(19)
(11) EP 3 854 267 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.07.2021  Patentblatt  2021/30

(21) Anmeldenummer: 21150165.5

(22) Anmeldetag:  05.01.2021
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A47C 31/10(2006.01)
A47C 27/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
KH MA MD TN

(30) Priorität: 07.01.2020 DE 202020100032 U

(71) Anmelder: Recticel NV
1130 Brussel (BE)

(72) Erfinder:
  • CARPAIJ, Rob
    4041 CL Kesteren (NL)
  • NAAR, Michael
    44867 Bochum (DE)
  • ZOPPKE, Ronja
    44867 Bochum (DE)
  • DHOOGE, Alain
    2235 Hulshout (BE)
  • KHRAMOV, Victor
    2018 Antwerpen (BE)
  • ROMEO, Grace
    2018 Antwerpen (BE)
  • ENTHOVEN, Axel
    2018 Antwerpen (BE)

(74) Vertreter: Haverkamp, Jens 
Gartenstrasse 61
58636 Iserlohn
58636 Iserlohn (DE)

   


(54) MATRATZE


(57) Beschrieben ist eine Matratze 1 mit einem Matratzenkern 5 und mit einem mehrteilig konzipierten Matratzenbezug 2. Der Matratzenbezug 2 umfasst
- ein erstes Bezugsteil 4 mit einem sich über die flächige Erstreckung des Matratzenkerns 5 erstreckenden Bodenteil 6 und einer umlaufenden, an den Boden 6 angeschlossenen Seitenwand 7,
- ein zweites Bezugsteil 3 mit einem sich über die flächige Erstreckung des Matratzenkerns 5 erstreckenden Oberteil und einer umlaufenden, daran angeschlossenen Seitenwand 8, wobei die Seitenwände 7, 8 der beiden Bezugsteile 3, 4 überlappend zueinander angeordnet sind, und
- Verbindungsmittel, mit denen die beiden Bezugsteile 3, 4 im Bereich des Überlapps ihrer Seitenwände 7, 8 lösbar miteinander verbunden sind.
Beschrieben ist des Weiteren ein Matratzenbezug 2 für eine solche Matratze 1.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Matratze mit einem Matratzenkern und einem Matratzenbezug.

[0002] Matratzen werden regelmäßig mit einem Matratzenbezug ausgerüstet. Dieser schützt den Matratzenkern, verbessert das Schlafklima und sorgt für eine bessere Betthygiene. Ein solcher Matratzenbezug ist aus einem textilen Material hergestellt. Es sind auch Matratzenbezüge bekannt, die ein textiles Obermaterial und eine darunter angebrachte Wattierung aufweisen. Andere Bezüge weisen ein textiles Obermaterial, ein textiles Untermaterial und eine dazwischen befindliche Wattierung auf. Zumeist sind die beiden Obermaterialien durch eine Versteppung miteinander verbunden. Eine solche Wattierung erhöht den Liegekomfort und schützt den Matratzenkern vor einem Eindringen von Feuchtigkeit.

[0003] Ein Matratzenbezug fasst den Matratzenkern, beispielsweise einen Schaumkern, ein. In vielen Fällen ist der Matratzenbezug öffnenbar, um diesen von dem Matratzenkern für Wasch- und Reinigungszwecke entfernen zu können. Zum Verschließen des Matratzenbezuges werden Reißverschlüsse verwendet. Ein solcher Reißverschluss ist je nach Ausgestaltung des Matratzenbezuges umlaufend oder erstreckt sich über zumindest drei Seitenflächen, um den Matratzenbezug zum Entfernen von dem Matratzenkern öffnen und anschließend diesen wieder um den Matratzenkern anbringen kann.

[0004] Vor dem Hintergrund der großen Anzahl an jährlich anfallenden nicht mehr gebrauchten Matratzen, sogenannten end-of-life-Matratzen, ist man bereits bei der Herstellung bestrebt, die Nachhaltigkeit durch Recycling zu verbessern. Zu diesem Zweck müssen die einzelnen Materialien der Matratze stofflich voneinander getrennt werden. Dieses umfasst beispielsweise auch das Abtrennen des ganz umlaufenden oder teil umlaufenden Reißverschlusses, da dieser aus einem anderen Material hergestellt ist als der Matratzenbezug.

[0005] Da Matratzenbezüge von Zeit zu Zeit gewaschen bzw. gereinigt und somit von dem Matratzenkern abgenommen werden müssen, wäre es wünschenswert, die hierfür erforderliche Handhabung und somit das Entfernen des Matratzenbezuges vom Matratzenkern und das Anbringen eines Matratzenbezuges an einen Matratzenkern zu vereinfachen.

[0006] Ausgehend von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine Matratze mit einem Matratzenkern und einem Matratzenbezug vorzuschlagen, die gegenüber herkömmlichen Matratzen nicht nur Vorteile hinsichtlich ihrer Recycelbarkeit und damit ihrer Nachhaltigkeit aufweist, sondern bei der ein zu reinigender Matratzenbezug sich auch leichter von dem Matratzenkern trennen lässt und umgekehrt einen Matratzenkern mit einem Matratzenbezug bezogen werden kann.

[0007] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Matratze mit einem Matratzenkern und mit einem Matratzenbezug, welcher Matratzenbezug mehrteilig ist und
  • ein erstes Bezugsteil mit einem sich über die flächige Erstreckung des Matratzenkerns erstreckenden Bodenteil und einer umlaufenden, an den Boden angeschlossenen Seitenwand,
  • ein zweites Bezugsteil mit einem sich über die flächige Erstreckung des Matratzenkerns erstreckenden Oberteil und einer umlaufenden, daran angeschlossenen Seitenwand, wobei die Seitenwände der beiden Bezugsteile überlappend zueinander angeordnet sind, und
  • Verbindungsmittel, mit denen die beiden Bezugsteile im Bereich des Überlapps ihrer Seitenwände lösbar miteinander verbunden sind,
umfasst.

[0008] Der Matratzenbezug dieser Matratze umfasst zwei prinzipiell bezüglich ihrer Geometrie gleichartig aufgebaute Bezugsteile. Jedes Bezugsteil verfügt über ein sich über die flächige Erstreckung des Matratzenkerns erstreckendes Bodenteil und eine daran angeschlossene umlaufende Seitenwand. Da sich es sich bei dem einen Bezugsteil um ein unteres Bezugsteil und bei dem anderen Bezugsteil sich um ein oberes Bezugsteil handelt, ist bei dem oberen Bezugsteil das Bodenteil auch als Oberteil angesprochen. Von Besonderheit bei dieser Matratze ist, dass die beiden Bezugsteile bezüglich der Seitenwände zum Einfassen des Matratzenkerns überlappend zueinander angeordnet sind. Damit befindet sich die Seitenwand des einen Bezugsteils bezüglich ihrer Höhe zumindest abschnittsweise, und zwar im Bereich des Überlapps innerhalb der Seitenwand des anderen Bezugsteils. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Höhe der Seitenwände der beiden Bezugsteile gleich und entspricht der Höhe des darin aufzunehmenden Matratzenkerns. Ist die Höhe der Seitenwände der beiden Bezugsteile gleich, kann der Überlapp sich über die gesamte Höhe der Seitenwände erstrecken. Durchaus möglich ist auch eine Anordnung, bei der trotz gleicher Höhe der Seitenwände der Überlapp sich nicht über die gesamte Höhe der Seitenwände, sondern nur über einen Teil erstreckt, beispielsweise 50% oder mehr. Durch die vorbeschriebene Ausgestaltung ist jedes Bezugsteil nach Art einer einseitig offenen Schachtel ausgeführt. Das untere Bezugsteil verfügt somit über eine Matratzenkernaufnahme, in die der Matratzenkern eingelegt ist. Das andere Bezugsteil dient sodann zum Verschließen des den Matratzenkern aufnehmenden ersten Bezugsteils nach Art eines schachtelartigen Deckelteils. Infolge des Überlappens der umlaufenden Seitenwände können die beiden Bezugsteile im Bereich dieses Überlapps miteinander verbunden bzw. aneinander befestigt werden. Von daher können zur Verbindung der beiden Bezugsteile Verbindungsmittel eingesetzt werden, die beim Recyceln der Bezugsteile von diesen nicht zuvor entfernt werden müssen oder sich problemlos und rasch von diesen entfernen lassen. Als Verbindungsmittel können beispielsweise Flausch-Klett-Bänder eingesetzt werden, mithin Verbindungsmittel, die aus einem gleichen oder zumindest artverwandten Kunststoff hergestellt sind, wie typischerweise die Faser der Bezugsteile. Aufgrund der Stoffgleichheit gehören diese Bestandteile sodann in dieselbe Recyclingmaterialfraktion. Neben diesem Vorteil hat diese Matratze mit ihren beiden Bezugsteilen gegenüber Matratzen mit herkömmlichen Matratzenbezügen weitere ausschlaggebende Vorteile:
  • Die Zweiteiligkeit bzw. Mehrteiligkeit erleichtert die Handhabung beim Beziehen des Matratzenkerns sowie beim Entfernen desselben von dem Matratzenkern.
  • In aller Regel ist nur die Oberseite eines Matratzenbezuges reinigungsbedürftig. Bei dieser Matratze braucht zum Reinigen des oberen Bezugsteils die Matratze nicht bezüglich ihres Gewichtes gehandhabt zu werden. Das obere Bezugsteil kann ohne Weiteres von dem unteren Bezugsteil entfernt, gereinigt und anschließend wieder zum Vervollständigen des Matratzenbezuges mit dem unteren Bezugsteil verbunden werden, ohne dass hierfür das untere Bezugsteil mit dem Matratzenkern mit dem in aller Regel nicht unerheblichen Gewicht des Matratzenkerns bewegt insbesondere angehoben werden müsste.
  • Problemlos kann das obere Bezugsteil einer ersten Auslegung durch ein anderes Bezugsteil einer zweiten Auslegung getauscht werden. Beim Auswechseln stellen sich dieselben Vorteile wie beim Reinigen des oberen Bezugsteils ein.
  • Beide Bezugsteile können unterschiedliche Qualitäten hinsichtlich des Materials, des Komforts, der Farbe oder irgendeiner anderen Auslegung aufweisen.
  • In dem unteren Bezugsteil kann nach Art eines Schachtelunterteils der Matratzenkern aufgenommen werden. Dies erlaubt eine individuelle Zusammenstellung des Matratzenkerns, vor allem wenn dieser aus einzelnen Matratzenkernstücken besteht, sei es, dass diese nebeneinanderliegen und/oder übereinanderliegen, um diesen an die individuellen Komfortbedürfnisse eines Nutzers anzupassen. Das Verschließen mit dem oberen Bezugsteil zum Vervollständigen des Matratzenbezuges und der Gesamtmatratze ist problemlos möglich, da die Matratzenkernteile in dem unteren Bezugsteil sicher gehalten sind.
  • Der modulartige Aufbau dieser Matratze bzw. seines Matratzenbezuges erlaubt sowohl in Bezug auf die Auslegung des Matratzenkerns als auch in Bezug auf die Auslegung des Matratzenbezuges eine Anpassung an die individuellen Bedürfnisse, wobei das untere Bezugsteil ein für alle Zusammenstellungen einheitliches Bezugsteil sein kann.


[0009] Vorzugsweise ist die umlaufende Seitenwand des unteren Bezugsteils von der umlaufenden Seitenwand des oberen Bezugsteils eingefasst. Mithin bildet die Seitenwand des oberen Bezugsteils die Seitenwandaußenseite des aus den beiden Bezugsteilen bereitgestellten Matratzenbezuges. Hierdurch ist ein Eindringen von Verschmutzen zwischen die Bezugsteile minimiert.

[0010] Der Überlapp der Seitenwände der beiden Bezugsteile ist gemäß einem Ausführungsbeispiel über die gesamte Höhe der umlaufenden Seitenwände vorgesehen. Auch wenn eine solche Ausgestaltung bevorzugt ist, ist ein vollständiger Überlapp der Seitenwände der beiden Bezugsteile nicht erforderlich. Der Überlapp muss hinreichend groß sein, damit die miteinander zusammenwirkenden Befestigungsmittel an den Seitenwänden miteinander in Eingriff gestellt werden können.

[0011] In einer Weiterbildung einer solchen Matratze ist vorgesehen, dass diese ein unteres Bezugsteil aufweist, welches an seiner umlaufenden Seitenwand einen Seitenwandfortsatz und somit eine Verlängerung der Seitenwand aufweist, wobei der Seitenwandfortsatz an seinem freien Rand spannbar ist, beispielsweise durch ein in einem Seilkanal geführtes Seil, dessen beide freien Enden zusammengezogen werden können, oder da dieser als elastischer Rand ausgebildet ist, beispielsweise unter Verwendung eines Gummizuges. Die Höhe der Seitenwand einschließlich seines Seitenwandfortsatzes ist höher als die Höhe des in dem unteren Bezugsteil aufzunehmenden Matratzenkerns. Der Seitenwandfortsatz greift aufgrund seines spannbaren Randes sodann über den oberseitigen Randabschnitt des Matratzenkerns. In einem solchen Bezugsteil ist der Matratzenkern nicht nur in Längsrichtung und der Breitenrichtung durch die umlaufenden Seitenwand formschlüssig gehalten, sondern auch in Richtung der Höhe. Dieses erleichtert eine Handhabung dieses Bezugsteils mit dem darin befindlichen Matratzenkern, vor allem, wenn der Matratzenkern aus mehreren Matratzenkernstücken zusammengesetzt ist.

[0012] Die vorbeschriebenen Vorteile ergeben sich vor allem wenn der Matratzenkern nicht aus einzelnen Matratzenkernstücken zusammengesetzt ist auch alleinig durch den beschriebenen mehrteiligen Matratzenbezug.

[0013] Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1:
Eine erfindungsgemäße Matratze nach Art einer Explosionsdarstellung,
Fig. 2:
eine perspektivische Darstellung der Matratze der Figur 1 und
Fig. 3:
einen Querschnitt durch die Matratze der Figur 2.


[0014] Eine Matratze 1 umfasst einen mehrteiligen Matratzenbezug 2. Der Matratzenbezug 2 des dargestellten Ausführungsbeispiels ist aus zwei Bezugsteilen 3, 4 zusammengesetzt. Das Bezugsteil 3 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel das obere Bezugsteil, während das Bezugsteil 4 das untere Bezugsteil ist. Eingefasst wird durch die beiden miteinander in Eingriff gestellten Bezugsteile 3, 4 ein Matratzenkern 5 (siehe Figuren 1 und 3). Das Bezugsteil 4 ist, wie in Figur 1 erkennbar, durch ein Bodenteil 6 und eine umlaufende Seitenwand 7 gebildet. Die umlaufende Seitenwand 7 ist an das Bodenteil 6 angeschlossen, entweder dadurch, dass die einzelnen Seitenwandabschnitte Teil des Bodenteils 6 sind und zur Ausbildung der umlaufenden Seitenwand 7 mit ihren Schmalseiten miteinander verbunden sind oder dass die umlaufende Seitenwand 7 ein zuvor gefertigter Ringkörper ist, der an den umlaufenden Rand des Bodenteils 6 angeschlossen, typischerweise mit diesem vernäht ist. Auf diese Weise ist, wie in Figur 1 erkennbar, durch das Bezugsteil 4 ein schachtelartiges Bezugsunterteil bereitgestellt. Das Bezugsteil 3 ist genauso aufgebaut wie das Bezugsteil 4, wobei jedoch die Öffnung des schachtelartig aufgebauten oberen Bezugsteils nach unten weist. Das obere Bezugsteil 3 ist hinsichtlich seiner Breite und Länge so ausgeführt, dass seine umlaufende Seitenwand 8, wenn die beiden Bezugsteile 3, 4 zum vollständigen Einfassen des Matratzenkerns 5 miteinander in Eingriff gestellt sind (vgl. Figur 2), die umlaufende Seitenwand 7 des unteren Bezugsteils 4 einfasst. Die beiden umlaufenden Seitenwände 7, 8 überlappen miteinander (siehe Figur 3). Der Überlapp der beiden Seitenwände 7, 8, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa 80% der Höhe einer Seitenwand 7 bzw. 8 beträgt, wird genutzt, um die zueinanderweisenden Seiten der Seitenwände 7, 8 miteinander lösbar zu verbinden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel trägt zu diesem Zweck die umlaufende Seitenwand 7 des unteren Bezugsteils 4 mehrere Flauschbandabschnitte 9 an seiner Außenseite. An der nach innen weisenden Seite der umlaufenden Seitenwand 8 des oberen Bezugsteils 3 sind an entsprechender Stelle Klettbandabschnitte angeordnet. Sind die beiden Bezugsteile 3, 4 miteinander, wie in Figuren 2 und 3 dargestellt, in Eingriff gestellt, sind die Klettbandabschnitte mit den Flauschbandabschnitten 9 der umlaufenden Seitenwand 7 verkrallt und damit das obere Bezugsteil 3 mit dem unteren Bezugsteil 4 verbunden. Eine Handhabung dieser Matratze 1 ist damit ohne weiteres möglich, ohne dass hierbei die Gefahr besteht, dass die beiden Bezugsteile 3, 4 voneinander gelöst werden würden. Bei den Flauschbandabschnitten 9 und den Klettbandabschnitten handelt es sich um solche aus Polyester, mithin aus demselben Material, aus dem auch die beiden Bezugsteile 3, 4 gefertigt sind. Sollen die beiden Bezugsteile 3, 4 oder möglicherweise auch nur einer der beiden Bezugsteile 3 oder 4 recycelt werden, kann das jeweilige Bezugsteil 3 bzw. 4 unverzüglich einer Zerkleinerung unterworfen werden, ohne dass vorher bestimme Bestandteile abgetrennt werden müssten.

[0015] Zum Unterstützen einer Handhabung der Matratze 1 kann vorgesehen sein, dass die innenliegende umlaufende Seitenwand 7 des unteren Bezugsteils 4 an seinen Längsseiten Griffapplikationen trägt, typischerweise aus demselben Material, wie die übrigen Bestandteile des Bezugsteils 4. Die umlaufende Wand 8 des oberen Bezugsteils 3 weist an entsprechenden Stellen einen Durchbruch auf, durch den der oder die Handgriffapplikationen hindurch ergriffen werden können. Durch die Handgriffapplikationen, die beispielsweise durch einen dünnen Gurtabschnitt oder dergleichen bereitgestellt sein können, ist die Handhabung einer solchen Matratze nicht nur vereinfacht, sondern gewährleistet zudem ein bestimmungsgemäßes Ergreifen derselben, ohne dass zu befürchten wäre, dass infolge unsachgemäßer Handhabung die beiden Bezugsteile unbeabsichtigt voneinander getrennt werden würden. Werden zum lösbaren Verbinden der beiden Bezugsteile 3, 4 Flausch- und Klettbandabschnitte eingesetzt, resultiert der durch die Griffapplikationen bewirkte Zug auf die innenliegende Seitenwand, das der Verbund der Flausch- und Klettbandabschnitte miteinander verstärkt wird.

[0016] Der Matratzenkern 5 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch drei Schaumkernabschnitte 10, 10.1, 10.2 und zwei Decklagen 10.3, 10.4 ebenfalls aus Schaumstoff bereitgestellt. Die Schaumkernabschnitte 10, 10.1, 10.2 unterscheiden sich voneinander hinsichtlich ihrer Nachgiebigkeit, mithin bezüglich ihres Einfederungsverhaltens. Die Decklagen 10.3, 10.4 befinden sich unterhalb bzw. oberhalb der Schaumkernabschnitte 10, 10.1, 10.2. Mit dem durch die beiden Bezugsteile 3, 4 bereitgestellten Matratzenbezug dieser Matratze 1 kann der Matratzenkern problemlos aus einzelnen Matratzenkernstücken, beispielsweise wie in der Figur gezeigt, durch nebeneinanderliegende Schaumkernabschnitt 10, 10.1, 10.2 zusammen mit den Decklagen 10.3, 10.4, an die individuellen Wünsche angepasst in das schachtelartige untere Bezugsteil 4 eingelegt werden, bevor zum Verschließen des Matratzenkerns das obere Bezugsteil 3 mit dem unteren Bezugsteil 4 beispielsweise durch die vorbeschriebene Flausch-Klettbandverbindung in Eingriff gestellt wird und die hierdurch die Matratzenkernaufnahme des unteren Bezugsteils 4 verschlossen wird.

[0017] In einem in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist das obere Bezugsteil ausgelegt, dass von diesem zwei nebeneinander liegende untere Bezugsteile, in denen jeweils ein Matratzenkern enthalten ist, überspannt werden. Durch ein solches Teil ist dann bei einem Doppelbett mit zwei einzelnen Matratzen, die durchaus bezüglich des Matratzenkerns an die individuellen Bedürfnisse angepasst sein können, eine einheitliche Matratzenoberfläche bereitgestellt.

[0018] Die Erfindung ist anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden. Ohne den Umfang der geltenden Ansprüche zu verlassen, ergeben sich für einen Fachmann zahlreiche weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten, ohne dass diese im Rahmen dieser Ausführungen im Einzelnen näher erläutert werden müssten.

Bezugszeichenliste



[0019] 
1
Matratze
2
Matratzenbezug
3
Bezugsteil
4
Bezugsteil
5
Matratzenkern
6
Bodenteil
7
Seitenwand
8
Seitenwand
8
Flauschbandabschnitt
10, 10.1, 10.2
Schaumkernstück
10.3, 10.4
Decklage



Ansprüche

1. Matratze mit einem Matratzenkern (5) und mit einem Matratzenbezug (2), welcher Matratzenbezug (2) mehrteilig ist und

- ein erstes Bezugsteil (4) mit einem sich über die flächige Erstreckung des Matratzenkerns (5) erstreckenden Bodenteil (6) und einer umlaufenden, an den Boden (6) angeschlossenen Seitenwand (7),

- ein zweites Bezugsteil (3) mit einem sich über die flächige Erstreckung des Matratzenkerns (5) erstreckenden Oberteil und einer umlaufenden, daran angeschlossenen Seitenwand (8), wobei die Seitenwände (7, 8) der beiden Bezugsteile (3, 4) überlappend zueinander angeordnet sind, und

- Verbindungsmittel, mit denen die beiden Bezugsteile (3, 4) im Bereich des Überlapps ihrer Seitenwände (7, 8) lösbar miteinander verbunden sind,

umfasst.
 
2. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Verbindungsmittel die Seitenwand (8) des einen Bezugsteils (3) an ihrer zu der Seitenwand (7) des anderen Bezugsteils (4) weisenden Seite ein oder mehrere Klettbandabschnitte und die Seitenwand (7) des anderen Bezugsteils (4) an ihrer zu der Seitenwand (7) des einen Bezugsteils (4) weisenden Seite an entsprechender Stelle jeweils einen Flauschbandabschnitt (9) trägt.
 
3. Matratze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (7, 8) der beiden Bezugsteile (3, 4) eine gleiche oder zumindest weitgehend gleiche Höhe aufweisen und der Überlapp der Seitenwände (7, 8) der beiden Bezugsteile (3, 4) sich über die gesamte oder zumindest weitgehend die gesamte Höhe der Seitenwände (7, 8) erstreckt.
 
4. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Bezugsteile (7, 8) aus gleichen Materialien hergestellt sind.
 
5. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass nur einer der beiden Bezugsteile eine Wattierung oder die beiden Bezugsteile eine unterschiedlich ausgeführte Wattierung aufweisen.
 
6. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Bezugsteile (3, 4) ein textiles Obermaterial aufweisen.
 
7. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mit seiner Seitenwand innerhalb der Seitenwand des anderen Bezugsteils befindliche Bezugsteil einen umlaufenden Seitenwandfortsatz mit einem zusammenziehbaren, insbesondere elastischen Rand hat, welcher Seitenwandfortsatz den Matratzenkern oberseitig übergreift.
 
8. Matratze nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Matratzenkern als Schaumkern ausgeführt ist.
 
9. Matratze nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaumkern durch mehrere Schaumkernstücke (10, 10.1, 10.2) bereitgestellt ist, von denen zumindest zwei Schaumkernstücke (10, 10.1, 10.2) unterschiedliche Eigenschaften bezüglich ihrer Nachgiebigkeit aufweisen.
 
10. Matratze nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumkernstücke (10, 10.1, 10.2) in Bezug auf die flächige Erstreckung des Matratzenkerns nebeneinander und/oder übereinander angeordnet sind.
 
11. Matratze nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaumkernstücke (10, 10.1, 10.2) stofflich nicht miteinander verbunden sind.
 
12. Matratzenbezug, umfassend

- ein erstes Bezugsteil (4) mit einem sich über die flächige Erstreckung des Matratzenkerns (5) erstreckenden Bodenteil (6) und einer umlaufenden, an den Boden (6) angeschlossenen Seitenwand (7),

- ein zweites Bezugsteil (3) mit einem sich über die flächige Erstreckung des Matratzenkerns (5) erstreckenden Oberteil und einer umlaufenden, daran angeschlossenen Seitenwand (8), wobei die Seitenwände (7, 8) der beiden Bezugsteile (3, 4) überlappend zueinander angeordnet sind, und

- Verbindungsmittel, mit denen die beiden Bezugsteile (3, 4) im Bereich des Überlapps ihrer Seitenwände (7, 8) lösbar miteinander verbunden sind.


 
13. Matratzenbezug nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass dieser ein oder mehrere, den mehrteiligen Matratzenbezug (2) betreffende Merkmale der Ansprüche 2 bis 7 aufweist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht