[0001] Die Erfindung betrifft ein Dosiersystem für einen Dosierstoff mit einer Dosiervorrichtung
mit einem Gehäuse, umfassend einen Zuführkanal für Dosierstoff, eine Düse, ein Ausstoßelement
und eine mit dem Ausstoßelement und/oder der Düse gekoppelte Aktoreinheit, und einer
mit dem Gehäuse gekoppelten oder in das Gehäuse integrierten Dosierstoff-Vorratshalterung.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betrieb eines Dosiersystems.
[0002] Dosiersysteme der eingangs genannten Art werden typischerweise dazu eingesetzt, ein
zu dosierendes Medium gezielt auf eine Zieloberfläche aufzubringen. Im Rahmen der
sogenannten "Mikrodosiertechnik" ist es dabei oftmals erforderlich, dass sehr geringe
Mengen eines Dosierstoffs punktgenau und zwar berührungslos, d. h. ohne einen direkten
Kontakt zwischen dem Dosiersystem und einer Zieloberfläche, auf der Zieloberfläche
platziert werden. Ein solches kontaktloses Verfahren wird häufig auch als "Jet-Verfahren"
bezeichnet. Ein typisches Beispiel dafür ist die Dosierung von Klebstoffpunkten, Lötpasten
etc. bei der Bestückung von Leiterplatinen oder anderen elektronischen Elementen,
oder die Aufbringung von Konverter-Materialien für LEDs.
[0003] Zum Beispiel,
WO 2017/213920 A1 offenbart ein System mit einer Düse zum Dosieren von Tröpfchen einer Substanz auf
eine Oberfläche eines Substrats, wobei die Dosiersubstanz in der Düse auf eine bestimmte
Temperatur eingestellt ist.
[0004] Eine wesentliche Anforderung besteht dabei darin, die Dosierstoffe hochgenau, das
heißt zum richtigen Zeitpunkt, am richtigen Ort und in einer genau dosierten Menge
auf die Zieloberfläche zu befördern. Dies kann beispielsweise durch eine tröpfchenweise
Abgabe des Dosierstoffs über eine Düse des Dosiersystems erfolgen. Dabei kommt das
Medium nur mit einem Innenraum der Düse und einem, zumeist vorderen, Bereich eines
Ausstoßelements des Dosiersystems in Kontakt. Ein bevorzugtes Verfahren ist hierbei
ein Ausstoß von einzelnen Tröpfchen in einer Art "Ink-Jet-Verfahren", wie es u. a.
auch in Tintenstrahldruckern genutzt wird. Die Größe der Tröpfchen bzw. die Menge
des Mediums pro Tröpfchen sind durch den Aufbau und die Ansteuerung sowie durch die
dadurch erzielte Wirkung der Düse möglichst genau vorherbestimmbar. Alternativ kann
der Dosierstoff auch in einem Strahl aufgespritzt werden.
[0005] Zur Abgabe des Mediums aus dem Dosiersystem kann in der Düse des Dosiersystems ein
bewegliches Ausstoßelement angeordnet sein, z. B. ein Stößel. Das Ausstoßelement kann
im Inneren der Düse mit relativ hoher Geschwindigkeit in Richtung einer Düsenöffnung
bzw. Austrittsöffnung nach vorne gestoßen werden, wodurch ein Tropfen des Mediums
ausgestoßen wird und anschließend wieder zurückgezogen werden.
[0006] Alternativ oder zusätzlich kann die Düse des Dosiersystems selber in einer Ausstoß-
bzw. Rückzugsrichtung bewegt werden. Zur Abgabe des Dosierstoffs können die Düse und
ein im Inneren der Düse angeordnetes Ausstoßelement in einer Relativbewegung aufeinander
zu bzw. voneinander weg bewegt werden, wobei die Relativbewegung entweder alleinig
durch eine Bewegung der Austrittsöffnung bzw. der Düse oder zumindest teilweise auch
durch eine entsprechende Bewegung des Ausstoßelements erfolgen kann.
[0007] Üblicherweise kann das Ausstoßelement zudem in eine Verschlussstellung gebracht werden,
indem es in der Düse an einem Dichtsitz der Düsenöffnung fest anschließt und dort
vorübergehend verbleibt. Je nach Dosierstoff kann das Ausstoßelement aber auch in
einer Rückzugsstellung, d. h. vom Dichtsitz entfernt, verbleiben, ohne dass ein Tropfen
des Mediums aus der Düse austritt ("offenes Ink-Jet-Verfahren").
[0008] Die Bewegung des Ausstoßelements und/oder der Düse erfolgt typischerweise mit Hilfe
eines Aktorsystems des Dosiersystems. Insbesondere bei Anwendungen, die eine hochfeine
Dosierungsauflösung erfordern, finden bevorzugt Piezoaktoren Verwendung. Allerdings
kann die vorliegende Erfindung mit allen gängigen Aktorprinzipien betrieben werden,
d. h. es können auch hydraulisch, pneumatisch und/oder elektromagnetisch betriebene
Aktoren in dem Dosiersystem zum Einsatz kommen.
[0009] Um die Verarbeitungseigenschaften des Dosierstoffs zu verbessern und eine möglichst
hohe und konstante Dosiergenauigkeit bei der Dosierstoffabgabe zu erreichen, wird
der Dosierstoff vor dem Ausstoßen aus der Düse typischerweise auf eine Dosierstoff-spezifische
Verarbeitungstemperatur erwärmt. Insbesondere Dosierstoffe mit einer mittleren oder
hohen Viskosität werden vor der Verarbeitung, also vor dem Ausstoßen, beheizt, um
so die Viskosität zu verringern und damit die Qualität des Ausstoßprozesses zu verbessern,
bzw. überhaupt im Rahmen von zulässigen Schwankungen der Dosierstoffmenge zu ermöglichen.
Eine geringere Viskosität des Dosierstoffs kann sich weiterhin auch vorteilhaft auf
die Langlebigkeit des Dosiersystems auswirken, da die am Ausstoß beteiligten Komponenten
des Dosiersystems weniger stark beansprucht werden. Dosierstoffe mit einer mittleren
bzw. hohen Viskosität sind z. B. Klebstoffe, Lötpasten, Vergussmassen, Wärmeleitpasten,
Öle, Silikone, Farben etc.
[0010] Bei den meisten herkömmlichen Dosiersystemen wird der Dosierstoff daher zumindest
in der Düse bzw. innerhalb einer Düsenkammer des Dosiersystems gezielt beheizt.
[0011] Zwar lässt sich mittels einer Erwärmung des Dosierstoffs auf eine Verarbeitungstemperatur
die Dosiergenauigkeit auch bei hochviskosen Dosierstoffen verbessern. Es hat sich
allerdings gezeigt, dass diese Vorgehensweise einen erheblichen Einfluss auf die Verarbeitbarkeitsdauer
(Topfzeit) der Dosierstoffe haben kann. Die Topfzeit oder Gebrauchsdauer beschreibt
die Zeitspanne zwischen dem Herstellen bzw. Bereitstellen eines, vorzugsweise mehrkomponentigen,
Dosierstoffs und dem Ende seiner Verarbeitbarkeit. Mit dem Erreichen der Topfzeit
können sich die Materialeigenschaften des Dosierstoffs so verändern, dass sich der
Dosierstoff nicht mehr mit der gewünschten Qualität verarbeiten lässt, d. h. er wird
unbrauchbar. Je nach chemischer Beschaffenheit des Dosierstoffs kann eine Erhöhung
der Temperatur des Dosierstoffs zu einer deutlichen Verkürzung der Topfzeit führen.
Dies ist insbesondere bei der Verarbeitung von thermisch aushärtenden Dosierstoffen,
z. B. Klebstoffen problematisch.
[0012] Bei herkömmlichen Dosiersystemen kann eine Beheizung des Dosierstoffs auf eine Verarbeitungstemperatur
dazu führen, dass der Dosierstoff bereits vor der Verarbeitung, also vor dem Ausstoßen
aus der Düse, das Ende seiner Topfzeit erreicht. Beispielsweise kann es bei einer
"globalen" Beheizung des Dosierstoffs in der Düse vorkommen, dass der Dosierstoff
auch in einem "Wartebereich" vor der Düse, z. B. im Zuführbereich und ggf. sogar im
Dosierstoff-Speicher, mittels Konvektion ausgehend von der beheizten Düse (mit-) erwärmt
wird. Das kann einerseits bedeuten, dass der unbrauchbar gewordene Dosierstoff vorzeitig
entsorgt werden muss bzw. eine neue Charge Dosierstoff bereitgestellt werden muss,
was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Weitaus gravierende Folgen können sich
anderseits daraus ergeben, dass der Dosierstoff nach dem Ende seiner Topfzeit einen
Teil des Dosiersystems verstopfen kann bzw. aufwendig aus dem Dosiersystem entfernt
werden muss. Eine Reinigung des Dosiersystems kann einen zeitweisen Stillstand des
Dosiersystems bedeuten und damit die Betriebskosten unnötigerweise erhöhen.
[0013] Weiterhin können bei herkömmlichen Dosiersystemen aber auch äußere (Umgebungs-) Bedingungen
des Dosiersystems einen nachteiligen Einfluss auf die Topfzeit des Dosierstoffs haben.
Insbesondere eine hohe Umgebungstemperatur des Dosiersystems kann dazu führen, dass
der Dosierstoff auch in Bereichen des Dosiersystems, die nicht ohnehin schon direkt
oder indirekt durch das Dosiersystem erwärmt werden, von außerhalb des Dosiersystems
erwärmt wird, was zu einer Verkürzung der Topfzeit führen kann. Dies ist besonders
bei Dosieranforderungen kritisch, die einen sehr geringen Durchsatz an Dosierstoff
erfordern. Eine Verkürzung der Topfzeit kann wie gesagt einem effizienten und möglichst
unterbrechungsfreien Betrieb des Dosiersystems entgegenstehen.
[0014] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Dosiersystem für einen
Dosierstoff und ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Dosiersystems bereit zu stellen,
mit dem die zuvor erläuterten Nachteile vermieden werden können und mit dem die Effizienz
des Dosiersystems verbessert wird.
[0015] Diese Aufgabe wird durch ein Dosiersystem gemäß Patentanspruch 1 und ein Verfahren
zum Betrieb eines Dosiersystems gemäß Patentanspruch 11 gelöst.
[0016] Ein erfindungsgemäßes Dosiersystem für einen Dosierstoff umfasst eine Dosiervorrichtung
mit einem ggf. auch mehrteiligen Gehäuse, wobei das Gehäuse zumindest einen Zuführkanal
für Dosierstoff, eine Düse, ein Ausstoßelement und eine mit dem Ausstoßelement und/oder
der Düse gekoppelte Aktoreinheit aufweist. Im Folgenden wird das Ausstoßelement synonym
auch als Stößel bezeichnet, ohne die Erfindung darauf zu beschränken.
[0017] Die Abgabe des Dosierstoffs aus dem erfindungsgemäßen Dosiersystem kann nach einer
der eingangs erläuterten Arten erfolgen, d. h. das Dosiersystem ist nicht auf ein
konkretes Ausstoßprinzip beschränkt. Entsprechend kann - wie das meist der Fall ist
- in der Düse des Dosiersystems (insbesondere im Bereich der Düse z. B. kurz vor der
Austrittsöffnung) ein mit relativ hoher Geschwindigkeit bewegbares Ausstoßelement
zum Ausstoßen des Dosierstoffs aus der Düse angeordnet sein. Alternativ oder zusätzlich
kann wie erwähnt eine Austrittsöffnung des erfindungsgemäßen Dosiersystems bewegbar
ausgebildet sein. Dennoch wird im Folgenden der besseren Verständlichkeit wegen davon
ausgegangen, dass die Dosierstoffabgabe mittels eines bewegbaren Ausstoßelements erfolgt,
z. B. einem Stößel. Allerdings soll die Erfindung nicht darauf beschränkt sein.
[0018] Die Aktoreinheit der Dosiervorrichtung kann einen oder mehrere Aktoren umfassen,
wobei der jeweilige Aktor nach einem der eingangs genannten Aktorprinzipien realisiert
sein kann. Nachfolgend wird die Erfindung, ohne eine Beschränkung darauf, anhand eines
Dosiersystems mit einem Piezoaktor beschrieben. Ungeachtet der konkreten Ausgestaltung
ist die Aktoreinheit von dem Gehäuse der Dosiervorrichtung umhüllt, also gegenüber
einer Umgebungsatmosphäre des Dosiersystems abgegrenzt.
[0019] Die Aktoreinheit ist zumindest zeitweise funktional mit dem Ausstoßelement bzw. der
Düse gekoppelt. Die Kopplung erfolgt derart, dass die vom Aktor ausgeübten Kräfte
und Bewegungen so an das Ausstoßelement bzw. die Düse weitergeleitet werden, dass
hieraus eine gewünschte, vorzugsweise vertikale, Bewegung des Ausstoßelements und/oder
der Düse zur Abgabe des Dosierstoffs aus der Düse resultiert. Je nach konkretem Aktorprinzip
kann der Aktor direkt, d. h. ohne weitere, bewegungsvermittelnde Komponenten, auf
das Ausstoßelement wirken. Allerdings kann die Aktoreinheit des Dosiersystems auch
einen Bewegungsmechanismus umfassen, um die Bewegung bzw. Auslenkung des (Piezo-)Aktors
über eine gewisse Distanz hin an das Ausstoßelement zu übertragen. Bevorzugt ist die
Kopplung zwischen Aktor und Ausstoßelement bzw. zwischen Bewegungsmechanismus und
Ausstoßelement keine feste Kopplung. Das bedeutet, die jeweiligen Komponenten sind
zur Kopplung vorzugsweise nicht miteinander verschraubt, verschweißt, verklebt etc.
[0020] Die Komponenten der Dosiervorrichtung, die mit dem Dosierstoff in Berührung kommen,
also z. B. der Zuführkanal, die Düse und das Ausstoßelement, können vorzugsweise in
einer Fluidikeinheit der Dosiervorrichtung zusammengefasst sein, beispielsweise als
eine Baueinheit. Bevorzugt können die Fluidikeinheit und die Aktoreinheit dabei in
jeweils separate Teil-Gehäuse eingefasst sein, welche, vorzugsweise werkzeuglos, miteinander
verkuppelt werden können, um so die Dosiervorrichtung auszubilden, d. h. das Gehäuse
ist dann mehrteilig ausgebildet.
[0021] Weiterhin ist zumindest eine Dosierstoff-Vorratshalterung direkt mit dem Gehäuse
der Dosiervorrichtung gekoppelt. Unter einer Dosierstoff-Vorratshalterung bzw. einem
Dosierstoff-Reservoir ist ein Bereich des Dosiersystems zu verstehen, in welchem frischer
Dosierstoff bis zur Verarbeitung vorgehalten bzw. bereitgehalten wird. Die Dosierstoff-Vorratshalterung
kann zumindest zeitweise, insbesondere im Betrieb des Dosiersystems, mittels einer
Koppel- bzw. Schnittstelle der Dosiervorrichtung am Gehäuse der Dosiervorrichtung
selbst montiert werden. Bei einem zuvor genannten zweiteiligen Gehäuse kann die Kopplung
mit der Aktoreinheit und/oder der Fluidikeinheit bestehen. Die Koppelstelle ist aber
besonders bevorzugt in einem Bereich der Fluidikeinheit angeordnet. Das bedeutet,
die Dosierstoff-Vorratshalterung und die Dosiervorrichtung können zumindest vorübergehend
zu einer Einheit "bewegungsverbunden" sein.
[0022] Alternativ kann die Dosierstoff-Vorratshalterung auch in das Gehäuse der Dosiervorrichtung,
vorzugsweise fest, integriert sein. Dazu kann das Gehäuse, z. B. bei einem mehrteiligen
Gehäuse bevorzugt im Bereich der Fluidikeinheit, einen von außerhalb des Dosiersystems
zugänglichen Hohlraum zur Aufnahme bzw. Speicherung von Dosierstoff aufweisen. Die
Dosierstoff-Vorratshalterung kann auch mittels eines externen bzw. außerhalb des Gehäuses
befindlichen und fest damit verbundenen "Dosierstoff-Tanks" realisiert sein. Ungeachtet
der konkreten Ausgestaltung der Dosierstoff-Vorratshalterung umfasst das erfindungsgemäße
Dosiersystem also zumindest eine eingangs erläuterte Dosiervorrichtung mit einem Gehäuse
und eine damit vor Ort zu einer Baueinheit verkuppelbare oder in das Gehäuse integrierte
Dosierstoff-Vorratshalterung.
[0023] Erfindungsgemäß weist das Dosiersystem zudem eine Mehrzahl von separat ansteuerbaren
Temperiereinrichtungen auf, welche jeweils verschiedenen definierten Temperaturzonen
des Dosiersystems zugeordnet sind, um die jeweiligen Temperaturzonen unterschiedlich
zu temperieren. Das Dosiersystem umfasst zumindest zwei, vorzugsweise zumindest drei,
separate Temperaturzonen.
[0024] Unter einer Temperaturzone wird ein begrenzter, definierter (Teil-)Bereich bzw. ein
Abschnitt des Dosiersystems verstanden, vorzugsweise ein mit Dosierstoff gefüllter
Hohlraum des Dosiersystems. Dieser kann einen Dosierstoff mit einer bestimmten (Soll-)
Temperatur und/oder einer bestimmten (Soll-)Viskosität umfassen. Eine Temperaturzone
umfasst also zumindest ein temperierbares Dosierstoff-Volumen in einem definierten
Bereich des Gehäuses und/oder der Dosierstoff-Vorratshalterung. Bevorzugt kann eine
Temperaturzone darüber hinaus auch Segmente des Dosiersystems umfassen, die das Dosierstoff-Volumen
einfassen bzw. gegenüber außerhalb der Temperaturzone liegenden Bereichen des Dosiersystems
begrenzen, z. B. eine Anzahl von Wandungen oder Gehäuseabschnitten.
[0025] Die jeweiligen Temperiereinrichtungen sind dazu ausgebildet, den Dosierstoff, der
in den jeweils zugeordneten Teilbereichen des Dosiersystems, also in den Temperaturzonen,
enthalten ist bzw. damit in Wechselwirkung steht, auf unterschiedliche (Soll-) Temperaturen
zu temperieren, z. B. um unterschiedliche (Soll-)Viskositäten des Dosierstoffs zu
erreichen. Zwar können mittels der Temperiereinrichtungen auch (feste) Bestandteile
des Dosiersystems zwangsläufig (mit-)temperiert werden. Allerdings ist es das Ziel
der Temperierung, den Dosierstoff in zwei oder mehr definierten Bereichen des Dosiersystems,
also in mehreren Temperaturzonen, mittels der jeweiligen Temperiereinrichtungen gleichzeitig
auf unterschiedliche Temperaturen bzw. Viskositäten einzustellen.
[0026] Die Temperierung erfolgt im Betrieb des Dosiersystems, also während der Dosierstoff
eine jeweilige Temperaturzone durchströmt, bzw. darin angeordnet ist. Dazu sind die
Temperiereinrichtungen so ausgebildet und im Dosiersystem angeordnet, dass jeweils
eine Temperiereinrichtung eine einzelne bestimmte (zugeordnete) Temperaturzone, insbesondere
den Dosierstoff darin, temperieren kann.
[0027] Im Rahmen der Erfindung ist unter einer Temperierung ein Zuführen von Wärmeenergie
oder ein Abführen von Wärmeenergie in bzw. aus dem Dosierstoff zu verstehen. Gegebenenfalls
können auch beide Prozesse gleichzeitig ablaufen. Dazu können die einzelnen Temperiereinrichtungen
jeweils zumindest eine Heizeinrichtung und eine Kühleinrichtung umfassen, wobei die
Temperierung mittels Konduktion und/oder Konvektion erfolgen kann, wie später noch
erläutert wird. Die Heizeinrichtung und die Kühleinrichtung einer jeweiligen Temperiereinrichtung
sind bevorzugt mittels separater Steuer- und/oder Regelkreise einer Steuer- und/oder
Regeleinheit des Dosiersystems gesondert ansteuerbar. Auch dies wird später noch ausführlich
erläutert.
[0028] Erfindungsgemäß ist zumindest eine erste Temperaturzone der Dosierstoff-Vorratshalterung
zugeordnet, wobei eine zweite Temperaturzone der Düse zugeordnet ist. Die Düse kann
vorzugsweise einen mit Dosierstoff gefüllten (hohlen) Innenraum aufweisen, der als
Düsenkammer bezeichnet wird. Bevorzugt kann die zweite Temperaturzone der Düsenkammer
zugeordnet sein. Das bedeutet, die Temperiereinrichtungen sind ausgebildet, den Dosierstoff
in zumindest einem Bereich der Dosierstoff-Vorratshalterung anders, vorzugsweise niedriger,
zu temperieren als in einem Bereich der Düse, insbesondere anders als in einer Düsenkammer
der Düse. Die beiden Temperaturzonen sind vorzugsweise durch einen Zuführbereich bzw.
Zuführkanal für Dosierstoff voneinander getrennt, d. h. sie grenzen bevorzugt nicht
direkt aneinander an.
[0029] Erfindungsgemäß umfasst zumindest eine der Temperiereinrichtungen, vorzugsweise zumindest
die der Dosierstoff-Vorratshalterung zugeordnete Temperiereinrichtung, eine Kühleinrichtung
mit zumindest einer Kältequelle. Die Kältequelle ist vorzugsweise dazu ausgebildet,
aktiv Wärmeenergie von einer Substanz abzuführen, um so eine bestimmte Kälteleistung
zu bewirken. Die Kältequelle kann einen Kälteprozess durchzuführen, d. h. sie kann
aktiv Kälte "erzeugen". Die Kältequelle kann physikalisch auch als Wärmesenke verstanden
werden.
[0030] Die Kältequelle ist so ausgebildet und wirkt so mit der Kühleinrichtung zusammen,
dass die Kühleinrichtung die von der Kältequelle "erzeugte" Kälte zur Kühlung des
Dosierstoffs nutzen kann. Je nach Ausführungsform kann die Kältequelle selbst im Wesentlichen
die gesamte Kühleinrichtung ausbilden. Alternativ oder zusätzlich kann die Kältequelle
aber auch mit der Kühleinrichtung gekoppelt sein, wie zu einem späteren Zeitpunkt
noch erläutert wird.
[0031] Die Kühleinrichtung ist dazu ausgebildet, um die zugeordnete Temperaturzone, insbesondere
den Dosierstoff in der Temperaturzone, auf eine bestimmte (Soll-)Temperatur abzukühlen.
Zur Kühlung kann dem Dosierstoff mittels der Kühleinrichtung gezielt Wärme bzw. thermische
Energie entzogen werden, z. B. mittels Konvektion und/oder Konduktion. Insbesondere
kann der Dosierstoff mittels der Kühleinrichtung auf eine Temperatur deutlich unterhalb
einer Umgebungstemperatur des Dosiersystems abgekühlt werden. Vorzugsweise kann der
Dosierstoff in der Temperaturzone mittels der zugeordneten Temperiereinrichtung, insbesondere
der Kühleinrichtung, auf eine (Soll-)Temperatur von höchstens 18°C, bevorzugt von
höchstens 3°C, besonders bevorzugt von höchstens -30°C temperiert werden.
[0032] Die erfindungsgemäße Realisierung mit mehreren Temperiereinrichtungen für verschiedene
Temperaturzonen hat mehrere Vorteile:
Einerseits lässt sich mittels des erfindungsgemäßen Dosiersystems eine hohe Präzision
bei der Dosierstoffabgabe erreichen, indem der Dosierstoff im Bereich der Düse mittels
einer zugeordneten Temperiereinrichtung auf eine optimale Verarbeitungstemperatur
temperiert werden kann.
[0033] Andererseits kann der Dosierstoff im Bereich der Dosierstoff-Vorratshalterung mittels
der zugeordneten Temperiereinrichtung auf eine deutlich geringere Temperatur als die
Verarbeitungstemperatur, z. B. eine Lagertemperatur, gekühlt werden, um den Dosierstoff
über einen längeren Zeitraum hinweg im Dosiersystem stabil zu halten. Vorteilhafterweise
kann der Dosierstoff in der Dosierstoff-Vorratshalterung so gekühlt werden, dass der
Dosierstoff die Düse mit einer unkritischen (Soll-)Temperatur erreicht und erst kurz
vor dem Aussto-ßen aus der Düse, also in der Düse selbst, auf die Verarbeitungstemperatur
gebracht wird, z. B. um eine geeignete Viskosität zum Ausstoßen des Dosierstoffs zu
erreichen. Damit lässt sich der nachteilige Effekt einer (hohen) Verarbeitungstemperatur
auf die Verarbeitbarkeit des Dosierstoffs weitestgehend reduzieren, was die Effizienz
des Dosiersystems verbessert. Insbesondere kann auch bei hohen Umgebungstemperaturen
und/oder einem geringem Dosierstoff-Durchsatz einer unerwünschten Verkürzung der Topfzeit
wirksam entgegen gewirkt werden.
[0034] Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb eines Dosiersystems zur Dosierung von
Dosierstoff betrifft ein Dosiersystem mit einer Dosiervorrichtung mit einem ggf. auch
mehrteiligen Gehäuse, wobei das Gehäuse zumindest einen Zuführkanal für Dosierstoff,
eine Düse, ein Ausstoßelement und eine mit dem Ausstoßelement und/oder der Düse gekoppelte
Aktoreinheit umfasst. Das Dosiersystem weist weiterhin eine direkt mit dem Gehäuse
gekoppelte oder in das Gehäuse integrierte Dosierstoff-Vorratshalterung auf.
[0035] Erfindungsgemäß wird eine Mehrzahl von definierten Temperaturzonen des Dosiersystems
mittels einer Mehrzahl von separat ansteuerbaren Temperiereinrichtungen des Dosiersystems
unterschiedlich temperiert, wobei jeweils eine Temperiereinrichtung jeweils einer
Temperaturzone zugeordnet ist. Zur jeweiligen Temperierung der Temperaturzonen, insbesondere
des Dosierstoffs in den jeweiligen Temperaturzonen, können die Temperiereinrichtungen
mittels einer Steuer- und/oder Regeleinheit des Dosiersystems separat angesteuert
und/oder geregelt werden.
[0036] Erfindungsgemäß werden zumindest zwei, vorzugsweise zumindest drei, Temperaturzonen
des Dosiersystems mittels jeweils einer zugeordneten Temperiereinrichtung unterschiedlich
temperiert. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zumindest eine erste, der Dosierstoff-Vorratshalterung
zugeordnet Temperaturzone anders temperiert als eine zweite, der Düse zugeordnete
Temperaturzone.
[0037] Vorzugsweise wird zumindest eine der Temperaturzonen, bevorzugt zumindest die der
Dosierstoff-Vorratshalterung zugeordnete Temperaturzone, mittels einer Kühleinrichtung
(mit einer Kältequelle) der zugeordneten Temperiereinrichtung temperiert.
[0038] Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, wobei
die unabhängigen Ansprüche einer Anspruchskategorie auch analog zu den abhängigen
Ansprüchen und Ausführungsbeispielen einer anderen Anspruchskategorie weitergebildet
sein können und insbesondere auch einzelne Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele
bzw. Varianten zu neuen Ausführungsbeispielen bzw. Varianten kombiniert werden können.
[0039] Vorzugsweise umfasst das Dosiersystem zumindest eine weitere separat ansteuerbare
Temperiereinrichtung, welche einer dritten Temperaturzone des Dosiersystems zugeordnet
ist. Bevorzugt ist die dritte Temperaturzone dem Zuführkanal des Dosiersystems zugeordnet,
um den Dosierstoff im Zuführkanal auf eine (Soll-)Temperatur zu temperieren, wobei
sich die (Soll-)Temperatur von einer jeweiligen (Soll-)Temperatur des Dosierstoffs
in der Dosierstoff-Vorratshalterung und/oder der Düse unterscheiden kann. Vorzugsweise
sind die Temperiereinrichtungen des Dosiersystems dazu ausgebildet, einen "Temperaturgradienten"
des Dosierstoffs in unterschiedlichen Bereichen des Dosiersystems gezielt einzustellen,
wie später noch erläutert wird.
[0040] Bevorzugt umfasst auch die dem Zuführkanal zugeordnete Temperiereinrichtung eine
eingangs beschriebene Kühleinrichtung mit einer Kältequelle. Ebenso kann auch die
der Düse zugeordnete Temperiereinrichtung eine solche Kühleinrichtung mit einer Kältequelle
umfassen. Vorzugsweise sind die einzelnen Kühleinrichtungen separat ansteuerbar ausgebildet.
[0041] Unter dem Zuführkanal bzw. Zuführbereich wird ein (Teil-)Bereich des Dosiersystems
verstanden, der sich ausgehend von der Dosierstoff-Vorratshalterung bis zur Düse erstreckt.
Der Zuführkanal stellt im Gegensatz zur Dosierstoff-Vorratshalterung (außer bei Stillstand
des Dosiersystems) keinen nennenswerten (längerfristigen) Speicher für Dosierstoff
dar, sondern wird im Betrieb mehr oder weniger kontinuierlich von neuem Dosierstoff
durchströmt. Vorzugsweise kann sich der Zuführkanal zwischen einer Koppelstelle für
eine koppelbare Dosierstoff-Vorratshalterung und dem Inneren einer Düse bzw. einem
Beginn einer Düsenkammer der Düse erstrecken.
[0042] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des Dosiersystems kann das Dosiersystem
also drei unterschiedlich zu temperierende Temperaturzonen umfassen. Bevorzugt kann
eine jeweilige Temperaturzone eine geschlossene Wirkeinheit bzw. eine funktionale
Komponente des Dosiersystems vollständig umfassen, also z. B. die gesamte Dosierstoff-Vorratshalterung.
Besonders bevorzugt können die jeweiligen Temperiereinrichtungen daher so ausgebildet
sein bzw. den jeweiligen Temperaturzonen so zugeordnet sein, um im Wesentlichen den
gesamten Dosierstoff in der Dosierstoff-Vorratshalterung, bzw. im Wesentlichen den
gesamten Dosierstoff im Zuführkanal bzw. im Wesentlichen den gesamten Dosierstoff
in der Düse "überwiegend" gleichmäßig zu temperieren.
[0043] Bevorzugt können die jeweiligen Temperaturzonen direkt aneinander grenzen bzw. sich
unterbrechungsfrei einander anschließen. Dabei stellt eine Grenze zwischen zwei Temperaturzonen
einen Temperatur-Übergangsbereich dar. Das bedeutet, der Dosierstoff wird nach der
Passage einer Temperaturzonen-Grenze nicht sprunghaft auf eine neue (Soll-) Temperatur
temperiert, sondern nimmt diese Temperatur in Folge des Durchströmens kontinuierlich
an. "Überwiegend" gleichmäßig temperiert bedeutet also, dass es Bereiche einer Temperaturzone
geben kann, z. B. im Bereich einer Temperaturzonen-Grenze, in denen der Dosierstoff
(noch) nicht eine entsprechende (Soll-)Temperatur aufweist.
[0044] Vorteilhafterweise ist es mittels einer dritten Temperiereinrichtung des Dosiersystems
möglich, den Dosierstoff vom Zeitpunkt seiner Bereitstellung an (in der Dosierstoff-Vorratshalterung)
bis zu seiner tatsächlichen Verarbeitung (in der Düse) zuverlässig in einem jeweils
gewünschten bzw. vorteilhaften (Soll-)Temperaturbereich zu halten. Vorteilhafterweise
kann dadurch einerseits erreicht werden, dass der Dosierstoff auch bei einem sehr
geringen Dosierstoff-Durchsatz bis zum Erreichen der Düse kontinuierlich unterhalb
der Verarbeitungstemperatur des Dosierstoffs gehalten wird, wobei einer Verkürzung
der Topfzeit wirksamen entgegengewirkt werden kann. Das ist insbesondere bei der Verarbeitung
von thermisch aushärtenden Dosierstoffen, z. B. Klebstoffen von Vorteil.
[0045] Allerdings kann die dritte, separat steuerbare Temperiereinrichtung anderseits auch
dazu genutzt werden, um den Dosierstoff schrittweise auf eine Verarbeitungstemperatur
zu bringen. Bei einem sehr hohen Dosierstoff-Durchsatz kann es vorteilhaft sein, den
aus der Dosierstoff-Vorratshalterung austretenden und ggf. sehr kalten Dosierstoff
im Zuführkanal mittels der zugeordneten Temperiereinrichtung auf eine neue, höhere
(Soll-)Temperatur (jedoch unterhalb der Verarbeitungstemperatur) zu temperieren. Der
Zuführkanal kann also für eine "Vortemperierung" des Dosierstoffs genutzt werden,
um eine Temperaturdifferenz zwischen dem aus der Dosierstoff-Vorratshalterung austretenden
Dosierstoff und der Verarbeitungstemperatur zu verringern. Damit ist es trotz eines
hohen DosierstoffDurchsatzes möglich, den Dosierstoff erst in der Düse selbst auf
eine Verarbeitungstemperatur zu temperieren, so dass die Einwirkzeit einer (hohen)
Verarbeitungstemperatur auf den Dosierstoff bzw. die sich daraus ergebenden unerwünschten
Effekte möglichst gering gehalten werden können.
[0046] Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, dass die jeweiligen Temperaturzonen
nicht direkt aneinander grenzen, d. h. es kann "Lücken" zwischen den temperierbaren
Temperaturzonen geben. Das Dosiersystem kann (Teil-)Bereiche umfassen, denen keine
Temperiereinrichtung zugeordnet ist. Entsprechend können die Temperiereinrichtungen
ausgebildet sein, den Dosierstoff nur in zumindest einem lokalen Teilbereich der Dosierstoff-Vorratshalterung,
bzw. des Zuführkanals, bzw. der Düse zu temperieren, wobei andere Bereiche der zuvor
genannten Komponenten nicht (direkt) von der Temperierung betroffen sind. Beispielsweise
könnte der Dosierstoff in der Kartusche aktiv gekühlt werden, um die Topfzeit zu maximieren
und anschließend erst in der Düse wieder aktiv temperiert werden, um die Verarbeitung
des Dosierstoffs zu ermöglichen.
[0047] Zur Kühlung des Dosierstoffs kann jede Temperiereinrichtung des Dosiersystems eine
separat ansteuerbare Kühleinrichtung umfassen. Die einzelnen Kühleinrichtungen nutzen
wie gesagt die mittels einer Kältequelle bereitgestellte Kälte.
[0048] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Kühleinrichtung ist es möglich, dass die Kältequelle
als wesentlicher Bestandteil der Kühleinrichtung ausgebildet ist. Das bedeutet, die
Kühleinrichtung und die Kältequelle können eine, vorzugsweise fest verbundene, Einheit
ausbilden. Die Kühleinrichtung kann dann dazu ausgebildet sein, den Dosierstoff einer
zugeordneten Temperaturzone kontaktgebunden, also ohne Verwendung eines strömenden
Kühlfluids, auf eine (Soll-)Temperatur zu kühlen, z. B. mittels Konduktion. Bevorzugt
kann sich die Kältequelle das Prinzip einer thermoelektrischen Kühlung zu Nutze machen.
Vorzugsweise kann gemäß dieser Ausführungsform jede Kühleinrichtung zumindest eine
(eigene) Kältequelle umfassen.
[0049] Beispielsweise kann eine Kühleinrichtung zumindest ein Peltier-Element (als Kältequelle)
umfassen, welches mittels einer Haltevorrichtung (als Teil der Kühleinrichtung) am
Gehäuse bzw. an der Dosierstoff-Vorratshalterung angeordnet ist, um dem Dosierstoff
einer zugeordneten Temperaturzone die Kälte möglichst verlustfrei zuzuführen.
[0050] Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Kühleinrichtung ist es möglich, dass eine
einzelne Kältequelle mit mehreren, vorzugsweise allen, Kühleinrichtungen eines Dosiersystems
zusammenwirken kann.
[0051] Vorzugsweise kann dann die Kältequelle mit einer Mehrzahl von separat ansteuerbaren
Teil-Kühlkreisläufen (lösbar) gekoppelt sein. Vorzugsweise kann die Kältequelle mit
zumindest zwei, bevorzugt mit zumindest drei, gesondert zu betreibenden Teil-Kühlkreisläufen
in Wirkkontakt stehen.
[0052] Bevorzugt ist jeder dieser separat ansteuerbaren Teil-Kühlkreisläufe dazu ausgebildet,
den Dosierstoff in jeweils einer bestimmten Temperaturzone zu temperieren. Das bedeutet,
dass jeweils ein Teil-Kühlkreislauf einer bestimmten Temperaturzone zugeordnet ist.
Somit kann jeweils ein Teil-Kühlkreislauf die Kühleinrichtung einer zugeordneten Temperaturzone
bilden.
[0053] Vorzugsweise umfasst ein jeweiliger Teil-Kühlkreislauf eine Anzahl von kühlenden
Komponenten bzw. einen "Kühlkörper", welcher vorzugsweise in einem Bereich des Gehäuses
bzw. der Dosierstoff-Vorratshalterung angeordnet ist. Bevorzugt ist ein Teil-Kühlkreislauf
ausgebildet, um den "Kühlkörper" mit einem strömenden gasförmigen und/oder flüssigen
vorgekühlten Kühlmedium einer bestimmten (Soll-)Temperatur zu versorgen. Ein jeweiliger
"Kühlkörper" kann vorzugsweise nach der Art eines Wärmetauschers ausgebildet sein,
um die Kälte aus dem vorgekühlten Kühlmedium möglichst effizient an den Dosierstoff
zu übertragen bzw. entsprechend Wärme daraus abzuführen.
[0054] Bevorzugt umfasst ein jeweiliger "Kühlkörper" zumindest eine Zuführöffnung für ein
vorgekühltes Kühlmedium, z. B. eine Koppelstelle für eine externe Kühlmedium-Zuleitung.
Zur Ausbildung eines Teil-Kühlkreislaufs kann der "Kühlkörper" einer jeweiligen Kühleinrichtung
mittels einer separaten Kühlmedium-Zuleitung, z. B. einer temperaturisolierten flexiblen
Leitung, mit der Kältequelle gekoppelt sein. Zusätzlich kann der "Kühlkörper" eine
Austrittsöffnung für das Kühlmedium umfassen, z. B. eine Koppelstelle für eine separate
Kühlmedium-Ableitung, um der Kältequelle das ggf. erwärmte Kühlmedium wieder zuzuführen.
[0055] Die mehreren Teil-Kühlkreisläufe sind also vorzugsweise ausgebildet, um an der Kälte
einer gemeinsam genutzten Kältequelle zu partizipieren. Die Kältequelle ist vorzugsweise
dazu ausgebildet und kann so angesteuert werden, um den einzelnen Teil-Kühlkreisläufen
ein unterschiedlich temperiertes abgekühltes Kühlmedium selektiv zuzuführen.
[0056] Zur Steuerung der Kühlleistung einer jeweiligen Kühleinrichtung kann die (Soll-)
Temperatur des in die Kühleinrichtung einströmenden Kühlmediums mittels einer Steuereinheit
des Dosiersystems gesteuert werden. Alternativ oder zusätzlich kann ein Volumenstrom
des Kühlmediums in einem jeweiligen Teil-Kühlkreislauf gesteuert werden, z. B. mittels
eines separat ansteuerbaren Proportionalventils und/oder einer Pumpe.
[0057] In der nachfolgenden Beschreibung wird das Dosiersystem anhand einer Kühleinrichtung
gemäß der zweiten Ausführungform beschrieben, wobei eine gemeinsam genutzte Kältequelle
eine Mehrzahl von Teil-Kühlkreisläufen mit Kälte versorgt. Allerding soll die Erfindung
nicht darauf beschränkt sein.
[0058] Die Kältequelle ist vorzugsweise dazu ausgebildet, ein gasförmiges und/oder flüssiges
Kühlmedium auf eine bestimmte (Soll-)Temperatur abzukühlen, also dem Kühlmedium gezielt
Wärme bzw. thermische Energie zu entziehen. Bevorzugt kann die (Soll-) Temperatur
des Kühlmediums in Folge der aktiven Abkühlung geringer sein als eine Umgebungstemperatur
des Dosiersystems. Mittels der Kältequelle kann das Kühlmedium so abgekühlt werden,
dass es im Bereich der jeweiligen Temperiereinrichtung eine (Soll-) Temperatur von
höchstens 18°C, bevorzugt von höchstens 3°C, besonders bevorzugt von höchstens -30°C
hat.
[0059] Die Kältequelle, welche auch als "Kälteerzeugungsvorrichtung" bezeichnet werden kann,
kann separat ausgebildet sein, also nicht als fester Bestandteil des Dosiersystems.
Beispielsweise kann die Kältequelle "ortsfern" vom Dosiersystem angeordnet sein, wobei
die Kühleinrichtungen mittels separater Kälteübertragungseinrichtungen, z. B. gesonderter
Kühlmedium-Zuleitungen, mit Kühlmedium versorgt werden.
[0060] Vorzugsweise kann der Betrieb der Kältequelle gemäß einer ersten Ausführungsform
ungeachtet einer Temperatur und/oder Feuchtigkeit der Umgebungsluft des Dosiersystems
bzw. der Kälteerzeugungsvorrichtung erfolgen. Das bedeutet, die Temperatur des Kühlmediums
kann mittels der Kältequelle nicht nur relativ gegenüber einer Umgebungstemperatur
verringert werden, sondern kann auf einen "beliebigen", d. h. im Hinblick auf den
Betrieb des Dosiersystems erforderlichen, Wert eingestellt werden. Vorzugsweise kann
sich die Kältequelle das Prinzip einer Kältemaschine zu Nutze machen. Beispielsweise
könnte die Kältequelle eine Kompressionskälteanlage umfassen. Bevorzugt kann eine
derartige Kältemaschine ausgebildet sein, eine Mehrzahl von Temperiereinrichtungen,
ggf. auch von unterschiedlichen Dosiersystemen, mit vorgekühltem Kühlmedium zu versorgen.
Als Kühlmedium eignen sich flüssige und/oder gasförmige Medien, wobei Kühlmedien mit
einer hohen Wärmekapazität bevorzugt sind.
[0061] Vorzugsweise kann als Kühlmedium komprimierte und (aktiv) abgekühlte Luft verwendet
werden, da diese mit relativ geringem Aufwand bereitstellbar ist und sich mit den
hygroskopischen Eigenschaften unter Spannung stehender Piezoaktoren vereinbaren lässt.
Daher kann in einer zweiten Ausführungform der Erfindung die Kältequelle mittels zumindest
eines Wirbelrohrs realisiert sein. Das Wirbelrohr ist dazu ausgebildet, das Kühlmedium
auf eine bestimmte (Soll-)Temperatur abzukühlen.
[0062] Bevorzugt kann die Kühleinrichtung auch mehr als eine, also zumindest zwei, Kältequellen
umfassen. Insbesondere können die mehreren Kältequellen separat ansteuerbar ausgebildet
sein. Sofern die von einer Kühleinrichtung genutzte Kälte mittels zwei oder mehr separaten
"Kälte erzeugenden" Komponenten (Kältequellen) generiert wird, wird nachfolgend von
einer "mehrteiligen" Kältequelle gesprochen.
[0063] Beispielsweise kann eine mehrteilige Kältequelle mittels einer Mehrzahl von Wirbelrohren
realisiert sein. Vorzugsweise kann jeweils ein Wirbelrohr einen einzelnen Teil-Kühlkreislauf
mit vorgekühltem Kühlmedium versorgen.
[0064] Vorzugsweise kann die Temperatur der aus dem jeweiligen Wirbelrohr austretenden abgekühlten
Luft mittels eines verstellbaren Regel-Ventils im Bereich eines Heißluftausgangs des
Wirbelrohrs geregelt werden. Alternativ oder zusätzlich kann auch ein Volumenstrom
der in eine Wirbelkammer des Wirbelrohrs einströmenden Luft angepasst werden, z. B.
mittels eines dem Wirbelrohr vorgeschalteten Proportionalventils.
[0065] Besonders bevorzugt kann die Kältequelle gemäß einer dritten Ausführungsform eine
Kältemaschine, z. B. eine Kompressionskälteanlage, und zumindest ein damit zusammenwirkendes,
nachgeschaltetes Wirbelrohr umfassen (mehrteilige Kältequelle). Vorzugsweise kann
ein bereits vortemperiertes bzw. abgekühltes Kühlmedium mittels des Wirbelrohrs endgültig
auf eine (Soll-)Temperatur abgekühlt werden. In Folge dieses Zusammenspiels kann das
Kühlmedium auch auf Temperaturen unterhalb einer "tiefstmöglichen" Kühltemperatur
einer Kältemaschine abgekühlt werden. Bevorzugt kann auch bei dieser Ausführungsform
jeweils ein (nachgeschaltetes) Wirbelrohr mit jeweils einem Teil-Kühlkreislauf zusammenwirken.
[0066] Vorteilhafterweise lässt sich mittels der Kältequelle erreichen, dass stets eine
genügend große Menge eines ausreichend abgekühlten Kühlmediums bereitgestellt wird,
um den Dosierstoff in einer oder mehreren Temperaturzonen auf jeweils bestimmte (Soll-)Werte
abzukühlen. Dadurch lässt sich der Dosierstoff auch unter ungünstigen Umgebungsbedingungen,
z. B. bei besonders hohen Lufttemperaturen, über einen längeren Zeitraum im Dosiersystem
stabil halten. Insbesondere bei einem Zusammenspiel einer Kältekompressionslange mit
einem (nachgeschalteten) Wirbelrohr kann ein sehr weiter bzw. tiefer Regelbereich
der Kühlung des Dosierstoffs erreicht werden.
[0067] Weiterhin vorteilhaft wird durch eine mehrteilige Kältequelle mit einer Mehrzahl
von, also zwei oder mehr, (nachgeschalteten) Wirbelrohren ermöglicht, dass den einzelnen
Kühleinrichtungen, insbesondere den Teil-Kühlkreisläufen, ein unterschiedlich temperiertes
Kühlmedium zugeführt wird. Dadurch kann die Temperierung der jeweiligen Temperaturzonen
auch an dynamische Dosieranforderungen optimal angepasst werden, wie später erläutert
wird.
[0068] Im Rahmen der Erfindung kann die Kältequelle, wie zuvor erläutert, auch fest mit
der Kühleinrichtung gekoppelt sein, z. B. mittels eines am bzw. im Gehäuse angeordneten
Peltier-Elements. Eine solche Ausgestaltung der Kältequelle ist z. B. dann vorteilhaft,
wenn eine punktuelle bzw. lokal begrenzte Kühlwirkung gefordert ist. Beispielsweise
kann damit ein in Richtung der Aktoreinheit weisender Bereich der Düse und/oder ein
Außenbereich der Düse bzw. des Gehäuses gezielt gekühlt werden.
[0069] Um die Temperatur des Dosierstoffs im Dosiersystem möglichst dynamisch an eine aktuelle
Dosieranforderung anzupassen, können die Temperiereinrichtungen jeweils eine Heizeinrichtung
umfassen. Vorzugsweise kann die der Dosierstoff-Vorratshalterung und/oder die dem
Zuführkanal und/oder die der Düse zugeordnete Temperiereinrichtung jeweils zumindest
eine Heizeinrichtung aufweisen, um den Dosierstoff in der jeweils zugeordneten Temperaturzone
auf eine bestimme (Soll-)Temperatur zu erwärmen.
[0070] Vorzugsweise können die Kühleinrichtung und die Heizeinrichtung der jeweiligen Temperiereinrichtungen
separat ansteuerbar ausgebildet sein. Bevorzugt sind die beiden Komponenten jeweils
räumlich getrennt voneinander ausgebildet, insbesondere mittels jeweils separater
Elemente. Besonders bevorzugt können die Heizeinrichtung und die Kühleinrichtung unterschiedliche
(Temperier-)Medien zur Temperierung des Dosierstoffs nutzen.
[0071] Bevorzugt sind die jeweiligen Kühleinrichtungen und die Heizeinrichtungen so im Dosiersystem
angeordnet, dass der Dosierstoff in einer zugeordneten Temperaturzone möglichst effizient
auf eine (Soll-)Temperatur gebracht werden kann. Vorzugsweise stehen die Kühleinrichtung
und die Heizeinrichtung einer jeweiligen Temperiereinrichtung in Wirkkontakt mit dem
Dosierstoff der jeweils zugeordneten Temperaturzone.
[0072] Die jeweilige Heizeinrichtung kann mittels wenigstens eines elektrisch beheizbaren
Elements realisiert sein, z. B. eines Heizdrahts und/oder einer Heizpatrone in einem
Bereich des Gehäuses bzw. der Düse. Die Temperierung des Dosierstoffs erfolgt mittels
Konduktion, also ohne direkten Kontakt zwischen Heizeinrichtung und Dosierstoff.
[0073] In Abhängigkeit des Dosierstoffs kann es vorteilhaft sein, den Dosierstoff auch im
Bereich der Dosierstoff-Vorratshalterung zu beheizen. Die Dosierstoff-Vorratshalterung
kann einerseits wie gesagt fest in einem Bereich des Gehäuses angeordnet sein. Andererseits
kann die Dosierstoff-Vorratshalterung einen an das Gehäuse gekoppelten Dosierstoff-Vorratsbehälter
umfassen.
[0074] Vorzugsweise kann die Dosierstoff-Vorratshalterung mittels zumindest eines Dosierstoff-Vorratsbehälters
realisiert sein. Der Dosierstoff-Vorratsbehälter, welcher auch als Dosierstoff-Kartusche
bezeichnet wird, kann bevorzugt zumindest zeitweise direkt an das Gehäuse montiert
werden. Besonders bevorzugt kann die Dosierstoff-Kartusche eine Kartuschen-Koppelstelle
umfassen, um die gesamte Kartusche reversibel an der Koppelstelle des Gehäuses zu
befestigen.
[0075] Um den Dosierstoff in der Kartusche bzw. in der gekoppelten Dosierstoff-Vorratshalterung
effektiv zu kühlen, könnte die Kartusche mittels der zugeordneten Kühleinrichtung
von außen mit Kühlmedium angeströmt bzw. angeblasen werden. Bevorzugt kann das Dosiersystem
aber eine "Kartuschen-Aufnahmeeinheit" umfassen, in welche die Kartusche im bestimmungsgemäßen
montierten Zustand, also wenn die Kartusche im Betrieb an das Gehäuse gekoppelt ist,
vollständig aufgenommen wird. Bevorzugt ist die Kartuschen-Aufnahmeeinheit ausgebildet,
um die montierte Kartusche im Wesentlichen luftdicht gegenüber einer Umgebungsatmosphäre
des Dosiersystems abzugrenzen.
[0076] Bevorzugt kann die Kartuschen-Aufnahmeeinheit zumindest eine verschließbare Öffnung
zum Zugriff auf die Kartusche sowie eine Zutrittsöffnung für das vorgekühlte Kühlmedium,
bzw. eine Koppelstelle für eine externe Kühlmedium-Versorgung umfassen. Vorzugsweise
kann ein Strömungskanal für Kühlmedium (als "Kühlkörper") im Bereich zwischen der
Kartusche und einer die Kartusche von außen umgebenden Wandung der Kartuschen-Aufnahmeeinheit
ausgebildet sein. Die Kartuschen-Aufnahmeeinheit kann weiterhin eine Heizeinrichtung
umfassen, z. B. in einem der Kartusche zugewandten Bereich der Wandung der Kartuschen-Aufnahmeeinheit.
[0077] Um den Dosierstoff in der Dosierstoff-Vorratshalterung auf eine bestimmte (Soll-)
Temperatur zu temperieren, kann die zugeordnete Temperiereinrichtung mittels einer
Steuereinheit und/oder Regeleinheit angesteuert werden. Vorzugsweise kann auch den
übrigen Temperiereinrichtungen eine jeweilige Steuereinheit und/oder Regeleinheit
zugeordnet sein, die ausgebildet ist, die Kühleinrichtung und die Heizeinrichtung
der jeweiligen Temperiereinrichtung separat zu steuern und/oder zu regeln. Bevorzugt
kann das Dosiersystem nur eine (gemeinsame) Steuereinheit und/oder Regeleinheit umfassen
bzw. damit gekoppelt sein, um die jeweiligen Temperiereinrichtungen mittels jeweils
separater Steuer- und/oder Regelkreise anzusteuern.
[0078] Der Begriff der Steuerung wird im Folgenden als Synonym für eine Steuerung und/oder
Regelung verwendet. Das bedeutet, auch wenn von einer Steuerung gesprochen wird, kann
die Steuerung zumindest einen Regelungsprozess umfassen. Bei einer Regelung wird im
Allgemeinen eine Regelgröße (als Istwert) fortlaufend erfasst und mit einer Führungsgröße
(als Sollwert) verglichen. Üblicherweise erfolgt die Regelung auf eine solche Art
und Weise, dass eine Angleichung der Regelgröße an die Führungsgröße erfolgt. Das
bedeutet, dass sich die Regelgröße (Istwert) im Wirkungsweg des Regelkreises fortlaufend
selbst beeinflusst.
[0079] Die Steuereinheit ist vorzugsweise dazu ausgebildet, die jeweiligen Temperiereinrichtungen
so zu steuern und/oder zu regeln, dass der Dosierstoff in der jeweils zugeordneten
Temperaturzone auf eine jeweils vorgegebene, vorzugsweise unterschiedliche, (Soll-
)Temperatur temperiert wird.
[0080] Vorzugsweise kann eine Temperiereinrichtung so gesteuert werden, dass eine reine
Abkühlung des Dosierstoffs erfolgt, d. h. es wird ausschließlich die Kühleinrichtung
angesteuert.
[0081] Alternativ kann mittels der Steuereinheit auch ausschließlich die Heizeinrichtung
einer Temperiereinrichtung angesteuert werden. Vorzugsweise kann zur Temperierung
des Dosierstoffs, also zum Einstellen und Aufrechterhalten einer (Soll-)Temperatur
des Dosierstoffs, die Heizleistung der Heizeinrichtung gesteuert werden, z. B. indem
eine Stärke des der Heizeinrichtung zugeführten elektrischen Stroms gesteuert wird.
[0082] Allerdings können die Kühleinrichtung und die Heizeinrichtung auch zumindest zeitweise
parallel betrieben werden, d. h. der Dosierstoff in derselben Temperaturzone kann
zur gleichen Zeit gekühlt und beheizt werden (Prinzip der "überlappenden" Regelung).
Vorzugsweise können die Kühl- und die Heizeinrichtung zwar weitestgehend unabhängig
voneinander angesteuert bzw. betrieben werden. Es ist allerdings bevorzugt, dass bei
der Steuerung einer jeweiligen Komponente (Kühl- bzw. Heizeinrichtung) der aktuelle
Zustand der jeweils anderen "gegensätzlichen" Komponente berücksichtigt wird (z. B.
ob eine Komponente aktuell "aktiv" bzw. "inaktiv" ist). Vorzugsweise erfolgt die Steuerung
der "überlappenden Regelung" so, dass der Verbrauch an Heizenergie bzw. Kühlmedium
möglichst gering ist, d. h. die Heizeinrichtung und die Kühleinrichtung arbeiten nicht
kontinuierlich mit Volllast gegeneinander an.
[0083] Vorteilhafterweise lässt sich mittels des Prinzips der "überlappenden Regelung" ein
"Überschießen" der Dosierstoff-Temperatur über eine vorgegebene (Soll-)Temperatur
hinaus weitestgehend vermeiden. Zusätzlich kann ein geringfügiges, kontrolliertes
"gegeneinander Arbeiten" von Heizeinrichtung und Kühleinrichtung zu einer erhöhten
"Steifigkeit" bzw. Konstanz der Dosierstofftemperatur gegenüber äußeren Störeinflüssen
beitragen.
[0084] Weiterhin vorteilhaft ist das Dosiersystem auf Grund der separat ansteuerbaren Heiz-
und Kühleinrichtungen, insbesondere im Bereich der Dosierstoff-Vorratshalterung, auch
zur Verarbeitung von heißklebenden Dosierstoffen geeignet. Vorteilhafterweise kann
ein Heißklebestoff im Bereich der Dosierstoff-Vorratshalterung zunächst nur so weit
verflüssigt werden, dass ein Strömen des Dosierstoffs im Dosiersystem möglich ist.
Erst in der Düse kann die Viskosität des Heißklebestoffs dann so weit reduziert werden
(durch Beheizen auf eine Verarbeitungstemperatur), dass ein Ausstoßen des Dosierstoffs
aus der Düse möglich ist. Dadurch kann der Energiebedarf für die Beheizung des Dosierstoffs
gegenüber einem dauerhaften Vorhalten des Dosierstoffs im Dosiersystem bei Verarbeitungstemperatur
reduziert werden.
[0085] Die (Soll-)Temperaturen des Dosierstoffs in den einzelnen Temperaturzonen können
vorzugsweise im Rahmen eines Temperaturmanagements des Dosierstoffs bestimmt werden.
Bevorzugt ist die Steuereinheit dazu ausgebildet, ein besonders ökonomisches Temperaturmanagement
des Dosierstoffs zu berechnen und/oder durchzuführen, d. h. die einzelnen Temperiereinrichtungen
entsprechend anzusteuern. Das Temperaturmanagement kann bevorzugt so erfolgen, dass
einerseits eine optimale Verarbeitung des Dosierstoffs (beim Ausstoßen) und anderseits
eine längst-mögliche Topfzeit des Dosierstoffs im Dosiersystem erreicht wird.
[0086] Im Rahmen des Temperaturmanagements kann die Steuereinheit dazu ausgebildet sein,
eine jeweilige Temperiereinrichtung zur Temperierung des Dosierstoffs in Abhängigkeit
zumindest eines Eingangsparameters zu steuern und/oder zu regeln. Die einzelnen Temperiereinrichtungen
können separat gesteuert werden, also in Abhängigkeit desselben oder jeweils unterschiedlicher
Eingangsparameter.
[0087] Bevorzugt kann die Steuereinheit auch dazu ausgebildet sein, eine (Soll-)Temperatur
zumindest einer Temperaturzone in Abhängigkeit eines Eingangsparameters zu steuern
bzw. zu bestimmen.
[0088] Ein Eingangsparameter kann in der Steuereinheit hinterlegt sein und/oder mittels
eines Sensors des Dosiersystems ermittelt werden, wie nachfolgend erläutert wird.
Bevorzugt kann die Steuerung, insbesondere die Regelung, einer jeweiligen Temperiereinrichtung
in Abhängigkeit von einem oder mehreren Eingangsparametern (als Istwert) so erfolgen,
dass der Dosierstoff in der jeweils zugeordneten Temperaturzone, vorzugsweise im Wesentlichen
in der gesamten Temperaturzone, möglichst schnell einen bestimmten (jeweiligen) Sollwert
erreicht und/oder der Sollwert im Betrieb möglichst konstant gehalten wird. Bevorzugt
wird ein Sollwert des Dosierstoffs in den jeweiligen Temperaturzonen in Folge der
Regelung auch bei einem hohen Dosierstoff-Durchsatz und/oder bei dynamischen Dosieranforderungen
konstant gehalten. Ein Sollwert kann z. B. eine (Soll-)Temperatur und/oder eine (Soll-)Viskosität
des Dosierstoffs sein.
[0089] Ein erster Eingangsparameter kann ein Volumenstrom des Dosierstoffs bzw. ein Dosierstoff-Durchsatz
je Zeiteinheit in einer Temperaturzone sein. Bevorzugt kann eine (Soll-) Temperatur
einer Temperaturzone in Abhängigkeit eines aktuellen und/oder zu erwartenden Volumenstroms
des Dosierstoffs in zumindest einer, vorzugsweise in derselben, Temperaturzone dynamisch
gesteuert (bestimmt) werden.
[0090] Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Temperatur des Dosierstoffs in zumindest
einer Temperaturzone ein Eingangsparameter für die Steuereinheit sein. Bevorzugt kann
einer jeweiligen Temperiereinrichtung zumindest jeweils ein Temperatursensor im Dosiersystem
zugeordnet sein, um einen Eingangsparameter zur Steuerung der Temperiereinrichtung
zu generieren.
[0091] Vorzugsweise umfasst das Dosiersystem eine Anzahl von Temperatursensoren, um die
Temperatur des Dosierstoffs in einem Bereich der Dosierstoff-Vorratshalterung, des
Zuführkanals und der Düse separat zu bestimmen. Die jeweiligen Sensoren können in
direktem Messkontakt mit dem Dosierstoff angeordnet sein. Alternativ können die Sensoren
ausgebildet sein, die Temperatur des Dosierstoffs über eine gewisse Distanz hin zu
ermitteln bzw. zu extrapolieren.
[0092] Ein dritter Eingangsparameter kann eine Viskosität des Dosierstoffs in zumindest
einer Temperaturzone sein. Vorzugsweise kann die (Soll-)Temperatur zumindest einer
Temperaturzone in Abhängigkeit einer Viskosität des Dosierstoffs dynamisch gesteuert
(bestimmt) werden.
[0093] Zur Regelung der Temperierung, z. B. um eine bestimmte (Soll-)Viskosität des Dosierstoffs
zu erreichen, kann der Eingangsparameter mittels eines geeigneten Sensors, z. B. einem
Viskosimeter, in den Temperaturzonen separat ermittelt werden. Alternativ kann die
(tatsächliche) Viskosität des Dosierstoffs auch berechnet werden, z. B. mittels einer
in der Steuereinheit hinterlegten Viskosität des Dosierstoffs (bei Standardbedingungen)
sowie den im Dosierstoff aktuell vorherrschenden Bedingungen.
[0094] Vorteilhafterweise lassen sich mittels des Dosiersystems, insbesondere mittels der
Steuereinheit, einerseits die einzelnen Temperiereinrichtungen so ansteuern, um eine
(Soll-) Temperatur des Dosierstoffs in einer jeweiligen Temperaturzone möglichst effizient
zu erreichen.
[0095] Andererseits können mittels der Steuerung aber auch die zu erreichenden (Soll-) Temperaturen
der jeweiligen Temperaturzonen, bzw. des Dosierstoffs darin, im Betrieb kontinuierlich
neu bestimmt werden und so an die aktuellen Gegebenheiten des Dosiervorgangs angepasst
werden. Somit lassen sich externe "Störfaktoren" (z. B. schwankende Umgebungstemperaturen)
und/oder interne Schwankungen im Betriebsablauf (z. B. ein stark variierender Dosierstoff-Durchsatz)
weitestgehend kompensieren, wobei ein nachteiliger Einfluss auf die Beschaffenheit
des Dosierstoffs vermieden wird. Dadurch kann eine besonders hohe Dosiergenauigkeit
erreicht werden und gleichzeitig einer Verkürzung der Topfzeit entgegen gewirkt werden.
[0096] Das zuvor erläuterte Temperaturmanagement des Dosierstoffs kann vorzugsweise auch
in einem Verfahren zum Betrieb des Dosiersystems berücksichtigt werden, wie nachfolgend
erläutert wird.
[0097] In einem bevorzugten Verfahren kann die Temperierung der der Düse zugeordneten Temperaturzone
mittels der zugeordneten Temperiereinrichtung so erfolgen, dass die Temperatur des
Dosierstoffs in der, vorzugsweise im Wesentlichen gesamten, Temperaturzone zumindest
einer spezifischen Verarbeitungstemperatur des Dosierstoffs entspricht. Vorzugsweise
kann die Temperierung so erfolgen, dass die Temperatur des Dosierstoffs höher ist
als eine Umgebungstemperatur des Dosiersystems.
[0098] Die Temperierung der der Dosierstoff-Vorratshalterung zugeordneten Temperaturzone
kann vorzugsweise so erfolgen, dass die Temperatur des Dosierstoffs in der, vorzugsweise
im Wesentlichen gesamten, Temperaturzone geringer ist als die Temperatur des Dosierstoffs
in der der Düse zugeordneten Temperaturzone bzw. in der Düse. Alternativ oder zusätzlich
kann die Temperierung auch so erfolgen, dass die Temperatur des Dosierstoffs in der
Dosierstoff-Vorratshalterung geringer ist die Umgebungstemperatur des Dosiersystems.
[0099] Die Temperierung der dem Zuführkanal des Dosiersystems zugeordneten Temperaturzone
erfolgt vorzugsweise so, dass die Temperatur des Dosierstoffs in dieser Temperaturzone,
insbesondere im Wesentlichen im gesamten Zuführkanal, höher ist als die Temperatur
des Dosierstoffs in der der Dosierstoff-Vorratshalterung zugeordneten Temperaturzone
bzw. in der Dosierstoff-Vorratshalterung. Alternativ oder zusätzlich kann die Temperierung
auch so erfolgen, dass die Temperatur des Dosierstoffs im Zuführkanal geringer ist
als die Temperatur des Dosierstoffs in der der Düse zugeordneten Temperaturzone. Um
den Dosierstoff in einer jeweiligen Temperaturzone auf eine jeweils bestimmte (Soll-)
Temperatur zu temperieren, können eine Kühleinrichtung und eine Heizeinrichtung einer
jeweiligen zugeordneten Temperiereinrichtung mittels jeweils separat ausgebildeter
Steuerkreise der Steuereinheit separat angesteuert werden.
[0100] Besonders bevorzugt können wie oben beschrieben die jeweiligen Temperiereinrichtungen,
also die der Dosierstoff-Vorratshalterung zugeordnete, ggf. die dem Zuführkanal zugeordnete
und die der Düse zugeordnete Temperiereinrichtung, mittels der Steuereinheit separat
so gesteuert werden, dass ein definierter Temperaturgradient des Dosierstoffs im Dosiersystem
ausgebildet wird. Bevorzugt kann der Temperaturgradient in Folge der Steuerung so
ausgebildet werden, dass die Temperatur des Dosierstoffs im Dosierstoff-Vorratsbehälter
geringer ist als die Temperatur des Dosierstoffs im Zuführkanal, wobei die Temperatur
im Zuführkanal geringer ist als die Temperatur des Dosierstoffs in der Düse.
[0101] Bevorzugt können die jeweiligen Temperiereinrichtungen im Verfahren so gesteuert
werden, dass der Dosierstoff nach und nach im Verlauf, vorzugsweise von einer stabilen
Lagertemperatur, auf eine Verarbeitungstemperatur erwärmt wird. Bevorzugt erfolgt
die Steuerung so, dass die Temperatur des Dosierstoffs nur möglichst kurz der Verarbeitungstemperatur
entspricht, d. h. der Dosierstoff wird im Verfahren so spät als möglich auf die endgültige
Verarbeitungstemperatur gebracht, vorzugsweise erst unmittelbar vor dem Ausstoßprozess.
[0102] Im Rahmen des Temperaturmanagements kann die (Soll-)Temperatur der jeweiligen Temperaturzone
des Dosiersystems, also die (Soll-)Temperatur des Dosierstoffs in der der Dosierstoff-Vorratshalterung
zugeordneten Temperaturzone und/oder in der dem Zuführkanal zugeordneten Temperaturzone
und/oder in der der Düse zugeordneten Temperaturzone, in Abhängigkeit eines tatsächlichen
und/oder zu erwartenden Dosierstoffdurchsatzes in einer jeweiligen Temperaturzone
mittels der Steuereinheit bestimmt werden. Insbesondere können die (Soll-)Temperaturen
auch dynamisch an Schwankungen des Dosierstoffdurchsatzes angepasst werden.
[0103] Abschließend sei, lediglich der Vollständigkeit, halber darauf hingewiesen, dass
die jeweiligen Temperiereinrichtungen auch so ausgebildet sein können, um die Temperaturzonen
im Wesentlichen gleichartig zu temperieren. Entsprechend kann die Steuereinheit die
Temperiereinrichtungen separat so ansteuern, dass der Dosierstoff in den jeweiligen
Temperaturzonen auf eine im Wesentlichen gleiche Temperatur temperiert wird.
[0104] Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand
von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen
Figuren gleiche Komponenten mit identischen Bezugsziffern versehen. Die Figuren sind
in der Regel nicht maßstäblich. Es zeigen:
Figur 1 eine im Schnitt dargestellte Ansicht eines Dosiersystems gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung,
Figur 2 Teile eines Dosiersystems gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung,
Figur 3 Teile eines Dosiersystems gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Figur 4 Teile eines Dosiersystems gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Figur 5 Teile eines Dosiersystems gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung,
Figur 6 eine schematische Darstellung eines Temperiersystems für ein Dosiersystem
gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
[0105] Anhand der Figur 1 wird nun ein konkretes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Dosiersystems 1 beschrieben. Das Dosiersystem 1 wird hier in der üblichen bestimmungsgemäßen
Lage bzw. Position dargestellt, z. B im Betrieb des Dosiersystems 1. Dabei befindet
sich eine Düse 40 im unteren Bereich des Dosiersystems 1, sodass die Tropfen des Mediums
in einer Ausstoßrichtung R durch die Düse 40 nach unten ausgestoßen werden. Soweit
im Folgenden die Begriffe unten und oben verwendet werden, beziehen sich diese Angaben
daher immer auf eine solche, meist übliche Position des Dosiersystems 1. Dies schließt
aber nicht aus, dass das Dosiersystem 1 in speziellen Anwendungen auch in einer anderen
Position eingesetzt werden kann und die Tropfen beispielsweise seitlich ausgestoßen
werden. Je nach Medium, Druck und genauer Konstruktion sowie Ansteuerung des gesamten
Ausstoßsystems ist dies grundsätzlich auch möglich.
[0106] Das Dosiersystem 1 umfasst als wesentliche Komponenten eine Aktoreinheit 10 sowie
eine Fluidikeinheit 30, welche gemeinsam eine Dosiervorrichtung 5 ausbilden, und eine
an die Fluidikeinheit 30 gekoppelte Dosierstoff-Vorratshalterung 70.
[0107] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel des Dosiersystems 1 sind die Aktoreinheit
10 und die Fluidikeinheit 30 fest miteinander verbunden, z. B. mittels einer Fixierschraube
23 und bilden so ein Gehäuse 11 mit zwei Gehäuseteilen 11a, 11b. Es sei jedoch darauf
hingewiesen, dass die jeweiligen Baugruppen 10, 30 auch nach der Art von miteinander
verkoppelbaren Steckkupplungsteilen zur Ausbildung einer Schnellkupplung realisiert
sein können. Dann könnten die Aktoreinheit 10 und die Fluidikeinheit 30 werkzeuglos
miteinander verkuppelt werden, um so das Dosiersystem 1 auszubilden. Die Aktoreinheit
10 und die Fluidikeinheit 30 bilden gemeinsam die Dosiervorrichtung 5 des Dosiersystems
1 aus.
[0108] Die Aktoreinheit 10 umfasst im Wesentlichen alle Komponenten, die für den Antrieb
bzw. die Bewegung eines Ausstoßelements 31, hier eines Stößel 31, in der Düse 40 sorgen,
also z. B. einen Piezoaktor 60 und einen Bewegungsmechanismus 14, um das Ausstoßelement
31 der Fluidikeinheit 30 betätigen zu können, eine Steuereinheit 50, um den Piezoaktor
60 ansteuern zu können und ähnliche Komponenten, wie nachfolgend noch erläutert wird.
[0109] Die Fluidikeinheit 30 umfasst neben der Düse 40 und einer Zuleitung 80 des Mediums
zur Düse 40 alle weiteren Teile, die direkt mit dem Medium in Kontakt stehen, sowie
außerdem die Elemente, die erforderlich sind, um die betreffenden, mit dem Medium
in Kontakt stehenden Teile zusammen zu montieren bzw. in ihrer Position an der Fluidikeinheit
30 zu halten.
[0110] In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel des Dosiersystems 1 umfasst die Aktoreinheit
10 einen Aktoreinheit-Gehäuseblock 11a als ersten Gehäuseteil 11a mit zwei innenliegenden
Kammern, nämlich zum einen eine Aktorkammer 12 mit einem darin befindlichen Piezoaktor
60 und zum anderen eine Aktionskammer 13, in welche das bewegliche Ausstoßelement
31, hier der Stößel 31, der Fluidikeinheit 30 hineinragt. Über einen Bewegungsmechanismus
14, welcher von der Aktorkammer 12 in die Aktionskammer 13 hineinragt, wird mittels
des Piezoaktors 60 der Stößel 31 so betätigt, dass von der Fluidikeinheit 30 das zu
dosierende Medium in der gewünschten Menge zum gewünschten Zeitpunkt ausgestoßen wird.
Der Stößel 31 verschließt hier eine Düsenöffnung 41 und dient somit auch als Verschlusselement
31. Da aber der größte Teil des Mediums erst aus der Düsenöffnung 41 ausgestoßen wird,
wenn der Stößel 31 sich in der Schließrichtung bewegt, wird er hier als Ausstoßelement
31 bezeichnet.
[0111] Zur Ansteuerung des Piezoaktors 60 ist dieser elektrisch bzw. signaltechnisch mit
einer Steuereinheit 50 des Dosiersystems 1 verbunden. Die Verbindung zu dieser Steuereinheit
50 erfolgt über Steuerkabel 51, welche mit geeigneten Piezoaktor-Steueranschlüssen
62, z. B. geeigneten Steckern, verbunden sind. Die beiden Steueranschlüsse 62 sind
mit jeweils einem Kontaktstift 61 bzw. mit einem jeweiligen Anschlusspol des Piezoaktors
60 gekoppelt, um den Piezoaktor 60 mittels der Steuereinheit 50 anzusteuern. Anders
als in Figur 1 dargestellt, können die Steueranschlüsse 62 abgedichtet so durch das
Gehäuse 11 geführt werden, dass im Bereich der jeweiligen durchgeführten Steueranschlüsse
62 im Wesentlichen keine Luft von außen in die Aktorkammer 12 eindringen kann, z.
B. um den Aktor 60 effektiv kühlen zu können. Dazu umfasst die Aktorkammer 12 im oberen
Bereich eine Zuführöffnung 21 für ein Kühlmedium, um den Piezoaktor 60 mit einem Kühlmedium
zu beaufschlagen. Der Piezoaktor 60, insbesondere die Piezoaktor-Steueranschlüsse
62, können z. B. mit einer geeigneten Speichereinheit (z. B. einem EEPROM oder dergleichen)
versehen sein, in der Informationen wie eine Artikelbezeichnung etc. oder Regelparameter
für den Piezoaktor 60 hinterlegt sind, die dann von der Steuereinheit 50 ausgelesen
werden können, um den Piezoaktor 60 zu identifizieren und in der passenden Weise anzusteuern.
Die Steuerkabel 51 können mehrere Steuerleitungen und Datenleitungen umfassen. Da
die grundsätzliche Ansteuerung von Piezoaktoren aber bekannt ist, wird hierauf nicht
weiter eingegangen.
[0112] Der Piezoaktor 60 kann sich in Längsrichtung der Aktorkammer 12 entsprechend einer
Beschaltung mittels der Steuereinrichtung 50 ausdehnen (expandieren) und wieder zusammenziehen.
Der Piezoaktor 60 kann von oben in die Aktorkammer 12 eingelegt werden. Als oberes
Widerlager kann anschließend eine durch eine Schraubbewegung höhenverstellbare Kugelkalotte
dienen (hier nicht gezeigt), wobei eine genaue Justage des Piezoaktors 60 zu einem
Bewegungsmechanismus 14, hier einem Hebel 16, ermöglicht wird. Entsprechend ist der
Piezoaktor 60 nach unten über ein unten spitzwinkelig zulaufendes Druckstück 20 auf
dem Hebel 16 gelagert, welcher wiederum auf einem Hebellager 18 am unteren Ende der
Aktorkammer 12 aufliegt. Über dieses Hebellager 18 ist der Hebel 16 um eine Kippachse
K verkippbar, so dass ein Hebelarm des Hebels 16 durch einen Durchbruch 15 in die
Aktionskammer 13 hineinragt. Der Durchbruch 15 verbindet die Aktionskammer 13 mit
der Aktorkammer 12, so dass das Kühlmedium aus der Aktorkammer 12 in die Aktionskammer
13 strömen und im Bereich einer Abführöffnung 22 das Gehäuse 11 verlassen kann. In
der Aktionskammer 13 weist der Hebelarm eine in Richtung zum Stößel 31 der mit der
Aktoreinheit 10 gekoppelten Fluidikeinheit 30 weisende Kontaktfläche 17 auf, welche
auf eine Kontaktfläche 34 eines Stößelkopfs 33 drückt.
[0113] Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel vorgesehen
ist, dass die Kontaktfläche 17 des Hebels 16 permanent in Kontakt mit der Kontaktfläche
34 des Stößelkopfs 33 ist, indem eine Stößelfeder 35 den Stößelkopf 33 von unten gegen
den Hebel 16 drückt. Der Hebel 16 liegt dem Stößel 31 zwar auf. Allerdings besteht
keine feste Verbindung zwischen den beiden Komponenten 16, 31. Grundsätzlich wäre
es aber auch möglich, dass in einer Ausgangs- bzw. Ruhelage der Stößelfeder 35 ein
Abstand zwischen Stößel 31 und Hebel 16 vorhanden ist, sodass der Hebel 16 zunächst
bei einem Herunterschwenken frei einen bestimmten Wegabschnitt durchfährt und dabei
Geschwindigkeit aufnimmt und dann mit einem hohem Impuls auf den Stößel 31 bzw. dessen
Kontaktfläche 34 aufschlägt, um den Ausstoßimpuls zu erhöhen, den der Stößel 31 wiederum
auf das Medium ausführt. Um eine nahezu konstante Vorspannung des Antriebssystems
(Hebel-Piezoaktor-Bewegungssystem) zu ermöglichen, wird der Hebel 16, an dem Ende,
an dem er mit dem Stößel 31 in Kontakt kommt, durch eine Aktorfeder 19, nach oben
gedrückt.
[0114] Die Fluidikeinheit 30 umfasst einen zweiten Gehäuseteil 11b und ist hier zur Bildung
des Gehäuses 11 wie erwähnt mittels einer Fixierschraube 23 mit der Aktoreinheit 10
bzw. deren Gehäuseteil 11a verbunden. Der Stößel 31 ist mittels der Stößelfeder 35
einem Stößellager 37 aufgelagert, an welches sich nach unten eine Stößeldichtung 36
anschließt. Die Stößelfeder 35 drückt den Stößelkopf 33 vom Stößellager 37 in axialer
Richtung nach oben weg. Somit wird auch eine Stößelspitze 32 von einem Dichtsitz 43
der Düse 40 wegdrückt. D. h. ohne äußeren Druck von oben auf die Kontaktfläche 34
des Stößelkopfs 31 befindet sich in der Ruhelage der Stößelfeder 35 die Stößelspitze
32 in einem Abstand vom Dichtsitz 43 der Düse 40. Somit ist im Ruhezustand (nicht
expandierten Zustand) des Piezoaktors 60 auch eine Düsenöffnung 41 frei bzw. unverschlossen.
[0115] Die Zuführung des Dosierstoffs zur Düse 40 erfolgt über eine Düsenkammer 42 zu der
ein Zuführkanal 80 führt. Der Zuführkanal 80 ist andererseits mit einer Dosierstoff-Vorratshalterung
70 verbunden, welche hier mittels einer Dosierstoff-Kartusche 70 realisiert ist. Die
Dosierstoff-Kartusche 70 bildet gemeinsam mit der Dosiervorrichtung 5 das Dosiersystem
1 aus.
[0116] Die Dosierstoff-Kartusche 70 ist mittels einer Koppelstelle 77 an einer damit zusammenwirkenden
Koppelstelle 44 des Gehäuses 11 direkt am Gehäuse 11 befestigt, hier am zweiten Gehäuseteil
11b. Die Schnittstellen 44, 77 ermöglichen eine zeitsparende, vorzugsweise werkzeuglose,
reversible Befestigung der Dosierstoff-Vorratshalterung 70 an dem Gehäuse 11. Da der
grundsätzliche Aufbau von Dosiersystemen bekannt ist, werden der besseren Übersichtlichkeit
wegen hier überwiegend solche Komponenten gezeigt, die zumindest mittelbar die Erfindung
betreffen.
[0117] Das Dosiersystem umfasst weiterhin drei Temperiereinrichtungen 2, 2', 2", welche
jeweils unterschiedlichen Temperaturzonen des Dosierstoffs zugeordnet sind. Eine erste
Temperiereinrichtung 2 ist der Dosierstoff-Kartusche 70 zugeordnet. Die Temperiereinrichtung
2 umfasst eine Kühleinrichtung 3, welche nachfolgend näher erläutert wird, sowie eine
Heizeinrichtung (nicht gezeigt).
[0118] Die Dosierstoff-Kartusche 70 (hier nur schematisch gezeigt) ist im bestimmungsgemäßen
Zustand, also an die Fluidikeinheit 30 gekoppelt, vollumfänglich innerhalb einer Kartuschen-Aufnahmeeinheit
72 der Kühleinrichtung 3 angeordnet. Die Kartuschen-Aufnahmeeinheit 72 ist mittels
eines Deckels im Wesentlichen luftdicht verschlossen, und umfasst eine Zuführöffnung
75 für ein vorgekühltes Kühlmedium, z. B. eine Koppelstelle für eine externe Kühlmedium-Zuleitung.
Mittels der Zuführöffnung 75 kann einem Kühlkanal 73 ein vorgekühltes Kühlmedium zugeführt
werden. Der Kühlkanal 73 ist hier in einer Wandung 74 der Kartuschen-Aufnahmeeinheit
72 angeordnet und so ausgebildet, dass er die Kartusche 70 im Wesentlichen helixförmig
umschließt. Der Kühlkanal 73 endet in einer Abführöffnung 76 mittels der das Kühlmedium
den Kühlkanal 73 in einer Strömungsrichtung RM wieder verlassen kann. Bei dieser Ausgestaltung
der Kühleinrichtung 3 wird also mittels des Kühlmediums zunächst die Kartuschen-Aufnahmeeinheit
72 und dann indirekt auch der Dosierstoff in der Kartusche 70 gekühlt.
[0119] Anders als hier gezeigt könnte die erste Temperiereinrichtung alternativ oder zusätzlich
auch zumindest einen im Wesentlichen geradlinig, z. B. entlang einer Längserstreckung
der Kartusche (hier also vertikal), in der Wandung der Kartuschen-Aufnahmeeinheit
verlaufenden Kühlkanal umfassen. Sofern die Kühleinrichtung eine Mehrzahl von separaten
Kühlkanälen umfasst, kann jeder Kühlkanal eine separate Zuführöffnung bzw. Abführöffnung
für Kühlmedium umfassen. Alternativ kann einer Mehrzahl von separaten Kühlkanälen
nur eine gemeinsame ("zentrale") Zuführöffnung bzw. Abführöffnung zugeordnet sein.
[0120] In einer anderen Ausgestaltung der Kühleinrichtung (nicht gezeigt) könnte der Kühlkanal
zwischen einer die Kartusche ausbildenden Kartuschen-Wandung 71 und einer Innenwandung
der Kartuschen-Aufnahmeeinheit, also in einem Innenraum der Kartuschen-Aufnahmeeinheit,
ausgebildet sein und so die Kartusche von außen ringförmig umgeben.
[0121] Mittels der ersten Temperiereinrichtung 2 kann der Dosierstoff im Wesentlichen in
der gesamten Dosierstoff-Kartusche 70 bis zum Eintritt in den Zuführkanal 80 auf eine
(erste) bestimmte (Soll-)Temperatur temperiert werden.
[0122] Das Dosiersystem 1 umfasst eine zweite Temperiereinrichtung 2', welche dem Zuführkanal
80 zugeordnet ist. Der Zuführkanal 80 kann z. B. einen im Wesentlichen kreisförmigen
Querschnitt aufweisen. Auch die zweite Temperiereinrichtung 2' umfasst eine (separat
ansteuerbare) Kühleinrichtung 3' und eine Heizeinrichtung (nicht gezeigt). Die Kühleinrichtung
3' umfasst einen "Kühlkörper" 82, hier einen Kühlkanal 82, welcher in einer Wandung
81 des Zuführkanals 80 angeordnet ist. Der Kühlkanal 82 windet sich helixförmig um
den gesamten Zuführkanal 80. Das bedeutet, dass sowohl der hier vertikale (sich an
die Kartusche 70 anschließende) Teilabschnitt als auch der sich daran anschließende
horizontale Teilabschnitt des Zuführkanals 80, insbesondere der Dosierstoff in dem
jeweiligen Teilabschnitt, in Wirkkontakt mit der Kühleinrichtung 3' steht.
[0123] Um dem Kühlkanal 82 ein vorgekühltes Kühlmediums zuzuführen, umfasst der "Kühlkörper"
82 eine separat (gegenüber der Zuführöffnung 75 der Kartuschen-Aufnahmeeinrichtung
72) ausgebildete Zuführöffnung 83 für vorgekühltes Kühlmedium, welche hier mittels
eines kurzen (horizontalen) Verbindungs-Kanals mit dem eigentlichen Kühlkanal 82 verbunden
ist. Der Kühlkanal 82 erstreckt sich bis zu einer Abführöffnung 84 zum Abführen des
Kühlmediums aus dem Kühlkanal 82.
[0124] Anders als hier gezeigt, könnte die zweite Temperiereinrichtung auch eine Mehrzahl
von separat ausgebildeten Kühlkanälen umfassen. Die einzelnen Kühlkanäle könnten jeweils
separate Zuführöffnungen bzw. Abführöffnungen umfassen oder mittels nur einer gemeinsamen
("zentralen") Zuführ- bzw. Abführöffnung gekoppelt sein. Beispielsweise könnten die
Kühlkanäle auch vom Zuführkanal beabstandet in der Fluidikeinheit angeordnet sein,
d. h. die jeweiligen Kühlkanäle verlaufen dann nicht direkt in einer Wandung des Zuführkanals.
[0125] Alternativ könnte ein einzelner Kühlkanal auch so ausgebildet sein, dass er den Zuführkanal
von außen ringförmig umschließt (bei einer Betrachtung eines Querschnitts des Zuführkanals)
und sich entlang dessen Verlauf erstreckt.
[0126] Die zweite Temperiereinrichtung 2' umfasst wie gesagt eine Heizeinrichtung (nicht
gezeigt), welche in einem Rahmenteil 45 des Gehäuses 11 angeordnet ist und mittels
Heizungsanschlusskabeln 87 ansteuerbar ist. Mittels der zweiten Temperiereinrichtung
2' kann der Dosierstoff im Wesentlichen im gesamten Zuführkanal 80 auf eine (zweite)
(Soll-)Temperatur temperiert werden.
[0127] Eine dritte Temperiereinrichtung 2" des Dosiersystems 1 ist der Düse 40 zugeordnet,
um den Dosierstoff in einer Düsenkammer 42 im Inneren der Düse 40, welche Düsenkammer
42 sich direkt an den Zuführkanal 80 anschließt, auf eine (dritte) (Soll-)Temperatur
zu temperieren. Diese dritte Temperiereinrichtung 2" umfasst eine Heizeinrichtung
4", welche hier mittels Heizelementen 85 realisiert ist. Die Heizelemente 85 können
z. B. als ein ringförmiges Heizelement 85 ausgebildet sein, um die Düsenkammer 42
nach außen hin bzw. gegenüber dem Gehäuse 11 zu begrenzen. Die Heizelemente 85 könnten
aber auch im Gehäuse 11 selbst angeordnet sein. Die dritte Temperiereinrichtung 2"
kann weiterhin eine Kühleinrichtung 3" (hier nicht gezeigt) umfassen.
[0128] In der hier gezeigten Ausführungsform sind die jeweiligen Temperiereinrichtung 2,
2', 2" ausgebildet und so im Dosiersystem 1 angeordnet, um den Dosierstoff von der
Bereitstellung an, z. B. vom Zeitpunkt der Kopplung der Dosierstoff-Kartusche 70 an
das Gehäuse 11, bis zum Ausstoßen aus der Düse 40 kontinuierlich auf eine jeweils
bestimmte (Soll- )Temperatur zu temperieren. Das bedeutet, dass die den jeweiligen
Temperiereinrichtungen 2, 2', 2" zugeordneten Temperaturzonen unmittelbar aneinander
angrenzen. Dies wird besonders in Figur 2 deutlich.
[0129] Figur 2 zeigt Teile eines Dosiersystems gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung.
Das Dosiersystem 1 umfasst hier drei Temperaturzonen 6, 6', 6". Eine erste Temperaturzone
6 ist der Dosierstoff-Vorratshalterung 70 zugeordnet, wobei die Temperaturzone 6 die
Dosierstoff-Vorratshalterung 70 vollständig umfasst. Die Dosierstoff-Vorratshalterung
70 kann anders als hier gezeigt auch größer ausgebildet sein. Mittels der zugeordneten
Temperiereinrichtung 2 bzw. der Kühleinrichtung 3 kann also im Wesentlichen der gesamte
Dosierstoff in der Dosierstoff-Vorratshalterung 70 temperiert werden. Die Kühleinrichtung
3 entspricht im Wesentlichen der in Figur 1 gezeigten und umfasst einen in der Wandung
der Kartuschen-Aufnahmeeinheit 72 angeordneten und die Kartusche 70 helixförmig umgebenden
Kühlkanal 73. Allerdings ist eine Zuführvorrichtung für Kühlmedium hier im Bereich
eines Deckels der Kartuschen-Aufnahmeeinheit 72 angeordnet und mittels eines kurzen
(vertikalen) Verbindungs-Kanals mit dem eigentlichen Kühlkanal 73 verbunden.
[0130] Die der Dosierstoff-Vorratshalterung 70 zugeordnete erste Temperaturzone 6 grenzt
im Bereich einer Temperaturzonen-Grenze 8 direkt an eine zweite, dem Zuführkanal 80
zugeordnete Temperaturzone 6' an. Die der zweiten Temperaturzone 6' zugeordnete Temperiereinrichtung
2' ist dazu ausgebildet, im Wesentlichen den gesamten Dosierstoff im Zuführkanal 80
zu temperieren. Der Zuführkanal 80 wird von dem Dosierstoff in einer Richtung RD durchströmt.
[0131] Die zweite Temperiereinrichtung 2' umfasst eine Kühleinrichtung 3', welche dem Aufbau
nach der zweiten (dem Zuführkanal zugeordneten) Kühleinrichtung 3' aus Figur 1 entspricht
und daher hier nicht näher erläutert wird. Allerdings ist hier im Unterschied zu Figur
1 eine Koppelstelle 83 mit einer externen Kühlmedium-Zuleitung 97' gekoppelt, um dem
Kühlkanal 82 ein vorgekühltes Kühlmedium mit einer Strömungsrichtung RM zuzuführen.
[0132] Die der zweiten Temperaturzone 6' zugeordnete Temperiereinrichtung 2' umfasst weiterhin
eine Heizeinrichtung 4' mit einer Heizpatrone 85, welche hier oberhalb des Zuführkanals
80 angeordnet ist.
[0133] Die zweite Temperaturzone 6' grenzt im Bereich einer weiteren Temperaturzonen-Grenze
8' unmittelbar an eine der Düse 40 zugeordnete dritte Temperaturzone 6" an. Sobald
der in Richtung RD strömende Dosierstoff diese Temperaturzonen-Grenze 8' passiert,
also in die Düsenkammer 42 eintritt, wird der Dosierstoff mittels der der Düse zugeordneten
dritten Temperiereinrichtung 2" temperiert, z. B. auf eine Dosierstoff-spezifische
Verarbeitungstemperatur erwärmt. Gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung ist also
eine kontinuierliche, "lückenlose" Temperierung des Dosierstoffs im Dosiersystem möglich.
[0134] Figur 3 zeigt einen Teilabschnitt einer Fluidikeinheit gemäß einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung. Einem Zuführkanal 80 ist hier eine Temperiereinrichtung 2' mit einer
Kühleinrichtung 3' und einer Heizeinrichtung 4' zugeordnet.
[0135] Anders als in den Figuren 1 und 2 umfasst die Kühleinrichtung 3' hier zwei separat
ausgebildete Kühlkanäle 82', 82", welche sich an zwei gegenüberliegenden Seiten des
Zuführkanals 80 erstrecken. Bei der Draufsicht in Figur 3 verläuft ein erster Kühlkanal
82' in der Wandung 81 links bzw. unterhalb des Zuführkanals 80 und ein zweiter Kühlkanal
82" in der Wandung 81 rechts bzw. oberhalb des Zuführkanals 80. Die Kühlkanäle können
ihren Ursprung in einer gemeinsamen Zuführöffnung nehmen. Anders als in Figur 1 umschließen
die Kühlkanäle 82', 82" den Zuführkanal 80 hier also nicht helixförmig, sondern verlaufen
im Wesentlichen geradlinig (abgesehen von einem Knick) entlang des Zuführkanals 80.
[0136] Der Bereich der Wandung 81 des Zuführkanals 80 (zwischen den beiden Kühlkanälen 82',
82"), der nicht direkt in Wirkkontakt mit der Kühleinrichtung 3' steht, ist zumindest
abschnittsweise von einer Heizeinrichtung 4' umfasst. Die Heizeinrichtung 4', hier
eine Anzahl von Heizdrähten 86', ist der Wandung 81 von außen direkt aufgelagert,
und kann dem Dosierstoff im Zuführkanal 80 daher gezielt Wärme zuführen.
[0137] Der Zuführkanal 80 umfasst weiterhin vier Temperatursensoren 88', welche in unterschiedlichen
Bereichen an einer Innenseite der Wandung 81 angeordnet sind. Die Temperatursensoren
88' können einer Steuereinheit des Dosiersystems (siehe Figur 6) eine Temperatur des
Dosierstoffs in unterschiedlichen Bereichen des Dosiersystems als Eingangsparameter
zur Steuerung der Temperierung zuführen.
[0138] In Figur 3 wird besonders deutlich, dass die Temperiereinrichtung 2' (wie auch die
übrigen Temperiereinrichtung des Dosiersystems) dazu ausgebildet ist, um den Dosierstoff
in einer zugeordneten Temperaturzone im Rahmen der Steuerung der Temperierung zur
gleichen Zeit zu kühlen und auch zu beheizen ("überlappende Regelung").
[0139] In Figur 4 ist eine Fluidikeinheit gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
gezeigt. Im Unterschied zu Figur 3 umfasst die dem Zuführkanal 80 zugeordnete Temperiereinrichtung
2' hier eine Kühleinrichtung 3' mit nur einem Kühlkanal 82', der (bei einer Draufsicht)
links bzw. unterhalb des Zuführkanals 80 verläuft.
[0140] Die Heizeinrichtung 4' der Temperiereinrichtung 2' umfasst eine Anzahl von separat
ansteuerbaren Heizpatronen 85, welche mittels separater Heizungsanschlusskabeln 87
mit der Steuereinheit gekoppelt sind. Die Heizpatronen 85 sind einerseits in direkter
Nähe zum Zuführkanal 80 angeordnet und können z. B. unmittelbar an die Wandung 81
angrenzen (hier im Bereich oberhalb des Zuführkanals 80). Andererseits können die
Heizpatronen 85 auch vom Zuführkanal 80 beabstandet im Rahmenteil 45 angeordnet sein,
wobei zwischen den Heizpatronen 85 und dem Zuführkanal 80 der Kühlkanal 82' verlaufen
kann.
[0141] Figur 5 zeigt eine Fluidikeinheit gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.
Anders als in den Figuren 1 bis 4 umfasst die Kühleinrichtung 3' hier kein strömendes
vorgekühltes Kühlfluid, sondern stattdessen eine stationäre, in die Fluidikeinheit
30 integrierte Kältequelle, hier ein Peltier-Element 99. Das Peltier-Element 99 ist
hier direkt in einer Wandung 81 des Zuführkanals 80 angeordnet. Zur Steuerung der
Kühlleistung ist das Peltier-Element 99 mittels Anschlusskabeln 89 durch die Steuereinheit
ansteuerbar.
[0142] Das Peltier-Element 99 kann einerseits dazu genutzt werden, um den Dosierstoff im
Zuführkanal 80 aktiv zu kühlen. Anderseits kann dasselbe Peltier-Element 99 aber auch
zur Beheizung des Dosierstoffs im Zuführkanal 80 eingesetzt werden. Ein elektrischer
Strom in dem Peltier-Element 99 bewirkt, dass ein Bereich bzw. eine Seite des Peltier-Elements
99 (aktiv) abgekühlt wird, während eine gegenüberliegende Seite des Peltier-Elements
99 erwärmt wird. Das Peltier-Element 99 bildet also Kaltseite und eine Warmseite aus.
[0143] Je nach Bedarf kann eine Richtung eines das Peltier-Element 99 durchströmenden elektrischen
Stroms so gewählt werden, dass eine Seite des Peltier-Elements 99, z. B. eine dem
Zuführkanal 80 zugewandte Seite, entweder abgekühlt oder erwärmt wird. Somit kann
der Dosierstoff im Zuführkanal 80 je nach Wunsch mittels nur eines Peltier-Elements
99 entweder gekühlt oder eben beheizt werden. Das Peltier-Element 99 kann also entweder
als Kältequelle oder als Heizeinrichtung betrieben werden. Entsprechend könnte auf
Grund der unterschiedlichen Betriebsarten des Peltier-Elements 99 prinzipiell auf
eine separate Heizeinrichtung verzichtet werden.
[0144] Für eine besonders effektive Kühlung des Dosierstoffs mittels des Peltier-Elements
99 kann das Peltier-Element 99 vorzugsweise so in der Fluidikeinheit 30 angeordnet
sein, dass die im Betrieb des Peltier-Elements 99 entstehende Wärme möglichst effektiv
vom Peltier-Element 99 abgeführt werden kann. Dazu kann die "Wärme generierende" Seite
des Peltier-Elements 99 (hier die vom Zuführkanal 80 wegweisende Seite) von außerhalb
des Dosiersystems z. B. mit komprimierter Raumluft beströmt werden.
[0145] Die Temperiereinrichtung 2' umfasst hier trotz der unterschiedlichen Betriebsarten
des Peltier-Elements 99 eine separate Heizpatrone 85, welche (bei einer Draufsicht
auf den Zuführkanal 80) auf einer dem Peltier-Element 99 gegenüberliegenden Seite
des Zuführkanals 80 angeordnet ist. Die beiden "Temperierungs-Komponenten" 85, 99
sind hier "versetzt" angeordnet, bezogen auf die Strömungsrichtung RD des Dosierstoffs
im Zuführkanal 80. Der in Figur 5 gezeigte Fall könnte einen Zuführkanal 80 im Bereich
kurz vor der Einmündung des Zuführkanals 80 in die Düse zeigen. Mittels des Peltier-Elements
99 ist es z. B. einerseits möglich, den Dosierstoff bis in einen definierten Bereich
des Zuführkanals 80 zu kühlen, z. B. bis zum Erreichen des rechten Endes des Peltier-Elements
99.
[0146] Da der Dosierstoff in der Düse (nicht gezeigt) typischerweise auf eine Verarbeitungstemperatur
erwärmt wird kann es vorteilhaft sein, die Kühlung des Dosierstoffs schon in einem
Bereich des Zuführkanals 80 kurz vor der Düse zu beenden und stattdessen mit einer
"Vortemperierung" des Dosierstoffs zu beginnen, z. B. mittels der Heizpatrone 85.
Entsprechend kann die Temperiereinrichtung 2' wie hier gezeigt so ausgebildet sein,
dass in einem ersten Teilbereich der Temperaturzone ausschließlich eine Kühlung des
Dosierstoffs erfolgt, wobei in einem zweiten, hier "stromabwärts" gelegenen, Teilbereich
der Temperaturzone eine reine Beheizung des Dosierstoffs erfolgt.
[0147] Figur 6 zeigt schematisch den Aufbau eines Temperiersystems 7 gemäß einer Ausführungsform
des Dosiersystems.
[0148] Eine Steuereinheit 50 steuert eine Kältequelle 95, z. B. eine Kompressionskältemaschine
95, in Abhängigkeit zumindest eines Eingangsparameters des Dosiersystems 1 so an,
dass ein Kühlmedium auf eine bestimmte (erste) Temperatur abgekühlt wird. Das Kühlmedium,
z. B. komprimierte Raumluft, wird der Kältemaschine 95 mittels einer Druckluftzuführung
90 zugeführt. Das aus der Kompressionskältemaschine 95 austretende Kühlmedium ist
bereits auf eine Temperatur unterhalb der Umgebungstemperatur des Dosiersystems 1
abgekühlt worden und gelangt mittels geeigneter isolierter Leitungen zu zwei (parallel)
nachgeschalteten Wirbelrohren 93, 93'.
[0149] Die beiden Wirbelrohre 93, 93' sind dazu ausgebildet, das vortemperierte Kühlmedium
gezielt auf eine endgültige (Soll-)Temperatur abzukühlen. Die beiden Wirbelrohre 93,
93' können mittels der Steuereinheit 50 separat angesteuert werden, um das Kühlmedium
auf unterschiedliche (Soll-)Temperaturen abzukühlen.
[0150] Zur Regulierung der Kühlleistung umfasst jedes der beiden Wirbelrohre 93, 93' ein
steuerbares Regel-Ventil 94, 94' im Bereich eines Heißluftausgangs HAW des jeweiligen
Wirbelrohrs 93, 93'. Mittels des Ventils 94, 94' können sowohl die Temperatur als
auch der (Volumen-)Strom des abgekühlten Kühlmediums ("Kaltluftanteil") reguliert
werden. Grundsätzlich führt ein Öffnen des Ventils 94, 94' zu einer Reduzierung des
Stroms wie auch der Temperatur der aus dem jeweiligen Wirbelrohr 93, 93' austretenden
abgekühlten Luft. Das abgekühlte Kühlmedium verlässt das jeweilige Wirbelrohr 93,
93' an einem Kaltluftausgang des Wirbelrohrs 93, 93' in einer Richtung RM. Ein "Heißluftanteil"
des jeweiligen Wirbelrohrs 93, 93' wird mittels des jeweiligen Heißluftausgangs HAW
vom Wirbelrohr 93, 93' weggeführt. Zur Regulierung des jeweiligen Volumenstroms des
in das Wirbelrohr 93, 93' eintretenden Kühlmediums kann dem jeweiligen Wirbelrohr
93, 93' ein separates Proportionalventil 92, 92' vorgeschaltet sein, welches mittels
der Steuereinheit 50 ansteuerbar ist.
[0151] Bei der hier gezeigten Ausführungsform des Temperiersystems 7 wird das vorgekühlte
Kühlmedium eines ersten (hier linken) Wirbelrohrs 93 zur Temperierung einer der Dosierstoff-Kartusche
70 zugeordneten Temperaturzone genutzt. Das Kühlmedium gelangt mittels einer Kühlmedium-Zuleitung
97, welche einerseits mit dem Wirbelrohr 93 und andererseits mit einer Koppelstelle
einer Kartuschen-Aufnahmeeinheit 72 gekoppelt ist, in einen Kühlkanal 73 zur Kühlung
des Dosierstoffs in der Kartusche 70. Das Kühlmedium verlässt den Kühlkanal 73 mittels
einer Kühlmedium-Ableitung 98 in einem Bereich eines Heißluftausgangs HAD des Dosiersystems.
Zwischen dem Wirbelrohr 93 und dem Kühlkanal 73 ist hier optional ein steuerbarer
Druckminderer 96 vorgesehen.
[0152] Das aus dem zweiten (hier rechten) Wirbelrohr 93' austretende Kühlmedium ist zur
Temperierung einer dem Zuführkanal (nicht gezeigt) der Fluidikeinheit 30 zugeordneten
Temperaturzone vorgesehen. Das Kühlmedium gelangt mittels einer separaten Kühlmedium-Zuleitung
97' in einen Kühlkanal 82 zur Kühlung des Dosierstoffs im Zuführkanal. Auch hier ist
zwischen Wirbelrohr 93' und dem Kühlkanal 82 ein optionaler Druckminderer 96' vorgesehen.
Auf Grund des separat zu betreibenden (zweiten) Wirbelrohrs 93' kann der Dosierstoff
im Zuführkanal auf eine andere, vorzugsweise höhere, (Soll-)Temperatur temperiert
werden als der Dosierstoff in der Kartusche 70. Das Kühlmedium verlässt den Kühlkanal
82 mittels einer separaten Kühlmedium-Ableitung 98'.
[0153] In Figur 6 wirkt die Kältekompressionsanlage 95 mit zwei Kühleinrichtungen 3, 3'
des Dosiersystems 1 zusammen. In dem hier dargestellten Fall sind die jeweiligen Kühleinrichtungen
3, 3' zur Kühlung des Dosierstoffs in der Kartusche 70 bzw. im Zuführkanal mittels
separater Teil-Kühlkreisläufe 3, 3' realisiert, welche jeweils separat an die Kältekompressionsanlage
95 gekoppelt sind. Das bedeutet, die der Dosierstoff-Vorratshalterung 70 zugeordnete
Kühleinrichtung 3 und die dem Zuführkanal zugeordnete Kühleinrichtung 3' nutzen gemeinsam
die von der Kältekompressionsanlage 95 bereitgestellte Kälte.
[0154] Die der Dosierstoff-Vorratshalterung 70 zugeordnete Kühleinrichtung 3 umfasst neben
dem Kühlkanal 73, einer Koppelstelle für eine Kühlmedium-Zuleitung 97 und einer solchen
Zuführung 97 auch ein separates Wirbelrohr 93. Weiterhin ist der Teil-Kühlkreislauf
3 wie gesagt an die Kältekompressionsanlage 95 gekoppelt, um die bereitgestellte Kälte
zu nutzen. In entsprechender Weise umfasst auch die dem Zuführkanal zugeordnete Kühleinrichtung
3' einen Kühlkanal 82, eine Koppelstelle mit einer Kühlmedium-Zuleitung 97' und ein
eigenes Wirbelrohr 93' und ist ebenfalls (separat) an die Kältekompressionsanlage
95 gekoppelt.
[0155] Um die beiden Teil-Kühlkreisläufe 3, 3' separat betreiben zu können, also um die
Kühlung der jeweils zugeordneten Temperaturzone individuell bestimmen zu können, kann
ein Volumenstrom des Kühlmediums in einem jeweiligen Teil-Kühlkreislauf 3, 3' mittels
des zugeordneten Proportionalventils 92, 92' und/oder die Temperatur des Kühlmediums
in einem jeweiligen Teil-Kühlkreislauf 3, 3' mittels des Regel-Ventils 94, 94' des
jeweiligen Wirbelrohrs 93, 93' durch die Steuereinheit 50 gesteuert werden. In dem
hier gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst jede der beiden Kühleinrichtungen 3, 3'
zwei unterschiedliche Kältequellen 55, 93 bzw. 55, 93'. Es handelt es sich also um
eine mehrteilige Kältequelle.
[0156] Um eine möglichst stabile, insbesondere wenig störanfällige, Temperierung einer jeweiligen
Temperaturzone zu erreichen, umfassen die der Dosierstoff-Vorratshalterung 70 zugeordnete
Temperiereinrichtung 2 und die dem Zuführkanal zugeordnete Temperiereinrichtung 2'
jeweils eine separate Heizeinrichtung 4, 4', welche hier mittels eines jeweiligen
Heizdrahts 86, 86' realisiert ist. Je nach Ansteuerung durch die Steuereinheit 50
kann die Temperierung des Dosierstoffs in der Kartusche 70 und/oder im Zuführkanal
mittels des Konzepts der "überlappenden Regelung" erfolgen.
[0157] Auch die der Düse 40 zugeordnete Temperiereinrichtung 2" umfasst eine Heizeinrichtung
4", hier in Form eines Heizdrahts 86", um den Dosierstoff in der Düse 40 auf eine
Verarbeitungstemperatur zu beheizen. Die einzelnen Heizeinrichtungen 4, 4', 4" der
unterschiedlichen Temperiereinrichtungen 2, 2', 2" sind mittels Heizungsanschlusskabeln
87 separat durch die Steuereinheit 50 ansteuerbar.
[0158] Das Dosiersystem 1 umfasst weiterhin eine Anzahl von Temperatursensoren 88, 88',
um eine Temperatur des Dosierstoffs in der Kartusche 70 und im Zuführkanal zu erfassen.
Anders als hier gezeigt könnte auch der Düse 40 bzw. der Düsenkammer eine Anzahl von
Temperatursensoren zugeordnet sein. Die entsprechenden Messdaten werden der Steuereinheit
50 als Eingangsparameter mittels Temperatursensor-Anschlusskabeln 52 separat zugeführt.
[0159] In Abhängigkeit dieser bzw. weiterer Eingangsparameter kann die Steuereinheit 50
ein Temperaturmanagement des Dosiersystems berechnen bzw. durchführen, um eine möglichst
vorteilhafte Temperierung des Dosierstoffs in den unterschiedlichen Temperaturzonen
durchzuführen. Dazu kann die Steuereinheit 50 die Kältekompressionsanlage 95, die
jeweiligen Proportionalventile 92, 92', die jeweiligen Wirbelrohre 93, 93' bzw. die
RegelVentile 94, 94', die jeweiligen Druckminderer 96, 96', die jeweiligen Heizeinrichtungen
4, 4', 4" sowie ggf. weitere Komponenten mit entsprechenden Steuersignalen beaufschlagen.
[0160] Die zuvor beschriebenen Stellglieder, also die steuerbare Kompressionskältemaschine
55, die Proportionalventile 92, 92', die Druckminderer 96, 96' und die steuerbaren
RegelVentile 94, 94' können dabei einzeln oder auch ergänzend Verwendung finden. Die
gezeigte Anordnung des prinzipiellen Temperiersystems 7 zeigt somit eine nahezu maximale
Ausbaustufe, um die Einzelbestandteile in ihrer Funktion zu beschreiben.
[0161] Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend
detailliert beschriebenen Dosiersystemen lediglich um Ausführungsbeispiele handelt,
welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich
der Erfindung zu verlassen. So kann beispielsweise eine einzelne Kühleinrichtung auch
eine Mehrzahl von Wirbelrohren umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann eine Kühleinrichtung
auch eine Mehrzahl von Kältekompressionslangen umfassen. Weiterhin schließt die Verwendung
der unbestimmten Artikel "ein" bzw. "eine" nicht aus, dass die betreffenden Merkmale
auch mehrfach vorhanden sein können.
Bezugszeichenliste
[0162]
1 Dosiersystem
2, 2', 2" Temperiereinrichtung
3, 3', 3" Kühleinrichtung
4, 4', 4" Heizeinrichtung
5 Dosiervorrichtung
6, 6', 6" Temperaturzone
7 Temperiersystem
8, 8' Temperaturzonen-Grenze
10 Aktoreinheit
11 Gehäuse
11a (erster) Gehäuseteil
11b (zweiter) Gehäuseteil
12 Aktorkammer
13 Aktionskammer
14 Bewegungsmechanismus
15 Durchbruch
16 Hebel
17 Kontaktfläche Hebel
18 Hebellager
19 Aktorfeder
20 Drückstück
21 Zuführöffnung / Aktorkammer
22 Abführöffnung / Aktorkammer
23 Fixierschraube
30 Fluidikeinheit
31 Stößel
32 Stößelspitze
33 Stößelkopf
34 Kontaktfläche Stößel
35 Stößelfeder
36 Stößeldichtung
37 Stößellager
40 Düse
41 Düsenöffnung
42 Düsenkammer
43 Dichtsitz
44 Koppelstelle / Gehäuse
45 Rahmenteil
50 Steuereinheit
51 Steuerkabel
52 Temperatursensor-Anschlusskabel
60 Piezoaktor
61 Kontaktstift
62 Aktor-Steueranschlüsse
70 Dosierstoff-Kartusche
71 Kartuschen-Wandung
72 Kartuschen-Aufnahmeeinheit
73 Kühlkanal / Kartusche
74 Wandung Kartuschen-Aufnahmeeinheit
75 Zuführöffnung / Kartusche
76 Abführöffnung / Kartusche
77 Koppelstelle / Kartusche
80 Zuführkanal
81 Wandung Zuführkanal
82, 82', 82" Kühlkanal / Zuführkanal
83 Zuführöffnung / Zuführkanal
84 Abführöffnung / Zuführkanal
85 Heizpatrone
86, 86', 86" Heizdraht
87 Heizungsanschlusskabel
88, 88' Temperatursensor
89 Peltier-Element-Anschlusskabel
90 Druckluftzuführung
92, 92' Proportionalventil
93, 93' Wirbelrohr
94, 94` Ventil-Wirbelrohr
95 Kältekompressionsanlage
96, 96' Druckminderer
97, 97' Kühlmedium Zuleitung
98, 98' Kühlmedium Ableitung
99 Peltier-Element
HAW Heißluft Ausgang Wirbelrohr
HAD Heißluft Ausgang Dosiersystem
K Kippachse
R Ausstoßrichtung
RD Strömungsrichtung Dosierstoff
RM Strömungsrichtung Kühlmedium
1. Dosiersystem (1) für einen Dosierstoff mit einer Dosiervorrichtung (5) mit einem Gehäuse
(11), umfassend einen Zuführkanal (80) für Dosierstoff, eine Düse (40), ein Ausstoßelement
(31) und eine mit dem Ausstoßelement (31) und/oder der Düse (40) gekoppelte Aktoreinheit
(10), und mit einer mit dem Gehäuse (11) gekoppelten oder in das Gehäuse (11) integrierten
Dosierstoff-Vorratshalterung (70),
- wobei das Dosiersystem (1) eine Mehrzahl von Temperiereinrichtungen (2, 2', 2")
aufweist, welche jeweils verschiedenen Temperaturzonen (6, 6', 6") des Dosiersystems
(1) zugeordnet sind, um die Temperaturzonen (6, 6', 6") unterschiedlich zu temperieren,
- wobei zumindest eine erste Temperaturzone (6) der Dosierstoff-Vorratshalterung (70)
zugeordnet ist und zumindest eine zweite Temperaturzone (6") der Düse (40) zugeordnet
ist und
- wobei vorzugsweise zumindest eine der Temperiereinrichtungen (2, 2', 2"), bevorzugt
zumindest die der Dosierstoff-Vorratshalterung (70) zugeordnete Temperiereinrichtung
(2), eine Kühleinrichtung (3, 3', 3") mit einer Kältequelle (93, 93', 95, 99) umfasst.
2. Dosiersystem nach Anspruch 1, wobei die Kältequelle (95) der Kühleinrichtung (3, 3',
3") dazu ausgebildet ist, ein Kühlmedium der Kühleinrichtung (3, 3', 3") auf eine
vorgebbare Temperatur zu kühlen und/oder wobei die Kältequelle (93, 93') zumindest
ein Wirbelrohr (93, 93') umfasst.
3. Dosiersystem nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Steuereinheit (50) und/oder Regeleinheit
(50) um die Temperiereinrichtung (2, 2', 2") zu steuern und/oder zu regeln, bevorzugt
um den Dosierstoff in der zugeordneten Temperaturzone (6, 6', 6") auf eine Solltemperatur
zu temperieren.
4. Dosiersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 3, wobei die Temperiereinrichtung
(2, 2', 2"), vorzugsweise zumindest die der Düse (40) zugeordnete Temperiereinrichtung
(2"), eine Heizeinrichtung (4, 4', 4") umfasst.
5. Dosiersystem nach Anspruch 4, wobei der Temperiereinrichtung (2, 2', 2") eine Steuereinheit
(50) und/oder Regeleinheit (50) zugeordnet ist, die ausgebildet ist, die Kühleinrichtung
(3, 3', 3") und die Heizeinrichtung (4, 4`, 4") der Temperiereinrichtung (2, 2', 2")
separat zu steuern und/oder zu regeln.
6. Dosiersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche 3 bis 5, wobei die Steuereinheit
(50) und/oder Regeleinheit (50) ausgebildet ist, die Temperiereinrichtung (2, 2',
2") zur Temperierung des Dosierstoffs in Abhängigkeit zumindest eines Eingangsparameters,
vorzugsweise eines Volumenstroms und/oder einer Temperatur und/oder einer Viskosität,
zu steuern und/oder zu regeln.
7. Dosiersystem nach Anspruch 6, wobei der Temperiereinrichtung (2, 2', 2") zumindest
ein Temperatursensor (88, 88') im Dosiersystem (1) zur Generierung des Eingangsparameters
zugeordnet ist.
8. Dosiersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche 4 bis 7, wobei die Kühleinrichtung
(3, 3', 3") und die Heizeinrichtung (4, 4`, 4") der Temperiereinrichtung (2, 2`, 2")
separat ausgebildet sind, insbesondere räumlich getrennt voneinander.
9. Dosiersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei das Dosiersystem (1) zumindest
eine weitere Temperiereinrichtung (2') umfasst, die einer dritten Temperaturzone (6')
zugeordnet ist, welche Temperaturzone dem Zuführkanal (80) des Dosiersystems (1) zugeordnet
ist.
10. Dosiersystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei die Dosierstoff-Vorratshalterung
(70) einen Dosierstoff-Vorratsbehälter (70) umfasst.
11. Verfahren zum Betrieb eines Dosiersystems (1) zur Dosierung von Dosierstoff mit einer
Dosiervorrichtung (5) mit einem Gehäuse (11), umfassend einen Zuführkanal (80) für
Dosierstoff, eine Düse (40), ein Ausstoßelement (31) und eine mit dem Ausstoßelement
(31) und/oder der Düse (40) gekoppelte Aktoreinheit (10), und mit einer mit dem Gehäuse
(11) gekoppelten oder in das Gehäuse (11) integrierten Dosierstoff-Vorratshalterung
(70),
- wobei eine Mehrzahl von Temperaturzonen (6, 6', 6") des Dosiersystems (1) mittels
einer Mehrzahl von Temperiereinrichtungen (2, 2', 2") des Dosiersystems (1), welche
jeweils verschiedenen Temperaturzonen (6, 6', 6") zugeordnet sind, unterschiedlich
temperiert wird,
- wobei zumindest eine erste, der Dosierstoff-Vorratshalterung (70) zugeordnete Temperaturzone
(6) anders temperiert wird als eine zweite, der Düse (40) zugeordnete Temperaturzone
(6") und
- wobei vorzugsweise zumindest eine der Temperaturzonen (6, 6', 6"), bevorzugt zumindest
die der Dosierstoff-Vorratshalterung (70) zugeordnete Temperaturzone (6), mittels
einer Kühleinrichtung (3, 3', 3") der zugeordneten Temperiereinrichtung (2, 2', 2")
temperiert wird.
12. Verfahren zum Betrieb eines Dosiersystems nach Anspruch 11, wobei die Temperierung
der der Düse (40) zugeordneten Temperaturzone (6") so erfolgt, dass eine Temperatur
des Dosierstoffs in dieser Temperaturzone (6") einer Dosierstoff-Verarbeitungstemperatur
entspricht.
13. Verfahren zum Betrieb eines Dosiersystems nach einem der vorstehenden Ansprüche 11
oder 12, wobei die Temperierung der der Dosierstoff-Vorratshalterung (70) zugeordneten
Temperaturzone (6) so erfolgt, dass eine Temperatur des Dosierstoffs in dieser Temperaturzone
(6) geringer ist als die Temperatur des Dosierstoffs in der der Düse (40) zugeordneten
Temperaturzone (6") und/oder geringer ist als eine Umgebungstemperatur des Dosiersystems
(1), wobei vorzugsweise die Temperatur des Dosierstoffs in einer jeweiligen Temperaturzone
(6, 6', 6") in Abhängigkeit eines zu erwartenden oder tatsächlichen Dosierstoffdurchsatzes
bestimmt wird.
14. Verfahren zum Betrieb eines Dosiersystems nach einem der vorstehenden Ansprüche 11
bis 13, wobei die Temperierung einer einem Zuführkanal (80) des Dosiersystems (1)
zugeordneten Temperaturzone (6') so erfolgt, dass eine Temperatur des Dosierstoffs
in dieser Temperaturzone (6') höher ist als die Temperatur des Dosierstoffs in der
der Dosierstoff-Vorratshalterung (70) zugeordneten Temperaturzone (6) und/oder geringer
ist als eine Temperatur des Dosierstoffs in der der Düse (40) zugeordneten Temperaturzone
(6").
15. Verfahren zum Betrieb eines Dosiersystems nach einem der vorstehenden Ansprüche 11
bis 14, wobei die Kühleinrichtung (3, 3', 3") und eine Heizeinrichtung (4, 4', 4")
der Temperiereinrichtung (2, 2', 2") zur Temperierung des Dosierstoffs auf eine Solltemperatur
separat gesteuert und/oder geregelt werden.
1. A dosing system (1) for a dosing material having a dosing device (5) with a housing
(11), comprising a feed channel (80) for dosing material, a nozzle (40), a discharge
element (31) and an actuator unit (10) coupled to the discharge element (31) and/or
the nozzle (40), and having a dosing material reservoir (70) coupled to the housing
(11) or integrated into the housing (11),
- the dosing system (1) having a plurality of temperature control devices (2, 2',
2") which are each assigned to different temperature zones (6, 6', 6") of the dosing
system (1) in order to control the temperature zones (6, 6', 6") differently,
- at least one first temperature zone (6) being assigned to the dosing material reservoir
(70) and at least one second temperature zone (6") being assigned to the nozzle (40)
and
- preferably at least one of the temperature control devices (2, 2', 2"), preferably
at least the temperature control device (2) assigned to the dosing material reservoir
(70), comprising a cooling device (3, 3', 3") having a cold source (93, 93', 95, 99).
2. The dosing system according to claim 1, wherein the cold source (95) of the cooling
device (3, 3', 3") is configured to cool a cooling medium of the cooling device (3,
3', 3") to a predeterminable temperature and/or wherein the cold source (93, 93')
comprises at least one vortex tube (93, 93').
3. The dosing system according to claim 1 or 2, having a control unit (50) and/or regulating
unit (50) to control and/or to regulate the temperature control device (2, 2', 2"),
preferably to regulate the dosing material in the assigned temperature zone (6, 6',
6") to a target temperature.
4. The dosing system according to any one of the preceding claims 1 to 3, wherein the
temperature control device (2, 2', 2"), preferably at least the temperature control
device (2") assigned to the nozzle (40), comprises a heating device (4, 4', 4').
5. The dosing system according to claim 4, wherein the temperature control device (2,
2', 2") is assigned a control unit (50) and/or regulating unit (50) which is configured
to separately control and/or to separately regulate the cooling device (3, 3', 3")
and the heating device (4, 4', 4") of the temperature control device (2, 2', 2").
6. The dosing system according to any one of the preceding claims 3 to 5, wherein the
control unit (50) and/or regulating unit (50) is configured to control and/or regulate
the temperature control device (2, 2', 2") for controlling the temperature of the
dosing material as a function of at least one input parameter, preferably a volume
flow and/or a temperature and/or a viscosity.
7. The dosing system according to claim 6, wherein the temperature control device (2,
2', 2") is assigned to at least one temperature sensor (88, 88') in the dosing system
(1) for generating the input parameter.
8. The dosing system according to any one of the preceding claims 4 to 7, wherein the
cooling device (3, 3', 3") and the heating device (4, 4', 4") of the temperature control
device (2, 2', 2") are configured separately, particularly spatially separated from
one another.
9. The dosing system according to any one of the preceding claims, wherein the dosing
system (1) comprises at least one further temperature control device (2') which is
assigned to a third temperature zone (6'), which temperature zone is assigned to the
feed channel (80) of the dosing system (1).
10. The dosing system according to any one of the preceding claims, wherein the dosing
material reservoir (70) comprises a dosing material supply container (70).
11. A method for operating a dosing system (1) for the dosing of dosing material having
a dosing device (5) with a housing (11), comprising a feed channel (80) for dosing
material, a nozzle (40), a discharge element (31) and an actuator unit (10) coupled
to the discharge element (31) and/or the nozzle (40), and having a dosing material
reservoir (70) coupled to the housing (11) or integrated into the housing (11),
- a plurality of temperature zones (6, 6', 6") of the dosing system (1) being differently
controlled by means of a plurality of temperature control devices (2, 2', 2") of the
dosing system (1), the temperature control devices being respectively assigned to
different temperature zones (6, 6', 6"),
- at least one first temperature zone (6) assigned to the dosing material reservoir
(70) being controlled differently than a second temperature zone (6") assigned to
the nozzle (40) and
- preferably at least one of the temperature zones (6, 6', 6"), preferably at least
the temperature zone (6) assigned to the dosing material reservoir (70), being controlled
by means of a cooling device (3, 3', 3") of the assigned temperature control device
(2, 2', 2").
12. The method for operating a dosing system according to claim 11, wherein the temperature
zone (6") assigned to the nozzle (40) is controlled so that a temperature of the dosing
material in this temperature zone (6") corresponds to a dosing material processing
temperature.
13. The method for operating a dosing system according to any one of the preceding claims
11 or 12, wherein the temperature zone (6) assigned to the dosing material reservoir
(70) is controlled such that a temperature of the dosing material in this temperature
zone (6) is lower than the temperature of the dosing material in the temperature zone
(6") assigned to the nozzle (40) and/or is lower than an ambient temperature of the
dosing system (1), wherein the temperature of the dosing material in a respective
temperature zone (6, 6', 6") is determined as a function of an expected or actual
dosing material throughput.
14. The method for operating a dosing system according to any one of the preceding claims
11 to 13, wherein a temperature zone (6') assigned to a feed channel (80) of the dosing
system (1) is controlled so that a temperature of the dosing material in this temperature
zone (6') is higher than the temperature of the dosing material in the temperature
zone (6) assigned to the dosing material reservoir (70) and/or is lower than a temperature
of the dosing material in the temperature zone (6") assigned to the nozzle (40).
15. The method for operating a dosing system according to any one of the preceding claims
11 to 14, wherein the cooling device (3, 3', 3") and a heating device (4, 4', 4")
of the temperature control device (2, 2', 2") for controlling the dosing material
are separately controlled and/or separately regulated to a target temperature.
1. Système de dosage (1) pour une substance à doser avec un dispositif de dosage (5)
avec un boîtier (11), comprenant un conduit d'alimentation (80) pour substance à doser,
une buse (40), un élément d'éjection (31) et une unité d'actionneur (10) couplée à
l'élément d'éjection (31) et/ou à la buse (40) et avec un support de réserve de substance
à doser (70) couplé au boîtier (11) ou intégré dans le boîtier (11),
- sachant que le système de dosage (1) comporte une pluralité de dispositifs de thermorégulation
(2, 2', 2"), lesquels sont respectivement attribués à différentes zones de température
(6, 6', 6") du système de dosage (1) pour thermoréguler de façon différente les zones
de température (6, 6', 6"),
- sachant qu'au moins une première zone de température (6) est attribuée au support
de réserve de substance à doser r (70) et au moins une deuxième zone de température
(6") est attribuée à la buse (40), et
- sachant de préférence qu'au moins un des dispositifs de thermorégulation (2, 2',
2"), de préférence au moins le dispositif de thermorégulation (2) attribué au support
de réserve de substance à doser (70) comprend un système de refroidissement (3, 3',
3") avec une source de froid (93, 93', 95, 99).
2. Système de dosage selon la revendication 1, sachant que la source de froid (95) du
système de refroidissement (3, 3', 3") est constituée pour refroidir un milieu réfrigérant
du système de refroidissement (3, 3', 3") à une température pouvant être prédéfinie
et/ou sachant que la source de froid (93, 93') comprend au moins un tube à tourbillonnement
(93, 93').
3. Système de dosage selon la revendication 1 ou 2, avec une unité de commande (50) et/ou
unité de régulation (50) pour commander et/ou réguler le dispositif de thermorégulation
(2, 2', 2"), de préférence pour thermoréguler à une température théorique la substance
à doser dans la zone de température attribuée (6, 6', 6").
4. Système de dosage selon l'une quelconque des revendications précédentes 1 à 3, sachant
que le dispositif de thermorégulation (2, 2', 2"), de préférence au moins le dispositif
de thermorégulation (2") attribué à la buse (40), comprend un système de chauffage
(4, 4', 4").
5. Système de dosage selon la revendication 4, sachant qu'une unité de commande (50)
et/ou une unité de régulation (50) est attribuée au dispositif de thermorégulation
(2, 2', 2"), qui est constituée pour commander et/ou réguler séparément le système
de refroidissement (3, 3', 3") et le système de chauffage (4, 4', 4") du dispositif
de thermorégulation (2, 2', 2").
6. Système de dosage selon l'une quelconque des revendications précédentes 3 à 5, sachant
que l'unité de commande (50) et/ou l'unité de régulation (50) sont constituées pour
commander et/ou réguler le dispositif de thermorégulation (2, 2', 2") pour thermoréguler
la substance à doser en fonction d'au moins un paramètre d'entrée, de préférence d'un
flux volumétrique et/ou d'une température et/ou d'une viscosité.
7. Système de dosage selon la revendication 6, sachant qu'au moins un capteur de température
(88, 88') est attribué au dispositif de thermorégulation (2, 2', 2") dans le système
de dosage (1) pour générer le paramètre d'entrée.
8. Système de dosage selon l'une quelconque des revendications précédentes 4 à 7, sachant
que le système de refroidissement (3, 3', 3") et le système de chauffage (4, 4', 4")
du dispositif de thermorégulation (2, 2', 2") sont constitués séparément, en particulier
séparés dans l'espace l'un de l'autre.
9. Système de dosage selon l'une quelconque des revendications précédentes, sachant que
le système de dosage (1) comprend au moins un autre dispositif de thermorégulation
(2'), qui est attribué à une troisième zone de température (6'), laquelle zone de
température est attribuée au conduit d'alimentation (80) du système de dosage (1).
10. Système de dosage selon l'une quelconque des revendications précédentes, sachant que
le support de réserve de substance à doser (70) comprend un réservoir de stockage
de substance à doser (70).
11. Procédé de fonctionnement d'un système de dosage (1) pour doser de la substance à
doser avec un dispositif de dosage (5) avec un boîtier (11), comprenant un conduit
d'alimentation (80) pour substance à doser, une buse (40), un élément d'éjection (31)
et une unité d'actionneur (10) couplée à l'élément d'éjection (31) et/ou à la buse
(40), et avec un support de réserve de substance à doser (70) couplé au boîtier (11)
ou intégré dans le boîtier (11),
- sachant qu'une pluralité de zones de température (6, 6', 6") du système de dosage
(1) est thermorégulée de façon différente au moyen d'une pluralité de dispositifs
de thermorégulation (2, 2', 2") du système de dosage (1), lesquels sont respectivement
attribués à différentes zones de température (6, 6', 6"),
- sachant qu'au moins une première zone de température (6) attribuée au support de
réserve de substance à doser (70) est thermorégulée de manière différente qu'une deuxième
zone de température (6") attribuée à la buse (40), et
- sachant de préférence qu'au moins une des zones de température (6, 6', 6"), de préférence
au moins la zone de température (6) attribuée au support de réserve de substance à
doser (70), est thermorégulée au moyen d'un système de refroidissement (3, 3', 3")
du dispositif de thermorégulation (2, 2', 2") attribué.
12. Procédé de fonctionnement d'un système de dosage selon la revendication 11, sachant
que la thermorégulation de la zone de température (6") attribuée à la buse (40) a
lieu de telle manière qu'une température de la substance à doser dans cette zone de
température (6") correspond à une température de traitement de substance à doser.
13. Procédé de fonctionnement d'un système de dosage selon l'une quelconque des revendications
précédentes 11 ou 12, sachant que la thermorégulation de la zone de température (6)
attribuée au support de réserve de substance à doser (70) a lieu de telle manière
qu'une température de la substance à doser dans cette zone de température (6) est
plus faible que la température de la substance à doser dans la zone de température
(6") attribuée à la buse (40) et/ou plus faible qu'une température ambiante du système
de dosage (1), sachant de préférence que la température de la substance à doser est
déterminée dans une zone de température respective (6, 6', 6") en fonction d'un débit
de substance à doser à prévoir ou effectif.
14. Procédé de fonctionnement d'un système de dosage selon l'une quelconque des revendications
précédentes 11 à 13, sachant que la thermorégulation d'une zone de température (6')
attribuée à un conduit d'alimentation (80) du système de dosage (1) a lieu de telle
manière qu'une température de la substance à doser est plus élevée dans cette zone
de température (6') que la température de la substance à doser dans la zone de température
(6) attribuée au support de réserve de substance à doser (70) et/ou plus faible qu'une
température de la substance à doser dans la zone de température (6") attribuée à la
buse (40).
15. Procédé de fonctionnement d'un système de dosage selon l'une quelconque des revendications
précédentes 11 à 14, sachant que le système de refroidissement (3, 3', 3") et un système
de chauffage (4, 4', 4") du dispositif de thermorégulation (2, 2', 2") sont commandés
et/ou régulés séparément à une température théorique pour la thermorégulation de la
substance à doser.