[0001] Die Erfindung betrifft eine Sitzbaugruppe mit einem Riegelgesperre. Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein Sitzmöbel, insbesondere einen Bürostuhl, mit einer solchen
Sitzbaugruppe.
[0002] Bei Bürostühlen ist in der Regel eine fest mit einem Untergestell verbundene Sitzbaugruppe
vorgesehen. Mit Hilfe dieses Untergestells, typischerweise in Form eines Stuhlkreuzes,
steht der Stuhl auf einer Standfläche, beispielsweise dem Fußboden, auf.
[0003] Bei Bürostühlen ist die Sitzbaugruppe oft als Teil einer Schwenkmechanik ausgebildet.
Als Mechaniken für Bürostühle sind u.a. Synchronmechaniken, Asynchronmechaniken und
Wippmechaniken bekannt.
[0004] Unter der Bezeichnung Synchronmechanik werden dabei Baugruppen von Bürostühlen verstanden,
die für eine miteinander gekoppelte, eine bestimmte Relativbewegung von Sitz- und
Rückenlehne zueinander mit sich bringende Kinematik sorgen. Auf dem Sitzträger ist
der in aller Regel mit einer gepolsterten Sitzfläche versehene Sitz des Bürostuhles
montiert. Der Rückenlehnenträger, der sich in gängiger Weise von der eigentlichen
Synchronmechanik ausgehend nach hinten erstreckt, trägt an einem nach oben verlaufenden
Ausleger die Rückenlehne des Bürostuhles. Sitzträger und Rückenlehnenträger sind üblicherweise
derart gelenkig gekoppelt, daß eine Schwenkbewegung der Rückenlehne nach hinten -
wie sie beispielsweise durch ein Anlehnen des Stuhlbenutzers an die Rückenlehne hervorgerufen
werden kann - eine Absenkbewegung der Hinterkante des Sitzes nach unten induziert.
Mit einer solchen korrelierten Sitz-Rückenlehnen-Bewegung wird der sogenannte "Hemdauszieheffekt"
verhindert und der Sitzkomfort erhöht.
[0005] Unter der Bezeichnung Asynchronmechanik werden solche Baugruppen verstanden, bei
denen eine Verschwenkung der Rückenlehne keine Bewegung des Sitzträgers hervorruft.
Mit anderen Worten bewegt sich bei einem Verschwenken nach hinten ausschließlich die
Rückenlehne. Der Sitzkomfort ist im Vergleich zu Synchronmechaniken vermindert. Insbesondere
kann bei Asynchronmechaniken aufgrund eines "Auseinanderlaufens" der Bewegungen von
Rückenlehne und Sitz der sogenannte "Hemdauszieheffekt" auftreten. Allerdings sind
solche Baugruppen wegen ihres vergleichsweise einfachen Aufbaus deutlich preiswerter
in der Herstellung als die zuvor beschriebenen Synchronmechaniken.
[0006] Bei Wippmechaniken handelt es sich um vergleichsweise einfach aufgebaute Baugruppen
von Stühlen, bei denen der Rückenlehnenträger mehr oder weniger starr mit dem Sitzträger,
dem Sitz oder dem Rahmen des Stuhles verbunden ist. Die so entstehende Sitzträger-Rückenlehnenträger-Kombination
ist mittels der Wippmechanik um eine quer zu der Sitzlängsrichtung verlaufende Schwenkachse
relativ zu einem feststehenden Teil des Stuhles, beispielsweise eines Basisträgers,
nach hinten verschwenkbar, wenn sich der Benutzer des Stuhls an die Rückenlehne anlehnt.
Derartige Wippmechaniken werden oftmals anstelle von Synchronmechaniken in preiswerten
Besucher- oder Konferenzstühlen verwendet, um dort eine einfache Wippfunktion zu realisieren.
Wegen ihres vergleichsweise einfachen Aufbaus sind Wippmechaniken meist deutlich preiswerter
in der Herstellung als die zuvor beschriebenen Mechaniken.
[0007] All diesen Mechaniken ist es gemein, daß eine Schwenkbewegung einzelner oder mehrerer
Mechanikkomponenten in Sitzlängsrichtung, d.h. nach vorn oder hinten, möglich ist.
[0008] Es hat sich bei diesen Mechaniken von Vorteil erwiesen, wenn die Möglichkeit besteht,
das Verschwenken von Komponenten wahlweise zu erlauben oder zu blockieren. Insbesondere
ist es bekannt, die Position des Rückenlehnenträgers zum Basisträger zu verriegeln.
Dadurch wird der Bedienkomfort der Mechanik weiter erhöht. Sind hierfür Zwischenstufen
vorgesehen, kann der Rückenlehnenträger in verschiedenen Schräglagen auf einfache
Art und Weise festgestellt werden.
[0009] Zum Feststellen werden bereits Riegelgesperre verwendet, bei denen ein Riegel in
Ausnehmungen des Rückenlehnenträgers eingreift, um die Neigungsstellung des Rückenlehnenträgers
zu blockieren. Das Material des Rückenlehnenträgers wird dabei stark beansprucht,
da es große Kräfte aufnehmen muß. Daher sind die Ausnehmungen einteilig an dem Rückenlehnenträger
ausgeformt. Da der Rückenlehnenträger in vielen Fällen aus einem Kunststoffmaterial
besteht, sind sowohl Festigkeit als auch Maßhaltigkeit der Ausnehmungen begrenzt,
so daß in nahezu allen Fällen ein ungewünschtes Verriegelungsspiel auftritt.
[0010] Die Herstellung von in den Rückenlehnenträger integrierten Verriegelungsausnehmungen
mit engen Maßtoleranzen ist aber besonders aufwendig und teuer, da aufgrund des bei
der Herstellung des Rückenlehnenträgers zum Einsatz kommenden Kunststoff-Spritzgießverfahrens
nicht nur teure Spritzgießwerkzeuge zum Einsatz kommen müssen, mit denen sich die
wegen der Schwenkbewegung des Rückenlehnenträgers notwendigen speziellen Konturen
der Ausnehmungen, insbesondere die unterschiedlichen Winkelstellungen der Ausnehmungen
verwirklichen lassen, sondern wegen dieser verschiedenen Winkelstellungen auch mehrere
Entformungsschritte erforderlich sind.
[0011] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Sitzmöbel bereitzustellen,
dessen Sitzbaugruppe ein Riegelgesperre mit einem auf vergleichsweise einfache und
kostengünstige Weise verringerten Verriegelungsspiel aufweist.
[0012] Diese Aufgabe wird durch eine Sitzbaugruppe nach Anspruch 1 bzw. durch ein Sitzmöbel
nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0013] Erfindungsgemäß umfaßt die Sitzbaugruppe eine erste Komponente und eine zweite Komponente,
deren Stellung zueinander veränderbar ist, sowie ein Riegelgesperre, wobei das Riegelgesperre
eine Anzahl Ausnehmungen und einen Riegel umfaßt, welcher Riegel zum Eingreifen in
diese Ausnehmungen ausgebildet ist, wobei durch ein Eingreifen des Riegels in eine
der Ausnehmungen die beiden Komponenten zueinander festlegbar sind, insbesondere die
erste Komponente in bestimmten Stellungen gegenüber der zweiten Komponente formschlüssig
fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen von einem fest mit der
ersten Komponente verbundenen Sperrstück bereitgestellt werden, das als separates
Bauteil ausgeführt ist.
[0014] Die Erfindung ist anwendbar auf das Blockieren von Schwenk-, Kipp- oder Neigebewegungen
von Sitzbaugruppenkomponenten, unabhängig davon, ob diese Bewegungen in Sitzlängsrichtung,
quer zu der Sitzlängsrichtung oder in einer beliebigen anderen Richtung erfolgen.
[0015] Riegelgesperre sind zweiseitig wirkende Festgesperre mit Formschluß, mit denen Vorzugslagen
genau reproduziert werden können. Dabei greift ein als Riegel bezeichneter Sperrer
in entsprechende Ausnehmungen des Sperrstücks ein, wodurch der bewegliche Teil, also
das Sperrstück, in bestimmten Stellungen gegenüber dem Bezugskörper, hier die zweite
Komponente, fixiert wird. Dies erfolgt nicht kraftschlüssig, wie bei einem Rastgesperre,
sondern formschlüssig.
[0016] Eine Grundidee der Erfindung ist es, das Sperrstück des Riegelgesperres als ein separates
Bauteil auszuführen. Das Sperrstück bildet dann mit der ersten Komponente der Sitzbaugruppe
eine Baueinheit. Mit der Fixierung des Sperrstücks gegenüber dem Bezugskörper wird
auch die erste Komponente gegenüber dem Bezugskörper fixiert. Das frühere Konzept,
wonach ausschließlich die erste Komponente selbst als Sperrstück dient, wird nicht
weiterverfolgt.
[0017] Unter einem "separaten Bauteil" wird dabei ein Bauteil verstanden, daß nicht nur
im nichtmontierten Zustand unabhängig von der ersten Komponente handhabbar sondern
insbesondere auch unabhängig von der ersten Komponente hergestellt wird. Aufgrund
der Ausführung des Sperrstücks als separates Bauteil sind somit bei der Herstellung
der Ausnehmungen keine die konstruktive Ausführung einschränkenden Bedingungen mehr
zu beachten, die auf den Materialeigenschaften und der Verarbeitbarkeit des Materials
der ersten Komponente beruhen.
[0018] Insbesondere muß das Sperrstück nicht mehr zusammen mit der ersten Komponente gefertigt
werden. Dadurch wird nicht nur ein hohes Maß an Variabilität durch die Vielzahl der
möglichen Riegelgesperre erreicht, da ein und dieselbe erste Komponente mit vielen
verschiedenen Sperrstücken ausgestattet werden kann, so daß eine besonders flexible,
kundenindividuelle Produktion möglich ist. Es fallen auch Beschränkungen hinsichtlich
Konstruktion und Design des Sperrstücks weg, die durch das zuvor verwendete Material
und das Herstellungsverfahren der ersten Komponente bedingt waren.
[0019] Die geometrische Kontur der Ausnehmungen ist nicht mehr von dem Herstellungsverfahren
der ersten Komponente abhängig. Die Form der Ausnehmungen kann nahezu beliebig gewählt
werden. So können die Ausnehmungen beispielsweise einen runden, eckigen oder beliebig
geformten Querschnitt aufweisen.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es, daß eine große Anzahl an Verriegelungspositionen realisiert
werden kann. Diese gegenüber herkömmlichen Lösungen größere Anzahl läßt sich nicht
nur deswegen auf der nutzbaren Fläche unterbringen, weil besonders flache Ausnehmungskonturen
gewählt werden können, so daß mehr Ausnehmungen auf einer bestimmten Fläche plaziert
werden können. Auch die Zwischenwände zwischen den Ausnehmungen können jetzt mit vergleichsweise
dünnen Wandstärken verwirklicht werden, ohne daß Festigkeitsprobleme auftreten, während
zuvor auf der zur Verfügung stehenden Fläche nur vergleichsweise wenige Ausnehmungen
in der ersten Komponente vorhanden waren, da die Trennwände zwischen den Ausnehmungen
aufgrund der hohen mechanischen Belastung eine Mindestdicke aufweisen mußten. Mit
Anwendung der Erfindung ist die Anzahl der Ausnehmungen im wesentlichen ausschließlich
von der Festigkeit des Sperrstückmaterials abhängig.
[0021] Diese und weitere mit der Erfindung verbundenen Vorteile kommen dann besonders zum
Tragen, wenn das Sperrstück aus einem Material mit höherer Festigkeit hergestellt
wird. Vorzugsweise besteht das Sperrstück nicht aus einem Kunststoffmaterial. Insbesondere
ist das Sperrstück ein Metallteil. Vorzugsweise handelt es sich bei dem ersten Sperrstück
um ein Blechformteil.
[0022] Da sich die beteiligten Komponenten der Sitzbaugruppe bei einem Schwenken, Kippen
oder Neigen auf nichtlinearen Bahnen bewegen, insbesondere auf einer Kreisbahn, deren
Zentrum durch eine der Schwenkachsen der Mechanik gebildet ist, typischerweise durch
deren Hauptschwenkachse, muß auch das Riegelgesperre zum Blockieren der ersten Komponente
entsprechend ausgebildet sein. Daher ist es erforderlich, daß die Ausnehmungen für
den Riegel entsprechend der Bewegungsbahn ausgerichtet sind. Als besonders vorteilhaft
hat es sich in diesem Zusammenhang erwiesen, wenn das Blechformteil durch Biegen eines
die Ausnehmungen bereits aufweisenden Blechteils hergestellt ist.
[0023] Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das zunächst plane Blechteil in einem
ersten Herstellungsschritt auf geeignete Weise, beispielsweise durch Stanzen, Ausschneiden
oder dergleichen, mit Öffnungen versehen wird. Diese Öffnungen haben alle die gleiche
Ausrichtung. Im einfachsten Fall verlaufen die Öffnungen senkrecht zu der Oberfläche
des Blechteils. In einem sich anschließenden zweiten Herstellungsschritt wird das
Blechteil gebogen, beispielsweise mit Hilfe einer Presse. Dies erfolgt vorzugsweise
derart, daß hierdurch automatisch die für das Riegelgesperre erforderlichen Ausrichtungen
der Ausnehmungen entstehen.
[0024] Diese nur wegen der Ausführung des Sperrstücks als separates Bauteil mögliche Vorgehensweise
trägt dazu bei, daß mit einfachen Mitteln eine extrem spielfreie Verriegelung verwirklicht
werden kann.
[0025] Darüber hinaus kann durch die Verwendung eines aus einem anderen Material als die
erste Komponente hergestellten Sperrstücks die Gestaltung der ersten Komponente vorteilhaft
abgewandelt werden. Insbesondere kann der für die erste Komponente benötigte Bauraum
innerhalb der Sitzbaugruppe verringert werden, da Metallteile mit vergleichsweise
geringer Dicke als Sperrstücke eingesetzt werden können. In Abhängigkeit von der Materialfestigkeit
kann beispielsweise ein nur wenige Millimeter dickes Blechteil als Sperrstück genutzt
werden.
[0026] Vorzugsweise erfolgt die Herstellung des Sperrstücks derart, daß die einzelnen Ausnehmungen
Mittellängsachsen aufweisen, die radial von einem gedachten Kreiszentrum ausgehend
verlaufen, wobei dieses Kreiszentrum vorzugsweise mit der Position der Schwenkachse
der ersten Komponente übereinstimmt, wenn das Sperrstück mit der ersten Komponente
verbunden ist.
[0027] Daneben ist es mit der Erfindung nun auch möglich, auf besonders einfache Weise Sperrstückausnehmungen
bereitzustellen, die voneinander abweichende Ausrichtungen aufweisen. Damit können
viele verschiedene Verriegelungsrichtungen bereitgestellt werden. Es ist hierfür weder
notwendig, ein kompliziertes Spritzgießwerkzeug zu verwenden, noch sind aufwendige
Entformungsschritte durchzuführen.
[0028] Die erste Komponente kann mit einem sehr einfachen Spritzgießwerkzeug hergestellt
werden, da die Ausnehmungen des Riegelgesperres nicht mehr in der ersten Komponente
integriert sind. Eine Vereinfachung der Herstellung der ersten Komponente ergibt sich
jedoch aufgrund der weniger komplexen Gestalt auch dann, wenn die erste Komponente
nicht durch Spritzgießen, sondern auf andere Weise hergestellt wird, beispielsweise
weil die erste Komponente nicht aus einem Kunststoffmaterial, sondern aus einem metallischen
Werkstoff hergestellt wird.
[0029] Auch die Herstellung des Riegels kann vereinfacht werden, da sich der Riegel nicht
mehr wie bisher an der komplexen Kontur der Ausnehmungen orientieren muß. Im einfachsten
Fall kann der Riegel von einer aus einem geeigneten Material hergestellten geraden
Stange einfachster Kontur abgelängt werden.
[0030] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Riegel als Metallteil ausgeführt ist, vorzugsweise
aus einem Stahlwerkstoff besteht.
[0031] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Sperrstück an der ersten Komponente unter
Ausbildung eines formschlüssigen Verbundes befestigt ist.
[0032] Vorzugsweise besteht die erste Komponente aus einem Kunststoffmaterial. In diesem
Fall erfolgt der formschlüssige Verbund zwischen dem Sperrstück und der ersten Komponente
vorzugsweise durch Spritzgießen. Eine solche Herstellungsweise ist besonders einfach
und kostengünstig. Zu diesem Zweck wird das bereits fertig hergestellte Sperrstück
in das Spritzgießwerkzeug eingelegt und mit dem Kunststoffmaterial der ersten Komponente
vollständig umspritzt. Alternativ dazu erfolgt lediglich ein Anspritzen des Kunststoffmaterials
an definierten Stellen des Metallteils.
[0033] Als Alternative zum Spritzgießen läßt sich der Formschluß zwischen Sperrstück und
erster Komponente auch durch nachträgliches Fügen von Sperrstück und erster Komponente
verwirklichen. Insbesondere läßt sich der Formschluß durch ein Auf- oder Einpressen
des Kunststoffteils bewerkstelligen, nachdem beide Bauteile separat gefertigt wurden.
[0034] Alternativ kann das Sperrstück an der ersten Komponente auch unter Ausbildung einer
Schraub-, Rast- oder Schnappverbindung, durch Klemmung oder eine andere geeignete
Befestigungsmethode unter Ausbildung einer formschlüssigen, kraftschlüssigen und/oder
stoffschlüssigen Verbindung angebracht werden.
[0035] Insgesamt läßt sich mit der Erfindung Verriegelungsspiel des Riegelgesperres auf
einfache und kostengünstige Weise verringern.
[0036] In einer besonders bevorzugten Ausführung wird der Riegel in einer von der zweiten
Komponente gebildeten Führung geführt, insbesondere in einer aus zwei oder mehr Teilstücken
ausgebildeten Führung. Diese Teilstücke sind dann vorzugsweise im Bereich von Trennebenen
aneinander befestigt, wobei diese Trennebenen vorzugsweise parallel zu der Bewegungsrichtung
des Riegels verlaufen. Beispielsweise liegt der Riegel in einer Linearführung ein,
die dadurch gebildet wird, daß eine obere Halbschale mit einer unteren Halbschale
zusammenwirkt. Auch durch diese Maßnahme wird, ebenso wie dies aufgrund der Anwendung
der Erfindung bei der Ausführung des Sperrstücks und des Riegels selbst möglich ist,
die geometrische Komplexität eines an der Verriegelungshandlung beteiligten Bauteils
verringert, so daß dessen Herstellung mit erhöhter Präzision erfolgen kann, wodurch
sich das Verriegelungsspiel verringert.
[0037] Bei den erfindungsgemäß zusammenwirkenden Komponenten der Sitzbaugruppe kann es sich
um verschiedene, relativ zu dem Untergestell oder relativ zu einem anderen Bauteil
bewegbare, Bauteile handeln, wobei es für die Verwirklichung des erfinderischen Grundgedankens
unerheblich ist, welche der Komponenten sich bewegen, wenn die zu blockierenden Bewegung
ausgeführt wird.
[0038] In der hier hauptsächlich beschriebenen und weiter unten näher ausgeführten Variante
ist die zweite Komponente feststehend und die erste Komponente relativ zu der zweiten
Komponente bewegbar. Insbesondere handelt es sich bei die ersten Komponente um einen
Rückenlehnenträger ist bei der zweiten Komponente um einen Basisträger einer Stuhlmechanik.
[0039] Die Erfindung ist jedoch auch dann anwendbar, wenn die erste Komponente feststehend
und die zweite Komponente relativ zu der ersten Komponente bewegbar ist oder wenn
beide Komponenten relativ zueinander bewegbar sind.
[0040] In einer bevorzugten Ausführung erfolgt das Betätigen des Riegelgesperres wie folgt.
Zum Verriegeln des Riegelgesperres werden die notwendigen Bauteile, also entweder
das Sperrstück oder der Riegel oder aber sowohl das Sperrstück als auch der Riegel,
in eine Bedienstellung gebracht. In dieser Bedienstellung nehmen die erste Komponente
und die zweite Komponente eine definierte Relativstellung zueinander ein und der Riegel
kann in eine der Ausnehmungen des Sperrstücks eingreifen. Das Ver- und Entriegeln
des Riegelgesperres wird durch eine Linearbewegung des Riegels realisiert. Bei dieser
Linearbewegung wird der Riegel mit Hilfe einer Betätigungseinrichtung in eine Ausnehmung
hinein und aus dieser Ausnehmung heraus bewegt. Die Betätigungseinrichtung ist vorzugsweise
von außerhalb der Sitzbaugruppe bedienbar, insbesondere mit Hilfe einer dafür vorgesehenen
Handhabe. Die Betätigungseinrichtung ist dabei vorzugsweise derart ausgeführt, daß
sie wahlweise aktiviert und deaktiviert werden kann. Die Betätigungseinrichtung umfaßt
eine Übertragungsmechanik und ein mit der Übertragungsmechanik zusammenwirkendes Betätigungsmittel.
Die Übertragungsmechanik weist vorzugsweise Hebel, ein Gestänge oder ein Zugmittel,
wie einen Seilzug, auf und ist über einen Mitnehmer oder ein anderes geeignetes Mittel
mit dem Riegel verbunden. Bei dem Betätigungsmittel handelt es sich vorzugsweise um
eine Federanordnung mit einem oder mehreren Federelementen, die geeignet ausgeführt
sind, um den Riegel sowohl beim Verriegeln als auch beim Entriegeln mit einer Federkraft
zu beaufschlagen, welche die Riegelbewegung bewerkstelligt.
[0041] Die erfindungsgemäße Sitzbaugruppe ist vorzugsweise als Teil einer (Büro-)Stuhlmechanik,
insbesondere einer Synchron-, Asynchron- oder Wippmechanik, ausgeführt. Die Sitzbaugruppe
kann aber auch bei anderen Arten von Sitzmöbeln zur Anwendung kommen.
[0042] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine Stuhlmechanik im Längsschnitt,
- Fig. 2
- den mit einem separaten Sperrstück versehenen Rückenlehnenträger der Stuhlmechanik
aus Fig. 1,
- Fig. 3
- das Sperrstück mit dem Riegel.
[0043] Sämtliche Figuren zeigen die Erfindung nicht maßstabsgerecht, dabei lediglich schematisch
und nur mit ihren wesentlichen Bestandteilen. Gleiche Bezugszeichen entsprechen dabei
Elementen gleicher oder vergleichbarer Funktion.
[0044] Die Erfindung wird anhand einer Schwenkmechanik für einen Bürostuhl erläutert. Bei
der Schwenkmechanik handelt es sich um eine Synchronmechanik 1, die einen Basisträger
2, einen Sitzträger 3 und einen Rückenlehnenträger 4 aufweist. Der Basisträger 2 ist
mittels einer Konusaufnahme 5 auf das obere Ende einer Stuhlsäule 6 gesetzt ist, wie
sie in Fig. 1 mit durchbrochenen Linien angedeutet ist. Die Stuhlsäule 6 bildet das
Stützelement eines Untergestells, beispielsweise eines Fußkreuzes.
[0045] Der Sitzträger 3 ist zur Aufnahme oder Montage einer vorzugsweise gepolsterten Sitzfläche
(nicht abgebildet) vorgesehen. Am Rückenlehnenträger 4 ist eine nicht näher dargestellte
Rückenlehne angebracht. Die Rückenlehne kann mit dem Rückenlehnenträger 4 auch einstückig
verbunden sein.
[0046] Die gesamte Synchronmechanik 1 ist bezüglich ihrer Mittellängsebene, was die eigentliche
Kinematik betrifft, spiegelsymmetrisch aufgebaut. "Vorn" oder "vorderes" bedeutet
dabei, das ein Bauteil in Sitzlängsrichtung 7 vorn angeordnet ist bzw. bezieht sich
auf ein sich in Richtung der vorderen Sitzkante erstreckendes bzw. in diese Richtung
weisendes Bauteil, während "hinten" oder "hinteres" bedeutet, das ein Bauteil in Sitzlängsrichtung
7 hinten angeordnet ist bzw. bezieht sich auf ein sich in Richtung der Rückenlehne
bzw. des Rückenlehnenträgers 4 bzw. der hinteren Sitzkante erstreckendes bzw. in diese
Richtung weisendes Bauteil. Die Angaben "oben" bzw. "unten" beziehen sich auf den
bestimmungsgemäßen Verwendungszustand des Bürostuhles bzw. der Bürostuhlmechanik 1.
[0047] In Fig. 1 ist die Grundposition der Synchronmechanik 1 gezeigt, bei welcher der Sitzträger
3 eine im wesentlichen waagerechte Lage einnimmt und der Rückenlehnenträger 4 gegenüber
dem Basisträger 2 nicht nach hinten verschwenkt ist.
[0048] In dem in Sitzlängsrichtung 7 gesehen hinteren Bereich der Mechanik 1 ist der um
eine die feststehende Hauptschwenkachse der Mechanik 1 definierende erste Querachse
8 schwenkbare Rückenlehnenträger 4 einerseits mit dem Basisträger 2 und andererseits
mit dem hinteren Bereich des Sitzträgers 3 unmittelbar gelenkig verbunden. Der Rückenlehnenträger
4 ist dabei mit seinen Wangen 9 unmittelbar an dem Basisträger 2 angelenkt. Mit sich
nach oben erstreckenden Mitnehmern 10 der Wangen 9 ist der Rückenlehnenträger 4 unter
Ausbildung einer zweiten Querachse 11 mit dem Sitzträger 3 unmittelbar gelenkig verbunden.
Der Sitzträger 3 ist im vorderen Sitzbereich mit dem Basisträger 2 ebenfalls gelenkig
verbunden, so daß bei einem Verschwenken des Rückenlehnenträgers 4 in Schwenkrichtung
27 nach hinten unten der Sitzträger 3 relativ zu dem Basisträger 2 nach hinten bewegt
wird, wodurch sich die gewünschte Synchronbewegung von Sitzträger 3 und Rückenlehnenträger
4 ergibt. Eine im Inneren der Mechanik 1 angebrachte Federanordnung (nicht im Detail
dargestellt) definiert den Schwenkwiderstand des Rückenlehnenträgers 4 und dient der
Rückführung des Rückenlehnenträgers 4 aus der verschwenkten Stellung in seine Ausgangsstellung,
sobald sich der Benutzer des Stuhls nicht mehr an der Rückenlehne anlehnt.
[0049] Rückenlehnenträger 4 und Basisträger 2, deren Stellung zueinander wie beschrieben
veränderbar ist, bilden die Sitzbaugruppe, in der die Erfindung realisiert ist. Dabei
ist die Position des Rückenlehnenträgers 4 relativ zu dem Basisträger 2 feststellbar,
so daß der Rückenlehnenträger 4 in verschiedenen Schräglagen auf einfache Art und
Weise festgestellt werden kann, insbesondere in einem nach hinten verschwenkten Zustand.
[0050] Um den Rückenlehnenträger 4 in bestimmten Stellungen gegenüber dem und Basisträger
2 formschlüssig zu fixieren, ist ein Riegelgesperre 13 vorgesehen. Das Riegelgesperre
13 umfaßt eine Anzahl Ausnehmungen 14 und einen Riegel 15. Der Riegel 15 ist zum Eingreifen
in diese Ausnehmungen 14 ausgebildet. Durch ein Eingreifen des Riegels 15 in eine
der Ausnehmungen 14 sind der Rückenlehnenträger 4 und der Basisträger 2 zueinander
festlegbar. Die Ausnehmungen 14 werden von einem fest mit dem Rückenlehnenträger 4
verbundenen Sperrstück 16 bereitgestellt. Das Sperrstück 16 ist als separates Bauteil
ausgeführt.
[0051] Das als Blechformteil ausgeführte Sperrstück 16 ist an dem aus einem Kunststoffmaterial
gefertigten Rückenlehnenträger 4 befestigt. Hierzu weist das Sperrstück 16 zwei sich
gabelförmig aus der Unterkante 17 des Sperrstücks 16 erstreckende Montagearme 18 auf,
die in am Rückenlehnenträger 4 vorgesehene Aufnahmetaschen 19 eingesteckt sind, die
als Montagehilfe dienen. Im montierten Zustand liegt das Sperrstück 16 in einer dafür
vorgesehenen Aussparung 20 des Rückenlehnenträgers 4 ein und stützt sich mit seiner
Oberkante 21 an einer ersten Anlagefläche 22 des die Aussparung 20 nach oben begrenzenden
Trägerkörpers 4' des Rückenlehnenträgers 4 ab. Die Lage des Sperrstücks 16 in der
Aussparung 20 wird durch zwei Schrauben 23 fixiert, die das Sperrstück 16 mit dem
Trägerkörper 4' des Rückenlehnenträgers 4 zugleich formschlüssig verbinden. Zur Befestigung
des Sperrstücks 16 liegen die Schraubdome für die Schrauben 23 in Einbuchtungen 24
ein, die im Bereich der Seitenkanten 25 des Sperrstücks 16 vorgesehen sind.
[0052] Es sind fünf Ausnehmungen 14 in dem Sperrstück 16 vorhanden. Die Querschnitte der
Ausnehmungen 14 haben die Form abgerundeter Rechtecke. Vier der fünf Ausnehmungen
14 sind als Öffnungen (Durchbrüche) in dem Sperrstück 16 ausgeführt. Der untere Abschluß
der fünften, unteren Ausnehmung 14 wird durch eine zweite Anlagefläche 26 des Rückenlehnenträgers
4 gebildet, an der sich das Sperrstück 16 mit seiner Unterkante 17 abstützt. Diese
zweite Anlagefläche 26 befindet sich zwischen den beiden zwei Aufnahmetaschen 19 des
Rückenlehnenträgers 4.
[0053] Die Biegung des Sperrstücks 16 entspricht dem Verlauf der Bewegungsbahn des Rückenlehnenträgers
4 bei einem Verschwenken in Schwenkrichtung 27 nach hinten unten relativ zu dem feststehenden
Basisträger 2. Die Mittellängsachsen 28 der einzelnen Ausnehmungen 14 (angedeutet
in Fig. 1) verlaufen radial von einem gedachten Kreiszentrum ausgehend. Das Kreiszentrum
stimmt mit der Position der Schwenkachse 8 überein.
[0054] Der aus Stahl gefertigte Riegel 15 weist eine Stangenform auf. Der Querschnitt des
Riegels 15 ist entsprechend dem Querschnitt der Ausnehmungen 14 ausgeführt, so daß
sich bei einem Eingreifen des Riegels 15 in die Ausnehmungen 14 ein paßgenauer Formschluß
ergibt. In dem dargestellten Beispiel ist der Riegel 15 daher im wesentlichen quaderförmig.
[0055] Der Riegel 15 wird in einer von dem Basisträger 2 gebildeten Linearführung geführt.
Der Führungskanal, in dem der Riegel 15 geführt ist, wird dabei einerseits von dem
Trägerkörper 2' des Basisträgers 2, der ein unteres Führungsstück 29 bildet, und andererseits
von einem mit dem Trägerkörper des Basisträgers 2 verbundenen Deckel geformt, der
ein oberes Führungsstück 30 bildet. Die etwa in Höhe des Riegels 15 verlaufende Trennebene
zwischen den beiden Führungsstücken 29, 30 erstreckt sich parallel zu der Bewegungsrichtung
31 des Riegels 15.
[0056] Befindet sich der Rückenlehnenträger 4 in der zu fixierenden Schräglage, kann der
Riegel 15 in eine dem Kopfende 32 des Riegels 15 gegenüberliegende Ausnehmung 14 des
Sperrstücks 16 eingreifen, indem er linear in diese Ausnehmung 14 eingeführt wird.
Bei der zum Eingreifen bereitstehenden Ausnehmung 14 handelt es sich um diejenige
Ausnehmung 14 des Sperrstücks 16, die sich in einer von fünf Bedienstellungen des
Riegelgesperres 13 befindet.
[0057] In der Fig. 2 ist der blockierte Zustand gezeigt, bei dem der Riegel 15 in die untere
Ausnehmung 14' eingreift, wobei sich das Riegelgesperre 13 in derjenigen Bedienstellung
befindet, die einer unverschwenkten Stellung des Rückenlehnenträgers 4 entspricht
(erste Grenz-Bedienstellung). Die anderen vier Bedienstellungen des Riegelgesperres
13 entsprechen anderen Winkelstellungen des Rückenlehnenträgers 4, d.h. unterschiedlich
weit nach hinten unten verschwenkten Zuständen. Diejenige Schwenkstellung des Rückenlehnenträgers
4, bei welcher der Rückenlehnenträger 4 so weit nach hinten verschwenkt ist, daß die
obere Ausnehmung 14" des Sperrstücks dem Kopfende 32 des Riegels 15 gegenüberliegt,
definiert die zweite Grenz-Bedienstellung des Riegelgesperres 13.
[0058] Zum Ver- und Entriegeln wird der Riegel 15 mit Hilfe einer Betätigungseinrichtung
linear bewegt. Zu diesem Zweck weist eine Übertragungsmechanik ein Gestänge 34 auf
und ist über einen Mitnehmer 35 mit dem Riegel 15 verbunden. In dem dargestellten
Beispiel greift der Mitnehmer 35 in eine am Fußende 36 des Riegels 15 vorhandene Bohrung
37 ein. Das Gestänge 34 ist derart ausgeführt, daß Gestängeteile wahlweise durch Federelemente
(nicht abgebildet) einer Federanordnung beaufschlagbar ist. Diese Federelemente sind
derart ausgeführt, daß bei beaufschlagtem Gestänge 34 der Mitnehmer 35 und damit der
Riegel 15 in Bewegungsrichtung 31 bewegt wird. Ist also ein Fixieren des Rückenlehnenträgers
4 in einer bestimmten Schwenkstellung erwünscht, wird mit Hilfe einer von außerhalb
der Mechanik 1 betätigbaren Handhabe (nicht abgebildet) die Federanordnung derart
aktiviert, daß sich der Riegel 15 in eine Verriegelungsposition bewegt. Anders ausgedrückt
wird der Riegel 15 mit Hilfe des federkraftbeaufschlagten Gestänges 34 in eine Ausnehmung
14 hineinbewegt, sobald sich der Rückenlehnenträger 4 in eine Bedienstellung bewegt
und die Federanordnung aktiviert ist. Das Lösen der Verriegelung erfolgt bei nicht
belastetem Rückenlehnenträger 4 durch eine erneute Bedienung der Betätigungseinrichtung
mit Hilfe der Handhabe. Der Riegel 15 wird dann aus seiner Verriegelungsposition unter
Wirkung der Federkaft des entsprechenden Federelements herausbewegt.
[0059] Mit Hilfe des Riegels 15 des Riegelgesperres 13 kann der Rückenlehnenträger 4 in
einer weiteren Schwenkstellung blockiert werden, ohne daß sich der Rückenlehnenträger
4 dazu in einer der fünf Bedienstellung des Riegelgesperres 13 befinden muß, die durch
das Sperrstück 16 definiert werden. Zu diesem Zweck weist der Trägerkörper des Rückenlehnenträgers
4 eine zusätzliche Ausnehmung 38 auf, die wenigstens einen Anschlag 39 für den Riegel
15 bereitstellt. Die nach unten offen Ausnehmung 38 ist als integraler Bestandteil
des Rückenlehnenträgers 4 ausgebildet und kann bei der Herstellung des Rückenlehnenträgers
4 einfach entformt werden. In dem illustrierten Beispiel befindet sich diese zusätzliche
Ausnehmung 38 unterhalb der Aussparung 20 für das Sperrstück 16 und ermöglicht eine
Festlegung des Rückenlehnenträgers 4 relativ zu dem Basisträger 2 in einer über die
Grundposition hinaus nach vorn verschwenkten Stellung, bei der sich der Sitzträger
3 aus der Waagerechten nach vorn neigt. Hierdurch ergibt sich eine sechste Bedienstellung
des Riegelgesperres 13. An die Verriegelung dieser Sitzneigeposition werden keine
erhöhten Ansprüche hinsichtlich des Verriegelungsspiels gestellt.
[0060] Mit anderen Worten kann das erfindungsgemäße Riegelgesperre 13 so ausgeführt sein,
daß die Ausnehmungen zur Aufnahme des Riegels 14 nicht nur von einem fest mit der
ersten Komponente 4 verbundenen und als separates Bauteil ausgeführten Sperrstück
16 bereitgestellt werden, sondern gleichzeitig von dem Körper 4' der ersten Komponente
4 selbst. Mit einer solchen Kombination von komponentenkörpereigenen Ausnehmungen
38 und durch ein separates Sperrstück 16 ausgebildeten Ausnehmungen 14 kann die Anzahl
der vorhandenen Verriegelungsstellungen allein durch eine geeignete Gestaltung der
ersten Komponente 4 vergrößert werden, ohne daß es dazu eines größeren Sperrstücks
16 und eines erhöhten Materialeinsatzes bedarf. Auf diese Weise kann auch der Verstellbereich
der Komponenten, innerhalb der eine Verriegelung möglich ist, auf einfache Weise vergrößert
werden.
[0061] Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
Bezugszeichenliste
[0062]
- 1
- Synchronmechanik
- 2
- Basisträger
- 3
- Sitzträger
- 4
- Rückenlehnenträger
- 5
- Konusaufnahme
- 6
- Stuhlsäule
- 7
- Sitzlängsrichtung
- 8
- Erste Querachse
- 9
- Wange
- 10
- Mitnehmer
- 11
- zweite Querachse
- 12
- (frei)
- 13
- Riegelgesperre
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Riegel
- 16
- Sperrstück
- 17
- Unterkante
- 18
- Montagarm
- 19
- Aufnahmetasche
- 20
- Aussparung
- 21
- Oberkante
- 22
- Erste Anlagefläche
- 23
- Befestigungsschrauben in Schraubdomen
- 24
- Einbuchtung
- 25
- Seitenkante
- 26
- zweite Anlagefläche
- 27
- Schwenkrichtung
- 28
- Mittellängsachse
- 29
- unteres Führungsstück
- 30
- oberes Führungsstück
- 31
- Bewegungsrichtung
- 32
- Kopfende
- 33
- (frei)
- 34
- Gestänge
- 35
- Mitnehmer
- 36
- Fußende
- 37
- Bohrung
- 38
- Ausnehmung
- 39
- Anschlag
1. Sitzbaugruppe, insbesondere für einen Bürostuhl, mit einer ersten Komponente (4) und
einer zweiten Komponente (2), deren Stellung zueinander veränderbar ist, mit einem
Riegelgesperre (13), wobei das Riegelgesperre (13) eine Anzahl Ausnehmungen (14) und
einen Riegel (15) umfaßt, welcher Riegel (15) zum Eingreifen in diese Ausnehmungen
(14) ausgebildet ist, wobei durch ein Eingreifen des Riegels (15) in eine der Ausnehmungen
(14) die beiden Komponenten (2, 4) zueinander festlegbar sind, insbesondere die erste
Komponente (4) in bestimmten Stellungen gegenüber der zweiten Komponente (2) formschlüssig
fixierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (14) von einem fest mit der ersten Komponente (4) verbundenen Sperrstück
(16) bereitgestellt werden, das als separates Bauteil ausgeführt ist.
2. Sitzbaugruppe nach Anspruch 1, wobei die zweite Komponente (2) feststehend ist und
die erste Komponente (4) relativ zu der zweiten Komponente (2) bewegbar ist.
3. Sitzbaugruppe nach Anspruch 1 oder 2, wobei die erste Komponente (4) ein Rückenlehnenträger
ist und/oder wobei die zweite Komponente (2) ein Basisträger ist.
4. Sitzbaugruppe nach Anspruch 1, wobei die erste Komponente feststehend ist und die
zweite Komponente relativ zu der ersten Komponente bewegbar ist oder wobei beide Komponenten
relativ zueinander bewegbar sind.
5. Sitzbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Sperrstück (16) an der ersten
Komponente (4) unter Ausbildung eines formschlüssigen Verbundes befestigt ist.
6. Sitzbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das Sperrstück (16) aus einem
Nichtkunststoff besteht, insbesondere ein Blechformteil ist, das vorzugsweise durch
Biegen eines Ausnehmungen (14) aufweisenden Blechteils hergestellt ist.
7. Sitzbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die einzelnen Ausnehmungen (14)
Mittellängsachsen (28) aufweisen, die radial von einem gedachten Kreiszentrum ausgehend
verlaufen, wobei dieses Kreiszentrum vorzugsweise mit der Position der Schwenkachse
(8) der ersten Komponente (4) übereinstimmt.
8. Sitzbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei der Riegel (15), der insbesondere
als Metallteil ausgeführt ist, vorzugsweise aus Stahl besteht, in einer von der zweiten
Komponente (2) gebildeten Führung geführt wird, insbesondere in einer aus zwei oder
mehr Teilstücken (29, 30) ausgebildeten Führung, welche Teilstücke (29, 30) im Bereich
einer Anzahl Trennebenen aneinander befestigt sind, welche Trennebenen vorzugsweise
parallel zu der Bewegungsrichtung (31) des Riegels (15) verlaufen.
9. Sitzbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei das Sperrstück (16) oder der
Riegel (15) oder sowohl das Sperrstück (16) als auch der Riegel (15) zum Verriegeln
des Riegelgesperres (13) in eine Bedienstellung bringbar sind, in welcher Bedienstellung
der Riegel (15) in eine der Ausnehmungen (14) des Sperrstücks (16) eingreifen kann,
wobei das Ver- und Entriegeln des Riegelgesperres (13) durch eine Linearbewegung des
Riegels (15) realisierbar ist, bei welcher Linearbewegung der Riegel (15) in eine
Ausnehmung (14) hinein und aus dieser Ausnehmung (14) heraus bewegbar ist.
10. Sitzmöbel, insbesondere Bürostuhl, mit einer Sitzbaugruppe nach einem der Ansprüche
1 bis 9, vorzugsweise derart, daß diese Sitzbaugruppe als Teil einer Schwenkmechanik
(1) des Sitzmöbels ausgebildet ist, insbesondere einer Synchronmechanik, einer Asynchronmechanik
oder einer Wippmechanik.