[0001] Die Erfindung betrifft eine Entwässerungsrinne für Fassaden- und/oder Terrassenflächen
und ein Rinnensystem.
[0002] Zur Entwässerung von Terrassen, Fassadenbereichen oder Flachdächern kommen Entwässerungsrinnen
zum Einsatz, welche in einen zu entwässernden Boden als Drainagen eingebaut werden.
Oberflächenwasser fließt dabei von oben über Abdeckroste der Entwässerungsrinnen in
diese hinein. Derartige Entwässerungsrinnen können auch oftmals als Fassadenrinnen
bezeichnet werden.
[0003] Fassadenrinnen können häufig in einen Boden aus wasserundurchlässigen Beton oder
flüssig abgedichteten Estrich verbaut sein und dienen beispielsweise zur Entwässerung
von Türschwellen oder Fensterelementen auf Terrassen. Bei der Montage sind die Fassadenrinnen
an die jeweilige Breite der Fenster- oder Türelemente anzupassen, um das anfallende
Oberflächenwasser möglichst vollständig abzuführen.
[0004] Aus der
DE 41 24 369 A1 ist ein Rinnenabschnitt einer Entwässerungsrinne bekannt, der aus zwei Rinnenendteilen
und einem dazwischenliegenden Mittelteil gebildet ist. Der Mitteilteil weist an den
Längsenden Vertiefungen auf, in die die beiden Rinnenendteile bspw. mit Noppen oder
Leisten eingerastet sind. Über die lösbare Formschlussverbindung an den beiden Enden
des Mittelteils kann der Rinnenabschnitt in seiner Länge angepasst werden.
[0005] Der Rinnenabschnitt gemäß
DE 41 24 369 A1 hat den Nachteil, dass eine Längenänderung lediglich für einen geringen Längenbereich
möglich ist. Ferner weist der Rinnenabschnitt durch die dreiteilige Ausgestaltung
bei der Montage eine erschwerte Handhabung auf.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Entwässerungsrinne anzugeben, die
durch eine verbesserte konstruktive Ausgestaltung einfach und schnell montierbar und
kostengünstig in der Herstellung ist. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zu Grunde
ein Rinnensystem anzugeben.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe im Hinblick auf die Entwässerungsrinne durch den
Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Hinsichtlich des Rinnensystems wird die vorstehend
genannte Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 11 gelöst.
[0008] Konkret wird die Aufgabe durch eine Entwässerungsrinne für Fassaden- und/oder Terrassenflächen
mit wenigstens zwei Rinnenelementen gelöst, die länglich ausgebildet sind und in Längsrichtung
ineinander eingreifen, sodass die Rinnenelemente einen gemeinsamen Aufnahmeraum zur
Aufnahme einer abzuführenden Flüssigkeit umlaufend begrenzen. Die beiden Rinnenelemente
sind zur variablen Längeneinstellung der Entwässerungsrinne in Längsrichtung relativ
verschiebbar. Das erste Rinnenelement ist in dem zweiten Rinnenelement formschlüssig
angeordnet. Das erste Rinnenelement und/oder das zweite Rinnenelement weisen wenigstens
ein Formschlussmittel auf, in das das jeweils andere, insbesondere das erste oder
zweite, Rinnenelement eingreift.
[0009] Die Rinnenelemente erstrecken sich entlang einer gemeinsamen Längsachse, die in Längsrichtung
verläuft. Der Aufnahmeraum ist durch eine Stirnwand, zwei Seitenwände und einen Boden
der beiden Rinnenelemente begrenzt. Die Entwässerungsrinne ist für den Eintritt der
abzuführenden Flüssigkeiten in entgegengesetzter Richtung zum Boden der Rinnenelemente,
insbesondere nach oben, offen ausgebildet. Dabei kann die Entwässerungsrinne eine
fluiddurchlässige Abdeckvorrichtung aufnehmen.
[0010] Die beiden Rinnenelemente greifen in Längsrichtung ineinander ein und sind in Längsrichtung
relativ verschiebbar. Mit anderen Worten sind die Rinnenelemente miteinander formschlüssig
verbunden derart, dass die Rinnenelemente in beide Längsrichtungen variabel verschoben
werden können. Die Rinnenelemente können stufenlos verschiebbar sein. Vorzugsweise
sind die Rinnenelemente werkzeuglos relativ zueinander verschiebbar. Hierbei ist vorteilhaft,
dass die Länge der Entwässerungsrinne an eine entsprechende Einbausituation beispielsweise
an die Breite eines Fenster- oder Türelements beliebig anpassbar ist. Dadurch ist
die anfallende Flüssigkeit, insbesondere das anfallende Oberflächenwasser, verbessert
abführbar. Die erfindungsgemäße Entwässerungsrinne kann somit für eine Vielzahl von
unterschiedlichen Breiten von Fenster- und Türelementen eingesetzt werden.
[0011] Konkret ist das erste Rinnenelement in dem zweiten Rinnenelement formschlüssig angeordnet.
Mit anderen Worten ist das erste Rinnenelement in dem zweiten Rinnenelement innenliegend
angeordnet. Das erste Rinnenelement kann dabei mit einer Außenkontur an einer Innenkontur
des zweiten Rinnenelements anliegen. Mit anderen Worten ist das zweite Rinnenelement
mit der Innenkontur an der Außenkontur des ersten Rinnenelements außenliegend angeordnet.
Die beiden Rinnenelemente können direkt oder indirekt formschlüssig in Kontakt stehen.
[0012] Die Außenkontur des ersten Rinnenelements und die Innenkontur des zweiten Rinnenelements
können komplementär ausgebildet sein. Vorzugsweise liegt das erste Rinnenelement mit
der Außenkontur an der Innenkontur des zweiten Rinnenelements flächig an. Durch die
formschlüssige Anordnung des ersten Rinnenelements im zweiten Rinnenelement sind die
Rinnenelemente auf einfache Weise zueinander ausgerichtet sowie in Längsrichtung verschiebbar.
Dadurch wird somit ein Positionierungsaufwand der Rinnenelemente verringert und die
Montage erleichtert.
[0013] Bei einer ersten Variante der erfindungsgemäßen Entwässerungsrinne weist das erste
Rinnenelement das wenigstens eine Formschlussmittel auf, in das das zweite Rinnenelement
verschiebbar eingreift. Mit anderen Worten erstreckt sich das zweite Rinnenelement
in das Formschlussmittel des ersten Rinnenelements, sodass das zweite Rinnenelement
mit dem Formschlussmittel des ersten Rinnenelements formschlüssig und in Längsrichtung
verschiebbar verbunden ist. Das zweite Rinnenelement kann in das Formschlussmittel
des ersten Rinnenelements zur formschlüssigen Verbindung ragen. Das zweite Rinnenelement
greift hierbei in das Formschlussmittel des ersten Rinnenelements außenliegend ein.
Das Formschlussmittel kann am ersten Rinnenelement, insbesondere quer zur Längsrichtung
der Entwässerungsrinne, nach außen ausgebildet sein. Mit anderen Worten kann sich
das Formschlussmittel am Rinnenelement vom Aufnahmeraum in Querrichtung der Entwässerungsrinne
weg erstrecken.
[0014] Bei einer zweiten, alternativen Variante der erfindungsgemäßen Entwässerungsrinne
weist das zweite Rinnenelement das wenigstens eine Formschlussmittel auf, in das das
erste Rinnenelement verschiebbar eingreift. Mit anderen Worten erstreckt sich das
erste Rinnenelement in das Formschlussmittel des zweiten Rinnenelements, sodass das
erste Rinnenelement mit dem Formschlussmittel des zweiten Rinnenelements formschlüssig
und in Längsrichtung verschiebbar verbunden ist. Das erste Rinnenelement kann in das
Formschlussmittel des zweiten Rinnenelements zur formschlüssigen Verbindung ragen.
Das erste Rinnenelement greift hierbei in das Formschlussmittel des zweiten Rinnenelements
innenliegend ein. Das Formschlussmittel kann am zweiten Rinnenelement, insbesondere
quer zur Längsrichtung der Entwässerungsrinne, nach innen ausgebildet sein. Mit anderen
Worten kann das Formschlussmittel im Aufnahmeraum zumindest teilweise angeordnet sein.
Das Formschlussmittel kann sich in den Aufnahmeraum hinein erstrecken.
[0015] Bei einer dritten, alternativen Variante der erfindungsgemäßen Entwässerungsrinne
weisen das erste Rinnenelement und das zweite Rinnenelement jeweils ein Formschlussmittel
auf. Dabei kann das erste Rinnenelement in das Formschlussmittel des zweiten Rinnenelements
eingreifen und das zweite Rinnenelement in das Formschlussmittel des ersten Rinnenelements
eingreifen. Mit anderen Worten kann sich das erste Rinnenelement in das Formschlussmittel
des zweiten Rinnenelements erstrecken, sodass das erste Rinnenelement mit dem Formschlussmittel
des zweiten Rinnenelements formschlüssig und in Längsrichtung verschiebbar verbunden
ist. Zusätzlich kann sich das zweite Rinnenelement in das Formschlussmittel des ersten
Rinnenelements erstrecken, sodass das zweite Rinnenelement mit dem Formschlussmittel
des ersten Rinnenelements formschlüssig und in Längsrichtung verschiebbar verbunden
ist.
[0016] Die Formschlussmittel können an den Rinnenelementen jeweils, insbesondere quer zur
Längsrichtung der Entwässerungsrinne, nach innen oder nach außen ausgebildet sein.
Mit anderen Worten können die Formschlussmittel sich in den Aufnahmeraum zumindest
teilweise hinein erstrecken oder vom Aufnahmeraum weg erstrecken.
[0017] Das Formschlussmittel kann durch wenigstens einen Fortsatz oder eine Rille gebildet
sein. Das Formschlussmittel kann sich in Längsrichtung der Entwässerungsrinne erstrecken.
[0018] Das Formschlussmittel des ersten bzw. zweiten Rinnenelements hat den Vorteil, dass
durch den Eingriff des ersten bzw. zweiten Rinnenelements eine Gesamtstabilität der
Entwässerungsrinne erhöht ist. Das zweite Rinnenelement bildet mit dem Formschlussmittel
außen am ersten Rinnenelement eine Formschlussverbindung, sodass im Bereich der Formschlussverbindung
eine Versteifung der Entwässerungsrinne erfolgt.
[0019] Ferner dient das Formschlussmittel zur verbesserten Führung der Rinnenelemente in
Längsrichtung bei der Längeneinstellung bzw. Längenänderung der Entwässerungsrinne.
Mit anderen Worten werden die Rinnenelemente bei einem Relativverschieben in Längsrichtung
durch das Formschlussmittel des ersten Rinnenelements geführt. Dadurch ist die Längeneinstellung
der Entwässerungsrinne weiter vereinfacht, wodurch ein Aufwand bei der Montage verringert.
[0020] Die Erfindung hat den weiteren Vorteil, dass durch die zweiteilige Ausgestaltung
eine Teileanzahl gegenüber der Entwässerungsrinne gemäß der
DE 41 24 369 A1 reduziert ist und somit Kosten eingespart sind. Ferner weist die erfindungsgemäße
Entwässerungsrinne einen konstruktiv einfachen Aufbau auf, sodass diese kostengünstig
herstellbar ist.
[0021] Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0022] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind genau zwei Rinnenelemente vorgesehen,
die in Längsrichtung zur Längeneinstellung der Entwässerungsrinne ineinander verschiebbar
eingreifen. Dies hat den Vorteil, dass die Entwässerungsrinne dadurch eine geringe
Teileanzahl aufweist, wodurch die Kosten reduziert sind. Des Weiteren ist durch die
zweiteilige Ausgestaltung die Handhabung bei der Montage der Entwässerungsrinne bzw.
bei der Längeneinstellung der Entwässerungsrinne vereinfacht.
[0023] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erste Rinnenelement eine
erste Seitenwand mit einer Oberkante auf, an der das Formschlussmittel sich in Längsrichtung
erstreckend ausgebildet ist. Die erste Seitenwand erstreckt sich in Längsrichtung
des ersten Rinnenelements. Die erste Seitenwand kann zum Boden des ersten Rinnenelements
im Wesentlichen orthogonal ausgebildet sein. Es ist auch möglich, dass die erste Seitenwand
ausgehend vom Boden des ersten Rinnenelements nach außen, insbesondere in eine quer
von der Längsachse wegverlaufenden Richtung geneigt ist. In Einbaulage ist die Oberkante
des ersten Rinnenelements vorzugsweise im Wesentlichen mit einer zu entwässernden
Oberfläche bündig angeordnet. Das erste Rinnenelement weist bevorzugt zwei erste Seitenwände
auf, die einander gegenüber angeordnet sind und sich in Längsrichtung erstrecken.
Das Formschlussmittel kann entlang der Oberkante vollständig oder abschnittsweise
ausgebildet sein. Hierbei ist vorteilhaft, dass das Formschlussmittel das zweite Rinnenelement
bei einer Längeneinstellung stabil und vorausgerichtet führt. Ferner weist die Entwässerungsrinne
dadurch eine kompakte und stabile Bauform auf.
[0024] Besonderes bevorzugt begrenzen die erste Seitenwand und das Formschlussmittel einen
dazwischenliegenden Freiraum, in den das zweite Rinnenelement mit einer zweiten Seitenwand
in Längsrichtung verschiebbar eingreift. Der Freiraum erstreckt sich bevorzugt in
Längsrichtung zwischen der ersten Seitenwand und dem Formschlussmittel. Der Freiraum
kann derart ausgebildet sein, dass das Formschlussmittel die zweite Seitenwand dreiseitig
begrenzt. Die zweite Seitenwand des zweiten Rinnenelements weist vorzugsweise eine
Oberkante auf, die ein freies Ende bildet, mit dem das zweite Rinnenelement in den
Freiraum eingreift.
[0025] Die zweite Seitenwand des zweiten Rinnenelements kann in den Freiraum derart eingreifen,
dass die zweite Seitenwand beidseitig und im Bereich der Oberkante durch das Formschlussmittel
begrenzt ist. Der Freiraum dient im Wesentlichen zur Aufnahme der zweiten Seitenwand
des zweiten Rinnenelements. Bei der Längeneinstellung bzw. Längenänderung der Entwässerungsrinne
wird die zweite Seitenwand des zweiten Rinnenelements in Längsrichtung im Freiraum
bewegt. Dadurch wird das zweite Rinnenelement kontrolliert am ersten Rinnenelement
geführt, wobei die beiden Rinnenelemente vorteilhaft in Querrichtung zueinander ausgerichtet
sind. Die Entwässerungsrinne ist dadurch einfach und schnelle längeneinstellbar, sodass
eine Montage erleichtert ist.
[0026] Vorzugsweise ist das Formschlussmittel derart ausgebildet, dass eine Breite des Freiraums
zwischen einer Innenfläche des Formschlussmittels und einer Außenfläche der ersten
Seitenwand im Wesentlichen einer Wanddicke der zweiten Seitenwand des zweiten Rinnenelements
entspricht. Mit anderen Worten entspricht die Querschnittsbreite des Freiraums im
Wesentlichen der Wanddicke der zweiten Seitenwand. Dadurch wird die zweite Seitenwand
des zweiten Rinnenelements sicher geführt sowie seitlich stabilisiert. Die Längeneinstellung
der Entwässerungsrinne wird dadurch weiter erleichtert.
[0027] Um eine Verschiebbarkeit des zweiten Rinnenelements zu erreichen, kann der Freiraum
derart ausgebildet sein, dass zwischen der zweiten Seitenwand und der Außenfläche
der ersten Seitenwand und/oder der Innenfläche des Formschlussmittels Spiel vorgesehen
ist.
[0028] Unter der Breite des Freiraums ist im Rahmen der Erfindung der minimale Abstand zwischen
der Innenfläche des Formschlussmittels und der Außenfläche der ersten Seitenwand orthogonal
zur Längsachse bzw. rechtwinkelig zur Längsachse des ersten Rinnenelements zu verstehen.
[0029] Weiter vorzugsweise ist das Formschlussmittel derart ausgebildet, dass der Freiraum
von der Oberkante der ersten Seitenwand ausgehend in entgegengesetzter Richtung offen
ist. Mit anderen Worten kann die zweite Seitenwand mit dem freien Ende in den Freiraum
eingreifen und durch den offenen Durchgang entlang der ersten Seitenwand des ersten
Rinnenelements in Längsrichtung bewegt bzw. verschoben werden. Dies ermöglicht bei
der Montage ein Aufsetzen des ersten Rinnenelements auf das zweite Rinnenelement.
Der Zusammenbau der beiden Rinnenelemente zur Bildung der Entwässerungsrinne wird
dadurch vereinfacht.
[0030] Bei einer bevorzugten Ausführungsform bildet das Formschlussmittel einen Kragen,
der von der Oberkante der ersten Seitenwand ausgehend nach unten geklappt ist. Der
Kragen verläuft dabei im Wesentlichen parallel zur ersten Seitenwand. Mit anderen
Worten erstreckt sich der Kragen von der Oberkante ausgehend entlang der ersten Seitenwand
nach unten, wobei zwischen der ersten Seitenwand und dem Kragen der Freiraum ausgebildet
ist. Der Kragen kann durch einen Falz gebildet sein. Mit anderen Worten kann der Kragen
durch Falzen hergestellt sein. Der Kragen kann mit der ersten Seitenwand des ersten
Rinnenelements einstückig, insbesondere monolithisch ausgebildet sein. Hierbei ist
vorteilhaft, dass die Entwässerungsrinne eine kompakte und konstruktiv einfache Bauform
aufweist. Die Entwässerungsrinne ist ferner kostengünstig herstellbar.
[0031] Im Rahmen der Erfindung betreffen die Begriffe "nach oben" und "nach unten" Richtungsangaben
bezogen auf eine Vertikalachse, insbesondere eine z-Achse, der Entwässerungsrinne,
die orthogonal zur Längsachse, insbesondere x-Achse, der Entwässerungsrinne ausgerichtet
ist.
[0032] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine zweite Seitenwand vorgesehen,
die sich in Längsrichtung der Entwässerungsrinne erstreckt. Die zweite Seitenwand
weist eine Oberkante mit einem Abstand zum Boden der Rinnenelemente auf. Der Abstand
der Oberkante der zweiten Seitenwand zum Boden ist kleiner als ein Abstand der Oberkante
einer ersten Seitenwand der Entwässerungsrinne zum Boden. Mit anderen Worten weist
die Entwässerungsrinne eine sich in Längsrichtung erstreckende zweite Seitenwand auf,
die in Bezug zur ersten Seitenwand eine geringere Höhe aufweist. Die erste Seitenwand
und die zweite Seitenwand sind dabei einander gegenüber angeordnet. Die beiden Seitenwände
erstrecken sich in Längsrichtung der Entwässerungsrinne. Bei dieser Ausführungsform
ist die Oberkante der zweiten Seitenwand in Bezug zur Oberkante der ersten Seitenwand
nach unten, insbesondere zum Boden hin, versetzt angeordnet. Die zweite Seitenwand
kann eine um ca. 50 mm verringerte Seitenwandhöhe aufweisen als die erste Seitenwand.
[0033] Durch die verringerte Höhe der zweiten Seitenwand kann ein Dichtmittel aufgebracht
werden, um die Dichtheit zwischen einer Tür bzw. einem Fensterprofil und den Rinnenelementen
sicherzustellen. Als Dichtmittel kann ein Dichtanstrich oder eine Dichtfolie verwendet
werden. Es kann auch die gesamte Entwässerungsrinne mit dem Dichtmittel versehen bzw.
ausgekleidet werden.
[0034] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist wenigstens ein drittes Rinnenelement
vorgesehen, das in dem zweiten Rinnenelement formschlüssig angeordnet ist. Das zweite
Rinnenelement und/oder das dritte Rinnenelement können wenigstens ein weiteres Formschlussmittel
aufweisen, in das das jeweils andere Rinnenelement eingreift, wobei die Rinnenelemente
zur Längeneinstellung der Entwässerungsrinne in Längsrichtung relativ verschiebbar
sind. Bei dieser Ausführungsform bildet das zweite Rinnenelement ein Zwischenstück,
das in Längsrichtung zwischen dem ersten und dem dritten Rinnenelement angeordnet
ist. Das dritte Rinnenelement entspricht im Wesentlichen dem ersten Rinnenelement,
das an einer gedachten Ebene, die quer zur Längsrichtung der Entwässerungsrinne aufgespannt
ist, gespiegelt ist.
[0035] Das zweite Rinnenelement verbindet dabei das erste und das dritte Rinnenelement in
Längsrichtung miteinander verschiebbar. Das zweite Rinnenelement ist hierbei an beiden
Stirnseiten offen, sodass das erste und das dritte Rinnenelement darin formschlüssig
verschiebbar angeordnet werden können. Das erste und das dritte Rinnenelement sind
dabei in dem zweiten Rinnenelement formschlüssig angeordnet, wobei das zweite Rinnenelement
in die Formschlussmittel des ersten und/oder dritten Rinnenelements verschiebbar eingreift.
Alternativ oder zusätzlich kann das zweite Rinnenelement wenigstens ein Formschlussmittel
aufweisen, in das das erste und/oder das dritte Rinnenelement längsverschiebbar eingreift.
Hierbei ist vorteilhaft, dass durch die dreiteilige Ausbildung die Entwässerungsrinne
an größere zu entwässernde Fassadenbereiche, insbesondere Tür- bzw. Fensterbereiche
angepasst werden kann.
[0036] Bei einer Ausführungsform weisen das erste und/oder das zweite Rinnenelement wenigstens
eine Abflussvorrichtung auf, um Flüssigkeiten aus dem Aufnahmeraum abzuführen, wobei
die Abflussvorrichtung an einer Seitenwand des Rinnenelements angeordnet ist. Die
Abflussvorrichtung kann durch einen Stutzen, insbesondere Rohrstutzen gebildet sein,
die den Aufnahmeraum im montierten Zustand mit einem Abflusssystem verbindet. Vorzugsweise
weist das erste Rinnenelement die Abflussvorrichtung auf. Das zweite Rinnenelement
kann generell zur Verlängerung der Entwässerungsrinne dienen. Das zweite Rinnenelement
kann als Verlängerungselement gesehen werden. Die seitliche Anordnung der Abflussvorrichtung
hat den Vorteil, dass die Entwässerungsrinne im montierten Zustand Bauraum einspart
und beispielsweise in geringer Einbautiefe mit einem Abflusssystem verbunden werden
kann. Dadurch wird ein Aufwand bei der Montage verringert.
[0037] Nach dem nebengeordneten Anspruch 11 betrifft die Erfindung ein Rinnensystem mit
wenigstens einer erfindungsgemäßen Entwässerungsrinne und wenigstens einer Abdeckvorrichtung,
insbesondere einem Gitterrost, die in der Entwässerungsrinne zumindest teilweise angeordnet
ist und mehrere Öffnungen für den Durchtritt einer Flüssigkeit aufweist.
[0038] Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Rinnensystems ist die Abdeckvorrichtung
im Aufnahmeraum der Entwässerungsrinnen freistehend angeordnet.
[0039] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Rinnensystems weist die Abdeckvorrichtung
wenigstens ein Abdeckelement, insbesondere ein Gitterrost, und wenigstens eine Stützeinheit
auf, die das Abdeckelement freistehend hält, wobei die Stützeinheit ein Aufnahmeteil,
wenigstens einen Stützfuß und wenigstens ein Arretierteil aufweist. Das Aufnahmeteil
nimmt das Abdeckelement auf. Der Stützfuß und das Arretierteil können am Aufnahmeteil
jeweils beweglich gelagert sein derart, dass das Abdeckelement durch den Stützfuß
höhenverstellbar ist und das Abdeckelement durch das Arretierteil gegen eine Seitenwand
der Entwässerungsrinne arretierbar ist.
[0040] Hinsichtlich des Rinnensystems wird auf die im Zusammenhang mit der Entwässerungsrinne
erläuterten Vorteile verwiesen. Darüber hinaus kann das Rinnensystem alternativ oder
zusätzlich einzelne oder eine Kombination mehrerer zuvor in Bezug auf die Entwässerungsrinne
genannter Merkmale aufweisen.
[0041] Die Erfindung wird nachstehend mit weiteren Einzelheiten unter Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen näher erläutert. Die dargestellten Ausführungsformen stellen Beispiele
dar, wie die erfindungsgemäße Entwässerungsrinne und das erfindungsgemäße Rinnensystem
ausgestaltet sein können.
[0042] In diesen zeigen,
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Entwässerungsrinne nach einem erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel;
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Entwässerungsrinne gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch ein Rinnensystem nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel,
wobei eine Abdeckvorrichtung in einer Entwässerungsrinne gemäß Fig. 1 angeordnet ist;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer Entwässerungsrinne nach einem weiteren erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel; und
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch die Entwässerungsrinne gemäß Fig. 4.
[0043] Im Folgenden werden für gleiche und gleich wirkende Teile dieselben Bezugsziffern
verwendet.
[0044] Fig. 1 zeigt eine Entwässerungsrinne 10 nach einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel,
die in ihrer Länge variabel einstellbar ist. Die Entwässerungsrinne 10 kann als Fassadenrinne
zur Entwässerung von Fassaden- und/oder Terrassenflächen zum Einsatz kommen. Die Entwässerungsrinne
10 kann insbesondere zur Entwässerung von Fenster- und/oder Türelementen bzw. Türschwellen
dienen. Des Weiteren sind andere, nicht genannte Einsatzgebiete für die erfindungsgemäße
Entwässerungsrinne 10 möglich.
[0045] Gemäß Fig. 1 weist die Entwässerungsrinne 10 zwei Rinnenelemente 11 auf, die länglich
ausgebildet sind. Die beiden Rinnenelemente 11 weisen eine gemeinsame Längsachse auf,
die der Längsachse der Entwässerungsrinne 10 entspricht. Die beiden Rinnenelemente
11 weisen jeweils einen Boden 25, zwei Seitenwände 14, 17 und eine Stirnwand 26 auf.
Die Seitenwände 14, 17 der Rinnenelemente 11 sind einander gegenüber angeordnet und
erstrecken sich ausgehend vom Boden 25 nach oben. Bezogen auf eine Vertikalachse,
die orthogonal zur Längsachse der Entwässerungsrinne 10 steht, erstrecken sich die
Seitenwände 14, 17 und auch die Stirnwände 26 parallel nach oben. Konkret sind die
Seitenwände 14, 17 im Wesentlichen rechtwinkelig zum Boden 25 ausgebildet.
[0046] Der Boden 25, die Stirnwände 26 und die Seitenwände 14, 17 der Rinnenelemente 11
begrenzen gemeinsam einen Aufnahmeraum 12 für eine abzuführende Flüssigkeit, insbesondere
Oberflächenwasser. Die Entwässerungsrinne 10 ist nach oben offen ausgebildet.
[0047] Wie in Fig. 1 ersichtlich ist, weist das erste Rinnenelement 11' zwei erste Seitenwände
14 auf, die einander gegenüber angeordnet sind und sich in Längsrichtung des ersten
Rinnenelements 11' erstrecken. Ferner weist das zweite Rinnenelement 11" zwei zweite
Seitenwände 17 auf, die einander gegenüber angeordnet sind und sich in Längsrichtung
des zweiten Rinnenelements 11" erstrecken.
[0048] Die Rinnenelemente 11 greifen in Längsrichtung ineinander ein, sodass diese den gemeinsamen
Aufnahmeraum 12 bilden. Die Seitenwände 14, 17 sowie die Stirnwände 26 begrenzen den
Aufnahmeraum 12 umlaufend. Die beiden Rinnenelemente 11 sind jeweils an dem der Stirnwand
26 gegenüberliegenden Längsende des Rinnenelementes 11 offen ausgebildet, sodass abzuführende
Flüssigkeiten zwischen den beiden Rinnenelementen 11 fließen können.
[0049] Gemäß den Fig. 1 bis 3 sind die Rinnenelemente 11 jeweils U-förmig ausgebildet. Die
Rinnenelemente 11 sind dünnwandig ausgebildet. Das erste Rinnenelement 11' ist teilweise
in dem zweiten Rinnenelement 11" angeordnet. Das erste Rinnenelement 11' ist konkret
mit einer Außenkontur 27 an einer Innenkontur 28 des zweiten Rinnenelements 11" formschlüssig
angeordnet. Mit anderen Worten ist das erste Rinnenelement 11' am zweiten Rinnenelement
11" innenliegend formschlüssig angeordnet. Das erste Rinnenelement 11' liegt mit der
Außenkontur 27 an der Innenkontur 28 des zweiten Rinnenelements 11" flächig an. Es
ist auch möglich, dass das erste Rinnenelement 11' mit der Außenkontur 27 an der Innenkontur
28 des zweiten Rinnenelements 11" alternativ abschnittsweise und/oder punktuell anliegt.
[0050] Die beiden Rinnenelemente 11 sind relativ verschiebbar miteinander verbunden. Mit
anderen Worten sind die beiden Rinnenelemente 11 in Längsrichtung stufenlos verschiebbar
miteinander verbunden. Dadurch ist die Gesamtlänge der Entwässerungsrinne 10 variabel,
insbesondere stufenlos einstellbar. Bei der Montage kann somit die Entwässerungsrinne
10 durch einfaches Verschieben eines oder beider Rinnenelemente 11 in Längsrichtung
an eine geforderte Länge angepasst werden. Die Entwässerungsrinne 10 ist dadurch vielseitig
einsetzbar.
[0051] Wie in den Fig. 1 bis 3 gut erkennbar ist, weist das erste Rinnenelement 11' an den
Oberkanten 15 der beiden ersten Seitenwänden 14 jeweils ein Formschlussmittel 13 auf.
Das Formschlussmittel 13 erstreckt sich in Längsrichtung über die gesamte Länge der
ersten Seitenwände 14. Es ist alternativ möglich, dass die Formschlussmittel 13 entlang
der Oberkanten 15 abschnittsweise ausgebildet sind.
[0052] Zur seitlichen Stabilisierung und Führung greift das zweite Rinnenelement 11" mit
den zweiten Seitenwänden 17 in das zugeordnete Formschlussmittel 13 der ersten Seitenwände
14 ein. Dabei weisen die zweiten Seitenwände 17 jeweils ein freies Ende 29 auf, das
bezogen auf die Vertikalachse im Wesentlichen parallel nach oben ausgebildet ist.
Das Formschlussmittel 13 ist durch einen Kragen 23 gebildet, der von der Oberkante
15 der jeweiligen ersten Seitenwand 14 ausgehend im Wesentlichen parallel nach unten
geklappt ist. Mit anderen Worten erstreckt sich der Kragen 23 ausgehend von der Oberkante
15 der ersten Seitenwand 14 in entgegengesetzter Richtung. Dabei ist der Kragen 23
nach unten, insbesondere in entgegengesetzter Richtung zur Oberkante 15, offen ausgebildet.
Der Kragen 23 ist durch einen Falz gebildet.
[0053] Gemäß Fig. 2 ist zwischen einer Innenfläche 19 des Formschlussmittels 13 bzw. des
Kragens 23 und einer Außenfläche 21 der jeweiligen ersten Seitenwand 14 ein längsverlaufender
Freiraum 16 ausgebildet. Mit anderen Worten begrenzen die erste Seitenwand 14 und
der Kragen 23 einen Freiraum 16. In die beiden Freiräume 16 des ersten Rinnenelements
11' greifen die zweiten Seitenwände 17 im Bereich der freien Enden 29 in Längsrichtung
verschiebbar ein. Das zweite Rinnenelement 11" greift somit am ersten Rinnenelement
11' außenliegend in den jeweiligen Freiraum 16 des ersten Rinnenelements 11' ein.
[0054] Der jeweilige Freiraum 16 weist im Querschnitt eine Breite 18 auf, die im Wesentlichen
der Wanddicke 22 der jeweils eingreifenden zweiten Seitenwand 17 des zweiten Rinnenelements
11" entspricht. Mit anderen Worten entspricht die Querschnittsbreite des Freiraums
16 im Wesentlichen der Wanddicke 22 der zweiten Seitenwand 17 des zweiten Rinnenelements
11". Dadurch wird die zweite Seitenwand 17 des zweiten Rinnenelements 11" sicher geführt
sowie seitlich stabilisiert.
[0055] Die zweite Seitenwand 17 kann seitlich beidseitig, d.h. an der Außenfläche 21 der
ersten Seitenwand 14 und der Innenfläche 19 des Kragens 23 anliegen, wobei das zweite
Rinnenelement 11" in Längsrichtung verschiebbar ist. Der Freiraum 16 kann derart ausgebildet
sein, dass zwischen der zweiten Seitenwand 17 und der Außenfläche 21 der ersten Seitenwand
14 und/oder der Innenfläche 19 des Kragens 23 ein geringes Spiel vorgesehen ist.
[0056] Unter der Breite 18 des Freiraums 16 ist der minimale Abstand zwischen der Innenfläche
19 des Kragens 23 und der Außenfläche 21 der ersten Seitenwand 14 orthogonal zur Längsachse
bzw. rechtwinkelig zur Längsachse des ersten Rinnenelements 11' zu verstehen.
[0057] Gemäß Fig. 1 und 3 weist das erste Rinnenelement 11' eine Abflussvorrichtung 24 auf,
die einer der beiden ersten Seitenwände 14 angeordnet ist. Die Abflussvorrichtung
24 bildet einen Anschlussstutzen, der im eingebauten Zustand den Aufnahmeraum 12 zum
Abführen der Flüssigkeit mit einem Abflusssystem verbindet. Die Abflussvorrichtung
24 ist an der ersten Seitenwand 14 derart angeordnet, dass im eingebauten Zustand
die im Aufnahmeraum befindliche Flüssigkeit im Wesentlichen vollständig aus dem Aufnahmeraum
selbständig abfließen kann. Dazu kann eine Durchgangsöffnung 31 in der ersten Seitenwand
14 im Wesentlichen bodenbündig ausgebildet sein.
[0058] Fig. 3 zeigt ein Rinnensystem 40 mit der erfindungsgemäße Entwässerungsrinne 10 und
einer Abdeckvorrichtung 41, die im Aufnahmeraum 12 der Entwässerungsrinne 10 freistehend
angeordnet ist. Die Entwässerungsrinne 10 ist in einen Boden 45 eingebettet und mit
einer Flüssigabdichtung ausgekleidet. Das Rinnensystem 40 gemäß Fig. 3 ist beispielhaft
an einer Tür 48, insbesondere Balkontür, angeordnet derart, dass anfallende Flüssigkeit
bzw. Wasser über ein Türelement 49 durch die Abdeckvorrichtung 41 in den Aufnahmeraum
12 der Entwässerungsrinne 10 abfließen kann.
[0059] Die Abdeckvorrichtung 41 weist ein fluiddurchlässiges Abdeckelement 43 für den Durchtritt
der Flüssigkeit auf, wobei das Abdeckelement 43 eine Vielzahl von Durchtrittsöffnungen
42 umfasst. Ferner weist die Abdeckvorrichtung 41 mehrere Stützeinheiten 44 auf, die
das Abdeckelement 43 am Boden 25 der Rinnenelemente 11 abstützen. Die Stützeinheiten
44 dienen neben der Abstützung des Abdeckelements 43 auf dem Boden 25 zur Höheneinstellung
des Abdeckelements 43 sowie zur seitlichen Arretierung gegen die Seitenwände 14, 17
der Rinnenelemente 11. Dazu weisen die Stützeinheiten 44 jeweils einen Stützfuß 47
und ein nicht dargestelltes Arretierteil auf. Das Abdeckelement 43 ist von den Seitenwänden
14, 17 entkoppelt. Mit anderen Worten ist zwischen dem Abdeckelement 43 ein Luftspalt
vorgesehen. Das Abdeckelement 43 ist hier durch einen Gitterrost gebildet.
[0060] Fig. 4 und Fig. 5 zeigen eine Entwässerungsrinne 10 nach einem weiteren erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel, die in ihrer Länge variabel einstellbar ist. Im Unterschied zur
Entwässerungsrinne 10 gemäß den Fig. 1 bis 3 weist die Entwässerungsrinne 10 gemäß
den Fig. 4 und 5 zusätzlich ein drittes Rinnenelement 11''' auf.
[0061] Die Entwässerungsrinne 10 gemäß Fig. 4 und 5 weist somit insgesamt drei Rinnenelemente
11 auf, die länglich ausgebildet sind. Die Rinnenelemente 11 weisen eine gemeinsame
Längsachse auf, die der Längsachse der Entwässerungsrinne 10 entspricht. Mit anderen
Worten sind die drei Rinnenelemente 11 in Längsrichtung miteinander angeordnet, wobei
die Rinnenelemente 11 auf der gemeinsamen Längsachse liegen. Das zweite Rinnenelement
11" ist in Längsrichtung zwischen dem ersten Rinnenelement 11' und dem dritten Rinnenelement
11''' angeordnet. Das zweite Rinnenelement 11" verbindet das erste und das dritte
Rinnenelement 11', 11''' miteinander verschiebbar. Das dritte Rinnenelement 11'''
entspricht im Wesentlichen dem ersten Rinnenelement 11', das an einer gedachten Ebene,
die quer zur Längsrichtung der Entwässerungsrinne 10 aufgespannt ist, gespiegelt ist.
[0062] Die Entwässerungsrinne 10 weist zwei sich in Längsrichtung erstreckende Seitenwände
14', 17', zwei Stirnwände 26 und einen Boden 25 auf. Der Boden 25, die Stirnwände
26 und die Seitenwände 14', 17' begrenzen gemeinsam einen Aufnahmeraum 12 für eine
abzuführende Flüssigkeit, insbesondere Oberflächenwasser. Die Seitenwände 14', 17'
sind quer zur Längsrichtung einander gegenüber angeordnet. Ferner sind die Stirnwände
26 in Längsrichtung einander gegenüber angeordnet. Die Entwässerungsrinne 10 ist nach
oben offen ausgebildet.
[0063] Die Seitenwände 14', 17' sowie die Stirnwände 26 begrenzen den Aufnahmeraum 12 umlaufend.
Die Seitenwände 14', 17' der Entwässerungsrinne 10 sind durch die Seitenwände der
drei Rinnenelemente 11 gebildet. Das erste und das dritte Rinnenelement 11', 11'''
sind jeweils an dem der Stirnwand 26 gegenüberliegenden Längsende des Rinnenelementes
11 offen ausgebildet. Ferner ist das zweite Rinnenelement 11" an beiden Stirnseiten
offen ausgebildet, sodass abzuführende Flüssigkeiten zwischen den drei Rinnenelementen
11 fließen können.
[0064] Das erste und das dritte Rinnenelement 11', 11''' sind teilweise in dem zweiten Rinnenelement
11" angeordnet. Das erste und das dritte Rinnenelement 11', 11''' sind konkret jeweils
mit einer Außenkontur 27 an einer Innenkontur 28 des zweiten Rinnenelements 11" formschlüssig
angeordnet. Mit anderen Worten sind das erste und das dritte Rinnenelement 11', 11'''
am zweiten Rinnenelement 11" innenliegend formschlüssig angeordnet.
[0065] Das erste und das dritte Rinnenelement 11', 11''' liegen mit der Außenkontur 27 an
der Innenkontur 28 des zweiten Rinnenelements 11" flächig an. Das erste und das dritte
Rinnenelement 11', 11''' ragen in Längsrichtung in das zweite Rinnenelement 11" ein,
sodass diese den gemeinsamen Aufnahmeraum 12 bilden. Die drei Rinnenelemente 11 sind
in Längsrichtung relativ verschiebbar miteinander verbunden. Mit anderen Worten sind
die drei Rinnenelemente 11 in Längsrichtung stufenlos verschiebbar miteinander verbunden.
Dadurch ist die Gesamtlänge der Entwässerungsrinne 10 variabel, insbesondere stufenlos
einstellbar.
[0066] Gemäß den Fig. 4 und 5 sind die drei Rinnenelemente 11 jeweils U-förmig ausgebildet.
Die Rinnenelemente 11 sind dünnwandig ausgebildet.
[0067] Wie in den Fig. 4 und 5 gut zu erkennen ist, unterscheiden sich die beiden Seitenwände
14', 17' der Entwässerungsrinne 10. Die erste Seitenwand 14' der Entwässerungsrinne
10 erstreckt sich ausgehend vom Boden 25 über die volle Höhe der Entwässerungsrinne
10. Die zweite Seitenwand 17', die der ersten Seitenwand 14' gegenüber angeordnet
ist, erstreckt sich ausgehend vom Boden 25 über einen Teil der Höhe der Entwässerungsrinne
10. Die Höhe der Entwässerungsrinne 10 verläuft parallel zu einer Vertikalachse, die
orthogonal zur Längsachse der Entwässerungsrinne 10 steht. Konkret sind die Seitenwände
14', 17' im Wesentlichen rechtwinkelig zum Boden 25 ausgebildet.
[0068] Die erste Seitenwand 14' weist eine Oberkante 15 auf, die mit den Stirnwänden 26
der Entwässerungsrinne 10 im Wesentlichen bündig abschließt. Die zweite Seitenwand
17' weist eine weitere Oberkante 51 auf, die in Höhenrichtung bzw. Vertikalrichtung
der Entwässerungsrinne 10 von der Oberkante 15 der ersten Seitenwand 14' beabstandet
ist.
[0069] Die Oberkante 51 der zweiten Seitenwand 17' kann zwischen 30 mm und 100 mm, insbesondere
zwischen 40 mm und 60 mm, von der Oberkante 15 der ersten Seitenwand 14' in Höhenrichtung
beabstandet sein. Vorzugsweise ist die Oberkante 51 der zweiten Seitenwand 17' zwischen
45 mm und 55 mm, bevorzugt ca. 50 mm, von der Oberkante 15 der ersten Seitenwand 14'
in Höhenrichtung beabstandet. Mit anderen Worten weist die zweite Seitenwand 17' in
Bezug auf die erste Seitenwand 14' eine verringerte Seitenwandhöhe auf. Die Oberkante
51 der zweiten Seitenwand 17' weist einen Abstand zum Boden 25 auf, der kleiner als
ein Abstand der Oberkante 15 der ersten Seitenwand 14' ist.
[0070] Die verringerte Seitenwandhöhe der zweiten Seitenwand 17' ist notwendig, da bei der
Montage der Entwässerungsrinne 10 wenigstens ein Dichtmittel, dass auf ein Türprofilunterteil
bzw. einen unteren Türrahmen und auf die Entwässerungsrinne 10, insbesondere die zweite
Seitenwand 17' und/oder den Boden 25, aufgebracht werden muss, um die Dichtheit zwischen
der Tür- bzw. dem Fensterprofil und der Entwässerungsrinne 10 sicherzustellen. Durch
die verringerte Seitenwandhöhe der zweiten Seitenwand 17' wird ausreichend Freiraum
zur Verfügung gestellt, sodass das Dichtmittel aufgebracht werden kann. Als Dichtmittel
kann ein Dichtanstrich oder eine Dichtfolie zum Einsatz kommen. Es kann auch die gesamte
Entwässerungsrinne 10 mit dem Dichtmittel versehen, insbesondere ausgekleidet werden.
[0071] Wie in Fig. 4 gezeigt ist, weisen das erste und das dritte Rinnenelement 11', 11'''
an den Oberkanten 15 der beiden ersten Seitenwände 14 der Rinnenelemente 11', 11'''
jeweils ein Formschlussmittel 13 auf. Das Formschlussmittel 13 erstreckt sich in Längsrichtung
über die gesamte Länge der ersten Seitenwände 14 des jeweiligen Rinnenelements 11',
11'''. Es ist alternativ möglich, dass die Formschlussmittel 13 entlang der Oberkanten
15 abschnittsweise ausgebildet sind. Das zweite Rinnenelement 11" greift mit einer
zweiten Seitenwand 17 in das jeweilige Formschlussmittel 13 ein, sodass das zweite
Rinnenelement 11" mit dem ersten und dem dritten Rinnenelement 11', 11''' formschlüssig
und zur Längeneinstellung der Entwässerungsrinne 10 in Längsrichtung verschiebbar
verbunden ist. Die zweite Seitenwand 17 des zweiten Rinnenelements 11" ist in dem
Formschlussmittel 13 des ersten und dritten Rinnenelements 11', 11''' in Längsrichtung
geführt. Das erste und das dritte Rinnenelement 11', 11''' weisen an der zweiten Seitenwand
17' der Entwässerungsrinne 10 im Unterschied zur ersten Seitenwand 14' keine Formschlussmittel
13 auf.
[0072] Hinsichtlich der weiteren Ausgestaltung des Formschlussmittels 13, des verschiebbaren
Eingreifens des zweiten Rinnenelements 11" in die Formschlussmittel 13 des ersten
und dritten Rinnenelements 11', 11''' sowie die Abflussvorrichtung 24 der Entwässerungsrinne
10 gemäß Fig. 4 und 5 wird auf die Beschreibung der Entwässerungsrinne 10 gemäß den
Fig. 1 bis 3 verwiesen.
Bezuaszeichenliste
[0073]
- 10
- Entwässerungsrinne
- 11
- Rinnenelemente
- 11'
- erstes Rinnenelement
- 11"
- zweites Rinnenelement
- 11'''
- drittes Rinnenelement
- 12
- Aufnahmeraum
- 13
- Formschlussmittel
- 14
- erste Seitenwand des ersten Rinnenelements
- 14'
- erste Seitenwand der Entwässerungsrinne
- 15
- Oberkante der ersten Seitenwand
- 16
- Freiraum
- 17
- zweite Seitenwand des zweiten Rinnenelements
- 17'
- zweite Seitenwand der Entwässerungsrinne
- 18
- Breite
- 19
- Innenfläche des Formschlussmittels
- 21
- Außenfläche der ersten Seitenwand
- 22
- Wanddicke
- 23
- Kragen
- 24
- Abflussvorrichtung
- 25
- Boden
- 26
- Stirnwand
- 27
- Außenkontur
- 28
- Innenkontur
- 29
- freies Ende
- 31
- Durchgangsöffnung
- 40
- Rinnensystem
- 41
- Abdeckvorrichtung
- 42
- Durchtrittsöffnungen
- 43
- Abdeckelement
- 44
- Stützeinheiten
- 45
- Boden
- 46
- Aufnahmeteil
- 47
- Stützfuß
- 48
- Tür
- 49
- Türelement
- 51
- Oberkante der zweiten Seitenwand
1. Entwässerungsrinne (10) für Fassaden- und/oder Terrassenflächen mit wenigstens zwei
Rinnenelementen (11), die länglich ausgebildet sind und in Längsrichtung ineinander
eingreifen, sodass die Rinnenelemente (11) einen gemeinsamen Aufnahmeraum (12) zur
Aufnahme einer abzuführenden Flüssigkeit umlaufend begrenzen, wobei die beiden Rinnenelemente
(11) zur Längeneinstellung der Entwässerungsrinne (10) in Längsrichtung relativ verschiebbar
sind, wobei das erste Rinnenelement (11') in dem zweiten Rinnenelement (11") formschlüssig
angeordnet ist, wobei das erste Rinnenelement (11') und/oder das zweite Rinnenelement
(11") wenigstens ein Formschlussmittel (13) aufweisen, in das das jeweils andere,
insbesondere das erste oder zweite, Rinnenelement (11', 11") eingreift.
2. Entwässerungsrinne nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
genau zwei Rinnenelemente (11) vorgesehen sind, die in Längsrichtung zur Längeneinstellung
der Entwässerungsrinne (10) ineinander verschiebbar eingreifen.
3. Entwässerungsrinne nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Rinnenelement (11') eine erste Seitenwand (14) mit einer Oberkante (15)
aufweist, an der das Formschlussmittel (13) sich in Längsrichtung erstreckend ausgebildet
ist.
4. Entwässerungsrinne nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die erste Seitenwand (14) und das Formschlussmittel (13) einen dazwischenliegenden
Freiraum (16) begrenzen, in den das zweite Rinnenelement (11") mit einer zweiten Seitenwand
(17) in Längsrichtung verschiebbar eingreift.
5. Entwässerungsrinne nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Formschlussmittel (13) derart ausgebildet ist, dass eine Breite (18) des Freiraums
(16) zwischen einer Innenfläche (19) des Formschlussmittels und einer Außenfläche
(21) der ersten Seitenwand (14) im Wesentlichen einer Wanddicke (22) der zweiten Seitenwand
(17) des zweiten Rinnenelements (11") entspricht.
6. Entwässerungsrinne nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Formschlussmittel (13) derart ausgebildet ist, dass der Freiraum (16) von der
Oberkante (15) der ersten Seitenwand (14) ausgehend in entgegengesetzter Richtung
offen ist.
7. Entwässerungsrinne nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Formschlussmittel (13) einen Kragen (23), insbesondere einen Falz, bildet, der
von der Oberkante (15) der ersten Seitenwand (14) ausgehend nach unten geklappt ist,
wobei der Kragen (23) im Wesentlichen parallel zur ersten Seitenwand (14) verläuft.
8. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch,
eine zweite Seitenwand (17') mit einer Oberkante (51), die sich in Längsrichtung erstreckt,
wobei die Oberkante (51) der zweiten Seitenwand (17') einen Abstand zu einem Boden
(25) der Rinnenelemente (11) aufweist, der kleiner als ein Abstand der Oberkante (15)
der ersten Seitenwand (14') zum Boden (25) ist.
9. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein drittes Rinnenelement (11''') vorgesehen ist, das in dem zweiten Rinnenelement
(11") formschlüssig angeordnet ist, wobei das zweite Rinnenelement (11") und/oder
das dritte Rinnenelement (11''') wenigstens ein weiteres Formschlussmittel (13) aufweisen,
in das das jeweils andere Rinnenelement (11", 11''') eingreift, wobei die Rinnenelemente
(11', 11", 11''') zur Längeneinstellung der Entwässerungsrinne (10) in Längsrichtung
relativ verschiebbar sind.
10. Entwässerungsrinne nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste und/oder das zweite Rinnenelement (11', 11") wenigstens eine Abflussvorrichtung
(24), insbesondere einen Abflussstutzen, aufweisen, um Flüssigkeiten aus dem Aufnahmeraum
(12) abzuführen, wobei die Abflussvorrichtung (24) an einer Seitenwand (15, 17) des
Rinnenelements (11', 11") angeordnet ist.
11. Rinnensystem (40) mit wenigstens einer Entwässerungsrinne (10) nach einem der Ansprüche
1 bis 10 und wenigstens einer Abdeckvorrichtung (41) die in der Entwässerungsrinne
(10) zumindest teilweise angeordnet ist und mehrere Durchtrittsöffnungen (42) für
den Durchtritt einer Flüssigkeit aufweist.
12. Rinnensystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abdeckvorrichtung (42) im Aufnahmeraum (12) der Entwässerungsrinnen (10) freistehend
angeordnet ist.
13. Rinnensystem nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Abdeckvorrichtung (41) wenigstens ein fluiddurchlässiges Abdeckelement (43), insbesondere
ein Gitterrost, und wenigstens eine Stützeinheit (44) aufweist, die das Abdeckelement
(43) freistehend lagert, wobei die Stützeinheit (44) ein Aufnahmeteil (46), wenigstens
einen Stützfuß (47) und wenigstens ein Arretierteil aufweist, wobei der Stützfuß (47)
und das Arretierteil am Aufnahmeteil (46) jeweils beweglich gelagert sind derart,
dass das Abdeckelement (43) durch den Stützfuß (47) höhenverstellbar ist und das Abdeckelement
(43) durch das Arretierteil gegen eine Seitenwand (14, 17) der Entwässerungsrinne
(10) arretierbar ist.