[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Feststellanlage für eine Brand- oder Rauchschutztür
mit einer lösbaren Feststellvorrichtung zum Feststellen eines Flügels der Tür in einer
Offenstellung, einer Auslösevorrichtung zum Lösen der Feststellvorrichtung, und einem
Betätigungselement für die Auslösevorrichtung, wobei die Auslösevorrichtung mit dem
Betätigungselement drahtlos zur Kommunikation verbunden und dazu eingerichtet ist,
bei Betätigung des Betätigungselements die Feststellvorrichtung zu lösen, und wobei
die Auslösevorrichtung zu einer Überwachung der Verbindung zum Betätigungselement
eingerichtet ist, die umfasst, dass bei Störung oder Abriss der Verbindung die Feststellvorrichtung
gelöst wird.
[0002] Eine Feststellanlage ist ein System zum Offenhalten von Brand- oder Rauchschutztüren.
Die Feststellanlage besteht typischerweise aus Geräten oder Gerätekombinationen, die
geeignet sind, die Funktion von Schließmitteln, wie zum Beispiel einer Feder, kontrolliert
unwirksam zu machen.
[0003] Eine typische Feststellanlage umfasst insbesondere eine Energieversorgung, wie zum
Beispiel eine elektrische Netzversorgung, einen Akku und/oder eine Batterie. Eine
Feststellvorrichtung kann beispielsweise als elektromagnetische Vorrichtung, zum Beispiel
als Elektromagnet, oder auch mechanisch, beispielsweise als Rastkeil, ausgebildet
sein. Die Feststellanlage umfasst typischerweise außerdem einen Brandmelder, wie zum
Beispiel einen, insbesondere optischen, Rauchmelder und/oder einen Wärmemelder. Derartige
Melder können beispielsweise als Deckenmelder, also an der Decke angeordnet, oder
als Sturzmelder, also an einem Türsturz angeordnet, ausgeführt sein. Zudem ist häufig
ein Handauslösetaster zur händischen Betätigung vorgesehen. Ferner ist insbesondere
eine Auslösevorrichtung zum Lösen der Feststellvorrichtung, insbesondere im Brandfall,
vorgesehen.
[0004] Bei Brandalarm, Handauslösung oder - insbesondere im Falle einer Funkverbindung zwischen
der Auslösevorrichtung und einem Betätigungselement - bei einer Störung der Verbindung
löst die Auslösevorrichtung die Feststellvorrichtung und ein gegebenenfalls geöffneter
Türflügel wird durch das Schließmittel geschlossen. Ist die Feststellanlage ausgelöst,
verhält sich das Schließmittel wie ein Türschließer ohne Feststellanlage. Die Tür
lässt sich also händisch gegen den Türschließer öffnen, wird jedoch ansonsten in einer
Geschlossenstellung gehalten. Somit kann die Tür als Brand- oder Rauchabschluss wirken.
[0005] Es ist bekannt, dass eine drahtlose Verbindung zwischen der Auslösevorrichtung und
einem Betätigungselement, insbesondere einem Brandmelder und einem Handauslösetaster,
von der Auslösevorrichtung überwacht wird. Bei einer Störung der Verbindung löst die
Auslösevorrichtung die Feststellvorrichtung.
[0006] So fordert eine nationale deutsche Richtlinie für Feststellanlagen, dass Brandmelder
eine geeignete Kenngröße zur Erkennung eines Brandes in dem zu überwachenden Bereich
ständig oder in aufeinanderfolgenden Zeitintervallen messen und bei Überschreitung
eines eingestellten Grenzwertes mittels überwachter Übertragungswege eine Meldung
an die Auslösevorrichtung leiten.
[0007] Diese Forderung nach überwachten Übertragungswegen zwischen Brandmelder, zum Beispiel
Deckenmeldern, bzw. Handauslösetastern und der Auslösevorrichtung kann insbesondere
bei einer Funkübertragungsstrecke dann zu Problemen führen, wenn sich die Auslösevorrichtung
auf der einen Seite einer Brandschutzwand befindet, wobei sich Brandmelder oder Handauslösetaster
auf der anderen Seite befinden. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Tür geschlossen
ist. Denn Brandschutzwände sind meist aus armiertem Beton und Brandschutztüren aus
Metall hergestellt.
[0008] Bei ungünstigen Montagesituationen kann es zu einer Störung der Funkverbindung kommen,
woraufhin die Auslösevorrichtung aufgrund der Verbindungsüberwachung die Feststellvorrichtung
auslöst.
[0009] Um die Feststellvorrichtung anschließend wieder zu aktivieren, die Tür also wieder
festzustellen, muss die Feststellvorrichtung meist manuell und lokal, also vor Ort,
zurückgesetzt werden. Dies muss zudem meist authentifiziert geschehen, d. h. eine
befugte Person muss sich zu der betreffenden Tür begeben, sich mit einem Schlüssel
authentifizieren und so die Feststellvorrichtung wieder aktivieren.
[0010] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, den Betrieb einer Feststellanlage der eingangs
genannten Art zu vereinfachen. Insbesondere soll ein im Sinne des Brandschutzes sicherer
Betrieb der Feststellanlage gewährleistet sein, der zudem auch bei geschlossener Brandschutztür
robust ist.
[0011] Diese Aufgabe wird durch eine Feststellanlage mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1
gelöst, und insbesondere dadurch, dass die Feststellanlage eine Erkennungseinrichtung
zum Erkennen, ob der Flügel festgestellt oder nicht festgestellt ist und/oder sich
in oder außerhalb einer Offenstellung befindet, umfasst und dass die Auslösevorrichtung
mit der Erkennungseinrichtung verbunden und dazu eingerichtet ist, die Überwachung
auszusetzen, wenn der Flügel nicht festgestellt ist und/oder sich nicht in der Offenstellung
befindet.
[0012] Die "Offenstellung" bedeutet insbesondere eine zur Feststellung korrespondierende
und/oder maximal offene Stellung. "Nicht in der Offenstellung" bedeutet wenigstens
eine von der Offenstellung verschiedene Stellung. Es ist also nicht unbedingt nötig,
aber möglich, in allen von der Offenstellung verschiedenen Stellungen die Überwachung
aussetzen. Grundsätzlich können andere Bedingungen für das Aussetzen der Überwachen
hinzutreten.
[0013] Eine Auslösevorrichtung einer Feststellanlage ist üblicherweise dazu eingerichtet,
dass nach einem Lösen der Feststellvorrichtung durch die Auslösevorrichtung der Flügel
der Tür durch die Feststellvorrichtung nur nach einem, insbesondere authentifizierten,
Zurücksetzen der Auslösevorrichtung feststellbar ist, insbesondere wenn die Auslösung
aufgrund von Störung oder Abriss der Drahtlosverbindung geschieht. Das Zurücksetzen
muss meist lokal bzw. vor Ort erfolgen, z.B. mit einem Schlüssel.
[0014] Durch das Aussetzen der Überwachung wird die Wahrscheinlichkeit, dass eine Störung
oder ein Abriss der Funkverbindung festgestellt wird, erheblich reduziert, sodass
ein Zurücksetzen seltener nötig ist. Dies wird aber ohne Einschränkung des Brandschutzes
erreicht, denn die Überwachung wird nur in solchen Situationen ausgesetzt, die sicher
in Bezug auf den Brandschutz sind, nämlich in denen die Tür nicht festgestellt ist.
[0015] Wenn der Türflügel geschlossen ist, ist die Brand- oder Rauchschutztür im sicheren
Zustand. Die geschlossene Brand- oder Rauchschutztür bildet einen sicheren Brand-
oder Rauchabschluss. Die Geschlossenstellung kann als erster sicherer Zustand bezeichnet
werden.
[0016] Ist der Türflügel zumindest teilweise offen aber das Schließmittel nicht durch die
Feststellvorrichtung festgestellt, so ist die Brand- oder Rauchschutztür ebenfalls
in einem sicheren Zustand. Denn das Schließmittel ist wirksam und bringt den Türflügel
in die Geschlossenstellung. Die nicht geschlossene bzw. zumindest teilweise offene
Stellung, bei der die Feststellvorrichtung nicht festgestellt ist, wird als zweiter
sicherer Zustand bezeichnet. Bei einer Gleitschiene mit integrierter Feststellvorrichtung
entspricht dieser Zustand beispielsweise einem solchen, bei dem ein Gleitstein sich
nicht hinter einem mechanischen Feststellmittel, insbesondere einem Rastkeil, der
Feststellvorrichtung befindet.
[0017] Der Zustand, in dem der Flügel festgestellt ist, wird als unsicherer Zustand bezeichnet,
da das Schließmittel durch die Feststellvorrichtung außer Kraft gesetzt ist. Im unsicheren
Zustand ist die Überwachung der drahtlosen Verbindung zwischen der Auslösevorrichtung
und dem Betätigungselement richtlinienkonform notwendig.
[0018] Die Erfindung umfasst nun insbesondere die Idee, dass die Verbindung nur oder zumindest
dann überwacht wird, wenn sich die Brand- oder Rauchschutztür nicht in einem sicheren
Zustand, also in einem unsicheren Zustand, befindet. Wenn sich die Tür hingegen im
sicheren Zustand, insbesondere im ersten oder zweiten sicheren Zustand, befindet,
überwacht die Auslösevorrichtung bevorzugt nur einige oder gar keine Verbindungen
zu Betätigungselementen, wie zum Beispiel Deckenmeldern oder Handauslösetastern.
[0019] Die Auslösevorrichtung umfasst insbesondere ein oder mehrere Eingänge und/oder Anschlüsse,
um über jeweils zugeordnete Erkennungseinrichtungen den Türzustand bzw. den Zustand
der Feststellung zu beobachten.
[0020] Vorzugsweise umfasst die Brand- oder Rauchschutztür einen Türschließer, beispielsweise
mit einer Schließerfeder. Die Feststellvorrichtung kann zum Beispiel mit dem Türschließer
gekoppelt oder in den Türschließer integriert sein. Alternativ oder zusätzlich kann
eine Feststellvorrichtung separat von einem Türschließer ausgebildet sein.
[0021] Die Auslösevorrichtung kann insbesondere dazu eingerichtet sein, die Überwachung
auszusetzen, wenn sich der Flügel in einer nur teilweise geöffneten Stellung befindet
und/oder in einer Geschlossenstellung befindet bzw. wenn sich der Flügel in einem
sicheren Zustand befindet.
[0022] Zudem kann es mit Vorteil vorgesehen sein, dass die Auslösevorrichtung dazu eingerichtet
ist, die Überwachung nur durchzuführen, wenn der Türflügel festgestellt ist und/oder
sich in der Offenstellung befindet.
[0023] Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Erkennungseinrichtung dazu eingerichtet
ist zu erkennen, ob sich der Flügel in einer Geschlossenstellung, also einem ersten
sicheren Zustand, befindet. Beispielsweise kann die Erkennungseinrichtung zu diesem
Zweck einen Türkontakt, z.B. einen Magnet- und/oder Reedschalter umfassen. Insbesondere
kann ein Magnet am Türflügel angebracht sein, um einen rahmenseitigen Magnet- und/oder
Reedschalter zu schalten. Alternativ oder zusätzlich kann die Erkennungseinrichtung
dazu ausgebildet sein, die Position eines Gleitsteins, eines Hebels und/oder eines
Gestänges eines Türschließers oder anderer Vorrichtungen daraufhin zu prüfen, ob diese
einem geschlossenen Flügel entsprechen.
[0024] Alternativ oder zusätzlich kann eine oder die Erkennungseinrichtung dazu eingerichtet
sein zu erkennen, ob der Flügel festgestellt ist, ob also ein unsicherer Zustand gegeben
ist oder nicht. Zum Beispiel kann eine derartige Erkennungseinrichtung dazu eingerichtet
sein zu erkennen, ob ein mit dem Türflügel und/oder Türschließer gekoppeltes Element,
insbesondere ein Gleitstein, in Eingriff mit einem mechanischen Feststellelement,
wie zum Beispiel einem Rastkeil, steht.
[0025] Grundsätzlich kann die Feststellanlage auch mehrere, insbesondere verschiedene Erkennungseinrichtungen
aufweisen, um die sicheren und unsicheren Zustände zuverlässig zu erkennen.
[0026] Bei einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Auslösevorrichtung und/oder
ein Funkmodul der Auslösevorrichtung für die drahtlose Verbindung mit dem Betätigungselement
auf einer ersten Seite der Tür und/oder der Wand angeordnet ist, in der die Tür vorgesehen
ist, wobei das Betätigungselement und/oder ein Funkmodul des Betätigungselements auf
einer zweiten Seite der Tür bzw. der Wand angeordnet ist. Die Auslösevorrichtung bzw.
deren Funkmodul einerseits und das Betätigungselement bzw. dessen Funkmodul andererseits
sind demnach auf unterschiedlichen Seiten der Wand, insbesondere einer Brandschutzwand,
angeordnet. Die Wand kann eine Funkverbindung zwischen der Auslösevorrichtung und
dem Betätigungselement stören. Insbesondere eine Brandschutzwand umfasst meist armierten
Beton. Eine Brand- oder Rauchschutztür ist häufig zumindest in weiten Teilen aus Metall
hergestellt. Derartige Wände und Türen können eine Funkverbindung besonders stören.
Dabei verringert die Erfindung die Wahrscheinlichkeit eines ungewollten Auslösens
aufgrund einer Verbindungstörung.
[0027] Es können beispielsweise zwei oder mehr drahtlos mit der Auslösevorrichtung verbundene
Betätigungselemente vorgesehen sein, wobei die Auslösevorrichtung dazu eingerichtet
ist, die Überwachung für wenigstens eine Verbindung auszusetzen, wenn der Flügel nicht
festgestellt ist und/oder sich nicht in der Offenstellung befindet. Insbesondere kann
ein Betätigungselement auf der ersten Seite und eines auf der zweiten Seite angeordnet
sein, wobei die Überwachung der Verbindung zu dem Betätigungselement auf der zweiten
Seite ausgesetzt wird. Allgemein kann die Überwachung beispielsweise für nur einige
oder für alle Verbindungen zu Betätigungselementen ausgesetzt werden, wenn der Flügel
nicht festgestellt ist und/oder sich nicht in der Offenstellung befindet.
[0028] Grundsätzlich kann die Feststellanlage unterschiedliche Kombinationen von verschiedenen
Betätigungselementen umfassen, von denen insbesondere auch wenigstens eines mittels
eines Kabels mit der Auslösevorrichtung verbunden sein kann.
[0029] Allgemein kann eine, insbesondere konventionelle, Verbindung zwischen der Auslösevorrichtung
und einem Betätigungselement eine, insbesondere mehradrige, Kabelverbindung aufweisen.
Eine solche kann beispielsweise eine Energieversorgung für das Betätigungselement
umfassen. Die Kabelverbindung kann allgemein eine Verbindungs- bzw. Leitungsüberwachung
umfassen, zum Beispiel durch eine Terminierung mittels eines Widerstands.
[0030] Eine, insbesondere intelligente, Verbindung kann beispielsweise eine, insbesondere
mehradrige, Kabelverbindung umfassen, die zum Beispiel eine Energieversorgung und/oder
eine, insbesondere serielle, Kommunikation zwischen Auslösevorrichtung und Betätigungselement
umfasst. Auch diese Kabelverbindung kann beispielsweise eine Verbindungsüberwachung
umfassen, beispielsweise mit Überwachung der Kommunikation und/oder eines "Heartbeat".
[0031] Eine, insbesondere intelligente, Verbindung kann beispielsweise eine Funkverbindung
umfassen. Eine Energieversorgung des Betätigungselements kann beispielsweise durch
eine Batterie oder aber auch separat kabelgebunden erfolgen. Die Funkverbindung kann
beispielsweise eine serielle Kommunikation umfassen, beispielsweise mit einer Überwachung
der Kommunikation und/oder eines "Heartbeat".
[0032] Insbesondere können mehrere Betätigungselemente mit unterschiedlichen Verbindungen,
insbesondere nach vorstehend beschriebener Art, mit der Auslösevorrichtung verbunden
sein. Allgemein kann die Feststellanlage bzw. die Auslösevorrichtung in ein Gebäudenetzwerk
eingebunden sein, welches insbesondere eine Vielzahl von Betätigungselementen umfasst
und/oder zur zentralen Betätigung der Auslösevorrichtung eingerichtet ist.
[0033] Ein Betätigungselement kann insbesondere als ein Handauslösetaster ausgebildet sein.
Ein solcher kann beispielsweise in der Nähe der Tür an einer Wand befestigt sein.
[0034] Ein Betätigungselement kann beispielsweise auch als ein Rauch- und/oder Wärmemelder
ausgebildet sein.
[0035] Ein Betätigungselement kann allgemein beispielsweise als ein Decken- oder Sturzmelder
ausgebildet sein.
[0036] Gemäß einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Feststellanlage einen Türschließer
umfasst, wobei die Feststellvorrichtung mit dem Türschließer gekoppelt ist. Die Feststellvorrichtung
kann beispielsweise mit einem Gleitstein des Türschließers zusammenwirken und/oder
in eine Gleitschiene integriert sein. Grundsätzlich kann eine Feststellvorrichtung
beispielsweise auch in den Türschließer integriert sein. Alternativ oder zusätzlich
kann eine Feststellvorrichtung separat vom Türschließer ausgebildet sein, beispielsweise
mit dem Flügel oder einem fest am Flügel montierten Halteelement zusammenwirken. Allgemein
kann eine Feststellvorrichtung beispielsweise einen Haltemagneten und/oder eine Rastmechanik
umfassen.
[0037] Eine weitere Ausführungsform umfasst, dass die Auslösevorrichtung dazu eingerichtet
ist, die Überwachung wieder aufzunehmen, wenn der Flügel festgestellt wird und/oder
in die Offenstellung versetzt wird. Somit ist nach Rückkehr in den unsicheren Zustand
die Überwachung der Verbindung wieder zuverlässig gewährleistet. Sobald die Brand-
oder Rauchschutztür den sicheren Zustand verlässt, überwacht die Auslösevorrichtung
bevorzugt wieder alle Verbindungen zu Betätigungselementen.
[0038] Die Aufgabe der Erfindung wird auch gelöst durch eine Anordnung mit einer Brandschutztür
und einer Feststellanlage nach vorstehend beschriebener Art.
[0039] Ferner wird die Aufgabe der Erfindung auch gelöst durch ein gegenwärtig nicht separat
beanspruchtes Betriebsverfahren für eine Feststellanlage oder eine Anordnung mit einer
solchen, wobei das Verfahren in verfahrensmäßiger Entsprechung erfindungsgemäß ausgebildet
ist.
[0040] Es versteht sich, dass die hierin beschriebene Feststellanlage, die Anordnung und
das Verfahren durch einzelne oder mehrere Merkmale und allgemein im Sinne der jeweils
anderen Aspekte vorteilhaft weitergebildet werden können.
[0041] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft anhand der schematischen Zeichnung
erläutert.
[0042] Die Fig. 1 zeigt perspektivisch eine Brandschutztür, die zwei Räume voneinander trennt.
[0043] Es ist eine Tür 10 dargestellt, deren Flügel 12 sich in einer Offenstellung befindet.
In dieser Stellung ist der Flügel 12 festgestellt, nämlich in dieser Ausführungsform
durch eine Feststellvorrichtung 14, die in einem sturzseitigen Gehäuse 15 angeordnet
und mit dem Flügel 12 über ein Gestänge gekoppelt ist.
[0044] Ein Türschließer 16 ist in dieser Ausführungsform auf dem Flügel 12 montiert, nämlich
auf einer dem Betrachter abgewandten Seite des Flügels, und über das Gestänge mit
einer in dem Gehäuse 15 angeordneten Gleitschiene gekoppelt. Die Feststellvorrichtung
14 greift insbesondere an einem in der Gleitschiene geführten und mit dem Türschließer
16 gekoppelten Gleitstein an.
[0045] Für die Feststellvorrichtung 14 ist zudem eine Auslösevorrichtung 18 vorgesehen,
die hier ebenfalls in dem am Türsturz befestigten Gehäuse 15 integriert ist. Außerdem
ist eine Erkennungseinrichtung 19 im Gehäuse 15 vorgesehen, die beispielsweise in
Abhängigkeit von der Position eines Gleitsteins in der Gleitschiene erkennt, ob sich
der Flügel 12 in der Offenstellung befindet oder nicht bzw. ob der Flügel 12 festgestellt
ist oder nicht. In dem Gehäuse 15 können beispielsweise auch eine Energieversorgung
und/oder ein Rauch- oder Wärmemelder vorgesehen sein.
[0046] Die Tür 10 ist als Brand- oder Rauchschutztür ausgebildet und in einer Brandschutzwand
20 installiert. Die Brandschutzwand 20 trennt wie dargestellt zwei Räume voneinander
und bildet im geschlossenen Zustand einen Brandabschluss.
[0047] In beiden Räumen sind mehrere Betätigungselemente für die Auslösevorrichtung 18 angeordnet.
So sind beispielhaft zwei Deckenmelder 22 vorgesehen, die beispielsweise als Rauch-
oder Wärmemelder ausgebildet sein können. Außerdem sind beispielhaft zwei Handauslösetaster
24 vorgesehen.
[0048] Die Betätigungselemente 22, 24 können mit der Auslösevorrichtung 18 grundsätzlich
auf unterschiedliche Weise verbunden sein, also insbesondere kabelgebunden oder per
Funk. Beispielhaft wird nachfolgend davon ausgegangen, dass die Betätigungselemente
22, 24 mit der Auslösevorrichtung 18 alle per Funk oder allgemein drahtlos verbunden
sind.
[0049] Die Auslösevorrichtung 18 ist auf einer ersten Seite 26 der Wand 20 bzw. der Tür
10 angeordnet. Auf derselben bzw. ersten Seite 26 der Wand 20 sind außerdem die Betätigungselemente
22.1 und 24.1 angeordnet, Die Betätigungselemente 22.2 und 24.2 sind hingegen auf
einer zweiten Seite 28 der Tür 10 bzw. der Wand 20 angeordnet.
[0050] Wenn die Tür 10 bzw. ihr Flügel 12 teilweise oder vollständig geschlossen ist, wenn
sich also der Flügel 12 nicht in seiner Offenstellung befindet, kann eine Funkverbindung
zwischen der Auslösevorrichtung 18 und den Betätigungselementen 22.2 und 24.2 beeinträchtigt
sein, insbesondere wenn der Flügel 12 und/oder die Wand 20 einen großen Anteil an
Metall aufweisen und/oder sehr massiv ausgeführt sind.
[0051] Wenn sich der Flügel 12 nicht in seiner Offenstellung befindet, wird eine Überwachung
der drahtlosen Verbindung zwischen der Auslösevorrichtung 18 und den Betätigungseinrichtungen
22.2 und 24.2 ausgesetzt, um in diesem Zustand ein Lösen der Feststellvorrichtung
14 zu vermeiden. Dies ist zulässig und beeinträchtigt die Sicherheit nicht, weil sich
der Flügel 12 außerhalb seiner Offenstellung bzw. festgestellten Stellung auch außerhalb
des unsicheren Zustands bzw. in einem sicheren Zustand befindet. Denn der Türschließer
16 ist nicht durch die Feststellvorrichtung 14 blockiert und bringt den Türflügel
12 in die Geschlossenstellung bzw. hält den Türflügel 12 in der Geschlossenstellung.
[0052] Dabei kann beispielsweise die drahtlose Verbindung zu den Betätigungselementen 22.1
und 24.1, die ebenfalls auf der ersten Seite 26 angeordnet sind, weiterhin überwacht
werden. Denn hier ist eine Beeinträchtigung der Verbindung nicht zu erwarten. Ein
Aussetzen der Überwachung auch dieser Verbindungen ist aber in einem sicheren Zustand
ebenfalls möglich.
[0053] Es zeigt sich, dass die Erfindung das Problem, dass eine Funkverbindung durch eine
massive Brandschutzwand 20 bzw. Brandschutztür 10 hindurch Stabilitätsprobleme aufweisen
kann, auf einfache Weise umgeht. Dabei wird die Brandschutzsicherheit nicht beeinträchtigt.
[0054] Bei einer Funk-Feststellanlage nach bekannter Art kann die Verbindung zu einem Deckenmelder
oder einem Handauslösetaster auf einer gegenüberliegenden Seite einer Brandschutzwand
bei geschlossener Brandschutztür unterbrochen sein. Dann wird insbesondere die Feststellvorrichtung
gelöst. Erfindungsgemäß überwacht die Auslösevorrichtung die Verbindung insbesondere
nur im unsicheren Zustand der Brand- oder Rauchschutztür. Die erfindungsgemäße Feststellanlage
kann auch bei besonders dicken Brandschutzwänden und bei geschlossener Brandschutztür
robust drahtlos betrieben werden.
Bezugszeichenliste
[0055]
- 10
- Brandschutztür
- 12
- Flügel
- 14
- Feststellvorrichtung
- 15
- Gehäuse
- 16
- Türschließer
- 18
- Auslösevorrichtung
- 19
- Erkennungseinrichtung
- 20
- Brandschutzwand
- 22
- Deckenmelder
- 24
- Handauslösetaster
- 26
- erste Seite
- 28
- zweite Seite
1. Feststellanlage für eine Brand- oder Rauchschutztür (10) mit
einer lösbaren Feststellvorrichtung (14) zum Feststellen eines Flügels (12) der Tür
(10) in einer Offenstellung,
einer Auslösevorrichtung (18) zum Lösen der Feststellvorrichtung (14), und einem Betätigungselement
(22, 24) für die Auslösevorrichtung (18),
wobei die Auslösevorrichtung (18) mit dem Betätigungselement (22, 24) drahtlos zur
Kommunikation verbunden und dazu eingerichtet ist, bei Betätigung des Betätigungselements
(22, 24) die Feststellvorrichtung (14) zu lösen, und
wobei die Auslösevorrichtung (18) zu einer Überwachung der Verbindung zum Betätigungselement
(22, 24) eingerichtet ist, die umfasst, dass bei Störung oder Abriss der Verbindung
die Feststellvorrichtung (14) gelöst wird, dadurch gekennzeichnet,
dass die Feststellanlage eine Erkennungseinrichtung (19) zum Erkennen, ob der Flügel (12)
festgestellt oder nicht festgestellt ist und/oder sich in oder außerhalb einer Offenstellung
befindet, umfasst und
dass die Auslösevorrichtung (18) mit der Erkennungseinrichtung (19) verbunden und dazu
eingerichtet ist, die Überwachung auszusetzen, wenn der Flügel (12) nicht festgestellt
ist und/oder sich nicht in der Offenstellung befindet.
2. Feststellanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslösevorrichtung (18) dazu eingerichtet ist, die Überwachung auszusetzen, wenn
der Flügel (12) sich in einer nur teilweise geöffneten Stellung befindet und/oder
sich in einer Geschlossenstellung befindet.
3. Feststellanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslösevorrichtung (18) dazu eingerichtet ist, die Überwachung nur durchzuführen,
wenn der Flügel (12) festgestellt ist und/oder sich in der Offenstellung befindet.
4. Feststellanlage nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erkennungseinrichtung (19) dazu eingerichtet ist zu erkennen, ob sich der Flügel
(12) in einer Geschlossenstellung befindet.
5. Feststellanlage nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Erkennungseinrichtung (19) dazu eingerichtet ist zu erkennen, ob der Flügel (12)
festgestellt ist.
6. Feststellanlage nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslösevorrichtung (18) und/oder ein Funkmodul der Auslösevorrichtung für die
drahtlose Verbindung mit dem Betätigungselement (22, 24) auf einer ersten Seite (26)
der Tür (10) und/oder der Wand (20) angeordnet ist, in der die Tür (10) vorgesehen
ist,
wobei das Betätigungselement (22, 24) und/oder ein Funkmodul des Betätigungselements
auf einer zweiten Seite (28) der Tür (10) bzw. der Wand (20) angeordnet ist.
7. Feststellanlage nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens zwei drahtlos mit der Auslösevorrichtung (18) verbundene Betätigungselemente
(22, 24) vorgesehen sind, wobei die Auslösevorrichtung (18) dazu eingerichtet ist,
die Überwachung für wenigstens eine Verbindung auszusetzen, wenn der Flügel (12) nicht
festgestellt ist und/oder sich nicht in der Offenstellung befindet.
8. Feststellanlage nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungselement ein Handauslösetaster (24) ist.
9. Feststellanlage nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungselement ein Rauch- oder Wärmemelder (22) ist.
10. Feststellanlage nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungselement ein Decken- oder Sturzmelder ist.
11. Feststellanlage nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feststellanlage einen Türschließer (16) umfasst, wobei die Feststellvorrichtung
mit dem Türschließer gekoppelt ist.
12. Feststellanlage nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Auslösevorrichtung (18) dazu eingerichtet ist, die Überwachung wieder aufzunehmen,
wenn der Flügel (12) festgestellt wird und/oder in die Offenstellung versetzt wird.
13. Anordnung mit einer Brandschutztür (20) und einer Feststellanlage nach einem der vorstehenden
Ansprüche.