[0001] Die Erfindung betrifft ein tragbares, akkubetriebenes Hydraulikaggregat für hydraulische
Rettungswerkzeuge, insbesondere für Spreiz- oder Scherenwerkzeuge, sowie ein mit einem
solchen Hydraulikaggregat ausgestattetes Rettungswerkzeug, wie dies in den Ansprüchen
angegeben ist.
[0002] Hydraulische Rettungswerkzeuge sind insbesondere als Spreiz- oder Scherenwerkzeuge
bekannt und werden typischerweise von Rettungsorganisationen, wie zum Beispiel der
Feuerwehr oder dem technischen Hilfsdienst eingesetzt, aber auch von Sondereinsatzkommandos
verwendet. Um eine rasche Einsatzbereitschaft solcher Rettungs- bzw. Einsatzwerkzeuge
zu erzielen, wird danach gestrebt, diese technischen Hilfsmittel portabel bzw. tragbar
auszuführen und somit möglichst leichtgewichtig umzusetzen. Um einen von Stromgeneratoren
bzw. Stromversorgungsnetzen autarken Betrieb zu ermöglichen, sind die Hydraulikaggregate
zum Aktivieren der hydraulischen Rettungswerkzeuge vermehrt durch elektrochemische
Energiespeicher, insbesondere durch Akkumulatoren, betreibbar. Gattungsgemäße akkubetriebene
Hydraulikaggregate für hydraulische Rettungswerkzeuge, welche Hydraulikaggregate von
nur einer Person tragbar bzw. bedienbar sein sollen, sind von der Anmelderin in einer
Mehrzahl von Ausführungen verfügbar. Dabei sind am tragbaren, akkubetriebenen Hydraulikaggregat
die jeweiligen hydraulisch betätigbaren Werkzeuge dauerhaft befestigt bzw. montiert.
Das entsprechende Rettungswerkzeug kann dabei durch möglichst ergonomisch angebrachte
Handgriffe bzw. Griffabschnitte von nur einer Person bedient und zweckgemäß eingesetzt
werden.
[0003] Der grundsätzliche technische Aufbau eines gattungsgemäßen, vorbekannten Rettungswerkzeuges
ist beispielsweise auch in der
WO 2016/119819 A1 offenbart.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes, hydraulisches
Rettungswerkzeug zu schaffen, insbesondere dessen Handhabung weiter zu optimieren
und trotzdem eine möglichst hohe Leistungsfähigkeit zu erzielen.
[0005] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch ein gattungsgemäßes Hydraulikaggregat mit
den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1, sowie durch ein Rettungswerkzeug gemäß
Anspruch 17 gelöst.
[0006] Dadurch, dass der Elektromotor des tragbaren, akkubetriebenen Hydraulikaggregats
durch einen Scheibenläufermotor gebildet ist, dessen parallel zur Längsachse seiner
Abtriebswelle verlaufende axiale Länge kürzer bemessen ist, als dessen Außendurchmesser,
kann ein relativ kompaktes, insbesondere in Bezug auf seine Längserstreckung relativ
kurz aufbauendes Hydraulikaggregat und somit ein letztendlich relativ kurz aufbauendes
Rettungswerkzeug geschaffen werden. Dadurch, dass das Rettungswerkzeug insgesamt eine
relativ kurze Gesamtlänge aufweisen kann, nachdem zumindest das daran angeflanschte
bzw. fest angekoppelte Hydraulikaggregat eine relativ kurze Baulänge aufweisen kann,
ist es möglich, das Rettungswerkzeug auch an beengten Stellen einzusetzen. Solche
beengten Stellen können beispielsweise zwischen den Karosseriesäulen eines PKWs vorliegen.
Auch andere Einsatzorte, bei welchen beengte Platzverhältnisse vorliegen, können mit
dem möglichst kurz aufbauenden Rettungswerkzeug besser bearbeitet werden. Ein besonderer
Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen liegt auch darin, dass der Scheibenläufermotor
zum Antrieben der Hydraulikpumpe ein günstiges Leistungsgewicht aufweist, also bei
einer bestimmten Antriebsleistung eine relativ niedrige Masse aufweist. Dies ist insbesondere
in Zusammenhang mit einer möglichst einfachen Tragbarkeit bzw. Ergonomie des Rettungswerkzeuges
von besonderem Vorteil. Beispielsweise können dadurch Rettungseinsätze bzw. sonstige
Einsatzsituationen möglichst rasch und mühelos ausgeführt werden.
[0007] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Maßnahmen liegt in einer verbesserten,
baulichen Zuordenbarkeit zu den hydraulischen Komponenten des Hydraulikaggregates,
insbesondere in Bezug auf dessen Hydrauliktank bzw. Hydraulikpumpe. Im Speziellen
kann dadurch eine optimierte, bauliche Wechselwirkung bzw. Gruppierung zwischen den
genannten hydraulischen Komponenten und dem durch einen Scheibenläufermotor gebildeten
Elektroantrieb des mobilen bzw. portablen Hydraulikaggregats erzielt werden.
[0008] Entsprechend einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist der Scheibenläufermotor als Außenläufermotor
mit innenliegendem, feststehenden Stator und außenliegendem, drehbeweglichen Rotor
ausgeführt. Die am Rotor ausgeführte Abtriebswelle dieses Scheibenläufermotors durchsetzt
dabei dessen Stator in Axialrichtung der Abtriebswelle. Demnach ist der äußere Mantel-
bzw. Teilabschnitt des Scheibenläufermotors drehbeweglich bzw. als Rotor ausgeführt.
Nachdem dieser Antriebsmotor innerhalb eines Gehäuses des Hydraulikaggregates angeordnet
ist, entstehen dadurch keinerlei Gefährdungen durch Berührungen und auch das Risiko
von bremsenden bzw. schleifenden Objekten kann nahezu ausgeschlossen werden. Zudem
ist dadurch eine mechanisch verbesserte Befestigung dieses Antriebsmotors möglich,
nachdem der rotierende Abschnitt nur einen Teilabschnitt der äußeren Oberfläche einnimmt,
insbesondere zumindest die Mantelfläche und eine der Stirnflächen des Scheibenläufermotors
einnimmt. Der Scheibenläufermotor kann daher hinsichtlich seiner mechanischen Montageschnittstelle
in relativ einfacher Art und Weise spezifisch an seine Montage-Gegenstelle, insbesondere
an die Gegebenheiten des Hydrauliktanks bzw. der Hydraulikpumpe, angepasst werden.
[0009] Der Scheibenläufermotor kann dabei als sogenannter Glockenläufermotor mit glockenförmigem
Rotor ausgebildet sein. Durch den glockenförmigen bzw. im Querschnitt im wesentlichen
U-förmigen Rotor, welcher den im wesentlichen scheibenförmigen bzw. gleichfalls annähernd
glockenförmigen Stator zumindest abschnittsweise umgrenzt, kann ein optimiertes Leistungsgewicht
des Scheibenläufermotors erzielt werden. Insbesondere ist es dadurch möglich, ein
optimales Verhältnis zwischen Leistungsvermögen und Gesamtmasse zu erzielen, was insbesondere
in Verbindung mit portablen Rettungswerkzeugen bzw. in Zusammenhang mit den dafür
erforderlichen, tragbaren Hydraulikaggregaten von besonderem Vorteil ist.
[0010] Entsprechend einer praktikablen Ausführungsform ist vorgesehen, dass in Bezug auf
den Umfang des Rotors, insbesondere in Bezug auf dessen Kreisumfang, eine Mehrzahl
von verteilt angeordneten Permanentmagneten ausgeführt ist, welche Permanentmagnete
mit Spulenwicklungen am Stator in Wechselwirkung stehen. Diese Spulenwicklungen am
Stator sind dabei für die Erzeugung elektromagnetischer Drehfelder vorgesehen. Die
erzeugten elektromagnetischen Drehfelder sind bevorzugt durch eine elektronische Kommutierungsschaltung
bestimmt bzw. gesteuert erzeugbar. Dadurch ist es möglich, den Antriebsmotor des Hydraulikaggregats
bzw. des Rettungswerkzeuges bürstenlos, das heißt ohne elektrische Schleifkontakte,
auszuführen. Somit ist ein relativ geringer Wartungsaufwand bzw. eine völlige Wartungsfreiheit
des Rettungswerkzeuges bzw. von dessen Hydraulikaggregat erreichbar. In vorteilhafter
Art und Weise wird dadurch auch eine vergleichsweise hohe Funktionszuverlässigkeit
bzw. Verfügbarkeit des Rettungsgerätes erzielt, was insbesondere in Verbindung mit
zeitkritischen Rettungsaktionen, bei welchen eine hohe Funktionszuverlässigkeit bzw.
Verfügbarkeit von Werkzeugen eminent wichtig ist, von erhöhter Bedeutung.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Scheibenläufermotor
am Gehäuse des Hydrauliktanks, insbesondere an einer Begrenzungswand bzw. an einem
Deckel des Hydrauliktanks, unmittelbar befestigt ist. Auch dadurch kann eine gewichtsoptimierte
Ausführung des Hydraulikaggregates bzw. des Rettungswerkzeuges erzielt werden. Insbesondere
ist es dadurch nicht erforderlich, dass spezielle Befestigungsflansche bzw. Zwischenadapter
zur Halterung des Elektroantriebes benötigt werden. Die unmittelbare Anbringung des
Scheibenläufermotors am Hydrauliktank begünstigt dabei auch die Kompaktheit und mechanische
Robustheit des Hydraulikaggregates. Der Scheibenläufermotor bietet dabei in Wechselwirkung
mit dem Hydrauliktank besondere Anwendungsvorteile, nachdem die relativ große Stirnfläche
des Scheibenläufermotors relativ große Abschnitte des Hydrauliktanks substituieren
kann, und dadurch relevante bzw. nennenswerte Gewichtseinsparungen erzielt werde können.
[0012] Insbesondere kann es zweckmäßig sein, wenn die der Abtriebswelle bzw. die dem Abtriebsstummel
des Scheibenläufermotors nächstliegend zugeordnete, erste Stirnwand des Scheibenläufermotors
über eine Mehrzahl von Befestigungsschrauben mit dem Gehäuse des Hydrauliktanks fest
verschraubt ist. Das Gehäuse des Hydrauliktanks bietet dabei in der Regel eine hohe
mechanische Stabilität, um den Scheibenläufermotor ausreichend stabil bzw. verwindungsfrei
im äußeren Gehäuse des gesamten Hydraulikaggregates, welches typischerweise aus formgespritztem
Kunststoff gebildet ist, unterbringen zu können.
[0013] Entsprechend einer zweckmäßigen Weiterbildung kann dabei vorgesehen sein, dass die
Verschraubung zwischen dem Scheibenläufermotor und dem Gehäuse des Hydrauliktanks
ausgehend von der zur ersten Stirnwand gegenüberliegenden, zweiten Stirnwand des Scheibenläufermotors
angebracht ist bzw. aufgebaut wird. Demzufolge sind dann die Schraubenköpfe von Befestigungsschrauben
zur Befestigung des Scheibenläufermotors mit dem Hydrauliktank an der dem Inneren
des Scheibenläufermotors zugewandten Innenseite seiner ersten Stirnwand angeordnet.
Dadurch ist eine hochfeste und dennoch praktikable Verbindung zwischen dem Scheibenläufermotor
und dem Hydrauliktank realisiert. Insbesondere kann dadurch der Hydrauliktank bereits
in sich geschlossen ausgeführt sein und kann sodann der Scheibenläufermotor über eine
Mehrzahl von Befestigungsschrauben von außen am Hydrauliktank festgeschraubt werden,
wobei die Befestigungsschrauben durch den Scheibenläufermotor hindurch eingeführt
werden und letztendlich mit deren Schraubenkopf an der Innenseite der ersten Stirnwand,
insbesondere an der Stator-Begrenzungswand, anliegen. Eine Öffnung des Gehäuses des
Hydrauliktankes ist für eine Befestigung oder eine Demontage des angegebenen Scheibenläufermotors
somit nicht erforderlich. Zudem wird durch die angegebenen Maßnahmen eine besonders
gewichtsoptimierte und hinsichtlich der Anzahl der erforderlichen Bauteile minimierte
Ausführung des Hydraulikaggregates erzielt.
[0014] Um eine Verschraubung des Scheibenläufermotors via dessen Innenseite bzw. über dessen
Innenraum zu ermöglichen, ist es zweckmäßig, wenn die zur ersten Stirnwand gegenüberliegende,
zweite Stirnwand des Scheibenläufermotors ein Bestandteil des Rotors ist, welche zweite
Stirnwand zumindest zwei Durchbrüche oder Freistellungen aufweist, welche ein Einsetzen
bzw. Einschrauben der Befestigungsschrauben ausgehend von der zweiten Stirnwand in
paralleler Richtung zur Abtriebsachse des Scheibenläufermotors ermöglichen, wobei
die einzelnen Befestigungsschrauben via das Innere des Scheibenläufermotors in Richtung
zur Innenseite der ersten Stirnwand des Scheibenläufermotors verbracht werden. Dadurch
werden die Schraubenköpfe der Befestigungsschrauben quasi im Inneren des Elektromotors
angebracht und ist in vorteilhafter Weise eine Verschraubung des Scheibenläufermotors
derart, dass eine Befestigung via seinen Innenraum erfolgt. Auch dadurch kann ein
möglichst einfacher Aufbau, ein möglichst niedriges Gewicht und/oder eine relativ
kompakte Bauanordnung erzielt werden. Zudem ist es dadurch nicht erforderlich, die
Verschraubung des Elektromotors gegenüber dem Hydrauliktank ausgehend vom Innenraum
des Hydrauliktanks vorzusehen, welcher Hydrauliktank gewissen Dichtheitsanforderungen
zuverlässig entsprechen muss. Insbesondere sind dadurch die von den Schraubenköpfen
abgewandten Gewindeabschnitte der Befestigungsschrauben dem Hydrauliktank nächstliegend
zugeordnet und liegen deren Schraubenköpfe an der Innenseite der ersten Stirnwand
des Scheibenläufermotors an. Eine Verschraubung ausgehend von Hydrauliktank, welcher
erhöhten Dichtheitsanforderungen entsprechen muss bzw. welcher möglichst nicht geöffnet
werden sollte, kann dadurch in praktikabler Art und Weise vermieden werden.
[0015] Entsprechend einer zweckmäßigen Maßnahme ist vorgesehen, dass der Hydrauliktank zwischen
dem Scheibenläufermotor und der Hydraulikpumpe angeordnet ist und eine Verbindungswelle
vorgesehen ist, welche eine Freistellung, insbesondere einen von Hydraulikflüssigkeit
freien Hohlraum bzw. Überbrückungskanal, im Hydrauliktank durchsetzt und welche Verbindungswelle
den Scheibenläufermotor und die Hydraulikpumpe drehbeweglich koppelt. Dadurch ist
quasi eine Block- bzw. Reihenanordnung aus Scheibenläufermotor, Hydrauliktank und
Hydraulikpumpe geschaffen, wobei die Verbindungswelle zwischen dem Scheibenläufermotor
und der Hydraulikpumpe den Hydrauliktank durchsetzt. Insbesondere ist dadurch in Bezug
auf zwei einander gegenüberliegende Seiten des Hydrauliktanks zum einen der Scheibenläufermotor
und zum anderen die Hydraulikpumpe angeordnet. Demnach ist der Hydrauliktank in vorteilhafter
Art und Weise zwischen den genannten Komponenten positioniert. Dies ergibt einen technisch
zweckmäßigen und einen baulich möglichst kompakten sowie mechanisch bzw. statisch
ausreichend stabilen Grundaufbau.
[0016] Zweckmäßig ist es, wenn die Ausgleichsvorrichtung für die Volumensveränderungen von
der im Hydrauliktank jeweils vorliegenden Menge an Hydraulikflüssigkeit eine elastisch
nachgiebige oder elastisch verstellbare Ausgleichsmembran umfasst, welche innerhalb
des Hydrauliktanks angeordnet ist und relativ zum Innenraum des Hydrauliktanks beweglich
ist. Dadurch, dass diese Ausgleichsvorrichtung vorzugsweise aus einem elastomeren
Material, beispielsweise aus einer Gummimembran gebildet ist, ist sie hinsichtlich
scharfer Kanten bzw. Übergänge zu schützen. Nachdem innerhalb des Hydrauliktanks keine
Schraubenköpfe zur Befestigung des Scheibenläufermotors vorgesehen sind, ist grundsätzlich
ein guter Schutz für eine derartige Ausgleichsmembran geschaffen. Insbesondere kann
durch die zuvor angegebene Schraubbefestigung des Scheibenläufermotors gegenüber dem
Hydrauliktank sichergestellt werden, dass die Ausgleichsmembran zuverlässig vor scharfkantigen
Übergängen und vor allmählichen Beschädigungen geschützt ist.
[0017] Entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass zumindest
ein Teilabschnitt der ersten Stirnwand des Scheibenläufermotors zugleich einen baulichen
Begrenzungsabschnitt, gegebenenfalls sogar einen flüssigkeitsdichten Begrenzungs-
bzw. Gehäuseabschnitt des Hydrauliktanks bzw. der Ausgleichsvorrichtung ausbildet.
Insbesondere kann dabei zumindest ein Teilabschnitt des Gehäuses des Hydrauliktanks
durch eine Begrenzungswand, insbesondere durch die der Abtriebswelle nächstliegend
zugeordnete Stirnwand des Scheibenläufermotors gebildet sein. Auch dadurch kann eine
Gewichtseinsparung bzw. eine Reduzierung der erforderlichen Komponenten des Hydraulikaggregates
erzielt werden. Eine Gewichtseinsparung wird insbesondere dadurch erreicht, dass zumindest
Teilabschnitte des Hydrauliktanks durch Gehäuse- bzw. Wandabschnitte des Scheibenläufermotors
gebildet sind. Insbesondere kann eine Gewichtseinsparung durch Erübrigung zumindest
von Teilabschnitten der nächstliegend zugeordneten Gehäusewand des Hydrauliktanks
erzielt werden.
[0018] Schließlich wird die Aufgabe der Erfindung auch durch ein hydraulisches Rettungswerkzeug
entsprechend den Maßnahmen gemäß Anspruch 17 gelöst. Die damit erzielbaren Vorteile
und technischen Wirkungen sind den vorhergehenden und den nachstehenden Beschreibungsteilen
zu entnehmen.
[0019] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0020] Es zeigen jeweils in vereinfachter, schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine Ausführungsform eines hydraulischen Rettungswerkzeuges in Draufsicht;
- Fig. 2
- das Hydraulikaggregat des Rettungswerkzeuges nach Fig. 1 in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 3
- das Hydraulikaggregat nach Fig. 2 in teilweiser Schnittdarstellung;
- Fig. 4a-d
- eine Ausführungsform eines Scheibenläufermotors, wie er im Hydraulikaggregat nach
Fig. 2 eingebaut ist;
- Fig. 5
- einen vereinfachten Halbschnitt einer ersten Ausführungsform einer Befestigung zwischen
einem Scheibenläufermotor und dem Hydrauliktank des Hydraulikaggregates;
- Fig. 6
- einen vereinfachten Halbschnitt einer weiteren Ausführungsform einer Befestigung zwischen
einem Scheibenläufermotor und dem Hydrauliktank des Hydraulikaggregates.
[0021] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.
[0022] Fig. 1 zeigt in Draufsicht eine Ausführungsform eines hydraulischen Spreizwerkzeuges,
wie es häufig zur Bergung von Personen aus verunfallten Fahrzeugen eingesetzt wird.
Ein solches Werkzeug ist aber auch für andere Aufzwäng- bzw. Spreizarbeiten einsetzbar.
Neben dem dargestellten Spreizwerkzeug sind als gattungsähnliche Werkzeuge auch Scherenwerkzeuge
bekannt. Übergeordnet können solche Werkzeuge als hydraulische Rettungswerkzeuge 1
bezeichnet werden.
[0023] Das in Fig. 1 in seiner Gesamtheit als Rettungswerkzeug 1 bezeichnete Gerät umfasst
im Wesentlichen ein Hydraulikaggregat 2 und ein daran angebundenes, hydraulisch betätigtes
bzw. gesteuert betätigbares Werkzeug 3 in Form der besagten Spreizvorrichtung, einer
Schneidvorrichtung, einer Anhebevorrichtung oder dergleichen. Beispielsgemäß ist das
mechanisch-hydraulische Werkzeug 3 über eine mechanisch-hydraulische Schnittstelle
4, wie sie auch in Fig. 2 ersichtlich ist, mit dem Hydraulikaggregat 2 gekoppelt.
Diese Kopplung ist dabei vorzugsweise eine feste bzw. permanente Kopplung, welche
nur unter Zuhilfenahme von Werkzeugen bzw. nur durch Zerlegearbeiten gelöst werden
kann. Alternativ ist auch eine werkzeuglos aktivier- und deaktivierbare Schnittstelle
möglich, wobei jedoch Maßnahmen zur Vermeidung des Verlusts von Hydraulikflüssigkeit
bzw. zur Vermeidung von Lufteinschlüssen im Hydraulickreis zwischen dem hydraulischen
Werkzeug 3 und dem Hydraulikaggregat 2 vorzusehen sind.
[0024] Eine Gesamtlänge 5 des Rettungswerkzeuges 1 setzt sich dabei aus der Länge 6 des
Hydraulikaggregates 2 und der Länge 7 des hydraulischen Werkzeuges 3 zusammen. Die
Länge 7 des hydraulischen Werkzeuges 3 ist dabei typischerweise größer als die Länge
6 des hydraulischen Aggregates 2. Während die Länge 7 des hydraulischen Werkzeuges
3 im Wesentlichen durch dessen Performance bzw. Robustheit beeinflusst ist, beispielsweise
aufgrund von Hebelübersetzungen bzw. der zugrundeliegenden Hebelgesetze, steht die
Länge 6 des Hydraulikaggregates 2 nicht zwingend mit dessen Performance in Wechselwirkung.
Demnach kann insbesondere durch möglichst kurze Baulängen des Hydraulikaggregates
2 die Handhabung bzw. Ergonomie des Rettungswerkzeuges 1 verbessert werden, ohne dass
Leistungseinbußen, insbesondere in Bezug auf die mechanischen Druck- bzw. Schneidkräfte
des Werkzeuges 3 verursacht werden. Daher setzt die vorliegende Lösung darauf an,
das Hydraulikaggregat 2 mit möglichst kurzer Länge 6 ausführen zu können, ohne dadurch
die Leistungsfähigkeit des Rettungswerkzeuges 1 zu beeinträchtigen bzw. ohne dadurch
die Leistungsfähigkeit des Hydraulikaggregates 2 zu beeinträchtigen.
[0025] Das beispielhaft dargestellte Spreizwerkzeug 3 umfasst zwei Spreizarme 8, 9, welche
an einem Grundkörper 10 gelenkig gelagert sind und via einen nicht dargestellten Hydraulikzylinder
eine Öffnungs- und Schließbewegung ausführen können. Am Grundkörper 10 des Werkzeuges
3 ist zweckmäßigerweise wenigstens ein Haltegriff 11, 12 ausgebildet, welcher zum
möglichst ergonomischen und sicheren Führen bzw. Halten des Rettungswerkzeuges 1 durch
eine Rettungsperson vorgesehen ist.
[0026] Ein Gehäuse 13 des Hydraulikaggregates 2, welches vorzugsweise aus Kunststoff besteht,
kann ebenso wenigstens einen Haltegriff 14 zur möglichst ergonomischen Halterung bzw.
Handhabung des Rettungswerkzeuges 1 aufweisen bzw. ausbilden. Das tragbare und netzautarke
Rettungswerkzeug 1, insbesondere dessen Hydraulikaggregat 2, weist wenigstens eine
elektromechanische Schnittstelle 15 auf, welche zur bedarfsweise An- und Abkopplung
von wenigstens einem Akkupack 16 vorgesehen ist, wie dieser beispielhaft in den Fig.
2, 3 veranschaulicht wurde. Der wenigstens eine Akkupack 16 ist dabei im ordnungsgemäß
angebrachten bzw. aufgesteckten Zustand, wie er in den Fig. 2, 3 ersichtlich ist,
für die elektrische Energieversorgung des hydraulischen Rettungswerkzeuges 1 vorgesehen.
[0027] Wie vor allem aus einer Zusammenschau der Fig. 2, 3 ersichtlich ist, umfasst das
tragbare, ackubetriebene Hydraulikaggregat 2 einen durch die elektrische Energie des
Akkupacks 16 betreibbaren Elektromotor 17 zum Antreiben einer Hydraulikpumpe 18 des
Hydraulikaggregates 2. Erfindungsgemäß ist dieser Elektromotor 17 durch einen Scheibenläufermotor
19 gebildet. Ein solcher Scheibenläufermotor 19 weist eine parallel zur Längsachse
20 seiner Abtriebswelle 21 verlaufende, axiale Länge 22 auf, welche kleiner bzw. kürzer
bemessen ist, als ein Außendurchmesser 23 des Scheibenläufermotors 19 beträgt, wie
dies in Fig. 3 oder in Fig. 4d ersichtlich ist. Insbesondere weisen solche Scheibenläufermotoren
19 im Vergleich zu herkömmlichen Elektromotoren ein relativ großes Verhältnis zwischen
Außendurchmesser 23 und axialer Länge 22 auf. Typischerweise ist dieses Verhältnis
zwischen dem Außendurchmesser 23 des eingesetzten Scheibenläufermotors 19 und dessen
axialer Länge 22 größer dem Wert 1, insbesondere größer dem Wert 1,5. Entsprechend
einer praktikablen Ausgestaltung weist dieses Verhältnis in etwa den Wert 2 auf.
[0028] Vorzugsweise ist der Scheibenläufermotor 19 direkt, das heißt ohne zwischengeschaltetes
Getriebe, mit der Hydraulikpumpe 18 drehbewegungsverbunden. Hierzu ist eine Antriebswelle
24 der Hydraulikpumpe 18, welche Antriebswelle 24 beispielsgemäß als Hohlwelle ausgeführt
ist, mit der Abtriebswelle 21 des Scheibenläufermotors 19 drehfest verbunden. Die
Hydraulikpumpe 18 dient dabei als Hochdruckpumpe für hydraulische Flüssigkeiten, insbesondere
für Hydrauliköl, und kann beispielsweise durch eine Exzenterpumpe oder dergleichen
gebildet sein. Ein Hydrauliktank 25, welcher zur Bevorratung bzw. Aufnahme einer ausreichenden
Menge an Hydraulikflüssigkeit vorgesehen ist und insbesondere zur Versorgung der hydraulischen
Werkzeuge 3 mit dem Arbeitsmedium vorgesehen ist, ist dabei in Bezug auf die Längsachse
des hydraulischen Rettungswerkzeuges 1 zwischen dem Scheibenläufermotor 19 und der
Hydraulikpumpe 18 positioniert. Mit anderen Worten ausgedrückt, ist in Bezug auf die
Längsrichtung des Rettungswerkzeuges 1 an den einander gegenüberliegenden Enden des
Hydrauliktanks 25 einerseits die Hydraulikpumpe 18 unmittelbar angrenzend angeordnet,
und andererseits der Scheibenläufermotor 19 unmittelbar angrenzend an den Hydrauliktank
25 angereiht. Vorzugsweise definiert dabei der Hydrauliktank 25 das zentrale Halterungs-
bzw. Befestigungselement einerseits für den Scheibenläufermotor 19 und andererseits,
das heißt gegenüberliegend, für die Hydraulikpumpe 18.
[0029] Um einen lageunabhängigen Betrieb des Hydraulikaggregates 2 bzw. des Rettungswerkzeuges
1 zu ermöglichen, ist dem Hydrauliktank 25 eine Ausgleichsvorrichtung 26 für Hydraulikflüssigkeit
zugeordnet, insbesondere innerhalb des Hydrauliktanks 25 angeordnet. Wie an sich bekannt,
umfasst eine solche Ausgleichsvorrichtung 26 typischerweise eine elastisch nachgiebige
oder elastisch verstellbare Ausgleichsmembran 27, welche innerhalb des Hydrauliktanks
25 angeordnet ist und in Abhängigkeit des Volumens an Hydraulikflüssigkeit im Hydrauliktank
25 relativ zum Innenraum des Hydrauliktanks 25 beweglich ist. Dadurch werden elastisch
variierbare Volumina innerhalb des Hydrauliktanks 25 geschaffen, welche während der
Befüll- und Entnahmevorgänge von Hydraulikflüssigkeit gegenüber dem Hydrauliktank
25 einen unerwünschten Austritt von Hydraulikflüssigkeit aus Entlüftungsöffnungen
unterbinden.
[0030] Zur manuell gesteuerten Beeinflussung von Öffnungs- und Schließbewegungen bzw. von
Ausschub- und Einziehbewegungen des Werkzeuges 3 ist am Hydraulikaggregat 2 wenigstens
ein manuell zu bedienendes hydraulisches Steuerventil 28 - Fig. 3 - vorgesehen. Dieses
hydraulische Steuerventil 28 ist durch wenigstens ein Betätigungselement 29, beispielsweise
eine Schaltwippe, in die jeweiligen Ventilstellungen, insbesondere in wechselweise
Durchfluss-und Sperrstellungen überführbar. Typischerweise werden dabei durch das
zumindest eine Betätigungselement 29 Kolben- bzw. Schieberstellungen im Steuerventil
28 verändert. Der über die Hydraulikpumpe 18 erzeugbare Hydraulikdruck kann dadurch
über das Steuerventil 28 und via Fluidkanäle 30 des Hydraulikaggregates 2 einem nicht
dargestellten Hydraulikzylinder des Werkzeuges 3 gesteuert zugeführt bzw. davon rückgeführt
werden.
[0031] In den Fig. 4a bis 4d ist eine vorteilhafte Ausführungsform eines Scheibenläufermotors
19 zum Antreiben der Hydraulikpumpe 18 des Hydraulikaggregats 2 veranschaulicht.
[0032] Dieser Scheibenläufermotor 19 ist dabei als sogenannter Außenläufermotor ausgeführt.
Das heißt, er weist einen zumindest teilweise innenliegenden, feststehenden Stator
31 auf, welcher zumindest teilweise von einem außenliegenden, drehbeweglichen Rotor
32 umgeben ist, wie dies am besten aus Fig. 4d ersichtlich ist. Die am drehbeweglichen
Rotor 32 ausgeführte bzw. befestigte Abtriebswelle 21 des Scheibenläufermotors 19
durchsetzt dabei dessen Stator 31 in Bezug auf die Axialrichtung bzw. Längsachse 20
seiner Abtriebswelle 21. Zweckmäßig ist es in diesem Zusammenhang, wenn der Scheibenläufermotor
19 als sogenannter GlockenläuferMotor ausgeführt ist, welcher einen im Wesentlichen
glockenförmigen bzw. im Querschnitt im Wesentlichen U-förmigen Rotor 32 aufweist.
Der im Wesentlichen hohlzylindrische Mantelabschnitt des Rotors 32 umgibt dabei die
zylindrische Mantelfläche bzw. Außenkontur des Stators 31, wie dies am besten aus
den Fig. 4a-d ersichtlich ist.
[0033] Der Scheibenläufermotor 19 weist entsprechend einer vorteilhaften Ausführungsform
in Bezug auf den Umfang bzw. in Bezug auf die Umfangsrichtung des Rotors 32 eine Mehrzahl
von verteilt angeordneten Permanentmagneten 33 auf. Diese Mehrzahl von Permanentmagneten
33 am Rotor 32 stehen dabei mit Erreger- bzw. Spulenwicklungen - nicht dargestellt
- am Stator 31 in Wechselwirkung. Die nicht dargestellten Spulenwicklungen, welche
den in den Fig. 4a, 4b und 4c ersichtlichen Polschuhen des Stators 31 zugeordnet sind,
dienen dabei zur Erzeugung elektromagnetischer Drehfelder, um dadurch die jeweilige
Drehgeschwindigkeit und Drehrichtung des Scheibenläufermotors 19 zu bestimmen. Diese
Drehfelder bzw. die entsprechenden Drehströme werden, wie an sich bekannt, durch eine
in Fig. 3 schematisch dargestellte elektronische Kommutierungsschaltung 34 generiert.
Der Scheibenläufermotor 19 ist somit vorzugsweise bürstenlos bzw. ohne Schleifkontakte
ausgeführt und daher besonders wartungsarm.
[0034] Wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich ist, kann gemäß einer zweckmäßigen Ausführungsform
vorgesehen sein, dass der Scheibenläufermotor 19 am vorzugsweise metallischen Gehäuse
35 des Hydrauliktanks 25 befestigt ist. Entsprechend einer typischen Ausführungsform
kann dabei eine separate Halteplatte 36 vorgesehen sein, welche einerseits mit dem
Scheibenläufermotor 19 verschraubt ist und andererseits mit dem Gehäuse 35 des Hydrauliktanks
25 verbunden, insbesondere formschlüssig verbunden und/oder verschraubt ist, wie dies
am besten aus Fig. 3 ersichtlich ist. Diese Halteplatte 36 fungiert dabei als separates
Adapter- bzw. Kopplungselement zwischen dem Scheibenläufermotor 19 und dem Gehäuse
35 des Hydrauliktanks 25. Entsprechend einer bevorzugten Weiterbildung bzw. Verbesserung
ist jedoch vorgesehen, dass der Scheibenläufermotor 19 am Gehäuse des Hydrauliktanks
25 unmittelbar befestigt ist, also ohne einer zwischengeschalteten Adapter- bzw. Halteplatte
36 montiert ist, wie dies den Fig. 5, 6 zu entnehmen ist. Dadurch ergeben sich weitere
Gewichtseinsparungen und Vorteile hinsichtlich der Minimierung der benötigten Anzahl
an Bauteilen.
[0035] Insbesondere kann, wie am besten auf den Fig. 5, 6 ersichtlich ist, vorgesehen sein,
dass die der Abtriebswelle 21 nächstliegend zugeordnete, erste Stirnwand 37 des Scheibenläufermotors
19 mit dem Gehäuse 35 des Hydrauliktanks 25 fest verschraubt sein. Diese erste Stirnwand
37 des Scheibenläufermotors 19 ist dabei Bestandteil des Stators 31 und wird demnach
von der Abtriebswelle 21 des Scheibenläufermotors 19 durchsetzt, wie dies den Fig.
5 und 6 schematisch zu entnehmen ist. Vorzugsweise sind mehrere über den Umfang bzw.
ringsum die Abtriebswelle 21 verteilt angeordnete Befestigungsschrauben 38 vorgesehen,
welche zur Verbindung des Scheibenläufermotors 19 bzw. von dessen Stator 31 mit dem
Hydrauliktank 25 dienen. Zweckmäßig ist es dabei, wenn die Verschraubung zwischen
dem Scheibenläufermotor 19 und dem Gehäuse 35 des Hydrauliktanks 25 ausgehend von
der zur ersten Stirnwand 37 gegenüberliegenden, zweiten Stirnwand 39 des Scheibenläufermotors
19 angebracht ist bzw. davon ausgehend erfolgt. In diesem Zusammenhang sind dann Schraubenköpfe
40 der Befestigungsschrauben 38 für den Scheibenläufermotor 19 an der dem Innenraum
bzw. der Innenseite des Scheibenläufermotors 19 zugewandten Innenseite 41 der ersten
Stirnwand 37 angeordnet. Dadurch ist es möglich, zusätzliche Adapter- bzw. Halteplatten
zur Verbindung des Scheibenläufermotors 19 mit dem Hydrauliktank 25 zu erübrigen.
[0036] Um diese Verschraubung des Scheibenläufermotors 19 durch dessen Innenraum hindurch
zu ermöglichen, ohne den Scheibenläufermotor 19 in Einzelteile zerlegen zu müssen,
ist vorgesehen, dass die zur ersten Stirnwand 37 gegenüberliegende, zweite Stirnwand
39 des Scheibenläufermotors 19, welche zweite Stirnwand 39 ein Bestandteil des Rotors
32 ist, zumindest zwei Durchbrüche 41, 42, insbesondere zumindest zwei diametral gegenüberliegende
Durchbrüche 41, 42 bzw. dementsprechende Freistellungen aufweist, wie dies auch der
Fig. 4b zu entnehmen ist. Diese zumindest zwei Durchbrüche 41, 42 bzw. dementsprechende
Freistellungen in der zweiten Stirnwand 39 des Scheibenläufermotors 19 sind zum Einsetzen
der Befestigungsschrauben 38 ausgehend von der zweiten Stirnwand 39 in paralleler
Richtung zur Abtriebswelle 21 vorgesehen. Insbesondere können via diese Durchbrüche
41, 42 die Befestigungsschrauben 38 in das Innere des Scheibenläufermotors 19 eingesetzt
werden und liegen letztendlich an der Innenseite 41 der ersten Stirnwand 37 lastübertragend
an, wie dies den Fig. 4d, 5 und 6 entnommen werden kann.
[0037] Wie am besten aus Fig. 5 ersichtlich ist, kann dabei die erste Stirnwand 37, welche
als Bestandteil des Stators 31 fungiert, auch als Begrenzungswand bzw. als Teilabschnitt
des Hydrauliktanks 25 ausgeführt sein.
[0038] Demgegenüber ist gemäß Fig. 6 eine geteilte Ausführungsform der ersten Stirnwand
37 vorgesehen, welche einen formschlüssigen Motorflansch ausbildet, um diesen Scheibenläufermotor
19 zentriert mit dem Hydrauliktank 25 koppeln zu können.
[0039] Wie weiters am besten aus den Fig. 5, 6 ersichtlich ist, kann es auch zweckmäßig
sein, wenn zumindest ein Teilabschnitt bzw. einzelne Zonen der ersten Stirnwand 37
des Scheibenläufermotors 19 einen Begrenzungsabschnitt des Hydrauliktanks 25 ausbilden.
Insbesondere kann dadurch die erste Stirnwand 37 des Scheibenläufermotors 19 wenigstens
einen Teilabschnitt des Deckels bzw. einer sonstigen Begrenzungswand des Gehäuses
35 des Hydrauliktanks 25 definieren. In Zusammenhang mit der Ausgleichsvorrichtung
26 bzw. der entsprechenden Ausgleichsmembran 27 - Fig. 3 - ist es dabei nicht zwingend
erforderlich, dass der Übergang zwischen dem Scheibenläufermotor 19 bzw. zwischen
dessen erster Stirnwand 37 und dem Gehäuse 35 des Hydrauliktanks 25 flüssigkeitsdicht
ausgeführt ist. Die Dichtheit in Bezug auf die vorrätig gehaltene Hydraulikflüssigkeit
wird in einfacher Art und Weise durch die Ausgleichsmembran 27, wie sie in Fig. 3
beispielhaft dargestellt ist, sichergestellt.
[0040] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten, wobei an dieser Stelle
bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten
derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen
Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund
der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf
diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.
[0041] Der Schutzbereich ist durch die Ansprüche bestimmt. Die Beschreibung und die Zeichnungen
sind jedoch zur Auslegung der Ansprüche heranzuziehen. Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen
aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispielen können
für sich eigenständige erfinderische Lösungen darstellen. Die den eigenständigen erfinderischen
Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen werden.
[0042] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus Elemente teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert
dargestellt wurden.
Bezugszeichenaufstellung
1 |
Rettungswerkzeug |
30 |
Fluidkanal |
2 |
Hydraulikaggregat |
31 |
Stator |
3 |
Werkzeug |
32 |
Rotor |
4 |
mechanisch-hydraulische Schnittstelle |
33 |
Permanentmagnet |
34 |
Kommutierung s Schaltung |
5 |
Gesamtlänge |
35 |
Gehäuse |
6 |
Länge |
36 |
Halteplatte |
7 |
Länge |
37 |
erste Stirnwand |
8 |
Spreizarm |
38 |
Befestigungsschraube |
9 |
Spreizarm |
39 |
zweite Stirnwand |
10 |
Grundkörper |
40 |
Schraubenkopf |
11 |
Haltegriff |
41 |
Innenseite |
12 |
Haltegriff |
42 |
Durchbruch |
13 |
Gehäuse |
43 |
Durchbruch |
14 |
Haltegriff |
|
|
15 |
elektromechanische Schnittstelle |
|
|
16 |
Akkupack |
|
|
17 |
Elektromotor |
|
|
18 |
Hydraulikpumpe |
|
|
19 |
Scheibenläufermotor |
|
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20 |
Längsachse |
|
|
21 |
Abtriebswelle |
|
|
22 |
axiale Länge |
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23 |
Außendurchmesser |
|
|
24 |
Antriebswelle |
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|
25 |
Hydrauliktank |
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26 |
Ausgleichsvorrichtung |
|
|
27 |
Ausgleichsmembran |
|
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28 |
Steuerventil |
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|
29 |
Betätigungselement |
|
|
1. Tragbares, akkubetriebenes Hydraulikaggregat (2) für hydraulische Rettungswerkzeuge
(1), insbesondere für Spreiz- oder Scherenwerkzeuge, mit wenigstens einer Hydraulikpumpe
(18), einem Hydrauliktank (25), einer Ausgleichsvorrichtung (26) für Hydraulikflüssigkeit,
einem manuell zu bedienenden, hydraulischen Steuerventil (28), einer elektromechanischen
Schnittstelle (15) zur bedarfsweisen An- und Abkopplung von wenigstens einem Ackupack
(16), einer mechanisch-hydraulischen Schnittstelle (4) zur Anbindung eines hydraulischen
Werkzeuges (3), und mit einem durch die elektrische Energie des Akkupacks (16) betreibbaren
Elektromotor (17) zum Antreiben der Hydraulikpumpe (18), dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (17) durch einen Scheibenläufermotor (19) gebildet ist, dessen parallel
zur Längsachse seiner Abtriebswelle (21) verlaufende axiale Länge (22) kürzer bemessen
ist, als dessen Außendurchmesser (23).
2. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenläufermotor (19) als Außenläufermotor mit innenliegendem, feststehenden
Stator (31) und außenliegendem, drehbeweglichen Rotor (32) ausgeführt ist, wobei die
am Rotor (32) ausgeführte Abtriebswelle (21) den Stator (31) in Axialrichtung der
Abtriebswelle (21) durchsetzt.
3. Hydraulikaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenläufermotor (19) als Glockenläufermotor mit im wesentlichen glocken-
oder U-förmigem Rotor (32) ausgebildet ist.
4. Hydraulikaggregat nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass in Bezug auf den Umfang des Rotors (32) eine Mehrzahl von verteilt angeordneten Permanentmagneten
(33) ausgeführt ist, welche Permanentmagnete (33) mit Spulenwicklungen am Stator (31)
in Wechselwirkung stehen, und welche Spulenwicklungen für die Erzeugung elektromagnetischer
Drehfelder vorgesehen sind.
5. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenläufermotor (19) am Gehäuse (35) des Hydrauliktanks (25) unmittelbar
befestigt ist.
6. Hydraulikaggregat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die der Abtriebswelle (21) nächstliegend zugeordnete, erste Stirnwand (37) des Scheibenläufermotors
(19) über eine Mehrzahl von Befestigungsschrauben (38) mit dem Gehäuse (35) des Hydrauliktanks
(25) fest verschraubt ist.
7. Hydraulikaggregat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschraubung zwischen dem Scheibenläufermotor (19) und dem Gehäuse (35) des
Hydrauliktanks (25) ausgehend von der zur ersten Stirnwand (37) gegenüberliegenden
zweiten Stirnwand (39) des Scheibenläufermotors (19) angebracht ist, sodass Schraubenköpfe
(40) der Befestigungsschrauben (38) zwischen dem Scheibenläufermotor (19) und dem
Hydrauliktank (25) an der dem Inneren des Scheibenläufermotors (19) zugewandten Innenseite
(41) der ersten Stirnwand (37) angeordnet sind.
8. Hydraulikaggregat nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zur ersten Stirnwand (37) gegenüberliegende, zweite Stirnwand (39) des Scheibenläufermotors
(19) ein Bestandteil des Rotors (32) ist, welche zweite Stirnwand (39) zumindest zwei
Durchbrüche (42, 43) oder Freistellungen aufweist, welche ein Einsetzen der Befestigungsschrauben
(38) ausgehend von der zweiten Stirnwand (39) via das Innere des Scheibenläufermotors
(19) in Richtung zur Innenseite (41) der ersten Stirnwand (37) ermöglichen.
9. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydrauliktank (25) zwischen dem Scheibenläufermotor (19) und der Hydraulikpumpe
(18) angeordnet ist und eine Verbindungswelle vorgesehen ist, welche einen Hohlraum
oder eine von Hydraulikflüssigkeit freien Kanal im Hydrauliktank (25) durchsetzt und
den Scheibenläufermotor (19) mit der Hydraulikpumpe (18) drehbeweglich koppelt.
10. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgleichsvorrichtung (26) eine elastisch nachgiebige oder elastisch verstellbare
Ausgleichsmembran (27) umfasst, welche innerhalb des Hydrauliktanks (25) angeordnet
ist und in Abhängigkeit des Volumens an Hydraulikflüssigkeit im Hydrauliktank (25)
relativ zum Innenraum des Hydrauliktanks (25) beweglich ist.
11. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teilabschnitt der ersten Stirnwand (37) des Scheibenläufermotors (19)
einen Begrenzungsabschnitt, insbesondere einen flüssigkeitsdichten Begrenzungsabschnitt,
des Hydrauliktanks (25) ausbildet.
12. Hydraulikaggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulenwicklungen Polschuhen des Stators (31) zugeordnet sind.
13. Hydraulikaggregat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es eine elektronische Kommutierungsschaltung (34) umfasst, welche zur Generierung
der elektromagnetischen Drehfelder und entsprechender Ströme in den Spulenwicklungen
des Scheibenläufermotors (19) eingerichtet ist.
14. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenläufermotor (19) bürstenlos, insbesondere ohne Schleifkontakte, ausgeführt
ist.
15. Hydraulikaggregat nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Scheibenläufermotor (19) direkt, insbesondere ohne zwischengeschaltetes Getriebe,
mit der Hydraulikpumpe (18) drehbewegungsverbunden ist.
16. Hydraulikaggregat nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Antriebswelle (24) der Hydraulikpumpe (18) als Hohlwelle ausgeführt ist und
mit der Abtriebswelle (21) des Scheibenläufermotors (19) drehfest verbunden ist.
17. Hydraulisches Rettungswerkzeug (1), insbesondere tragbares Spreiz- oder Scherenwerkzeug,
welches für eine Bedienung durch nur eine Rettungsperson geeignet ist, mit einem tragbaren,
akkubetriebenen Hydraulikaggregat (2) und einem daran angebrachten hydraulischen Werkzeug
(3), dadurch gekennzeichnet, dass das Hydraulikaggregat (2) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche ausgeführt
ist.