TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug zum Lösen und Absaugen von Verunreinigungen aus
Abwasserkanälen und Schlammgruben. Derartige Fahrzeuge werden allgemein als Kanalreinigungsfahrzeuge
bezeichnet. Zum Reinigen eines Kanals wird ein Hochdruckschlauch und ein Saugschlauch
in den Kanal hineingeführt. Durch den Hochdruckschlauch wird Wasser in den Kanal hineingepumpt;
dieses Wasser wird auch zum Vortreiben des Hochdruckschlauches in den Kanal hinein
benutzt. Durch Zurückziehen des Hochdruckschlauches rückwärts durch den Kanal hindurch
kann das durch eine Düse des Hochdruckschlauchs rückwärts austretende Wasser die Kanalwandung
von anhaftendem Schmutz reinigen. Die angesammelten Schlammbestandteile werden dann
durch den Saugschlauch in einen Speicherbehälter des Kanalreinigungsfahrzeugs gesaugt.
STAND DER TECHNIK
[0002] Aus der
EP 2 884 017 A1 ist ein Kanalreinigungsfahrzeug bekannt, bei dem der Teleskopausleger mit Saugschlauch
und Hochdruckschlauch um mindestens 360 Grad verschwenkbar sein sollen, so dass sich
ein ringförmiger Arbeitsbereich um das Kanalreinigungsfahrzeug ergibt. Der Hochdruckschlauch
ist in diesem Fall zumindest ein Stück weit überlappend um ein am Fahrzeug befindliches
Drehlager geschlungen. Dies führt zu einer erhöhten Reibung, was den Vortrieb und
die Beweglichkeit des Hochdruckschlauches einschränkt.
[0003] Die
DE 20 2016 002 943 U1 offenbart ein Kanalreinigungsfahrzeug mit einem schwenkbaren Teleskopausleger, in
dem der Hochdruckschlauch und der Saugschlauch gemeinsam geführt werden. Der Hochdruckschlauch
ist auf einer Schlauchhaspel auf- und abwickelbar gelagert und wird etwa parallel
zur Längsachse des Fahrzeuges aus dem Fahrzeug heraus und in den Teleskopausleger
hinein geführt. Der Teleskopausleger ist an einem horizontal angeordneten Drehlager
rotierbar gelagert. Dieses Drehlager besitzt eine Speichereinheit für den Saugschlauch
in Form einer Schlauchhaspel. Das Drehlager weist darüber hinaus Rollen für den Hochdruckschlauch
auf, die kreisförmig um die Achse des Drehlagers angeordnet und unterhalb der Schlauchhaspel
für den Saugschlauch vorhanden sind. In einer ersten Position des Teleskopauslegers
liegt der Hochdruckschlauch zumindest abschnittsweise an den Rollenkörpern des Drehlagers
an, während der Hochdruckschlauch in einer zweiten Position des Teleskopauslegers
ohne eine Berührung der Rollenkörper des Drehlagers direkt von der Schlauchhaspel
in den Teleskopausleger geführt wird. Auf diese Weise kann ein Arbeitsbereich von
etwa 300 Grad durch den Teleskopausleger abgedeckt werden.
[0004] Neben den Kanalreinigungsfahrzeugen, die eine Schlauchhaspel als Speichereinrichtung
für den Saugschlauch aufweisen, gibt es auch solche Kanalreinigungsfahrzeuge, bei
denen der Saugschlauch in einem Kassettenfach angeordnet ist. Ein solches Fahrzeug
ist beispielsweise aus der
EP 0 698 696 B1 bekannt. Das dort offenbarte Fahrzeug besitzt einen Saugschlauch, der mittels eines
schwenkbaren Teleskopauslegers über der Öffnung eines Kanals positioniert werden kann.
Der Saugschlauch kann aus einem oberhalb des Fahrzeugs befindlichen, horizontal angeordneten,
als Speicher dienenden Kassettenfach herausbeziehungsweise hineintransportiert werden.
Der Teleskopausleger kann entweder vor oder hinter dem Fahrzeug positioniert werden,
wobei der Teleskopausleger in jeder Position über den lichten Querschnitt des Fahrzeugs
hinausragt. Zusätzlich zu dem Saugschlauch ist ein Hochdruckschlauch vorhanden, der
zusammen mit dem Saugschlauch im Teleskopausleger geführt wird. Der Hochdruckschlauch
kann von einer Schlauchhaspel beliebig abgezogen werden. Bei dem dort beschriebenen
Fahrzeug können mit dem Teleskopausleger solche Kanäle oder Schlammgruben erreicht
werden, die in einem Winkelbereich von etwa 90 Grad zur Fahrzeuglängsachse entweder
unmittelbar hinter oder unmittelbar vor dem Fahrzeug liegen.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein verbessertes Kanalreinigungsfahrzeug anzugeben, das ein Kassettenfach
als Speichervorrichtung für den Saugschlauch ermöglicht und dennoch einen möglichst
großen Arbeitsbereich abdeckt.
[0006] Das erfindungsgemäße Kanalreinigungsfahrzeug ist durch die Merkmale des Hauptanspruchs
1 gegeben. Sinnvolle Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von sich an diesen
Anspruch anschließenden weiteren Ansprüchen.
[0007] Das erfindungsgemäße Fahrzeug zum Lösen und Absaugen von Verunreinigungen aus Abwasserkanälen
und Schlammgruben besitzt einen schwenkbaren Teleskopausleger, der über der Öffnung
des Abwasserkanals oder der Schlammgrube positioniert werden kann. Auf einer Schlauchhaspel
ist ein Hochdruckschlauch auf- und abwickelbar gelagert. Der Hochdruckschlauch kann
etwa parallel zur Längsachse des Fahrzeuges aus dem Fahrzeug heraus und in den Teleskopausleger
hinein geführt werden. In einer Speichervorrichtung am Fahrzeug ist ein Saugschlauch
hinein- und heraustransportierbar gelagert. Der Hochdruckschlauch und der Saugschlauch
werden gemeinsam im Teleskopausleger geführt. Innerhalb des Teleskopauslegers werden
der Hochdruckschlauch und der Saugschlauch zumindest bereichsweise auf Rollenkörpern
geführt, von denen zumindest einige motorisch angetrieben werden können. Erfindungsgemäß
wird der Saugschlauch über ein fahrzeugfestes Rollenpaar in den Teleskopausleger geführt.
An dem fahrzeugfesten Rollenpaar ist eine erste Führungsschiene schwenkbar gelagert,
eine zweite Führungsschiene ist schwenkbar an dem Teleskopausleger gelagert. Die beiden
Führungsschienen sind über einen verschieblich gelagerten Nutenstein miteinander verbunden.
[0008] Sofern sich der Teleskopausleger in seiner Parkposition befindet, ist der verschieblich
gelagerte Nutenstein jeweils endseitig der Führungsschienen vorhanden. Die beiden
Führungsschienen überlappen sich daher lediglich minimal, so dass das fahrzeugfeste
Rollenpaar maximal weit von der schwenkbaren Lagerung des Teleskopauslegers entfernt
ist. In seiner Parkposition ist der Teleskopausleger parallel zur Fahrzeuglängsachse
vorhanden und nach hinten gerichtet. Bei einem Verschwenken des Teleskopauslegers
nach links oder nach rechts überlappen sich die beiden Führungsschienen mit zunehmendem
Schwenkwinkel mehr und mehr, so dass sich die Strecke zwischen dem fahrzeugfesten
Rollenpaar und der schwenkbaren Lagerung des Teleskopauslegers zunehmend verkürzt.
[0009] Auf diese Weise kann ein Arbeitsbereich von etwa 270 Grad durch den Teleskopausleger
abgedeckt werden. Der Arbeitsbereich kann dabei sowohl den Bereich unmittelbar hinter
als auch den seitlichen Bereich des Fahrzeugs abdecken. Lediglich unmittelbar vor
und neben der Fahrzeugkabine ist ein Bereich vorhanden, der durch den Teleskopausleger
nicht abgedeckt werden kann. Um auch in diesem Bereich eine Reinigung von Abwasserkanälen
und Schlammgruben vornehmen zu können, müsste das Kanalreinigungsfahrzeug jedoch lediglich
ein Stück nach vorne verfahren werden. Ein umständliches Rangieren des Kanalreinigungsfahrzeugs
ist jedoch nicht erforderlich.
[0010] Vorzugsweise kann an der ersten Führungsschiene ein erstes Rollenpaar für den Saugschlauch
ortsfest befestigt sein. Alternativ oder zusätzlich dazu kann an der zweiten Führungsschiene
ein zweites Rollenpaar für den Saugschlauch ortsfest befestigt sein. Das erste beziehungsweise
das zweite Rollenpaar kann insbesondere an dem vom Nutenstein entfernten Endbereich
der jeweiligen Führungsschiene befestigt sein, um dem Saugschlauch maximale Beweglichkeit
zu ermöglichen und gleichzeitig für eine sichere Führung im zulässigen Biegeradius
des Saugschlauchs zu sorgen.
[0011] Für den Betrieb des Teleskopauslegers sind regelmäßig mehrere Hydraulikschläuche
erforderlich, die gemeinsam mit dem Saugschlauch und dem Hochdruckschlauch in dem
Teleskopausleger geführt werden müssen. Um die Hydraulikschläuche sicher in den Teleskopausleger
zu führen und eine zu starke Biegung der Hydraulikschläuche zu verhindern, kann an
dem ersten und/ oder dem zweiten Rollenpaar für den Saugschlauch zumindest ein vertikal
ausgerichtetes Rollenpaar für die Hydraulikschläuche angeordnet sein. Dabei können
mehrere Hydraulikschläuche übereinander angeordnet sein und jeweils einen gewissen
gegenseitigen Abstand voneinander aufweisen. Dies kann durch eine entsprechende Schlauchführung
ermöglicht werden. Im Schwenkbereich des Teleskopauslegers kann dann die Führung der
Hydraulikschläuche mittels der vertikalen Rollenpaare erfolgen, wobei mehrere Hydraulikschläuche
übereinander durch dasselbe Rollenpaar geführt werden können. Vorzugsweise kann beidseitig
des ersten und/ oder des zweiten Rollenpaars für den Saugschlauch jeweils ein vertikales
Rollenpaar für die Hydraulikschläuche angeordnet sein. Dadurch können die Hydraulikschläuche
beidseitig des Saugschlauchs verlegt werden.
[0012] In einer konstruktiv besonders einfachen Ausführungsform kann das erste und/ oder
das zweite Rollenpaar für den Saugschlauch rotierbar an einer oberen Schiene befestigt
sein. Diese obere Schiene kann beidseitig eine Verlängerung aufweisen, an denen jeweils
ein vertikal ausgerichtetes Rollenpaar für die Hydraulikschläuche rotierbar gelagert
ist. Vorzugsweise kann das erste und/ oder das zweite Rollenpaar zwischen einer oberen
und einer unteren Schiene rotierbar gelagert sein, um die Stabilität der Rollenpaare
für den Saugschlauch zu optimieren.
[0013] Alternativ oder zusätzlich zu dem vertikal ausgerichteten Rollenpaar für die Hydraulikschläuche
kann an dem ersten und/ oder dem zweiten Rollenpaar für den Saugschlauch zumindest
eine horizontal ausgerichtete Führungsrolle für die Hydraulikschläuche angeordnet
sein. Die horizontal ausgerichtete Führungsrolle verhindert abhängig von ihrer Positionierung,
dass die Hydraulikschläuche nach oben oder nach unten ausweichen können. Dies könnte
zu einem Verhaken der Hydraulikschläuche mit dem Teleskopausleger und damit zu Störungen
des Kanalreinigungsfahrzeugs führen. Die zumindest eine horizontal ausgerichtete Führungsrolle
für die Hydraulikschläuche kann insbesondere zum Teleskopausleger hin gerichtet sein
und damit vorzugsweise an dem zweiten Rollenpaar für den Saugschlauch angeordnet sein.
[0014] Die Schlauchhaspel für den Hochdruckschlauch kann vorzugsweise im Bereich unmittelbar
hinter der Fahrerkabine des Fahrzeugs angeordnet sein.
[0015] Die Speichervorrichtung für den Saugschlauch kann grundsätzlich als Schlauchhaspel
oder als Kassettenfach ausgebildet sein. Bei einer Ausbildung der Speichervorrichtung
als Kassettenfach kann vorzugsweise eine im Wesentlichen ebenflächige Auflage für
den Saugschlauch vorhanden sein, auf der der Saugschlauch im Bereich zwischen dem
Teleskopausleger und seiner endseitigen Befestigung am Tank des Fahrzeugs mit variabler
Länge aufgelagert werden kann.
[0016] In einer vorteilhaften Ausführungsform können der Hochdruckschlauch und der Saugschlauch
übereinander oder nebeneinander im Profil des Teleskopauslegers geführt werden. Durch
die Führung beider Schläuche innerhalb des Profils des Teleskopauslegers wird das
Fahrzeug vor anhaftendem und mitgeführtem Schmutz aus dem Abwasserkanal geschützt.
Sofern Hochdruckschlauch und Saugschlauch übereinander angeordnet sind, kann das Profil
des Teleskopauslegers optimal gering gehalten werden, so dass eine kompakte Bauweise
erreicht werden kann. Alternativ dazu können der Hochdruckschlauch und der Saugschlauch
auch teilweise oder vollständig außerhalb des Profils des Teleskopauslegers geführt
werden.
[0017] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner angegebenen
Merkmalen sowie dem nachstehenden Ausführungsbeispiel zu entnehmen.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
[0018] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Draufsicht auf das erfindungsgemäße Kanalreinigungsfahrzeug mit
dargestelltem maximalen Arbeitsbereich, bei der sich der Teleskopausleger in seiner
hinteren Parkstellung befindet,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht gemäß Fig. 1, bei der sich der Teleskopausleger in seiner
maximal weit auf die rechte Fahrzeugseite verschwenkten Position befindet,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht des Kanalreinigungsfahrzeugs gemäß Fig. 1
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht des Teleskopauslegers des Kanalreinigungsfahrzeugs
gemäß Fig. 1 in seiner Parkstellung,
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht auf den Teleskopausleger mit Blick auf den unterhalb
des Saugschlauchs geführten Hochdruckschlauch, wobei sich der Teleskopausleger in
seiner Parkstellung befindet,
- Fig. 6
- eine schematische Draufsicht auf den Teleskopausleger gemäß Fig. 5 mit Blick auf den
Saugschlauch,
- Fig. 7
- eine schematische Draufsicht gemäß Fig. 6, wobei sich der Teleskopausleger in seiner
maximal weit verschwenkten Postion befindet,
- Fig. 8
- eine schematische Draufsicht gemäß Fig. 7 mit entferntem Saugschlauch und Blick auf
die Führungsschienen mit Nutenstein,
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf die beiden mit Nutenstein verbundenen Führungsschienen in der
Parkposition des Teleskopauslegers,
- Fig. 10
- einen Schnitt entlang der Linie A-A durch die Anordnung gemäß Fig. 9,
- Fig. 11
- eine Detailansicht des Schnitts durch den Nutenstein gemäß Fig. 10, und
- Fig. 12
- eine Vorderansicht der Anordnung gemäß Fig. 10 mit Blick auf das erste Rollenpaar
für den Saugschlauch und die Führungsrollen für die Hydraulikschläuche,
WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
[0019] Ein Kanalreinigungsfahrzeug 10 gemäß der Erfindung besitzt ein seiner maximalen Belastung
angepasstes Fahrgestell 12 (siehe Fig. 3). Hinter der Fahrerkabine 14 des Fahrzeugs
10 ist eine Schlauchhaspel 16 vorgesehen, auf der ein Hochdruckschlauch 18 aufgewickelt
vorhanden ist. Wiederum hinter der Schlauchhaspel 16 befindet sich in an sich bekannter
Weise ein Tank 20. Der Tank 20 dient als Speichervorrichtung, um abgesaugte Schlämme
einlagern zu können. Zusätzlich zu dem Tank 20 können auch weitere Tanks oder sonstige
Behälter vorgesehen werden, beispielsweise um eine Reinigungsflüssigkeit vorrätig
zu halten. Sofern lediglich ein einzelner Tank 20 vorgesehen ist, kann dieser Tank
20 eine Innenunterteilung aufweisen, so dass die abgesaugten Schlämme getrennt von
dem Frischwasser als Reinigungsflüssigkeit aufbewahrt werden können.
[0020] Oberhalb des Tanks 20 und der Schlauchhaspel 16 sowie der Fahrerkabine 14 ist ein
Kassettenfach 22 als Speichervorrichtung für einen Saugschlauch 24 montiert. Auf dem
Kassettenfach 22 ist der Saugschlauch 24 aufgelagert. Der Saugschlauch 24 hat auf
seinem fahrzeugseitigen Ende 26 eine Verbindung mit dem Tank 20. Auch das auf der
Schlauchhaspel 16 aufgewickelte Ende des Hochdruckschlauchs 18 hat eine Leitungsverbindung
mit dem Tank 20, so dass über nicht näher dargestellte Pumpen Wasser durch den Hochdruckschlauch
18 herausgespritzt und Schlämme durch den Saugschlauch 24 in den Tank 20 hineingesaugt
werden können.
[0021] Oberhalb des Tanks 20 ist darüber hinaus ein Teleskopausleger 30 angeordnet. Der
Teleskopausleger 30 ist um eine Achse 32 schwenkbar gelagert. Der Hochdruckschlauch
18 kann von der Schlauchhaspel 16 abgewickelt und in den Teleskopausleger 30 geführt
werden. Der Hochdruckschlauch 18 wird dabei etwa in Längsrichtung 34 des Fahrzeugs
10 von der Schlauchhaspel 16 ab- und auf diese aufgewickelt. Im Bereich des Teleskopauslegers
30 wird der Hochdruckschlauch 18 von mehreren Rollenkörpern 36 geführt. Die Rollenkörper
36 weisen eine an die gerundete Oberfläche des Hochdruckschlauchs 18 angepasste Oberfläche
auf.
[0022] Der Saugschlauch 24 und der Hochdruckschlauch 18 werden übereinander in dem Teleskopausleger
30 geführt, wobei im vorliegenden Beispielsfall der Hochdruckschlauch 18 innerhalb
des Profils des Teleskopauslegers 30 geführt wird und der Saugschlauch 24 oberhalb
des Profils des Teleskopauslegers 30. In dem teleskopierbaren Bereich 38 des Teleskopauslegers
liegt der Saugschlauch 24 an Rollenkörpern 40 an, die eine an die gerundete Oberfläche
des Saugschlauchs 24 angepasste Oberfläche besitzen. Vergleichbare Rollenkörper 40
sind auch in dem bogenförmigen Bereich 42 des Teleskopauslegers 30 vorhanden, in dem
der Saugschlauch 24 innerhalb des Profils geführt wird. Einige der Rollenkörper 40
können motorisch angetrieben werden, so dass der Saugschlauch 24 in dem Teleskopausleger
30 hin und her verschoben werden kann. Auch der Hochdruckschlauch 18 liegt in dem
bogenförmigen Bereich 42 des Teleskopauslegers 30 auf weiteren Rollenkörpern 36 auf.
Diese Rollenkörper 36 können motorisch angetrieben werden, so dass der Hochdruckschlauch
18 in dem Teleskopausleger 30 hin und her verschoben werden kann. Die Rollenkörper
36 für den Hochdruckschlauch 18 können dabei unabhängig von den Rollenkörpern 40 für
den Saugschlauch 24 angetrieben werden, so dass Hochdruckschlauch 18 und Saugschlauch
24 unabhängig voneinander auf- und abgewickelt werden können.
[0023] Der Teleskopausleger 30 kann um eine maximale Strecke 44 ausgefahren werden. Durch
Ausfahren des Teleskopauslegers 30 kann der Abstand des vorderen Endbereich des Saugschlauchs
24 und des Hochdruckschlauchs 18 von der Drehachse 32 vergrößert werden, so dass ein
größerer Bereich um das Fahrzeug 10 herum mit dem vorderen Endbereich des Saugschlauchs
24 und des Hochdruckschlauchs 18 erreicht werden kann. Wie Fig. 1 zu entnehmen ist,
kann auf diese Weise ein Arbeitsbereich 46 rund um das Heck des Fahrzeugs 10 erreicht
werden. Der Arbeitsbereich 46 deckt einen Winkel von etwa 270 Grad ab. Lediglich ein
schmaler Winkelbereich von etwa 90 Grad im Bereich der Fahrerkabine 14 kann in diesem
Fall nicht von dem Teleskopausleger 30 erreicht werden.
[0024] In Fig. 1 ist der Teleskopausleger 30 in seiner hinteren Transport- oder Parkstellung
50 dargestellt. Der Teleskopausleger 30 ist in diesem Fall parallel zur Längsrichtung
34 des Fahrzeugs 10 ausgerichtet; der vordere Endbereich des Teleskopauslegers 30
ist entgegen der Fahrtrichtung in Richtung des Fahrzeughecks ausgerichtet. Aus dieser
Transport- oder Parkstellung 50 kann der Teleskopausleger 30 im Uhrzeigersinn und
im Gegen-Uhrzeigersinn um jeweils 135 Grad verschwenkt werden (siehe Fig. 2).
[0025] Um dies zu ermöglichen, wird der Saugschlauch 24 mittels eines fahrzeugfesten Rollenpaar
52 in den Teleskopausleger 30 geführt. Das fahrzeugfeste Rollenpaar 52 liegt in der
Transportstellung 50 des Teleskopauslegers 30 in der Längsachse 54 des Teleskopauslegers
30 (siehe Fig. 1 und 6) am Randbereich des Kassettenfachs 22. An dem fahrzeugfesten
Rollenpaar 52 ist eine erste Führungsschiene 56 um eine Drehachse 58 schwenkbar gelagert
(siehe Fig. 7). An dem fahrzeugseitigen Endbereich des Teleskopauslegers 30 ist eine
zweite Führungsschiene 60 um eine zweite Drehachse 62 ebenfalls schwenkbar gelagert.
Die beiden Führungsschienen 56, 60 sind über einen verschieblich gelagerten Nutenstein
64 (siehe insbesondere Fig. 11) miteinander verbunden. Sofern sich der Teleskopausleger
30 in seiner Parkstellung 50 befindet, liegen die beiden Führungsschienen 56, 60 in
der Längsachse 54 des Teleskopauslegers 30. Eine Überlappung der beiden Führungsschienen
56, 60 findet lediglich minimal im Bereich des Nutensteins 64 statt (siehe auch Fig.
9 und 10). Wird der Teleskopausleger 30 aus dieser Parkstellung 50 verschwenkt, überlappen
sich die beiden Führungsschienen 56, 60 nach und nach immer mehr. Gleichzeitig reduziert
sich auch der Abstand zwischen der Drehachse 58 der ersten Führungsschiene 56 und
der Drehachse 62 der zweiten Führungsschiene 60 (siehe Fig. 7 und 8). Der Saugschlauch
24 wird dadurch nicht länger über die Drehachse 32 des Teleskopauslegers 30 hinweggeführt;
vielmehr biegt der Saugschlauch 24 bereits vor der Drehachse 32 des Teleskopauslegers
30 ab.
[0026] Im vorliegenden Beispielsfall ist an der ersten Führungsschiene 56 ein erstes Rollenpaar
70 zur Führung des Saugschlauchs 24 ortsfest befestigt. An der zweiten Führungsschiene
60 ist ein zweiten Rollenpaar 72 zur Führungs des Saugschlauchs 24 ortsfest befestigt.
Die beiden Rollenpaare 70, 72 weisen jeweils zwei Rollen 74 auf, die eine an die gerundete
Oberfläche des Saugschlauchs 24 angepasste konkave Oberfläche besitzen. Die Rollen
74 besitzen jeweils eine vertikale Drehachse 76. Die beiden Rollenpaare 70, 72 sind
an dem vom Nutenstein 64 entfernten Endbereich der Führungsschienen 56, 60 und damit
in der Nähe der Drehachsen 58, 62 der Führungsschienen 56, 60 angeordnet. Dadurch
verkürzt sich auch der Abstand zwischen den beiden Rollenpaaren 70, 72, sobald der
Teleskopausleger 30 aus seiner Parkstellung verschwenkt wird.
[0027] Die beiden Rollen 74 der Rollenpaare 70, 72 sind jeweils an einer unteren Schiene
78 drehbar gelagert. Die untere Schiene 78 ist an der ersten beziehungsweise zweiten
Führungsschiene 56, 60 befestigt (siehe insbesondere Fig. 12). Darüber hinaus sind
die beiden Rollen 74 der Rollenpaare 70, 72 jeweils an einer oberen Schiene 80 drehbar
gelagert. Die beiden oberen Schienen 80 weisen beidseitig jeweils eine Verlängerung
82, 84 auf, die etwa treppenförmig ausgebildet ist. An den Verlängerungen 82, 84 ist
jeweils ein vertikal ausgerichtetes Rollenpaar 86 rotierbar gelagert. Jedes vertikal
ausgerichtete Rollenpaar 86 weist dabei zwei Rollen 88 auf, die im vorliegenden Beispielsfall
zylinderförmig ausgebildet sind und zwischen der Verlängerung 82, 84 und einem unteren
Steg 90 rotierbar gelagert sind. Zwischen den beiden Rollen 88 eines vertikal ausgerichteten
Rollenpaare 86 können jeweils mehrere Hydraulikschläuche 92 geführt werden (siehe
insbesondere Fig. 6, 7 und 8).
[0028] Die Führungsschiene 56, 60 und damit auch die vertikalen Rollenpaare 86 für die Hydraulikschläuche
befinden sich auf der Höhe des Saugschlauchs 24 (siehe insbesondere Fig. 4). Die Hydraulikschläuche
92 weisen in der Regel eine feste Länge auf, die während des Verschwenkens des Teleskopauslegers
30 nicht verändert wird. Um zu verhindern, dass die Hydraulikschläuche 92 beim Verschwenken
des Teleskopauslegers 30 nach oben ausbrechen und sich im Profil des Teleskopauslegers
30 verhaken können, ist im vorliegenden Beispielsfall an der Verlängerung 84 des zweiten
Rollenpaares 72 neben dem vertikalen Rollenpaar 86 für die Hydraulikschläuche 92 zusätzlich
eine horizontal ausgerichtete Führungsrolle 94 zur Führung der Hydraulikschläuche
92 vorhanden. Die horizontale Führungsrolle 94 ist zylinderförmig ausgebildet und
in Längsrichtung 54 des Teleskopauslegers 30 gesehen vor dem vertikalen Rollenpaar
86 angeordnet. Die horizontale Führungsrolle 94 weist somit in Richtung des bogenförmigen
Bereichs 42 des Teleskopauslegers 30.
1. Fahrzeug (10) zum Lösen und Absaugen von Verunreinigungen aus Abwasserkanälen und
Schlammgruben,
- mit einem schwenkbaren Teleskopausleger (30), der über der Öffnung des Abwasserkanals
oder der Schlammgrube positionierbar ist,
- mit einem Hochdruckschlauch (18), der auf einer Schlauchhaspel (16) auf- und abwickelbar
gelagert ist und etwa parallel zur Längsachse (34) des Fahrzeugs (10) aus dem Fahrzeug
(10) heraus und in den Teleskopausleger (30) hinein führbar ist,
- mit einem Saugschlauch (24), der in eine Speichervorrichtung (22) am Fahrzeug (10)
hinein und aus derselben heraus transportierbar ist,
- wobei der Hochdruckschlauch (18) und der Saugschlauch (24) gemeinsam im Teleskopausleger
(30) führbar sind,
- wobei der Hochdruckschlauch (18) und der Saugschlauch (24) innerhalb des Teleskopauslegers
(30) zumindest bereichsweise auf Rollenkörpern (36, 40) führbar sind, von denen zumindest
einige motorisch antreibbar sind,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- der Saugschlauch (24) über ein fahrzeugfestes Rollenpaar (52) in den Teleskopausleger
(30) führbar ist,
- an dem fahrzeugfesten Rollenpaar (52) eine erste Führungsschiene (56) schwenkbar
gelagert ist,
- an dem Teleskopausleger (30) eine zweite Führungsschiene (60) schwenkbar gelagert
ist,
- die erste Führungsschiene (56) und die zweite Führungsschiene (60) über einen verschieblich
gelagerten Nutenstein (64) miteinander verbunden sind.
2. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 1,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- an der ersten Führungsschiene (56) ein erstes Rollenpaar (70) für den Saugschlauch
(24) ortsfest befestigt ist.
3. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- an der zweiten Führungsschiene (60) ein zweites Rollenpaar (72) ortsfest befestigt
ist.
4. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 2 oder 3,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das erste Rollenpaar (70) beziehungsweise das zweite Rollenpaar (72) an dem vom
Nutenstein (64) entfernten Endbereich der ersten Führungsschiene (56) beziehungsweise
der zweiten Führungsschiene (60) befestigt ist.
5. Kanalreinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- an dem ersten Rollenpaar (70) und/ oder dem zweiten Rollenpaar (72) zumindest ein
vertikal ausgerichtetes Rollenpaar (86) zur Führung von Hydraulikschläuchen (92) angeordnet
ist.
6. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 5,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- an dem ersten Rollenpaar (70) und/ oder dem zweiten Rollenpaar (72) beidseitig jeweils
zumindest ein vertikal ausgerichtetes Rollenpaar (86) zur Führung von Hydraulikschläuchen
(92) angeordnet ist.
7. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 6,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- das erste Rollenpaar (70) und/ oder das zweite Rollenpaar (72) rotierbar an einer
oberen Schiene (80) befestigt ist,
- die obere Schiene (80) beidseitig eine Verlängerung (82, 84) aufweist,
- an den beiden seitlichen Verlängerungen (82, 84) der oberen Schiene (80) das jeweils
zumindest eine vertikal ausgerichtete Rollenpaar (86) zur Führung von Hydraulikschläuchen
(92) rotierbar befestigt ist.
8. Kanalreinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- an dem ersten Rollenpaar (70) und/ oder dem zweiten Rollenpaar (72) zumindest eine
horizontal ausgerichtete Führungsrolle(94) zur Führung von Hydraulikschläuchen (92)
angeordnet ist.
9. Kanalreinigungsfahrzeug nach Anspruch 8,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die zumindest eine Führungsrolle (94) zur Führung von Hydraulikschläuchen (92) zum
Teleskopausleger (30) hin gerichtet ist.
10. Kanalreinigungsfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- die Schlauchhaspel (16) für den Hochdruckschlauch (18) im Bereich unmittelbar hinter
der Fahrerkabine (14) des Fahrzeugs (10) vorhanden ist.
11. Kanalreinigungsfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- eine im wesentlichen ebenflächige Auflage für den Saugschlauch (24) vorhanden ist,
auf der der Saugschlauch (24) im Bereich zwischen dem Teleskopausleger (30) und seiner
endseitigen Befestigung am Tank (20) des Fahrzeugs (10) mit variabler Länge auflagerbar
ist.
12. Kanalreinigungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- eine vor dem Teleskopausleger (30) montierte Schlauchhaspel für den Saugschlauch
(24) vorhanden ist.
13. Kanalreinigungsfahrzeug nach einem der vorstehenden Ansprüche,
- dadurch gekennzeichnet, dass
- innerhalb des Teleskopauslegers (30) der Saugschlauch (24) oberhalb des Hochdruckschlauchs
(18) geführt ist,
- beide Schläuche (18, 24) jeweils zwischen Rollenkörpern (36, 40) gehalten sind.