[0001] Die Erfindung betrifft eine Montagehilfe für einen an einem Rahmen drehbar zu lagernden
Flügel eines Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen, mit einem lösbar an einem
Scharnierteil montierbaren Führungskörper.
[0002] Eine solche Montagehilfe ist beispielsweise aus der
EP 1 041 231 A2 bekannt. Diese Montagehilfe ermöglicht bei schweren Türen zwei Scharniere gleichzeitig
einzuhängen. Hierzu hat ein an einem feststehenden Scharnierteil lösbar zu befestigender
Führungskörper eine Führungsbahn für ein bewegliches Scharnierteil. Diese Montagehilfe
eignet sich jedoch nur für fest mit dem Flügel und dem Rahmen verbundene Scharnierteile.
[0003] Bei Fenster oder Fenstertüren hat ein im unteren Bereich angeordnetes Ecklager jedoch
meist einen schwenkbaren Lagerbolzen, welcher die Bewegung des Flügels in eine Kippstellung
ermöglicht. Hierdurch entstehen bei der Montage des Flügels am Rahmen zwei Probleme,
nämlich erstens die vorgesehene Ausrichtung des Flügels am Rahmen und zweitens die
Ausrichtung der teilweise beweglichen Scharnierteile.
[0004] Aus der
WO 2014/026942 A1 ist ein Ecklager für ein Fenster bekannt geworden, bei dem ein Ecklagerbolzen eine
Drehhemmung aufweist. Dies führt jedoch zu einem hohen Fertigungsaufwand des Lagers.
Zudem hilft diese Drehhemmung nicht beim Ausrichten des Flügels gegenüber dem Rahmen.
[0005] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Montagehilfe der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass sie ein gleichzeitiges Ausrichten des Flügels gegenüber
dem Rahmen und die Verbindung der Scharnierteile ermöglicht.
[0006] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Führungskörper einen
Grundkörper mit einer dem Rahmen angepassten Form aufweist und ein Halteelement zur
Abstützung eines Lagerbolzens eines Ecklagers hat.
[0007] Durch diese Gestaltung ermöglicht der Grundkörper durch eine entsprechende Formgebung
die Ausrichtung des Flügels gegenüber dem Rahmen. Das Halteelement ermöglicht die
Verbindung der Scharnierteile des Ecklagers. Damit ermöglicht die Montagehilfe ein
besonders einfaches Montieren eines Flügels, welcher durch die Scharnierteile in eine
Kippstellung bewegt werden kann. Vorzugsweise hat der Grundkörper an seiner dem Rahmen
zuzuwendenden Seite ein dem Rahmen entsprechendes Gegenprofil und lässt sich hierdurch
einfach vorübergehend am Rahmen fixieren. Durch die dem Rahmen angepasste Form verbleibt
die Montagehilfe bei der Verbindung des Flügels mit dem Rahmen zuverlässig in ihrer
Position. Vorzugsweise ist der Grundkörper aus Kunststoff gefertigt.
[0008] Die Montagehilfe vereint gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
eine Kombination aus Führung des Flügels und die vorübergehende Fixierung des Lagerbolzens
des Ecklagers, wenn der Grundkörper zum Einsatz in einem unteren Eckbereich zwischen
Flügel und Rahmen gestaltet ist und eine Führungsbahn zur Führung des Flügels hat.
Vorzugsweise hat der Grundkörper an seinem freien Ende eine Rampe, welche in die Führungsbahn
übergeht. Dies erleichtert das Einführen des Flügels in den Rahmen.
[0009] Das Gewicht des Flügels lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung einfach von der Montagehilfe aufnehmen, wenn der Grundkörper einen Anschlag
zur Abstützung des Flügels in der vorgesehenen Höhe gegenüber dem Rahmen hat.
[0010] Die Montagehilfe lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders kostengünstig fertigen, wenn der Grundkörper winkelförmig gestaltet ist
und an einem vertikalen Schenkel die Führungsbahn und an einem horizontalen Schenkel
den Anschlag hat.
[0011] Häufig sind im Bereich des Ecklagers an dem Flügel Bauteile eines Treibstangenbeschlages,
wie hervorstehende Schließzapfen, Eckumlenkungen oder dergleichen angeordnet. Eine
Störung der Position der Montagehilfe durch Bauteile des Treibstangenbeschlages lässt
sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach vermeiden,
wenn der Grundkörper an seiner dem Flügel zuzuwendenden Seite eine Ausnehmung zur
Aufnahme von Beschlagteilen des Flügels hat. Die Ausnehmung kann beispielsweise nutförmig
gestaltet sein, so dass die Führungsbahn oder der Anschlag des Grundkörpers seitlich
neben den Bauteilen des Treibstangenbeschlages in Kontakt mit dem Flügel gelangt.
[0012] Eine Beschädigung des Halteelementes lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung weitgehend vermeiden, wenn das Halteelement federnd gestaltet
ist.
[0013] Der Lagerbolzen des Ecklagers ist gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung zuverlässig geführt, wenn das Halteelement u-förmig zur seitlichen Umgreifung
des Lagerbolzens gestaltet ist.
[0014] Das Halteelement lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besonders kostengünstig fertigen, wenn das Halteelement zumindest teilweise aus Federblech
gefertigt ist.
[0015] Das Halteelement lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
einfach auswechseln, wenn das Halteelement über einen Bolzen mit dem Grundkörper verbunden
ist. Durch die Auswechselbarkeit des Halteelements kann die Montagehilfe auf unterschiedliche
Abmessungen des Lagerbolzens angepasst werden. Weiterhin ermöglicht der Bolzen eine
geringe Drehbewegung des Halteelements und damit eine einfache Montage und Demontage
der Montagehilfe am Rahmen.
[0016] Die Montagehilfe ermöglicht die besonders einfache Montage des Flügels in einer Kippstellung,
wenn das Halteelement auf einem von dem Grundkörper abgewinkelten Steg angeordnet
ist.
[0017] Zur weiteren Vereinfachung der Montage des Flügels am Rahmen trägt es gemäß einer
anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn ein Hilfskörper zum Einsatz
in einem zweiten unteren Eckbereich zwischen Flügel und Rahmen spiegelbildlich zum
Führungskörper gestaltet ist. Durch diese Gestaltung ist der Hilfskörper wie der Grundkörper,
jedoch mit spiegelbildlich ausgerichtetem Steg für das Halteelement gestaltet. Damit
lässt sich die Montagehilfe einfach bei rechts- und links anschlagenden Flügeln einsetzen.
[0018] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
Fig.1 ein Fenster bei der Montage eines Flügels an einem Rahmen mit einer Montagehilfe,
Fig.2 einen Führungskörper der Montagehilfe aus Figur 1 in einer vergrößerten perspektivischen
Darstellung,
Fig.3 eine weitere Ansicht des Führungskörpers aus Figur 2,
Fig.4 einen Hilfskörper der Montagehilfe aus Figur 1 in einer vergrößerten perspektivischen
Darstellung.
[0019] Figur 1 zeigt ein Fenster mit einem Rahmen 1 und mit einem Flügel 2 bei der Montage
am Rahmen 1. Das Fenster hat zudem ein unteres Ecklager 3 und ein oberes Scherenlager
4 über die der Flügel 2 im montierten Zustand um eine vertikale Achse 5 drehbar und
um eine horizontale Achse 6 kippbar an dem Rahmen 1 gelagert ist. Der Flügel 2 befindet
sich in einer geringfügig gekippten Stellung und wird bei der Montage gegenüber dem
Rahmen 1 ausgerichtet. Zudem werden bei der Montage ein rahmenfestes Scharnierteil
7 und ein flügelfestes Scharnierteil 8 des Ecklagers 3 ineinander eingeführt. Hierfür
ist eine Montagehilfe 9 mit einem Führungskörper 10 und einem Hilfskörper 11 lösbar
auf dem Rahmen 1 aufgesteckt.
[0020] Figur 2 zeigt vergrößert den Führungskörper 10 der Montagehilfe 9 aus Figur 1 mit
dem rahmenseitigen Scharnierteil 7 des Ecklagers 3. Das rahmenseitige Scharnierteil
7 des Ecklagers 3 hat einen Lagerbolzen 12 für die vertikale Achse 5 und ein Kipplager
13 für die horizontale Achse 6. Der Führungskörper 10 hat einen winkelförmigen Grundkörper
14 mit einer Führungsbahn 15 zum Entlanggleiten des Flügels 2 und einen Anschlag 16
zur Abstützung des Flügels 2. Die Führungsbahn 15 ist auf einem Schenkel 17 und der
Anschlag auf einem anderen Schenkel 18 des winkelförmigen Grundkörpers 14 angeordnet.
An seinem freien Ende hat der die Führungsbahn 15 aufweisende Schenkel 17 eine Rampe
19. Der Grundkörper 14 hat an seiner dem Flügel 2 abgewandten Seite eine dem Profil
des Rahmens 1 entsprechende Profilierung 20. Damit ist der Führungskörper 10 bei der
Montage des Flügels 2 an dem Rahmen 1 zuverlässig in seiner Lage gehalten. Auf seiner
dem Flügel 2 zugewandten Seite hat der Führungskörper 10 eine nutartige Ausnehmung
21. In diese Ausnehmung 21 können nicht dargestellte Bauteile eines Treibstangenbeschlages
des Fensters eindringen. Weiterhin hat der Führungskörper 10 einen vom Grundkörper
14 abgewinkelten Steg 22, an dem ein Halteelement 23 befestigt ist. Das Halteelement
23 hält den Lagerbolzen 12 des Ecklagers 3 bei der Montage des Flügels 2 in seiner
Lage.
[0021] Figur 3 zeigt den Führungskörper 10 aus Figur 2 in einer weiteren perspektivischen
Darstellung. Hierbei ist zu erkennen, dass das Halteelement 23 u-förmig aus Federblech
gefertigt und über einen Bolzen 24 an dem Steg 22 befestigt ist. Die u-förmige Gestaltung
des Halteelements 23 ermöglicht ein einfaches Einführen und Entfernen des Lagerbolzens
12.
[0022] Figur 4 zeigt den Hilfskörper 11 der Montagehilfe 9 aus Figur 1 in einer vergrößerten
perspektivischen Darstellung. Der Hilfskörper 11 ist spiegelbildlich zu dem Führungskörper
10 aufgebaut und hat ebenfalls einen Steg 25. Hierdurch kann die Montagehilfe 9 durch
ein einfaches Umstecken des Halteelements 23 von dem Führungskörper 10 auf den Hilfskörper
11 von einem links anschlagenden Fenster auf ein rechts anschlagendes Fenster umgerüstet
werden.
[0023] Zur Montage des Fensters wird zunächst die Montagehilfe 9 auf den Rahmen 1 aufgesteckt
und der Lagerbolzen 12 durch das Halteelement 23 in seiner Lage gehalten. Anschließend
wird der Flügel 2 in den Rahmen 1 eingeführt und dabei von der Führungsbahn 15 des
Führungskörpers 10 und der entsprechenden Gestaltung des Hilfskörpers 11 ausgerichtet.
Dabei gelangen die Scharnierteile 7, 8 des Ecklagers 3 ineinander. Dreht man den Flügel
2 um die vertikale Achse 5, sind der Führungskörper 10 und der Hilfskörper 11 frei
zugänglich und können aus dem Rahmen 1 entnommen werden.
1. Montagehilfe (9) für einen an einem Rahmen (1) drehbar zu lagernden Flügel (2) eines
Fensters, einer Fenstertür oder dergleichen, mit einem lösbar an einem Scharnierteil
(7) montierbaren Führungskörper (10), dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (10) einen Grundkörper (14) mit einer dem Rahmen (1) angepassten
Form aufweist und ein Halteelement (23) zur Abstützung eines Lagerbolzens (12) eines
Ecklagers (3) hat.
2. Montagehilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) zum Einsatz in einem unteren Eckbereich zwischen Flügel (2)
und Rahmen (1) gestaltet ist und eine Führungsbahn (15) zur Führung des Flügels (2)
hat.
3. Montagehilfe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) einen Anschlag (16) zur Abstützung des Flügels (2) in der vorgesehenen
Höhe gegenüber dem Rahmen (1) hat.
4. Montagehilfe nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) winkelförmig gestaltet ist und an einem vertikalen Schenkel
(17) die Führungsbahn (15) und an einem horizontalen Schenkel (18) den Anschlag (16)
hat.
5. Montagehilfe nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (14) an seiner dem Flügel (2) zuzuwendenden Seite eine Ausnehmung
(21) zur Aufnahme von Beschlagteilen des Flügels (2) hat.
6. Montagehilfe nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (23) federnd gestaltet ist.
7. Montagehilfe nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (23) u-förmig zur seitlichen Umgreifung des Lagerbolzens (12) gestaltet
ist.
8. Montagehilfe nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (23) zumindest teilweise aus Federblech gefertigt ist.
9. Montagehilfe nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (23) über einen Bolzen (24) mit dem Grundkörper (14) verbunden ist.
10. Montagehilfe nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (23) auf einem von dem Grundkörper (14) abgewinkelten Steg (22)
angeordnet ist.
11. Montagehilfe nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hilfskörper (11) zum Einsatz in einem zweiten unteren Eckbereich zwischen Flügel
(2) und Rahmen (1) spiegelbildlich zum Führungskörper gestaltet ist.