[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Montagehilfe für Fensterbänke,
mit einer sich in einer Schubrichtung erstreckenden Basis.
[0002] Bei der Montage von Fensterbänken werden zu deren Vorpositionierung in der Regel
Distanzkeile so in den Montagespalt zwischen Mauerwerk und Fensterbankunterseite eingesetzt,
sodass die Fensterbank gegen den Fensterstock in der vorgegebenen Ausrichtung gedrückt
wird. Anschließend wird der Montagespalt mit Montageschaum ausgeschäumt. Nach dem
Aushärten des Montageschaumes, was mitunter einige Tage dauern kann, werden die Distanzkeile
wieder entfernt, sodass die dadurch entstandenen Aussparungen im ausgehärteten Montageschäum
anschließend erneut ausgeschäumt werden müssen. Abgesehen davon, dass durch den Einsatz
von Distanzkeilen ein hoher Zeitaufwand bei der Montage von Fensterbänken anfällt,
besteht in der Praxis ein weiteres Problem durch die Schwindung des Montageschaums
zufolge des Aushärteprozesses, insbesondere mit den für diese Anwendung zulässigen
Polyurethanschäumen. Dadurch besteht die Gefahr, dass nach dem Entfernen der Distanzkeile
und dem erneuten Ausschäumen der Aussparungen die Fensterbank absinkt bzw. nicht mehr
vorschriftsmäßig ausgerichtet ist.
[0003] Ausgehend von dieser Problematik wurden im Stand der Technik bereits Vorrichtungen
vorgeschlagen (
DE 9407293 U1), die als verlorene Formen im Montageschaum verbleiben. Derartige Vorrichtungen umfassen
eine in den Montagespalt zwischen Fensterbankunterseite und Mauerwerk in einer Schubrichtung
einzuschiebende Montageplatte, die mit einem Federelement ausgestattet ist, welches
in Einbaulage die Fensterbank gegen den Fensterstock presst. Die Montageplatte weist
darüber hinaus ein höhenverstellbares, vom Federelement in Schubrichtung der Montageplatte
beabstandetes Auflager in Form einer Schraubbolzenverbindung auf. Dadurch kann entsprechend
der Einschraubtiefe des Schraubbolzens in Bezug auf die Montageplatte das Höhenniveau
der Fensterbank eingestellt werden. Nachteilig ist daran allerdings, dass je nach
Einbausituation bei einer bereits in den Montagespalt eingeschobenen Montageplatte
die Schraubbolzenverbindung sowohl händisch als auch mit Zusatzwerkzeug nur mehr schwer
zugänglich ist, sodass die Höhenjustierung nicht mehr sinnvoll vorgenommen werden
kann. Insgesamt sind Vorrichtungen nach der
DE 9407293 U1 in ihrem Einsatzbereich stark eingeschränkt, da das einstellbare Höhenniveau nicht
zuletzt durch die jeweilige Einbausituation, sondern insbesondere auch durch die Bauhöhe
des Muttergewindes an der Montageplatte bzw. der Höhe des Schraubbolzens und des zugehörigen
Bedienwerkzeuges selbst begrenzt ist.
[0004] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs geschilderten
Art anzugeben, die in schwierigen Einbausituation, insbesondere bei schlecht zugänglichem
Montagespalt, bei kompakter Bauweise und geringem Bauteilbedarf eine zuverlässige
Montage von Fensterbänken über ein breites Spektrum einstellbarer Höhenniveaus ermöglicht.
[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, dass ein, wenigstens zwei gelenkig
miteinander verbundene Schenkelglieder aufweisender Klemmschenkel zur Verlagerung
zwischen einer Ruhestellung und einer Klemmstellung an einem Schenkelende an der Basis
angelenkt und an seinem freien Schenkelende einen Rastkörper zum Eingriff in eine,
in Schubrichtung freilaufende Rasteinrichtung der Basis bildet. Zufolge dieser Merkmale
bildet der Klemmschenkel in Klemmstellung eine Stützkonstruktion für die Fensterbank
aus, wobei der mit der Rasteinrichtung im Eingriff befindliche Rastkörper einerseits
und die Anlenkung zwischen dem dem Rastkörper gegenüberliegenden Schenkelende und
der Basis andererseits die entsprechenden Auflager bilden. Dabei wirken in Klemmstellung
die Gelenke zwischen den jeweiligen Schenkelgliedern, sowie je nach Anzahl der Schenkelglieder
gegebenenfalls auch diese selbst, als Auflageflächen für die zu stützende Fensterbankunterseite.
Dadurch, dass die in Klemmstellung eingestellte Klemmhöhe der erfindungsgemäßen Vorrichtung
entsprechend der vorgegebenen Rasteneinstellung der Rasteinrichtung erfolgen kann,
wird die Voraussetzung geschaffen, die Höheneinstellung der Vorrichtung und somit
die Vorpositionierung der Fensterbank über ein breites Höhenspektrum vorzunehmen,
das lediglich von der Länge des Klemmschenkels abhängt. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen
ermöglichen eine einfach handzuhabende Ausrichtung der Fensterbank unabhängig von
der jeweiligen Einbausituation, weil für eine Verstellung des Höhenniveaus das den
Rastkörper bildende Schenkelglied entweder händisch oder mithilfe eines Richtwerkzeuges,
beispielsweise eines schmalen Einstellstabes, in Schubrichtung gedrückt werden kann.
Dadurch kann selbst bei schwer zugänglichen Stellen mit nur wenig Raumangebot für
die durchzuführenden Justierbewegungen des Anwenders oder auch bei sehr schmalem Montagespalt
eine problemlose Höhenjustierung der bereits in den Montagespalt eingeschobenen Vorrichtung
erfolgen, wobei aufgrund der erforderlichen rein linearen Bewegung des Richtwerkzeuges
auch bei schlechter Zugänglichkeit eine Einstellung möglich ist. Um den Einstellvorgang
zu erleichtern, kann die Basis eine Anlauffläche für den Rastkörper oder aber auch
der Rastkörper selbst eine mit der Basis zusammenwirkende Anlauffläche bilden, die
so ausgebildet ist, dass der Rastkörper bei einer Verlagerung in Schubrichtung über
die Anlauffläche in die Rasteinrichtung gleitet. Dadurch kann der Klemmschenkel durch
Kraftbeaufschlagung in Schubrichtung einfacher von der Ruhestellung in die Klemmstellung
verlagert werden.
[0006] Um einen besseren Lastabtrag der zu stützenden Fensterbank zu ermöglichen und dabei
die Beanspruchung der Gelenke zwischen den Schenkelgliedern zu reduzieren wird vorgeschlagen,
dass der Klemmschenkel zwei gelenkig miteinander verbundene Schenkelglieder umfasst,
die an ihren jeweiligen, dem Gelenk zugewandten Schenkelgliedabschnitten in Ruhestellung
quer zur Schubrichtung abstehende Auflagekörper aufweisen, die in Klemmstellung eine
Auflagefläche für eine Fensterbankunterseite aufspannen. Beispielsweise können die
jeweiligen Auflagekörper sich quer zur Längsachse des zugehörigen Schenkelgliedes
erstreckende und von diesem abstehende Auflagestege sein. Um bei verbesserten Lager-
und Transportbedingungen eine hohe Variabilität in Bezug auf die einstellbaren Höhenniveaus
zu ermöglichen, empfiehlt es sich, dass die Basis und der Klemmschenkel in Ruhestellung
in einer Ebene liegen. Dadurch, dass in Ruhestellung die Gesamthöhe der Vorrichtung
durch die Höhe der beispielsweise plattenförmigen Basis vorgegeben ist, wird eine
besonders kompakte Bauweise erreicht. Darüber hinaus gibt die Basishöhe den kleinstmögliche
einstellbare Höhenniveau vor, wohingegen das größtmögliche Höhenniveau nach wie vor
lediglich von der Länge des Klemmschenkels abhängt, sodass ein besonders breites Höhenspektrum
abgedeckt werden kann. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Grundhöhe der Basis
durch weitere, mit der Basis beispielsweise über eine Steckverbindung verbundene Aufbaukörper
erhöht werden kann.
[0007] Um in schwierigen Einbausituationen, insbesondere bei besonders tiefem und gleichzeitig
schmalem Montagespalt, dennoch eine problemlose Höheneinstellung vornehmen zu können,
wird vorgeschlagen, dass das den Rastkörper umfassende Schenkelglied einen Anschlag
für ein dieses Schenkelglied in Schubrichtung kraftbeaufschlagendes Richtwerkzeug
zur Verlagerung des Klemmschenkels aus der Ruhestellung in die Klemmstellung aufweist.
Der Anschlag soll dabei eine sichere Krafteinleitung vom Richtwerkzeug in das entsprechende
Schenkelglied ermöglichen, ohne dass die Gefahr besteht, dass das Richtwerkzeug vom
Schenkelglied in dessen Längsrichtung abrutscht. Vorzugsweise bildet daher der Anschlag
eine quer zu dieser Längsrichtung des Schenkelgliedes verlaufende Anschlagfläche aus.
[0008] Um unabhängig von der konkreten Ausgestaltung zu ermöglichen, dass die Basis und
der Klemmschenkel in Ruhestellung in einer Ebene liegen, kann in Ruhestellung der
Rastkörper gegenüber der Rasteinrichtung in Schubrichtung vorragen. Zufolge dieser
Maßnahmen ist jedenfalls eine in der Gesamthöhe kompakte Bauweise der Vorrichtung
gegeben, sodass eine einfache Handhabung sowie einfache Transportbedingungen ermöglicht
werden. Erfindungsgemäß soll jede Rasteneinstellung der Rasteinrichtung einem anderen
Höhenniveau entsprechen. Um vor diesem Hintergrund eine zum Stellweg möglichst linear
proportionale Klemmhöhe zu erreichen, kann die Rasteinrichtung Rastzähne mit in Schubrichtung
zunehmender Zahnteilung aufweisen. Dadurch kann pro Rasteneinstellung die Verstellung
des Höhenniveaus in möglichst gleichmäßigen Schritten erfolgen. Je nach Ausführungsform
kann durch den Klemmschenkel in Klemmstellung beispielsweise ein gleichschenkliges
Dreieck als Stützkonstruktion ausgebildet werden, wobei die Schenkelglieder die Dreiecksschenkel
darstellen. Dies bedeutet, dass in jenem Fall die Zahnteilung unter Berücksichtigung
der allgemeinen Beziehung zwischen Höhe und Basislänge eines gleichschenkligen Dreiecks
bestimmt werden kann.
[0009] Damit die erfindungsgemäße Vorrichtung einfach gefertigt, insbesondere spritzgegossen
werden kann, wird vorgeschlagen, dass der Klemmschenkel mit der Basis einstückig ausgebildet
und über ein Filmscharnier an dieser angelenkt ist. Obwohl die Gelenke zwischen den
Schenkelgliedern hierbei beispielsweise durch umspritzte Bolzenverbindungen realisiert
werden können, empfiehlt es sich, dass auch jene Gelenke Filmscharniere sind.
[0010] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Ruhestellung,
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Linie II - II der Fig. 1 und
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Klemmstellung
in einem größeren Maßstab.
[0011] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Montagehilfe für Fensterbänke umfasst eine
Basis 1, die sich in einer Schubrichtung S erstreckt. An die Basis 1 ist ein Klemmschenkel
2 über ein Filmscharnier 3 angelenkt. Der Klemmschenkel 2 weist gemäß der in den Fig.
1 bis Fig. 3 gezeigten Ausführungsform zwei Schenkelglieder 4, 5 auf, die über eine
ebenfalls als Filmscharnier ausgebildete Gelenk 6 gelenkig miteinander verbunden sind.
Um die Grundhöhe der Basis 1 zu erhöhen, kann diese mit zusätzlichen, in der Zeichnung
lediglich strichpunktiert angedeutete Aufbaukörper 7 beispielsweise über eine Steckverbindung
verbunden werden.
[0012] Darüber hinaus weist der Klemmschenkel 2 an seinem freien Schenkelende 8 bzw. am
Schenkelglied 5 einen Rastkörper 9 zum Eingriff in eine, in Schubrichtung S freilaufende
Rasteinrichtung 10 der Basis 1 auf. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst die
Rasteinrichtung 10 zwei parallel in Schubrichtung S verlaufende Rastzahnreihen 11,
12.
[0013] Die Basis 1 kann beispielsweise eine im Wesentlichen U-förmige Grundfläche aufweisen,
sodass der Klemmschenkel 2 zwischen den beiden die U-Schenkel bildenden Rastzahnreihen
11, 12 der Rasteinrichtung 10 angeordnet ist. Um eine kompakte Bauweise zu begünstigen,
ragt in Ruhestellung der Rastkörper 9 gegenüber der Rasteinrichtung 10 in Schubrichtung
S vor, wie dies in Fig. 1 zu erkennen ist. Nach der Fig. 2 liegen zudem die Basis
1 und der Klemmschenkel 2 in Ruhestellung in einer Ebene.
[0014] Um eine Fensterbank 13, die in Fig. 3 strichpunktiert angedeutet wird, auf eine vorgegebenen
Klemmhöhe einzustellen und auszurichten, wird die in den Montagespalt zwischen der
Fensterbank 13 und dem nicht näher dargestellten Mauerwerk befindliche Vorrichtung
aus der Ruhestellung in eine in Fig. 3 gezeigte Klemmstellung gebracht. Dabei wird
beispielsweise mit Hilfe eines Richtwerkzeuges das den Rastkörper 9 umfassende Schenkelglied
5 über einen entsprechenden Anschlag 14 in Schubrichtung S kraftbeaufschlagt, sodass
sich der Klemmschenkel 2 in weiterer Folge zu einer Stützkonstruktion aufbaut. Die
Schenkelglieder 4,5 weisen jeweils an ihren dem Gelenk 6 zugewandten Schenkelgliedabschnitten
15, 16 in Ruhestellung quer zur Schubrichtung S abstehende Auflagekörper 17, 18 auf,
die in der in Fig. 3 gezeigten Klemmstellung eine Auflagefläche für die Fensterbankunterseite
13 aufspannen. Die Klemmhöhe der Stützkonstruktion kann entsprechend der Rasteinrichtung
10 vorgegeben werden.
[0015] Um eine zum Stellweg möglichst linear proportionale Klemmhöhe zu erreichen, können
die Rastzähne 19 der Rastzahnreihen 11, 12 eine in Schubrichtung S zunehmende Zahnteilung
aufweisen.
[0016] Der Montagespalt kann in weiterer Folge ausgeschäumt werden, wobei die erfindungsgemäße
Vorrichtung als verlorene Form im Montageschaum verbleibt.
1. Vorrichtung zur Montagehilfe für Fensterbänke, mit einer sich in einer Schubrichtung
(S) erstreckenden Basis (1), dadurch gekennzeichnet, dass ein, wenigstens zwei gelenkig miteinander verbundene Schenkelglieder (4, 5) aufweisender
Klemmschenkel (2) zur Verlagerung zwischen einer Ruhestellung und einer Klemmstellung
an einem Schenkelende an der Basis (1) angelenkt und an seinem freien Schenkelende
(8) einen Rastkörper (9) zum Eingriff in eine, in Schubrichtung (S) freilaufende Rasteinrichtung
(10) der Basis (1) bildet.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschenkel (2) zwei gelenkig miteinander verbundene Schenkelglieder (4, 5)
umfasst, die an ihren jeweiligen, dem Gelenk (6) zugewandten Schenkelgliedabschnitten
(15, 16) in Ruhestellung quer zur Schubrichtung (S) abstehende Auflagekörper (17,
18) aufweisen, die in Klemmstellung eine Auflagefläche für eine Fensterbankunterseite
aufspannen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis (1) und der Klemmschenkel (2) in Ruhestellung in einer Ebene liegen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das den Rastkörper (9) umfassende Schenkelglied (5) einen Anschlag (14) für ein dieses
Schenkelglied (5) in Schubrichtung (S) kraftbeaufschlagendes Richtwerkzeug zur Verlagerung
des Klemmschenkels (2) aus der Ruhestellung in die Klemmstellung aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Ruhestellung der Rastkörper (9) gegenüber der Rasteinrichtung (10) in Schubrichtung
(S) vorragt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung (10) Rastzähne (19) mit in Schubrichtung (S) zunehmender Zahnteilung
aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschenkel (2) mit der Basis (1) einstückig ausgebildet und über ein Filmscharnier
(3) an dieser angelenkt ist.