[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Beleuchtungsvorrichtung zum Beleuchten eines
Arbeitsplatzes an einem Arbeitstisch, mit zumindest einer Leuchtenbaugruppe zum Bestrahlen
des Arbeitstisches.
[0002] Die Beleuchtung eines Arbeitsplatzes unterliegt vielfältigen Anforderungen. Grundsätzlich
geht es natürlich zunächst darum, den Arbeitstisch mit ausreichenden Lichtstärken
so auszuleuchten, dass am Arbeitstisch ausreichende Helligkeiten gewährleistet und
auf dem Arbeitstisch befindliche Objekte gut sichtbar sind, ohne die am Arbeitsplatz
befindliche Person zu blenden. Dabei sollte zumindest der interessierende Bereich
des Arbeitstisches möglichst gleichmäßig bzw. gemäß den visuellen Anforderungen betreffend
beispielsweise die Beleuchtungsstärke, die Gleichmäßigkeit, die Farbwiedergabe oder
die Reflexfreiheit ausgeleuchtet werden, um den Nutzer nicht durch unterschiedliche
Helligkeiten der zu betrachtenden Fläche zu ermüden. Gleichzeitig ist aber auch darauf
zu achten, dass keine Verschattungen die Sichtbarkeit beeinträchtigen. Solche Verschattungen
können beispielsweise auftreten, wenn das Licht leicht schräg von hinten kommt, sodass
ein über den Tisch gebeugter Nutzer mit seinem Kopf bzw. Oberkörper einen Teil des
Tisches verschattet, wobei aber auch ein zu flaches bzw. schleifendes Bestrahlen des
Arbeitstisches dazu führen kann, dass dicke Bücher oder andere aufragende Gegenstände
auf dem Tisch Schatten werfen. Bestrahlt man andererseits den Arbeitstisch zentral
von oben, leicht von der dem Arbeitsplatz gegenüberliegenden Tischseite her, um die
genannte Schattenwurfproblematik weitestgehend zu vermeiden, kann es andererseits
zu Reflexblendungen kommen, wenn die Tischoberfläche oder darauf befindliche Objekte
das relativ steil einfallende Licht reflektieren und schräg von unten her in die Augen
des Nutzers werfen.
[0003] Die Beleuchtungsaufgabe wird auch nochmals dadurch erschwert, dass die genannten
Erfordernisse nicht immer in gleichem Maße benötigt werden bzw. nicht immer gleichbleibend
sind. Beispielsweise kann der Arbeitsplatz auch in Abhängigkeit verschiedener Aufgaben
verschieden genutzt werden. Wird beispielsweise ein am Arbeitstisch installierter
Computer genutzt, ist ein etwaiger Schattenwurf auf der Tischoberfläche weniger störend
als eine Beeinträchtigung der Leuchtkraft und der Kontraststärke des Bildschirms bzw.
der Bildschirmdarstellung, während umgekehrt beim Untersuchen eines Objekts auf der
Tischoberfläche ein vom Computerbildschirm erzeugter Schattenwurf sehr störend sein
kann und es weniger darauf ankommt, dass der Bildschirm kontrastreich erscheint.
[0004] Gleichzeitig unterliegen Arbeitstische oft auch einer Mischnutzung. Beispielsweise
ist es im Home Office üblich, einen Esstisch tagsüber als Bürozentrale mit Computer,
Akten und dergleichen nach Art eines Bürotisches zu nutzen, während derselbe Tisch
am Abend als Esstisch mit mehreren Personen nebeneinander und/oder gegenübersitzend
genutzt wird und eine Blendung durch in der Regel spiegelnde Platten oder Teller erfolgen
kann. Die Beleuchtung des Tisches soll insofern nicht nur verschiedene Tätigkeiten
am Tisch, sondern auch verschiedene Sitzordnungen am Tisch berücksichtigen.
[0005] Auch bei reinen Bürotischen kommt es durch verschiedene Aufstellungssituationen zu
unterschiedlichen Sitzplatzanordnungen. Beispielsweise werden Bürotische oft paarweise
mit ihren Längskanten aneinander aufgestellt, sodass sich die beiden Nutzer eines
solchen Tischpaares face-to-face gegenübersitzen. Insofern soll die Beleuchtungsvorrichtung
nicht nur einen Arbeitsplatz an einem Arbeitstisch mit gleichmäßigen Helligkeiten,
Verschattungsfreiheit und Blendungsfreiheit ausleuchten, sondern auch einen daran
angrenzenden Arbeitstisch bzw. einen dort vorgesehenen Arbeitsplatz nicht beeinträchtigen
und ggf., wenn eine gemeinsame Beleuchtungsvorrichtung für mehrere aneinandergrenzende
Arbeitstische vorgesehen ist, gleichermaßen mit gleichmäßigen Helligkeiten, Verschattungsfreiheit
und Blendungsfreiheit ausleuchten.
[0006] Der genannte Arbeitstisch kann also klassischerweise ein Bürotisch sein, jedoch auch
andere Arbeitsflächen wie eine Küchenanrichte, ein Stehpult, eine Werkbank oder auch
Mischfunktionstische wie einen Ess- und/oder Loungetisch umfassen oder auch aus mehreren
Einzeltischen beispielsweise in Form stirnseitig aneinandergesetzter Büro- oder Lesetische
zusammengesetzt sein. Auch Arbeitstische im handwerklichen oder industriellen Umfeld
wie Maschinentische, fahrende bzw. sich bewegende Tische wie Förderbänder oder Montagestraßen
unterliegen hinsichtlich der Beleuchtung ähnlichen Anforderungen.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Beleuchtungsvorrichtung
der genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und
letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll die Beleuchtungsvorrichtung
unter verschiedenen Nutzungsbedingungen gleichermaßen die Anforderungen Gleichmäßigkeit
der Ausleuchtung, Verschattungsfreiheit und Blendungsfreiheit erfüllen.
[0008] Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch eine Beleuchtungsvorrichtung gemäß
Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0009] Es wird also vorgeschlagen, den Arbeitstisch von oben her mittels relativ schmalen
Lichtkegeln bzw. Abstrahlräumen zu beleuchten, deren Hauptabstrahlrichtung zu einer
vertikalen Ebene, die durch den Arbeitsplatz und ein jeweiliges Leuchtenmodul, von
dem der Lichtkegel bzw. Abstrahlraum ausgeht, spitzwinklig geneigt ist, sodass vom
Arbeitstisch reflektiertes Licht am Gesicht eines Nutzers am Arbeitsplatz seitlich
rechts und/oder links vorbeistrahlt und eine entsprechende Reflexblendung vermieden
wird. Um eine Reflexblendung durch das auf den Tisch geworfene Licht zu vermeiden,
ist das zumindest eine Leuchtenmodul zum Bestrahlen des Arbeitstisches erfindungsgemäß
derart ausgelegt, dass das abgestrahlte Licht in einer vertikalen Ebene, die durch
das Leuchtenmodul geht und durch den bestimmungsgemäßen Sitz- bzw. Stehplatz am Tisch
geht, deutlich geringere Lichtstärken besitzt als in einem rechts und/oder links von
besagter Ebene liegenden Bereich. Beispielsweise kann ein keilförmiger Bereich im
Bereich von +/- 5° oder auch +/- 10° oder +/- 30° um die besagte vertikale Ebene herum
ausgeblendet sein und/oder nur einen Bruchteil der maximalen Lichtstärke besitzen,
die in einem von der genannten Ebene stärker geneigten Bereich vorhanden ist.
[0010] Durch eine solche Ausblendung bzw. Lichtstärkenreduzierung im Zentralbereich unter
dem jeweiligen Leuchtenmodul wird vermieden, dass auf den Arbeitstisch oder auf darauf
befindliche Objekte treffendes Licht in Richtung des Gesichts des bestimmungsgemäß
am Tisch sitzenden oder stehenden Nutzers reflektiert wird. Die seitlich nach links
und/oder rechts geneigten, lichtstarken Abstrahlbereiche bergen diese Reflexionsblendungs-Problematik
nicht, da das schräg nach links oder rechts abgestrahlte Licht zwar auch vom Tisch
reflektiert wird, jedoch seitlich links oder rechts am Nutzer vorbei reflektiert wird.
[0011] Die genannte abgeblendete bzw. lichtschwache vertikale Ebene durch das Leuchtenmodul
kann dabei je nach Nutzungssituation relativ zum Arbeitstisch unterschiedlich ausgerichtet
sein. Ist beispielsweise ein Arbeitstisch auszuleuchten, der von einem Nutzer von
einem zentralen Arbeitsplatz aus in verschiedenen Blickrichtungen genutzt wird, kann
die genannte lichtschwache bzw. abgeblendete vertikale Ebene durch das Leuchtenmodul
unter verschiedenen Winkeln zur Längskante des Tisches, an dem sich der Arbeitsplatz
befindet, geneigt sein. Je nachdem ob das Leuchtenmodul mittig oder weiter rechts
oder weiter links oberhalb des Tisches angeordnet ist, kann sich die abgeblendete
oder lichtschwache vertikale Ebene rechtwinklig oder spitzwinklig von rechts her oder
spitzwinklig von links her zur genannten Tischlängskante erstrecken bzw. auf den zentralen
Arbeitsplatz ausgerichtet sein. Hierdurch wird ein Nutzer, der beispielsweise einen
Drehstuhl verwendet, auch dann nicht durch Reflexblendung geblendet, wenn er/sie den
Blick nicht nur zentral mittig nach vorne hält, sondern von rechts nach links wendet,
um verschiedene Teilbereiche des Arbeitstisches zu nutzen. Eine solche cockpitartige
Nutzung eines Arbeitstisches ist beispielsweise bei Konstrukteuren oder Designern
oder auch technischen Rechercheuren üblich, die mit mehreren, auch größeren Bildschirmen
gleichzeitig arbeiten, von denen beispielsweise einer mittig vor dem Nutzer auf dem
Arbeitstisch, ein anderer links davon und ein wiederum anderer rechts davon angeordnet
sind, sodass der Nutzer regelmäßig die Blickrichtung von rechts nach links bzw. umgekehrt
wendet. Selbstverständlich sind solche cockpitartige Nutzungen mit unterschiedlichen
Blickrichtungen auch in anderen Nutzungsszenarien üblich.
[0012] Andererseits kann es auch vorteilhaft sein, wenn die genannte lichtschwache bzw.
abgeblendete vertikale Ebene durch das jeweilige Leuchtenmodul auch für verschiedene
Positionen des Leuchtenmoduls relativ zum Arbeitstisch zumindest näherungsweise senkrecht
zu der Längskante des Tisches ausgerichtet ist, an der sich der Arbeitsplatz befindet.
Oft tritt eine Reflexblendung nämlich nur in einem relativ kleinen Tischflächenabschnitt
unmittelbar vor dem Arbeitsplatz auf, beispielsweise durch ein vor dem Nutzer auf
dem Tisch liegendes Tablet oder ein aufgeschlagenes Hochglanzmagazin oder einen glasierten
Essteller auf einem Esstisch. Um eine Reflexblendung durch den Tischflächenabschnitt
unmittelbar vor dem Nutzer zu verhindern, kann es ausreichend bzw. vorteilhaft sein,
wenn das Leuchtenmodul in einer vertikalen Ebene abgeblendet bzw. lichtschwach ist,
die durch das Leuchtenmodul geht und senkrecht zur Tischkante ausgerichtet ist, an
der der jeweilige Nutzer sitzt oder steht. Wird der Tisch durch mehrere Leuchtenmodule
ausgeleuchtet, die beispielsweise mittig, rechts und links oberhalb des Tisches oder
in anderer Weise verteilt angeordnet sein können, kann jedes der genannten Leuchtenmodule
in einer vertikalen Ebene durch das jeweilige Leuchtenmodul lichtschwach bzw. abgeblendet
sein, die sich zumindest näherungsweise senkrecht zur Längsachse bzw. Längskante des
Tisches erstreckt. Mit anderen Worten besitzt jedes Leuchtenmodul "seine" lichtschwache
bzw. abgeblendete vertikale Ebene, die senkrecht zur Tischkante ausgerichtet ist,
an der der jeweilige Nutzer sitzt. Beispielsweise kann dies besonders vorteilhaft
sein bei Esstischen, an denen in Längsrichtung des Tisches mehrere Arbeitsplätze in
Form von Essplätzen verteilt sind. Aber auch andere Tische wie beispielsweise längliche
Werkbänke mit mehreren Werkplätzen können hierdurch vorteilhaft ausgeleuchtet werden,
wobei dies aber auch für einen Arbeitstisch vorteilhaft sein kann, der an sich nur
einen Arbeitsplatz vorsieht, von dem aus überwiegend gearbeitet wird.
[0013] Insbesondere kann das jeweilige Leuchtenmodul zum Bestrahlen des Arbeitstisches zumindest
ein Optikelement in Form eines Reflektors und/oder einer Linse aufweisen, die das
von der oder den Lichtquellen des Leuchtenmoduls eingefangene Licht in einer Reflexblendung
vermeidenden Verteilung abstrahlt, die keine oder nur eine reduzierte nach unten gerichtete
Lichtstärkeverteilung mit lichtschwachem oder vollständig abgeblendetem senkrecht
nach unten gerichtetem Bereich besitzt.
[0014] Insbesondere kann das genannte Optikelement dazu konfiguriert sein, eine batwingartigen
Verteilung abzustrahlen. Eine solche Batwing-Verteilung besitzt zwei lichtstarke,
zueinander geneigte etwa keulenförmige Abstrahlbereiche bzw. Lichtkegel, zwischen
denen ein sehr lichtschwacher oder gar vollständig abgeblendeter Zwischenbereich liegt.
Die genannten lichtstarken Kegel bzw. Keulen oder Pyramiden können dabei jeweils eine
Hauptabstrahlrichtung besitzen, die von oben her spitzwinklig geneigt auf den Arbeitstisch
verläuft, beispielsweise unter einem Neigungswinkel zur Vertikalen von +/- 5° bis
+/- 45° und/oder +/- 10° bis +/- 30°. Der genannte Neigungswinkel meint dabei die
Neigung zu der zuvor genannten, lichtschwachen oder abgeblendeten vertikalen Ebene
durch das Leuchtenmodul, die in der genannten Weise zu der Tischkante, an der der
Arbeitsplatz vorgesehen ist, ausgerichtet sein kann. Mit anderen Worten meint der
genannte Neigungswinkel die Abspreizung nach rechts oder links gegenüber der genannten
vertikalen Ebene durch das Leuchtenmodul.
[0015] Der lichtschwache, etwa keilförmige Zwischenbereich zwischen den genannten lichtstarken
Abstrahlbereichen erstreckt sich also vorteilhafterweise in einer aufrechten Ebene,
die einerseits durch den bestimmungsgemäßen Arbeitsplatz am Arbeitstisch geht und
andererseits durch den Abschnitt des Leuchtenmoduls geht, von dem die genannten lichtstarken
Bereiche ausgehen. Die Batwing-Verteilung kann also im Wesentlichen symmetrisch bezüglich
der genannten vertikalen Ebene sein, die durch den Arbeitsplatz und den Ausgangspunkt
der Lichtkegel bzw. vom jeweiligen Ausgangspunkt des Lichtkegels näherungsweise senkrecht
durch die Tischkante, an der sich der Arbeitsplatz befindet, geht.
[0016] Unabhängig vom konkreten Neigungswinkel der Hauptabstrahlrichtung können die genannten
lichtstarken Strahlungsräume einen Aufweitwinkel von etwa 10° bis 45° oder 15° bis
25° besitzen.
[0017] Betrachtet man den oder die Lichtkegel bzw. lichtstarken Strahlungsräume des Leuchtenmoduls
in einer Blickrichtung senkrecht zu der vorgenannten vertikalen Ebene, also näherungsweise
parallel zu der Tischkante, an der sich der Arbeitsplatz befindet, kann die genannte
Hauptabstrahlrichtung je nach Nutzungssituation zur Vertikalen geneigt oder auch im
Wesentlichen vertikal ausgerichtet sein. Soll das Leuchtenmodul nur einen Arbeitstisch
ausleuchten, der bestimmungsgemäß nur einen Arbeitsplatz auf einer Tischseite besitzt
bzw. nur von einer Seite her genutzt wird, kann es vorteilhaft sein, wenn die Hauptabstrahlrichtung
spitzwinklig zur Vertikalen geneigt von oben her nach vorne zur Arbeitsplatzseite
hin auf den Arbeitstisch ausgerichtet ist, beispielsweise unter einem Winkel von 5°
bis 30° oder 10° bis 25° zur Vertikalen. Der lichtstarke Strahlungsraum kann um die
Hauptabstrahlrichtung herum einen Sektor abdecken und/oder auf einen Sektor begrenzt
sein, der durch den Ausgangspunkt des Strahlungsbereiches, also das Leuchtenmodul,
einerseits sowie die Tischkante, an der sich der Nutzer befindet, und die gegenüberliegende
Tischkante definiert sein, zumindest näherungsweise. Der lichtstarke Strahlungsbereich
kann beispielsweise einen Bereich von +45° bis -15° oder +30° bis -5° bestrahlen,
wenn der lichtstarke Abstrahlbereich wie erwähnt in einer Blickrichtung betrachtet
wird, die senkrecht zu der zuvor näher erläuterten vertikalen Ebene geht, die sich
durch das Leuchtenmodul und den Arbeitsplatz erstreckt bzw. von Leuchtenmodul näherungsweise
senkrecht zur Tischkante ausgerichtet ist, an der der Nutzerplatz ist.
[0018] Soll andererseits ein Arbeitstisch mit gegenüberliegenden Sitzplätzen oder zwei zusammengestellte
Arbeitstische mit gegenüberliegenden Nutzerplätzen beleuchtet werden, kann ein jeweiliges
Leuchtenmodul auch eine Abstrahlcharakteristik besitzen, die symmetrisch bezüglich
einer vertikalen Ebene ist, die mittig zwischen den gegenüberliegenden Sitz- bzw.
Arbeitsplätzen hindurchgeht, um beide Tischseiten bzw. beide aneinanderstehenden Tische
gleichermaßen auszuleuchten. Betrachtet man die Abstrahlcharakteristik bzw. den oder
die Abstrahlräume eines jeweiligen Leuchtenmoduls in einer Blickrichtung parallel
zu den aneinandergrenzenden Tischkanten bzw. parallel zur Tischlängsachse, bezüglich
derer die Arbeitsplätze gegenüberliegen, kann der jeweilige Abstrahlraum eine sektorartige
Aufweitung besitzen, der bzw. die einerseits durch das Leuchtenmodul und andererseits
durch die beiden gegenüberliegenden Tischkanten, an denen die Nutzerplätze sind, definiert
wird, wobei der Abstrahlraum auch auf einen solchen sektorartigen Bereich begrenzt
sein kann, um im Wesentlichen nur den bzw. die Tische auszuleuchten. Alternativ oder
zusätzlich kann der Abstrahlraum bei Betrachtung in der genannten Blickrichtung eine
Aufweitung von +/-20° oder +/-30° oder +/-40° oder +/-50° zur Vertikalen besitzen.
[0019] Eine solche Batwing-Verteilung kann beispielsweise durch doppelmuschelförmige oder
doppelbirnenförmige Reflektoren erzeugt werden, vor deren Mittelrippe bzw. Mittelerhebung
die Lichtquelle positioniert sein kann. Grundsätzlich sind aber auch andere Gestaltungen
des Optikelements möglich. Beispielsweise können solche Batwing-Verteilungen auch
mittels zumindest einer geeignet konturierten Linse erzeugt werden.
[0020] Eine solche Batwing-Verteilung kann auch mit zwei separaten Reflektorschalen erzeugt
werden, von denen jede jeweils einen der beiden Lichtkegel bzw. Abstrahlräume der
Batwing-Verteilung erzeugt. Dabei kann jeder Reflektorschale eine eigene Lichtquelle
zugeordnet sein. Gegebenenfalls wäre es auch möglich, eine gemeinsame Lichtquelle
den beiden separaten Reflektorschalen zuzuordnen. Alternativ zu zwei separaten Reflektorschalen
kann auch ein gemeinsamer Reflektor vorgesehen sein, der beide Lichtkegel bzw. Abstrahlräume
der Batwing-Verteilung erzeugt, insbesondere in Form der zuvor genannten doppelbirnenförmigen
Reflektorschale.
[0021] Ähnlich kann auch mit einer Linse oder separaten Linsen die genannte Batwing-Verteilung
erzeugt werden. Beispielsweise kann eine doppelhöckerförmige Linse vorgesehen sein,
die einen gemeinsamen Lichteinstrahlbereich für eine Lichtquelle umfasst und über
zwei vorzugsweise höckerförmig konturierte Abstrahlbereiche die beiden Lichtkegel
bzw. Abstrahlräume der Batwing-Verteilung erzeugt. Alternativ können aber auch separate
Linsenelemente für jeden der Lichtkegel bzw. Abstrahlräume der Batwingverteilung vorgesehen
sein, wobei auch hier mit separaten Lichtquellen bzw. einer gemeinsamen Lichtquelle
gearbeitet werden kann.
[0022] Das genannte Optikelement fängt vorteilhafterweise das von der Lichtquelle abgegebene
Licht vollständig ein. Insbesondere kann die Lichtquelle einen Halbraum bestrahlen,
der dem Reflektor zugewandt ist und/oder die Linse kann eine napfförmige Eintrittsfläche
besitzen, in der bzw. an deren Rand die Lichtquelle angeordnet sein kann.
[0023] Der Abstrahlraum des oder der Leuchtenmodule zum Bestrahlen des Arbeitstisches kann
andererseits derart konturiert und ausgerichtet sein, dass das von diesem bzw. diesen
Leuchtenmodulen kommende Licht im Wesentlichen nur auf den Arbeitstisch fällt.
[0024] In Weiterbildung der Erfindung kann das zumindest eine Leuchtenmodul zum Bestrahlen
des Arbeitstisches derart ausgebildet sein, dass die Hauptabstrahlrichtung des Leuchtenmoduls
auf den Arbeitstisch gerichtet ist. Besitzt das Leuchtenmodul die zuvor erläuterte
Batwing-Verteilung, können beide Hauptabstrahlrichtungen, das heißt die Hauptabstrahlrichtung
eines jeden Batwing-Flügels auf den Arbeitstisch gerichtet sein.
[0025] Die ggf. mehreren Leuchtenmodule der genannten Leuchtenbaugruppe können in vorteilhafter
Weiterbildung der Erfindung in einem gemeinsamen Gehäuse untergebracht und/oder an
einem gemeinsamen Träger montiert und/oder zu einer einheitlich erscheinenden Baugruppe
zusammengefasst sein. Insbesondere können die Leuchtenmodule eine längliche, beispielsweise
lineare oder balkenförmige Leuchtenbaugruppe bilden, die über dem Arbeitstisch angeordnet
sein kann.
[0026] Insbesondere kann eine solche längliche Leuchtenbaugruppe parallel zur Tischoberfläche
und im Wesentlichen parallel zu der Tischkante, an der ein Nutzer sitzt oder steht,
oberhalb des Arbeitstisches angeordnet sein, um den Arbeitstisch und ein ggf. am Arbeitstisch
angeordnetes, aufrechtes Sichtpanel von oben her zu bestrahlen.
[0027] Vorteilhafterweise kann die Leuchtenbaugruppe von der Tischkante, an der ein Nutzer
sitzt oder steht, beabstandet und zu der dem Nutzer gegenüberliegenden Tischseite
hin versetzt angeordnet sein. Insbesondere kann die Leuchtenbaugruppe oberhalb der
dem Nutzer abgewandten Tischhälfte angeordnet sein. Ist auf dem Arbeitstisch ein Monitor
angeordnet, dessen Bildschirmoberfläche ggf. leicht zur Vertikalen geneigt ausgerichtet
ist, kann die genannte Leuchtenbaugruppe oberhalb des besagten Monitors in einer Ebene
bzw. unmittelbar benachbart dazu angeordnet sein, die durch die Bildschirmoberfläche
des Monitors geht.
[0028] Soll indes ein Tisch mit gegenüberliegenden Arbeitsplätzen bzw. bei zusammengestellten
Arbeitstischen mit gegenüberliegenden Arbeitsplätzen von einem Leuchtenmodul ausgeleuchtet
werden, kann die entsprechende Leuchtenbaugruppe auch mittig über dem Arbeitstisch
bzw. mittig zwischen den zusammengestellten Arbeitstischen angeordnet sein.
[0029] Dabei sind verschiedene Montageszenarien möglich, bspw. eine Deckenmontage, eine
pendeldne Aufhängung, eine Stehlampenmontage oder ähnliches.
[0030] Um den Arbeitstisch zonenweise verschieden ausleuchten zu können, kann die zumindest
eine Leuchtenbaugruppe vorteilhafterweise mehrere Leuchtenmodule zum Bestrahlen des
Arbeitstisches aufweisen, wobei die genannten mehreren Leuchtenmodule jeweils nur
einen Teilabschnitt des Arbeitstisches bestrahlen und separat bzw. individuell ansteuerbar
sind, um verschiedene Zonen des Arbeitstisches verschieden ausleuchten zu können.
Die genannten Leuchtenmodule können dabei einander überlappende oder auch voneinander
getrennte, nicht überlappende Abstrahlräume besitzen, sodass einander überlappende
Teilabschnitte des Arbeitstisches oder einander auch nicht überlappende Teilabschnitte
des Arbeitstisches bestrahlt werden können.
[0031] Die genannten Leuchtenmodule zum Bestrahlen des Arbeitstisches können dabei separat
dimmbar und/oder separat ein- und ausschaltbar sein, um auf verschiedenen Zonen des
Arbeitstisches unterschiedliche Helligkeiten zu erzeugen. Alternativ oder zusätzlich
können die genannten Leuchtenmodule auch hinsichtlich ihrer Lichtfarbe separat voneinander
variiert werden, um beispielsweise eine rechte Tischhälfte mehr warmweiß und eine
linke Tischhälfte mehr kaltweiß zu beleuchten.
[0032] Hierbei können je nach Ausbildung der Leuchtenmodule die beiden lichtstarken Bereiche
der Batwing-Verteilung gemeinsam abgedimmt und/oder in der Lichtfarbe verändert werden.
Wird mit separaten Lichtquellen für jeden der beiden lichtstarken Abstrahlbereiche
der Batwing-Verteilung gearbeitet, insbesondere in Verbindung mit separaten Reflektorschalen
und/oder Linsenelementen, kann die Steuervorrichtung aber auch dazu ausgebildet sein,
einen lichtstarken Abstrahlbereich der Batwing-Verteilung in anderer Weise abzudimmen
und/oder in der Lichtfarbe zu verändern als den anderen Abstrahlbereich. Beispielsweise
kann ein linker Abstrahlbereich abgedimmt und/oder in einer anderen Lichtfarbe betätigt
werden, während unabhängig hiervon der rechte Abstrahlbereich der Batwing-Verteilung
nicht abgedimmt und/oder in der Lichtfarbe gleichbleibend betätigt wird.
[0033] Eine solche zonenweise verschiedene Beleuchtung des Arbeitstisches kann nicht nur
hilfreich sein, um auf verschiedenen Arbeitstischabschnitten verschiedene Aufgaben
erledigen zu können. Beispielsweise kann es zum Lesen eines Buchs auf der linken Tischhälfte
hilfreich sein, die linke Tischhälfte mit einem Tageslichtähnlichen Spektrum hell
auszuleuchten, während zum Betrachten von Fotos auf der rechten Tischhälfte weniger
helles, warmes Licht auf die rechte Tischhälfte gestrahlt werden kann. Unabhängig
hiervon kann in einer Tischmitte, wenn dort ein Computerbildschirm steht, beispielsweise
das von einem entsprechenden Leuchtenmodul auf den Tisch gestrahlte Licht herunter
gedimmt werden, um die Brillanz der Bildschirmdarstellung zu erhöhen.
[0034] Die zonenweise unterschiedliche Bestrahlung des Arbeitstisches kann hiervon unabhängig
aber auch hilfreich sein, um die Ausleuchtung des Arbeitstisches an die Tageslicht-
und/oder Raumsituation anzupassen. Steht beispielsweise der Arbeitstisch mit einer
Seite nahe zu einem Fenster, kann ein dem Fenster naher Tischabschnitt heller ausgeleuchtet
werden als ein tiefer im Raum stehender Tischabschnitt, um das Kunstlichtszenario
zum Beleuchten des Arbeitstisches an das Tageslichtszenario des Raums anzupassen.
[0035] Die mehreren Leuchtenmodule zum Bestrahlen des Arbeitstisches können in einer Reihe
nebeneinander angeordnet sein, insbesondere entlang der Längserstreckung der vorgenannten
länglichen Leuchtenbaugruppe.
[0036] Vorteilhafterweise können die Leuchtenmodule zum zonenweisen Bestrahlen des Arbeitstisches
einander derart ergänzen, dass sie zusammen den Arbeitstisch gleichmäßig und zumindest
im Wesentlichen vollständig bestrahlen. Insbesondere können die genannten Leuchtenmodule
Abstrahlräume besitzen, die einander so ergänzen und/oder überlappen, dass die Tischoberfläche
des Arbeitstisches bzw. ein darüber liegender Raum im Wesentlichen vollständig mit
gleichmäßigen Lichtstärken bestrahlbar ist.
[0037] Insbesondere sind die genannten Leuchtenmodule derart ausgebildet und angeordnet,
dass die Lichtquellen der Leuchtenmodule von einer den Arbeitsplatz bestimmungsgemäß
nutzenden Person nicht sichtbar sind. Sitzt oder steht ein Nutzer in bestimmungsgemäßer
Weise auf einer Seite des Arbeitstisches, sind die Lichtquellen der Leuchtenmodule,
die den Arbeitstisch bestrahlen, zum Gesichtsfeld des genannten Nutzers abgeblendet.
[0038] Eine solche Abblendung der Lichtquellen der Leuchtenmodule kann beispielsweise durch
einen gemeinsamen, beispielsweise stegförmigen Leuchtengehäuserand erzielt werden.
Alternativ oder zusätzlich können die Leuchtenmodule aber auch über beispielsweise
muschelförmige oder doppelmuschelförmige Reflektoren verfügen, die derart ausgebildet
und ausgerichtet sind, dass sie die jeweils zugehörigen Lichtquellen gegenüber dem
bestimmungsgemäßen Gesichtsfeld des Nutzers abdecken.
[0039] Die genannten muschel- bzw. doppelmuschelförmigen Reflektoren können dabei mit ihrem
Rücken dem Nutzer zugewandt sein, wenn dieser auf der bestimmungsgemäßen Tischseite
sitzt oder steht. Die konkav gewölbten, lichttechnisch aktiven Seiten der genannten
muschel- bzw. doppelmuschelförmigen Reflektoren können schräg nach unten dem Arbeitstisch
zugewandt sein.
[0040] Unabhängig von der Wölbung der Reflektoren können die Lichtquellen der Leuchtenmodule
auf der dem Nutzer abgewandten Seite der Reflektoren angeordnet sein. Bei beispielsweise
muschelförmigen Reflektoren kann die Lichtquelle auf den Nutzer zustrahlen, wobei
jedoch das von den Lichtquellen abgestrahlte Licht von den muschelförmigen Reflektoren
eingefangen wird und vorzugsweise die Lichtquellen durch die Reflektoren vollständig
abgedeckt sind.
[0041] Vorteilhafterweise kann das zumindest eine Leuchtenmodul zum Bestrahlen des Arbeitstisches
hinsichtlich seiner Spektralverteilung vorteilhafterweise tageslichtnah ausgebildet
sein und/oder einen tageslichtnahen Betriebsmodus besitzen.
[0042] Das Leuchtenmodul zum Bestrahlen des Arbeitstisches kann hinsichtlich seiner Spektralverteilung
und/oder Lichtfarbe variabel ausgebildet sein, beispielsweise durch verschiedenfarbige
LEDs, die dem jeweiligen Reflektor und/oder der jeweiligen Linse zugeordnet sein können.
[0043] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann eine intelligente Steuervorrichtung
das von der Leuchtenbaugruppe bewirkte Beleuchtungsszenario an dem Arbeitsplatz individuell
an den jeweiligen Nutzer und/oder die Umgebungsbedingungen anpassen, wobei eine solche
Steuervorrichtung vorteilhafterweise halbautomatisch oder vollautomatisch arbeiten
und zumindest einen oder mehrere Betriebsparameter der Leuchtenbaugruppe in Abhängigkeit
eines oder mehrerer erfasster oder bestimmter Nutzerbedürfnisse und/oder Umgebungsbedingungen
anpassen kann. Die genannte Steuervorrichtung kann dabei vorzugsweise die Leuchtenmodule
zum Bestrahlen des Arbeitstisches individuell ansteuern.
[0044] Um das Beleuchtungsszenario passend für den jeweiligen Nutzer bzw. dessen Verhalten
und/oder Zustand individuell einzustellen, kann in Weiterbildung der Erfindung eine
Erfassungseinrichtung zum Erfassen des Nutzerverhaltens und/oder - zustands vorgesehen
sein, sodass die Steuervorrichtung in Abhängigkeit des erfassten Nutzerverhaltens
und/oder -zustands das Beleuchtungsszenario variabel einstellen kann. Eine solche
Erfassungseinrichtung kann beispielsweise eine Kamera und/oder einen oder mehrere
bildgebende Sensoren und/oder einen Bewegungssensor umfassen, um relevante Charakteristika
des Nutzerverhaltens und/oder des Nutzerzustands sensorisch zu erfassen.
[0045] Beispielsweise kann die Erfassungseinrichtung mittels einer geeigneten Sensorik eine
Nutzeraktivität des am Arbeitstisch befindlichen Nutzers bestimmen, beispielsweise
anhand eines Bewegungsmusters und/oder einer Bewegungsfrequenz und/oder einer Bewegungsamplitude
eines oder mehrerer Körperglieder. Beispielsweise kann mittels einer Kamera oder einer
anderen Sensorik die Frequenz und/oder Amplitude von Nickbewegungen oder anderen Bewegungen
des Kopfes des Nutzers und/oder Bewegungen der Unterarme des Nutzers und/oder des
Oberkörpers des Nutzers erfasst werden, wobei eine Auswerteeinrichtung aus den erfassten
Bewegungsgrößen bestimmen kann, ob der Nutzer sich aktiv am Arbeitstisch bewegt oder
eher inaktiv am Arbeitstisch sitzt oder steht.
[0046] Unabhängig hiervon kann die Erfassungseinrichtung insbesondere auch einen Blickwinkel
bzw. eine Blickrichtung des Nutzers erfassen bzw. bestimmen, beispielsweise mittels
einer das Gesicht eines Nutzers beobachtenden Kamera. Die Erfassungseinrichtung kann
dabei beispielsweise dazu ausgebildet sein, den jeweiligen Zeitanteil verschiedener
Blickrichtungen zu erfassen, beispielsweise dergestalt, dass die Erfassungseinrichtung
bestimmt, welche Bereiche des Arbeitstisches und/oder welche Bereiche des Sichtkorpus
von den Augen des Nutzers wie lange betrachtet werden.
[0047] In Abhängigkeit des genannten Nutzerverhaltens und/oder -zustands kann die Steuervorrichtung
das Leuchtenmodul zum Bestrahlen des Tisches variabel einstellen. Wird beispielsweise
ein aktiver, sich relativ stark bewegender Nutzer erfasst, kann beispielsweise das
Leuchtenmodul zum Bestrahlen des Arbeitstisches eine den Arbeitstisch gleichmäßig
und/oder im Wesentlichen vollständig ausleuchtende Bestrahlung eingestellt werden.
Wird andererseits ein eher müder, inaktiver Nutzer ermittelt, kann das Leuchtenmodul
zum Bestrahlen des Arbeitstisches so angesteuert werden, dass der unmittelbar vor
dem Nutzer befindliche Arbeitstischabschnitt stärker aufgehellt wird.
[0048] Alternativ oder zusätzlich kann in Abhängigkeit einer erfassten Position und/oder
eines erfassten Bewegungsbereichs des Nutzers eine zonenweise unterschiedliche Bestrahlung
des Arbeitstisches veranlasst werden. Insbesondere kann die Steuervorrichtung die
Leuchtenmodule so ansteuern, dass der Teilabschnitt des Arbeitstisches, in dem oder
vor dem sich der Nutzer befindet oder bewegt, heller ausgeleuchtet wird als ein anderer
Teilabschnitt des Arbeitstisches, den der Nutzer offensichtlich aufgrund der erfassten
Position und/oder des erfassten Bewegungsbereiches nicht nutzt.
[0049] Die genannte Steuervorrichtung kann die jeweilige Veränderung des Betriebsparameters
des zumindest einen Leuchtenmoduls zum Bestrahlen des Arbeitstisches automatisch in
Abhängigkeit der von der Erfassungseinrichtung erfassten Verhaltenscharakteristik
einstellen. Alternativ kann aber auch eine halbautomatische Steuerung vorgesehen sein,
die beispielsweise dem Nutzer bestimmte Auswahlmöglichkeiten anbietet und dann nach
Auswahl einer Option das Beleuchtungsszenario entsprechend einstellt.
[0050] Eine solche halbautomatische Steuerung kann vorteilhafterweise auch adaptiv arbeitend
ausgebildet sein, beispielsweise dergestalt, dass durch die beschriebene Erfassungseinrichtung
ein Nutzerverhalten und/oder -zustand erfasst und in Abhängigkeit der Erfassung die
Auswahloptionen angepasst werden. Wird beispielsweise sensorisch ein aktiver Nutzer
erfasst, können diesem beispielsweise nur bestimmte Auswahloptionen angeboten werden.
[0051] Die genannte Steuervorrichtung kann vorteilhafterweise elektronisch beschaffen sein
und insbesondere einen Mikroprozessor und einen Programmspeicher umfassen, um mittels
im Programmspeicher abgelegter Software anhand übermittelter Sensorsignale der Erfassungseinrichtung
vorbestimmte Auswerteprozesse und/oder Steuerbefehle zu veranlassen, die dann zu einer
entsprechenden Einstellung der Leuchtenmodule führen.
[0052] Die Steuervorrichtung kann vorteilhafterweise eine Speichereinrichtung aufweisen
oder mit einer solchen Speichereinrichtung verbindbar sein, in der diverse Daten wie
beispielsweise Sensordaten, Lichteinstellungsdaten oder Personalisierungsdaten abspeicherbar
sind. Unabhängig von einer solchen Speichereinrichtung kann die Steuervorrichtung
auch dazu ausgebildet sein, an eine Cloud angebunden zu werden, um mit einer solchen
Cloud Daten und/oder Steuerbefehle auszutauschen.
[0053] Vorteilhafterweise kann die Steuervorrichtung auch eine Schnittstelle aufweisen,
um über eine App von einem anderen Gerät wie beispielsweise einem Smartphone oder
einem Tablet gesteuert werden zu können. Alternativ oder zusätzlich kann über eine
solche Schnittstelle auch ein Softwarebaustein in die Steuerungsvorrichtung eingespielt
werden, beispielsweise um Steuerungsfunktionen anpassen oder aktualisieren zu können.
Alternativ oder zusätzlich kann über eine solche Schnittstelle eine Fernwartung und/oder
eine Analyse lokal gespeicherter Daten zur Verbesserung eingestellter Beleuchtungsszenarien
ausgeführt werden.
[0054] Alternativ oder zusätzlich zu dem genannten Nutzerverhalten und/oder -zustand kann
die Steuervorrichtung das Beleuchtungsszenario auch in Abhängigkeit anderer Nutzungsparameter
und/oder Nutzungsbedingungen variabel einstellen. Insbesondere kann eine Erfassungseinrichtung
zum Erfassen von Objekten auf dem Arbeitstisch vorgesehen sein, beispielsweise umfassend
eine oder mehrere Kameras und/oder bildgebende Sensoren und/oder andere geeignete
Sensoren, wie beispielsweise ein Buch und/oder eine Kaffeetasse und/oder eine Computertastatur
auf dem Arbeitstisch erfassen können. Eine solche Objekterfassung kann beispielsweise
eine Konturerfassung und/oder eine Pixelauswertung in einem Kamerabild umfassen.
[0055] Die Steuervorrichtung kann vorteilhafterweise die Leuchtenmodule in intelligenter
Weise in Abhängigkeit eines jeweils auf dem Arbeitstisch erfassten Objekts variabel
ansteuern. Beispielsweise können die Leuchtenmodule zum zonenweisen Bestrahlen des
Arbeitstisches so angesteuert werden, dass ein Arbeitstischbereich, in dem ein Buch
erfasst wurde, heller ausgeleuchtet wird als restliche Arbeitstischbereiche.
[0056] Die genannte Erfassungseinrichtung zum Erfassen von Objekten auf dem Arbeitstisch
kann insbesondere dazu ausgebildet sein, eine Position des Objekts auf dem Arbeitstisch
und/oder eine Größe des Objekts und/oder eine Dicke des Objekts zu erfassen. Die genannte
Erfassungseinrichtung kann beispielsweise eine Kamera oder einen bildgebenden Sensor
umfassen. Alternativ oder zusätzlich können auch Sensoren am Arbeitstisch vorgesehen
sein, die beispielsweise einen Kontakt eines Objekts mit der Tischoberfläche erfassen
können und/oder das Gewicht bzw. den Druck eines Objekts auf die Tischplatte bestimmen
können.
[0057] Solche Berührungs- und/oder Gewichtssensoren und/oder in anderer Weise arbeitende
Sensoren am Arbeitstisch können auch dazu verwendet werden, um die Position und/oder
das Bewegungsmuster des Nutzers am Arbeitstisch zu erfassen, wobei die genannten Sensoren
in diesem Fall insbesondere dazu ausgebildet sein können, die Position der Hände und/oder
Unterarme zu erfassen, wenn diese auf dem Arbeitstisch ruhen bzw. diesen berühren.
[0058] In Weiterbildung der Erfindung kann die Steuervorrichtung auch dazu ausgebildet sein,
die Leuchtenmodule in Abhängigkeit der Präsenz eines Nutzers variabel anzusteuern.
Dies kann insbesondere dazu genutzt werden, um die Beleuchtungsvorrichtung energieeffizient
zu betreiben. Stellt die Erfassungseinrichtung beispielsweise fest, dass kein Nutzer
am Arbeitstisch ist, kann die Leuchtenbaugruppe heruntergedimmt oder ganz ausgeschaltet
werden. Wird umgekehrt ein Nutzer am Arbeitstisch erfasst, können die Leuchtenmodule
hinsichtlich ihrer Lichtstärke hochgefahren werden.
[0059] Unabhängig hiervon kann es auch vorteilhaft sein, wenn die Steuervorrichtung für
verschiedene Nutzer verschiedene Voreinstellungen des Beleuchtungsszenarios einstellen
bzw. auswählen kann. Hierzu kann eine Erfassungseinrichtung zum Identifizieren des
jeweiligen Nutzers vorgesehen sein, wobei eine solche Identifikationseinrichtung beispielsweise
eine Kamera und eine Gesichtserkennung umfassen kann. Alternativ oder zusätzlich kann
aber auch ein Identifikationscode ausgelesen werden, der den jeweiligen Nutzer identifiziert,
beispielsweise von einem RFID-Tag, den der Nutzer als Personalkarte tragen kann. Alternativ
oder zusätzlich kann die Steuervorrichtung auch eine Eingabevorrichtung umfassen,
mittels derer ein jeweiliger Nutzer seinen Namen oder einen anderen Identifikationscode
eingeben kann, um in Abhängigkeit des eingegebenen bzw. eingelesenen Identifikationscodes
dann automatisch das gewünschte, individuelle Beleuchtungsszenario einzustellen.
[0060] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann die Steuervorrichtung auch andere
Nutzungsbedingungen für die individuelle Einstellung der Leuchtenmodule berücksichtigen.
Beispielsweise kann die Steuervorrichtung die Tageszeit und/oder die Jahreszeit berücksichtigen,
um beispielsweise am Morgen und Abend größere Helligkeiten einzustellen als um die
Mittagszeit herum.
[0061] Alternativ oder zusätzlich kann die Steuervorrichtung auch lokale Lichtintensitäten
oder Helligkeiten berücksichtigen. Beispielsweise kann ein Lichtsensor die Helligkeit
am Arbeitsplatz erfassen, um dann in Abhängigkeit des sensorisch erfassten Lichts
am Arbeitsplatz die Leuchtenmodule durch die Steuervorrichtung individuell anzusteuern.
Beispielsweise kann die Steuervorrichtung die Leuchtenmodule in Abhängigkeit der erfassten
Helligkeit dimmen, insbesondere erhöhen oder erniedrigen, um am Arbeitstisch eine
ausreichende Helligkeit zu erzielen.
[0062] Alternativ oder zusätzlich kann die Steuervorrichtung die Leuchtenmodule aber auch
derart ansteuern, dass in Abhängigkeit des sensorisch erfassten Umgebungslichts die
Lichtfarbe und/oder das Spektrum des von der Leuchtenbaugruppe abgestrahlten Lichts
verändert wird. Wird sensorisch beispielsweise erfasst, dass durch Morgen- oder Abendrot
ein sehr warmes Umgebungslicht vorhanden ist, kann die Steuervorrichtung die Leuchtenmodule
beispielsweise derart ansteuern, dass diese auch ein wärmeres Licht abgeben, um sich
an die Umgebungslichtfarbe anzupassen.
[0063] Alternativ oder zusätzlich kann die Steuervorrichtung die Leuchtenmodule aber auch
derart ansteuern, dass in Abhängigkeit von sensorisch erfassten Umgebungsparametern,
die nicht die Lichtsituation betreffen, wie beispielsweise Umgebungstemperatur, CO
2-Gehalt der Luft oder Geräuschpegel, die Beleuchtung angepasst wird. Wird beispielsweise
sensorisch ein hoher Geräuschpegel erfasst, so kann durch eine erhöhte Beleuchtungsstärke
im Bereich einer Sehaufgabe eine Fokussierung des Nutzers erzielt werden.
[0064] Alternativ oder zusätzlich kann die Steuervorrichtung die Leuchtenbaugruppe auch
in Abhängigkeit zumindest eines Betriebsparameters eines auf dem Arbeitstisch verwendeten
Monitors ansteuern. Beispielsweise kann eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen der
Bildschirmhelligkeit vorgesehen sein, um in Abhängigkeit der erfassten Bildschirmhelligkeit
das zumindest eine Leuchtenmodul zum Bestrahlen des Arbeitstisches und/oder das zumindest
eine Leuchtenmodul zum Bestrahlen des Lichtkorpus individuell anzusteuern. Beispielsweise
kann bei Erfassen einer höheren Helligkeit der Bildschirmdarstellung ein Leuchtenmodul,
das einen vor dem Bildschirm liegenden Tischabschnitt bestrahlt, hochgedimmt werden,
um auch vor dem Bildschirm befindliche Objekte wie beispielsweise eine Tastatur auszuleuchten.
Wird umgekehrt keine oder eine nur sehr geringe Bildschirmhelligkeit erfasst, kann
der um den Bildschirm herumliegende Arbeitstischabschnitt schwächer bestrahlt werden.
[0065] In Weiterbildung der Erfindung kann die Steuervorrichtung auch in umgekehrter Richtung
die Ansteuerung eines auf dem Arbeitstisch befindlichen Monitors bzw. deren Bildschirmdarstellung
beeinflussen. Insbesondere kann die Steuervorrichtung dazu ausgebildet sein, die Bildschirmdarstellung
des Monitors an die Bestrahlung des Arbeitstisches anzupassen.
[0066] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele und zugehöriger
Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Ansicht einer Beleuchtungsvorrichtung zum Beleuchten des Arbeitsplatzes
an einem Arbeitstisch, wobei nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung gemäß
Figur 1a eine längliche Leuchtenbaugruppe für einen einseitig genutzten Arbeitstisch
bzw. einen Arbeitstisch mit Einzelarbeitsplatz vorgesehen ist, die an einem oberen
Randabschnitt des Sichtpanels auskragend angeordnet ist und einerseits Leuchtenmodule
zum Bestrahlen des Sichtpanels und andererseits Leuchtenmodule zum Bestrahlen des
Arbeitstisches umfasst, wobei nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung gemäß
Figur 1b eine längliche Leuchtenbaugruppe für einen Arbeitstisch mit gegenüberliegenden
Arbeitsplätzen bzw. zwei zusammengestellte Arbeitstische mit gegenüberliegenden Arbeitsplätzen
vorgesehen ist, die etwa mittig zwischen den gegenüberliegenden Arbeitsplätzen angeordnet
ist und zu beiden gegenüberliegenden Arbeitsplätzen hin gleichermaßen abstrahlt, wobei
eine batwingartige Lichtverteilung mit einer lichtschwachen bzw. abgeblendeten vertikalen
Ebene, die durch das Leuchtenmodul und die gegenüberliegenden Arbeitsplätze verläuft,
vorgesehen ist,
- Fig. 2:
- eine Seitenansicht der Beleuchtungsvorrichtung aus Fig. 1a, die die Anordnung der
länglichen Leuchtenbaugruppe oberhalb des Arbeitstisches zeigt,
- Fig. 3:
- eine Frontalansicht der Beleuchtungsvorrichtung aus den vorhergehenden Figuren in
der Blickrichtung eines den Arbeitstisch nutzenden Nutzers,
- Fig. 4:
- eine Schnittansicht durch die längliche Leuchtenbaugruppe aus den vorhergehenden Figuren,
die die separaten Leuchtenmodule zum Bestrahlen des Sichtpanels und zum Bestrahlen
des Arbeitstisches zeigt, wobei jedes der gezeigten Leuchtenmodule einen muschelförmigen
Reflektor und eine in den muschelförmigen Reflektor strahlende Lichtquelle in Form
einer oder mehrerer LEDs umfasst,
- Fig. 5:
- eine Seitenansicht der Beleuchtungsvorrichtung ähnlich Fig. 2, wobei die von den Leuchtenmodulen
bestrahlten Abstrahlräume dargestellt sind,
- Fig. 6:
- eine Draufsicht auf den Arbeitstisch und die diesem zugeordnete Beleuchtungsvorrichtung
aus den vorhergehenden Figuren, die das an der Tischrückseite aufrecht angeordnete
Sichtpanel und die oberhalb des Arbeitstisches angeordnete, längliche Leuchtenbaugruppe
zeigt,
- Fig. 7:
- eine Darstellung der lichtschwachen bzw. abgeblendeten vertikalen Ebene eines jeweiligen
Leuchtenmoduls, die sich zwischen den batwingartigen Abstrahlräumen erstreckt, wobei
die Figuren 7a und 7b in perspektivischer Ansicht und in Draufsicht die lichtschwachen
Ebenen dreier Leuchtenmodule zeigen, die jeweils vertikal durch das jeweilige Leuchtenmodul
gehen und zentral auf den Arbeitsplatz ausgerichtet sind, um dem Nutzer in verschiedenen
Blickrichtungen ein reflexblendungsfreies Arbeiten zu ermöglichen, während die Figuren
7c und 7d in perspektivischer Ansicht und in Draufsicht die lichtschwachen vertikalen
Ebenen dreier Leuchtenmodule zeigen, die jeweils senkrecht zur Tischkante ausgerichtet
sind, an der sich ein Arbeitsplatz befindet, sodass die drei lichtschwachen bzw. abgeblendeten
Ebenen der drei Lichtmodule zueinander parallel ausgerichtet sind,
- Fig. 8a und 8b:
- eine Darstellung einer Batwing-Lichtstärkenverteilung zur Vermeidung der Reflexblendung
eines Nutzers des Arbeitstisches durch vom Arbeitstisch reflektiertes Licht, und
- Fig. 9
- verschiedene Varianten von Reflektorausbildungen zum Erzeugen der Batwing-Lichtverteilung
aus Fig. 8 .
- Fig. 10:
- ein Diagramm, das den Wellenlängenbereich einer Cyanlicht-Anreicherung im Vergleich
zur melanopischen-photopischen Wirkfunktion und im Vergleich zur Blaulichtgefährdungsfunktion
zeigt.
- Fig. 11:
- eine schematische Darstellung verschiedener Anordnungs- und Montageoptionen für die
Leuchtenbaugruppe zum Beleuchten eines Arbeitstisches.
[0067] Wie die Figuren zeigen, kann die Beleuchtungsvorrichtung 1 einen Arbeitstisch 3 in
Form eines Bürotisches mit Bildschirmarbeitsplatz beleuchten, wobei aber auch andere
Arbeitstische wie eingangs erläutert beleuchtet werden können. Dabei kann die Beleuchtungsvorrichtung
1 einen Arbeitstisch mit nur einseitiger Nutzung bzw. einem Arbeitsplatz auf nur einer
Tischseite, oder auch einen Arbeitstisch 3 bzw. zwei zusammengestellte Arbeitstische
3 mit gegenüberliegenden Arbeitsplätzen, vgl. Figur 1b, beleuchten.
[0068] Wie Figur 1a zeigt, kann die Beleuchtungsvorrichtung 1 einen panelartigen, reflektierenden
Sichtkorpus 2, der aufrecht an einer Rückseite eines Arbeitstisches 3 angebracht sein
kann, umfassen. Die genannte Rückseite meint dabei die Tischseite, die dem bestimmungsgemäßen
Sitz- oder Stehplatz 4 eines am Arbeitstisch 3 arbeitenden Nutzers 5 gegenüberliegt.
Dies kann üblicherweise eine Längsseite sein.
[0069] Figur 1a zeigt dabei als Beispiel die Beleuchtung eines einseitig genutzten Arbeitstisches
3, während die Figur 1b die Beleuchtung eines Arbeitstisches bzw. zwei aneinandergestellte
Arbeitstische 3 mit gegenüberliegenden Arbeitsplätzen zeigt. Wie Figur 1b zeigt, kann
auf den genannten Sichtkorpus 2 verzichtet werden, was nicht nur für die in Figur
1b gezeigten, aneinandergestellten Arbeitstische gilt, sondern auch für einen Arbeitstisch
3 mit nur einseitiger Nutzung, wie ihn Figur 1a zeigt. Andererseits kann ein Sichtkorpus
2, wie zuvor genannt, auch bei zwei aneinandergestellten Tischen 3 Verwendung finden,
wie in Figur 1b gezeigt, wobei in diesem Fall ein solcher Sichtkorpus 2 aufrecht zwischen
den Arbeitstischen 3 angeordnet sein kann.
[0070] Die Beleuchtungsvorrichtung 1 umfasst ferner eine vorzugsweise längliche Leuchtenbaugruppe
6 zum Bestrahlen des besagten panelartigen Sichtkorpus 2, soweit ein solcher vorhanden
ist, und zum Bestrahlen des Arbeitstisches 3.
[0071] Wie die Figuren 1 bis 3 zeigen, kann der genannte Sichtkorpus 2 ein zumindest näherungsweise
ebenes Panel bilden, das sich im Wesentlichen entlang einer gesamten Längsseite des
Arbeitstisches 3 erstrecken kann und sich in Höhenrichtung von der Tischkante des
Arbeitstisches 3 aus etwa 50 cm bis 150 cm nach oben erstrecken kann. Grundsätzlich
sind aber auch andere Konturierungen des Sichtkorpus 2 möglich. Der genannte Sichtkorpus
2 kann dabei eine glatte, helle und vorzugsweise leicht aufgeraute, reflektierende
Oberfläche besitzen, beispielsweise mattweiß ausgebildet sein.
[0072] Wie Figur 1 zeigt, kann sich die längliche Leuchtenbaugruppe 6 im Wesentlichen parallel
zur Längsachse des Arbeitstisches 3 oberhalb desselben erstrecken. Beispielsweise
kann ein galgenförmig vom oberen Randabschnitt des Sichtkorpus 2 auskragender Leuchtenträger
7 vorgesehen sein, sodass sich die Leuchtenbaugruppe 6 näherungsweise parallel zum
Sichtkorpus 2 von diesem leicht beabstandet und/oder horizontal entlang des oberen
Randabschnitts des Sichtkorpus 2 erstrecken kann.
[0073] Wird ein Arbeitstisch 3 mit nur einseitiger Nutzung wie in Figur 1a gezeigt, beleuchtet,
kann die Leuchtenbaugruppe 6 oberhalb des Arbeitstisches 3 zu der nicht genutzten
Tischkante hin verschoben angeordnet sein. Wird ein Arbeitstisch 3 bzw. aneinandergestellte
Arbeitstische 3 mit gegenüberliegenden Arbeitsplätzen beleuchtet, kann die Leuchtenbaugruppe
6 mittig oberhalb des Arbeitstisches zwischen den gegenüberliegenden Arbeitsplätzen
angeordnet sein, wie dies Figur 1b zeigt.
[0074] Wie Figur 1b und 11 zeigen, ist die Leuchtenbaugruppe 6 allerdings unabhängig von
einem Sichtkorpus 2 verwendbar und montierbar. Beispielsweise kann die Leuchtenbaugruppe
6 an einer Decke oberhalb des Arbeitstisches 3 montiert sein, beispielsweise unmittelbar
an der Decke, wobei die Montage auf Putz oder teilweise bzw. ganz in die Decke versenkt
erfolgen kann. Die Leuchtenbaugruppe 6 kann aber auch nach Art einer Pendelleuchte
von der Decke herabhängend montiert werden.
[0075] Von einer solchen Deckenmontage abgesehen ist es auch möglich, die Leuchtenbaugruppe
6 nach Art einer Stehleuchte zu montieren, wobei ein Leuchtenträger von einer Basis
ausgehend nach oben über den Arbeitstisch 3 auskragen kann, um die Leuchtenbaugruppe
6 oberhalb des Arbeitstisches 3 zu positionieren, vgl. Figur 11.
[0076] Vorteilhafterweise ist die Leuchtenbaugruppe 6 oberhalb einer hinteren, das heißt
vom Nutzer 5 abgewandten Tischhälfte angeordnet.
[0077] Wie Figur 4 und Figur 5 verdeutlichen, kann die Leuchtenbaugruppe 6 zumindest ein
Leuchtenmodul 8, das den Sichtkorpus 2 bestrahlt, und zumindest ein Leuchtenmodul
9, das den Arbeitstisch 3 bestrahlt, umfassen.
[0078] Das den Sichtkorpus 2 bestrahlende Leuchtenmodul 8 kann nach Art eines Wallwashers
ausgebildet sein, um den Sichtkorpus 2 über dessen Höhe gleichmäßig bzw. mit näherungsweise
gleichbleibenden Beleuchtungsstärken zu bestrahlen. Das genannte Leuchtenmodul 8 kann
einen Abstrahlbereich 8a besitzen, der auf den Sichtkorpus 2 beschränkt ist und sich
vorteilhafterweise über dessen gesamte Höhe erstreckt, zumindest näherungsweise über
die gesamte Höhe. Das genannte Leuchtenmodul 8 kann den panelartigen Sichtkorpus 2
spitzwinklig schleifend bestrahlen, insbesondere spitzwinklig schleifend von oben
her. Unabhängig hiervon kann das Leuchtenmodul 8 eine Hauptabstrahlrichtung besitzen,
die zur Vertikalen spitzwinklig geneigt und/oder spitzwinklig auf den Sichtkorpus
2 gerichtet ist.
[0079] Das zumindest eine Leuchtenmodul 9 zum Bestrahlen des Arbeitstisches 3 kann den Arbeitstisch
3 von oben her spitzwinklig zu einer vertikalen Ebene geneigt bestrahlen, wie noch
näher erläutert wird.
[0080] Dabei kann die Leuchtenbaugruppe 6 eine Mehrzahl, beispielsweise 5 bis 10 oder auch
mehr als 10 solcher Leuchtenmodule 9 umfassen, die entlang der Längsachse der Leuchtenbaugruppe
6 nebeneinander angeordnet sein können, sodass die Leuchtenbaugruppe 6 zwar insgesamt
betrachtet linear konturiert ist, jedoch eine Vielzahl nebeneinander angeordneter
Leuchtenmodule 9 umfasst, deren Abstrahlräume 9a allesamt auf den Arbeitstisch 3 gerichtet
sind und sich überlappen und/oder ergänzen können, um gemeinsam den gesamten Arbeitstisch
3 zu bestrahlen.
[0081] Wie die Figuren 4 und 5 zeigen, können die Leuchtenmodule 9 jeweils einen muschelförmigen
Reflektor 9b umfassen, dessen lichttechnisch aktive konkave Oberfläche vom Nutzer
abgewandt ist. Beispielsweise kann eine vom Rand des Reflektors 9b definierte Fläche
bzw. Ebene 9e schräg geneigt zum Arbeitsplatz ausgerichtet sein und unterhalb des
Kopfes des Nutzers an diesem vorbeigehen.
[0082] Der genannte Reflektor 9b fängt dabei vorzugsweise das gesamte, von einer Lichtquelle
des Leuchtenmoduls 9 abgestrahlte Licht ein. Die Lichtquelle 9c kann eine oder mehrere
LEDs umfassen, die in einen Halbraum strahlen, insbesondere in die konkav gewölbte
Reflektorfläche. Die Lichtquelle 9c kann also vom Arbeitsplatz wegstrahlen, sodass
der Reflektor 9b das Licht auf den Arbeitstisch umlenkt.
[0083] Alternativ oder zusätzlich zu so einem Reflektor 9b können die Leuchtenmodule 9 auch
eine Linse 9d umfassen, die das Licht in der gewünschten Weise auf den Sichtkorpus
2 lenkt.
[0084] Wie die Figur 9 zeigt, können die einzelnen Leuchtenmodule 9 zum Bestrahlen des Arbeitstisches
3 aber auch jeweils mehr als einen Reflektor 9b und/oder mehr als eine Linse 9d umfassen,
insbesondere um den Arbeitstisch 3 bzw. zwei aneinandergestellte Arbeitstische 3 zu
gegenüberliegenden Arbeitsplätzen hin auszuleuchten. Die in Figur 9 gezeigte Blickrichtung
auf die Reflektoren bzw. Linsen kann insbesondere parallel zu den aneinandergestellten
Tischkanten gemäß Figur 1b sein. Um die noch näher erläuterte Batwing-Verteilung zu
erzeugen, kann beispielsweise jedes Leuchtenmodul 9 zwei jeweils muschelförmige Reflektoren
9b aufweisen, die jeweils zu unterschiedlichen Seiten hin einen schmalen Strahlungsraum
erzeugen. Wie Figur 9 zeigt, können solche separaten Reflektoren 9b jedoch auch jeweils
glocken- oder blütenförmig ausgebildet sein. Wiederum alternativ oder zusätzlich zu
solchen separaten Reflektorschalen kann auch eine beispielsweise doppelbirnenförmige
Reflektorschale vorgesehen sein, um die separaten Strahlungsräume zu erzeugen.
[0085] In ähnlicher Weise können auch mehrere Linsen 9d vorgesehen sein, um die Strahlungsraumbereiche
der gewünschten Batwing-Verteilung zu erzielen. Dabei können symmetrisch oder asymmetrisch
konturierte Linsen oder Linsenteile vorgesehen werden. Wie Figur 9 ebenfalls zeigt,
ist es aber auch möglich, eine gemeinsame Linse vorzusehen, die beispielsweise doppelhöckerförmig
konturiert sein kann, um die beiden gewünschten Strahlungsräume einer Batwing-Verteilung
zu erzielen.
[0086] Dabei können die Leuchtenmodule 8 zum Bestrahlen des Sichtkorpus 2 und die Leuchtenmodule
9 zum Bestrahlen des Arbeitstisches 3 in einer matrixartigen Anordnung in einem gemeinsamen
Leuchtengehäuse 10 angeordnet und/oder zu einer gemeinsamen Leuchtenbaugruppe zusammengefasst
sein, die ein an sich einheitliches Erscheinungsbild besitzen kann.
[0087] Die Leuchtenmodule 9 zum Bestrahlen des Arbeitstisches 3 besitzen vorteilhafterweise
eine Hauptabstrahlrichtung, die senkrecht nach unten auf den Arbeitstisch 3 und/oder
zur Vertikalen leicht spitzwinklig geneigt sein kann, wobei die Leuchtenmodule 9 vorteilhafterweise
in Form einer Batwing-Verteilung abstrahlen können, wie dies noch erläutert wird.
[0088] Wie Figur 5 zeigt, kann der Abstrahlbereich 9a der Leuchtenmodule 9 im Wesentlichen
auf den Arbeitstisch 3 beschränkt sein, wobei sich der Abstrahlbereich eines Leuchtenmoduls
9 vorteilhafterweise im Wesentlichen über die gesamte Tiefe des Arbeitstisches 3 erstrecken
kann. Die Abstrahlbereiche 9a der aneinander gereihten Leuchtenmodule 9 können einander
überlappen und/oder einander überlappungsfrei ergänzen, um gemeinsam im Wesentlichen
den gesamten Arbeitstisch 3 bestrahlen zu können. Vorteilhafterweise bestrahlt dabei
jedes Leuchtenmodul 9 nur einen Teilabschnitt des Arbeitstisches 3, sodass der Arbeitstisch
3 durch Ansteuern einzelner Leuchtenmodule 9 zonenweise unterschiedlich ausgeleuchtet
werden kann. Alternativ zu einer solchen zonenweisen Bestrahlung wäre es aber auch
möglich, dass jedes Leuchtenmodul 3 mit Ausnahme der lichtschwachen vertikalen Ebene
im Wesentlichen den gesamten Arbeitstisch 3 bestrahlt.
[0089] Um möglichst wenig Reflexionen auf einem Bildschirm 11 zu erzeugen, können die Leuchtenmodule
9 zumindest näherungsweise in einer durch den Monitor 11 gehenden Ebene angeordnet
sein, vgl. Figur 5, oder einen nur relativ begrenzten Versatz hierzu besitzen, sodass
das abgestrahlte Licht nur sehr flach auf den Monitor 11 fällt und dort keine Reflexionen
bzw. Spiegelungen verursachen und auch keinen größeren Schattenwurf verursachen kann.
[0090] Wie Figur 4 zeigt, können die Leuchtenmodule 9 ein Optikelement insbesondere in Form
eines Reflektors 9b umfassen, der das von einer Lichtquelle 9c des jeweiligen Leuchtenmoduls
9 abgegebene Licht vorzugsweise vollständig einfangen und auf den Arbeitstisch 3 werfen
kann. Die genannten Reflektoren 9b können dabei beispielsweise muschelförmig oder
doppelmuschelförmig ausgebildet sein und mit einer konkaven, lichttechnisch aktiven
Oberfläche dem Arbeitstisch 3 zugewandt sein.
[0091] Vorteilhafterweise sind die Reflektoren 9b und auch die Reflektoren 8b derart angeordnet
und ausgebildet, dass ein bestimmungsgemäß am Arbeitstisch 3 sitzender oder stehender
Nutzer 5 nicht in die Lichtquellen 8c bzw. 9c blicken kann.
[0092] Insbesondere kann ein Raumbereich 12 oberhalb einer Ebene 13, die einerseits durch
die längliche Leuchtenbaugruppe 6 geht und andererseits von der Vorderkante des Arbeitstisches
3 gestützt wird, abgeblendet sein, vgl. Figur 5. Da ein Nutzer üblicherweise nicht
mit den Augen bzw. dem Gesicht unmittelbar auf Tischhöhe arbeitet, kann die genannte
Ebene auch ein wenig flacher angestellt sein, das heißt nicht durch die vordere Tischkante
gehen, sondern ein Stück weit oberhalb der Tischkante verlaufen. Vorteilhafterweise
ist die genannte Ebene 13, die den abgeblendeten Raumbereich 12 auf der Arbeitsplatzseite
begrenzt, jedoch gegenüber der Horizontalen deutlich nach unten zum Arbeitsplatz hin
abfallend geneigt, vgl. Figur 5. Beispielsweise kann die genannte Ebene 13, die den
abgeblendeten Raumbereich 12 nach unten begrenzt, beispielsweise unter einem Winkel
von weniger als 70° oder weniger als 60° oder weniger als 50° zur Vertikalen geneigt
sein, vgl. Figur 5. Der Winkel ϕ der genannten Ebene 13 zur Horizontalen kann 30°
oder mehr oder 45° oder mehr betragen.
[0093] Unabhängig hiervon kann der vom Reflektor 9 erzeugte Abstrahlbereich 9a, betrachtet
in einer Blickrichtung parallel zur Tischkante, an der der Arbeitsplatz ist, sich
über einen Winkel β von etwa 20° oder 30° oder 40° erstrecken, wobei die in diesem
Abstrahlbereich 9a liegende Hauptabstrahlrichtung, bei der genannten Blickrichtung
betrachtet, spitzwinklig zur Vertikalen und zum Arbeitsplatz hin geneigt verlaufen
kann, vgl. Figur 5, wobei die Hauptabstrahlrichtung auf den Arbeitstisch 3 gerichtet
sein kann. Bei Beleuchtung eines Arbeitstisches mit gegenüberliegenden Arbeitsplätzen
kann der genannte Winkelbereich β aber auch breiter sein und/oder eine Hauptabstrahlrichtung
besitzen, die in einer im Wesentlichen senkrechten Ebene liegt, die zwischen den gegenüberliegenden
Arbeitsplätzen eine Art Symmetrieebene bildet.
[0094] Die genannte Abblendung des Raumbereiches 12 kann durch die Reflektoren 8b, insbesondere
den Rändern der lichttechnisch aktiven Oberflächen und/oder durch einen Randsteg des
Gehäuses 10 bewirkt werden, vgl. Figur 4.
[0095] Wie die Figuren 8 und 9 zeigen, können die Optikelemente der Leuchtenmodule 9, insbesondere
die genannten Reflektoren 9b und/oder entsprechend konturierte Linsen eine Batwing-artige
Lichtverteilung der Leuchtenmodule 9 bewirken. Eine solche Batwing-Verteilung, wie
sie Figur 8a zeigt, kann zwei relativ enge Strahlungsräume 92, 93, beispielsweise
Strahlungskegel oder -pyramiden besitzen, die jeweils spitzwinklig zur Vertikalen
geneigt nach unten strahlen und bezüglich einer vertikalen Ebene 90, die durch das
Leuchtenmodul 9 und den Nutzer 5 am Arbeitstisch 3 geht, gespreizt angeordnet sein.
Umgekehrt ausgedrückt kann die Batwing-Verteilung um die genannte vertikale Ebene
90, die durch das Leuchtenmodul 9 und den Nutzer 5 geht, einen abgeblendeten oder
lichtschwachen Raumbereich 14 besitzen. Durch die Batwing-artige Lichtverteilung strahlt
ein jeweiliges Leuchtenmodul 9 schräg nach rechts unten und/oder schräg nach links
unten, wobei die Hauptabstrahlrichtungen der lichtstarken Strahlungsbereiche 92, 93
beispielsweise unter einem Winkel von +/- 10° bis +/- 40° zur genannten vertikalen
Ebene 90 geneigt sein können, vgl. Figur 8a und 8b. In einem Raumbereich von beispielsweise
+/- 10° oder +/- 20° um die genannte vertikale Ebene herum kann der lichtschwache
oder abgeblendete Raumbereich 14 liegen.
[0096] Wie Figur 7 verdeutlicht, kann durch die Batwing-Verteilung eine Reflexblendung des
Nutzers 5 vermieden werden. Zwar wird auch bei einer Batwing-Verteilung das auf den
Arbeitstisch 3 gestrahlte Licht von dem Arbeitstisch 3 reflektiert. Die reflektierte
Strahlung geht jedoch links und rechts am Nutzer 5 vorbei und blendet diesen somit
nicht. Dabei sind in den Figuren 7a und 7b einerseits und den Figuren 7c und 7d andererseits
zwei unterschiedliche Anordnungen der abgeblendeten bzw. lichtschwachen vertikalen
Ebenen 90 durch jeweilige Leuchtenmodule 9 gezeigt. Wie zuvor beschrieben, sind durch
die batwingartige Abstrahlcharakteristik der Leuchtenmodule 9 nicht nur die genannten
vertikalen Ebenen 90 - im mathematischen Sinne - abgeblendet bzw. lichtschwach, sondern
keilförmige Bereiche 14 um die besagten vertikalen Ebenen 90 herum.
[0097] Wie die Figuren 7a und 7b zeigen, können die Leuchtenmodule 9 derart konfiguriert
sein, dass die abgeblendeten bzw. lichtschwachen vertikalen Ebenen 90 durch die jeweiligen
Leuchtenmodule 9 in verschiedene Richtungen laufen, und zwar jeweils so, dass sie
durch den Arbeitsplatz hindurchgehen. Ein mittig angeordnetes Leuchtenmodul 9m ist
in einer vertikalen Ebene 90 lichtschwach, die im Wesentlichen senkrecht zu der Tischkante
ausgerichtet ist, an der der Arbeitsplatz angeordnet ist. Ein rechtes Leuchtenmodul
9r ist in einer vertikalen Ebene 90 lichtschwach ausgebildet, die zur genannten Tischkante
spitzwinklig geneigt verläuft und wiederum durch den bestimmungsgemäßen Arbeitsplatz
verläuft. Auch ein links angeordnetes Leuchtenmodul 9l besitzt eine lichtschwache
vertikale Ebene 90, die geneigt zur besagten Tischkante verläuft und ebenfalls durch
den bestimmungsgemäßen Arbeitsplatz hindurchtritt. Wie Figur 7b zeigt, sind die lichtschwachen
vertikalen Ebenen 90 der Leuchtenmodule 9 fächer- bzw. strahlenartig bezüglich des
Arbeitsplatzes ausgerichtet. Hierdurch kann für einen Nutzer eine Reflexblendung verhindert
werden, auch wenn dieser den Arbeitstisch 3 in verschiedenen Blickrichtungen nutzt
und beispielsweise öfter nach rechts und links und auch zentral mittig nach vorne
blickt. Eine solche cockpitartige Arbeitstischnutzung ist beispielsweise bei Bildschirmarbeitsplätzen
mit mehreren nebeneinander angeordneten Bildschirmen üblich oder beispielsweise auch
bei Überwachungs- oder Kontrollstationen mit großflächigen Anzeigewänden gegeben.
[0098] Die Figuren 7c und 7d zeigen indes eine Beleuchtungsvorrichtung 1, bei der die Leuchtenmodule
9 zueinander parallele vertikale lichtschwache Ebenen 90 besitzen. Die beispielsweise
in Tischlängsrichtung voneinander beabstandeten Leuchtenmodule 9 besitzen jeweils
eine lichtschwache bzw. abgeblendete vertikale Ebene 90, die durch das jeweilige Leuchtenmodul
9 geht und zu der genannten Längsrichtung des Tisches bzw. zu der Tischkante, an der
sich ein oder mehrere Arbeitsplätze befinden, im Wesentlichen senkrecht ausgerichtet
ist. Bei einer solchen Ausbildung kann eine Reflexblendung durch unmittelbar vor dem
Nutzer befindliche Gegenstände vermieden werden, beispielsweise ein auf dem Arbeitstisch
3 liegendes Tablet, ein Teller, der sich unmittelbar vor dem Nutzer auf dem Esstisch
befindet.
[0099] Wie Fig. 9 zeigt, kann die gewünschte Batwing-Verteilung gemäß den Figuren 8a und
8b durch verschiedene Reflektorausbildungen erzielt werden. Beispielsweise können
separate, beispielsweise jeweils muschelförmige separate Reflektoren verwendet werden,
um die beiden Abstrahlbereiche der Batwing-Verteilung zu erzielen, wobei aber auch
ein einteiliger, beispielsweise doppelbirnenförmiger Reflektor verwendet werden kann,
um eine solche Batwing-Verteilung zu erzielen.
[0100] Andererseits zeigt die Fig. 9 auch, dass eine solche Batwing-Verteilung auch mittels
einer oder mehrerer Linsen erzielt werden kann, die einer oder mehreren Lichtquellen
zugeordnet ist/sind.
[0101] Die Leuchtenmodule 8 und 9 können von einer elektronischen Steuervorrichtung 16 unabhängig
voneinander angesteuert werden, um das Beleuchtungsszenario individuell an den jeweiligen
Nutzer und/oder die Umgebungsbedingungen anzupassen, wie dies eingangs erläutert wurde.
[0102] Die Steuervorrichtung 16 kann hierbei Signale von einer Erfassungseinrichtung 17
empfangen, die verschiedene Sensoren zum Erfassen verschiedener Nutzer- und/oder Umgebungscharakteristika
aufweisen kann, beispielsweise zumindest eine Kamera und/oder einen bildgebenden Sensor
und/oder einen Bewegungssensor, die beispielsweise am Gehäuse 10 der Beleuchtungsvorrichtung
1 angebracht sein können, um den Arbeitstisch 3 und/oder den Nutzer 5 erfassen zu
können.
[0103] Alternativ oder zusätzlich kann die Erfassungseinrichtung 17 auch unmittelbar am
Arbeitstisch 3 angebrachte Sensoren beispielsweise in Form von Berührungssensoren
und/oder Drucksensoren aufweisen.
[0104] Alternativ oder zusätzlich können Lichtsensoren zum Erfassen von Helligkeiten an
verschiedenen Bereichen am oder über dem Arbeitstisch 3 vorgesehen sein.
[0105] Alternativ oder zusätzlich kann die Steuervorrichtung 16 eine Eingabevorrichtung
18 beispielsweise in Form eines Touchscreens aufweisen, um beispielsweise eine Nutzerkennung
einzugeben oder angebotene Auswahloptionen auswählen zu können.
[0106] Die genannte Steuervorrichtung 16 kann in der eingangs schon erläuterten Weise in
verschiedenen Betriebsmodi arbeiten, um das Beleuchtungsszenario am Arbeitstisch 3
individuell anzupassen bzw. zu verändern.
1. Beleuchtungsvorrichtung zum Beleuchten eines Arbeitsplatzes an einem Arbeitstisch
(3), mit zumindest einer Leuchtenbaugruppe (6) zum Bestrahlen des Arbeitstisches (3),
dadurch gekennzeichnet, dass die Leuchtenbaugruppe (6) zumindest ein Leuchtenmodul (9) zum Bestrahlen des Arbeitstisches
(3) mit zumindest einem Optikelement (9b, d) zum Formen eines Abstrahlraums (9a) besitzt,
der in einer vertikalen Ebene (90), die durch das Leuchtenmodul (9) geht und quer
zu einer Tischkante (3a), an der sich der Arbeitsplatz befindet, verläuft, einen abgeblendeten
oder lichtschwachen Raumbereich (14) und links- und/oder rechtsseitig von dem abgeblendeten
oder lichtschwachen Raumbereich (14) zumindest einen lichtstarken Strahlungsbereich
(92, 93) besitzt, dessen Hauptabstrahlrichtung schräg nach unten zur genannten vertikalen
Ebene (90) spitzwinklig geneigt verläuft und einen Aufweitwinkel von 5° bis 60° oder
10° bis 45° oder 10° bis 25° besitzt.
2. Beleuchtungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei das genannte Optikelement
(90) dazu konfiguriert ist, eine Batwing-Lichtverteilung oder pfeilflügelartige Lichtverteilung
mit zwei zueinander spitzwinklig geneigten lichtstarken Strahlungsbereichen (92, 93)
und einem dazwischenliegenden abgeblendeten und/oder lichtschwachen Bereich (14) zu
formen, wobei die beiden lichtstarken Strahlungsbereiche (92, 93) zwischen ihren Hauptabstrahlrichtungen
einen Winkel von zweimal 15° bis zweimal 30° oder zweimal 20° bis zweimal 25° einschließen
und die beiden Hauptabstrahlrichtungen jeweils schräg nach unten spitzwinklig zur
Vertikalen geneigt verlaufen.
3. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die lichtstarken
Strahlungsbereiche (92, 93) des zumindest einen Leuchtenmoduls (9) jeweils ein Beleuchtungsstärke-Maximum
in einer Ebene besitzen, die zu der genannten, vertikalen Ebene (90) durch das Leuchtenmodul
(9) in einem Winkel von 15° bis 30° oder 20° bis 25° geneigt ist.
4. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der lichtschwache
oder abgeblendete Raumbereich (14) einen sich beidseits der genannten vertikalen Ebene
(90) erstreckenden, etwa keilförmigen Raumbereich umfaßt, der sich vom Leuchtenmodul
(9) ausgehend nach unten auf den Arbeitstisch (3) zu unter einem Winkel (δ) von 3°
bis 30° oder 5° bis 20° aufweitet.
5. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich die genannte,
lichtschwache oder abgeblendete vertikale Ebene (90) durch das Leuchtenmodul (9) im
Wesentlichen senkrecht zu der Tischkante (9a), an der sich der Arbeitsplatz befindet,
erstreckt.
6. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mehrere Leuchtenmodule
(9) in Tischlängsrichtung voneinander beabstandet angeordnet sind und jeweils eine
lichtschwache oder abgeblendete vertikale Ebene (90) aufweisen, wobei die genannten
vertikalen Ebenen (90)
- zueinander parallel und/oder im wesentlichen senkrecht zu der Tischkante (9a), an
der sich der Arbeitsplatz befindet, ausgerichtet sind, oder
- zueinander spitzwinklig und strahlen- oder fächerartig auf den gemeinsamen Arbeitsplatz
ausgerichtet sind.
7. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der genannte
Abstrahlraum (9a) des zumindest einen Leuchtenmoduls (9) in einer Blickrichtung senkrecht
zu der genannten lichtschwachen oder abgeblendeten vertikalen Ebene (90) betrachtet
die Vertikale einschließt und einen Aufweitwinkel (β) im Bereich von 30° bis 70° oder
40° bis 60° besitzt und/oder sich im Wesentlichen über die gesamte Tiefe des Tisches
(3) erstreckt und/oder auf die Tiefe des Tisches (3) beschränkt ist.
8. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leuchtenbaugruppe
(6) mehrere, vorzugsweise mehr als 5, Leuchtenmodule (9) zum Bestrahlen des Arbeitstisches
(3) umfasst, die nebeneinander entlang einer Linie angeordnet sind, die sich zumindest
näherungsweise parallel zu einer Längskante des Arbeitstisches (3) erstreckt, und
die
- einander ergänzende Abstrahlräume (9a) besitzen, die einzeln betrachtet jeweils
nur einen Teilabschnitt des Arbeitstisches (3) bestrahlen und zusammen betrachtet
im Wesentlichen den gesamten Arbeitstisch (3) bestrahlen, wobei jeder Abstrahlbereich
(9a) - einzeln betrachtet - einen Teilabschnitt von weniger als 50% oder weniger als
30% des gesamten Arbeitstisches (3) bestrahlt, oder
- einander überlappende Abstrahlräume (9a) besitzen, die einzeln betrachtet jeweils
mindestens einen Teilabschnitt von 50% oder mehr oder 75% oder mehr des Arbeitstisches
(3) bestrahlen.
9. Beleuchtungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Leuchtenmodule
(9) zum zonenweise unterschiedlichen Bestrahlen des Arbeitstisches (3) unabhängig
voneinander und/oder individuell ansteuerbar sind.
10. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leuchtenbaugruppe
(6) einen länglichen, vorzugsweise quaderförmigen, Leuchtenkorpus bildet, der sich
parallel zum Arbeitstisch (3) oberhalb einer hinteren, dem Arbeitsplatz gegenüberliegenden
Tischhälfte des Arbeitstisches (3) erstreckt.
11. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest eines
der Leuchtenmodule (9) zumindest einen muschel- oder doppelmuschelförmigen Reflektor
(b) aufweist, der mit seiner konkaven, lichttechnisch aktiven Reflektoroberfläche
dem Arbeitstisch (3) zugewandt und dem Kopf einer am Arbeitsplatz befindlichen Person
abgewandt ist und das von der Lichtquelle (9c) des Leuchtenmoduls (9) abgestrahlte
Licht im Wesentlichen vollständig einfängt und an der Lichtquelle vorbei abstrahlt.
12. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest eines
der Leuchtenmodule (9) zumindest eine Linse aufweist, die mit einer napfförmig konturierten
Lichteintrittsfläche über die Lichtquelle (9c) des Leuchtenmoduls (9) gesetzt ist
und das von der Lichtquelle abgestrahlte Licht im Wesentlichen vollständig einfängt.
13. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leuchtenbaugruppe
(6) einen abgeblendeten Raumbereich (12) besitzt, der nach unten zum Arbeitstisch
(3) hin von einer Ebene (13) begrenzt wird, die durch die Leuchtenbaugruppe (6) geht
und sich zumindest näherungsweise parallel zu der dem Arbeitsplatz zugewandten Tischkante
des Arbeitstisches (3) erstreckt, wobei die genannte Ebene (13) durch die genannte
Tischkante des Arbeitstisches (3) geht oder sich oberhalb der genannten Tischkante
erstreckt, wobei die genannte Ebene (13) von dem der Leuchtenbaugruppe (6) zu der
genannten Tischkante hin abfällt, wobei der genannte Raumbereich (12) gegenüber von
den Leuchtenmodulen (9) abgestrahlten Licht ausgeblendet ist und im Wesentlichen nur
von dem Arbeitstisch (3) reflektiertes Licht in den genannten abgeblendeten Raumbereich
(12) tritt.
14. Beleuchtungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine elektronische
Steuervorrichtung (16) zum Ansteuern der Leuchtenbaugruppe (6) in Abhängigkeit eines
Nutzerverhaltens und/oder -zustands vorgesehen ist.
15. Beleuchtungsvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei
(a) eine Erfassungseinrichtung (17) zum Erfassen der Position und/oder der Blickrichtung
und/oder des Bewegungsbereiches eines Nutzers vorgesehen ist und die Steuervorrichtung
(16) dazu ausgebildet ist, die Leuchtenbaugruppe (6) so anzusteuern, dass eine der
erfassten Position und/oder der Blickrichtung und/oder dem erfassten Bewegungsbereich
nahe Zone des Arbeitstisches (3) heller ausgeleuchtet wird als eine der genannten
Position und/oder der Blickrichtung und/oder dem genannten Bewegungsbereich ferne
Zone des Arbeitstisches, und/oder
(b) eine Erfassungseinrichtung (17) zum Erfassen von Objekten auf dem Arbeitstisch
(3) vorgesehen ist und die Steuervorrichtung (16) dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit
eines auf dem Arbeitstisch (3) erfassten Objektes die Leuchtenbaugruppe (6) variabel
anzusteuern, und/oder
(c) eine Erfassungseinrichtung (17) zum Erfassen der lokalen Helligkeiten auf verschiedenen
Seiten des Arbeitstisches (3) vorgesehen ist und die Steuervorrichtung (16) dazu ausgebildet
ist, den Arbeitstisch (3) zonenweise unterschiedlich auszuleuchten in Abhängigkeit
der erfassten lokalen Helligkeiten, insbesondere derart, dass eine einem hellen Bereich
zugewandte Tischzone heller ausgeleuchtet wird als eine einem dunklen Bereich benachbarte
Tischzone.