der zumindest einen Außenhaut (1a, 1b) durch
Überspritzen des zumindest einen Anbauteils (31) auf der zumindest einen Außenhaut
(1a, 1b) stoffschlüssig verbunden wird, indem eine Überspritzform (25) mit einem dem
zumindest einen Anbauteil (31) entsprechenden Hohlraum an der vorgesehenen Position
an der Außenhaut (1a, 1b) positioniert wird, und der zumindest eine Anbauteil (31)
durch Einbringen des Kunststoffs in den Hohlraum der Überspritzform (25) mit der zumindest
einen Außenhaut (1a, 1b) hergestellt und stoffschlüssig verbunden wird, und das Gepäckstück
(1) nach dem Abkühlen aus der Überspritzform (25) entnommen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Anbauteil (31) mit der zumindest einen Außenhaut (1a, 1b) durch
Kleben stoffschlüssig verbunden wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest einen Anbauteil (31) und bzw. oder die zumindest eine Außenhaut (1a,
1b) mit Carbon-, Aramid- oder Glasfasern und bzw. oder Metallteilen verstärkt wird.
8. Gepäckstück (1), insbesondere Koffer (21) mit zumindest einer Außenhaut (1a, 1b) und
zumindest einem Anbauteil (31), welcher zumindest eine Anbauteil (31) an einer dafür
vorgesehenen Position mit der zumindest einen Außenhaut (1a, 1b) verbindbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die zumindest eine Außenhaut (1a, 1b) zumindest teilweise aus thermoplastischem
Material besteht,
- der zumindest eine Anbauteil (31) zumindest teilweise aus thermoplastischem Material
besteht,
- wobei der zumindest eine Anbauteil (31) zumindest teilweise an der der Außenhaut
(1a, 1b) zugewandten Seite mit einer der Oberfläche der zumindest einen Außenhaut
(1a, 1b) an der vorgesehenen Position entsprechenden nach dem Verbindungsvorgang komplementären
Oberfläche (10) versehen ist, und der zumindest eine Anbauteil (31) mit der zumindest
einen Außenhaut (1a, 1b) stoffschlüssig miteinander verbunden ist.
9. Gepäckstück (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zumindest eine Außenhaut (1a, 1b) im Inneren glatt und störungsfrei und im Wesentlichen
unterbrechungsfrei ausgebildet ist.
10. Gepäckstück (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Anbauteil (31) und bzw. oder die zumindest eine Außenhaut (1a,
1b) durch Carbon-, Aramid oder Glasfasern oder Metallteile verstärkt ist.
11. Gepäckstück (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet dass der zumindest eine Anbauteil (31) an der der zumindest einen Außenhaut (1a, 1b) zugewandten
Oberfläche und bzw. oder die zumindest eine Außenhaut (1a, 1b) an der für die Verbindung
mit dem zumindest einen Anbauteil (31) vorgesehenen Position mit Vorsprüngen (6, 7)
versehen ist.