[0001] Die Erfindung betrifft eine Palette gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein elastisches
Oberflächenelement gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 8 und ein Verfahren zur Formatanpassung
von Paletten einer Behälter-Etikettiermaschine.
[0002] Eine gattungsgemäße Palette ist aus
DE 10 2017 209 164 A1 bekannt. Die Palette umfasst ein austauschbares, elastisches Oberflächenelement zur
vakuumgestützten Entnahme von Etiketten aus einem Etikettenmagazin und zum Andrücken
der aufgenommenen Etiketten an Behälter. Zu diesem Zweck weist das elastische Oberflächenelement
auf seiner gesamten Arbeitsfläche Bohrungen auf, die mit korrespondierenden Zapfen
zusammenwirken, die auf einem starren Trägerkörper der Paletten ausgebildet sind.
Die Bohrungen gehen mit den Zapfen einen auch in Längsrichtung wirkenden Formschluss
ein, so dass das elastische Oberflächenelement auf dem Trägerkörper der Paletten werkzeuglos
aufgedrückt werden kann und infolgedessen für den Arbeitsbetrieb befestigt ist. Bei
einem verschleißbedingten Wechsel des elastischen Oberflächenelements kann dieses
von der im zugehörigen Palettenkarussell montierten Palette von Hand durch ein entsprechendes
neues Oberflächenelement ersetzt werden.
[0003] Die im Trägerkörper vorstehenden Zapfen bilden mittels zentral darin verlaufender
Kanäle Vakuumanschlüsse für die einzelnen Bohrungen im Oberflächenelement aus. Das
heißt, jeder der Bohrungen ist ein korrespondierender Vakuumanschluss des Trägerkörpers
zugeordnet, so dass die Bohrungen einen über die Gesamtkontur des Oberflächenelements
gleichmäßig ausgebildeten Ansaugbereich ausbilden, um Etiketten bei der Entnahme aus
dem Etikettenmagazin anzusaugen und bis zur Übergabe an die Behälter am zugehörigen
Palettenkarussell zu transportieren, und dabei auch an einem Leimwerk entlangzuführen.
[0004] Es hat sich jedoch herausgestellt, dass zunehmend Etiketten verarbeitet werden müssen,
deren Konturen nicht mit der Gesamtkontur des Oberflächenelements übereinstimmen.
Dies ist beispielsweise bei komplex geformten Verschlussetiketten der Fall. Da die
Konturen derartiger Etiketten in der Regel kleiner sind als die Gesamtkontur des Oberflächenelements,
deckt das aufgenommene Etikett nicht alle Bohrungen des Oberflächenelements ab. Durch
die dann zwangsläufig nicht abgedeckten Bohrungen wird Umgebungsluft angesaugt. Dies
ist prinzipiell unerwünscht, da dadurch die Ansaugleistung der Paletten sinkt und
sowohl die Aufnahme der Etiketten am Etikettenmagazin als auch der Weitertransport
am Palettenkarussell je nach Größe und Kontur der zu verarbeitenden Etiketten schwierig
zu kontrollieren ist. Das heißt, derartige Prozesse lassen sich nicht mit der erwünschten
Prozessstabilität und/oder nur mit vergleichsweise hohen Saugleistungen durchführen,
wodurch beispielsweise der konstruktive Aufwand und die Betriebskosten in unerwünschter
Weise steigen.
[0005] Es besteht daher bedarf für diesbezüglich verbesserte Vorrichtungen und Verfahren
zum vakuumgestützten Aufnehmen und Transportieren von Etiketten für Behälter.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird mit einer Palette gemäß Anspruch 1 gelöst. Die Palette
eignet sich für ein Palettenkarussell einer Behälter-Etikettiermaschine und umfasst
einen starren Trägerkörper und ein lösbar daran befestigtes Oberflächenelement mit
einer elastischen Anlageseite für Etiketten und an der Anlageseite ausgebildeten Ansaugöffnungen
zum Ansaugen der Etiketten.
[0007] Erfindungsgemäß umfasst die Anlageseite des Oberflächenelements wenigstens einen
Ansaugbereich, in dem die Ansaugöffnungen gruppiert sind, und wenigstens einen Passivbereich
ohne Ansaugöffnungen, um den Ansaugbereich auf eine von der Gesamtkontur der Anlageseite
abweichende und insbesondere formatspezifische Ansaugkontur zu begrenzen.
[0008] Durch geeignete Dimensionierung und Verteilung des Ansaugbereichs und des Passivbereichs
kann der Ansaugbereich an die Kontur eines aufzunehmenden und zu transportierenden
Etiketts derart angepasst werden, dass sämtliche vorhandenen Ansaugöffnungen vom anliegenden
Etikett abgedeckt werden. Folglich lässt sich ein unerwünschtes Ansaugen von Umgebungsluft
durch nicht abgedeckte Ansaugöffnungen vermeiden. Dies reduziert die nötige Ansaugleistung
und ermöglicht vergleichsweise einfach kontrollierbare und reproduzierbare Prozessbedingungen
zum vakuumgestützten Aufnehmen und Transportieren der Etiketten.
[0009] Das Oberflächenelement kann auf bekannte Weise durch elastischen Formschluss am starren
Trägerkörper befestigt werden, beispielsweise indem im Oberflächenelement ausgebildete
Kanäle einen Formschluss mit korrespondierenden, insbesondere zapfenförmigen Vakuumanschlüssen
am starren Trägerkörper eingehen.
[0010] Das Oberflächenelement kann gänzlich elastisch ausgebildet sein oder auch eine im
Wesentlichen starre, von der elastischen Anlageseite (Vorderseite) abgewandte Befestigungsseite
(Rückseite) umfassen, an der elastische Befestigungselemente, wie beispielsweise federnd
vorgespannte Schnäpper oder dergleichen, zur Herstellung der formschlüssigen Verbindung
mit dem starren Trägerkörper vorhanden sind. Alternativ oder ergänzend könnten derartige
elastische Befestigungselemente auch am starren Trägerkörper vorhanden sein.
[0011] Unter einer elastischen Anlageseite ist zu verstehen, dass die Anlageseite insbesondere
zum Andrücken von Etiketten an Behältern elastisch verformbar ausgebildet ist.
[0012] Das Oberflächenelement kann zur Anpassung an die Kontur eines bestimmten Etikettenformats
gegen ein dazu passendes Oberflächenelement somit schnell und werkzeuglos ausgetauscht
werden.
[0013] Der Passivbereich ist hierbei als ein Bereich zu verstehen, der entweder außerhalb
der Kontur des aufzunehmenden Etiketts liegt, und/oder an dem das zu transportierende
Etikett zwar mechanisch abgestützt, jedoch nicht angesaugt wird. Dies ist zum Beispiel
bei Etiketten denkbar, die nur an zwei einander gegenüberliegenden seitlichen Randbereichen
angesaugt werden, und bei denen ein dazwischenliegender, mittiger Etikettenbereich
lediglich am Passivbereich des elastischen Oberflächenelements anliegt.
[0014] Die beschriebenen Konturen können jeweils als Abwicklung entsprechender gekrümmter
Oberflächen verstanden werden.Vorzugsweise ist die kleinste Flächenausdehnung des
Passivbereichs wenigstens doppelt so groß, insbesondere wenigstens fünfmal so groß,
wie der größte Abstand zwischen den Rändern jeweils benachbarter Ansaugöffnungen innerhalb
des Ansaugbereichs. Unter einer Flächenausdehnung des Passivbereichs ist beispielsweise
der Abstand zwischen einander gegenüberliegenden Rändern / Begrenzungslinien des Passivbereichs
zu verstehen. Der Passivbereich kann beispielsweise ein den Ansaugbereich umschließender
Rahmen sein, dessen kleinste Breite dann der oben genannten kleinsten Flächenausdehnung
entspricht.
[0015] Vorzugsweise weist der Trägerkörper zur Befestigung und Vakuumversorgung des Oberflächenelements
eine konvex gekrümmte Befestigungsfläche mit einem Vakuumanschluss oder mehreren Vakuumanschlüssen
auf, wobei das Oberflächenelement zur internen Vakuumverteilung vom Vakuumanschluss
bzw. von den Vakuumanschlüssen auf die Ansaugöffnungen ausgebildet ist. Folglich unterscheidet
sich gegebenenfalls die flächige Verteilung der Vakuumanschlüsse auf der Befestigungsfläche
von der Verteilung der Ansaugöffnungen auf der Anlageseite des Oberflächenelements.
Vakuumanschlüsse am Trägerkörper können beispielswiese in Form eines gleichmäßigen
Rasters insbesondere auch im Wesentlichen ganzflächig über die Befestigungsfläche
verteilt sein. Aber auch ein einzelner, insbesondere zentraler angeordneter Vakuumanschluss
ist denkbar.
[0016] Demgegenüber sind die Ansaugöffnungen vorzugsweise nur in einem vom zugeordneten
Etikett abgedeckten Teilbereich der Anlageseite ausgebildet. Die Verteilung des an
den Vakuumanschlüssen insgesamt anliegenden Vakuums auf die vorhandenen Ansaugöffnungen
erfolgt dann mittels im elastischen Oberflächenelement geeignet verlaufender und sich
gegebenenfalls verzweigender Kanäle. Dies ermöglicht die Ausbildung geeignet konturierter
Ansaugbereiche auf passiven Wege, also ohne aktive Ventile oder dergleichen im Bereich
der Vakuumanschlüsse.
[0017] Vorzugsweise sind im Oberflächenelement den Vakuumanschlüssen insbesondere einzeln
zugeordnete Kanäle ausgebildet, die als die Vakuumanschlüsse mit den Ansaugöffnungen
verbindende Durchgangslöcher oder als zum Passivbereich hin geschlossene Sacklöcher
ausgebildet sind. Die Kanäle münden somit zum Trägerkörper hin in einem vorzugsweise
gleichmäßigen Raster, dessen einzelne Rasterpunkte / Kanäle zur Anlageseite hin entweder
offen oder geschlossen sind.
[0018] Beispielsweise sind dann diejenigen Kanäle, die innerhalb der Kontur eines ordnungsgemäß
anliegenden Etiketts liegen, als Durchgangslöcher ausgebildet und sämtliche außerhalb
der Kontur liegende Kanäle als Sacklöcher. Dies ermöglicht eine besonders einfache
Anpassung des Ansaugbereichs, also des Bereichs mit Durchgangslöchern / Ansaugöffnungen,
an eine zu verarbeitende Kontur eines Etiketts.
[0019] Der Trägerkörper kann dann im Sinne eines Universal-Palettenkörpers ein standardisiertes
Raster mit Vakuumanschlüssen aufweisen. Dazu passende Oberflächenelemente können als
formatspezifische Garnitur wahlweise angebracht werden. Solche Garnituren werden dann
anschlussseitig mit identischem Kanalraster bereitgestellt, unterscheiden sich aber
formatspezifisch darin, welche Kanäle als Durchgangslöcher oder Sacklöcher ausgebildet
sind.
[0020] Bei einer weiteren günstigen Ausführungsform sind im Oberflächenelement den Vakuumanschlüssen
zugeordnete Kanäle ausgebildet, die den Vakuumanschluss / die Vakuumanschlüsse jeweils
mit mehreren Ansaugöffnungen verbinden. Die Vakuumanschlüsse des Trägerkörpers können
dann als Sammelanschlüsse für eine Gruppe von Ansaugöffnungen verstanden werden. Es
kann auch nur ein einzelner derartiger Sammelanschluss am Trägerkörper ausgebildet
sein. Die Kanäle weisen geeignete Verzweigungen auf, um wenigstens einen an der Befestigungsfläche
des Trägerkörpers ausgebildeten Sammelkanal durch Kanalverzweigung im Oberflächenelement
mit einzelnen Ansaugöffnungen oder einer Gruppe von Ansaugöffnungen zu verbinden.
[0021] Auch derartige Vakuumanschlüsse / Sammelanschlüsse können standardisiert an der Befestigungsfläche
eines Universal-Palettenkörpers angeordnet werden, um unterschiedliche formatspezifische
Oberflächenelemente mit entsprechend unterschiedlicher Kanalverzweigung am Trägerkörper
zu befestigen / anzuschließen.
[0022] Vorzugsweise umfasst der Trägerkörper separat schaltbare Vakuumanschlüsse / Sammelanschlüsse
zur selektiven Vakuumversorgung von Ansaugöffnungen, die unterschiedlichen seitlichen
Randbereichen der Etiketten zugeordnet sind, insbesondere Anfangs- und Endbereichen
der Etiketten. Dadurch lässt sich insbesondere beim Aufnehmen der Etiketten an einem
Etikettenmagazin der dem Anfangsbereich der Etiketten zugeordnete Ansaugbereich selektiv
mit Vakuum versorgen, während andere Ansaugbereiche, insbesondere ein dem Endbereich
der Etiketten zugeordnete Ansaugbereich, noch nicht mit Vakuum versorgt werden/wird.
Dadurch lässt sich die Etikettenaufnahme gezielt steuern und ein vorübergehendes Ansaugen
von Umgebungsluft durch noch nicht vom Etikett abgedeckte Ansaugöffnungen verhindern.
[0023] Unter einer starren Befestigungsseite des Oberflächenelements ist gemäß einer bevorzugten
Ausgestaltung der Palette / des Oberflächenelements zu verstehen, dass die Befestigungsseite
eine gegenüber der elastischen Anlageseite formstabile Tragstruktur für die Anlageseite
umfasst. Die Befestigungsseite dient zur Befestigung des Oberflächenelements am starren
Trägerkörper der Palette.
[0024] Vorzugsweise umfasst die Anlageseite elastische Saugnäpfe mit den Ansaugöffnungen
und/oder wenigstens eine elastische Saugleiste mit den Ansaugöffnungen, um den wenigstens
einen Ansaugbereich auszubilden, sowie wenigstens ein elastisches Abstützelement zum
Abstützen der Etiketten, um damit den Passivbereich oder einen der Passivbereiche
auszubilden.
[0025] Das Oberflächenelement kann aus mehreren Bauteilen bestehen, beispielsweise aus einem
die Tragstruktur verkörpernden Tragelement bzw. Sockel, auf dem wenigstens ein elastisches
Abstützelement / Andrückkissen und die Saugnäpfe / Saugleisten als Verkörperung der
elastische Anlageseite fest montiert sind.
[0026] Die Saugleisten mit den Ansaugöffnungen können beispielsweise aus Schaumstoffen bestehen
und/oder im 3D-Druck hergestellte elastische Körper umfassen. Die elastischen Abstützelemente
können ebenfalls Schaumstoffe und/oder 3D-Druck-Körper sein. Ansaugbereiche mit elastischen
Saugnäpfen eignen sich insbesondere zur Maximierung der Maschinenleistung, da damit
eine besonders zuverlässige und schnelle Etikettenentnahme aus einem zugehörigen Magazin
möglich ist.
[0027] Das Oberflächenelement kann wenigstens einen Bereich besitzen, welcher an die jeweilige
Übergabe der Etiketten an die Behälter speziell angepasst ist, beispielweise in Form
verschiedener Härtezonen im Oberflächenelement, unterschiedlicher Werkstoffe, geometrischer
Strukturen und/oder Materialausschnitte in der Anlageseite oder dergleichen.
[0028] Derartige an bestimmte Behälterformate / Etikettenformate angepasste Abstützelemente
/ Abstützzonen können als Passivbereiche flexibel mit den unterschiedlichen, oben
beschriebenen Verkörperungen der Ansaugbereiche des Oberflächenelements kombiniert
werden.
[0029] Die beschriebenen Ausführungsformen des Oberflächenelements ermöglichen einen schnellen
und hinsichtlich des jeweiligen Übergebens und Andrückens der Etiketten an die Behälter
optimierten Formatwechsel durch einfachen Austausch der Oberflächenelemente. Die gestellte
Aufgabe wird ebenso mit einer Etikettiermaschine zum Etikettieren von Behältern gelöst,
die ein mit Paletten gemäß wenigstens einer der vorigen Ausführungsformen bestücktes
Palettenkarussell umfasst. Die Behälter-Etikettiermaschine kann dann flexibel, schnell
und mit geringem Aufwand an die Etikettierung unterschiedlicher Behälterformate und/oder
mit unterschiedlichen Etikettenformaten angepasst werden.
[0030] Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einem Oberflächenelement zur Verwendung in
einer Palette und/oder in einer Behälter-Etikettiermaschine gemäß wenigstens einer
der voranstehende beschriebenen Ausführungsformen gelöst. Das Oberflächenelement umfasst
eine elastische Anlageseite für Etiketten, an der Anlageseite ausgebildete Ansaugöffnungen
zum Ansaugen der Etiketten und eine von der Anlageseite abgewandte Befestigungsseite
zum lösbaren Befestigen des Oberflächenelements an einem starren Trägerkörper der
Paletten.
[0031] Erfindungsgemäß umfasst die Anlageseite wenigstens einen Ansaugbereich, in dem die
Ansaugöffnungen gruppiert sind, und wenigstens einen Passivbereich ohne Ansaugöffnungen,
um den Ansaugbereich auf eine von der Gesamtkontur der Anlageseite abweichende und
insbesondere auf eine für ein Etikettenformat spezifische Ansaugkontur zu begrenzen.
Damit lassen sich die bezüglich der Palette gemäß Anspruch 1 beschriebenen Vorteile
erzielen.
[0032] Vorzugsweise besteht das Oberflächenelement aus einem schichtweise generativ gefertigten
Material. Durch sogenannten 3D-Druck lassen sich auch elastische Materialien schichtweise
mit komplexen Kanalverläufen, wie beispielsweise Verzweigungen, innerhalb des Oberflächenelements
auf flexible Weise herstellen und somit an unterschiedlichste Konturen zu verarbeitender
Etiketten anpassen. Zudem können Ausnehmungen, wie beispielsweise Schlitze, in das
elastische Oberflächenelement eingearbeitet werden, um eine geeignete mechanische
Abstützung der Etiketten und/oder eine geeignete Verformbarkeit des Oberflächenelements
insbesondere bei der Übergabe der Etiketten an die Behälter zu ermöglichen.
[0033] Insbesondere elastische Oberflächenelemente mit Sacklöchern lassen sich aber auch
flexibel und einfach durch Fräsen von entsprechenden Halbzeugen oder dergleichen herstellen.
[0034] Das Oberflächenelement kann beliebige bezüglich der Palette insgesamt beschriebene
Merkmale umfassen.
[0035] Die gestellte Aufgabe wird ebenso mit einem Verfahren gemäß Anspruch 12 gelöst. Demnach
dient dieses zur Formatanpassung von Paletten einer Etikettiermaschine für Behälter,
wobei man erste und zweite Oberflächenelemente mit je einer elastischen Anlageseite
für Etiketten und an der Anlageseite voneinander abweichend ausgebildeten Ansaugöffnungen
zum Ansaugen der Etiketten zum einen von starren Trägerkörpern der Paletten ablöst
und zum anderen an diesen im Austausch befestigt.
[0036] Dadurch ändert sich die Anzahl und/oder flächige Verteilung der an der Anlageseite
vorhandenen Ansaugöffnungen. Dies ermöglicht einen besonders einfachen, schnellen
und kostengünstigen Formatwechsel an den Paletten.
[0037] Vorzugsweise werden durch den gegenseitigen Austausch der ersten und zweiten Oberflächenelemente
von den Ansaugöffnungen gruppenweise definierte Ansaugkonturen der Paletten an eine
Kontur der nachfolgend zu verarbeitenden Etiketten angepasst. Dadurch lässt sich ein
unerwünschtes Ansaugen von Umgebungsluft durch freiliegende Ansaugöffnungen auf vergleichsweise
einfache Weise, insbesondere ohne Demontage der Paletten, vermeiden.
[0038] Vorzugsweise wird durch den gegenseitigen Austausch der ersten und zweiten Oberflächenelemente
eine von einer Gruppe von Ansaugöffnungen definierte Ansaugkontur an die Kontur und/oder
Lage eines seitlichen Randbereichs der Etiketten angepasst, der bei der Entnahme der
Etiketten aus einem Etikettenmagazin selektiv angesaugt werden soll. Dadurch lässt
sich die Entnahme der Etiketten aus einem Etikettenmagazin gezielt und kontrollierbar
an das jeweilige Etikettenformat anpassen und somit kontrollierbarer durchführen.
[0039] Vorzugsweise werden die Oberflächenelemente bei an der Etikettiermaschine montierten
Trägerkörpern gewechselt. Dies ermöglicht eine besonders wirtschaftliche Formatumstellung
der Behälter-Etikettiermaschine.
[0040] Vorzugsweise werden an den Trägerköpern rasterförmig verteilte Vakuumanschlüsse durch
Aufsetzen der ersten oder zweiten Oberflächenelemente teilweise mit den Ansaugöffnungen
verbunden und teilweise verschlossen. Durch gezieltes Blockieren einzelner Vakuumanschlüsse
kann der jeweilige Ansaugbereich besonders einfach an eine Kontur der Etiketten angepasst
werden.
[0041] Bei einer weiteren günstigen Ausführungsform wird ein Vakuum zum Ansaugen der Etiketten
ausgehend von jeweils wenigstens einem in den Trägerkörpern ausgebildeten Vakuumanschluss,
insbesondere von jeweils mehreren Vakuumanschlüssen, innerhalb der Oberflächenelemente
durch darin verzweigte Kanäle auf die einzelnen Ansaugöffnungen oder Gruppen von Ansaugöffnungen
verteilt.
[0042] Dies ermöglicht eine flexible Anpassung des Ansaugbereichs an die Kontur zur verarbeitender
Etiketten bei einer vergleichsweise einfachen Vakuumführung im Bereich des Trägerkörpers.
Zudem ist mit Schaltventilen für die Sammelanschlüsse ein gezieltes Zuschalten/ Wegschalten
einzelner Ansaugbereiche eines bestimmten Oberflächenelements möglich.
[0043] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind zeichnerisch dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Schrägansicht einer Palette gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Figur 2
- das zugehörige Oberflächenelement mit angesaugtem Etikett;
- Figur 3
- Ansichten des Oberflächenelements von vorne und von links;
- Figur 4
- einen Schnitt durch die Palette;
- Figur 5
- eine zweite Ausführungsform der Palette in einer Schrägansicht;
- Figur 6
- ein zugehöriges Oberflächenelement von vorne und oben gesehen;
- Figur 7
- eine schematische Darstellung einer Behälter-Etikettiermaschine;
- Figur 8
- eine dritte Ausführungsform der Palette; und
- Figur 9
- eine vierte Ausführungsform der Palette.
[0044] Wie die Figur 1 erkennen lässt, umfasst die Palette 1 in einer ersten bevorzugten
Ausführungsform einen starren Trägerkörper 2 und ein lösbar daran befestigtes und
insgesamt elastisches Oberflächenelement 3 mit einer Anlageseite 4 (Vorderseite) für
Etiketten 5, von denen eines bespielhaft in der Figur 2 dargestellt ist, und an der
Anlageseite 4 ausgebildete Ansaugöffnungen 6 zum Ansaugen der Etiketten 5.
[0045] Das Oberflächenelement 3 kann insgesamt elastisch sein oder aber nur dessen den Etiketten
5 zugewandte Anlageseite 4.
[0046] Die Anlageseite 4 umfasst wenigstens einen Ansaugbereich 7, in dem die Ansaugöffnungen
6 gruppiert sind, und wenigstens einen an den Ansaugbereich 7 angrenzenden und/oder
diesen umgebenden Passivbereich 8 und/oder einen mehrere Ansaugbereiche 7 voneinander
trennenden Passivbereich 18 (Figur 5) jeweils ohne Ansaugöffnungen.
[0047] Wie die Figur 2 in einer Vorderansicht des Oberflächenelements 3 erkennen lässt,
hat die Anlageseite 4 eine vorzugsweise rechteckige Gesamtkontur 9. Im gezeigten Beispiel
umgibt der Passivbereich 8 das Etikett 5 vollumfänglich und erstreckt sich von dort
bis zur Gesamtkontur 9, also bis zum Rand der Anlageseite 4. Es wären aber beispielsweise
auch zwei bis zur Gesamtkontur 9 reichende Passivbereiche 8 denkbar, die dann oberhalb
und unterhalb des Ansaugbereichs 7 angeordnet wären oder jeweils seitlich davon.
[0048] Der Ansaugbereich 7 ist vom Etikett 5 abgedeckt und daher in der Figur 2 nicht zu
sehen. Das dargestellte Etikett 5 weist eine komplexe Kontur auf, wie sie beispielsweise
für Verschlussetiketten gebräuchlich ist. Das Oberflächenelement 3 würde sich aber
je nach Anordnung der Ansaugöffnungen 6 auch für Etiketten 5' mit anderen Konturen
eignen, was beispielhaft für eine rechteckige Kontur gestrichelt angedeutet ist.
[0049] Wie die Figur 3 in einer Vorderansicht des Oberflächenelements 3 erkennen lässt,
hat der Ansaugbereich 7 eine von der Gesamtkontur 9 abweichende und innerhalb dieser
liegende Ansaugkontur 10.
[0050] Die Ansaugkontur 10 ist beispielsweise durch eine Umgrenzungslinie definiert, welche
die Ränder der im Ansaugbereich 7 gruppierten Ansaugöffnungen 6 gemeinsam auf kürzestem
Wege verbindet. Die Ansaugkontur 10 begrenzt definitionsgemäß den zum Ansaugen der
Etiketten 5 wirksamen Ansaugbereich 7.
[0051] Wie die Figur 3 in einer Vorderansicht ferner erkennen lässt, ist die kleinste Flächenausdehnung
11 des Passivbereichs 8 vorzugsweise wenigstens doppelt so groß, insbesondere wenigstens
fünfmal so groß, wie der größte Abstand zwischen den Rändern jeweils benachbarter
Ansaugöffnungen 6 innerhalb des jeweiligen Ansaugbereichs 7. Die kleinste Flächenausdehnung
11 ist beispielsweise der kleinste Abstand der Ansaugkontur 10 von der Gesamtkontur
9. Diese Angaben gelten auch für die nachfolgend noch beschriebenen Ausführungsformen
des Oberflächenelements 3.
[0052] Es könnte beispielsweise auch je ein Passivbereich 8 über und unter dem Ansaugbereich
7 vorhanden sein. Der Ansaugbereich 7 kann sich dann, wie auch die damit zu verarbeitenden
Etiketten (Variante nicht dargestellt), bis zu wenigstens einem seitlichen Rand der
Anlageseite 4 erstrecken. Eine entsprechende um 90° gekippte Konstellation wäre bei
zwei den Ansaugbereich 7 seitlich einfassenden Passivbereichen 8 denkbar.
[0053] Wie die Figur 3 in einer Vorderansicht mit verdeckten Kanten und in einer Seitenansicht
des Oberflächenelements 3 ferner erkennen lässt, umfasst dieses eine Vielzahl darin
ausgebildeter Kanäle 13, die an einer von der Anlageseite 4 abgewandten Befestigungsseite
14 (Rückseite) des Oberflächenelements 3 in Form eines vorzugsweise gleichmäßigen
Rasters münden. Die Kanäle 13 sind von dort zum Ansaugbereich 7 hin als Durchgangslöcher
13a ausgebildet, zum Passivbereich 8 hin dagegen als Sacklöcher 13b.
[0054] Wie die Figur 4 in einem Schnitt durch den Trägerkörper 2 und das Oberflächenelement
3 erkennen lässt, stellen die Kanäle 13 eine Verbindung zu in einem korrespondierenden
Raster am Trägerkörper 2 ausgebildeten Vakuumanschlüssen 15 her.
[0055] Die Vakuumanschlüsse 15 sind vorzugsweise zapfenförmig und formschlüssig in das hier
insgesamt elastische Oberflächenelement 3 eingreifend ausgebildet. Zu diesem Zweck
können die Vakuumanschlüsse 15 auf ihrer Außenseite beispielsweise geeignete Verdickungen,
Widerhaken oder dergleichen umfassen, um ein ungewolltes Ablösen des elastischen Oberflächenelements
3 im Arbeitsbetrieb zu vermeiden. Derartige formschlüssige Vakuumverbindungen zwischen
den Vakuumanschlüssen 15 und den Kanälen 13 sind prinzipiell bekannt und daher nicht
im Detail beschrieben.
[0056] Die Vakuumanschlüsse 15 sind auf einer konvex gekrümmten Befestigungsfläche 2a des
Trägerkörpers 2 für das Oberflächenelement 3 angeordnet. Gut zu erkennen ist in der
Figur 4 ferner, dass nur die hinter dem Ansaugbereich 7 liegenden Vakuumanschlüsse
15 durch die Durchgangslöcher 13a mit den Ansaugöffnungen 6 verbunden sind, während
die hinter dem Passivbereich 8 liegenden Vakuumanschlüsse 15 von den Sacklöchern 13b
vakuumdicht verschlossen sind, so dass dort im Arbeitsbetrieb keine Umgebungsluft
angesaugt werden kann.
[0057] Daher kann im Arbeitsbetrieb an allen Vakuumanschlüssen 15 ein Vakuum anliegen, und
zwar unabhängig von der jeweiligen Ansaugkontur 10, solange diese an die Kontur der
Etiketten 5 wie beschrieben angepasst und im Arbeitsbetrieb von diesen abgedeckt ist.
[0058] Die Saugwirkung der Palette 1 kann daran somit passiv durch die flächige Verteilung
der als Durchgangslöcher 13a oder Sacklöcher 13b ausgebildeten Kanäle 13 vorgegeben
werden. Aktives Zuschalten / Wegschalten von Vakuumanschlüssen 15 an der Palette 1
ist dann prinzipiell entbehrlich, aber dennoch möglich, beispielsweise um zwei voneinander
getrennte Ansaugbereiche 7 separat mit Vakuum zu versorgen.
[0059] Dies ermöglicht zudem eine einfache Anpassung des Ansaugbereichs 7 an zu verarbeitende
Etiketten 5 durch Wechsel des Oberflächenelements 3 mit passend zum jeweiligen Etikett
5 als Durchgangslöcher 13a oder Sacklöcher 13b ausgebildeten Kanälen 13.
[0060] Die Sacklöcher 13b können beispielsweise durch Fräsen des Oberflächenelements 3 oder
durch schichtweise generative Fertigung des Oberflächenelements 3, also durch 3D-Druck
oder dergleichen, hergestellt werden.
[0061] Als Material für das elastische Oberflächenelement 3 / die elastische Anlageseite
4 eignen sich prinzipiell beliebige elastische Polymere, Elastomere, geschlossenporige
Schaumstoffe oder dergleichen.
[0062] Durch geeignete Gruppierung der Ansaugöffnungen 6 ist auf der Anlageseite 4 (Vorderseite)
eine Vielzahl unterschiedlich geformter Ansaugbereiche 7 möglich, was im Wesentlichen
nur durch das Raster der Kanäle 13 auf der Befestigungsseite 14 (Rückseite) des Oberflächenelements
3 eingeschränkt wird. Das Raster hat zu diesem Zweck beispielsweise eine Rasterweite
von 4 bis 8 mm. Durch die beschriebene Ausbildung wenigstens eines Passivbereichs
8 lässt sich dann bei unterschiedlich geformten Etiketten 5, deren Abmessungen deutlich
kleiner sind als die Gesamtkontur 9 der Anlageseite 4, das unerwünschte Ansaugen von
Umgebungsluft zuverlässig vermeiden.
[0063] Die Figur 5 zeigt eine alternative Ausgestaltung der Palette 1 und des zugehörigen,
hier wiederum beispielhaft insgesamt elastischen Oberflächenelements 3. Demnach können
die Ansaugöffnungen 6, 16 in voneinander getrennten Gruppen angeordnet werden können,
um zugeordnete separate Ansaugbereiche 7, 17 auf der Anlageseite 4 des Oberflächenelements
3 auszubilden. Ein beide Ansaugbereiche 7, 17 umrahmender erster Passivbereich 8 wird
dann durch einen zwischen den Ansaugbereichen 7, 17 ausgebildeten zweiten Passivbereich
18 ergänzt.
[0064] Die Ansaugöffnungen 6, 16 sind dann wiederum über im Oberflächenelement 3 verlaufende
Kanäle 13 an im Trägerkörper 2 ausgebildete Vakuumanschlüsse 15 (verdeckt) angeschlossen.
[0065] Im Beispiel der Figur 5 sind die Kanäle 13 innerhalb des elastischen Oberflächenelements
3 verzweigt, um jeweils einen der Vakuumanschlüsse 15 an mehrere Ansaugöffnungen 6,
16 anzuschließen. Die Kanäle 13 können somit jeweils (beispielhaft dargestellte) Verzweigungen
13c umfassen.Am Trägerkörper 2 ist dann wenigstens ein schaltbarer Versorgungskanal
19 vorhanden, gegebenenfalls auch wenigstens zwei getrennt schaltbare Versorgungskanäle
19 (siehe hierzu auch die Figur 4), die den Ansaugbereichen 7, 17 getrennt zugeordnet
sind, um die zugehörigen Ansaugöffnungen 6, 16 wahlweise oder gemeinsam mit Vakuum
zu versorgen. Jeder Versorgungskanal 19 kann auf prinzipiell bekannte Weise über ein
Schaltventil (nicht dargestellt) separat mit dem jeweils einem Ansaugbereich 7, 17
zugeordneten Vakuumanschluss 15 verbunden sein.
[0066] Es ist dann beispielsweise möglich, einen ersten Ansaugbereich 7 einem seitlichen
Anfangsbereich der Etiketten 5' zuzuordnen und einen zweiten Ansaugbereich 17 einem
seitlichen Endbereich der Etiketten 5'.
[0067] Der erste und zweite Ansaugbereich 7, 17 weisen dann wenigstens eine Ansaugkontur
20 auf, gegebenenfalls auch unterschiedliche Ansaugkonturen (nicht dargestellt).
[0068] Die Figur 6 lässt das auf der Anlageseite 4 angesaugte Etikett 5' in schematischer
Darstellung erkennen. Dargestellt sind ferner die im Oberflächenelement 3 ausgebildeten
Kanäle 3 mit den Verzweigungen 13c, die je einen Sammeleingang 13d der Kanäle 13 mit
einer Gruppe von Ansaugöffnungen 6, 16 verbinden. Jeder Sammeleingang 13d ist dann
einem separaten Ansaugbereich 7, 17 zugeordnet und an einen am Trägerkörper 2 korrespondierend
angeordneten Vakuumanschluss 15 mit schaltbarem Versorgungskanal 19 angeschlossen.
[0069] Das Oberflächenelement 3 ist somit zur internen Vakuumverteilung von wenigstens einem
Vakuumanschluss 15, insbesondere von mehreren getrennt zuschaltbaren Vakuumanschlüssen
15, auf die Ansaugöffnungen 6 ,16 ausgebildet.
[0070] Die Figur 7 zeigt schematisch eine Etikettiermaschine 21 mit einem Palettenkarussell
22, an dem die Paletten 1 mit ihren Trägerkörpern 2 und Oberflächenelementen 3 im
Arbeitsbetrieb kontinuierlich umlaufen. Die Etiketten 5' (oder 5) werden in einem
Etikettenmagazin 23 vorgehalten und aus diesem von den Paletten 1 vakuumgestützt entnommen.
[0071] Zum Aufnehmen der Etiketten 5' aus dem Etikettenmagazin 23 kann dann beispielsweise
nur der dem Etikettenanfang zugeordnete erste Ansaugbereich 7 zuerst mit Vakuum beaufschlagt
werden, um die Etiketten 5' zuverlässig aus dem Etikettenmagazin 23 anzusaugen. Hierbei
taucht die Palette 1 mit dem elastischen Oberflächenelement 3 bzw. der elastischen
Anlageseite 4 auf bekannte Weise teilweise in den im Etikettenmagazin 23 vorgehaltenen
Etikettenstapel ein und zieht dadurch das Etikett 5' heraus.
[0072] Im Anschluss kann auch der dem Etikettenende zugeordnete zweite Ansaugbereich 17
mit Vakuum beaufschlagt werden, um das Etikett 5' insgesamt für den weiteren Transport
an der Palette 1 anzusaugen. Die Passivbereiche 8, 18 dienen dabei lediglich der Abstützung
des Etiketts 5', wie dies ähnlich auch für die erste Ausführungsform beschrieben wurde.
[0073] Beim weiteren Umlauf der Paletten 1 am Palettenkarussell 22 passieren die bestückten
Paletten 1 ein Leimwerk 24, das vorzugsweise als Leimdrucker arbeitet und Leim direkt
auf die von den Paletten 1 angesaugten Etiketten 5, 5' spritzt.
[0074] Schematisch angedeutet ist ferner, dass die zu etikettierenden Behälter 25 (nur einer
davon dargestellt) an einem kontinuierlich rotierenden Behältertisch 26 umlaufen.
Die Etiketten 5, 5' können dort auf bekannte Weise von den Paletten 1 an die Behälter
25 übergeben werden.
[0075] Im Arbeitsbetrieb werden beispielsweise die Etiketten 5 mittels formatspezifisch
an diese angepasster Oberflächenelemente 3 angesaugt, transportiert und an die Behälter
25 übergeben. Sollen demgegenüber Etiketten 5' mit einer anderen Kontur auf den Behältern
25 oder einem anderen Behältertyp angebracht werden, so muss der Arbeitsbetrieb lediglich
kurzfristig unterbrochen werden, um die an den Paletten 1 vorhandenen Oberflächenelemente
3 gegen solche auszutauschen, die an die Etiketten 5' angepasste Ansaugbereiche 7,
17 und Passivbereich 8, 18 aufweisen.
[0076] Solche Formatumstellungen können bei am Palettenkarussell 22 montierten Trägerkörpern
2 vergleichsweise schnell und mit geringem apparativen Aufwand durchgeführt werden.
Ferner lässt sich durch die an die jeweilige Kontur der Etiketten 5, 5' angepassten
Ansaugbereiche 7, 17 vermeiden, dass Umgebungsluft durch die Oberflächenelemente 3
angesaugt wird. Unzuverlässiges und/oder ineffizientes Ansaugen der Etiketten 5, 5'
an den Paletten 1 wird dadurch vermieden.
[0077] Die Oberflächenelemente 3, 3' können als schnell wechselbare Garniturenteile für
unterschiedlichste Etikettenformate, also unterschiedliche Etikettengrößen und/oder
Etikettenkonturen am Produktionsort mit vergleichsweise geringem Aufwand vorgehalten
werden.
[0078] Eine Formatumstellung ist daher mit minimalem Aufwand bei dennoch größtmöglicher
Prozesssicherheit bezüglich Aufnahme und Transport unterschiedlicher Etiketten 5,
5' möglich.
[0079] Dieses Vorgehen ist ebenso mit den in den Figuren 8 und 9 bespielhaft dargestellten
Abwandlungen der Palette 1 und des zugehörigen Oberflächenelements 3 möglich.
[0080] Die Figuren 8 und 9 zeigen jeweils die Palette 1 in einer Schrägansicht (unten) und
in einer Vorderansicht (oben) sowie dazwischen einen Schnitt entlang der Linien A-A
bzw. B-B.
[0081] Demnach sind die Ansaugöffnungen 6, 16 daran vorzugsweise in voneinander getrennten
Gruppen angeordnet, um zugeordnete separate Ansaugbereiche 7, 17 für ein Etikett 5'
(in den Figuren 8 und 9 nicht dargestellt) auf der elastischen Anlageseite 4 des Oberflächenelements
3 auszubilden.
[0082] Die Ausführungsformen gemäß Figur 8 und 9 unterscheiden sich somit von der in den
Figuren 5 und 6 dargestellten Ausführungsform im Wesentlichen nur durch folgende Merkmale:
- Die Anlageseite 4 (Vorderseite) des Oberflächenelements 3 umfasst elastische Saugnäpfe
31 und/oder Saugleisten 32 jeweils mit den Ansaugöffnungen 6, 16 und wenigstens ein
elastisches Abstützelement 33 für das Etikett 5'.
- Die Befestigungsseite 14 (Rückseite) des Oberflächenelements 3 umfasst eine starre
Tragstruktur 34 für die Anlageseite 4 in Form eines Sockels, mit dem das Oberflächenelement
3 auf der konvex gekrümmten Befestigungsfläche 2a des Trägerkörpers 2 befestigt ist.
- Die Gesamtkontur 9 der elastischen Anlageseite 4 ist kleiner als die Außenkontur 2b
der Befestigungsfläche 2a des Trägerkörpers 2.
- Am Trägerkörper 2 ist nur ein einziger Vakuumanschluss 15 mit vorzugsweise schaltbarem
Versorgungskanal 19 vorhanden, um die Ansaugöffnungen 6, 16 gemeinsam mit Vakuum zu
versorgen.
[0083] Der Versorgungskanal 19 kann auf prinzipiell bekannte Weise ein Schaltventil (nicht
dargestellt) umfassen.
[0084] Auch in den Ausführungsformen gemäß Figur 8 und 9 sind die Kanäle 13 innerhalb des
Oberflächenelements 3 verzweigt, um den Vakuumanschluss 15 an mehrere Ansaugöffnungen
6, 16 anzuschließen. Die Kanäle 13 umfassen jeweils (beispielhaft dargestellte) Verzweigungen
13c.
[0085] Das Oberflächenelement 3 ist somit auch hier zur internen Vakuumverteilung vom Vakuumanschluss
15 auf die Ansaugöffnungen 6 ,16 ausgebildet.
[0086] Es ist dann, allerdings ohne getrennte Schaltfunktion, möglich, einen ersten Ansaugbereich
7 einem seitlichen Anfangsbereich der Etiketten 5' zuzuordnen und einen zweiten Ansaugbereich
17 einem seitlichen Endbereich der Etiketten 5'. Mehrere getrennt zuschaltbare Vakuumanschlüsse
15 wären jedoch ebenso möglich.
[0087] Der erste und zweite Ansaugbereich 7, 17 weisen dann eine um die Ansaugöffnungen
6, 16 der jeweiligen Saugnäpfe 31 oder Saugleiste 32 insgesamt (tangential) verlaufende
Ansaugkontur 20 auf, gegebenenfalls auch unterschiedliche Ansaugkonturen (nicht dargestellt).
[0088] Dargestellt sind jeweils die im Oberflächenelement 3 ausgebildeten Kanäle 3 mit den
Verzweigungen 13c, die einen einzigen Sammeleingang 13d der Kanäle 13 jeweils mit
einer Gruppe von Ansaugöffnungen 6, 16 verbinden. Der Sammeleingang 13d ist hier beispielhaft
beiden Ansaugbereichen 7, 17 zugeordnet und an einen am Trägerkörper 2 korrespondierend
angeordneten Vakuumanschluss 15 mit schaltbarem Versorgungskanal 19 angeschlossen.
[0089] Die Kanäle 13 verlaufen vorzugsweise in der starren Tragstruktur 34 / im Sockel bis
zu den daran befestigten elastischen Saugnäpfen 31.
[0090] Das wenigstens eine elastische Abstützelement 33 ist ebenso auf der starren Tragstruktur
34 / dem Sockel angeordnet.
[0091] Das elastische Abstützelement 33 kann aus einem elastischeren Material gefertigt
sein als die starre Tragstruktur 34, wie beispielhaft in der Figur 9 dargestellt ist.
Das Abstützelement 33 ist dann vorzugsweise untrennbar mit der Tragstruktur 34 / dem
Sockel verbunden, beispielsweise durch Kleben.
[0092] Das Abstützelement 33 kann aber auch aus demselben Material gefertigt sein wie die
starre Tragstruktur 34 / der Sockel, insbesondere einstückig mit dieser, und eine
demgegenüber elastische Struktur aufweisen, wie beispielhaft in der Figur 8 dargestellt
ist. Beispielsweise kann das Abstützelement 33 als elastisch nachgiebige Platte 33a
über einem Hohlraum 33b ausgebildet sein oder dergleichen.
[0093] Ebenso kann das Abstützelement 33 Materialschwächungen 33c umfassen, beispielsweise
Schlitze, Poren oder dergleichen, um eine geeignete Nachgiebigkeit des Abstützelements
33 beim Aufnehmen und Abgeben der Etiketten 5' zu erzeugen. Beispielsweise wäre das
Abstützelement 33 dann am Rand härter als in der Mitte, hätte also unterschiedliche
Härtezonen.
[0094] Wie in den Figuren 8 und 9 ferner zu erkennen ist, kann die elastische Anlageseite
4 des Oberflächenelements 3 durch Spalten 35 zwischen den Saugnäpfen 31 bzw. Saugleisten
32 und dem Abstützelement 33 unterbrochen sein.
[0095] Die Ansaugbereiche 7, 17 werden im Wesentlichen durch die Saugnäpfe 31 bzw. Saugleisten
32 verkörpert, der dazwischenliegende Passivbereich 18 durch das elastische Abstützelement
33.
[0096] Ein weiterer, die Ansaugbereiche 7, 17 umgebender Passivbereich 8 wäre auch bei den
Ausführungsformen gemäß Figur 8 und 9 prinzipiell möglich, ist aber aufgrund der hier
beispielhaft gegenüber der Befestigungsfläche 2a verkleinerten äußeren Gesamtkontur
9 der elastischen Anlageseite 4 des Oberflächenelements 3 entbehrlich.
[0097] Vielmehr ist die Außenkontur des Oberflächenelements 3 insgesamt hier zumindest näherungsweise
an die Kontur des Etiketts 5' (in Figur 8 und 9 nicht dargestellt) angepasst.Einzelne
Merkmale der beschrieben Ausführungsformen lassen sich auch sinnvoll miteinander kombinieren
und/oder gegenseitig ersetzen.
[0098] Beispielsweise könnten formatunspezifisch, insbesondere rasterförmig, angeordnete
Vakuumanschlüsse 15 (passend zum Trägerkörper 2) in der starren Tragstruktur 34 des
Oberflächenelements 3 ausgebildet sein und ein dazu passendes formatspezifisches Raster
von Durchgangslöchern 13a in einer darauf befestigten elastischen Anlageseite 4, die
dann in Anlehnung an die Ausführungsform gemäß Figur 1 bis 4 mit Ansaugöffnungen 6,
16 ausgebildet wäre.
1. Palette (1) für ein Palettenkarussell (22) einer Etikettiermaschine (21) für Behälter
(25), umfassend einen starren Trägerkörper (2) und ein lösbar daran befestigtes Oberflächenelement
(3) mit einer elastischen Anlageseite (4) für Etiketten (5, 5') und an der Anlageseite
ausgebildeten Ansaugöffnungen (6, 16) zum Ansaugen der Etiketten, dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageseite wenigstens einen Ansaugbereich (7, 17) umfasst, in dem die Ansaugöffnungen
gruppiert sind, und wenigstens einen Passivbereich (8, 18) ohne Ansaugöffnungen, um
den Ansaugbereich auf eine von der Gesamtkontur (9) der Anlageseite abweichende und
insbesondere formatspezifische Ansaugkontur (10, 20) zu begrenzen.
2. Palette nach Anspruch 1, wobei die kleinste Flächenausdehnung (11) des Passivbereichs
wenigstens doppelt so groß ist wie der größte Abstand (12) zwischen den Rändern jeweils
benachbarter Ansaugöffnungen (6, 16) innerhalb des Ansaugbereichs.
3. Palette nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Trägerkörper (2) zur Befestigung und Vakuumversorgung
des Oberflächenelements (3) eine konvex gekrümmte Befestigungsfläche (2a) mit wenigstens
einem Vakuumanschluss (15) aufweist, und wobei das Oberflächenelement zur internen
Vakuumverteilung vom Vakuumanschluss auf die Ansaugöffnungen (6, 16) ausgebildet ist.
4. Palette nach Anspruch 3, wobei im Oberflächenelement (3) den Vakuumanschlüssen (15)
insbesondere einzeln zugeordnete Kanäle (13) ausgebildet sind, die die Vakuumanschlüsse
mit den Ansaugöffnungen (6) verbinden, und die zum Passivbereich (8) hin als im Wesentlichen
vakuumdichte Sacklöcher (13b) ausgebildet sind.
5. Palette nach Anspruch 3, wobei im Oberflächenelement (3) den Vakuumanschlüssen (15)
zugeordnete Kanäle (13) ausgebildet sind, die die Vakuumanschlüsse jeweils mit mehreren
Ansaugöffnungen (16) verbinden.
6. Palette nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche, wobei der Trägerkörper (2) separat
schaltbare Versorgungskanäle (19) umfasst zur selektiven Vakuumversorgung von Ansaugöffnungen
(16), die unterschiedlichen seitlichen Randbereichen der Etiketten (5') zugeordnet
sind, insbesondere Anfangs- und Endbereichen der Etiketten.
7. Etikettiermaschine (21) für Behälter (25), umfassend ein Palettenkarussell (22) mit
Paletten (1) nach wenigstens einem der vorigen Ansprüche.
8. Oberflächenelement (3) zur Verwendung in einer Palette (1) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 6 und/oder in einer Etikettiermaschine (21) nach Anspruch 7, umfassend eine
elastische Anlageseite (4) für Etiketten (5, 5'), an der Anlageseite ausgebildeten
Ansaugöffnungen (6, 16) zum Ansaugen der Etiketten, und eine Befestigungsseite (14)
zum lösbaren Befestigen an einem starren Trägerkörper (2) von Paletten (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Anlageseite wenigstens einen Ansaugbereich, (7, 17) in dem die Ansaugöffnungen
gruppiert sind, und wenigstens einen Passivbereich (8, 18) ohne Ansaugöffnungen umfasst,
um den Ansaugbereich auf eine von der Gesamtkontur (9) der Anlageseite abweichende
und insbesondere auf eine für ein Etikettenformat spezifische Ansaugkontur (10, 20)
zu begrenzen.
9. Oberflächenelement nach Anspruch 8, wobei die Anlageseite (4) zum Andrücken der Etiketten
(5, 5') an Behältern (25) elastisch verformbar ausgebildet ist und die Befestigungsseite
(14) des Oberflächenelements (3) eine demgegenüber formstabile Tragstruktur (34) für
die Anlageseite umfasst.
10. Oberflächenelement nach Anspruch 8 oder 9, wobei die Anlageseite (4) elastische Saugnäpfe
(31) und/oder wenigstens eine elastische Saugleiste (32) mit den Ansaugöffnungen (6,
16) zum Ausbilden des wenigstens einen Ansaugbereichs (7, 17) umfasst sowie wenigstens
ein elastisches Abstützelement (33) für die Etiketten (5, 5') zum Ausbilden des Passivbereichs
(18).
11. Elastisches Oberflächenelement nach Anspruch 8, 9 oder 10, wobei das Oberflächenelement
(3) aus einem schichtweise generativ gefertigten Material besteht.
12. Verfahren zur Formatanpassung von Paletten (1) einer Etikettiermaschine (21) für Behälter
(25), wobei man erste und zweite Oberflächenelemente (3) mit einer elastischen Anlageseite
(4) für Etiketten (5, 5') und an der Anlageseite voneinander abweichend ausgebildeten
Ansaugöffnungen (6 ,16) zum Ansaugen der Etiketten von starren Trägerkörpern (2) der
Paletten (1) ablöst sowie an diesen im Austausch befestigt, wodurch sich die Anzahl
und/oder flächige Verteilung der an der Anlageseite vorhandenen Ansaugöffnungen ändert.
13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei durch den gegenseitigen Austausch der ersten und
zweiten Oberflächenelemente (3) von den Ansaugöffnungen gruppenweise definierte Ansaugkonturen
(10, 20) der Paletten (1) an eine Kontur der nachfolgend zu verarbeitenden Etiketten
(5, 5') angepasst werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, wobei durch den gegenseitigen Austausch der ersten
und zweiten Oberflächenelemente (3) eine von einer Gruppe von Ansaugöffnungen (6,
16) definierte Ansaugkontur (10, 20) an die Kontur und/oder Lage eines seitlichen
Randbereichs der Etiketten (5, 5') angepasst wird, der bei der Entnahme der Etiketten
aus einem Etikettenmagazin (23) selektiv angesaugt werden soll.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei die Oberflächenelemente (3) bei
an der Etikettiermaschine (21) montierten Trägerkörpern (2) gewechselt werden.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, wobei an den Trägerkörpern (2) rasterförmig
verteilte Vakuumanschlüsse (15) durch Aufsetzen der ersten und zweiten Oberflächenelemente
(3) teilweise mit den Ansaugöffnungen (6 ,16) verbunden und teilweise verschlossen
werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, wobei ein Vakuum zum Ansaugen der Etiketten
(5, 5') ausgehend von in den Trägerkörpern (2) ausgebildeten Vakuumanschlüssen (15)
innerhalb der Oberflächenelemente (3) durch darin verzweigte Kanäle (13) auf die Ansaugöffnungen
(6, 16) verteilt wird.